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Donnerstag, 13. September 2018
Wartezimmerlektüre
anje, 01:05h
Heute Termin beim Orthopäden, wirklich bemerkenswert fand ich die Auswahl an Zeitschriften im Wartezimmer, was für ein krasser Gegensatz zu der eher SuperRTL-lastigen Klientel beim Unfallchirurgen.

Richtig intellektueller Anspruch, den diese Lektüreauswahl da ausstrahlt.
Die Diagnose dagegen bleibt gleich: Immer noch Schleimbeutelentzündung, wir haben uns jetzt für eine langfristig angelegte Tablettenkur entschieden, wenn das nicht anschlägt, folgt Plan B in der Reihenfolge Spritzen, Strahlen, OP, Euthanasie.
Ansonsten passierte heute nicht viel, hauptsächlich Büro as usual.
Außerdem ein wenig ausgefeilte Logistik, denn C fuhr heute mit der Bahn von Bielefeld nach Emden/Borkum und machte einen Stopover in Münster, um sich von mir die Zehnerkarte für die Fähre geben zu lassen.
Das schwierige dabei war das übliche Bahnchaos, weil der erste Zug, mit dem sie fahren wollte,ausfiel und der zweite aus nicht weiter erläuterten Gründen nicht fuhr, so dass sie schließlich in irgendeinen Zug Richtung Münster einstieg, aber nicht wusste, wann sie ankommen wird. Wir vereinbarten deshalb als Treffpunkt „Münster Preußenstadion“, weil das vom Bahnhof aus gut mit dem Bus zu erreichen ist und außerdem war dort heute Flohmarkt, so dass auch ich gut beschäftigt war, während ich auf sie wartete.
Einkauf des Tages: Ich besitze jetzt ein Paar Ballerinas von der Firma UGG
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Richtig intellektueller Anspruch, den diese Lektüreauswahl da ausstrahlt.
Die Diagnose dagegen bleibt gleich: Immer noch Schleimbeutelentzündung, wir haben uns jetzt für eine langfristig angelegte Tablettenkur entschieden, wenn das nicht anschlägt, folgt Plan B in der Reihenfolge Spritzen, Strahlen, OP, Euthanasie.
Ansonsten passierte heute nicht viel, hauptsächlich Büro as usual.
Außerdem ein wenig ausgefeilte Logistik, denn C fuhr heute mit der Bahn von Bielefeld nach Emden/Borkum und machte einen Stopover in Münster, um sich von mir die Zehnerkarte für die Fähre geben zu lassen.
Das schwierige dabei war das übliche Bahnchaos, weil der erste Zug, mit dem sie fahren wollte,ausfiel und der zweite aus nicht weiter erläuterten Gründen nicht fuhr, so dass sie schließlich in irgendeinen Zug Richtung Münster einstieg, aber nicht wusste, wann sie ankommen wird. Wir vereinbarten deshalb als Treffpunkt „Münster Preußenstadion“, weil das vom Bahnhof aus gut mit dem Bus zu erreichen ist und außerdem war dort heute Flohmarkt, so dass auch ich gut beschäftigt war, während ich auf sie wartete.
Einkauf des Tages: Ich besitze jetzt ein Paar Ballerinas von der Firma UGG
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Mittwoch, 12. September 2018
Bobbycarbaum
anje, 00:30h
Heute Abend hatte ich einen Termin in Bochum.
Ich bin ja nicht so oft im Ruhrgebiet, aber immer, wenn ich hier bin, entdecke ich eine Besonderheit, die ich in der Form woanders noch nicht gesehen habe.
Heute war es der Bobbycarbaum.

Ich habe erst gedacht, ich habe mich verguckt, aber auch als ich dichter dran war, war das gleiche zu sehen: In Bochum gibt es Bäume, auf denen wachsen Bobbycars.

Nach dem Termin haben wir nach einem japanischen Restaurant in Bochum gegoogelt und sind bei Yumini gelandet. Das ist einer dieser All you can eat Japaner mit iPad-Bestellung am Tisch, das System verbreitet sich immer mehr. Neulich waren wir bei einem dieser Japaner in Essen, der war eher nicht so gut, dieser heute in Bochum war dagegen ganz okay. Es geht natürlich noch deutlich besser, aber immerhin musste ich nicht die Hälfte des Essens unauffällig in die Serviette gewickelt im Klo entsorgen, weil „nicht aufessen“ mit Aufpreis bestraft wird. Heute war wirklich alles okay, im Gegenteil, es schmeckte so gut, dass wir uns unangenehm überfressen haben und das, obwohl das Essen mit Stäbchen und Gipsarm eine echte Herausforderung darstellt.
Morgen um 8h Termin beim Orthopäden, die Schleimbeutelentzündung ist trotz der starken Entzündungshemmer nicht besser geworden, jetzt bin ich gespannt, wie es weitergeht
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Ich bin ja nicht so oft im Ruhrgebiet, aber immer, wenn ich hier bin, entdecke ich eine Besonderheit, die ich in der Form woanders noch nicht gesehen habe.
Heute war es der Bobbycarbaum.
Ich habe erst gedacht, ich habe mich verguckt, aber auch als ich dichter dran war, war das gleiche zu sehen: In Bochum gibt es Bäume, auf denen wachsen Bobbycars.

Nach dem Termin haben wir nach einem japanischen Restaurant in Bochum gegoogelt und sind bei Yumini gelandet. Das ist einer dieser All you can eat Japaner mit iPad-Bestellung am Tisch, das System verbreitet sich immer mehr. Neulich waren wir bei einem dieser Japaner in Essen, der war eher nicht so gut, dieser heute in Bochum war dagegen ganz okay. Es geht natürlich noch deutlich besser, aber immerhin musste ich nicht die Hälfte des Essens unauffällig in die Serviette gewickelt im Klo entsorgen, weil „nicht aufessen“ mit Aufpreis bestraft wird. Heute war wirklich alles okay, im Gegenteil, es schmeckte so gut, dass wir uns unangenehm überfressen haben und das, obwohl das Essen mit Stäbchen und Gipsarm eine echte Herausforderung darstellt.
Morgen um 8h Termin beim Orthopäden, die Schleimbeutelentzündung ist trotz der starken Entzündungshemmer nicht besser geworden, jetzt bin ich gespannt, wie es weitergeht
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Dienstag, 11. September 2018
Septemberblues
anje, 00:23h
Obwohl ich ja theoretisch nicht ins Büro fahren müsste, weil ich ja auf den rechten Gipsarm krankgeschrieben bin, gehe ich trotzdem, weil die Arbeit ja sowieso irgendwann und irgendwie erledigt werden muss und es leider keine Vertretung für mich gibt. Wenn ich tatsächlich ernsthaft länger oder für immer ausfallen würde, würde man erst jemand externen beauftragen, die dringendsten Dinge zu erledigen und dann wahrscheinlich versuchen, jemand neues einzustellen. Aber nur mal so, für 1-2 Monate zwischendurch würde man sich nur mit Fristverlängerungen behelfen bis ich wieder da bin, die allermeiste Arbeit bliebe also einfach nur liegen, was einen Wiedereinstieg nach sechs Wochen nicht unbedingt angenehmer macht. Also gehe ich lieber weiter ins Büro, es ist so tatsächlich weniger stressig auch wenn sich das nach aufgeblasener Wichtigtuerei anhört.
Trotzdem ändert das nichts daran, dass ich eigentlich keine Lust habe - also dass ich insgesamt auf Büroarbeit keine Lust habe und viel lieber irgendetwas Produktives täte. Rezepte ausprobieren, Wohnung neu dekorieren, Fotos sortieren, Garten gestalten, ja selbst so Arbeiten wie Bügeln oder Fensterputzen erscheinen mir per Saldo attraktiver als Büroarbeit - aber hilft alles nicht, Büroarbeit is the job to do, ich sollte mich wohl besser damit abfinden. Immerhin noch sechs Jahre und dieses.
Dass ich im Moment so jammerig bin, liegt auch an dem leichten Septemberblues, den ich mit zunehmendem Alter bei mir mit wachsender Intensität beobachte.
So wie im Mai quasi alles explodiert und der Sommer mit jedem Tag intensiver in der Luft liegt, so kündigt sich im September genauso schlagartig die dunkle Jahreszeit an.
Es gibt schon wieder Weihnachtsgebäck in den Läden, ist das nicht gruselig?
Und es wird plötzlich abends wieder dunkel und der (verdorrte) Rasen liegt voll Laub.
Der Jahresendzeitstress klopft an und ich kann jetzt schon Listen machen mit Dingen, die ich auch dieses Jahr wieder alle nicht schaffen werde. Und schlimmer noch, es gibt immer länger werdende Listen mit Dingen, die ich dieses Jahr ganz unbedingt noch erledigen muss.
Es ist dieser sich ewig wiederholende Kreislauf, der im September so überdeutlich sichtbar wird, der September könnte auch Hamsterradmonat heißen und je älter ich werde, umso mehr macht mich das müde und resignierend verzweifelt. Nochmal und nochmal und nochmal, wohin eigentlich und vor allem: Wofür?
Zwischendurch habe ich kurze Visionen des Aussteigens, ich bin dann mal weg, blöd nur, dass ich nicht mehr rauche, aber auch sonst wüsste ich ja gar nicht, wohin. Diese Erkenntnis macht aber auch nicht froh, gehe zurück auf Los, Büroarbeit is the job to do, heulen hilft nicht, einfach weitermachen, immer weitermachen
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Trotzdem ändert das nichts daran, dass ich eigentlich keine Lust habe - also dass ich insgesamt auf Büroarbeit keine Lust habe und viel lieber irgendetwas Produktives täte. Rezepte ausprobieren, Wohnung neu dekorieren, Fotos sortieren, Garten gestalten, ja selbst so Arbeiten wie Bügeln oder Fensterputzen erscheinen mir per Saldo attraktiver als Büroarbeit - aber hilft alles nicht, Büroarbeit is the job to do, ich sollte mich wohl besser damit abfinden. Immerhin noch sechs Jahre und dieses.
Dass ich im Moment so jammerig bin, liegt auch an dem leichten Septemberblues, den ich mit zunehmendem Alter bei mir mit wachsender Intensität beobachte.
So wie im Mai quasi alles explodiert und der Sommer mit jedem Tag intensiver in der Luft liegt, so kündigt sich im September genauso schlagartig die dunkle Jahreszeit an.
Es gibt schon wieder Weihnachtsgebäck in den Läden, ist das nicht gruselig?
Und es wird plötzlich abends wieder dunkel und der (verdorrte) Rasen liegt voll Laub.
Der Jahresendzeitstress klopft an und ich kann jetzt schon Listen machen mit Dingen, die ich auch dieses Jahr wieder alle nicht schaffen werde. Und schlimmer noch, es gibt immer länger werdende Listen mit Dingen, die ich dieses Jahr ganz unbedingt noch erledigen muss.
Es ist dieser sich ewig wiederholende Kreislauf, der im September so überdeutlich sichtbar wird, der September könnte auch Hamsterradmonat heißen und je älter ich werde, umso mehr macht mich das müde und resignierend verzweifelt. Nochmal und nochmal und nochmal, wohin eigentlich und vor allem: Wofür?
Zwischendurch habe ich kurze Visionen des Aussteigens, ich bin dann mal weg, blöd nur, dass ich nicht mehr rauche, aber auch sonst wüsste ich ja gar nicht, wohin. Diese Erkenntnis macht aber auch nicht froh, gehe zurück auf Los, Büroarbeit is the job to do, heulen hilft nicht, einfach weitermachen, immer weitermachen
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Sonntag, 9. September 2018
Spontan Gärtnerei und Feuertopf
anje, 23:29h
Letztes Jahr habe ich den Vorgarten in Greven zur Straße hin neugestaltet, dieses Jahr sind aber die Buchsbäumchen alle vom Zünsler befallen worden und sahen nur noch bemitleidenswert braun und abgefressen aus, damit war klar, dass die Pflanztöpfe alle neu bepflanzt werden mussten.
Die Nachbarn haben überwiegend Wacholder und Kirschlorbeer als Randbepflanzung gewählt, mir sieht das zu sehr nach Friedhoff aus, deshalb wollte ich etwas anderes.
Gestern haben wir uns ausführlich über Gräser informiert und in dem Pflanzencenter auch einen ersten Eindruck der Preise mitgenommen, ich sage mal vorsichtig, preiswert ist anders.
Heute war in Greven Flohmarkt und dort ist manchmal ein örtlicher Hobbygärtner, der im Herbst regelmäßig Stauden und Gräser anbietet und tatsächlich war er auch heute da, so dass wir unser neuerworbenes Wissen über Gräser und die Preise von Grasstauden sofort anwenden konnten und wussten, dass wir bei diesem Gärtner sehr günstig kaufen und dass jetzt eben auch genau die richtige Pflanzzeit ist.
Insgesamt waren das damit einige sehr spontane, aber auch sehr befriedigende Entscheidungen, die ich heute getroffen habe und, tadaaa, wir haben die Stauden nicht nur gekauft, sondern ich habe K auch dazu bewegen können, sie sofort einzupflanzen.
Wir haben immer eine blühende Staude und eine Grasstaude abwechseln eingesetzt, ich bin schon sehr gespannt, wie die sich entwickeln und wie es nächstes Jahr aussehen wird, wenn die gewachsen sind.
Besser als braune, tote Buchsbäume sehen sie allemal aus.
Am Abend haben wir dann nicht nur den Grill angeworfen, sondern auch den Feuertopf. C hat mir ja letztes Jahr zum Geburtstag diese geniale Feuerstelle aus einer alten Waschmaschinentrommel geschenkt und weil wir heute die Zementpötte neu bepflanzt haben, die ich letztes Jahr aufgestellt habe, war heute auch ein guter Tag, um endlich mal die alte Bank zu verbrennen, die wir auch letztes Jahr zur selben Zeit aussortiert haben und die seitdem hinten auf der Terrasse steht und auf ihren Feuertod wartet.
So einen gewissen Hang zur Pyromanie lässt sich bei meinem Westfalenmann nicht verleugnen, wenn man ihm was zu feuern gibt, dann macht er es auch richtig.
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Die Nachbarn haben überwiegend Wacholder und Kirschlorbeer als Randbepflanzung gewählt, mir sieht das zu sehr nach Friedhoff aus, deshalb wollte ich etwas anderes.
Gestern haben wir uns ausführlich über Gräser informiert und in dem Pflanzencenter auch einen ersten Eindruck der Preise mitgenommen, ich sage mal vorsichtig, preiswert ist anders.
Heute war in Greven Flohmarkt und dort ist manchmal ein örtlicher Hobbygärtner, der im Herbst regelmäßig Stauden und Gräser anbietet und tatsächlich war er auch heute da, so dass wir unser neuerworbenes Wissen über Gräser und die Preise von Grasstauden sofort anwenden konnten und wussten, dass wir bei diesem Gärtner sehr günstig kaufen und dass jetzt eben auch genau die richtige Pflanzzeit ist.
Insgesamt waren das damit einige sehr spontane, aber auch sehr befriedigende Entscheidungen, die ich heute getroffen habe und, tadaaa, wir haben die Stauden nicht nur gekauft, sondern ich habe K auch dazu bewegen können, sie sofort einzupflanzen.
Wir haben immer eine blühende Staude und eine Grasstaude abwechseln eingesetzt, ich bin schon sehr gespannt, wie die sich entwickeln und wie es nächstes Jahr aussehen wird, wenn die gewachsen sind.
Besser als braune, tote Buchsbäume sehen sie allemal aus.
Am Abend haben wir dann nicht nur den Grill angeworfen, sondern auch den Feuertopf. C hat mir ja letztes Jahr zum Geburtstag diese geniale Feuerstelle aus einer alten Waschmaschinentrommel geschenkt und weil wir heute die Zementpötte neu bepflanzt haben, die ich letztes Jahr aufgestellt habe, war heute auch ein guter Tag, um endlich mal die alte Bank zu verbrennen, die wir auch letztes Jahr zur selben Zeit aussortiert haben und die seitdem hinten auf der Terrasse steht und auf ihren Feuertod wartet.
So einen gewissen Hang zur Pyromanie lässt sich bei meinem Westfalenmann nicht verleugnen, wenn man ihm was zu feuern gibt, dann macht er es auch richtig.

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Sonntag, 9. September 2018
Pflanzen-, Bio- und Möbelmarkt
anje, 00:00h
Heute bin ich so müde, dass ich um 21:00 Uhr schon im Bett liege und nur noch kurz den Tag zusammen fasse.
Es ist gestern doch etwas später geworden, so dass wir erst heute im Bett waren, trotzdem waren wir aber um 8h schon wieder wach, weil wir alles mögliche vorhatten. K musste vor allem sein Auto aus der Werkstatt abholen, da die Werkstatt aber über eine Stunde entfernt ist, im tiefsten Ostwestfalen genau genommen, und nur bis 12:00 Uhr geöffnet hat, mussten wir rechtzeitig losfahren. Weil wir dann schon mal da waren, konnten wir auch auf gleich noch ein wenig die Gegend dort anschauen, mir gefällt es dort sehr gut, ich kann mir tatsächlich vorstellen, dort irgendwann eines Tages zu wohnen. Außerdem waren wir in einem riesengroßen Pflanzen-Center und wissen jetzt jede Menge wichtige Dinge über Gräser. Ich möchte nämlich eine Gräserhecke am Vorgartenrand pflanzen, die Buchsbäume sind hier alle vom Käfer befallen und eingegangen. Die hatten in diesem Pflanzencenter eine riesige Gräser Ausstellung und mitten in diesen wogenden Halmen standen recht große und gut nachgemachte Figuren im Stil der Osterinseln Statuen, ich möchte jetzt auch so einen Ostermann im Garten haben, das sah echt klasse aus.
Gegenüber gab es einen Bio Supermarkt, einen aus dieser „Denns“ Kette, und weil ich in meinem Leben noch nie in so einem Laden drin war und wir außerdem auch gerade Zeit hatten, bin ich aus lauter Neugier dort einmal gucken gegangen.
Ich kann gar nicht so genau sagen, wie ich mir diesen Laden von innen vorgestellt habe, aber auf alle Fälle nicht so, wir er tatsächlich aussah, im Grunde nämlich wie ein normaler Rewe, Edeka oder Kaufland.
Der einzige Unterschied war, dass ich keine der angebotenen Marken kannte und die meisten Preise natürlich leicht höher waren als ich es gewohnt bin (einige sogar sehr viel deutlich viel höher) aber ansonsten war das Angebot vom Typ her sehr vergleichbar. Sehr viel Fertigessen, nicht nur im Kühl-, sondern auch im Tiefkühlregal, alles war In Plastik verpackt und verschweißt und es gab sogar so etwas wie die „Tchibo Ecke“, wo irgendein seltsames Sammelsurium an Haushaltswaren und Kleidung als Spezialangebot präsentiert war.
Der Laden war an dieser Stelle noch sehr neu, er hat erst vor ein paar Wochen eröffnet, sehr viele Kunden waren nicht da.
Mich erinnerte dieses Angebot sehr an den früheren Ablasshandel der Kirche, wenn man seine Lebensmittel in diesem Laden gekauft, bezahlt man einfach mehr Geld für den gleichen Kram, kassiert dafür aber Karmapunkte und kommt in den Bio-Himmel.
Schon ein bisschen schräg das ganze.
Anschließend waren wir noch in verschiedenen anderen Läden, unter anderem in einem sehr, sehr großen Möbelhaus, aber nicht das schwedische, sondern ein normales deutsches. Ich finde es erschreckend, was für ein Kram dort angeboten wird, gefühlt stehen dort immer noch dieselben Sachen wie vor 25 Jahren, und damals fand ich das Angebot in deutschen Möbelhäusern schon unattraktiv und frage mich bis heute, wer das kauft.
Unter dem Aspekt des Geldausgebens war es ein sehr günstiger Tag: eine Tüte geröstete Cocos Chips im Biomarkt, ein Topf Minze im GartenCenter und eine Wanduhr aus dem Sonderangebot im Möbelhaus.
Allerdings sind wir sehr viel rumgelaufen und deshalb bin ich jetzt auch sehr viel müde
.
Es ist gestern doch etwas später geworden, so dass wir erst heute im Bett waren, trotzdem waren wir aber um 8h schon wieder wach, weil wir alles mögliche vorhatten. K musste vor allem sein Auto aus der Werkstatt abholen, da die Werkstatt aber über eine Stunde entfernt ist, im tiefsten Ostwestfalen genau genommen, und nur bis 12:00 Uhr geöffnet hat, mussten wir rechtzeitig losfahren. Weil wir dann schon mal da waren, konnten wir auch auf gleich noch ein wenig die Gegend dort anschauen, mir gefällt es dort sehr gut, ich kann mir tatsächlich vorstellen, dort irgendwann eines Tages zu wohnen. Außerdem waren wir in einem riesengroßen Pflanzen-Center und wissen jetzt jede Menge wichtige Dinge über Gräser. Ich möchte nämlich eine Gräserhecke am Vorgartenrand pflanzen, die Buchsbäume sind hier alle vom Käfer befallen und eingegangen. Die hatten in diesem Pflanzencenter eine riesige Gräser Ausstellung und mitten in diesen wogenden Halmen standen recht große und gut nachgemachte Figuren im Stil der Osterinseln Statuen, ich möchte jetzt auch so einen Ostermann im Garten haben, das sah echt klasse aus.
Gegenüber gab es einen Bio Supermarkt, einen aus dieser „Denns“ Kette, und weil ich in meinem Leben noch nie in so einem Laden drin war und wir außerdem auch gerade Zeit hatten, bin ich aus lauter Neugier dort einmal gucken gegangen.
Ich kann gar nicht so genau sagen, wie ich mir diesen Laden von innen vorgestellt habe, aber auf alle Fälle nicht so, wir er tatsächlich aussah, im Grunde nämlich wie ein normaler Rewe, Edeka oder Kaufland.
Der einzige Unterschied war, dass ich keine der angebotenen Marken kannte und die meisten Preise natürlich leicht höher waren als ich es gewohnt bin (einige sogar sehr viel deutlich viel höher) aber ansonsten war das Angebot vom Typ her sehr vergleichbar. Sehr viel Fertigessen, nicht nur im Kühl-, sondern auch im Tiefkühlregal, alles war In Plastik verpackt und verschweißt und es gab sogar so etwas wie die „Tchibo Ecke“, wo irgendein seltsames Sammelsurium an Haushaltswaren und Kleidung als Spezialangebot präsentiert war.
Der Laden war an dieser Stelle noch sehr neu, er hat erst vor ein paar Wochen eröffnet, sehr viele Kunden waren nicht da.
Mich erinnerte dieses Angebot sehr an den früheren Ablasshandel der Kirche, wenn man seine Lebensmittel in diesem Laden gekauft, bezahlt man einfach mehr Geld für den gleichen Kram, kassiert dafür aber Karmapunkte und kommt in den Bio-Himmel.
Schon ein bisschen schräg das ganze.
Anschließend waren wir noch in verschiedenen anderen Läden, unter anderem in einem sehr, sehr großen Möbelhaus, aber nicht das schwedische, sondern ein normales deutsches. Ich finde es erschreckend, was für ein Kram dort angeboten wird, gefühlt stehen dort immer noch dieselben Sachen wie vor 25 Jahren, und damals fand ich das Angebot in deutschen Möbelhäusern schon unattraktiv und frage mich bis heute, wer das kauft.
Unter dem Aspekt des Geldausgebens war es ein sehr günstiger Tag: eine Tüte geröstete Cocos Chips im Biomarkt, ein Topf Minze im GartenCenter und eine Wanduhr aus dem Sonderangebot im Möbelhaus.
Allerdings sind wir sehr viel rumgelaufen und deshalb bin ich jetzt auch sehr viel müde
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Samstag, 8. September 2018
Besuchsjoker
anje, 01:40h
Wenn man für Freitagabend Besuch eingeladen hat, wird der Tag leicht hektisch. Erst Büro, dann einkaufen, kochen und Essen vorbereiten, Haus aufräumen und den gröbsten Dreck verschwinden lassen, Besuch begrüßen und dann essen, quatschen, trinken. Da ist so ein Tag schnell rum und es bleibt keine Zeit zum bloggen.
Morgen mehr
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Morgen mehr
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Donnerstag, 6. September 2018
Von Bockspringbetten, SUVs und Elektroautos
anje, 20:45h
SUVs und Boxspringbetten sind ja vor allem bei den Leuten aus meiner Altersklasse Trend - ab Mitte 40 weiß man den hohen Ein- und Ausstieg zu schätzen.
Allerdings kann genau die Höhe auch wieder zu Problemen führen, die entsprechend individuell gelöst werden müssen.
Leider finde ich den Screenshot nicht mehr, den ich aber vielleicht auch vor lauter Gekicher über die Anzeige überhaupt vergessen habe zu machen, doch in der Flohmarkt-Facebookgruppe von Borkum hat neulich jemand sein "Bockspringbett, erst drei Monate alt, ist mir zu hoch" wieder zum Verkauf angeboten - ich fürchte, der hatte sich von dem Bett etwas anderes erwartet als es leisten konnte und war jetzt enttäuscht.
Einen sehr pragmatischen Umgang mit der Sitzhöhe eines SUVs hat dafür der Fahrer eines Mercedes GLA gefunden, den ich neulich dabei beobachten durfte, wie er eine ältere, recht kleine Dame (ich tippe, seine Mutter) vor einer Arztpraxis absetzte: die alte Dame öffnete die Beifahrertür und drehte sich um 90° nach rechts auf dem Beifahrersitz, so dass ihre Beine locker vom Sitz, aber halt auch deutlich weit oberhalb der Straße runterbaumelten, während ihr Sohn um das Auto herumlief, die hintere Beifahrertür öffnete und einen kleinen Plastikhocker (so einen, wie die Kinder früher unterm Waschbecken hatten) rausholte, den er seiner Mutter als Ausstiegshilfe hinstellte. So kam die kleine Frau gut aus dem Riesenauto, trippelte dann direkt weiter bis zur Arztpraxis, während ihr Sohn den Hocker wieder im Auto verstaute und wegfuhr.
Überhaupt SUV-Fahrer. Über SUV-Fahrerinnen wurde ja schon ausreichend gelästert, die Helikopter-Moms, die ihre Brut damit bis vor die Schultür fahren, die typisch weiblichen Autofahrer, die sich in einem SUV viel sicherer fühlen als in ihrem ehemaligen Kleinwagen, sozusagen hygge im SUV, das sind Standardschubladen, die schon in Mengen beschrieben wurden. Wozu bisher allerdings wenig gesagt wurde, zumindest in meiner Filterblase, ist der männliche SUV Fahrer.
Hier ist eine recht aktuelle Statistik nach Berufsgruppen der SUV Fahrer und tatsächlich bestätigt sie genau das, was ich rein gefühlt auch vermutet habe: Der typische SUV-Fahrer ist Beamter oder war Beamter. Pensionäre sind in der Statistik besonders weit oben, weil die Wagen grundsätzlich ja vor allem die gehobene Altersklasse der Autofahrer ansprechen. Der neue Audi 80 ist also ein SUV. Mit allen Konsequenzen. Nur der Wackeldackel samt selbstgehäkelter Klopapierrolle ist aus der Mode.
Mich wundert es ein wenig, dass ich da noch nicht mehr drüber gelesen habe, denn Spießer-Bashing ist doch eigentlich immer eine Glosse wert, aber nun ja, kommt vielleicht noch. Ich habe mit dieser Statistik aber endlich eine belastbare Begründung, warum für mich (bzw. mit meiner Akzeptanz) ein SUV ein absolutes NoGo als Auto geworden ist. Mein Westfalenmann hatte ja auch eine Zeitlang damit geliebäugelt und vor vier-fünf Jahren war ich für diese Idee wenigstens noch aufgeschlossen, während ich mich heute nur gruselnd abwende, wenn er mich fragt, wie ich dieses oder jenes Modell aus der SUV-Kategorie finde. Ein Auto mit der Ausstrahlung eines pensionierten Beamten, nein danke, das wäre mir so peinlich, dass ich dann ernsthaft über Transportalternativen nachdenken würde.
Wir haben dafür neulich den neuen Jaguar iPace Probe gefahren. Der ADAC hat den auch schon getestet, ich war dementsprechend gespannt.
Grundsätzlich gefällt mir ja nicht nur das Image von Jaguar als Automarke, sondern mir gefallen auch die meisten Jaguarmodelle (wenn man mal von den SUVs absieht, die ich für Jaguar besonders peinlich finde.). Es gibt ein paar Marken, die sind mir einfach als Marke unsympathisch (Ich mag zB keine Skodas) und es gibt ein paar Autohersteller, da gefällt mir kein einziges der Autos, die sie produzieren, bei Peugeot zB finde ich wirklich fast jedes Modell auffällig hässlich. Bei Jaguar reagiere ich dagegen in den meisten Fällen positiv und mit den Vorschusslorbeeren, die der neue iPace schon bekommen hatte, war ich sehr erfreut, dass wir den Wagen einen ganzen Tag lang testen konnten.
Wir haben uns einen Tag ausgesucht, wo wir wenig Termine hatten und beschlossen, dass wir einfach einen Ausflug ins Sauerland machen - ich wollte ja schon lange mal wieder zu Sockenfalke, mir hat der letzte Besuch dort sehr gefallen.
K hat sich schon verschiedene Elektroautos für eine Probefahrt ausgeliehen, wirklich überzeugt hat uns bisher keines, Hauptmangel ist grundsätzlich die geringe Reichweite und die lange Ladezeiten. Das einzige Elektroauto, das hier gute Werte hat, ist der Tesla, aber nun ja, der liegt eben tatsächlich außerhalb meiner Reichtumsgrenze. Aber selbst wenn ich etwas Sechsstelliges für ein Auto ausgeben würde (was ich insgesamt schon einfach nur abstrus finde, denn hallo??? - es ist nur ein Auto, ein Fortbewegungsmittel, um von A nach B zu kommen, und auch wenn Autofahren Spaß macht und ich es aus Hobby betreibe, so finde ich sechsstellige Beträge für ein Auto schlicht übertrieben), aber selbst wenn ich so viel Geld für ein Auto ausgeben würde, dann hätte ich wohl immer noch nicht den Mut, das ausgerechnet in einen Tesla zu stecken. Dafür bin ich zu sehr Team „late adopters", um mich auf etwas derart Neues in dieser finanziellen Größenordnung einzulassen. Bei Tesla ist ja nicht nur der Elektroantrieb das Neue, sondern das gesamte Auto ist neu. Tesla hat ungefähr so viel Erfahrung im Autobau wie Dr. Oetker - und sorry, aber dafür bin ich zu feige, um Geld in dieser Größenordnung in ein Projekt zu stecken, wo wirklich alle Bestandteile für alle Beteiligten komplett neu sind.
Ich denke, Leute, die sich einen Tesla gekauft haben, gehen mit Fehlinvestitionen im Zweifel so locker um, wie ich das neulich bei der noch ziemlichen neuen Spülmaschine auf Borkum getan habe. Da wollte ich auch unbedingt etwas ganz Neues und Innovatives haben, jetzt ist die Spülmaschine drei Jahre alt und zum Glück tatsächlich (endlich) kaputtgegangen, ich habe mich immerhin drei Jahre über sie geärgert, denn leider funktionierte sie nie so wie ich mir das erhofft hatte und außerdem war sie entsetzlich unpraktisch im täglichen Umgang. Ich sehne mich jetzt einfach nur nach einer ganz altmodischen, konventionellen 08/15 Spülmaschine, aber so etwas kann eben passieren, wenn man Neuheiten kauft. Ich finde es bei einer Spülmaschine, die zum Glück nur dreistellig kostet, schon ärgerlich, ich möchte nicht wissen, wie ich mich vor mir selber rechtfertigen sollte, wenn ich mir ein sechsstelliges Auto kaufte und käme damit dann auch nicht klar.
Deshalb ist ein Tesla für mich keine Alternative, aber ein „klassisches“ Auto, bei dem eben nur ein Elektromotor verbaut ist, das finde ich durchaus interessant und der neue Jaguar wird ja vor allem wegen seiner großen Reichweite beworben.
Als Zusammenfassung der Probefahrt kann ich auf alle Fälle feststellen, dass auch der iPace aktuell keine sinnvolle Alternative zu einem unserer "normalen" Autos ist, denn die Reichweite ist immer noch viel zu klein, "bis zu 400 km" schafft man nur, wenn man mit dem 400 PS Auto fährt als wäre ein Krankenfahrstuhl, da widerspricht sich also einiges gewaltig. Mir persönlich hat das Auto ansonsten vor allem optisch nicht gefallen, weil er so groß ist, dass er schon fast aussieht wie ein SUV. Der ElektroSUV ist dann für den pensionierten anthroposophischen Studienrat, möchte ich, glaube ich, auch nicht haben.
Aber der Reihe nach: wir haben den Jaguar in Münster abgeholt und sind als erstes bis nach Arnsberg gefahren, dort hatten wir einen Termin. Bei Abfahrt im Autohaus war der Wagen voll geladen und zeigte eine Reichweite von 463 km. Bei Ankunft in Arnsberg, also 100 km später, zeigte der Wagen nur noch 220 km Reichweite an und ich machte mir Sorgen. Denn ich wollte ja von Arnsberg noch nach Schmallenberg, dort ist das Outlet von Sockenfalke und darauf hatte ich mich gründlich gefreut. Von Arnsberg nach Schmallenberg sind es aber noch mal fast 50 km und von dort zurück nach Münster dann 150 km. Insgesamt war also ein Ausflug von 300 km geplant, nur leider hatte K. auf dem ersten Drittel der Reise schon mehr als die Hälfte der Kapazität verfahren. Es war abzusehen, dass wir ein Problem bekommen. Durch Zufall entdeckten wir aber eine Ladesäule in Arnsberg und da wir zwar nicht genug Strom, dafür aber ausreichend Zeit hatten, haben wir unseren Aufenthalt in Arnsberg einfach ausgedehnt und haben das Auto für anderthalb Stunden an die Ladesäule gehangen. Ich muss zugeben, nach anderthalb Stunden hatte ich genug von Arnsberg, ich habe selten eine so traurige Stadt erlebt. Dort ist wirklich gar nichts los, noch nicht mal ein hübsches Café oder Restaurant, wo man die Zeit gut hätte totschlagen können, haben wir gefunden. Zumindest nicht im fußläufigen Umkreis der Ladesäule und die stand mitten in der Innenstadt, soweit man bei Arnsberg überhaupt von Innenstadt sprechen kann. Aus lauter Langeweile und weil wir ja möglichst viel Strom zu tanken wollten, habe ich alle örtlichen Geschäfte angeguckt und dabei ein bisschen eingekauft, einen Spüllappen und einen BH, was man eben so im Sauerland einkauft.
Nach anderthalb Stunden Ladezeit, hatte das Auto 8 % mehr Ladung gesaugt und zeigte jetzt eine Reichweite von 280 km. Von jetzt an war stromsparendes Fahren angesagt, K schaltete auch die Klimaanlage aus, die brauchte ja auch Strom, K meinte, besser wir schwitzen jetzt als dass wir später schieben müssen. Bei rund 30° Außentemperatur haben wir das mit dem Schwitzen im Auto gut hinbekommen.
Wir sind auch tatsächlich ohne schieben zu müssen über Schmallenberg und Sockenfalke bis nach Münster zurückgekommen und hatten dort sogar immer noch eine Restreichweite von 40 km, in der Summe war die Fahrt aber einfach kein Vergnügen. Wenn man ein Auto fährt mit 400 PS, einer raketenartigen Beschleunigung, mit Allradantrieb, Klimaanlage (☹) und überhaupt allem sonstigen Shishi, dann möchte man das auch benutzen, nur leider hat das Auto dann nur noch 170 km Reichweite und muss erst wieder 8 Stunden an die Steckdose, bevor man weiterfahren kann.
K., dem die Hinfahrt viel Spaß gemacht hatte, war von der Rückfahrt so bedient, dass er reichlich schlechte Laune hatte, ich schätze, bis bei uns ein Stromer einzieht, wird es noch etwas dauern
.
Allerdings kann genau die Höhe auch wieder zu Problemen führen, die entsprechend individuell gelöst werden müssen.
Leider finde ich den Screenshot nicht mehr, den ich aber vielleicht auch vor lauter Gekicher über die Anzeige überhaupt vergessen habe zu machen, doch in der Flohmarkt-Facebookgruppe von Borkum hat neulich jemand sein "Bockspringbett, erst drei Monate alt, ist mir zu hoch" wieder zum Verkauf angeboten - ich fürchte, der hatte sich von dem Bett etwas anderes erwartet als es leisten konnte und war jetzt enttäuscht.
Einen sehr pragmatischen Umgang mit der Sitzhöhe eines SUVs hat dafür der Fahrer eines Mercedes GLA gefunden, den ich neulich dabei beobachten durfte, wie er eine ältere, recht kleine Dame (ich tippe, seine Mutter) vor einer Arztpraxis absetzte: die alte Dame öffnete die Beifahrertür und drehte sich um 90° nach rechts auf dem Beifahrersitz, so dass ihre Beine locker vom Sitz, aber halt auch deutlich weit oberhalb der Straße runterbaumelten, während ihr Sohn um das Auto herumlief, die hintere Beifahrertür öffnete und einen kleinen Plastikhocker (so einen, wie die Kinder früher unterm Waschbecken hatten) rausholte, den er seiner Mutter als Ausstiegshilfe hinstellte. So kam die kleine Frau gut aus dem Riesenauto, trippelte dann direkt weiter bis zur Arztpraxis, während ihr Sohn den Hocker wieder im Auto verstaute und wegfuhr.
Überhaupt SUV-Fahrer. Über SUV-Fahrerinnen wurde ja schon ausreichend gelästert, die Helikopter-Moms, die ihre Brut damit bis vor die Schultür fahren, die typisch weiblichen Autofahrer, die sich in einem SUV viel sicherer fühlen als in ihrem ehemaligen Kleinwagen, sozusagen hygge im SUV, das sind Standardschubladen, die schon in Mengen beschrieben wurden. Wozu bisher allerdings wenig gesagt wurde, zumindest in meiner Filterblase, ist der männliche SUV Fahrer.
Hier ist eine recht aktuelle Statistik nach Berufsgruppen der SUV Fahrer und tatsächlich bestätigt sie genau das, was ich rein gefühlt auch vermutet habe: Der typische SUV-Fahrer ist Beamter oder war Beamter. Pensionäre sind in der Statistik besonders weit oben, weil die Wagen grundsätzlich ja vor allem die gehobene Altersklasse der Autofahrer ansprechen. Der neue Audi 80 ist also ein SUV. Mit allen Konsequenzen. Nur der Wackeldackel samt selbstgehäkelter Klopapierrolle ist aus der Mode.
Mich wundert es ein wenig, dass ich da noch nicht mehr drüber gelesen habe, denn Spießer-Bashing ist doch eigentlich immer eine Glosse wert, aber nun ja, kommt vielleicht noch. Ich habe mit dieser Statistik aber endlich eine belastbare Begründung, warum für mich (bzw. mit meiner Akzeptanz) ein SUV ein absolutes NoGo als Auto geworden ist. Mein Westfalenmann hatte ja auch eine Zeitlang damit geliebäugelt und vor vier-fünf Jahren war ich für diese Idee wenigstens noch aufgeschlossen, während ich mich heute nur gruselnd abwende, wenn er mich fragt, wie ich dieses oder jenes Modell aus der SUV-Kategorie finde. Ein Auto mit der Ausstrahlung eines pensionierten Beamten, nein danke, das wäre mir so peinlich, dass ich dann ernsthaft über Transportalternativen nachdenken würde.
Wir haben dafür neulich den neuen Jaguar iPace Probe gefahren. Der ADAC hat den auch schon getestet, ich war dementsprechend gespannt.
Grundsätzlich gefällt mir ja nicht nur das Image von Jaguar als Automarke, sondern mir gefallen auch die meisten Jaguarmodelle (wenn man mal von den SUVs absieht, die ich für Jaguar besonders peinlich finde.). Es gibt ein paar Marken, die sind mir einfach als Marke unsympathisch (Ich mag zB keine Skodas) und es gibt ein paar Autohersteller, da gefällt mir kein einziges der Autos, die sie produzieren, bei Peugeot zB finde ich wirklich fast jedes Modell auffällig hässlich. Bei Jaguar reagiere ich dagegen in den meisten Fällen positiv und mit den Vorschusslorbeeren, die der neue iPace schon bekommen hatte, war ich sehr erfreut, dass wir den Wagen einen ganzen Tag lang testen konnten.
Wir haben uns einen Tag ausgesucht, wo wir wenig Termine hatten und beschlossen, dass wir einfach einen Ausflug ins Sauerland machen - ich wollte ja schon lange mal wieder zu Sockenfalke, mir hat der letzte Besuch dort sehr gefallen.
K hat sich schon verschiedene Elektroautos für eine Probefahrt ausgeliehen, wirklich überzeugt hat uns bisher keines, Hauptmangel ist grundsätzlich die geringe Reichweite und die lange Ladezeiten. Das einzige Elektroauto, das hier gute Werte hat, ist der Tesla, aber nun ja, der liegt eben tatsächlich außerhalb meiner Reichtumsgrenze. Aber selbst wenn ich etwas Sechsstelliges für ein Auto ausgeben würde (was ich insgesamt schon einfach nur abstrus finde, denn hallo??? - es ist nur ein Auto, ein Fortbewegungsmittel, um von A nach B zu kommen, und auch wenn Autofahren Spaß macht und ich es aus Hobby betreibe, so finde ich sechsstellige Beträge für ein Auto schlicht übertrieben), aber selbst wenn ich so viel Geld für ein Auto ausgeben würde, dann hätte ich wohl immer noch nicht den Mut, das ausgerechnet in einen Tesla zu stecken. Dafür bin ich zu sehr Team „late adopters", um mich auf etwas derart Neues in dieser finanziellen Größenordnung einzulassen. Bei Tesla ist ja nicht nur der Elektroantrieb das Neue, sondern das gesamte Auto ist neu. Tesla hat ungefähr so viel Erfahrung im Autobau wie Dr. Oetker - und sorry, aber dafür bin ich zu feige, um Geld in dieser Größenordnung in ein Projekt zu stecken, wo wirklich alle Bestandteile für alle Beteiligten komplett neu sind.
Ich denke, Leute, die sich einen Tesla gekauft haben, gehen mit Fehlinvestitionen im Zweifel so locker um, wie ich das neulich bei der noch ziemlichen neuen Spülmaschine auf Borkum getan habe. Da wollte ich auch unbedingt etwas ganz Neues und Innovatives haben, jetzt ist die Spülmaschine drei Jahre alt und zum Glück tatsächlich (endlich) kaputtgegangen, ich habe mich immerhin drei Jahre über sie geärgert, denn leider funktionierte sie nie so wie ich mir das erhofft hatte und außerdem war sie entsetzlich unpraktisch im täglichen Umgang. Ich sehne mich jetzt einfach nur nach einer ganz altmodischen, konventionellen 08/15 Spülmaschine, aber so etwas kann eben passieren, wenn man Neuheiten kauft. Ich finde es bei einer Spülmaschine, die zum Glück nur dreistellig kostet, schon ärgerlich, ich möchte nicht wissen, wie ich mich vor mir selber rechtfertigen sollte, wenn ich mir ein sechsstelliges Auto kaufte und käme damit dann auch nicht klar.
Deshalb ist ein Tesla für mich keine Alternative, aber ein „klassisches“ Auto, bei dem eben nur ein Elektromotor verbaut ist, das finde ich durchaus interessant und der neue Jaguar wird ja vor allem wegen seiner großen Reichweite beworben.
Als Zusammenfassung der Probefahrt kann ich auf alle Fälle feststellen, dass auch der iPace aktuell keine sinnvolle Alternative zu einem unserer "normalen" Autos ist, denn die Reichweite ist immer noch viel zu klein, "bis zu 400 km" schafft man nur, wenn man mit dem 400 PS Auto fährt als wäre ein Krankenfahrstuhl, da widerspricht sich also einiges gewaltig. Mir persönlich hat das Auto ansonsten vor allem optisch nicht gefallen, weil er so groß ist, dass er schon fast aussieht wie ein SUV. Der ElektroSUV ist dann für den pensionierten anthroposophischen Studienrat, möchte ich, glaube ich, auch nicht haben.
Aber der Reihe nach: wir haben den Jaguar in Münster abgeholt und sind als erstes bis nach Arnsberg gefahren, dort hatten wir einen Termin. Bei Abfahrt im Autohaus war der Wagen voll geladen und zeigte eine Reichweite von 463 km. Bei Ankunft in Arnsberg, also 100 km später, zeigte der Wagen nur noch 220 km Reichweite an und ich machte mir Sorgen. Denn ich wollte ja von Arnsberg noch nach Schmallenberg, dort ist das Outlet von Sockenfalke und darauf hatte ich mich gründlich gefreut. Von Arnsberg nach Schmallenberg sind es aber noch mal fast 50 km und von dort zurück nach Münster dann 150 km. Insgesamt war also ein Ausflug von 300 km geplant, nur leider hatte K. auf dem ersten Drittel der Reise schon mehr als die Hälfte der Kapazität verfahren. Es war abzusehen, dass wir ein Problem bekommen. Durch Zufall entdeckten wir aber eine Ladesäule in Arnsberg und da wir zwar nicht genug Strom, dafür aber ausreichend Zeit hatten, haben wir unseren Aufenthalt in Arnsberg einfach ausgedehnt und haben das Auto für anderthalb Stunden an die Ladesäule gehangen. Ich muss zugeben, nach anderthalb Stunden hatte ich genug von Arnsberg, ich habe selten eine so traurige Stadt erlebt. Dort ist wirklich gar nichts los, noch nicht mal ein hübsches Café oder Restaurant, wo man die Zeit gut hätte totschlagen können, haben wir gefunden. Zumindest nicht im fußläufigen Umkreis der Ladesäule und die stand mitten in der Innenstadt, soweit man bei Arnsberg überhaupt von Innenstadt sprechen kann. Aus lauter Langeweile und weil wir ja möglichst viel Strom zu tanken wollten, habe ich alle örtlichen Geschäfte angeguckt und dabei ein bisschen eingekauft, einen Spüllappen und einen BH, was man eben so im Sauerland einkauft.
Nach anderthalb Stunden Ladezeit, hatte das Auto 8 % mehr Ladung gesaugt und zeigte jetzt eine Reichweite von 280 km. Von jetzt an war stromsparendes Fahren angesagt, K schaltete auch die Klimaanlage aus, die brauchte ja auch Strom, K meinte, besser wir schwitzen jetzt als dass wir später schieben müssen. Bei rund 30° Außentemperatur haben wir das mit dem Schwitzen im Auto gut hinbekommen.
Wir sind auch tatsächlich ohne schieben zu müssen über Schmallenberg und Sockenfalke bis nach Münster zurückgekommen und hatten dort sogar immer noch eine Restreichweite von 40 km, in der Summe war die Fahrt aber einfach kein Vergnügen. Wenn man ein Auto fährt mit 400 PS, einer raketenartigen Beschleunigung, mit Allradantrieb, Klimaanlage (☹) und überhaupt allem sonstigen Shishi, dann möchte man das auch benutzen, nur leider hat das Auto dann nur noch 170 km Reichweite und muss erst wieder 8 Stunden an die Steckdose, bevor man weiterfahren kann.
K., dem die Hinfahrt viel Spaß gemacht hatte, war von der Rückfahrt so bedient, dass er reichlich schlechte Laune hatte, ich schätze, bis bei uns ein Stromer einzieht, wird es noch etwas dauern
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