K. wollte natürlich fliegen, irgendwohin, ihm ist eigentlich egal, wohin, Hauptsache fliegen und so knobelte er schon wilde Rundflüge von hier über Bayern nach Venedig und zurück übers Queyras aus, die ich aber rigoros ablehnte, weil mir das alles viel zu stressig ist. Wenn ich nach Venedig fliege, dann nicht nur für eine Nacht und ins Queyras will ich erst recht mal gar nicht. Da müsste ich mich mit Leuten unterhalten, die ich seit drei Jahren nicht gesehen habe, das finde ich so anstrengend, dass ich es sofort komplett verweigere. Nein, nicht mit Leuten reden, ich habe frei, da will ich nicht mit Leuten reden.
Ich wollte lieber den neuen Fahrradhalter ausprobieren. Der steh seit fünf Tagen mitten auf dem Wohnzimmerteppich und bevor das dort sein fester Dauerstandort wird, können wir doch mal ausprobieren, ob das überhaupt funktioniert.
K. vertiefte sich also in Bedienungsanleitungen, las, murmelte, verschwand in der Garage, las wieder, murmelte noch mehr, fluchte ein wenig und begann dann den Fahrradhalter zusammenzuschrauben.
Nach ungefähr zwei Stunden, begleitet von viel Gemurmel und gelegentlichem Kopfkratzen war er soweit, dass er meinte, jetzt müsste ich mit in die Garage kommen, weil wir jetzt gemeinsam mal schauen müssten, wie wir zunächst die Halterung ans Auto und dann die Fahrräder auf die Halterung montiert bekommen. Noch eine Stunde später war alles fertig und wir sanken erschöpft aus Sofa, um dann ausgiebig zu überlegen, wohin wir denn nun den Jungfernausflug mit Rad machen.
Wir entschieden uns dann für Lengerich, weil wir erstens nicht so weit fahren wollten, da es inzwischen schon 17h war und damit eher etwas spät, um einen Ausflug noch zu beginnen, weil aber zweitens K. auch die Regenapp gecheckt hatte und meinte, dort wäre ein Regenloch, überall drumherum würde es aber in einer halben Stunde gewaltig regnen.
Also fuhren wir mit dem Auto samt Rädern nach Lengerich, K. schaute unterwegs ständig auf seine Regenapp und war enttäuscht, dass das regenfreie Loch sich wohl inzwischen verflüchtigt hatte, nach einem Blick in den Himmel konnte ich seiner App nur beipflichten. Also sind wir in Lengerich dann erstmal eingekehrt, um den Regen abzuwarten, und nachdem wir gut gegessen und getrunken hatten, fuhren wir zum Parkplatz an der Klinik, um von dort aus mit den Rädern zu unserer Radtour aufzubrechen. K. wollte zum "Canyon", ich fand die Vorstellung, in Lengerich einen Canyon zu besuchen so lustig, dass ich da dringend auch hin wollte. Der Weg zum Canyon ist eigentlich ein Wanderweg, wir erklärten deshalb unsere Fahrräder kurzerhand zu Mountainbikes und balanzierten über abenteuerliche Wald- und Schotterwege, immer bemüht, sich weder mit dem Rad zu überschlagen noch lang hinzustürzen, weil man an einer Baumwurzel abgerutscht ist, aber zu einem echten Canyon gehören natürlich auch atmospherisch passende Canyonanreisewege, und nachdem wir diese dann schon so 2-3 km gerutscht und gefahren waren, kamen wir an einen Wegweiser mit Landkarte, um hier zu erkennen, dass wir hinterm Parkplatz nicht nach rechts, sondern nach links hätten abbiegen müssen, wenn wir zum Canyon wollen. K. studierte die Karte, stellte fest, dass nur rd. 500m weiter der Hermannsweg lang läuft, dem können wir dann bis zum Canyon folgen (der biegt dann nämlich relativ schnell nach links ab), also auf geht's.
Insgesamt war es ein wirklich toller Ausflug, die Räder sind gründlich dreckig geworden, wir dafür vor allem nass (die App hatte sich vertan und am Ende des Regens kam danach erst die richtig große Portion, genau in dem Moment als wir mit den Rädern weit genug weg waren, um nicht mehr sinnvoll umdrehen zu können.) Es ging über Stock und Stein, im wahrsten Sinne des Wortes - aber es hat Spaß gemacht.
Unterwegs kamen wir an lustigen Warnschildern vorbei, konnten am Canyon eine wunderbar verregnete und wegen der späten Stunde recht dunkle Aussicht genießen - und haben unseren Fahrradhalter höchst erfolgreich eingeweiht. Jetzt, wo einmal alles eingerichtet ist, geht das mit dem Auf- und Abladen der Fahrräder wirklich sehr schnell und ich bin immer noch extrem begeistert, dass K. dieses Teil besorgt hat, plötzlich bekommt Fahrradfahren völlig andere Möglichkeiten und vielleicht fahren wir morgen einfach mal nach Münster.

Und weil ich die Räder am Auto so hübsch finde, gibt es davon gleich noch mal einen Schwung Fotos
Das unten rechts ist doppelt, habe ich aber zu spät bemerkt und keine Lust mehr, es zu ändern, dafür ist es ja auch besonders schön :-)

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Es gibt sicherlich deutlich größere Flohmärkte, und in Münster gibt es auch regelmäßig den Monsterflohmarkt an der Promenade - aber die sind mir meist schon wieder zu groß und zu voll und zu rummelig und vor allem zu anstrengend.
Hier kommt wieder meine mangelnde Selbstdisziplin oder auch Schwarz-Weiß-Mentalität ins Spiel: ich bringe es nicht fertig, nach zwei Stunden einfach abzubrechen und wieder nach Hause zu gehen, wenn ich dann erst 1/4 des Marktes abgelaufen bin. Wenn ich auf einen Flohmarkt gehen, dann will ich auch alle Stände sehen und bei so großen Flohmärkten kann das dann schon mal sechs-acht Stunden dauern. Dann bin ich anschließend nicht nur völlig platt und müde vom langen Laufen (und Stehen), sondern auch völlig schief, vom vielen Schleppen, denn natürlich kaufe ich dann ja auch entsprechend viel. Weil die großen Märkte auch große Mengen an Menschen anziehen, bedeutet das, dass es meist sehr kompliziert ist, irgendwo einen Parkplatz zu finden bzw. dass das Auto eben recht weit weg steht, so dass es einen großen Aufwand bedeutet, zwischendurch mal eine Tüte mit Einkäufen zum Auto zu bringen. Als professioneller Flohmarktgeher habe ich zwar so einen Hackenporsche, aber der ist ja auch irgendwann voll und dann schleppt man halt.
Und weil eben diese großen Flohmärkte für mich so schnell so ausarten, liebe ich den kleinen Samstagsflohmarkt am Preußenstadion sehr. Der hat genau die richtige Größe, da stehen ein paar gute Händler (man kennt sich ja nach einer Zeit) und es sind auch immer ein paar "Einzelverkäufer" da, die eben nur einmal im Jahr ihren Haushalt ausmisten und dann dort verkaufen.
Heute war perfektes Flohmarktwetter - angekündigt regenfrei (das zieht dann die privaten Verkäufer an), dazu warm, aber nicht zu warm, und dann macht es einfach nur Spaß, über so einen Markt zu laufen.
Zwei meiner Lieblingsverkäuferinnen waren auch da, ich habe einige ganz wunderbare Schätze ergattern können und es war rundum herrlich.
Mein Westfalenmann ist ja eher nicht so der Flohmarkttyp. Wenn er eine Hose gefunden, die passt, dann kauft er sie am liebsten gleich fünf mal, damit er für die nächsten fünf Jahre Ruhe hat, nur ist das auf dem Flohmarkt meist schwer umzusetzen, so dass ich üblicherweise alleine auf Flohmärkte gehe. Der Samstagsflohmarkt am Preußenstadion liegt aber so günstig, dass es für K. jede Menge interessante Dinge in der Umgebung gibt (zB mindestens vier verschiedene Autohäuser und einen Riesenfahrradladen und der Mediamarkt ist auch direkt um die Ecke), so dass er problemlos für zwei-drei Stunden beschäftigt ist, wenn er mich dort am Flohmarkt abgesetzt hat.
Während ich uns heute durch massive Einkäufe auf dem Flohmarkt reich gespart habe (man muss nur mal überschlagen, was der ganze Kram neu kostet, um zu wissen, was ich heute alles gespart habe), hat K. in derselben Zeit die gesamte Ersparnis einfach wieder ausgegeben, allerdings muss ich zugeben, dass ich mich wie Bolle gefreut habe, als ich dann sah, was er gekauft hat. Er ist nämlich ins VW-Autohaus gefahren und hat kurzerhand so eine Fahrradhalterung erworben, die man hinten auf die Anhängerkupplung setzt und dann ganz problemlos zwei Fahrräder hinters Auto schnallen kann.
Wir haben uns neulich erst darüber unterhalten, dass es sicherlich Spaß machen könnte, in einigen Gegenden mal Fahrrad zu fahren, dass die meisten Gegenden für schöne Radtouren aber viel zu weit weg sind, und wir uns mal überlegen müssten, wie wir dort ein Fahrrad hinbekommen.
Aber jetzt klappt das. Einfach unsere eigenen Fahrräder hinters Auto schnallen und wir können überall hinfahren, um dort dann vor Ort mit dem Fahrrad weiter zu radeln. Absolut genial, ich bin komplett begeistert.
Was für ein rundum gelungener Tag
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sagte der Friseur heute und säbelte, schnippschnapp und blitzschnell mal eben 15cm Haarlänge ab.

Okay, zugegeben, die deutlich kürzeren Haare gefallen mir jetzt auch viel besser, aber im ersten Moment war ich erschüttert, wie viel Wolle ich lassen musste, nur um die Kanten zu begradigen.
Jetzt habe ich einen schulterlangen Bob mit reichlich "sandfarbenen" Strähnchen. Der Friseur meinte, Sand wäre ein sehr helles Blond, ich versuchte ihm zu erklären, dass echter Sand grau ist, und dass er mir doch keine Strähnen in Naturfarbe machen muss, aber er setzte sich durch und hatte recht.
Ich habe jetzt sehr viele, sehr hübsche hellblonde Strähnen, die tatsächlich nicht grau sind, die aber längst nicht mehr so auffallen werden, wenn das Naturgrau erst wieder nachgewachsen ist. Denn natürlich gehe ich in sechs Wochen nicht schon wieder zum Friseur, so dass es durchaus von Bedeutung ist, wie gut die aktuelle Haarfarbe zu dem passen wird, was da so nachwächst.
Grad aktuell bin ich aber sehr zufrieden mit dem, was da rausgekommen ist.
Sandfarbene Strähnen in einem schulterlangen Bob, ich werde noch zu einem Modeblogger
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Ich weiß nicht, wo die Zeit heute geblieben ist, wir hatten so viele Pläne, von denen wir keinen umgesetzt haben und trotzdem ist jetzt schon wieder neun Uhr abends.
Als erster Plan stand Helgoland auf dem Programm. K. rechnet seit Tagen, ob wir es schaffen mit vier Personen in seiner kleinen, einmotorigen Propellermaschine dort nicht nur zu landen, sondern auch wieder zu starten, denn Helgoland hat nur eine sehr kurze Start- und Landebahn, so dass vier Personen schon eine echte Herausforderung sind, aber wenn der Wind richtig steht, müsste es eigentlich klappen. Sagt K. Wenn nicht, kommen wir immerhin in die Lokalnachrichten.....
Dann haben wir uns aber entschieden, das auf morgen zu vertagen, da passt das Wetter besser. Die Kinder haben dafür heute schon bald getestet, wie lange sie es im Meer aushalten, denn das ist im Juni schon noch arg frisch, stellten aber dann beruhigt fest, dass es reichen wird, bis ein Rettungskreuzer kommt.
Dann war Ameland als Alternativprogramm für heute geplant und fiel wieder aus, wegen "irgendwie hatte dann doch keiner Lust überhaupt zu fliegen".
Die einzige echte Aktivität, zu der K. und ich uns heute aufgerafft haben, war eine zweistündige Radtour über die Insel, von der nur fünf Minuten durchs Dorf gingen, denn dort war es derart ungemütlich voll, dass ich sofort hektische "ichwillhieraufallefällesofortwiederweg" Bewegungen machte und dafür sogar auf das eigentlich gewünschte Eis verzichtete.
Wieder zurück im Haus haben wir am Nachmittag gemeinsam C.s Geburtstagstorte
je älter die Kinder werden, umso großzügiger gehe ich mit dem Rum um, diese war jetzt so gut getränkt und kam damit so gut an, dass sogar K., der sonst gar nicht so ein Riesentortenfan ist, blitzschnell drei Stück eingeatmet hatte.
Auf dem Bild ist sehr gut zu erkennen, wie bei uns der Esstisch aussieht, wenn Kinder da sind: Mindestens ein Laptop steht da immer (es können bis zu vier werden, wenn alle drei Kinder da sind und K. es dann am Computeresstisch auch gemütlicher findet als im Arbeitszimmer) und die bunten Kinderplastikbecher stehen auch immer rum, denn sie werden immer noch ganz selbstverständlich von den Kindern genutzt.
Vor vielen Jahren, als ich die Nase voll hatte, dass ständig halbausgetrunkene Gläser in der Gegend rumstanden und jedes Kind immer steif und fest behauptete, das wäre ganz sicher nicht sein Getränk, habe ich jedem Kind eine Farbe zugeordnet und entsprechende Plastikbecher dazu bei Ikea erworben. Seitdem konnte jeder jeden Becher zuordnen, die Kinder brauchten auch nicht mehr fünf angefangene Getränke pro Tag, sondern konnten aus ihrem eigenen Becher immer weiter trinken, es war eine sehr praktische Organisation.
Und auch wenn sie heute alle erwachsen sind - die alten Kinderrituale bleiben und ich glaube, sie werden auch genossen.
Anschließend habe ich J. und C. bei ihren Acro-Yoga-Übungen fotografiert, sie turnen nämlich grade die Eltern-Kind-Turnübungen wie "Flugzeug" oder "Kerze" nach und damit es hip ist, heißt das ganze jetzt eben Acro-Yoga, ist aber noch genauso lustig wie früher mit den kleinen Kindern. Ich bin allerdings froh, dass ich nicht mehr unten liegen muss....

Für morgen ist jetzt ernsthaft Helgoland geplant, ich denke, das wird spannend
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Als ich mit meinem Auto von der Fähre fuhr, habe ich also versucht, außer Atmen nichts anderes mehr zu tun.
Ich musste zwar noch Autofahren, aber das habe ich versucht, maximal in den Hintergrund beziehungsweise in einen Automatismus zu verdrängen, was auch sehr gut gelang, da ich ja die ersten 100 km durch Holland fahren musste, und da ist üblicherweise kaum was los.
Ich habe also meinen Tempomat auf 108km/h gestellt (mit meiner Tachoabweichung von 5 %, ist das genau die Geschwindigkeit, in der ich in Holland nicht geblitzt werde) und mich anschließend nur noch darauf konzentriert, das Lenkrad ruhig zu halten und nichts zu denken. Wenn man etwas denkt, ist Atmen ja Hintergrund, wenn man aber nichts denkt, dann ist Atmen das einzige, was man tut ( außer Autofahren, aber das gildet nicht in Holland, weil sich in Holland keiner aktiv mit Autofahren beschäftigt, deshalb kann man das als Beschäftigung einfach vernachlässigen).
Und so bin ich also 100 km atmend und nichts denkend durch Holland gerollt und ich muss sagen, das war ein durchaus angenehmes Erlebnis. Nach diesen 100 km war ich eigentlich tatsächlich fast glücklich, leider musste ich dann auf der deutschen Seite auf die Autobahn und von dort direkt in einen dicken Stau wechseln, was mein Glück spontan und komplett vollständig vernichtet hat.
Auf deutschen Autobahnen klappt das auch nicht mehr mit dem nur Atmen und dem automatischen Autofahren, auf deutschen Autobahnen muss man immer noch jede Menge andere Dinge beim Autofahren erledigen, vor allem zum Beispiel sich ärgern.
Wenn man im Stau fährt, ärgert man sich, wenn man nicht im Stau fährt, ärgert man sich aber auch, weil fast immer irgendein Idiot doch viel zu langsam vor einem her bummelt. Auf deutschen Autobahn fährt es sich längst nicht so nebenher wie auf holländischen Landstraßen.
Aber die ersten 100 km, in denen ich es sogar geschafft habe, nichts zu denken, (und natürlich weder Radio noch Hörbuch gehört) die haben mich doch sehr beeindruckt.
Hat irgendwie Spaß gemacht, ich glaube, das mit der Achtsamkeit werde ich noch mal wiederholen
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Das Kleidertauschcafe findet alle zwei Monate in der Stadt meiner Schwester statt, ich war jetzt schon drei- oder viermal mit ihr gemeinsam da und es ist jedes Mal eine enorm lustige und – was den eigenen Kleiderschrankbestand angeht -, ausgesprochen erfolgreiche Veranstaltung.
Veranstaltet wird es von einer Gruppe von Damen, die ansonsten wohl noch in oder für irgendeine Kleiderkammer arbeiten, denn sie bringen vorab schon einen gewissen Pool an Klamotten mit – und da jeder meistens mehr abgibt als er anschließend eintauscht, werden sie den Überschuss der Kleidung ja auch irgendwofür nutzen.
Die Lokalität ist immer dieselbe – ein großes Ladenlokal in der Innenstadt, das ansonsten von irgendwelchen Jugendgruppen als Begegnungsstätte genutzt wird. Für die Kleidertauschaktion wird es etwas umgeräumt, dann gibt es im vorderen Bereich ein paar Kleiderständer und viele Tische, auf denen die Kleidung hängt bzw. liegt, der hintere Bereich ist zur Hälfte durch eine spanische Wand abgetrennt, dahinter ist dann die „Gruppenanprobe“, wo man sich vor zwei schmalen Spiegeln drängelt.
Das Prinzip ist genauso einfach wie erfolgreich: Man bezahlt drei Euro Eintritt, dafür bekommt man aber auch ein Glas Sekt und bringt selber irgendwelche Kleidungsstücke mit, die man aus seinem eigenen Kleiderschrank aussortiert hat. Die werden von der Veranstalterin gesichtet und bewertet, die Tauschwährung sind „Knöpfe“. D.h. für ein T-Shirt bekommt man vielleicht einen Knopf, für eine Bluse zwei, für eine Hose drei und für einen Mantel vier (je nach Zustand und Qualität). Dann guckt man sich alle Sachen an, die zum Tausch angeboten sind, sucht sich aus, was einem gefällt, probiert es im Gruppenanproberaum an und bezahlt schließlich mit den Knöpfen, die man am Anfang bekommen hat.
Da ich irgendwann mal vier große blaue Säcke an Klamotten aussortiert habe, die meine Schwester dort alle gegen Knöpfe eingetauscht hat, sind wir unglaublich knopfreich und können ungebremst und ohne auf Preis oder Menge achten zu müssen „einkaufen“.
Mittlerweile haben wir auch schon ein erfolgreiches "Arbeits-System" entwickelt: wir sichten erst alle Klamotten und sammeln alles, was uns nur einigermaßen gefällt, in einer großen Tüte, bevor wir anschließend die große Anprobieraktion starten.
Das Anprobieren ist dann das, was besonders viel Spaß macht. Die meisten Frauen, die dort hingehen, sind zwischen 40 bis 60, einige jüngere und auch einige noch viel ältere sind aber auch immer dabei. Meine Schwester und ich sind also genau so im Durchschnittsalter und bei dem Altersschnitt kann man sich vorstellen, dass da wenige Kandidaten für Germanys next Topmodell bei sind. Das heißt aber auch, dass sich keine schämen muss, sich in dieser großen, offenen, improvisierten Gruppenanprobe bis auf BH und Unterhose auszuziehen – die anderen sind ja zum Glück auch nicht schöner.
Außerdem gibt es kein „Vermögensgefälle“, d.h. jeder kann im Grunde so viel einkaufen, wie er möchte bzw. wie er selber mitgebracht hat, denn in der Regel ist das mehr als man nachher wirklich mitnimmt. Da Geld keine Rolle spielt und es auch keine Verkäuferinnen gibt, die einem etwas aufschwatzen wollen, berät man sich untereinander und hat dabei das enorm gute Gefühl, dass die Meinungen der anderen eben wirklich komplett ehrlich und ohne Hintergedanken sind.
Wobei, natürlich gibt es Hintergedanken – wenn eine ein Teil gefunden hat, das man selber auch sehr gerne hätte, muss man natürlich versuchen, es ihr mies zu machen, damit sie es wieder weglegt und man es sich selber greifen kann. Fällt nur meistens auf und wird von viel Gejohle der anderen Tauscherinnen begleitet, ist also eine schwierige Sache.
Insgesamt ist dort in diesem großen Gruppenanproberaum eine unglaublich offene, positive und fröhliche Atmosphäre, in der sich alle komplett alters-, vermögens- und bildungsübergreifend auf einer gemeinsamen Augenhöhe konkurrenzfrei begegnen. Ich habe noch nie zuvor und noch an keiner anderen Stelle je eine so angenehme, niemanden ausgrenzende Gruppenstimmung erlebt.
Was mich jedes Mal aufs Neue erstaunt ist die Qualität vieler Teile, die dort zum Tausch angeboten werden. Bei Kleidung pflege ich ja nun einen ausgeprägten Qualitäts- und Markensnobismus, aber ich habe bisher jedes Mal dort einige wirklich sehr schöne und auch sehr hochwertige Teile gefunden, und auch gestern war der Tauschabend nicht nur für meine Schwester, sondern auch für mich ausgesprochen erfolgreich, so dass wir beide sehr zufrieden wieder nach Hause gegangen sind. -
Anschließend waren wir noch bei Ikea, wo ich genau das letzte Plisseerollo in der von mir gewünschten Größe und Farbe ergattert habe, auch darüber bin ich jetzt sehr zufrieden.
Da ich zum Schluss noch eine längere Strecke nach Hause fahren musste, war ich mal wieder extrem spät zu Hause bzw. im Bett, den Tag heute habe ich deshalb überwiegend nur im halbwachen Zustand verbracht, war aber nicht so schlimm, war ja nur ein Samstag, hat sich alles gelohnt für den wunderbaren Freitagabend
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Gekommen waren natürlich überwiegend Vertreter von Stiftungen, die ihre Stiftung und die Aufgaben ihrer Stiftung vertraten, richtige "Vermögensverwalter" waren da eher nicht bei, denn solche Spezialthemen wie Kapitalanlage, Buchhaltung oder Steuern werden von den Stiftungsvorständen oder -vertretern auch gerne an "Spezialisten" delegiert.
Ich bin hingegangen, weil es in Osnabrück war und die Anreise für mich deshalb problemlos möglich, weil es außerdem im "La Vie" stattfand, wo ich immer schon mal hinwollte und weil ich Veranstaltungen, wo ich mal andere Leute, als die ansonsten immer gleichen "Finanzleute", die sich ja sonst schwerpunktmäßig in meinem Arbeitsumfeld tummeln, treffen kann, grundsätzlich interessant finde.
örgs, was für ein Satz, aber für schöner müsste ich denken und dazu bin ich grade schlicht zu faul
Wegen diese
Ich gebe zu, dass ich durchaus zu stark vorurteilslastigem Schubladendenken neige, ich bin aber auch immer bereit, mich in Einzelfällen vom Gegenteil überzeugen zu lassen. Dieser Mensch war so ein Einzelfall, es hat nicht nur Spaß gemacht, sich mit ihm zu unterhalten, sondern in solchen Gesprächen lernt man viele Sachverhalte auch mal aus einer ganz anderen Perspektive kennen. Grundsätzlich finde ich "Ökothemen" übrigens wirklich interessant und auch sehr wichtig, ich habe nur meist keine Lust mich mit so verbockt/verbiesterten Ideologiejüngern zu unterhalten, die sind mir einfach zu anstrengend.
Von den sonst anwesenden Menschen fiel mir ein alter Mann besonders unangenehm auf. Er hatte seine besten Zeiten ganz offensichtlich schon länger hinter sich, da aber nur seine Hirnzellen, nicht aber sein Kontostand mit den Jahren weniger geworden war, weigerte er sich, das zu akzeptieren und machte weiter einen auf jovialer Obermacker. Also genau die Spezies Typ, wo ich mich immer sehr zusammenreißen muss, um irgendwie wenigstens eine formale Höflichkeit zu wahren. Ich fürchte, ganz gelungen ist es mir nicht. Egal.
Das Restaurant selber war dann gar nicht das Restaurant, sondern nur das "la vie popup", die auf einfach downgestylte "flying dinner" Variante des edlen Sternerestaurants. Das Ding war bis unters Dach durchgestylt mit Vintage-Shishi, ich fand es ein wenig too much, aber auf alle Fälle interessant, es mal kennengelernt zu haben.
Als erstes gab es eine weiße Tomatensuppe mit Koriander, die war sehr lecker, besser wurde es dann nur leider nicht mehr. Es folgten zwei "im Heu gegarte" Stücke Sellerie, die für mich einfach nur wie Sellerie schmeckten und ich hätte gerne nochmal Suppe drumherum gehabt. In einer Suppe mag ich Sellerie, aber als Einzelgemüse mit sonst nix kann ich auch gerne drauf verzichten. Solche Extras wie "im Heu gegart" lohnen sich bei mir nicht, ich schmeck das nicht (zumindest nicht bei Sellerie). Dann gab es Fisch, und wenn es Fisch gibt, kommentiere ich das nicht weiter, kann der Fisch ja nichts für, dass ich Fisch meiste fade finde. Dieser Fisch schmeckte so wie Fisch eben schmeckt, wenn man ihn kocht. Ich habe als Kind gelernt, dass man so etwas isst, wenn man überleben will, auf Borkum blieben auch wenig andere Möglichkeiten, aber erst Sellerie, dann gekochter Fisch, Begeisterung sieht anders aus.
Als vierten Gang gab es gesottenen Kalbsrücken mit einem Fingerhut voll Kartoffelmatsch. Die Kartoffeln waren lecker, aber das Fleisch sollte wohl genau wie der Fisch durch den Eigengeschmack überzeugen, weshalb der Koch vorsätzlich auf jedes Gewürz verzichtete. Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn er dann auch gleich auf Fisch und Fleisch verzichtet hätte. Aber was soll's, wahrscheinlich bin ich nur einfach nicht genug Gourmet, um solche Feinheiten zu würdigen.
Insgesamt war es aber trotzdem ein lustiger Abend, da ich jedoch erst nach 1h zu Hause war, fiel mir das Aufstehen heute morgen noch schwerer als sonst schon
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Der Tag heute verlief wie der Tag gestern: morgens sehr, sehr, seeehr mühsam aufgestanden, erst gegen 9:30 Uhr im Büro erschienen und dafür erst sehr spät abends wieder nach Hause gefahren.
Da ich üblicherweise tagsüber außer 3-4 Möhren nur ein mitgebrachtes Butterbrot esse, habe ich abends Hunger und muss mich darum kümmern, irgendetwas essbares herzustellen oder aufzutreiben.
Da ich immer wieder die guten Vorsätze versuche zu verwirklichen, die Überschriften haben wie:
- gesund essen
- vernünftige Nahrungsmittel
- selber kochen
- kein fast food
- möglichst keine Chipse
und andere öde Lebensklugheiten, koche ich tatsächlich abends oft etwas selber.
Heute gab es Tomatenreis mit Gemüse-Puten-Spießen.
Im Grunde kein großer Aufwand und alles schnell gemacht, nur nach dem Essen bin ich mal wieder völlig ermattet aufs Sofa gesunken und brauchte dann über eine Stunde, bis ich wieder genug Kraft hatte, um vom Sofa aufzustehen und mich Bett fertig zu machen.
Insgesamt fühlt sich so ein Tag dann nicht nach sehr viel Action und Abwechslung an.
Mir fällt aber auch nichts anderes ein
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Der arme Uhrendoktor hat dann fürchterlich geschwitzt, weil einige der Uhren sich sehr widerborstig beim Öffnen zeigten (das wusste ich, denn wenn die Deckel leicht aufgehen, kann ich die Batterien ja auch selber wechseln), aber schließlich hat er es doch bei allen Uhren geschafft, jetzt tickt wieder alles.
Und mein Lieblingsgärtner, der mit den tollen Kräutern, war auch da und ich habe nicht nur mehrere neue Kräutertöpfe erworben, sondern auch Verwertungtipps für die alten Kräuter bekommen, denn ich neige dazu, unbekannte Kräuter zu kaufen und einzupflanzen und im nächsten Jahr habe ich dann total vergessen, was ich da eigentlich für Kräuter habe und vor allem, was ich damit tun kann.
Jetzt weiß ich wieder, dass dass das enorm ausgeschlagene, große grüne Kraut ein Olivenkraut ist und sehr gut zu Fisch passt, dass meine Minze nur noch aus Schokoladenminze besteht, die wohl die viel aromatischere marokkanische Minze brutal verdrängt hat, aber die habe ich jetzt nachgekauft, damit ich nicht nur Mojito trinken muss, sondern auch mal Tee machen kann und dass ich den Sauerampfer schneller ernten muss, damit er nicht ganz so riesig wird, hat er mir auch noch geraten.
Der Waldmeister, den ich vor drei Jahren nur aus optischen Gründen gepflanzt habe, (sieht wirklich hübsch aus, ansonsten ist er aber eher nutzlos), hat sich auch gewaltig ausgebreitet, so dass ich jetzt einfach mal Bohnenkraut als zweiten Bodendecker dagegen setze.
Neu in meinem Kräuterexperimentgarten ist Currykraut, da bin ich jetzt mal gespannt, wie groß das wird und vietnamesischer Koriander. Laut Gärtner sollen beide winterhart sein (also auch der vietnamesische Koriander), ich denke, ich warte das einfach ab.
Das Kräuterbeet, das letzte Woche noch so aussah

wurde gestern rigoros zurückgeschnitten (mein Westfalenmann hat die Heckenschere rausgeholt und wenn er was macht, dann macht er das gründlich), so dass die sieben neuen Kräuterlein da im Moment noch ganz verloren aussehen, aber ich denke, in vier Wochen ist wieder alles zugewuchert.

Vor allem im vorderen Teil wird die Minze explodieren, da bin ich dann gespannt, wie lange sich die zarte marokkanische Minze dagegen halten kann
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Die Erkenntnis ist jetzt nicht neu, aber es fasziniert mich jedes Mal aufs Neue, wie k.o. ich am Ende eines Tages bin, wenn ich auch nur ein bisschen körperlich gearbeitet habe.
Tätigkeit heute: Garten.
Gute Gelegenheit, da nicht nur prächtiges Wetter, sondern auch zwei Kinder zum Helfen da sind.
Da unser Vorgarten als einziger weder Zaun noch Hecke oder irgendeine andere Abgrenzung zur Straße hat, ist er natürlich ein beliebter Bolzplatz für die gesamte Kindertruppe der Straße.
Nachdem jetzt zweimal ein Fußball gegen das Küchenfenster donnerte, fühlte ich doch langsam Handlungsbedarf, da etwas dran zu ändern.
Pflanzsteine als Abgrenzung erschienen mir eine gute Lösung, denn erstens können sie nicht einfach umgetrampelt werden und zweitens ist es eine recht preiswerte Möglichkeit, die man auch alleine und ohne Spezialkenntnisse spontan umsetzen kann.
10 Pflanzsteine hatte ich neulich schon gekauft und am Grundstücksende hingestellt. Um die Rasenkante komplett zu befestigen, fehlten noch fünf und bepflanzt werden mussten sie auch noch.
Als ich die ersten zehn Pötte gekauft und aufgestellt habe, hat K. ausgiebig gegrinst und gemeint, man sähe sofort, dass ich das Ensemble ausgesucht hätte, es wäre typisch "anjebunt". - Natürlich wurden die weiteren fünf Pflanzsteine heute passend bunt ergänzt.
Weil wir einmal dabei waren, Pflanzen auszusuchen und mit Erde rumzumatschen, haben wir dann auch gleich die Balkonkästen neu bepflanzt - und eine neue Bank fürn Vorgarten haben wir auch noch gekauft, die die Kinder dann zusammengeschraubt haben,
K. hat den Balkon geschrubbt und super sauber geputzt, alle waren richtig fleißig und gemeinsam haben wir eine Menge geschafft.

Gibt noch immer 'ne Menge zu tun, mein Kräuterbeet ist völlig verwildert und das Unkraut zwischen den Pflastersteinen wuchert in freiem Wildwuchs.
Aber das bleibt für einen anderen Tag
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