Freitag, 15. Januar 2021
Habemus architectum
anje, 00:02h
Wir haben einen Architekten.
Ja, tatsächlich, eines Tages wird ein Wunder geschehen.
Es ist ja jetzt nicht so, als dass wir nicht alle beide jede Menge Architekten kennen, wir haben beide viel mit Immobilien zu tun, sowohl privat als auch beruflich, da kennt man natürlich ganz viele Leute aus dieser Branche,
auch wirklich "gute", im Sinne von "Stararchitekten", es war aber keiner dabei, mit dem wir vom Bauchgefühl her gerne unser Haus gebaut hätten.
Wir wissen beide ziemlich genau, was wir nicht wollen, nur leider können wir deshalb trotzdem nicht exakt beschreiben, was wir positiv wollen. Da ist nur so ein verschwommenes Gefühl und ganz viele Einzelteile, aber kein vernünftiger Plan, geschweige denn konkrete Bilder.
Wir brauchen also einen Architekten, dem wir einerseits mit Stichworten, andererseits aber auch mit blumigen Beschreibungen erzählen können, was wir uns so vorstellen und der Architekt muss dann aus unserem Gestammel und unseren wirren Ideen das Wichtige herausfiltern und in seine Fachsprache übersetzen, um anschließend mit Fachverstand und eigener Kreativität , daraus eine Planung zu erstellen, die das alles umsetzt und es ermöglicht, passende Baupläne dazu zeichnen. Da wir leider fast nix so wollen, wie das normalerweise bei einem Einfamilienhaus üblich ist, hielt ich das für eine fast unlösbare Aufgabe und wurde langsam immer verzweifelter, weil all die Architekten, mit denen ich/wir bisher gesprochen hatten, ganz und gar nicht den Eindruck machten, als ob sie verstehen, was wir uns so vorstellen, da war einfach kein intuitives Aufgreifen und Weiterspinnen unserer Ideen.
Aber heute. Heute hatten wir einen Termin mit einem Architekten, den K auf Empfehlung eines Bekannten gefunden hat und der war einfach nur rundum grandios. Der Tipp und der Termin und der Architekt und insbesondere die Aussicht auf die Fortsetzung.
Wir sind uns tatsächlich alle drei recht sicher, dass das eine ausgesprochen gute, fruchtbare und sehr zufriedenstellende Zusammenarbeit werden kann.
Ich hatte das erste Mal das Gefühl, dass jemand die Ideen und Vorstellungen, die wir so haben, nicht versuchte, uns auszureden, sondern aufgriff, um sie weiterzuentwickeln und sie vor allem sogar gut fand. Der sich darüber freute, was wir alles nicht wollen, der das Gesamtprojekt als große Herausforderung ansieht, aber auch ganz viel Lust hat, sich damit zu beschäftigen.
Der uns ein Haus zeigte, was er für jemand anderen gebaut hat, was ganz anders ist, als dass, was wir uns vorstellen, dem man aber ansieht, dass hier jemand versucht hat, die individuellen Bedürfnis des Bauherrn* zu verstehen und in einem Bauwerk umzusetzen und genau so etwas möchte ich auch.
*das war bei diesem Haus übrigens eine Baufrau ganz ohne Mann dabei und ich habe grade innerlich ein bisschen Spaß bei der Verweigerung der Veränderung des Wortes Bauherr, denn es ist Wurscht, ob der Herr ein Mann oder eine Frau ist, es ist einfach derjenige, für den das Haus gebaut wird.
Wenn ich beschreiben soll, wie ich mir unser künftiges Haus vorstelle, dann scheitere ich grundsätzlich schon daran, dass ich nicht weiß, wie es aussehen soll. Ich habe einfach kein Bild davon im Kopf. Gar keines. Da ist einfach nur ein leeres Loch, was die Optik angeht.
K meinte heute, er wäre für roten Klinker und ein rotes Dach. Das finde ich grundsätzlich nicht verkehrt, das Borkumhaus hat roten Klinker und ein rotes Dach und das Haus gefällt mir sehr gut, aber das neue Haus soll ja ganz anders werden, deshalb weiß ich nicht, ob roter Klinker und ein rotes Dach das richtige dafür sein wird.
Ich weiß mal wieder nur, was ich nicht will. Auf keinen Fall eine andere Klinkerfarbe als rot - wenn es denn Klinker wird.
Wärmedämmverbundsystem kommt nicht in Frage (gar nicht!!), aber vielleicht gibt es ja außer Klinker doch noch andere Möglichkeiten? Ich weiß es nicht. Vielleicht sollte man das doch noch mal prüfen.
Außerdem soll es auf keinen Fall groß und wuchtig aussehen, im Gegenteil, es soll am liebsten komplett unscheinbar und nach nichts Besonderem aussehen. Wenn ich etwas schrecklich finde, dann sind es Protzvillen. Mit Schnörkelchen hier und Firlefanz dort, nein, nein, auf keinen Fall.
Bauhaus mag ich aber auch nicht, Flachdach ist ausgeschlossen (Gottseidank will das auch der Bebauungsplan schon so) und Bungalows finde ich auch nicht schön.
Ich glaube, am ehesten mag ich noch so den Stil der 50er Jahre, als man nach dem Krieg etwas Neues baute, solide, ordentlich aber ohne Verschwendung und ohne Allüren.
Ich bin schon sehr gespannt, was der Architekt uns als ersten Entwurf präsentieren wird, weil wir über das Äußere gar nicht weiter gesprochen haben.
Wir haben uns vor allem über das Raumprogramm unterhalten und was das Wichtigste dabei ist und dabei hat der Architekt genau unsere (meine?) Prioritäten erkannt, das macht mich sehr zufrieden und zuversichtlich. Das wird was.
Hach, das fühlt sich so unsagbar gut an, dass ich es gar nicht beschreiben kann, das war wirklich ein ganz wunderbarer Tag heute
.
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Ja, tatsächlich, eines Tages wird ein Wunder geschehen.
Es ist ja jetzt nicht so, als dass wir nicht alle beide jede Menge Architekten kennen, wir haben beide viel mit Immobilien zu tun, sowohl privat als auch beruflich, da kennt man natürlich ganz viele Leute aus dieser Branche,
auch wirklich "gute", im Sinne von "Stararchitekten", es war aber keiner dabei, mit dem wir vom Bauchgefühl her gerne unser Haus gebaut hätten.
Wir wissen beide ziemlich genau, was wir nicht wollen, nur leider können wir deshalb trotzdem nicht exakt beschreiben, was wir positiv wollen. Da ist nur so ein verschwommenes Gefühl und ganz viele Einzelteile, aber kein vernünftiger Plan, geschweige denn konkrete Bilder.
Wir brauchen also einen Architekten, dem wir einerseits mit Stichworten, andererseits aber auch mit blumigen Beschreibungen erzählen können, was wir uns so vorstellen und der Architekt muss dann aus unserem Gestammel und unseren wirren Ideen das Wichtige herausfiltern und in seine Fachsprache übersetzen, um anschließend mit Fachverstand und eigener Kreativität , daraus eine Planung zu erstellen, die das alles umsetzt und es ermöglicht, passende Baupläne dazu zeichnen. Da wir leider fast nix so wollen, wie das normalerweise bei einem Einfamilienhaus üblich ist, hielt ich das für eine fast unlösbare Aufgabe und wurde langsam immer verzweifelter, weil all die Architekten, mit denen ich/wir bisher gesprochen hatten, ganz und gar nicht den Eindruck machten, als ob sie verstehen, was wir uns so vorstellen, da war einfach kein intuitives Aufgreifen und Weiterspinnen unserer Ideen.
Aber heute. Heute hatten wir einen Termin mit einem Architekten, den K auf Empfehlung eines Bekannten gefunden hat und der war einfach nur rundum grandios. Der Tipp und der Termin und der Architekt und insbesondere die Aussicht auf die Fortsetzung.
Wir sind uns tatsächlich alle drei recht sicher, dass das eine ausgesprochen gute, fruchtbare und sehr zufriedenstellende Zusammenarbeit werden kann.
Ich hatte das erste Mal das Gefühl, dass jemand die Ideen und Vorstellungen, die wir so haben, nicht versuchte, uns auszureden, sondern aufgriff, um sie weiterzuentwickeln und sie vor allem sogar gut fand. Der sich darüber freute, was wir alles nicht wollen, der das Gesamtprojekt als große Herausforderung ansieht, aber auch ganz viel Lust hat, sich damit zu beschäftigen.
Der uns ein Haus zeigte, was er für jemand anderen gebaut hat, was ganz anders ist, als dass, was wir uns vorstellen, dem man aber ansieht, dass hier jemand versucht hat, die individuellen Bedürfnis des Bauherrn* zu verstehen und in einem Bauwerk umzusetzen und genau so etwas möchte ich auch.
*das war bei diesem Haus übrigens eine Baufrau ganz ohne Mann dabei und ich habe grade innerlich ein bisschen Spaß bei der Verweigerung der Veränderung des Wortes Bauherr, denn es ist Wurscht, ob der Herr ein Mann oder eine Frau ist, es ist einfach derjenige, für den das Haus gebaut wird.
Wenn ich beschreiben soll, wie ich mir unser künftiges Haus vorstelle, dann scheitere ich grundsätzlich schon daran, dass ich nicht weiß, wie es aussehen soll. Ich habe einfach kein Bild davon im Kopf. Gar keines. Da ist einfach nur ein leeres Loch, was die Optik angeht.
K meinte heute, er wäre für roten Klinker und ein rotes Dach. Das finde ich grundsätzlich nicht verkehrt, das Borkumhaus hat roten Klinker und ein rotes Dach und das Haus gefällt mir sehr gut, aber das neue Haus soll ja ganz anders werden, deshalb weiß ich nicht, ob roter Klinker und ein rotes Dach das richtige dafür sein wird.
Ich weiß mal wieder nur, was ich nicht will. Auf keinen Fall eine andere Klinkerfarbe als rot - wenn es denn Klinker wird.
Wärmedämmverbundsystem kommt nicht in Frage (gar nicht!!), aber vielleicht gibt es ja außer Klinker doch noch andere Möglichkeiten? Ich weiß es nicht. Vielleicht sollte man das doch noch mal prüfen.
Außerdem soll es auf keinen Fall groß und wuchtig aussehen, im Gegenteil, es soll am liebsten komplett unscheinbar und nach nichts Besonderem aussehen. Wenn ich etwas schrecklich finde, dann sind es Protzvillen. Mit Schnörkelchen hier und Firlefanz dort, nein, nein, auf keinen Fall.
Bauhaus mag ich aber auch nicht, Flachdach ist ausgeschlossen (Gottseidank will das auch der Bebauungsplan schon so) und Bungalows finde ich auch nicht schön.
Ich glaube, am ehesten mag ich noch so den Stil der 50er Jahre, als man nach dem Krieg etwas Neues baute, solide, ordentlich aber ohne Verschwendung und ohne Allüren.
Ich bin schon sehr gespannt, was der Architekt uns als ersten Entwurf präsentieren wird, weil wir über das Äußere gar nicht weiter gesprochen haben.
Wir haben uns vor allem über das Raumprogramm unterhalten und was das Wichtigste dabei ist und dabei hat der Architekt genau unsere (meine?) Prioritäten erkannt, das macht mich sehr zufrieden und zuversichtlich. Das wird was.
Hach, das fühlt sich so unsagbar gut an, dass ich es gar nicht beschreiben kann, das war wirklich ein ganz wunderbarer Tag heute
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