anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 19. Januar 2021
Lästiger Krimskrams und ein Fax
Und noch ein langer Bürotag, heute merkte ich aber, dass das mit dem Durchhalten der guten Laune anstrengend ist, wenn man zwischendurch immer mal wieder durch kleinere Nickeleien ausgebremst oder aufgehalten wird.

Beim Eingeben meines Passwortes in SAP habe ich mich zweimal vertippt und als ich es beim dritten und letzten Versuch extra sorgfältig und konzentriert machen wollte, stellte ich fest, dass ich mein Passwort vergessen hatte. Ich wusste es einfach nicht mehr. Ich weiß nicht, wie das möglich ist, aber ich hatte es von einer Sekunde auf die andere komplett vergessen, Blackout und die Erinnerung kam auch nicht mehr wieder.
Natürlich war der dritte Versuch dann auch verkehrt und ich hatte mich aus dem SAP System ausgesperrt. Kommt gut, mitten in den Abschlussarbeiten.
Der Systemadministrator machte heute Home-Office, was konkret bedeutet, dass er notfallmäßig nicht zu erreichen ist, weil man ja nicht einfach in sein Büro platzen und "Hilfe" brüllen kann, das Büro ist leer und die Gesprächslampe auf seinem aufs Handy umgeleiteten Telefon leuchtete, er telefonierte also, immerhin findet man so heraus, warum er nicht ans Telefon geht.
Eine Stunde später war ich wieder freigeschaltet, diese Stunde hat aber viel Energie verbraucht.

Dann zickte mein Rechner. Keine Ahnung, was der hat, aber er fror ständig ein und nix rührte sich mehr. Runterfahren, neu starten, dann lief er wieder, für zwei Stunden war alles normal, dann ging es von vorne los.
Das nervt.

Im Posteingang verschiedene Rechnungen, die ich alle schon mal gesehen hatte, ich habe für solche Dinge einen riesengroßen passiven Speicher im Hirn, ich kann den Inhalt nicht aktiv abrufen, aber ich merke immer, wenn Dinge doppelt oder verblüffend ähnlich, aber nicht komplett identisch sind, wenn ich denselben Sachverhalt mehrfach vorgelegt oder erzählt bekomme.

Es stellte sich heraus, die Firmen hatten die Rechnungen tatsächlich doppelt geschickt, eine mit 19% und eine mit 16% Umsatzsteuer, damit gab es zwei unterschiedliche Rechnungsendbeträge, weshalb das Buchungssystem die Rechnungen nicht als Dubletten erkannte. Wenn ich heute davon vier Stück aus der Post gefischt habe, möchte ich nicht wissen, wie viele davon ungeprüft durchgewunken werden.
Ich habe auf alle Fälle sofort das interne Controllsystem aktiviert und neue Prüfroutinen befohlen, führte zu langen Gesichtern bei den Mitarbeitern, weil es natürlich deutlich mehr Arbeit macht, aber wenn die einzige Kontrollinstanz mein seltsames Gedächtnis ist, dann ist mir das zu wenig.

Ein breites Grinsen zwischendurch löste ein Fax aus, was mir von einem kanadischen Anwalt an meine Borkumer Festnetznummer geschickt wurde. Weil ich vor Jahren mal den Fehler begangen habe, meine Telefonnummer ins Telefonbuch eintragen zu lassen, wird die Nummer regelmäßig von Spamanrufern zugemüllt. Dieses Problem hat K dadurch gelöst, dass er die eingetragene Nummer als Faxnummer umprogrammierte und die ehemalige Faxnummer ist jetzt auf die Festnetztelefone geschaltet, die Menschen, die mich noch übers Festnetz erreichen wollen, haben die Nummer, der Rest der Welt muss mich nicht erreichen können.
Die Faxanrufe werden natürlich alle von der Fritzbox protokolliert, die mir dann alles per E-Mail weiterleitet. Soweit so gut, ich freue mich, wenn ich sehe, wie viele Spamanrufer immer wieder nur das Pfeifen des Faxes zu hören bekommen und wundere mich, wie hartnäckig die es immer wieder probieren. Aber heute rief einer an und die Fritzbox schickte zwei Mails, in der zweiten war ein Fax. Tatsächlich ein richtig echtes Fax mit ganz viel Text und an mich adressiert, sogar mein Name war (fast) richtig und es hatte sich jemand wirklich die Mühe gemacht, dieses Fax passend zu personalisieren.

Der nigerianische Prinz wird jetzt von einem kanadischen Anwalt vertreten. Dass die das jetzt mit so viel Aufwand an einzelne, personalisierte Faxnummern schicken, mein lieber Scholli, das scheint wirklich ein lukratives Geschäft zu sein

Und am Abend gab es noch eine richtig gute Nachricht: N hat seinen Wunschjob an der Charité bekommen, nächsten Monat packt er seine Sachen und zieht von der Insel in die Großstadt. Damit dürfte das Kapitel der "Zwischenstation" auch erledigt sein, Kind 1 also endgültig sehr gut im Berufsleben untergebracht
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