Heute morgen war ich schon recht hektisch fast direkt vom Bett aus aufs Fahrrad geklettert, um im Eiltempo zum Onkel zu radeln, der einen Termin mit einer Sparkassenberaterin gemacht hatte, zu dem ich auch dazukommen sollte, den ich aber leider im wahrsten Sinne des Wortes verschlafen hatte. Beim Onkel ist grade die Kohle für den Verkauf seiner Gewerbeimmobilie auf dem Konto eingetrudelt - und zack, steht die Sparkassenberaterin Gewehr bei Fuß, um ihm blödsinnige Anlageempfehlungen mit hohem Provisionsanteil für Sparkassenberaterinnen zu verkaufen.
Unterwegs habe ich ihm per Sprachnachricht zugeschrien, dass er AUF GAR KEINEN FALL irgendetwas unterschreiben solle, da ich aber nicht nur ein bisschen spät dran war, sondern gründlich viel zu spät dran war, war zu dem Zeitpunkt die Sparkassenberaterin schon wieder weg, aber der Onkel hatte zum Glück tatsächlich nichts unterschrieben. Ufffz.
Wir regeln das jetzt am Mittwoch, bis dahin werde ich eine Lösung gefunden haben, was er mit dem Geld Sinnvolleres anfangen kann als das, was die Sparkassenberaterin sich so vorstellt.
Nach diesem leicht überhasteten Tagesanfang war ich wenigstens gründlich wach, und weil ich dann eh einmal beim Onkel war, habe ich dort auch gleich noch seinen PC upgedated und ihn zwei Tage vor Fristablauf beim Klageregister als Teilnehmer der Musterfeststellungsklage gegen VW angemeldet.
Wieder zurück zuhause klingelte das Telefon mit einer Telko des Anlagebeirates einer großen Stiftung - weil wir uns dabei aber gründlich verquatscht haben, machte es plötzlich pling und es war 14h, damit Börsenschluss für 2018 in Deutschland. Jetzt ist keine Bilanzkosmetik mehr möglich. Ich bin sehr neugierig, wie sich die Börsen Anfang 2019 verhalten, mit ein bisschen Glück gehen sie noch mal weiter runter, dann haben wir heute nichts verpasst, sonst wäre das eher blöd. Es bleibt spannend.
Und nach diesem Erlebnis wollte ich dann tatsächlich und wirklich vor die Tür und an Strand, weshalb wir uns warm einpackten, das erste Mal unsere neuen Fahrradhelm- Halskrausen ausprobierten (meine scheint mir aber zu klein zu sein, ich werde sie gegen eine Nummer größer umtauschen. Die Zeiten, in denen mir S passte, sind schon länger vorbei) - uns die Räder schnappten und zum Wasser fuhren.
Das Wetter war im Vergleich zum Wetter der letzten Woche echt gut, was aber nicht heißt, dass es schickes Fotowetter war, es war aber immerhin trocken, ansonsten eher grau und trüb.
Wir sind die Promenade lang bis zum Hauptstrand gefahren. Im Winter sind solche Ausflüge nicht ganz so schrecklich wie im Sommer, da am Hauptstrand zwar auch im Winter immer irgendwas los ist (im Gegensatz zum Südstrand vor meiner Haustür, der im Winter die meiste Zeit ziemlich menschenleer ist), aber immerhin halten sich die Menschenmengen im Winter dort in Grenzen. (Im Sommer finde ich es dort so gräßlich, dass ich mich in aller Regel weigere, dort hin zu fahren.)
Menschenmengentechnisch ließ es sich aushalten und ich wurde sogar etwas übermütig und musste unbedingt, das zurückgelassene Gestell der ersten Milchbude am Hauptstrand beklettern.
Hochklettern ist dabei deutlich einfacher als der Rückweg, der nur mit einem todesmutigen Sprung in die Tiefe möglich war, nach viel Gebettel hat sich mein Westfalenmann dann bereit, als Auffanghilfe zu fungieren, ich bin also ohne gebrochene Gräten dort wieder runtergekommen.
Nach dem wir uns am Wasser lange genug haben durchfrieren lassen, sind wir ins Dorf gefahren, um uns beim Lüttje Markt wieder aufzuwärmen. Das ist so eine Art Nachweihnachtsmarkt, ziemlich klein, eben lüttje, vielleicht 6-8 Buden, aber es gibt genug erhitztes Hochprozentiges und warme Speisen, was es zu einem idealen Zwischenstopp nach einem Spaziergang am Strand macht. K bestellte sich eine Portion Flammenlachs (auf Bretter geschnallter Lachs wird überm offenen Holzfeuer gegrillräuchert), mir war nach Krabbensuppe und so standen wir dann im romantischen LED-Wechselflackerlicht auf diesem Lüttje Markt an einem Stehtisch und aßen von Papptellern warmes Essen. Ich fand das alles so skurril, dass ich meinte, ich müsse jetzt unbedingt das Essen fotografieren, weil, das macht man doch bestimmt, wenn man so etwas hipstermäßiges bei dieser Beleuchtung in so einer Location isst - und hier sind die Fotoergebnisse.
Ich möchte dabei ausdrücklich betonen: Wie immer unbearbeitet, so wie die Fotos im iPhone abgelegt waren, so habe ich sie hier zusammengestellt, das popartmäßige machte das Licht von außen
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Auslöser war mein Wunsch nach einem Esstisch oben im Kaminzimmer, weil ich jetzt mehrfach die Situation hatte, dass oben der Ofen kuschelig brannte, wir aber unten in der Wohnküche saßen, weil das Essen fertig war - und irgendwie fand ich das jedesmal ausgesprochen schade.
Wenn ich alleine war, habe ich mir mein Essen immer schon mit nach oben genommen, aber ein richtiger Essplatz ist halt schon schöner als den Teller auf den Knien zu balanzieren, wenn man auf dem Sofa sitzt.
Es gibt auch einen genau passenden Esstisch in dem Raum - nur den hat K bisher als Schreibtisch benutzt, seinen Laptop dort aufgebaut und seine Papiere verteilt - damit war der Tisch als Esstisch verloren.
Heute hatte ich dann urplötzlich die geniale Idee, dass wir den Schreibtisch, der bei C. im Zimmer steht, nach oben bringen, dann sind dort zwei Schreibtische und der Esstisch kann unters Fenster gestellt werden und alles ist viel praktischer.
Nach ein wenig Hin- und Herräumerei, um auszuprobieren, wie es am besten aussieht, haben wir uns dann für die Büroinselvariante entschieden: die beiden Schreibtische stehen sich jetzt im Raum gegenüber, hinten an der Wand (wo vorher der große Schreibtisch stand) steht das Regal mit Akten, daneben das Rack mit den Druckern und da die mittlerweile alle W-LAN tauglich sind, braucht es auch kein Kabel mehr zwischen Drucker und PC, sehr, sehr praktisch.
Der Esstisch steht mit runtergeklappten Seiten unterm Fenster, mit zwei fest dort platzierten Stühlen ist er jederzeit als Essplatz für zwei Personen nutzbar, wenn mehr Leute oben essen sollen, kann man ihn vorziehen, ausklappen und extra Stühle dazu stellen.
In der Sofaecke hat sich nichts verändert, sie ist nur plötzlich viel besser in den Raum integriert. Und obwohl in dem Zimmer jetzt ein Schreibtisch und zwei Stühle zusätzlich drin stehen, wirkt der gesamte Raum plötzlich größer, es ist schon faszinierend.
K fand die Idee anfangs gar nicht gut, hat gegrummelt und einen Flunsch gezogen, weil ihm der Schreibtisch aus Cs Zimmer nicht gefiel, viel zu klein und unbequem und überhaupt wäre es doch gut wie es ist.
Ich habe mich aber rigoros durchgesetzt und kurzerhand die Schreibtische getauscht, d.h. K sitzt jetzt an dem großen, dicken Männerschreibtisch (ein Erbstück von CWs Vater) und ich habe mir den deutlich kleineren "Frauenschreibtisch" eingerichtet und finde es alles wunderbar praktisch. Die Schreibtische passen auch wirklich perfekt zusammen, sie sind beide aus dunklem Walnussholz und haben beide eine eingelegte, grüne Lederplatte, besser hätte man es gar nicht treffen können.
Für Cs Zimmer brauchen wir jetzt noch einen neuen Schreibtisch, aber der wird sich finden.
Als K dann merkte, dass es sich tatsächlich alles sehr gut fügt und nachher deutlich besser ist als vorher, hat er auch mit eigener Begeisterung mitgeräumt und gleich mal den Strom vernünftig verlegt. Er hat jetzt zwei große Mehrfachsteckdosen so raffiniert angebracht, dass fast kein Kabel auf dem Boden liegt und insgesamt überhaupt kaum Kabel zu sehen sind. Selbst mein USB-Hub hat er an die Wand geschraubt, was sehr praktisch ist, da es jetzt nicht mehr lose auf dem Schreibtisch rumwandert.
Anschließend hat er im Internet rumgeklickt und kurzerhand zwei neue Bildschirme gekauft, damit sieht die Büroinsel dann sicherlich noch viel besser aus. Ich bin schon sehr gespannt.
Und weil er einmal die Bohrmaschine ausgepackt hatte, hat er mir dann auch noch endlich meine gewünschte Badezimmerhakenleiste angebracht. Das passende Stück Holz liegt hier schon seit anderthalb Jahren rum, die Haken habe ich im Sommer gekauft, jetzt musste es nur noch angebracht werden.
Ich finde, das Bad sieht jetzt sehr maritim aus.
Am Abend trafen dann noch C und J ein, morgen feiern wir also Weihnachten zu fünft, dann sind die Kinder aber auch schon wieder weg, jeder hat noch eigene Dinge zu erledigen, das dürfte insgesamt sicher positiv für den Familienfrieden sein
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Da bei uns auf dem Gelände grade das neue Großdepot für diverse Museen gebaut wird, haben wir die Gelegenheit genutzt, um es noch mal schnell vor der endgültigen Fertigstellung zu besichtigen, denn solche Gebäude sind, wenn alle Sammelstücke eingezogen sind, echte Hochsicherheitstrakte, in die man dann eben nicht mehr einfach mal so reinkommt. Sicherheit einerseits als Diebstahlschutz, denn natürlich sind da jede Menge recht wertvolle Dinge eingelagert, gleichzeitig aber auch zur Sicherstellung eines extrem gleichmäßigen und komplett austarierten Raumklimas. 50% Luftfeuchtigkeit und 20% Raumtemperatur bspw. ist die ideale Temperatur für Gemälde - und das soll dann auch durchgängig und ohne Schwankung gehalten werden. Wenn da dann ständig Menschen rumrennen, Türen aufreißen und Frischluft oder Durchzug reinbringen, dann wird das nichts mit der stoisch gleichmäßigen Klimatisierung, deshalb also strenges Zutrittsverbot.
Das Naturkundemuseum ist da nicht ganz so anspruchsvoll, hier ist eher das Problem, dass einige Exponate wirklich herausfordernde Raummaße haben und wenn man vor dem Bau schon weiß, dass auf alle Fälle eine Giraffe untergebracht werden muss, nun, da hebt man an einer Stelle eben das Dach etwas an, damit die Giraffe auch problemlos stehen kann.
Die Giraffe ist übrigens auch schon eingezogen und tatsächlich richtig lebensgroß riesig. (Ich bin ja nun wirklich nicht klein, aber unter der Giraffe kam ich mir winzig vor.)
Auch ein ganzes Rudel anderer Tiere ist schon da, sieht witzig aus, wenn Seehund, Stachelschwein und Wildkatze eng miteinander kuscheln.
Sonst war die Weihnachtsfeier wie Weihnachtsfeiern eben so sind, ich hätte auch drauf verzichten können, aber ich bin ja auch kein Vorbild für gute Sozialkontakte und -beziehungen.
Aber es ist mal wieder geschafft, jetzt ist für ein halbes Jahr Ruhe, im Sommer gehen wir dann den Kaiser Wilhelm besichtigen.
Als mich die Meldung erreichte, dass ab heute Apple Pay auch in Deutschland verfügbar ist, habe ich das als technikaffiner Neugiermensch natürlich auch umgehend und sofort auf meinem Handy installiert und bin heute Abend extra zu Lidl gefahren, um es auszuprobieren. Blöderweise brauchte ich eigentlich gar nichts, denn ich war gestern ausgiebig einkaufen, aber schließlich habe ich für 79 Cent Geschirrspülmaschinensalz erworben, das wird nicht schlecht und irgendwann braucht man es bestimmt - und habe diesen Großeinkauf mit Apple Pay bezahlt.
Was soll ich sagen: Es hat funktioniert, aber ob das jetzt soviel besser ist als eine NFC Karte, die ich sonst ja immer benutze, das sehe ich noch nicht, aber es kann ja nichts schaden, es mal aktiviert zu haben, und sei es auch nur, um ein wenig damit anzugeben....
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Ich musste nämlich das Haus vom Vater putzen, was in einem wahrhaft desaströsen Zustand war. In dem Zustand, in dem es sich bis heute befand, wollte im Grunde niemand mehr das Haus betreten, es stank wie ein Tigerkäfig, der Vater hat ein ganz eigenes Verhältnis zur Alltagshygiene.
Jetzt liegt der Vater im Krankenhaus, wie es dort weitergeht weiß noch keiner, aber die Gelegenheit war günstig, endlich mal die robuste Reinigungstour durchzuziehen. In der Garage stehen jetzt drei volle, große schwarze Müllsäcke und hinter der Garage all der Kram, den man nur über Sperrmüll entsorgen kann, aber dafür kann man das Haus jetzt wieder betreten, ohne sofort geschockt umzufallen.
Am späten Nachmittag kam dann der Schreiner samt Gehilfe hier an, die zwei bauen die nächste Woche neue Fenster in das vermietete Haus, das seit diesem Jahr mir gehört und weshalb ich damit nun auch für den Fenstereinbau zuständig bin. Hier auf der Insel ist die Handwerkernot noch mal extra dramatisch, deshalb bin ich froh, einen Schreiner gefunden zu haben, der sich bereit erklärt hat, vom Festland rüberzukommen (die Inselschreiner sind alle bis übernächstes Jahr ausgebucht), und damit er gut untergebracht ist, wohnt der Schreiner samt Gehilfe bei mir im Haus, das ist für beide Seite das beste.
Um gleich bei Ankunft einen guten Eindruck zu machen, habe ich gekocht und dann haben wir noch geplaudert, es war auch sehr nett, aber alles keine Gelegenheit, um meine Männergrippe raushängen zu lassen.
Dabei wird die jetzt wirklich ausgesprochen lästig, seit eben ist auch noch Husten dabei, ich probiere es heute noch mal mit Sanddorngrog und verschwinde nun im Bett
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Schon recht früh am Morgen waren wir mit einem Mieter in dem neuerworbenen Haus verabredet, der beklagte sich nämlich über Schimmel im Gästeklo, solche Termine sind immer schwierig, denn in 90% der Fälle ist es falsches Lüftungsverhalten des Mieters, der das in 95% der Fälle nicht wahrhaben will.
So war es auch diesmal, bin mal gespannt, wie sich das Problem weiter entwickelt.
Gleich neben diesem Haus wohnt der Vater, der hatte schon gemeldet, dass er Getränkenachschub braucht, deshalb hatte ich auch das Auto mitgenommen.
Wir sammelten also 50 leere Flaschen bei ihm ein und fuhren dann einkaufen. Auf dem Rückweg wollte K noch gerne ins Dorf fahren und eine Fliegerzeitung kaufen. Aktuell ist die sonst rote Fahrverbot-Zone im Dorf ja ausgesetzt, so dass wir wirklich bis zum Fuß des Leuchtturms mit dem Auto fahren konnten, fühlt sich immer richtig verrucht an.
Gegen Mittag waren wir wieder zuhause, ich habe das gesamte vorhandene Gemüse zu einer Suppe verarbeitet und K machte sich ans Wasserhahnwechseln in der Dusche. Dort haben wir vor acht Jahren einen schicken Designerwasserhahn installiert, der aber enorm aufwändig sauberzuhalten ist, jetzt war die Zeit reif, ihn endlich gegen etwas bequemeres auszutauschen.
Dazu musste zwar der gesamte Waschtischunterschrank ausgeräumt werden, aber ich fand sogar noch die alte Ikeaaufbauanleitung, wo drin stand, wie man die Schubladen auch wieder ausbauen kann.
Gegen 15h war der Wasserhahn erfolgreich getauscht, anschließend wollten wir noch die Lampen im Treppenhaus tauschen und K stellte fest, dass das kompliziert ist.
Ich fuhr zum Onkel, um fehlendes Zubehör zu holen, dann fuhr ich noch mal zum Onkel, um noch mehr Zubehör zu holen, in der Zwischenzeit hatte K den Rasen gemäht.
Dann haben wir uns mit der Lampe beschäftigt und dann kam erst die alte Lampe runter und dann die Decke, an der sie befestigt war, weil an dieser Stelle wahrscheinlich noch die einzige nicht ersetzte Stelle der Originaldecke des Hauses zu finden war. Man muss wissen, das Haus ist über 60 Jahre alt und die Originaldecken waren noch aus Stroh mit Gips verputzt. Jetzt haben wir ein Loch in der Decke und kein Licht mehr im Treppenhaus, anschließend hatten wir auch sehr wenig Motivation, noch weitere Dinge im Haus zu erledigen.
Wir stellten beide fest, dass wir schlapp und k.o. sind, schmissen nur noch schnell die zwei wartenden Schnitzel in die Pfanne und sind dann zum Wilsberggucken ins Bett gegangen.
Bevor wir morgen zurückfahren, haben wir noch so einiges aufzuräumen und sauberzumachen, aber erst morgen
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Die Fahrt selber verlief ohne jede Stockung oder Komplikation, am besten gefiel mir, dass der Stau auf der Autobahn genau dort begann, wo ich abfuhr.
Ich war deshalb schon nach zwei Stunden Fahrtzeit in Appingedam, Zeitpuffer satt für McKroket, immer wieder lecker.
In Eemshaven lag die Aida am Kai, ich gehe allerdings davon aus, dass dort irgendwelche Werftarbeiten erledigt wurden, denn als Ankerplatz für einen Tagesausflug erscheint mir Eemsahven eher nur so mittelspannend. Wenn man so nah an der Aida vorbei fährt, ist die Größe des Schiffes schon durchaus beeindruckend, ein schwimmendes Hochhaushotel eben.
Das Wetter war novembermäßig regnerisch grau, die Fähre ziemlich leer, trotzdem hatte ich einen Platz ganz hinten, ist ja auch mal nett. Bin aber auch immer wieder froh, wenn das Auto unterwegs nicht ins Wasser gerutscht ist.
Ich habe einen Benziner, bin also nicht von den Diesel-Fahrverboten betroffen, frage mich aber ab und zu, wie lange die Fähren noch fahren dürfen. Weil, sauber stelle ich mir anders vor:
Ansonsten hat es sich hier richtig gründlich eingeregnet. Es ist nicht kalt und auch nicht sehr windig, es regnet aber ohne Unterlass, gut, dass ich das Auto dabei habe. Eigntlich könnte man hier auf der Insel ja alles mit dem Fahrrad erledigen, aber bei Dauerregen ist ein Auto schon bequemer
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Heute war der zweite Homeoffice Freitag und ich habe auch tatsächlich größere Teile des Tages vor dem Rechner und am Telefon verbracht, dafür aber auch eine Menge geschafft.
Privat geschafft habe ich das Einhalten der O-O Regel, die Winterreifen für die Zeit von Oktober bis Ostern wurden heute montiert. Irgendwo muss ich mir jetzt eine Erinnerungsnotiz machen, dass ich unbedingt bis vor Ostern neue Sommerreifen kaufen muss, die, die heute eingelagert wurden, taugen auch nur noch zum Einlagern, wieder damit fahren möchte ich auf keinen Fall.
Als ich den Wagen in der Werkstatt abholte, bin ich bei Aldi vorbeigefahren, weil das so dicht bei der Werkstatt liegt und ich einfach mal schauen wollte, was es da grade so spannendes im Sonderverkauf gibt.
Seitdem alle Kinder ausgezogen sind und wir nachhaltig einen reinen Zwei-Personen-Haushalt betreiben, gehe ich nur noch sehr selten einkaufen, zu zweit verbraucht man nix. Das einzige, was ich im Unterschied zu früher jetzt regelmäßig einkaufe, ist ein Brot, da sich in einem Zwei-Personen-Haushalt auch das Brotbacken nicht mehr lohnt. Das Brot, was uns am besten schmeckt, gibt es bei Lidl, was bedeutet, dass ich dort auch rund 80% aller Einkäufe erledige, denn ich muss ja wegen des Brotes sowieso da hin. Das leckerere Baguette dagegen gibt es bei Aldi, aber Baguette hält sich ja nicht und wird immer ruckzuck hart, weshalb ich selten Baguette kaufe. Heute war mir aber nach Baguette und überhaupt mal wieder Aldi gucken - und das war dann auch gleich ein einkaufstechnischer Volltreffer, denn in dem Aldi-Markt neben der Werkstatt war heute Sonderverkauf von gesammelten Krimskrams der letzten Monate und die Rabatte konnten sich echt sehen lassen. Zufälligerweise gab es ganz viele Dinge, die sowieso auf meiner "muss ich noch kaufen-Liste" standen, ich brauchte zB einen neuen Wasserkocher, einen neuen Staubsauger, ein Regal für Borkum und einen Vorratstopf für Zwiebeln. Klebstoffresteentferner kann man auch nie genug haben, und weil der grade so günstig war und damit ich auch bestimmt genug Klebstoff zum Entfernen habe, habe ich auch gleich noch eine Dose Sprühkleber gekauft. Es gibt im Grunde keine Methode, die eine größere Schweinekleberei verursacht als Sprühkleber - was für ein Glück. Dass ich jetzt genug Klebstoffresteentferner habe.
Zum Abendessen gab es ein großes Blech voll Ofengemüse und Baguette mit Tartar, hört sich nach einer schrägen Mischung an, war aber superlecker
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Morgen kommt nun die Maklerin, die einen potentiellen Kaufinteressenten durch das Haus führen wird und auch wenn ich ganz wenig Interesse daran habe, dass der Kaufinteressent ein möglichst positives Bild von diesem Haus bekommt, so habe ich genausowenig Interesse daran, offen zu zeigen, wie dreckig es hier sein kann, deshalb hatte ich uns für heute das Hausputzgroßprogramm verordnet, was wir dann gemeinsam durchgezogen haben, jetzt ist das meiste wieder ordentlich, so Sondersachen wie Fenster oder Terrasse fand ich nicht wirklich wichtig, die wurden deshalb ignoriert, aber der Rest des Hauses ist vorzeigbar.
Und wir sind dementsprechend k.o., so einen kompletten Tag durchputzen ist schon anstrengend, so dass wir schon wieder beide im Bett liegen und froh sind, uns nicht mehr bewegen zu müssen
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Mein Unverständnis hängt an der Frage, weshalb die Menschen klaglos all die Unbequemlichkeiten auf sich nehmen, die ein Leben in der Stadt aus meiner Sicht fraglos mit sich bringt, ohne sich ernsthaft um Alternativen zu bemühen, im Gegenteil, sich auch noch glücklich schätzen, wenn sie eine der raren Innenstadtwohnungen ergattern konnten.
Ich bin ja nun kein Architekt und vielleicht bin ich deshalb nicht in der Lage, die Schönheit in dieser Steinwüste zu sehen, aber immerhin hat sie mich so fasziniert, dass ich sie ausführlich fotografiert habe.
Die rechten beiden Fotos zeigen den gleichen Ausschnitt, für einen freien Rundumblick musste ich allerdings erst rauskriegen, wie ich die Jalousie dazu bringe sich zurückzuziehen, was schließlich gelang, was aber auch einen gewissen "thrill" mit sich brachte, denn die Fenster, die diesen Ausblick bieten, befinden sich auf dem Männerklo und ich rechnete jeden Moment damit, dort entdeckt und rausgeworfen zu werden, aber der einzige Mann, der während meiner Fotosession "seine" Toilette betrat, ging sofort wieder rückwärts und entschuldigte sich für die Störung. Ein bisschen niedlich fand ich das dann schon ;-)
Deshalb musste ich die Gelegenheit natürlich maximal nutzen und machte Fotos aus verschiedenen Perspektiven.
Früher konnte man an dieser Stelle ungehindert auf das Gebäude der Deutschen Bank runtergucken (und es geht die Legende, dass das Männerklo extra an diese Stelle mit dieser Aussicht geplant war, damit der Vorstand der Commerzbank das Gefühl hatte, er könnte der Deutschen Bank aufs Dach pieseln) und außerdem konnte man direkt zum Main Tower rübergucken. Das ist jetzt alles vorbei, ein neues Hochhaus wird grade zwischen dem Männerklo der Commerzbank und der Deutschen Bank gebaut, lustigerweise fand ich niemanden, der mir sagen konnte, wer oder für wen da grade gebaut wird.
Insgesamt ist die Baustelle aber schon ziemlich weit nach oben gediehen.
Wenn man nur den oberen Teil fotografiert, sieht das gar nicht so spektakulär aus, wenn man aber die daneben stehenden Türme im Vergleich sieht, kann man sich besser vorstellen, dass es wirklich schon ziemlich hoch ist. Das Baustellenhochhaus ist hier ganz rechts zu sehen, weiter oben wird noch gebaut.
Und hier noch einmal die Baustelle von oben und einmal von unten
Was mir ansonsten hier in Frankfurt besonders aufgefallen ist, ist das krasse Aufeinandertreffen von arm und reich, von total abgerockten, runtergekommenen Gebäuden neben glänzenden Hochhausfassaden, von Obdachlosen mitten zwischen Anzugsträgern. Auf total engem Raum existieren hier zwei komplett entgegengesetzte Welten, das hat mich schon sehr fasziniert.
Aus Münster bin ich es ja gewohnt, dass es ganz viele Menschen gibt, die das Leben in der Stadt so super fantastisch finden, dass sie bereit sind, dafür Mieten zu bezahlen, die mich nur mit den Ohren schlackern lassen und eben auch alle sonstigen Unbequemlichkeiten in Kauf zu nehmen, die ich freiwillig niemals akzeptieren würde, aber Münster ist auch eine der liebens- und lebenswertesten Städte Deutschlands. Ich habe keine Ahnung, auf welchem Platz in diesem Ranking Frankfurt steht, aber mein Bauchgefühl sagt mir, es wird wohl eher nicht so weit oben stehen.
Und trotzdem leben die Menschen hier, fast eine Millionen Menschen auf engstem Raum, zahlen noch höhere Mieten als in Münster und akzeptieren auch noch viel größere Unbequemlichkeiten als die Menschen in Münster, denn weder kann man Frankfurt als perfekte Fahrradstadt bezeichnen, noch ist es sinnvoll, hier Auto zu fahren, weil man es nirgends parken kann und wirklich hübsch ist der Anblick der Architektur in dieser Betonwüste auch nicht, aber alles egal, die Menschen leben hier.
Und ich frage mich: Warum?
Was kann so faszinierend daran sein, in einer Stadt zu leben? Man kann nicht mit offenem Fenster schlafen, muss sich ständig mit übel riechenden, überfüllten und verspäteten S- und U-Bahnen rumschlagen, überhaupt ist alles voller Menschen, alle wuseln umeinander herum und mein Ausflug in die große Stadt fand jetzt noch bei perfektem Wetter statt. Ich möchte mir meine Laune gar nicht vorstellen, wenn es regnet und stürmt.
Aber zum Glück muss ich das gar nicht weiter untersuchen, denn ich durfte heute wieder abfahren, was mich sehr erleichtert.
Wir sind mit der S-Bahn bis nach Egelsbach gefahren, haben dann gelernt, dass der Bus, der mit Nummer und Fahrplan an der Bushaltestelle gegenüber vom Bahnhof ausgeschildert ist, kein echter Bus ist, sondern "AST", was wohl "Anforderung Sammel Taxi" bedeutet und man muss eine halbe Stunde vorher anrufen, dann kommt er zu den Zeiten, die ausgeschildert sind, das haben wir aber erst begriffen, nachdem wir die halbe Stunde schon gewartet hatten, aber natürlich hatten wir nicht vorher und damit rechtzeitig genug angerufen, weshalb sich genau gar nichts tat an der Bushaltestelle. Noch eine Stunde warten hätte sich für die 1,5km lange Strecke irgendwie nur sehr wenig lohnt, weshalb wir gelaufen sind, was für meine Gesamtlaune auch nicht richtig förderlich war.
Aber egal, irgendwann waren wir am Flugplatz und sind direkt nach Münster geflogen, von dort nach Hause, Tasche umpacken und dann mit dem Auto wieder los, jetzt sind wir in Hamburg, hier wäre Fliegen eine Nachtveranstaltung geworden, darauf haben wir verzichtet und morgen gibt es dann Teil zwei unserer aktuellen Finanz- und Kapitalmarktkonferenzreise.
Hamburg ist genauso Großstadt wie Frankfurt, im einzelnen zwar komplett anders, im generellen aber genauso groß und laut und voll. Es tut mir ja sehr leid, aber ich mag auch Hamburg nicht.
Es ist mir hier einfach alles zu laut. Und zu eng. Ich glaube, das sind für mich diei beiden größten Minuspunkte einer Stadt
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Ich bin ja bekennender Nichtsportler, so dass Kondition nicht zu meinen besonderen Fähigkeiten gehört, aber heute habe ich das einfach ignoriert, das Wetter war viel zu verführerisch.
Deshalb haben wir uns heute nach einem langsamen Aufstehen aufs Fahrrad gesetzt und sind über zweieinhalb Stunden lang kreuz und quer über die Insel gefahren. Es war toll, es hat Spaß gemacht, aber als wir wieder zu Hause waren, waren wir auch beide bereits gründlich müde.
Half aber nix, denn Gartenarbeit stand auf dem Programm. Der Rasen musste dringend (DRINGEND!) gemäht werden und außerdem haben wir echt Glück gehabt, dass wir bisher noch kein Knöllchen wegen nicht ausgeführter Bürgersteigreinigung bekommen haben. (Kriegt man hier auf der Insel sehr schnell). Das Kräuterbeet sieht toll aus, ist aber leider auch randvoll mit Unkraut, genauso ging es dem Beet im Vorgarten. Da musste dringend was passieren. Außerdem mussten zwei Maschinen Wäsche nicht nur gewaschen (das ist der einfache Teil), sondern auch aufgehangen werden und irgendwas zu essen wollten wir ja auch noch haben.
K hat gemäht - und hey, das war echt ein Knochenjob und dementsprechend platt war er anschließend auch, und ich habe die Beete von Unkraut befreit und Bürgersteig und Straße geschrubbt, die Wäsche aufgehangen und am Abend einen Salat mit gebratenen Gnocchi, Bacon und Avocado zusammengeschnibbelt.
Das Essen war superlecker, danach ging aber nichts mehr. K ist schon umgekippt und ich kippe jetzt hinterher
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