anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 6. Dezember 2016
Und so geschah es
Ich habe gestern tatsächlich bis nachts um kurz vor 2h die Akten durchgearbeitet. Jetzt fühlt es sich so an, als ob ich eine Struktur schaffen könnte, zumindest ist deutlich ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen und das gibt schon mal enorm Auftrieb.
Die gebuchte Fähre um 7.30h habe ich nach dieser Nachtsitzung aber glatt verpennt, mit Glück habe ich es dann noch auf die 13.30h Fähre geschafft, die mit all den Butenbörkumern, die gestern Klaasohm gefeiert haben, rappelvoll war.
In Folge der verpassten Fähren hatte sich auch das Erscheinen im Büro erübrigt, wenn ich erst um 19h in Münster bin, lohnt sich das alles irgendwie nicht mehr richtig.....
Eigentlich wollten J. und ich ja gestern gemeinsam abends ins Dorf gehen und wenigstens zugucken, wie sich die Klaasohms von der Litfasssäule in die Menge stürzen, aber da ich akten- und arbeitstechnisch grade einen Lauf hatte und es äußerst unklug ist, so einen Fluss zu unterbrechen, denn dann kann es schon mal über ein Jahr dauern, bis ich erneut bereit bin, mich mit diesem äußerst ungeliebten Kram zu beschäftigen, war J. klug genug, mich nicht zu stören und erschien erst so gegen 23h, weil er immerhin und berechtigterweise anmerken wollte, dass er Hunger hat. Es gab dann Schinkennudeln, derart aufwendige Gerichte bin ich auch um Mitternacht noch bereit, mal eben zusammenzurühren, und das schöne an meiner Familie ist, dass sich jeder auch jedes Mal freut wie Bolle, wenn es endlich mal wieder Schinkennudeln gibt. K. ist mindestens so ein Schinkennudelfan wie J. - da kommen die drei leckersten Lebensmittel der Welt (Schinken, Nudeln und Sahne) in einer Schüssel zusammen und werden dann auch noch mit Käse überbacken. Göttlich. Wenn man Nudeln, Schinken und Sahne mag.
Ich mag davon maximal Schinken, aber selbst den nur so halb, denn für Schinkennudeln wird traditionell gekochter Schinken verwendet und gekochter Schinken ist für mich wie - nun ja, gekochter Schinken eben. Kann man essen, stirbt man nicht von, aber wenn es was anderes noch zur Auswahl gibt, würde ich immer gucken, ob das andere nicht vielleicht attraktiver ist.
Aber die Schinkennudeln waren ja für J. - und der hat die gesamte Schale leer gemacht. Ich habe meinen Anstandsklecks gegessen und alles war gut.
Am Nachmittag (als ich noch mit diesem "ich will diese Akten nicht angucken"-Syndrom kämpfte) hatte ich aus reiner Verzweiflung und fachgerecht prokrastinierend schon eine große Schüssel Applecrumble mit Vanillepuddingsauce hergestellt, die J. mit den Worten kommentierte: "Das beste an dir ist, dass du nicht für wenige Leute kochen kannst."
Es war wirklich eine ziemlich große Schüssel, aber wir haben sie zu dritt (mein Vater war auch noch da und konnte sich vor Entzücken kaum fassen, dass er so etwas leckeres zu essen bekam) ruckzuck leergegessen, so dass ich damit für den Tag genug hatte, aber J. ist ja aktuell auf Diät, kein Tag unter 5000 Kalorien, deshalb brauchte er um Mitternacht noch mal Schinkennudeln.

Die Fähre um 7.30h zu verpassen war im übrigen eine sehr gute Idee, ich weiß gar nicht, welcher Idiot mich getrieben hat, überhaupt für diese Uhrzeit eine Abfahrt für mich zu planen. Völlig bescheuert, das wäre nur gegangen, wenn ich gleich durchgemacht hätte und statt schlafen, dann um 2h mit dem Hausputzprogramm weitergemacht hätte.
Denn auch wenn ich mir vorkomme wie ein schwer therapiebedürftiger Sisyphos, ich kann die Putzerei in diesem Haus nicht lassen, schon gar nicht jetzt, wo mein Vater dort lebt und ich zugucken kann, wie Bad, Küche und Wohnzimmer systematisch zudrecken.
Er macht das gar nicht extra und er bewegt sich auch nicht viel, aber so ein lebender Mensch ist einfach an sich schon eine permanent Dreck produzierende Maschinerie. Schließlich muss er essen - und danach verdauen, lässt sich gar nicht verhindern. Das Problem bei meinem Vater ist zum einen, dass er nur sehr schlecht sieht, d.h. er sieht gar nicht, wo er überall Spuren hinterlässt und zum anderen, dass er auch nicht mehr beweglich genug ist, sich selber den Hintern vernünftig abzuputzen. Da bleiben also Reste, und die verteilt er im Bad.
Ein weiteres Problem ist, dass sein Lieblingsessen Schokopuddingdesserts sind, die er in Mengen auf Vorrat kauft und jeden Tag mindestens einen isst. Alters- und motorikbedingt verschmiert er auch diesen Schokopudding überall hin, insbesondere in Küche und Wohnzimmer.
Mein Problem ist jetzt, dass sich in meinem Kopf die Ursachen mischen. Ich will ja fest daran glauben, dass alle braunen Flecken im Wohnzimmer Schokopudding ist, weil es eindeutig die angenehmeren Bilder sind, aber es gelingt mir nicht immer und regelmäßig bekomme ich hysterische Ausraster, wenn ich braune Schmierflecken an den unmöglichsten Orten finde.
Deshalb putze ich im Moment. Ständig und immer wieder, wenn ich auf Borkum bin. Und krieg dabei die Gedanken nicht aus dem Kopf, was ich da putze. Ein bisschen komme ich mir vor wie Lady Macbeth - nur geht es nicht um Blut, sondern um Kacke.

Egal - Themenwechsel.
Die Rückfahrt war problemfrei, nur 4km vor zuhause hatten sich zwei Autos mitten auf der Bundesstraße ineinander verknäult, der Stau war dementsprechend lang, aber ich bin über die Feldwege ausgewichen und so noch halbwegs unbetroffen ob dieser Vollsperrung gut nach Hause gekommen.
Morgen wieder Büro, man gönnt sich ja sonst nix
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Donnerstag, 1. Dezember 2016
Uggmhmpf
Ich hab's getan.
Ich habe es wirklich getan.
Ich schäme mich schon ein bisschen, genauer gesagt schäme ich mich sogar sehr und es ist mir auch wirklich peinlich - aber irgendwie war es mir jetzt auch egal und ich dachte mir, ich bin jetzt sowieso alt und hässlich und deshalb kommt es da nun auch nicht mehr drauf an.
Ich habe mir nämlich UGG Boots gekauft.

Uggfmphff

ja, genau diese unendlich hässlichen Dinger, vor denen es mich seit Jahren gruselt und deren Trägerinnen ich auf das tiefste verachte, weil ich immer fest davon überzeugt war, dass ich niemals, never ever je so tief sinken würde, so einen Modemüll, der wirklich den Tiefpunkt jeglicher modischer Peinlichkeit kennzeichnet, also dass ich so etwas je überhaupt nur in Erwägung ziehen würde auch nur anzuprobieren.

Aber jetzt habe ich sie nicht nur anprobiert, ich habe sie auch noch gekauft.
Und was soll ich sagen: Sie sind mindestens so warm und kuschelig wie sie hässlich sind.
Federleicht und sehr bequem, unter der reinen Nutzfunktion betrachtet sind es wirklich traumhaft tolle Schuhe.
Wenn sie nur nicht so hässlich wären.
Und wenn es nicht immer noch ein paar unverwüstliche Modehonks gäbe, die meinen, dass es besonders schick ist, diese Pantoffelstiefel zum Minirock zu kombinieren....

Aber das muss ich ja zum Glück gar nicht tun. Ich muss sie auch nicht im Büro tragen, sondern nur privat am Wochenende, vorzugsweise wenn es maximal dunkel ist oder ich mir alternativ einen Burkaschleier über den Kopf werfe, dann kann es mir auch egal sein, ob ich gesehen werde.
Denn es bleibt als Fakt: Wenn ich jetzt irgendwo kalte Füße bekomme, dann bin ich selber schuld, weil ich meine verdammte Eitelkeit nicht in Griff kriege und mir immer noch einbilde, ich müsste akzeptables Schuhwerk tragen.
Irgendeinen Tod muss man wohl sterben
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Mittwoch, 30. November 2016
Zeitraumraffer
Dass mein Zeitgefühl für große Zeitschritte in die Vergangenheit unter dem verbreitetem Zeitraffersyndrom leidet, habe ich just bei einer Kontrolle der Getränkevorräte bemerkt.
Irgendwie war mir nach Aufräumen und als mich dieses Gefühl überkam, stand ich grade im Keller und wollte eigentlich eine Flasche Wasser hochholen. Außer Wasser haben wir auch immer noch eine bunte Auswahl sonstiger Softdrinks und allerlei Säfte im Haus, und als ich nun dort unten in diesem Getränkelager stand, fiel mir eine Flasche Möhrensaft ins Auge und ich beschloss, hier mal für Ordnung zu sorgen.
Der Möhrensaft war nämlich noch ein Überbleibsel von CW. Nicht, dass der den je getrunken hätte, aber er musste immer mindestens ein bis zwei Flaschen Möhrensaft im Haus haben. Wofür, habe ich nie herausfinden können, war aber so. Anfangs habe ich ja noch den Fehler gemacht, diese Möhrensaftflaschen, wenn sie das Haltbarkeitsdatum überschritten hatten, wegzuwerfen. Das war natürlich unklug. Denn knapp bemerkte CW, dass wir keinen Möhrensaft mehr im Haus hatten, kaufte er neuen. Der blieb dann so lange im Getränkekeller stehen, bis ich irgendwann die völlig eingestaubten und verdreckten Flaschen nicht mehr ertragen konnte und sie wegschmiss, eine Woche später hatten wir wieder frischen Möhrensaft im Keller. Getrunken wurde er nach meiner Erinnerung nie.
Nun ist CW aber schon anderthalb zweieinhalb* Jahre tot, die Wahrscheinlichkeit, dass er frischen Möhrensaft anschleppen wird, wenn ich den alten endgültig entsorge, ist damit gering. Und weil ich gerade einmal dabei war, habe ich auch die sonstigen Getränke kontrolliert und mir angeschaut, was ich da eigentlich für Vorräte horte.
Eine muntere Sammlung von Jahrgangssäften habe ich dabei entdeckt.
Alles irgendwie schon etwas älter
Gefühlt hätte ich fest behauptet, ich habe diesen Getränkekeller gerade eben erst sauber gemacht und sortiert. Ist wirklich noch nicht lange her. Nur leider habe ich keine Erklärung, wieso da immer noch Saft aus dem Jahr 2010, 2011 und 2012 steht stand.
Schon sehr seltsam.

*nachträgliche Korrektur, weil ich nun von verschiedenen Seiten ausdrücklich darauf hingewiesen wurde (aber mit diesem Fehler habe ich auf ganz konkrete Art meinen eingebauten Zeitraumraffer bewiesen, unglaublich, dass es wirklich schon zweieinhalb Jahre sind.)
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Montag, 28. November 2016
1.Advent
Ein Wochenende mit enorm viel Reiserei, aber auch viel geschafft, erledigt und erlebt.
Gestern um 14h bin ich in Greven losgefahren, heute um 22h zurückgekommen, in Summe also 32h für Borkum, davon 12h reine Reisezeit und 20h Aufenthalt auf der Insel.
Zwei Stunden davon bin ich heute am Strand und am Wasser entlang gelaufen, denn es war strahlend schönes Wetter, warm und fast windstill. Das war Genuss pur.
Borkum am 1.Advent
Auf dem Rückweg habe ich in der Stadt in einem der drei noch geöffneten Straßencafes einen Punsch getrunken und genossen, wie schön die Insel sein kann, wenn kaum Gäste da sind.
Das fand der Fasan wohl auch, der entspannt durch die Fußgängerzone trippelte.
Wir hatten Fasan am 1. Advent
Wir hatten also viel Sonne und Fasan am ersten Advent, und ihr?

In Vaters Haus laufen noch immer die Trocknungsgeräte und im Moment werden grade die Heizungsrohre neu verlegt. Sieht alles noch recht wüst aus.


Vor der Abfahrt den Vater noch fix gezwungen in die Wanne zu steigen, jetzt ist er kurzfristig mal komplett sauber, so wie der Rest des Hauses, den ich ebenfalls gründlich geschrubbt habe.

Es gibt so einen Spruch aus meiner Teenagerzeit, den ich immer als "ganz weise" empfunden habe: "Seitdem du weg bist, weiß ich wonach ich suchte als wir zusammenwaren." - Keine Ahnung, von wem der ist, steht einfach so, ohne Quellenangabe in meinem Sprüchebuch aus dem Jahr 1980, hat mir aber immer gefallen.
Keine Ahnung, weshalb ausgerechnet dieser Spruch mir jetzt immer wieder einfällt, wenn ich darüber nachdenke, wie putzintensiv die Beherbergung meines Vaters für mich ist. Vielleicht weil ich erst jetzt begreife, was für ein hygienefanatischer Putzfreak ich bin, seitdem ich das erste Mal in meinem Leben mit so einer Dreckschleuder konfrontiert bin. Bisher hielt ich mich in Punkto Sauberkeitsansprüche sonst immer für ganz locker......
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Sonntag, 20. November 2016
Noch mehr geräumt, geputzt und sortiert
Heute war der Tagesanfang nicht ganz so schwungvoll, bis mittags haben wir im Bett gelesen, aber dann habe ich doch noch die Kurve gekriegt und bin höchst energisch aufgestanden, um erstmal einen Frühstückssmoothie zu mixen und erfreut festzustellen, dass ja noch Brötchen und Eier von gestern da sind. Frühstück gegen 12h ist eine feine Sache, vor allem wenn man so wunderbar die Reste damit verwerten kann, das Obst für den Smoothie musste nämlich auch langsam aber sicher dringlich verarbeitet werden, insgesamt war ich damit also rundum zufrieden.
Anschließend habe ich beschlossen, dass das Arbeitszimmer endlich mal grundgereinigt wird und K. sehr deutlich nahe gelegt, dass es für ihn und sein Karma definitiv besser ist, wenn er seine auf dem Fußboden seit Monaten gezüchteten Ablagestapel jetzt sofort beginnt zu sortieren, um sie dann in Ordner zu verteilen. Denn ich wollte unbedingt den Boden freigeräumt haben und ich glaube, Frauen im Putzwahn wirken auf meinen Westfalenmann sehr bedrohlich.
Deren Aktionismus kennt er von klein auf, da hat er immer verloren.
K. verschwand also mit ca. 1,5m Papierstapel im Wohnzimmer (auf dem Wohnzimmerteppich ist Platz für mindestens 20 einzelne Stapel, da durfte er also in Ruhe vorsortieren) und ich konnte mit Staubsauger und Feudel im Arbeitszimmer wirbeln. Gefühlt haben wir das Arbeitszimmer zwar grade eben erst renoviert, weshalb ich ganz verstört auf die Riesenmengen an Staub, Spinnweben und Fliegenkacke in den Ecken geschaut habe, tatsächlich war das aber schon 2013, so dass es jetzt durchaus Zeit wurde, hier auch in den Ecken mal sauberzumachen.
Da ja mittlerweile auch die beiden Dachzimmer fertig renoviert sind, habe ich gleich die Gelegenheit genutzt und jede Menge Ordner von CWs Altlasten, soweit sie inzwischen abgearbeitet wurden, nach oben zu schaffen, jetzt kommt man an die laufenden Ordner im Arbeitszimmer wieder dran, das ist wunderbar.
Eigentlich hatte ich mir für das Wochenende grundsätzlich vorgenommen, mindestens zwei-drei Abschlüsse von CWs restlichen Hinterlassenschaften endlich mal anzugehen, aber mich am frühen Abend dann noch mit schnöder, langweiliger, normaler Schreibtischarbeit an diesen schönen, aufgeräumten und sauberen Schreibtisch zu setzen - dazu hatte ich einfach keine Lust. Ich habe es deshalb auf morgen vertagt.
Unter organisatorischen Gesichtspunkten war es ein sehr produktives Wochenende, wenn da nicht diese vermaledeiten Abschlüsse von CWs hinterlassenem Firmenimperium wären. Aber kriegen wir auch noch fertig, irgendwie
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Samstag, 19. November 2016
Aufgeräumt, gebastelt und gekocht
Heute morgen bin ich um halb acht aufgestanden, weil ich mir fest vorgenommen hatte, hier im Haus mal all die Stellen aufzuräumen, die seit Monaten unberührt vor sich hinstauben und sich nur dann verändern, wenn noch mehr Kram, von dem ich grad nicht weiß, wohin damit, dazugepackt wird.
Früher, also so ungefähr von 1990 bis 2008 hatte ich ja mal ein sehr großes und immerzu größer werdendes "Bastelstudio" und war auch ständig damit beschäftigt, irgendwelche Dinge zu basteln, wobei meine Basteleien meist irgendwas mit Papier zu tun haben.
Seit dem Neustart im Jahr 2008 habe ich nur noch eine relativ kleine Menge an Bastelkram, wobei das anderen Leute zwar immer noch gigantisch viel erscheint, aber verglichen mit dem, was ich mal hatte, ist es halt nur noch ein Bruchteil der früheren Menge und ich verbringe auch nur noch ganz wenig Zeit am Basteltisch. Aber ein Rest ist geblieben und ich habe auch immer noch viele Ideen, was ich gerne machen möchte.
Am meisten Spaß habe ich daran, Bücher neu zu beziehen und Karten zu gestalten, wobei ich die am liebsten als Collage fertige. D.h. aber auch, dass ich "Grundmaterial" brauche und das wiederum heißt, dass ich Papier sammele, wenn ich meine, daraus lässt sich noch was machen.
Dieses Jahr habe ich eigentlich nur gesammelt aber noch nichts Größeres produziert. Da ich beruflich sehr viel mit Banken zu tun habe und Banken wiederum sehr viel Wert auf hochwertiges Papier legen, rette ich regelmäßig Bankpräsentationen, weil ich das viel zu schade finde, so schönes Papier einfach wegzuwerfen.
Jetzt wurde es allerdings Zeit, diese geretteten Schätze einmal kritisch auszudünnen und vor allem wegzuräumen, denn mein Arbeitstisch war mittlerweile randvoll mit "Bankenkram".

Einiges hat sich dabei übrigens von alleine erledigt, denn den Taschenkalender für 2016 muss ich jetzt außen rum nicht mehr aufpimpen....

Nach dem ich diesen Arbeitstisch dann einmal gründlich auf- und leergeräumt hatte, war endlich Platz für ein neues Projekt, denn ich wollte dieses Jahr unbedingt mal wieder einen Adventskalender basteln.
Früher bekam jedes Kind immer seinen eigenen Adventskalender. Die mussten zwar nicht mehr gebastelt werden, denn dafür wurden immer dieselben "Tüten" verwendet, da lag die Herausforderung vor allem darin, jedes Jahr 72 (=3x24) Kleinigkeiten zusammenzutragen, die dann in der Nacht vom 30.11/1.12. einzeln eingewickelt in die Tüten gesteckt und die Adventskalender dann an den passenden Stellen im Haus aufgehangen wurden.
Gefüllt wurden die Tüten mit allen möglichen Dingen, die ich im Laufe des Jahres so sammelte. Mit dieser Sammelei fing ich im Zweifel bereits im Januar an, denn es ist gar nicht so leicht, so viele "Gimmicks" zu finden, die erstens ja nicht viel kosten sollten und zweitens auch nicht zu groß sein durften, denn sonst hätten sie nicht mehr in die Tüten gepasst. Ich war also fast 20 Jahre fest auf die "Adventskalenderkleinkramsuche" gepolt und deshalb irgendwann sehr froh, dass die Kinder meinten, sie bräuchten jetzt keine Adventskalender mehr, sie hätten im Laufe der Jahre genug Radiergummis, Furzkissen und bunte Stifte bekommen, sie wüssten jetzt leider nicht mehr wohin mit dem Kram.

Aber dieses Jahr war mir wieder nach Adventskalender, als ich nämlich einen Bausatz für einen Adventskalender aus kleinen Schächtelchen sah und richtig Lust bekam, mal wieder was zu basteln. Carlina, die dabei war, als ich den Bausatz kaufte, fragte relativ sorgenvoll, für wen der denn wohl sein solle, weil, sie hätte ja wirklich nur sehr wenig PLatz in ihrem winzigkleinen WG-Zimmer. Als ich ihr aber erklärte, den würde ich jetzt für meine Schwester machen, denn die hätte ein großes Haus und seit einem Jahr sogar ein eigenes Zimmer, da wäre genug Platz für Kram, da war sie beruhigt.

Die Füllungen für den Kalender hatte ich inzwischen auch schon zusammen, er musste jetzt nur noch zusammengebaut werden. Dafür braucht es Platz und um den zu schaffen, bin ich heute extra früh aufgestanden. Durch das frühe Aufstehen entwickelte sich ein richtig großer Energieschub - wenn ich um so eine ungewohnte Zeit schon wach bin, dann auch richtig. Das war auch gut so, denn ich habe tatsächlich über vier Stunden hier rumgeräumt, bis ich endlich den Arbeitstisch frei und alle notwendigen Werkzeuge parat hatte.


Jetzt bin ich sehr zufrieden mit dem Tag, denn nebenher habe ich noch ein superleckeres Gulasch im Crockpot gekocht. Das Problem bei Gulasch im Crockpot ist, dass es über 6h braucht, bis es fertig ist, deshalb muss man sehr früh anfangen zu kochen, wenn man vor Mitternacht essen möchte, aber ich war ja heute schon früh unterwegs, weshalb ich endlich auch dieses Vorhaben mal umsetzen konnte. Ich liebe Gulasch, das so zart ist, dass man die Fleischstücke mit der Gabel zerteilen kann, aber das gelingt halt nur im Crockpot und braucht einfach diese Zeit.

Insgesamt also ein höchst erfolgreicher Tag und ich gehe jetzt mit glänzender Laune ins Bett.
Punkt
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Mittwoch, 16. November 2016
Chakka
Ich denke, so eine Situation kennt jeder: Man fährt ganz normal mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit durch die Gegend, ab und zu kommt einem ein Auto entgegen, gleichzeitig fahren vor einem auch noch andere Autos, zu denen man einen größeren Abstand hält, denn alle fahren genau so schnell, wie man eben grade darf, so dass man selber das Gefühl hat, hier fließt der Verkehr grade richtig perfekt.
Und dann kommt plötzlich irgendein Idiot von hinten und überholt. Logischerweise unter offensichtlicher Missachtung der Geschwindigkeitsvorgaben und drängelt sich also in dieser sehr locker und entspannt hintereinander fahrenden Reihe völlig sinnlos und schwachsinnig nach vorne und man fragt sich, was sich der Spinner davon verspricht, außer dass alle erschrocken bremsen, weil seine Überholmanöver natürlich auch sehr knapp kalkuliert sind und er sich nur so grade eben noch zwischen dem entgegenkommenden Auto und dem, was er überholt, wieder einfädeln kann.
Passiert auch durchaus an Stellen, wo neben einer vorgegebenen Höchstgeschwindigkeit auch noch Überholverbot ist.

Ich ärgere mich dann immer und wünsche mir, ich wäre Zivilpolizist und hätte so eine Polizeiausrüstung dabei. Dann könnte ich mit der in Fernsehkrimis abgeschauten Lässigkeit erst das Blaulicht aufs Dach setzen, dann zur Jagd auf den Verkehrssünder ansetzen und ihm, erfolgreich gestellt und ausgebremst, für immer den Führerschein entziehen.

Ich meine, solche Raserhirnis, da braucht man doch gar kein Vorurteil zu bemühen, da weiß man doch sofort, was das für Typen sind. Möchtegern Machos bei denen die Menge der Hirnzellen und die Schwanzlänge direkt proportional und unterdurchschnittlich ist.

Wie auch immer, heute morgen wurde ich überholt. Von genau so einem Raserhirni in einem tiefergelegten Brabus-Mercedes mit vier Auspüffen (oder einem vergleichbaren Auto), an einer Stelle, wo Überholverbot und 70 km/h gelten und ich fand, ich bin mit 80 km/h ausreichend schnell unterwegs. Der Idiot schoss trotz Gegenverkehr an mir vorbei, was bei dem entgegenkommenden Auto zu einem erschrockenen Ausweich- und Bremsmanöver führte und weil ich ebenfalls bremste, schaffte er es grade noch rechtzeitig wieder auf die rechte Spur zu wechseln, bevor es zu einem Crash kam.

Ich wünschte mir mal wieder Polizistenkompetenzen samt passender Ausstattung, aber was willste machen, hilft ja nix, ich fuhr also einfach nur kopfschüttelnd weiter.
Und dann passierte die zweitbeste Alternative zu meinem Polizistentraum: Hinter der nächsten Kurve hatten sich tatsächlich echte Polizisten mit einer Radarpistole aufgebaut und der Hirni ist da natürlich voll reingebrettert.
Als ich um die Kurve bog, hatten sie ihn noch 300m weiter an der nächsten Bushaltestelle schon rausgewunken, und weil ich von so einer Gelegenheit ja immer schon geträumt habe, habe ich ungefragt auch angehalten, bin ausgestiegen und wollte zu dem Hirnifahrer gehen, um ihm mitzuteilen, dass er grade meinen Tag gerettet hätte.
Dafür wollte ich mich ganz artig bedanken, schließlich hat man nicht alle Tage die Genugtuung, seine Schadenfreude so ungebremst ausleben zu können wie ich grade und im übrigen würde ich sehr gerne als Zeuge für unerlaubtes, gefährliches Überholen zur Verfügung stehen.
Ich wurde nur vorher von einem Polizisten gestoppt, der mich fragte, was ich vorhabe und dem ich dann mein Anliegen ausführlich schilderte.
Der hörte sich das auch grinsend an, inklusive meiner blumig vorgetragenen, wissenden Beschreibung über den Fahrer, um sich dann an meinem erstaunten Blick zu weiden, als ich den Fahrer tatsächlich zu sehen bekam. Denn meine sichere Erwartungshaltung hatte nicht ganz in Schwarze getroffen: Während ich noch mit "meinem" Polizisten redete, stieg aus dem Raserauto eine sehr zerknirschte, mausgraue Ökomama mit beiger Windjacke und Wickeltasche unterm Arm.

Wie die in so ein Auto mit vier Auspüffen kommt, habe ich leider nicht mehr erfahren, wahrscheinlich steckt dahinter eine noch viel lustigere Geschichte, aber insgesamt fand ich meinen Tagesanfang so auch schon ganz unterhaltsam
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Montag, 14. November 2016
Rundreisetag
Heute war ein Tag voller Auswärtstermine.
Deshalb war ich für meine Verhältnisse schon sehr früh, also so gegen 8.15h, im Büro, um wenigstens eine Stunde Zeit zu haben, die Fragen von Mitarbeitern und die Mails vom Wochenende zu beantworten.
Am Nachmittag war ein Termin in MG angesetzt, Wohnungsübergabe von CW's durchgeknalltem Türken, mit dem wir seit über einem Jahr vor Gericht um seinen Auszug streiten. Der Räumungstermin war schon für den 1.12. festgemacht, als sich der Mieter plötzlich freiwillig meldete und meinte, er wäre ausgezogen und könnte die Wohnung jetzt übergeben. Eigentlich hat keiner damit gerechnet, dass er zu dem Termin heute dann auch wirklich erscheint, deshalb wollte ich unbedingt meinen MG-Schlüssel mitnehmen, um wenigstens ins Haus zu kommen, aber den habe ich heute morgen dann natürlich vergessen, als ich so extrem früh schon losgefahren bin, weshalb ich die geplanten 90 Minuten im Büro heute morgen dann wieder um 30 Minuten verkürzte und lieber noch mal nach Hause fuhr, Schlüssel holen. Hat sich richtig gelohnt, das frühe Aufstehen...
Mit allem Wichtigem ausgestattet ging es dann zuerst nach Düsseldorf, irgendeiner Hauptversammlung beiwohnen, war relativ unspektakulär und um 14.30h vorbei, anschließend ging es dann über die

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Samstag, 5. November 2016
Familie
Heute gab es Kartoffelpürre, Fisch Bordelaise, vegetarische Valess-Schnitzel und Salat.
Und ja, stimmt - zwei Kinder sind da.

Im Alltag hat sich jedes der Kinder genauso wie K. und ich längst sein individuelles, selbstständiges "Single-Leben" eingerichtet (okay, K. und ich leben ein Pärchen-Single-Leben, was aber halt deutlich eher ein Single-Leben als ein Familien-Leben ist), doch knapp treffen Eltern und Kinder in einem Haushalt aufeinander, verfällt jeder wieder in sein altes Rollenmuster. Die Kinder sind wieder Kinder und Geschwister, lümmeln, streiten und prügeln sich auf dem Sofa und warten, dass es was zu essen gibt, während ich in der Küche das (kindgerechte) Essen koche und mich seltsam verpflichtet fühle.
Gleichzeitig macht es aber auch Spaß, dieses alte Rollenschema wieder zu bedienen. Man vergisst so schnell und gewöhnt sich an neue Strukturen, wenn man dann mal alle paar Wochen wieder das alte Leben aufwachen lässt, ist es so verkehrt nicht.
So rückwärts betrachtet stelle ich fest, dass eine große Familie schon etwas Nettes ist. Auch wenn ich es oft anstrengend fand, so bin ich heute doch sehr zufrieden, dass alles gekommen ist, wie es gekommen ist. Denn eigentlich wollte ich ja nie Kinder haben, ein freies Single-Leben erschien mir immer wesentlich attraktiver - und dann wurden es gleich drei Kinder.
Und auch wenn man als Mutter noch so emanzipiert ist, weiterarbeitet und jede Menge Arbeiten an Kinderfrauen und Haushaltshilfen delegiert - ein freies Single-Leben geht deutlich anders als ein Familienleben mit Kindern.
Heute habe ich dieses freie "Erwachsenenleben" und ich genieße es sehr. Aber genauso sehr genieße ich es auch, wenn ab und zu, so alle 2-3 Wochen, für ein Wochenende die Kinder wieder im Haus sind und wir die alten Familienrituale wieder leben
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Donnerstag, 3. November 2016
Grummel
Meine heutige Laune in Keksen:



Stimmt, das ist grummelig, und das ist noch die freundliche Beschreibung.
Ich habe mich heute mal wieder über unseren Superchefassistent geärgert und geärgert ist auch hier die harmlose Beschreibung. In echt habe ich geschäumt vor Wut und zwar nicht nur über diese potenzierte Inkompetenz, sondern auch über die schamlose Chuzpe, mit der er seine Inkompetenz auch noch fröhlich als ganz selbstverständliche Hochleistung verkauft.
Wie kommt man jemandem bei, der sich stumpf weigert überhaupt wahrzunehmen, dass er in seinem Job rettungslos überfordert ist?
Aber vielleicht ist es ihm ja durchaus klar, aber er kann es nicht ändern, da es keinen Job gibt, der seiner Qualifikation entspricht und ihm das Gehalt zahlt, das er zur Zeit erhält. (Verdient ist hier eindeutig das falsche Wort). Dann haben wir ihn für immer am Hals.

Meine Laune: siehe oben
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