anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 14. Mai 2023
Wieder zurück
So, ich habe den Ausflug in die Großstadt überstanden und bin jetzt sehr zufrieden wieder zuhause.
Ich war sechs Tage unterwegs und stelle mit einem erleichterten Stoßseufzer fest, dass es jetzt auch genügt. Mein Bedarf an Stadt und Rumreisen ist fürs erste gründlich gedeckt.

Heute sind wir nach dem Auschecken (das Wort sieht sehr seltsam aus, wir haben halt final und mit Gepäck das Hotel verlassen) danach also sind wir mit dem gesamten Krempel erst mal in ein Cafe gegangen, um unseren Frühstückskaffee zu trinken. Das ist ja auch so etwas, was ich am Rumreisen hasse - Kaffee ans Bett ist nur für einen derart horrenden Aufpreis möglich, dass es dann auch keinen Spaß mehr macht).

Wir saßen draußen und schauten den Menschen zu, die auch an einem Sonntagmorgen schon sehr zahlreich unterwegs waren, ich glaube, Berlin besteht zu 80% aus Touristen. Muss man auch mögen.

Dann fuhren wir mit zwei verschiedenen U-Bahnen und einer Straßenbahn zu N. Unterwegs schmiss es mich in einer U-Bahn um, ich hatte mich nicht schnell genug festgehalten und schlug der Länge nach hin - jetzt habe ich auch so eine Jeanshose mit einem stylishen Riss am Knie. Bei N bekam ich N Jod und Pflaster und humpelte den Rest des Tages etwas, inzwischen geht es aber schon wieder, ernsthaft kaputt ist nichts - außer der Jeanshose.

Dann fuhren wir auf einen Flohmarkt, weil ich neugierig darauf war, wie Flohmärkte in Berlin aussehen. Der für mich auffälligste Unterschied war die schier unendliche Menge an Klamotten, die angeboten wurde, dafür gab es kaum etwas anderes.
Also nur sehr wenig Bücher, Deko, Taschen, Haushaltskram, was man sonst halt so auf dem Flohmarkt findet, wenn man hier in NRW über Flohmärkte läuft.
Die Klamotten war zudem überwiegend von einer sehr einfachen Qualität, also sehr viel H&M, Zara und ähnliche Standardmode, sehr wenig gehobene Designerstücke, die paar, die angeboten wurden, waren unverhältnismäßig teuer. Überhaupt waren die Preise verglichen mit den NRW-Flohmarktpreisen deutlich höher. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur übertrieben verwöhnt, was gute Flohmärkte angeht.

Gegen 15h hatten wir genug und traten die Heimreise an. Die reine Fahrtzeit betrug ziemlich genau 5h, außerdem haben wir einmal in Berlin für 30 Minuten geladen und einmal in Hannover für 15 Minuten, insgesamt dauert Reisen mit einem Elektroauto eben schon länger als mit einem Benziner, aber auch hier ist es wahrscheinlich nur eine Frage dessen, was man gewöhnt ist und wir werden uns jetzt halt umgewöhnen müssen.
Oder nicht mehr reisen, was für mich auch völlig okay wäre.

Wenn ich wählen kann, ob ich mit der Bahn oder mit dem Auto reise, dann ziehe ich das Auto vor - da sind eindeutig weniger seltsame Menschen direkt um einen herum. Bahnreisen mag ganz witzig sein, wenn man es für soziologische oder psychologische Studien benutzt, ich bin aber inzwischen in einem Alter, wo sich auch die absurdesten Menschentypen wiederholen und ich es deshalb überwiegend langweilig finde, Menschen zu gucken. Ich habe das wahrscheinlich früher zu intensiv betrieben, auf alle Fälle entdeckte ich wenig Neues in diesen sechs Tagen intensivem Menschenbadens.

Morgen wieder normales Büro, es fühlt sich erstaunlich erholsam an
.

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