anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 3. Juli 2021
Möbelaufbau
Heute haben wir die Regale aufgebaut, die der private Speditionsdienst letzte Woche einfach so vor die Tür gestellt hat.

Der Onkel hatte sie ja schon mal in den Fahrradschuppen gerettet und als C und ich vorgestern hier ankamen, haben wir die Pakete auch schon in die erste Etage geschleppt, aber dann mussten wir gestern erst mal Urlaub machen, so dass der Möbelaufbau erst heute stattfand. Die Regale sind vom gleichen Hersteller wie die Schreibtische, bei denen ich während des Aufbaus ja auch schon lecker geflucht hatte.
So war ich diesmal zwar mental auf vergleichbare Umständlichkeiten gefasst, habe mich aber trotzdem wieder gründlich geärgert, vor allem, weil mal wieder Monategeteile fehlten. Natürlich fehlten bei den Regalen andere Teile als bei den Schreibtischen, so dass mein gehorteter Vorrat an nachgelieferten Montageteilen mir nichts nutzte, was ich noch mal zusätzlich ärgerlich fand.
So eine Murksfirma, also echt mal.

Dafür sehen die Möbel aber auch sehr schön aus und das Wohnbüro ist endlich fertig eingerichtet. Also, "fertig" bedeutet natürlich nur, dass ich jetzt tatsächlich das erste Mal rundum zufrieden bin mit diesem Raum und aktuell nix mehr verändern will, obwohl, doch schon, K braucht noch einen vernünftigen Bürostuhl. Aber dann, dann ist erstmal solange Ruhe, bis mir langweilig wird und ich beginne umzuräumen. Das kann aber noch gut drei bis fünf Jahre dauern.

Die Regale sind zwar fertig aufgebaut und stehen auch da, wo sie hinsollen, aber es ist noch nicht alles auf- und vor allem nicht fertig eingeräumt, so dass ich den aktuellen Einrichtungszustand erst zeige, wenn auch die Räumarbeiten abgeschlossen sind.

Ansonsten ist K erst heute Nachmittag hier angekommen, er hatte heute Vormittag noch weitere Flugstunden und das ist alles so anstrengend, dass er nur noch kurz schwimmen gehen konnte, etwas gegessen hat und dann ins Bett fiel. Dort erholt er sich jetzt von den Strapazen seines Hobbys, ich fürchte allerdings, da muss er jetzt durch, er hat es so gewollt
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Samstag, 3. Juli 2021
Urlaub
Das war ein sehr schöner erster Urlaubstag.
Eigentlich war es ja sogar der zweite Urlaubstag, denn gestern hatte ich ja auch schon frei, aber gestern fühlte sich noch nicht wie Urlaub an, weil ich gestern den größten Teil des Tages mit der Verlegung des Hausstandes beschäftigt war. In Greven musste ich erst alles zusammenpacken, dann ins Auto räumen, C abholen, strategische Reisethematiken besprechen, Auto fahren, warten, Fähre fahren, ankommen, auspacken, wegräumen, einkaufen - irgendwas war ständig zu tun und Urlaub geht ganz eindeutig anders.

Zum Beispiel so wie heute: Lange ausschlafen, dann eine Tasse Kaffee trinken und dabei mit der Tochter schwatzen, einen gemeinsamen Schwimmbeschluss fassen, Badekleidung raussuchen, sich durch fünf Bikinis und drei Badeanzüge probieren und freuen, dass noch alles passt, um sich dann für den schwarzen Badeanzug zu entscheiden, darüber grinsen, dass es jedes Mal dasselbe ist, d.h. ich probiere immer x verschiedene Teile aus, um letztlich doch den schwarzen Badeanzug zu nehmen.
Dann zum Strand gehen, dabei weder Haustürschlüssel noch Handy mitnehmen, alleine das Fehlen dieser Utensilien gibt schon das Gefühl unendlicher Freiheit.
Am Strand das Handtuch und das Strandkleid an den öffentlichen Kleiderständer hängen, die Sandalen darunter stellen und ins Wasser laufen. Dabei immer mit einem Auge nach den Quallen schauen und sorgfältig ausweichen, ganz im Wasser untertauchen, weil es dort gefühlt wärmer ist als außerhalb, diese Illusion funktionierte schon vor 50 Jahren und wirkt auch heute noch. Ist übrigens vererbbar, die Tochter meint auch, dass es wärmer ist, wenn man ganz eintaucht. Sich im Wasser treiben lassen, dabei die Quallen solange vergessen, bis es erst am Arm, dann auch am Bein brennt, jetzt ist es endgültig sicher: Das ist Urlaub.

Am Nachmittag sind wir zum Onkel gefahren, haben ihm dort mit ein paar Dingen geholfen und zur Belohnung den letzten Rhabarber des Jahres ernten dürfen.

Jetzt kocht unten auf dem Herd ein großer Topf mit dem kleingeschnibbeltem Rhabarber, um daraus Sirup zu machen. Urlaub ohne selbstgemachten Rhabarbersirup ist ein Gesetzesverstoß. Ich gebe mir dieses Jahr Mühe, alles richtig zu machen
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Freitag, 2. Juli 2021
Parkplatz und Spritpreiszockereien
Es ist vollbracht, das Auto ist runter von der Straße


Ich hatte den Gartenbauer, der die Pflasterarbeiten machen soll, gebeten, den Einstellplatz kurzfristig wenigstens schon mal mit Schotter aufzufüllen und zu verdichten, so dass ich das Auto dort abstellen kann, wenn ich jetzt im Sommer da bin, denn seitdem das Parken auf der Straße hier nachts verboten ist, ist das alles sehr ätzend geworden mit der Stellplatzsuche. Die Pflasterarbeiten selber werden wohl erst sehr viel später im Jahr erledigt, das ist mir ehrlich gesagt auch völlig schnuppe, wenn das noch nicht fertig ist, wichtig war mir nur, dass ich einen eigenen Stellplatz zum Parken habe.
Der Tiefbauer hatte zwar die Erde für den Stellplatz ausgehoben und grob mit Schotter verfüllt, insgesamt lag das aber noch alles deutlich zu tief, so dass ich auf dem Bürgersteig hängengeblieben wäre, wenn ich versucht hätte, dort drauf zu fahren.

Nur, als ich gestern in die Kamera geguckt hatte, war da noch nichts passiert, so dass ich langsam begann, mir Sorgen zu machen.
Als ich aber heute auf der Fähre saß, plingte plötzlich die Kamera und zeigte mir Bilder von eifrigen Handwerkern, was mich dann wieder hoffen ließ.

Als ich schließlich um 16.30h mit dem Auto vorfuhr, war alles pikobello aufgefüllt und verdichtet, ich glaube, das kann man als perfekt ausgeführten Just-in-time-Auftrag bezeichnen.

Die Reise selber hat ebenfalls in allen Zeitplänen perfekt funktioniert. C kam um kurz nach halb elf mit dem Zug in Greven an, ich hatte das Auto bereits vollständig beladen, so dass wir vom Bahnhof gleich weiterfahren konnten.

Wir haben uns dann ausgiebig überlegt, wann und wo wir tanken, um die Spritkosten zu optimieren, denn natürlich gilt es grundsätzlich eine mögliche Pleite vor allem durch höchst preisbewusstes Tanken zu vermeiden.
Kein Cent extra für die Ölkonzerne.
Wir entschieden uns dann aber doch nicht, auf Risiko zu gehen, sondern lieber schon mal in Greven das Auto vollzutanken, dann ist das auf alle Fälle sicher eingeloggt, denn weder wissen wir, wie die Spritpreise gegen Mittag in Emden sein werden, noch können wir sicher sein, dass wir dort überhaupt noch Zeit zum Tanken haben werden, es braucht ja unterwegs nur irgendein blöder Stau zu passieren und plötzlich wird alles sehr eng.
Trotzdem ist es natürlich grundsätzlich sinnvoll, das Auto in Emden noch mal randvoll zu tanken, denn hier auf der Insel kostet der Liter Sprit rund 25 Cent mehr als auf dem Festland. Da ist die Pleite quasi garantiert, wenn man solche Wucherpreise bezahlen muss, nur weil man nicht vorher auf dem Festland vollgetankt hat.

Wir tankten also zunächst 30l in Greven und fuhren dann weiter, kamen komplett stau- oder stockungsfrei durch und waren schließlich eine Stunde vor Abfahrt der Fähre schon in Emden. C schaute nach, wo in Emden die günstigste Tankstelle ist, lustigerweise war es die direkt vorm Fährhafen und zwar war der Sprit dort 8 Cent billiger als in Greven. - 8 Cent mal 30 Liter, unsere Nichtzockerei hat also 2,40 Euro gekostet.
Wir entschieden uns, dass es das beruhigende Gefühl, dass nichts schiefgehen kann, wert war.
Als wir dann aber an der Tankstelle in Emden vor fuhren, kostete der Sprit plötzlich 4 Cent mehr als die App eben grade noch angezeigt hatte. Wir hatten genau das Preiserhöhungsloch vor der Fährabfahrt erwischt.
Aber hilft ja nix, immer noch billiger als Inselsprit, natürlich tankten wir noch mal randvoll.
Und dann fiel mir auf, dass diese Preiserhöhung auch einen echten Vorteil hatte, denn plötzlich hatten wir durch das Tanken in Greven ja nur 4 cent zu viel bezahlt, der Preis der Nichtzockerei hatte sich plötzlich halbiert. Wenn das unterm Strich nicht mal ein echtes Schnäppchen war
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Donnerstag, 1. Juli 2021
Letzter Tag mit Vorbereitungen
Letzter offizieller Arbeitstag erledigt, Inbox ist nicht ganz auf Zero, sieht aber optisch so aus, das ist das Wichtigste.
Ich habe sowieso allen gesagt, dass ich grundsätzlich erreichbar bin, insoweit ist das nicht so schlimm, wenn ich die nächsten Tage noch ein wenig am Feinschliff der letzten zu erledigenden Arbeiten nachjustiere, ich gehe eh davon aus, dass ich ausreichend Zeit für alles haben werde.

K hat dieses Jahr vor, seinen Urlaub schwerpunktmäßig zum Training für den IFR-Schein zu verwenden, am Wochenende wird er dann wohl regelmäßig nach Borkum kommen, aber unter der Woche hat er Büro und Flugstunden, das bedeutet also, dass ich viel Zeit alleine habe.

Im Moment schreckt mich das noch nicht, weil morgen erstmal C mit nach Borkum kommt, für die nächsten 10 Tage habe ich also ganz bestimmt Unterhaltung.
Für die darauf folgenden langen Wochenenden hat sich schon anderer Besuch angesagt, es ist also tendenziell immer irgendetwas los, J wollte auch noch kommen und N vielleicht auch, bei dem haben sich aber die Pläne doch grade wieder verschoben, da wird sich zeigen, ob und wann er frei hat, aber ich glaube nicht, dass ich vereinsame auf der Insel.

Vorhin habe ich schon das Auto bepackt, meine Flohmarktkäufe von neulich mussten mit und außerdem vier Meter Gartenrollweg, die es grade bei Aldi im Angebot gab und die mir diesen Sommer das Laufen über den noch immer im Rohbauzustand befindlichen hinteren Garten und den Zugang zum immer noch nicht abgerissenen Gartenhaus erleichtern sollen. Die alten Holzplatten vor dem Gartenhaus sind mittlerweile nämlich alle weggefault und da dachte ich, es ist sinnvoll, sie wenigstens für diesen Sommer als Übergangslösung durch so einen Gartenrollweg zu ersetzen. Vier Meter für 16 Euro, kann man sich ja mal leisten.
Außerdem noch ein Elektrogrill samt Standfuß, damit kann ich dann auch ohne Palaver selbstständig grillen und muss mich nicht mit der blöden Holzkohle zanken, die ja nie so brennen will, wie ich das will, ich fand das eine salomonische Grillfriedenlösung.

Passte alles in den Kofferraum, sogar eine Reisetasche mit Klamotten konnte ich da noch mit unterbringen, das finde ich sehr praktisch, denn damit ist der Rücksitz noch komplett frei und da stelle ich dann morgen zwei volle Kühltaschen, Cs Reiserucksack, zwei Basilikums (oder heißen die Basilika im Plural?) und meine Computertasche hin und dann ist alles perfekt untergebracht. Bisher bin ich sehr zufrieden mit den Fortschritten und mal wieder enorm stolz auf den Großraumkofferraum meines Cabrios.

Lasset die Spiele beginnen
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Dienstag, 29. Juni 2021
Fußball und Lady Diana
Gestern Abend bekam ich so gegen 23h eine Whatsapp von einer Vorständin aus dem Mutterhaus, ihre Podiumsdiskussion für heute Abend sei wegen Fußball grade abgesagt worden, sie hätte jetzt also unvermutet frei und fragte an, ob ich spontan Lust hätte, den Abend mit ihr zu verbringen, wir könnten ja dann z.B. gemeinsam Fußball gucken.
Mir blieb vor Erstaunen zunächst der Mund offen stehen, ich kann mich wirklich nicht daran erinnern, wann mich das letzte Mal jemand gefragt hat, ob ich Fußball gucken möchte, ich glaube fast, das ist wirklich noch nie passiert.
Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich keine privaten Kontakte habe, die nicht bereits in den ersten zehn Minuten unserer privaten Bekanntschaft schon bemerken, dass ich an Sport ganz grundsätzlich wenig Interesse habe, dass ich aber passiven Sport, also zuzuschauen, wie sich andere abrackern, als das Überflüssigste überhaupt betrachte. Und weil das eine Überzeugung ist, die ich als absolut selbstverständlich und vor allem auch komplett alternativlos vertrete und auch jedem, der es hören oder auch nicht hören will, regelmäßig ausführlich darlege, hat mich tatsächlich wahrscheinlich noch nie jemand gefragt, ob ich mit ihm Sport kucken will.

Bis auf gestern, diese Vorständin, und ich gebe zu, ich war spontan ziemlich perplex. Wie sage ich ihr denn jetzt einigermaßen höflich, dass ich mich von ihrer Einladung zwar sehr geehrt fühle und dass ich auch gerne etwas mit ihr unternehmen möchte - alles, außer Fußball kucken?

Naja, ich habe ihr dann genau so geantwortet, worauf sie sofort anrief und wir am Telefon klärten, dass wir dann eben einfach nur so in irgendein Restaurant gehen und uns dort ohne Fußball unterhalten, damit komme ich sehr gut zurecht.
Jetzt müssen wir nur noch ein Restaurant ohne Fernsehbildschirm finden, ich gehe davon aus, dass es in diesen Lokalitäten dann auch am leersten sein wird, wie angenehm.

Diese seltsame Fußballkuckeuphorie, die mal wieder wie eine Welle über alle Schichten hinwegschwappt, fasziniert mich gleichzeitig aber auch, genauso wie ich gestern sehr interessiert einen Bericht über Lady Diana im Fernsehen gesehen habe. Die Begeisterungshysterie, die diese Frau auslöste, faszinierte mich auch schon immer sehr, denn ich stehe dem komplett unverständlich gegenüber. Unverständlich ist wahrscheinlich das falsche Adjektiv, ich weiß aber grade nicht, wie man es richtig sagt, ich meine nur, dass ich es einfach überhaupt nicht verstehe, warum die Menschen in dieser Masse so abgehen.
Lady Diana war ein niedliches, tendenziell eher unbedarftes Mädchen mit einem schlichten Gemüt, die einen Prinzen geheiratet hat, der enorm hässlich war und alle Welt behauptet, sie habe ihn geliebt. Wenn sie das wirklich getan hat, beweist es nur umso mehr, wie einfach gestrickt sie wirklich war. Und weshalb machen die Menschen nun so ein Gewese um diese Person? Ich begreife es nicht.

Und was an Fußball interessant ist, begreife ich auch nicht.

Muss ich aber zum Glück alles auch nicht verstehen, ich finde es gut, dass so viele Leute sich so intensiv darauf stürzen, bleibt mehr Platz an anderen Stellen für mich
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Dienstag, 29. Juni 2021
Vom Schrottplatz der Sprache
Ich erwähnte ja schon, dass ich Herrn Martenstein, Redakteur des Tagesspiegels und Kolumnist bei Zeit online, sehr schätze, und das nicht nur wegen des Inhalts seiner Texte, sondern und vor allem auch wegen seines Schreibstils. Ich bin regelmäßig beeindruckt und neidisch, wie perfekt er komplexe Gedankengänge strukturiert, die wichtigsten Überlegungen rauspickt und auf unnachahmliche Weise in höchst einfacher Sprache sehr lesenswert zusammenfasst.
In seiner letzten Kolumne macht er sich Gedanken über das Schreiben und dass man es verlieren kann, wenn man älter wird (Euro) und dieser Text hat mir vor allem an zwei Stellen gut gefallen, nämlich ganz zu Anfang, wo er George Orwell zitiert:
"Benutze niemals eine Metapher, einen Vergleich oder eine Redewendung, die man oft gedruckt sieht. Benutze niemals ein langes Wort, wo es auch ein kurzes tut. Wenn ein Wort gestrichen werden kann, dann streiche es. Benutze niemals das Passiv, wo auch das Aktiv geht. Benutze niemals ein Fremdwort, ein Fachwort oder einen Jargon-Ausdruck, wo ein umgangssprachlicher Ausdruck passt."
Am besten gefällt mir der Schlusssatz, mit dem Orwell sein Dogmengebäude sofort wieder einreißt: "Brich jede dieser Regeln, bevor du etwas völlig Schreckliches schreibst."

Er nennt es eine "Bauanleitung für Texte" die Orwell da verfasst hat und diese Beschreibung mag ich spontan sehr, weil ich Metaphern, Vergleiche und auch Redewendungen prima finde - wenn sie nicht schon zu oft gedruckt wurden.

Und ein Stück weiter steht dieser Satz:
Heute habe ich die letzten drei, vier Mails meiner Mutter an mich noch einmal gelesen, Sätze, die im Nirgendwo enden, Wörter, die nur noch ein Schrottplatz für Buchstaben sind.
Er leitet damit ein in das Thema, über das er eigentlich schreiben möchte, nämlich wie es sein wird, wenn man seinen Geist verliert und er trifft damit ein Thema, das mich auch regelmäßig beschäftigt. Man wacht ja nicht eines Morgens auf und ist fortgeschritten dement, sondern das passiert ganz langsam und schleichend.

Ein Spruch, den ich immer wieder zitiere, weil ich ihn so lebensnah finde, ist:
Mit 50 bemerkt man, dass man Dinge vergisst.
Mit 60 merken es auch die anderen.
Mit 70 merken es nur noch die anderen.

Ich bin jetzt 58 und ich bemerke es täglich mehr. Noch bin ich geschickt genug, meine Aussetzer gut zu vertuschen und vor allem über aktiv gepflegte Merkzettel und Notizen zu minimieren, aber wie lange geht das noch gut?
Nächstes Jahr werde ich 60 und es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich Angst vor einem Geburtstag habe. Denn ich habe schon eine Menge Leute alt werden sehen und es hat mir in keinem Fall gefallen. Mir jetzt selber dabei zuzusehen, wie ich langsam verblöde, das ist schon ein wenig gruselig, finde ich.
Andererseits: Ändern kann ich es auch nicht, ich werde also wohl lernen müssen, mich daran zu gewöhnen.

Getröstet habe ich mich dann mit der Überlegung, dass es auch jede Menge formal geistig komplett fitter Menschen gibt, die so formulieren, dass ihre Sätze grundsätzlich nur ein Schrottplatz für Wörter sind und mit diesem Bild im Kopf war ich dann so wunderbar abgelenkt, dass ich das unangenehme Thema spontan wieder vergessen habe.

Geht doch
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Montag, 28. Juni 2021
Neuwarenflohmarkt
Heute noch mal Flohmarkt, jetzt ist allerdings auch erst mal wieder gut.
Auf Borkum gibt es zwar auch einen Flohmarkt, alle 14 Tage Samstags vor der Kulturinsel, aber so wirklich richtig vergleichbar mit den großen Flohmärkten hier in Münster ist das nicht, ist eher ein niedlicher, kleiner Inselflohmarkt.

Der Flohmarkt heute war eigentlich auch kein richtiger Flohmarkt, sondern eher ein Wochenmarkt am Sonntag, weil zu 90% nur Neuware verkauft wird und vor allem für Muslime ist das ein sehr beliebter Einkaufsmarkt, weil für die der Sonntag ja eigentlich ein normaler Wochentag ist, sie also auch keinerlei Grund für eine religiöse Shopping-Zurückhaltung haben.
Dementsprechend ist auch das Warenangebot auf diese Zielgruppe ausgerichtet, was für mich den Vorteil hat, dass ich an sehr vielen Ständen ohne zu gucken einfach vorbeilaufen kann.

Es gibt aber auch ein paar Händler, da kaufe ich sehr gerne, so zB der Uhrmacher, der nicht nur Uhren repariert, sondern auch ein großes Verkaufsangebot hat.
Dann gibt es einen Stand mit Sanitärkram, die haben echt gute Preise, wenn man mal einen neuen Wasserhahn oder einen Klodeckel braucht (okay, kommt jetzt nicht wöchentlich vor, aber wenn, dann gucke ich da) und an dem Stand mit den Lampen habe ich auch schon einige Teile gekauft.

Gegen all diese Stände war ich heute aber gefeit, ich habe meine Uhren beim Uhrmacher abgegeben und nur ein neues Uhrenarmband gekauft (das war wirklich sehr schön).
Doch dann war da der Stand mit den Küchensachen.
Ich fürchte, da ist die Einkaufssituation ein wenig eskaliert.
Es war aber ja nun auch fast ein Jahr flohmarktlose Pandemie und gar kein Einkaufen, verteilt auf 12 Monate ist der Durchschnittspreis aller meine Einkäufe immer noch echt günstig, mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Einen Sonnenbrand habe ich mir übrigens auch geholt, unter einen dicken Schicht Après Creme geht es aber inzwischen schon wieder.

Zum Abendessen gab es Spargel, weil ich gestern auf dem Flohmarkt einen neuen Spargelschäler gekauft habe und beim Gemüsemann gleich den passenden Spargel dazu, um den Schäler auszuprobieren, das war beides eine gute Idee. Also, das Spargelmesser zu kaufen und den Spargel auch
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