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Donnerstag, 12. Januar 2023
Schietwetter und Radfahrer
anje, 23:33h
Die zweite neue Brille ist fertig, weshalb ich heute Abend noch rasch in die Innenstadt von Münster gefahren bin, um sie abzuholen.
Unterwegs an mehreren Unfällen vorbeigekommen,
der eine Unfall war in der Nähe des Aasees und wohl eine größere Sache, überall Blaulicht und abgesperrt, alles stand, nix bewegte sich mehr und es goss in Strömen.
Da ich wirklich genau mitten in die Innenstadt musste, bin ich einfach die nächste Straße links abgebogen und dann auf seltsam verschlungenen Wegen über Kopfsteinpflastergassen, vorbei an Wilsbergs Antiquariat bis zum Domplatz gefahren. Im Dunkeln und bei Dauerregen, um mich herum fuhren überall Radfahrer wie so irre Dämonen, viele ohne Licht und gerne in schwarz gekleidet, schossen sie plötzlich an mir vorbei, die meisten Radfahrer fuhren schneller als die Autos, in Münster ist das ganz normal.
Nachdem die Brille abgeholt war, wollte ich eigentlich nur so schnell wie möglich wieder zurück, ging aber nicht, die Straße am Aasee war immer noch total verstopft, also wurde es ein großer Schlenker außen rum mit der Erkenntnis, dass in Münster die Radfahrer überall sind, auch auf der Außenumgehung, und auch bei strömendem Regen. Muss man mögen.
Das ausgesprochen fiese Wetter scheint aber viele Leute nicht davon abzuhalten, ihre Überzeugung zu leben. Die Aktivisten, die sich da in Lützerath auf den Bäumen festgekettet haben, könnte ich für ihre Wetterunerschrockenheit fast bewundern, wenn ich die Aktion nicht so ungemein dämlich fände.
Wenn die Kohle unter Lützerath nicht ausgebaggert wird, dann wird sie eben irgendwo anders ausgebaggert, das ist dann nur viel teurer und viel umständlicher, aber die Menge an Kohle, die grundsätzlich in Kohlekraftwerken verstromt wird, die ist nicht davon abhängig, wo sie herkommt, sondern die steht längst fest.
Die Kohle unter Lützerath wird also nicht zusätzlich verbrannt, sondern anstatt - und deshalb verstehe ich nicht, was das mit dem Klima zu tun hat.
Ich meine, wenn man es hinbekäme, dass man gar keine Kohle mehr verbrennt, das wäre toll fürs Klima, das hat aber ganz sicher nichts mit Lützerath zu tun.
Und weil man mit dieser Aktion kein Gramm CO2 retten kann, wäre mir das schon bei gutem Wetter zu blöd, aber bei diesem Sauwetter finde ich es wirklich bemerkenswert kindisch. Ich hätte die Typen da ja einfach auf ihren Bäumen sitzen lassen und in Ruhe abgewartet, irgendwann sind die so durchnässt und kaltgefroren, dann kommen sie entweder von alleine runter - oder fallen runter, weil sie sich vor Erschöpfung nicht mehr festhalten können. Aber nein, es musste mal wieder ein Exempel statuiert werden.
Nun denn, jeder so wie er mag
.
Unterwegs an mehreren Unfällen vorbeigekommen,
der eine Unfall war in der Nähe des Aasees und wohl eine größere Sache, überall Blaulicht und abgesperrt, alles stand, nix bewegte sich mehr und es goss in Strömen.
Da ich wirklich genau mitten in die Innenstadt musste, bin ich einfach die nächste Straße links abgebogen und dann auf seltsam verschlungenen Wegen über Kopfsteinpflastergassen, vorbei an Wilsbergs Antiquariat bis zum Domplatz gefahren. Im Dunkeln und bei Dauerregen, um mich herum fuhren überall Radfahrer wie so irre Dämonen, viele ohne Licht und gerne in schwarz gekleidet, schossen sie plötzlich an mir vorbei, die meisten Radfahrer fuhren schneller als die Autos, in Münster ist das ganz normal.
Nachdem die Brille abgeholt war, wollte ich eigentlich nur so schnell wie möglich wieder zurück, ging aber nicht, die Straße am Aasee war immer noch total verstopft, also wurde es ein großer Schlenker außen rum mit der Erkenntnis, dass in Münster die Radfahrer überall sind, auch auf der Außenumgehung, und auch bei strömendem Regen. Muss man mögen.
Das ausgesprochen fiese Wetter scheint aber viele Leute nicht davon abzuhalten, ihre Überzeugung zu leben. Die Aktivisten, die sich da in Lützerath auf den Bäumen festgekettet haben, könnte ich für ihre Wetterunerschrockenheit fast bewundern, wenn ich die Aktion nicht so ungemein dämlich fände.
Wenn die Kohle unter Lützerath nicht ausgebaggert wird, dann wird sie eben irgendwo anders ausgebaggert, das ist dann nur viel teurer und viel umständlicher, aber die Menge an Kohle, die grundsätzlich in Kohlekraftwerken verstromt wird, die ist nicht davon abhängig, wo sie herkommt, sondern die steht längst fest.
Die Kohle unter Lützerath wird also nicht zusätzlich verbrannt, sondern anstatt - und deshalb verstehe ich nicht, was das mit dem Klima zu tun hat.
Ich meine, wenn man es hinbekäme, dass man gar keine Kohle mehr verbrennt, das wäre toll fürs Klima, das hat aber ganz sicher nichts mit Lützerath zu tun.
Und weil man mit dieser Aktion kein Gramm CO2 retten kann, wäre mir das schon bei gutem Wetter zu blöd, aber bei diesem Sauwetter finde ich es wirklich bemerkenswert kindisch. Ich hätte die Typen da ja einfach auf ihren Bäumen sitzen lassen und in Ruhe abgewartet, irgendwann sind die so durchnässt und kaltgefroren, dann kommen sie entweder von alleine runter - oder fallen runter, weil sie sich vor Erschöpfung nicht mehr festhalten können. Aber nein, es musste mal wieder ein Exempel statuiert werden.
Nun denn, jeder so wie er mag
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