Samstag, 18. Juli 2020
Ein wenig philosophiert und dann gebuddelt
anje, 23:31h
Heute habe ich hauptsächlich Dinge nicht getan, die ich zunächst tun wollte, aber so ist das eben manchmal.
Ich bin relativ früh aufgestanden, weil ich dachte, ich könnte heute endlich mal ins Dorf fahren. Vielleicht einen Friseurtermin machen, anschließend noch einfach so ein wenig durchs Dorf bummeln, Geschäfte gucken, Eis essen und dann mal schauen. Beim Onkel vorbei gehen, dort Johannisbeeren pflücken, uns für den Abend zum Grillen verabreden, es gab viele Dinge, die mir heute früh nach dem Aufstehen als Möglichkeiten vorschwebten, irgendwie kam es dann aber zu nichts davon.
Stattdessen habe ich erst noch ein wenig im Internet gelesen und beim Lesen eines Artikels fiel mir plötzlich etwas auf, was mich maßlos faszinierte: Es gibt für einige (viele?) Begriffe gar nicht nur ein Gegenteil, sondern zwei, nämlich ein positives Gegenteil und ein negatives. Es hängt einfach davon ab, wie man den Begriff selber betrachtet.
Diese Erkenntnis brachte mich in meinem Dauerthema, nämlich "Respekt, hui oder pfui?" einen ganz großen Schritt weiter. Plötzlich wird mir klar, dass Respekt beides sein kann, sowohl gut als auch schlecht und dass das vielleicht widersprüchlich sein mag, dass es deshalb aber nicht falsch ist, vielmehr nennt man das Ambiguität. Viele Dinge haben zwei Seiten, die beide einzeln betrachtet richtig sind, was aber eben nicht bedeutet, dass die jeweils andere falsch ist.
Die negativen Gegenteile von Respekt sind zB Übergriffigkeit, Rücksichtslosigkeit und Intoleranz.
Man kann aber auch positive Gegenteile nennen: Gemeinschaft auf Augenhöhe, Vertrauen, Freiheit, Authentizität, Ehrlichkeit, Spontanität, Kreativität, Fröhlichkeit, Lockerheit, Albernheit
Und mit diesem Denkansatz bin ich in eine ausführliche philosophische Denkschleife geraten, die dazu führte, dass ich die Zeit vergaß und plötzlich war es zu spät, um noch ins Dorf zu gehen, zumindest wenn ich dort einen Friseurtermin ausmachen wollte und außerdem hatte ich meinen Brotteig vergessen, der stand da nämlich schon seit gestern und musste jetzt langsam mal gebacken werden.
So kam es, dass wir heute nirgendwo waren, außer kurz am Meer, um dort beim aufs Wasser schauen darauf zu warten, dass der Ofen genug vorgeheizt war, um das Brot reinzuschieben. Ich lasse den Ofen immer mindestens eine halbe Stunde auf 250°C mit einem gusseisernen Topf drin vorheizen, dann ist auch der Topf passend heiß, dass ich das Brot in dem Topf backen kann, so bekommt es nämlich die absolut perfekte Kruste und schmeckt uns beiden mit großem Abstand am allerleckersten von allen Varianten, in denen ich sonst schon Brot gebacken habe. Diese Variante hat halt nur den Nachteil, dass man nach der ersten halben Stunde das Brot erst reinschieben muss, um eine weitere halbe Stunde später den Deckel vom Topf zu nehmen, damit es dann noch eine Viertelstunde ohne Deckel schön braun werden kann, man ist also insgesamt 1 1/4 Stunde beschäftigt und kann zwischendurch nie länger als eine halbe Stunde etwas anderes machen. Nicht kompatibel mit Bummeln durchs Dorf, aber am Meer sitzen und aufs Wasser gucken geht grade so, das lohnt sich auch mit Hin - und Herpendeln.
Am Nachmittag haben wir dann ein wenig im Garten gebuddelt und dabei zu unserem großen Erstaunen festgestellt, dass unter der ehemaligen, jetzt entpflasterten Terrasse nicht nur Sand ist, sondern ein komplettes Fundament. Dort Rasen zu säen können wir als Plan also streichen, der wächst nicht auf Zementboden. Jetzt müssen wir uns was Neues ausdenken, was wir dort nun hinbauen, ich könnte mir z.B. rechts und links ein Hochbeet gut vorstellen und dazwischen vielleicht noch ein Waldsofa.
Wir denken noch mal darüber nach.
Auf alle Fälle hat K angefangen, in dem noch verbliebenen Stück Rasen ein großes Loch auszuheben, weil dort richtig guter Mutterboden ist. Wir wollen dann unten in das Loch den einfachen Sand füllen (soweit er unter der ehemals gepflasterten Terrasse war) und danach den ausgebuddelten Mutterboden wieder obendrauf schippen und dann alles neu mit Rasen einsäen. So kommt der Rasen insgesamt ein ganzes Stück höher und wir haben nicht mehr ein so großes Gefälle im hinteren Teil des Grundstücks. Allerdings ist Löcher graben eine körperlich richtig anstrengende Arbeit und wenn man das nicht mehr gewohnt ist, weil auf einem Bürostuhl sitzen halt deutlich weniger Energie erfordert, dann schafft man jeden Tag nur ein kleines Loch, aber wir machen jetzt einfach jeden Tag ein kleines Loch weiter.
Und dann war der Tag auch schon um, nach der Gartenbuddelei saßen wir platt und erschöpft auf dem Sofa und ich habe Musik angemacht.
Mein aktuelles Lieblingslied:
Überhaupt mag ich das gesamte Album der drei, von denen schreit keiner beim Singen
.
(Abgelegt in anjemerkt und bisher 593 x anjeklickt)
Ich bin relativ früh aufgestanden, weil ich dachte, ich könnte heute endlich mal ins Dorf fahren. Vielleicht einen Friseurtermin machen, anschließend noch einfach so ein wenig durchs Dorf bummeln, Geschäfte gucken, Eis essen und dann mal schauen. Beim Onkel vorbei gehen, dort Johannisbeeren pflücken, uns für den Abend zum Grillen verabreden, es gab viele Dinge, die mir heute früh nach dem Aufstehen als Möglichkeiten vorschwebten, irgendwie kam es dann aber zu nichts davon.
Stattdessen habe ich erst noch ein wenig im Internet gelesen und beim Lesen eines Artikels fiel mir plötzlich etwas auf, was mich maßlos faszinierte: Es gibt für einige (viele?) Begriffe gar nicht nur ein Gegenteil, sondern zwei, nämlich ein positives Gegenteil und ein negatives. Es hängt einfach davon ab, wie man den Begriff selber betrachtet.
Diese Erkenntnis brachte mich in meinem Dauerthema, nämlich "Respekt, hui oder pfui?" einen ganz großen Schritt weiter. Plötzlich wird mir klar, dass Respekt beides sein kann, sowohl gut als auch schlecht und dass das vielleicht widersprüchlich sein mag, dass es deshalb aber nicht falsch ist, vielmehr nennt man das Ambiguität. Viele Dinge haben zwei Seiten, die beide einzeln betrachtet richtig sind, was aber eben nicht bedeutet, dass die jeweils andere falsch ist.
Die negativen Gegenteile von Respekt sind zB Übergriffigkeit, Rücksichtslosigkeit und Intoleranz.
Man kann aber auch positive Gegenteile nennen: Gemeinschaft auf Augenhöhe, Vertrauen, Freiheit, Authentizität, Ehrlichkeit, Spontanität, Kreativität, Fröhlichkeit, Lockerheit, Albernheit
Und mit diesem Denkansatz bin ich in eine ausführliche philosophische Denkschleife geraten, die dazu führte, dass ich die Zeit vergaß und plötzlich war es zu spät, um noch ins Dorf zu gehen, zumindest wenn ich dort einen Friseurtermin ausmachen wollte und außerdem hatte ich meinen Brotteig vergessen, der stand da nämlich schon seit gestern und musste jetzt langsam mal gebacken werden.
So kam es, dass wir heute nirgendwo waren, außer kurz am Meer, um dort beim aufs Wasser schauen darauf zu warten, dass der Ofen genug vorgeheizt war, um das Brot reinzuschieben. Ich lasse den Ofen immer mindestens eine halbe Stunde auf 250°C mit einem gusseisernen Topf drin vorheizen, dann ist auch der Topf passend heiß, dass ich das Brot in dem Topf backen kann, so bekommt es nämlich die absolut perfekte Kruste und schmeckt uns beiden mit großem Abstand am allerleckersten von allen Varianten, in denen ich sonst schon Brot gebacken habe. Diese Variante hat halt nur den Nachteil, dass man nach der ersten halben Stunde das Brot erst reinschieben muss, um eine weitere halbe Stunde später den Deckel vom Topf zu nehmen, damit es dann noch eine Viertelstunde ohne Deckel schön braun werden kann, man ist also insgesamt 1 1/4 Stunde beschäftigt und kann zwischendurch nie länger als eine halbe Stunde etwas anderes machen. Nicht kompatibel mit Bummeln durchs Dorf, aber am Meer sitzen und aufs Wasser gucken geht grade so, das lohnt sich auch mit Hin - und Herpendeln.
Am Nachmittag haben wir dann ein wenig im Garten gebuddelt und dabei zu unserem großen Erstaunen festgestellt, dass unter der ehemaligen, jetzt entpflasterten Terrasse nicht nur Sand ist, sondern ein komplettes Fundament. Dort Rasen zu säen können wir als Plan also streichen, der wächst nicht auf Zementboden. Jetzt müssen wir uns was Neues ausdenken, was wir dort nun hinbauen, ich könnte mir z.B. rechts und links ein Hochbeet gut vorstellen und dazwischen vielleicht noch ein Waldsofa.
Wir denken noch mal darüber nach.
Auf alle Fälle hat K angefangen, in dem noch verbliebenen Stück Rasen ein großes Loch auszuheben, weil dort richtig guter Mutterboden ist. Wir wollen dann unten in das Loch den einfachen Sand füllen (soweit er unter der ehemals gepflasterten Terrasse war) und danach den ausgebuddelten Mutterboden wieder obendrauf schippen und dann alles neu mit Rasen einsäen. So kommt der Rasen insgesamt ein ganzes Stück höher und wir haben nicht mehr ein so großes Gefälle im hinteren Teil des Grundstücks. Allerdings ist Löcher graben eine körperlich richtig anstrengende Arbeit und wenn man das nicht mehr gewohnt ist, weil auf einem Bürostuhl sitzen halt deutlich weniger Energie erfordert, dann schafft man jeden Tag nur ein kleines Loch, aber wir machen jetzt einfach jeden Tag ein kleines Loch weiter.
Und dann war der Tag auch schon um, nach der Gartenbuddelei saßen wir platt und erschöpft auf dem Sofa und ich habe Musik angemacht.
Mein aktuelles Lieblingslied:
Überhaupt mag ich das gesamte Album der drei, von denen schreit keiner beim Singen
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nell74,
Sonntag, 19. Juli 2020, 08:37
Höre ich zur Zeit auch sehr gerne, die drei. Hab aber nicht das ganze Album runtergeladen, nur paar Stücke. Ich verfolge Deinen Blog nun schon eine ganze Weile, musste mich jetzt extra hier anmelden, um mal zu kommentieren.
anje,
Sonntag, 19. Juli 2020, 22:11
Das freut mich, dass das mit der Überwindung des extra Anmeldens geklappt hat. Ich habe ja ernsthaft versucht, mich mit wordpress zu beschäftigen, aber verglichen mit der blogger.de Plattform (die ich, zugegeben, nun ja auch schon seit 2006 benutze und deshalb einigermaßen leidlich begriffen habe), ist mir Wordpress einfach zu kompliziert, weshalb ich aus reiner Bequemlichkeit hier bei blogger.de bleibe und es damit für potentielle Leser bzw. Kommentatoren natürlich umständlicher mache als es ein Blog bei Wordpress wäre, aber wenn man die Hürde des Anmeldens einmal überwunden hat, ist es anschließend auch kein Unterschied mehr.
Ich bin ja neugierig dem Link im Profil gefolgt und an der Passwortsperre gescheitert. Gibt es eine Chance hier Zugangsdaten zu bekommen?
Ich bin ja neugierig dem Link im Profil gefolgt und an der Passwortsperre gescheitert. Gibt es eine Chance hier Zugangsdaten zu bekommen?
nell74,
Montag, 20. Juli 2020, 07:21
Hab Dir grad ne Einladung geschickt an die Mailadresse hier an der Seite.
Nachteil hier bei blogger.de ist halt, dass man nicht liken kann. Ich wollte Deine Einträge schon öfters liken, weil ich sie echt gerne lese jeden Morgen, aber geht ja nicht. Aber gut, jetzt bin ich ja wenigstens mal angemeldet und kann kommentieren!
Nachteil hier bei blogger.de ist halt, dass man nicht liken kann. Ich wollte Deine Einträge schon öfters liken, weil ich sie echt gerne lese jeden Morgen, aber geht ja nicht. Aber gut, jetzt bin ich ja wenigstens mal angemeldet und kann kommentieren!
anje,
Dienstag, 21. Juli 2020, 00:21
Dankeschön, das hat funktioniert.
Über die Like-Funktion habe ich noch nie nachgedacht, wahrscheinlich weil ich Likes sonst eher mit Facebook & Co. in Verbindung bringe, ist aber ein interessantes Thema, danke für den Hinweis.
Über die Like-Funktion habe ich noch nie nachgedacht, wahrscheinlich weil ich Likes sonst eher mit Facebook & Co. in Verbindung bringe, ist aber ein interessantes Thema, danke für den Hinweis.