anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 4. März 2019
Pfützenreinigung
Endlich hat es mal so viel geregnet, dass sich wieder Pfützen auf den Straßen gebildet haben. Hossa, heute stand endlich eine wilde Pfützenfahrt auf dem Programm.
Darauf habe ich nämlich seit über einem Monat gewartet, weil in meinen Autorädern immer noch der Restdreck von meinem Ausflug in den Erdhaufen festklebt und der Monteur in der Werkstatt mir den Tipp gab, mal mit Schwung durch ein paar Pfützen zu fahren, das wäre die beste Räderreinigungsanlage, die es gibt.
Und wer bin ich, so einen Profitipp zu ignorieren. Pfützenfahren mit Auftrag, besser geht es kaum.

Die Straßen hier auf Borkum sind grundsätzlich prächtige Pfützenstraßen. Hier ist alles krumm und schief und überwiegend gepflastert und nicht geteert, damit die ideale Grundlage für eine perfekte Pfützenbildung, es muss halt nur genug regnen, damit das Wasser nicht sofort wieder versickert.

Heute hat das dann geklappt.
Als ich am Nachmittag zum Onkel fuhr, weil ich dort noch ein paar Dinge für ihn erledigen musste, habe ich vorher die Gelegenheit genutzt, ausgiebig und mit viel Schwung die Straße vorm Haus einmal bis zum Ende und wieder zurück langzubrettern und dabei versucht, jede Pfütze möglichst mittig zu treffen. Ist gar nicht so einfach, macht aber einen Mordsspaß. Da auf der einen Seite der Straße nur noch Dünen sind, kann man hier besonders gefahrlos durch die Pfützen rauschen, weil man ganz sicher keine Fußgänger nassspritzen kann dabei.
Dass man bei so einer Aktion leider geringfügig schneller als die erlaubten 30 km/h fahren muss*, lässt sich nicht vermeiden, wenn man die Räder gründlich spülen will.
Ich glaube, meine Räder sind jetzt gründlich gespült.
*Natürlich maximal 3% schneller als offiziell erlaubt und damit selbstverständlich noch innerhalb der geltenden Toleranzgrenzen.
Damit sind die Draußenaktionen aber auch schon ausreichend beschrieben, der Rest des Tages passierte drinnen, es hat wirklich ziemlich konsequent und nachhaltig geregnet, kein echtes Strandwetter. Aktuell hört man, wie der Wind zunehmend auffrischt, für morgen gibt es zwei offizielle Sturmwarnungen, ich gehe aber davon aus, dass die Fähren regulär fahren.

Drinnen ist heute allerdings auch nicht viel passiert, wir haben uns unterhalten, waren für ca. 2h beim Onkel und dann war der Tag auch schon wieder um.

Jetzt mache ich noch fix das Haus sauber, morgen geht die Fähre um 10.30h und dann ist die Karnevalsauszeit auch schon wieder vorbei
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Samstag, 23. Februar 2019
Kontaklinsendrama
Viel geschafft heute.
Alle Steuererklärungen samt E-Bilanzen für 2017 sind fehlerfrei übermittelt. Halleluja und Schampus für alle.

Außerdem am Vormittag mit dem Fahrrad in den Ort gefahren, weil ich zwei SMS von Fielmann bekommen hatte, meine Kontaktlinsen sind zum Ausprobieren eingetroffen.
Es handelt sich jetzt um die Kontaktlinsenausprobierversionen vier und fünf. Die ersten drei waren jeweils nicht so passend, dass man sie ernsthaft als Brillenersatz in Betracht gezogen hätte, also wurden nacheinander verschiedene Fabrikate und Modelle ausprobiert.
Die beiden Versionen, die ich heute abgeholt habe, habe ich tatsächlich einfach nur abgeholt. Ich bekam Reinigungsflüssigkeit dazu und jeweils ein Aufbewahrungsdöschen und ich soll sagen, ob ich mit einer der beiden Versionen soweit klarkomme, dass ich sie mir als Dauerlinse vorstellen kann und deshalb jede der beiden Varianten ausgiebig probetragen.

Das ist schon ein echter Fortschritt, bisher habe ich die Linsen jeweils vor Ort eingesetzt, bin dann eine halbe Stunde damit in der Gegend rumgelaufen, dann wieder zurück zu Fielmann, dort wurde der Sitz und die Sehstärke der Linsen noch mal genau kontrolliert, meine Beschwerden protokolliert - und auf dieser Basis wurde dann das nächste Modell bestellt.
Aber diesmal bekam ich die Linsen einfach mit nach Hause, was mir natürlich gefiel.
Ich hatte vorher ja dreimal im Laden das Ein- und Aussetzen geübt, wobei ich zugeben muss, dass ich mich da schon etwas ungeschickt anstelle, aber letztlich hat es ja jedesmal geklappt. Rausnehmen ist dabei deutlich komplizierter als Einsetzen.

Zuhause habe ich dann das erste Linsenpaar eingesetzt, klappte gut, ich konnte auch brauchbar damit sehen, allerdings hatte ich das Gefühl, für ganz kleine Schriften doch noch eine extra Brillen zu brauchen, aber insgesamt würde ich es mit 85% bewerten im Vergleich zu einer Brille und es ist halt schon angenehmer, keine Brille auf der Nase zu haben.

Sehr gut klappte es am PC, der Lesebereich ist wohl eher auf leicht entfernte Weite eingestellt, und da ich tagsüber am PC deutlich mehr lese als gedruckte kleine Schriften auf Papier, erscheint mir diese Linsenversion schon mal recht brauchbar.

Aber ich wollte ja auch das zweite Paar noch ausprobieren, nur klappte hier schon das Einsetzen nicht ordentlich. Da ich auf dem rechten Auge sowieso nur rund 30% sehe, finde ich es immer ganz kompliziert zu erkennen, ob die Linse schon drin ist oder noch nicht - weil ich auf diesem Auge eben sowieso immer alles unscharf sehe. Auch mit Linse drin, ist halt so.
Ich ging dann mal davon aus, sie war drin.

Nach vier Stunden taten mir dann aber die Augen weh und ich wollte die Linsentragerei für diesen Tag beenden - nur musste ich dafür ja die Linsen vorher noch einmal wieder rausholen. Die linke Linse habe ich nach drei-vier Versuchen auch zu fassen bekommen, nur rechts, da ging gar nichts.
Nach einer halben Stunde und ca. 30 gescheiterten Versuchen hatte ich ein knallrotes Matschauge, aber keine Linse im Döschen. Dann kam K nach Hause, guckte sich mein Auge an und meinte, das wäre klar, dass ich da keine Linse rausholen könne, weil, da wäre ja auch keine drin.
Hmmm - im Döschen ist sie auch nicht und ich habe echt keine Ahnung, wo sie ist. Ich kann auch nicht zu 100% beschwören, dass das mit dem Einsetzen geklappt hat, aber nun ja, was soll ich tun? Fühlt sich so ein bisschen an wie ein Tampon mit abgerissenem Bändel, bzw. man meint, das Bändel sei abgerissen, weiß es aber nicht genau, weil, kann auch sein, dass man gar keinen Tampon benutzt hat und dann weiß man auch nicht so präzise, was nun tun.

Durch die zig Versuche, die Linse zu entnehmen, ist das Auge natürlich gründlich gereizt und es fühlt sich intensiv nach Fremdkörper im Auge an, also habe ich das getan, was ich beim Tampon auch getan habe: Mann gebeten, danach zu suchen und der hat nichts entdecken können. Dann werde ich ihm das mal glauben. Und ein bisschen beten, dass er recht hat
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Samstag, 9. Februar 2019
Wellness II
Heute also Wellness Teil 2 und wir haben den Tag mit Ausschlafen begonnen. Grundsätzlich ist das für uns ja nichts Besonderes, wir verbringen schon mal häufiger Wochenenden überwiegend im Bett, aber im eigenen Bett fällt mir das eindeutig leichter. Ich schlafe jetzt seit 29 Jahren fast ausschließlich nur in einem Wasserbett und wenn ich dann mal in einem normalen Bett schlafen muss, dann werde ich sehr schnell sehr jammerig.
So ging es mir hier heute auch, ich wurde um 6:34h wach und fühlte mich ziemlich schlecht. Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, im Grunde war alles steif und ich darob arg unleidig, 6:34h ist aber keine Uhrzeit, zu der es sich lohnt ausführlich zu jammern und andere Alternativen habe ich auch nicht gesehen, also habe ich Pipi gemacht und mich wieder hingelegt.
Da ich üblicherweise auch unter den übelsten Bedingungen einschlafe, wenn ich sonst nichts zu tun habe, schlief ich hier natürlich auch wieder ein. Gegen 8h wurde K wach, machte auch Pipi und befand aber, ebenfalls, es sei noch zu früh, also schliefen wir beide einfach weiter.
So um halb elf waren wir dann bereit, uns mit Aufstehen zu beschäftigen und ich stellte fest, dass ich wirklich komplett entwöhnt bin von jeder Verreiserei, was meint, ich kann keine Koffer mehr packen, ich habe diesmal mehr vergessen als eingepackt.
Ich habe nicht nur den Badeanzug vergessen und überhaupt irgendeine Sorte Wechselkleidung für heute und morgen, ich habe auch kein Shampoo und vor allem keinen Conditioner eingepackt und das war echt blöd, weil die Ayurvedaölmassage gestern, die schloss auch Kopf und Haare ein und auch wenn ich sonst überhaupt nicht zu fettigen Haare neigen, diesmal mussten sie wirklich ernsthaft entölt werden.
Eigentlich stellen Hotels doch Shampoo zur Verfügung, dachte ich, weil, früher™ war das so. Früher™ war aber wahrscheinlich noch nicht so viel no waste und Öko und Nachhaltig, und deshalb gab es früher™ im Hotel noch Shampoo das richtig schäumte. Ist aber vorbei, zumindest in diesem Hotel wo wir grade sind. Hier gibt es eine große Flasche mit irgendeiner sehr dünnflüssigen und überhaup0t nicht schäumenden all-in-one Flüssigkeit, wer was andres will, muss selber mitbringen.
Hatte ich aber vergessen und so war die Haarewascherei heute morgen von dezentem Geschimpfe begleitet, vor allem weil mir auch jede Sorte Conditioner fehlte - und meine Haare sich ohne Conditioner so gut wie nicht mehr kämmen lassen. Es war stellenweise echt unschön.
Naja, was ohne gehen muss, das geht auch ohne, ich habe ersatzweise halt gründlich geschimpft und gezetert, K bot sich an, meine nassen Haare zu kämmen, was mir Gelegenheit gab, noch mehr zu zetern, - und dann sind wir zum Frühstück gegangen.
Da dies hier ein Wellness-Hotel ist, gibt es am Wochenende Frühstück bis 12.30h und ich muss sagen, übers Frühstück gibt's nichts zu meckern.
Ich bin ja nun weiß Gott kein Frühstücksfan und lebe die meisten Tage des Jahres sehr gut ohne Frühstück, aber wenn es einem dann schon mal in dieser Form angeboten wird, dann kann man auch mal frühstücken, so gegen 11.30h.
Ich habe mir also einen sehr leckeren Frühstücksteller am Buffet zusammengestellt und musste dann etwas grinsen, als ich sah, was K sich so an Leckerein gesucht hatte

Es gab dann für uns beide noch einen zweiten Durchgang am Buffet, der sah so aus:

Ich esse gar nicht nur Obst, sondern kann das auch in grün :-)

Um 13h stand dann die Rückenmassage auf dem Programm, wir erschienen pünktlich im Spa Bereich, ich wurde spontan schon wieder unentspannt, bei der geballten Ladung Entspannungsmusik, der man im Spa Bereich an keiner Stelle entkommt (es war irgendwie so etwas wie Walgesänge abwechselnd mit Meeresrauschen und Vogelgepiepse, ich warte bei solchen Tönen ja grundsätzlich auf das 100% unvermeidliche Kinder- und Touristengebrüll am Strand, ich schätze, ich bin schlicht verkehrt konditioniert) und als wir zur Begrüßung dann aufgefordert wurden, unsere Füße in zwei Schalen mit warmem Wasser zu tauchen und die Massagedamen kämen nachher wieder, bis dahin sollten wir mal kräftig entspannen, da wurde ich stand by ausgesprochen unentspannt und verweigerte den Entspannungsbefehl, ich wollte gefälligst etwas zu lesen haben, sonst wäre das alles nicht auszuhalten.
In gewisser Weise ist dieses ganze Achtsamkeitsgetue ja schon witzig, denn die Achtsamkeitsmenschen um einen herum dürfen ja nicht offiziell böse werden, auch wenn sie einen, ausgesprochen menschlich und völlig normal, genauso blöd finden, wie es sich für Leute, die sich so zickig anstellen wie ich, auch gehört, wenn man aber genau drauf achtet, merkt man sehr wohl, dass sich hinter dem ganzen Entspanungsvoodoo auch nur ganz normale Menschen verstecken und diese ganz normalen Menschen fanden mich auch nur ganz normal anstrengend, was ich ja gut verstehen kann, ich fände mich auch anstrengend, wenn ich mir selber diesen Entspannungsübungen-Achtsamkeitskram verkaufen müsste.
Nun denn, wir haben uns da irgendwie durchgeruckelt, die Massage heute war nicht ganz so ölig wie gestern und zum Abschluss gab es eine Algenpackung, die original nach trockengefallenem Wattenmeer roch, hätten wir das damit auch erledigt, aber ich glaube, mit diesem fernöstlichen Wellness-Entspannungs-Wischiwaschi-Zeug bin ich jetzt durch.
Warum gibt es eigentlich nur fernöstliche Entspannungsmethoden? Ich glaube, ich käme mit ostwestfälischen Entspannungszeremonien viel besser klar und ich kann nicht glauben, dass es nur mir so geht.
Vielleicht ist das ja eine Marktlücke und der erste, der ostwestfälische Entspannungswochenenden anbietet wird steinreich. Ich würde es auf alle Fälle sofort buchen.

Am Nachmittag waren wir dann noch in der Sauna und im Pool - und, Überraschung, man brauchte gar keinen Badeanzug, weil der Pool zur Saunalandschaft gehörte, das gefiel mir dann sehr gut.

Am Abend hatten wir dann in einem Restaurant reserviert, was wir letzte Woche schon ausgesucht hatten.
Wir wollten es uns dieses Wochenende ja mal so richtig gut gehen lassen, also mit allem und scharf, deshalb haben wir auch mit Bedacht zwei Restaurants ausgesucht, von denen die Bewertungen bei Tripadvisor sagten, sie wären erste Sahne.
Gestern waren ihr beim Japaner, und da es in Osnabrück mehrere Japaner gibt, haben wir den, mit den besten Bewertungen ausgesucht. Unser Resümee: entweder haben die Osnabrücker keine Ahnung von japanischem Essen oder der Betreiber hat sich sehr geschickt Bewertungen eingekauft, wir fanden es also beide übereinstimmend ausgesprochen schlecht, aber nun ja, unter Erfahrung verbuchen und nicht noch mal hingehen, zum Glück waren wir gestern Abend auch kaum hungrig.
Heute waren wir dann in der Steakmeisterei, weil mir bei diesem Restaurant vor allem der Name gut gefiel. Und diesmal war es ein Volltreffer, absolut zu empfehlen, es war alles superlecker.
Zwecks Tischreservierung hatte ich eine Mail geschickt und darum gebeten, einen möglichst ruhigen Tisch in einer Ecke zu bekommen, weil wir gerne zu zweit unseren Hochzeitstag feiern wollten - ich fand das ein gute Begründung und hoffte auf einen schönen Tisch.
Tatsächlich bekamen wir nicht nur einen sehr schönen Tisch in der ruhigsten Ecke des ansonsten sehr vollen, sehr quirligen Restaurants, sondern auch ein Schild mit Glückwünschen und zwei Prosecco aufs Haus

ich habe mich von K mehrfach für diese gute Idee loben lassen, ich werde Tische jetzt nur noch für unseren Hochzeitstag reservieren, lohnt sich.

Die Vorspeise war ebenfalls ein echter Hingucker


Danach gab es Steaks, die aussahen wie Steaks, aber wirklich sehr, sehr gut zubereitet waren.

Insgesamt ein wunderschöner Abend - und ich hatte meine Cinderella Schuhe an, wir feierten immerhin ja Hochzeitstag
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Freitag, 8. Februar 2019
Wellness extrem
So, dieses Wochenende findet das Wellnesswochenende statt, was die Kinder K zum Geburtstag geschenkt haben und den ersten halben Tag haben wir schon hinter uns.
Die Anreise funktionierte prächtig, ich wusste gar nicht, dass wir quasi um die Ecke von Osnabrück wohnen, denn da ist das Hotel, was die Kinder ausgesucht haben, und die Fahrt war gefühlt echt nur ein Katzensprung.
Das Hotel hat einen riesigen Wellness-Fitness-Spa-Bereich und ich habe natürlich meinen Badeanzug vergessen, aber entweder kaufen wir morgen noch einen oder ich ignoriere das Schwimmbad, für die Sauna brauche ich ja keinen und außerdem haben wir ja Anwendungen.
Die erste war schon heute Nachmittag, eine anderthalbstündige Ayurvedische Abhyanga Ganzkörper- Ölmassage als "Parallelmassage", d.h. in dem Raum standen zwei Massageliegen und K und ich wurden gleichzeitig massiert, was grundsätzlich ja eine gute Idee ist, aber K damit auch Gelegenheit gab, über meine Entspannungstechniken zu lästern, weil er es live mitbekam.
Ich bin nämlich nicht so gut in Entspannen - oder sehr gut, ganz wie man es sieht, aber wenn man mir sagt, ich soll mich irgendwo hinlegen, die Augen schließen und mich entspannen, dann mache ich das und bin ca. 30 Sekunden nach dem Augenschließen eingeschlafen. Beim Schlafen massiert zu werden ist auch ganz nett, es war aber auch keine richtige Massage, im Sinne von "Verspannungen wegmassieren", sondern mehr so eine ölig schmierige Streichelnummer, ich glaube nicht, dass ich viel dadurch verpasst habe, dass ich eingeschlafen bin.
Solange ich auf dem Bauch lag, hat eh keiner bemerkt, ob ich schlief oder nur super entspannt war, aber als ich nach dem Umdrehen auf dem Rücken lag, da ließ sich ein leichtes Schnarchen nicht vermeiden, was K natürlich mit einem spitzen Kommentar bedenken musste.

Nun ja, eigentlich hätte ich mir das auch vorher schon denken können, dass ich auf die ayurvedische Ölnummer mit Einschlafen reagieren würde, weil mir diese achtsame Klingklongmusik, die bei solchen Veranstaltungen zwingend im Hintergrund dudeln muss, derart auf die Nerven geht, dass ich schon aus rein akustischem Selbsterhaltungstrieb spontan einschlafe. Außerdem kann ich so den Trieb, mit einem der rumstehenden Buddhas nach den Lautsprechern zu werfen, geschickt verdrängen.

Vor ein paar Jahren habe ich ja mal mit C gemeinsam einen Yoga-Kurs besucht, da gibt es auch diese Entspannungsübungen, wo man in sich reinatmen muss, um dann seinem Blutfluss hinterherzuspüren, oder so. Das ist mir regelmäßig nicht geglückt, weil ich halt ständig einschlief, und dann is nix mehr mit hinterherspüren.

Diese ganze Entspannerei mag ja ganz wichtig und gesund und was weiß ich noch gut und förderlich sein, ich fürchte aber, ich tauge dafür nicht, weil ich schlicht zu verpennt bin.

Morgen steht aber eine echte Rückenmassage auf dem Programm, ich hoffe jetzt, dass es dann etwas mehr zur Sache geht
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Freitag, 8. Februar 2019
Schuhkauf
Schöner Tag heute.
Ich habe Schuhe gekauft.
Tage, an denen ich Schuhe kaufe, sind oft schöne Tage.
Heute war ein ganz besonders schöner Tag, denn heute habe ich mir gleich vier Paar Schuhe gekauft und freue mich jetzt schon den ganzen Nachmittag und Abend darüber, weil ich für jedes Paar, das ich gekauft habe, eine eigene Begründung angeben kann, weshalb grade dieser Kauf so besonders gut war.
Als erstes sind da die braunen Chelsea Boots, die ich ich in dem Schuhladen, in dem ich heute war, neulich schon im Fenster gesehen und bewundert habe und weshalb ich heute unbedingt in genau diesen Schuhladen gehen wollte, während K etwas im Nachbarort zu tun hatte.
Der Plan klappte perfekt: K setzte mich vor dem Schuhladen ab und fuhr weiter zu seinem eigenen Termin - und ich hatte ausreichend Zeit, um alle Schuhe in dem Laden anzuprobieren und die Hälfte davon , okay, nicht ganz so viele, aber immerhin vier Paar dann auch zu erwerben.
Die braunen Chelsea Boots sind ganz exakt so, wie ich mir schon seit mindestens drei Jahren Chelsea Boots wünsche, jetzt endlich habe ich sie gefunden und sie sind nicht nur hübsch, sondern auch ungemein bequem, ich schätze, ich habe da heute ein Paar neue Lieblingsschuhe erstanden.
Das zweite Paar ist nicht wirklich alltagstauglich, K nannte es spontan "Cinderellaschuhe", weil es so wunderbar glitzert und tja nun, ich gebe zu, ich habe mich schon etwas von dem Glitzer verführen lassen - aber sie sitzen perfekt und sehen wirklich einfach nur wunderschön aus und wenn ich sie anhabe, komme ich mir spontan auch ein wenig wie Cinderella vor, manchmal braucht man solche Schuhe, nicht um sie zu tragen, aber um sie zu besitzen und um sich vorzustellen, was es für Gelegenheiten geben könnte, wo man sie tragen könnte, denn immerhin hat man sie ja jetzt.

Dann habe ich mir noch mein allererstes Paar Ballerinas gekauft - man glaubt es ja kaum, aber ich habe noch nie in meinem Leben Ballerinas besessen, weil, eigentlich mag ich ja lieber Schuhe mit Absatz.
Aber wenn das mit meinen Hüften noch länger dauert und nicht besser wird, dann sollte ich mir wohl doch eher Schuhe im flachen Absatzbereich suchen und wenn man dann Schuhe für eine Abendgarderobe braucht, dann bleiben eigentlich nur Ballerinas.
Deshalb besitze ich jetzt Ballerinas aus grauem Lackleder, sehen angemessen edel aus und sind, zugegeben, deutlich bequemer als die Cinderellapumps, aber nun ja, es sind halt auch nur Ballerinas. Aber für Ballerinas dann immerhin doch noch erträglich schick.

Und als viertes Paar, weil ich ja nun einmal warmgelaufen war und weil es in diesem Laden wirklich wunderbare Schuhe gab, dann noch ein Paar "Pseudoballerinas". Nach meinem Verständnis sind das keine echten Ballerinas, weil sie vorne viel weiter geschlossen sind, aber immerhin sind sie genauso flach und ebenfalls extrem bequem - und nach genau so einem Paar habe ich den gesamten letzten Sommer gesucht und nicht gefunden und da es ja dieses Jahr wieder Sommer wird, fand ich es eine gute Idee, die Sommerschuhe schon jetzt zu kaufen, dann ist das auch erledigt.
Auch hier wieder ein leichter Glitzer, ich habe wohl grade meine Elsterphase.

Als K mit seinem Termin fertig war und mich in dem Laden wieder abholte, habe ich ihn spontan überredet, sich auch zwei Paar Schuhe zu kaufen - er ist mit seinen Schuhen jetzt genauso zufrieden wie ich mit meinen, so war das heute für uns beide ein rundum gelungener Tag
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Donnerstag, 31. Januar 2019
Festgefahren
Weil ich gestern so ewig lange an den Bilanzen gebastelt habe, hatte ich gar keine Zeit, die Geschichte zu erzählen, wie ich mal in einem Erdhaufen versank.
Das ist mir nämlich gestern passiert und war der Grund, weshalb ich noch später als sonst schon nach Hause gekommen bin, und dann wollte halt K mal eben schnell die Bilanz, aber das habe ich ja schon gesagt, jetzt wollte ich die Geschichte mit dem Erdhaufen nachholen.
Also, das war so: bei uns auf dem Firmengelände wird hinten in einer Ecke ein großes Zentral-Magazin als Lagerstätte für allerlei Museumskram gebaut. Davon habe ich schon mal erzählt .
Und weil dieses Zentral-Magazin so weit hinten im Gelände liegt, hat man eine Extra Einfahrt gebaut, die auch für mich privat eine echte Abkürzung bedeutet, denn ich spare mir einen großen Schlenker auf den offiziellen Straßen, wenn ich einfach quer übers Firmengelände fahren und die Anlage über diese Spezialeinfahrt verlasse. (Oder reinfahre, logisch).
Damit das nicht jeder macht, wird dort ein Tor installiert, dass nur Befugte öffnen können, aber wozu gehöre ich zur Geschäftsleitung, Beziehungen schaden nur dem, der keine hat..
Im Moment ist das dort alles noch Baustelle und das Tor noch gar nicht eingebaut, aber gestern Abend kam ich auf die Idee, dass ich doch schon mal gucken könnte, wie weit die Straße inzwischen fertig ist und bin auf dem Nachhauseweg neugierig mit dem Auto dort vorbei gefahren.
Es war dann gestern Abend schon sehr dunkel und beleuchtet ist dort auch noch nichts, weil ja noch nicht in Betrieb, und so kam es, dass ich an der Stelle, an der man auf diese extra Ein-/Ausfahrt abbiegen muss, vorbeigefahren bin und als ich es merkte, wollte ich umdrehen.
Tja, und da ich dachte, das wäre ein großer, befestigter Platz, dort vor dem Gebäude, wäre ja Wenden gar kein Problem gewesen. Dumm nur, dass es kein großer befestigter Platz war, sondern nur eine schmale gepflasterte Fahrbahn und daneben wunderbar glatt geharkte weiche Erde, auf der dann im Frühjahr die Blumenrabatten wachsen sollen.

Und so passierte, was passieren musste, ich fuhr mit Schwung eine Kurve und saß fest.
So fest, dass meine Vorderräder nur noch durchdrehten, aber nicht genug Halt bekamen, um mich dort wieder raus zu ziehen. Weil ich das zunächst nicht glauben konnte und mehrfach hin und her lenkte und mit Vorwärts und Rückwärtsgang versuchte, dort wieder raus zu kommen, grub ich mich auch noch immer tiefer in die Erde, bis der Wagen nur noch knapp mit den Scheinwerfern rausguckte.


Irgendwann musste ich dann erkennen, dass ich dort ohne fremde Hilfe nicht mehr rauskommen würde und habe dann zähneknirschend den Hausmeister angerufen. Der wohnt auf dem Gelände und war auch bereit, mich dort wieder rauszuziehen, peinlich war es aber schon ein wenig, ich habe sonst einfach eine zu große Klappe.

Ja, so war das gestern und der Dreck klebte zu allem Überfluss auch noch so fest an den Reifen, dass der Wagen gar nicht mehr vernünftig fuhr, ich habe ihm heute Morgen erst mal eine gründliche Ganzkörperwäsche spendiert und ihn anschließend in der Werkstatt vorgeführt, zum Glück ist aber nichts weiter kaputt gegangen, als nur sehr viel Dreck überall
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Freitag, 25. Januar 2019
Lack
Ich war heute nicht im Büro, weil ich immer noch so unendlich viele Überstunden habe, dass ich beschlossen habe, den Abbau endlich voranzutreiben.
Dementsprechend habe ich erstmal längere Zeit mit Aufstehen und Anziehen vertrödelt, einfach weil ich die Zeit hatte und es Spaß machte, mal neue Klamottenkombinationen auszuprobieren.
Ich habe eine Menge Teile im Kleiderschrank, die ich nie anziehe, weil ich spontan nicht weiß, wie ich sie kombinieren könnte - dabei ist jedes einzelne Teil wirklich echt schick, gefällt mir und ich würde es nicht aussortieren wollen, ich ziehe es halt nur deshalb nicht an, weil ich normalerweise morgens keine Zeit und keine Lust habe, umständlich über Kleidung nachzudenken oder gar verschiedene Kombinationen auszuprobieren, anziehen, ausziehen, anziehen, ausziehen - kein gutes Spiel für einen normalen Alltag.

Deshalb heute mal zwei Stunden private Modenshow - und ich war nachher mit dem Gesamtergebnis auch sehr zufrieden.

Anschließend bin ich ins Dorf gefahren, weil ich einkaufen musste und ich war bei Fielmann und habe meine Kontaktlinsen anprobiert.
Die Kontaktlinsenoptikerin findet mich als Kundin wahrscheinlich inzwischen genauso scheiße wie ich sie als Kontaklinsenverkäuferin, aus uns beiden wird kein Freundschaftspärchen mehr.
Ich sehe sie als Dienstleisterin und finde, sie hat sich gefälligst nach meinen Wünschen zu richten. Da sie das erkennbar nicht tut, rege ich mich auf. Gründlich.
Sie sieht sich als "medizinische Fachkraft" und die wissen natürlich immer besser, was der Patient/Kunde braucht und regt sich deshalb über ignorante und besserwisserische Patienten/Kunden genauso auf, wie man das in jedem Ärzte- und Krankenhausfilm beobachten kann.
Ich rege mich allerdings grundsätzlich auch über Ärzte oder jede andere Sorte Fachpersonal auf, wenn die aus ihrem Wissen eine Geheimwissenschaft machen und ihrem Patienten Null erklären, was sie da grade tun, weshalb sie was untersuchen und welche Erkenntnisse sie bei der Untersuchung gewonnen haben.
Überhebliche Pinsel, die sich einbilden, der Rest der Welt hat eh keine Ahnung - mit so einer Grundhaltung kann ich ja grundsätzlich ganz wunderbar nicht umgehen und reagiere entsprechend arschlochig. Phhhft.

Zum Einsetzen der Kontaktlinsen hat mir die Kontaktlinsenoptikerin erklärt, dass ich ja so ein kleines Dreieck auf der Linse sehen würde - und wenn ich die Linse ins Auge setze, dann muss das Dreieck auf mein Ohr zeigen.
Was für eine schwachsinnige Erklärung - denn in welche Richtung zeigt bitte ein (gleichschenkliges!) Dreieck? Dementsprechend habe ich absolut nicht begriffen, was sie mir mit dieser Anweisung sagen wollte. Als mir dann dämmerte, was sie meint und ich es anders formulierte: "Sie meinen, die Linse muss so eingesetzt werden, dass das Dreieck auf der linken Linse auf drei Uhr ist und auf der rechten Linse auf neun Uhr?", verstand sie nicht, was ich damit sagen wollte, weil sie die Uhrzeit für unerheblich hielt - die Kommunikation zwischen zwei Menschen, die sich gegenseitig blöd finden, kann kompliziert sein.

Mit den eingesetzten Linsen sollte ich dann eine halbe Stunde rumlaufen, die halbe Stunde habe ich genutzt, um in die nächstgelegene Parfümerie zu gehen und dort Profinagellack zu kaufen, weil ich ja jetzt regelmäßig meine Fingernägel lackiere - es wird wohl noch so 4-5 Monate dauern, bis der schwarze Fleck rausgewachsen ist und da dachte ich, lohnt es sich, tatsächlich mal Qualitätslack zu kaufen. Die hatten da auch grade was im Angebot, jetzt habe ich drei Fläschchen Nagellack für je 13,-€ das Fläschen erworben (einmal Farbe, passend zum Fingernagel in dunkellila, einmal Überlack und einmal Unterlack) und heute Abend dann gleich mal eine Lacksession eingelegt. Was soll ich sagen, der Unterschied zu dem Billiglack, den ich vorher hatte, ist ausgesprochen deutlich spürbar.

Als ich wieder zu Hause war, war das Internet ausgefallen, wunderbare Ausrede, um sich analog mit einem Buch aufs Sofa zu setzen.

Jetzt läuft aber schon wieder alles, draußen schneit es und mir ist müde.
Nightynite
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Samstag, 19. Januar 2019
Vergessen und lackierte Finger
Der Tag heute stand unter dem Zeichen des Vergessens.
Nicht den Tag selber, sondern Dinge.
Ich habe Dinge vergessen. Ständig. Es war schon fast unheimlich.

Ging damit los, dass ich vergessen habe meinen Computer einzupacken als ich ins Büro gefahren bin.
Ich habe noch allerlei Akten und mein iPad in meine Bürotasche gepackt - nur den Computer, den habe ich schlicht vergessen.
Immerhin das erste Mal seit 10,5 Jahren.
Ich habe nur einen Computer für Büro und für privat - alles mit einem Gerät und das schleppe ich ständig mit mir herum. Da ich auf einem Laptop nicht gescheit arbeiten kann, habe ich nicht nur im Büro, sondern auch in beiden Homeoffices eine Komplettausstattung aus Dockingstation, Tastaur, Maus und Bildschirm, muss also nur meinen Laptop aus der Tasche ziehen, in die Dockingstation hängen - und schwupp habe ich eine komplette Arbeitsumgebung.
Da die Wirtschaftsprüfer heute nicht da waren, konnte ich mir zum Glück den Prüfer-Laptop borgen. Mit dem konnte ich mich in meinem Outlook anmelden und ich kam an den Server - aber wenn man mit so einem (fremden) Standardgerät arbeiten muss, lernt man das eigene Gerät erst wirklich zu schätzen. Es macht schon einen großen Unterschied, was für ein Prozessor mit welchem Arbeitsspeicher in einem Rechner sitzt, ich fürchte, ich bin mit meinem Lenovo-Porsche-Thinkpad ziemlich verwöhnt.

Im Büro habe ich es dann dreimal fertig gebracht, die Treppe in die nächste Etage hochzulaufen, um, oben angekommen, festzustellen, dass ich die Akten, die ich hochbringen wollte, unten liegengelassen hatte.

Am Nachmittag war dann ein Seminartermin. Es ging um Anlagerichtlinien für Stiftungen und es waren Vortragende vom Bundesverband der Stiftungen aus Berlin und dem Verband der kommunalen Stiftungen aus Düsseldorf angekündigt und ich habe mir interessante Informationen versprochen.

Als ich am Veranstaltungsort ankam, fiel mir auf, dass ich mein iPad im Büro vergessen hatte, Notizen oder Memos während des Seminars also ganz old school auf Papier.

Während des Seminars musste ich mich dann sehr zusammenreißen, um nicht den letzten Rest meiner guten Erziehung zu vergessen - das war schon ziemlich oberflächlicher Larifari-Trash, den die hochdotierten Damen und Herren da aus Ministerium und Bundesverband so präsentierten. Man wundert sich ja oft, was für unglaubliche Luschen hochrangige Positionen im öffentlichen Dienst bekleiden. Aber nun ja, auch so ein Nachmittag geht rum, ich habe mich dann damit beschäftigt, meinen Papierblock vollzukritzeln, allerdings gab es kaum merkenswertes aus den Vorträgen, aber irgendwas zu schreiben findet man ja immer.

Lustig fand ich das Thema "Nachhaltigkeit", weil sich natürlich alle einig waren, dass grade Stiftungen mit gutem Beispiel voran gehen sollten und sich bemühen sollten, Nachhaltigkeitskriterien bei der Geldanlage am besten schon in der Satzung festzuschreiben. Als die Dame von den Düsseldorfer Stiftungen dann gefragt wurde, wie sie das denn halten würde zB mit Rheinmetall, da geriet sie ein wenig ins Schwimmen und meinte, ja, nun, ähem, sie hätten ihre Nachhaltigkeitsvorschriften vorsichtshalber lieber im Konjunktiv formuliert, weil Rheinmetall, das wäre ja nun ein Düsseldorfer Unternehmen und ein wichtiger Gewerbesteuerzahler, die wolle man dann doch nicht verärgern.
So geht's natürlich auch.

Als ich heute Abend wieder zu Hause war, fiel mir auf, dass ich die Akten, die ich extra zwecks Scannen mit ins Büro genommen hatte, ungescannt im Büro vergessen hatte, aber mittlerweile war ich ja daran gewöhnt, dass heute der Tag des großen Vergessens ist.

Morgen wollen wir nach Borkum fliegen, K sagt, das Wetter wird prima, und es wurde jetzt auch langsam wieder Zeit, der arme Kerl hat schon richtig Fliegerentzug.

Ich werde jetzt noch mal durch Netz surfen und mir einen vernünftigen Scanner kaufen - das Hin- und Herschleppen von Akten, nur um sie im Büro zu scannen, ist schlicht zu lästig, und da ich sehr auf papierloses Büro stehe, scheint mir ein eigener Scanner eine gute Anschaffung zu sein.

Und schließlich:

mich hat der schwarze Fingernagel, den ich mir vor drei Wochen in der Tür geklemmt habe, so gestört, dass ich dafür sogar meine Abneigung gegen lackierte Fingernägel überwunden habe. Mit dunklem Lack sieht man's nämlich nicht mehr.
Mir sind zwar lackierte Fingernägel auch immer noch peinlich, für mich ist das der Inbegriff der "feinen Dame" und wenn ich irgendwas bestimmt nicht sein will, dann eine feine Dame, aber als Alternative tatsächlich besser als so ein Bauarbeiterfinger, der wirklich ganz doll eklig aussieht
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Montag, 14. Januar 2019
Bastelsonntag
Endlich mal wieder richtig lange im Bett rumgeschlunzt, Internet zu ein Viertel leergelesen (da ich jetzt über eine Woche nicht mehr im Internet rumgelesen habe, ist mein Feedreader immer noch gründlich voll, aber immerhin ca. 1/4 habe ich heute geschafft), dann langsam aufgestanden und überlegt, ob ich heute einen pflichtbewussten oder einen schönen Tag verbringen möchte - und habe mich gegen jede Vernunft für schön entschieden, mit pflichtbewusster Aufgabenerfüllung stehe ich grade mittelschwer auf Kriegsfuß.
Ein "schöner" Tag bedeutet, dass ich mein schlechtes Gewissen in Punkto Pflichterfüllung grade soweit beruhige, dass ich irgendwelche mehr oder minder dringend zu erledigen Pflichten - vorzugsweise solche, die nicht viel Mühe machen - erledige, um dann mit wunderbar gutem Gewissen den Rest des Tages mit Dingen zu verbringen, die nicht getan werden müssen, aber Spaß machen. Würde ich gar keine Pflichten erledigen, könnte ich die nutzlosen, aber erfreulichen Tätigkeiten längst nicht so ausführlich genießen, weil ich mich dann mit einem latent schlechten Gewissen rumärgern müsste, was ich ärgerlicherweise tatsächlich nicht komplett abstellen kann.
Aber ich kann es austricksen, heute geschah das durch Wäsche waschen.
Wäsche waschen macht aus meiner Sicht wirklich nicht viel Mühe, es gibt aber genug Leute, die "und außerdem habe ich noch drei Maschinen Wäsche gewaschen" als hausfrauliche Großtat verkaufen. Männer lassen sich damit erfahrungsgemäß auch wunderbar beeindrucken, deshalb gehört Wäsche waschen zu den Hausfrauentätigkeiten, die ich aufopferungsvoll regelmäßig ganz alleine und selber erledige. Mit drei Maschinen Wäsche hatte ich dann auch genug getan für den Tag.
Den Nachmittag habe ich deshalb mit viel Genuss auf dem Sofa verbracht und Juli Zehs "Unterleuten" gelesen (gefällt mir sehr gut bisher), unterbrochen nur von ab und zu aufstehen und Wäsche wechseln bzw. von Waschmaschine in Trockner oder von Trockner in Wäschekorb. Anderthalb Maschinen sind sogar schon zusammengelegt, unter anderem die eklige Sockenmaschine, ich möchte das hier ausdrücklich betonen, denn soooo faul war ich wirklich nicht.

Nicht erledigt habe ich dafür ganz viel Computerarbeit, sprich dringend fälliger privat induzierter Bürokram, da beginnt sich mal wieder was zu türmen, aber ich habe einfach keine Lust.

Wenn diese Bürodinge anstehen, mutiere ich regelmäßig zu einer begeisterten Hausfrau und fahre innere Neidattacken gegen all diese Hausfrau-Frauen, die sich außer einem Halbtagsjob ansonsten nur mit Kinder großziehen und den Haushalt organisieren beschäftigen, und sich zusätzlich lautstark über das mental load Problem beklagen und anprangern, dass der Mann sich nicht genug einbringt. Ich habe immerhin auch drei Kinder großgezogen, habe ich aber nichts von, weil die normale Alltagsarbeit ob mit mit oder ohne Kinder für mich schon immer dieselbe war.

Ich weiß, dass das unfair ist, weil ich es mir selber so ausgesucht habe und auch nie bereit war, es anders zu leben. Wenn man den Satz "ich kann das alles alleine" so weit perfektioniert, dass man eben wirklich alles alleine macht, dann darf man sich nicht beschweren.

Trotzdem habe ich ab und zu Neidanfälle, wenn ich sehe, wie bequem einige andere Frauen leben. Wenn die Kinder aus dem Haus sind, haben sie die Rente durch - meine Kinder sind auch aus dem Haus, nur leider ändert sich für mich dadurch gar nichts, ich muss einfach weiterarbeiten, wie so ein blöder Mann, der auch nichts davon hat, wenn die Kinder ausziehen.

Egal, das war jetzt meine ganz persönliche Jammerei, weil ich schließlich schlecht darüber klagen, wie anstrengend die Kinder sind, aber ohne etwas zum Jammern zu haben, ist das Leben auch recht trist.

Als ich genug Buch gelesen hatte, kam ich dann noch auf die Idee, doch endlich mal die Bienenwachstücher herzustellen, für die ich mittlerweile alle Zutaten einsatzbereit parat hatte.
Es gibt noch zig andere Anleitungen dafür, mir gefiel die Variante mit Bügeln und mit Kokosöl am besten - und genau so habe ich es dann auch gemacht.
Den Stoff habe ich aus den Vorratskisten vom Onkel - dort hat die Tante ja nicht nur Wolle, sondern mindestens auch die gleich Menge an Patchworkstoffen zurückgelassen, irgendwann beschäftige ich mich mal damit, wie man das verkauft, aber vorher habe ich wenigstens eine gute Quelle für hübsche Stoffstücke.
Den Bienenwachs hatte ich schon letztes Jahr bei ebay gekauft (Konvolut an halb abgebrannten Bienenwachskerzen, deutlich günstiger als die überall beworbenen Bienenwachspellets), das Gurkenglas zum Wachsschmelzen habe ich vom Kartoffelsalat zu Weihnachten gerettet, der Stoff war gewaschen und meine Zackenschere hatte ich auch wiedergefunden, es war also alles parat.

Die Schweinerei war tatsächlich so groß wie in dem Artikel beschrieben - aber ich habe jetzt einen ganzen Stapel an Bienenwachstüchern (falls jemand aus der Familie mitliest: ratet mal, was es demnächst als Geschenke gibt) und Spaß gemacht hat es auch
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Sonntag, 13. Januar 2019
Kleiderkreisel und aussortieren
Spät war's gestern, oder genauer: früh heute morgen, bis ich wieder zuhause war.
Ich war gestern mal wieder beim Kleiderkreisel - Klamottentausch mit Knöpfen als Währung.
Alle sechs Wochen findet das in Bielefeld statt, mittlerweile ist es ziemlich bekannt und die Zahl der Frauen, die teilnehmen, wird immer größer.
Das Prinzip ist einfach: Man sortiert eigene Kleidung aus, bringt sie mit zum Kleiderkreisel, dort wird die Kleidung in Knöpfe umgerechnet (von 1-3 Knöpfen, also zB ein Knopf für ein T-Shirt oder eine einfache Hose, zwei Knöpfe für eine schicke Bluse, ein Kleid oder eine gute Hose und drei Knöpfe für ein Kostüm oder etwas Vergleichbares) und dann auf den Tischen und Kleiderständern verteilt. Dort schauen sich dann alle die Kleidung an, die die anderen mitgebracht haben(es herrscht zugegeben ein bisschen Wühltisch- und Schlussverkaufsatmosphäre, es ist aber gleichzeitig auch recht lustig) und suchen sich neue Stücke aus, die im hinteren Teil des Raumes in einer großen Sammelumkleide anprobiert werden können. Dabei kommentiert und begutachtet natürlich jeder die Teile, die ein anderer grade anprobiert, es wird viel gelacht und gefrotzelt. Alles, was einem passt und gefällt, kauft man dann mit den Knöpfen, die man vorher für seine eigenen Teile bekommen hat.
Wenn man mehr mitbringt als man selber wieder kaufen will, nimmt man die Knöpfe mit nach Hause und hat beim nächsten Mal schon ein Startguthaben.

Das ganze kostet drei (echte) Euro Eintritt, dafür bekommt man ein Glas Sekt und die Veranstalter zahlen die Raummiete davon, verdienen tut niemand an der Sache, die Veranstalter sind alle ehrenamtlich tätig, weil sie die Idee des Kleidertauschs gutfinden.

Die Kleidungsstücke, die keinen neuen Liebhaber gefunden werden, werden in Säcke geräumt und bis zum nächsten Kleiderkreiseltermin im Keller gelagert, wenn der Kleidungsbestand zu groß wird, werden Teile, die schon mehrfach angeboten wurden, der Kleiderkammer in Bethel gespendet.

Ich finde die Veranstaltung vor allem deshalb gut, weil ich live zusehen kann, wie jemand anderes meine eigene aussortierte Kleidung anprobiert und sich darüber freut, wenn es ihm gut gefällt. An der Kleidung, die ich (und all die anderen Teilnehmerinnen) aussortieren, ist normalerweise kein Mangel, die Teile sind weder kaputt noch aus anderen Gründen unbrauchbar, oft passen sie nur einfach nicht mehr oder man hat sich übergesehen, seinen eigenen Stil geändert oder was weiß ich, auf alle Fälle sind die Sachen zu schade zum Wegwerfen und so werden sie einer perfekten Weiterverwendung zugeführt und gleichzeitig hat man selber die Chance, tolle neue Kleidungsstücke für zu finden, ohne zusätzliches Geld ausgeben zu müssen, die Knopfwährung ist ein perfekter Regulator.
Mit den Knöpfen fühlt man sich unglaublich reich und kann wirklich komplett ungehemmt und nach Herzenslust einkaufen, ohne auf den Preis gucken zu müssen, ein wunderbares Einkaufsgefühl - wenn einem Teile nach dem Einkauf dann doch nicht mehr gefallen, dann bringt man sie beim nächsten Mal eben wieder mit. So kann man noch nicht mal was falsch machen.

Ich habe diesmal ein paar sehr hübsche Teile gefunden: einen schwarzen Designerhosenanzug mit Nadelstreifen, einen langen schwarzen Wollmantel aus Lambswool und Angora (ganz weich und kuschelig), einen ganz weiten langen Seidenrock mit Gummizug (perfekt für Borkum) und ein blaues T-Shirt mit weißen Punkten. (ich habe zugegebenermaßen einen blau-weiß-Tick, aber immerhin sind Punkte jetzt mal was anderes als meine sonst üblichen Streifen). Hat zusammen 10 Knöpfe gekostet und ich habe noch ein dickes Guthaben auf meinem Knopfkonto für die nächsten Male.

Zu diesen Kleiderkreiselveranstaltungen gehe ich fast immer mit meiner Schwester, sie sind damit gleichzeitig ein fester Termin, den man schon lange vorher kennt und sich den Abend freihält. Anschließend sitzen wir meist noch lange zusammen und quatschen - gestern heute früh bin ich erst um halb drei endlich nach Hause gefahren.

Um neun Uhr war ich allerdings schon wieder unterwegs, weil ich beim Optiker einen Termin zur Kontaklinsenanpassung gemacht hatte - ein Kollege trägt seit einiger Zeit Gleitsichtkontaktlinsen und ist sehr davon begeistert, das will ich jetzt auch.

Anschließend habe ich meinen Haushalt aussortiert, J. ist gestern Abend angekommen und nimmt alles mit, was ich loswerden möchte. Sehr feine Sache, das.

Am Nachmittag hatte ich dann einen heftigen Müdigkeitshänger, aber nach zwei Stunden Schläfchen ging es wieder, zum Abendessen gab es Lammfilet und warmen Kartoffelsalat, es war ein rundum gelungener Tag
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