anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 20. Juli 2017
Frau Mahlzahn
Da wir heute nichts mehr auf dem Festland zu erledigen hatten, wären wir gerne früh zurückgeflogen, aber das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung.
Am Vormittag hingen die Wolken noch so tief und waren die Sichten noch so schlecht, dass ein Fliegen gar nicht möglich war, gegen Mittag sollte es aber besser werden. Dieses "besser werden" schub der Wetterbericht aber mit jeder Aktualisierung weiter nach hinten hinaus.
Das "Fliegerwetter" wird stündlich aktualisiert und reicht dann immer für 3x2 Stunden im Voraus.
Gegen 16:00 Uhr schien die Prognose sich dann soweit stabilisiert zu haben, dass wir nicht nur problemlos im Münsterland starten, sondern auch gut in Ostfriesland landen können würden.
Im Münsterland waren die Sichten noch sehr gut, doch je weiter nördlich wir kamen, umso mehr zog es sich zu. Trotzdem konnte ich noch ein paar schöne Wasserspiegelungen auffangen:


Da wir noch tanken mussten, haben wir einen Zwischenstopp in Leer gemacht, dort ist der Sprit immer sehr günstig und wenn man tankt, ist das Landen kostenlos. Der Flugplatz in Leer liegt mitten zwischen verschiedenen Seen, beim Landeanflug muss man immer genug Schwung haben, um nicht vorher schon im Wasser zu landen. (Foto unten links, der schwarze Schatten auf dem Bild ist der Propeller, weil ich nach vorne aus dem Fenster fotografiert habe und das iPhone zu langsam auslöst, als dass man "durch den Propeller hindurch" fotografieren könnte.)

Jetzt im Sommer ist an der Küste und auf den Inseln Fallschirmspringer Saison. Als wir gestern auf Borkum losflogen, war gerade ein ganzer Trupp Fallschirmspringer mit einer ausgesprochen auffälligen Absetzermaschine am Platz. Diese Fallschirmspringerabsetzermaschinen sind natürlich so gebaut, dass möglichst viele Leute innen reinpassen und möglichst problemlos wieder rausspringen können, die Maschinen müssen sehr viel Kraft haben, um gut zu steigen, aerodynamische Streckenfliegereigenschaften brauchen sie dagegen eher nicht. Damit sind sie schon bauartbedingt nicht unbedingt elegant.
Allerdings toppt die Maschine, mit der die Springer dieses Jahr unterwegs sind, wirklich alles, was ich je an Hässlichkeit gesehen habe.
Schon der Bautyp erinnert eher an eine übergewichtige Ente als an ein Flugzeug, aber mit dieser Bemalung war meine spontane Assoziation: sieht aus wie Frau Mahlzahn.
Frau Mahlzahn
Als wir heute in Leer landeten, waren die Springer mit ihrer Maschine dort gerade zugange und es gab sogar noch eine zweite Maschine vom gleichen Typ, diese allerdings in weiß und nicht in pink.
Unter Piloten spricht man übrigens von "Deppenwerfen", wenn es um Fallschirmspringen geht
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Mittwoch, 19. Juli 2017
Dies und das
Zum Abendessen gab es explodiertes Huhn und es ist noch etwas übrig geblieben. Jetzt mache ich mir Sorgen um meine Familie, denn das ist bisher nur sehr selten vorgekommen.
Okay, wir sind nur zu dritt und haben mal wieder spät, dafür aber reichhaltig gefrühstückt und am Nachmittag waren wir im Dorf und haben dort ein Spaghettieis gegessen (d.h. natürlich insgesamt drei, eben jeder eines), aber trotzdem, Frikassee und Reste ist schon etwas Außergewöhnliches.
Egal, so hat J. für morgen schon seine Verpflegung, denn K. und ich müssen aufs Festland und kommen erst am Donnerstag wieder.
Unser Glück, was die Termine auf dem Festland angeht, ist mal wieder typisch: Morgen soll der wärmste Tag der ganzen Woche werden, ab Donnerstag wird es wieder kühler, und genau an so einem Tag sind wir nicht auf der Insel. Aber vielleicht ist es auch ganz gut, dass wir uns nicht von gar zu tollen Inseltagen verwöhnen lassen, schließlich müssen wir noch einige Jahre auf dem Festland arbeiten, das hilft ja alles nichts.
Ansonsten habe ich mich heute endlich auch mal wieder an den PC gesetzt, die wichtigsten Mails beantwortet und mir vorgenommen, mich in den nächsten Wochen mal etwas strukturierter mit einigen Computerdingen zu beschäftigen. Nicht nur aus beruflichen Gründen, sondern auch aus privatem Interesse. So suche ich ja immer noch nach einem Tool, mit dem ich meine Fotos vernünftig organisieren (und wenn nötig auch bearbeiten) kann, aber es scheitert schon an einer Speicherung, auf die ich von verschiedenen Geräten und aus verschiedenen Orten zugreifen kann.
Jetzt wollte ich mich mal mit Flickr beschäftigen - da bekommt man 1 TB kostenlosen Speicherplatz, vielleicht ist das ja eine brauchbare Cloudlösung, zumindest für die ständig neu hinzukommenden Fotos.
Aber mehr als dass es bei Flickr 1 TB Speicherplatz für umme gibt, weiß ich von dem Dienst eigentlich bisher nicht.

Und ich muss mich dringend noch mal eingehend mit diesem Surface Pro 4 beschäftigen, das ich vor einigen Wochen bekommen habe. Ich dachte ja, es wäre ein guter iPad-Ersatz, weil mich beim iPad ärgert, dass ich damit die Office-Programme nicht vernünftig bedienen kann, was beim Surface natürlich gar kein Problem ist. Aber außer den Office-Programmen hat das Surface umgekehrt keine echten Pluspunkte, so dass ich nach anfänglicher Begeisterung jetzt doch wieder lieber zum iPad greife, um darauf etwas zu lesen oder nachzuschlagen, weil mir das Surface für alles andere einfach zu umständlich ist. Aber vielleicht liegt das ja auch nur an mir und meiner holprigen Bereitschaft, mich an neue Dinge zu gewöhnen.

So ist mein Lieblingsbrowser immer noch Mozilla, weil der Internet Explorer inzwischen tatsächlich zu viele Macken hat, aber an diesen neuen Edge-Browser kann ich mich gar nicht gewöhnen und Chrome fand ich schon immer und finde es auch heute noch nur blöd.
Nur ist mit Mozilla inzwischen auch nicht mehr alles möglich, so dass ich mich heute dann endlich mal mit Edge beschäftigt habe und immerhin habe ich nach langem Gegoogle und Rumprobiere irgendwann auch begriffen, wie ich meine Favoritenordner bei Edge verwalte und sortiere. Ich frage mich nur, warum Entwickler solche Dinge so entsetzlich unintuitiv und kompliziert machen müssen.

Anschließend habe ich mir noch mein privates gmx-Konto als IMAP-Konto in Outlook auf dem Surface eingerichtet, nach drei Versuchen (und jedesmal alles genau gleich eingetragen), hat es dann sogar funktioniert.

Mein Googlemailkonto schließlich ist auch eingerichtet und weil ich dort nicht meinen richtigen Namen angeben wollte habe ich "Alter Ego" als Vor- und Nachname eingetragen.
Jedesmal, wenn ich jetzt Google aufmache, werde ich nun vom Rechner mit "Hallo Alter" begrüßt. Hat irgendwie was Erfrischendes, finde ich
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Montag, 17. Juli 2017
Strand
Vor lauter Urlaub machen sind wir heute Abend alle beide komplett k.o.
Obwohl, wir haben auch ein bisschen gearbeitet, K. hat heute den Rasen gemäht und ich habe mit J. zusammen auf dem Bürgersteig vor dem Grundstück das Grün aus den Fugen gekratzt.
Am Nachmittag haben wir dann eine Radtour mit Strandspaziergang gemacht, es war schließlich echtes Strandwetter.


Zum Abendessen gab es Schnitzel und gebratene, panierte Auberginenscheiben. Das erste Mal in meinem Leben, dass ich Auberginen zubereitet habe, wird es jetzt wohl öfter geben
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Donnerstag, 6. Juli 2017
WIdt
WIdt: (What I did today)
Ungewöhnlich frühe Ankunft im Büro , 8.40h, für 9h hatten sich zwei Betriebsprüfer angesagt. Aktuell häufen sich die Betriebsprüfungen für alle möglichen Firmen, sieht aus, als hätten die Finanzämter zur großen Sommeroffensive aufgerufen. In aller Regel sind das keine sehr erfreulichen Termine, ich empfinde viele Dinge, die beanstandet werden, als armselige Erbsenzählerei, aber von irgendwas müssen die Jungs ja auch leben.
Ich versuche es also grundsätzlich positiv zu sehen und verbreite krampfhaft gute Stimmung.
Heute scheint es gut gelungen zu sein und ist entsprechend positiv aufgenommen worden, wir einigten uns auf einen akzeptablen Kompromiss für beide Seiten.

Seit letzter Woche haben wir eine neue Sekretärin, die einen außergewöhnlich guten Eindruck macht. Ich freue mich darauf, mit ihr immer mehr zusammen zu arbeiten, da ich davon ausgehe, dass sie viele Aufgaben sehr selbstständig und kompetent erledigen können wird. Das wäre wirklich eine wunderbare Entlastung.

Am Nachmittag recherchierte ich Aufgaben und Verpflichtungen des Vermieters in Bezug auf Rauchmelder. Interessantes Ergebnis: in NRW ist der Vermieter nur für den Einbau verantwortlich, die Überprüfung der Betriebstauglichkeit obliegt dem Mieter.
Wenn der sich also nicht darum kümmert, ob die Rauchmelder tatsächlich funktionieren und er wegen eines defekten Rauchmelder nachher abfackelt, dann ist das sein persönliches Pech. Der Vermieter ist auf alle Fälle raus aus der Sache, für den reicht es, dass er die Rauchmelder einfach nur installiert hat.
Grundsätzlich finde ich diese Aufgabenteilung ja auch sinnvoll, denke nur, es wäre klüger, wenn die Mieter noch einmal ganz gezielt darauf hingewiesen würden, dass sie sich um die Rauchmelder nach Einbau durch den Vermieter anschließend selber kümmern müssen. Ich glaube, das ist vielen nicht klar.
Ist ja auch in jedem Bundesland anders, so dass das Internet darauf keine einheitliche Antwort gibt.
Damit war mein Bürotag dann im wesentlichen erledigt, auf dem Weg nach Hause, habe ich noch schnell bei Lidl ein wenig viel Fleisch eingekauft, jetzt wo J. in den Ferien zu Hause ist, schaukeln sich die beiden Carnivoren, K. und J., gegenseitig hoch, wenn es darum geht, wie viel Fleisch man in sich hineinstopfen kann.
Nach dem Essen habe ich dann den Film: “Birnenkuchen mit Lavendel“ im Ersten geguckt und trage immer noch dieses schummrig selige Gefühl des "was für ein toller Film." mit mir rum. Hier hat sich das Fernsehgucken tatsächlich einmal absolut gelohnt
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Freitag, 30. Juni 2017
Vom Kommen und Gehen
Es gibt ja Leute, die werden auch mit Fotoshop nicht hübscher.

Den armen Kerl hier habe ich heute im Naturkundemuseum in Münster getroffen, er kam allerdings nicht mit zum (sehr leckeren) Buffet zur heutigen Ausstellungseröffnung, sondern blieb als Teil der Artenkarawane in der Ausstellung zurück.

Schon faszinierend, was für Kreaturen schon alles so in Westfalen gelebt haben, ein Mammut und ein Wasserbüffel waren auch dabei.

Ich denke, ich habe heute sehr viel über die Urbewohner Westfalens erfahren und muss mich künftig deutlich weniger über die Macken ihrer Nachfahren wundern
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Mittwoch, 28. Juni 2017
Strategie ist wichtig
"Tradition ist die Bewahrung des Feuers, nicht der Asche."

Manche Sätze sind so präzise und klar, dass es nichts mehr hinzuzufügen gibt.
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Die Dinge ändern sich, ständig, was nicht bedeutet, dass man keine Traditionen bewahren kann, aber nicht alles, was wir schon immer so gemacht haben, ist bewahrenswerte Tradition, manches ist auch einfach nur überholte Methodik.
"Selbst im Fußball ändern sich die Methoden. Franz Beckenbauer lief zu seiner Zeit noch gut 4km pro Spiel - würde sich heute ein Spieler nur 4km pro Spiel bewegen, würde man ihn Litfaßsäule nennen."

Manche Bilder sind so schön, dass sogar ich mir etwas mit Fußball merke.
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"Begeisterung ist eine Liebeserklärung ans Leben."
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"Die Welt wird sich nie mehr so langsam verändern wie in den letzten 10 Jahren."

Über diesen Satz kann man sicherlich streiten und er macht mir ehrlich gesagt auch ernsthaft Angst - aber ich finde es eine interessante Aussage, über die es sich lohnt, mal in Ruhe nachzudenken.
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Ich war heute auf einer Veranstaltung mit Prof. Dr. Arnold Weissmann und es waren viele Sätze dabei, die mich beeindruckt haben, es waren auch einige dabei, denen ich ganz ausdrücklich nicht zustimme, insgesamt war es aber eine außergewöhnlich interessante Veranstaltung, die viele Denkanstöße vermittelt hat.

Ich habe ja meist ein schwieriges Verhältnis zu Beratern, insbesondere Unternehmensberatern und Coaches, aber dieser gefiel mir wirklich ausgesprochen gut. Er war so erfrischend schnörkellos und ohne jede Bullshit-Bingo-Worthülsen-Verpusterei. Einfach angenehm.
Erfolg besteht aus drei Buchstaben: Tun
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Montag, 19. Juni 2017
Ausklang
Terrasse gesäubert und aufgeräumt, alles, was wegkann und brennt, kleingehackt und verfeuert, jetzt fehlt nur noch der Wasseranschluss für die Tränke.

Es ist ausgesprochen friedlich hier auf der Terrasse, die Nachbarn rechts und links grillen, wir halten mit unserer Müllverbrennung dagegen, die Fledermäuse schießen im Zickzack über die Hecken und die Tauben geben sich große Mühe, das sonstige Vogelgezwitscher niederzugurren.



Die vier freien Tage sind wie im Flug vergangen und das, obwohl wir nirgendwohin geflogen sind, auch nicht nach Borkum gefahren sind, dafür jede Menge Dinge getan haben, zu denen uns sonst ständig die Zeit fehlt, es waren alles in allem vier tolle Tage
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Samstag, 17. Juni 2017
Dinge gemacht
Heute war ein richtig schöner Tag.
Wir hatten frei, sind also alle beide nicht ins Büro gegangen, sind aber auch nirgendwo (weiter weg) hingefahren oder geflogen, sondern haben den Tag einfach nur genutzt, um endlich mal all die Dinge zu erledigen, zu denen man sonst nie kommt.

Ich habe neulich auf dem Flohmarkt eine sehr hochwertige Reisetasche mit Trolleyfunktion gekauft. Die Tasche ist eigentlich wie neu, kein Fleck, keine Abnutzung, alles perfekt - nur eine Rolle war kaputt. Sah aus, als wäre der Vorbesitzer damit in eine Straßenbahnschiene geraten. Deshalb habe ich auch nur 5 Euro für die Tasche bezahlen müssen und ich dachte mir, für das Geld ist sie einfach eine wunderschöne Reisetasche auch ohne Rollen, die wenigsten Reisetaschen haben Rollen, also im Grunde alles kein Problem.
Aber wenn man schon so eine Edelluxussupertasche hat, dann wäre es natürlich schön, wenn auch die Rollen wieder funktionieren, also haben wir mal geschaut, ob man die nicht austauschen kann.
Im Internet stand der Tipp, dass die Räder üblicherweise die Größe von Inlinerrollen haben und nach ein bisschen Geschraube und Gewurschtel waren wir schon mal so weit, dass wir die Räder immerhin ausgebaut bekommen hatten. Ich dachte dann, Inliner = Skater = Münster = Titus Dittmann, habe die ausgebauten Rollen eingesteckt und gegoogelt, wo in Münster das "Tito-Outlet" ist. Die Fahrräder haben wir gestern gar nicht abgebaut, die blieben heute also einfach drauf und wir sind als erstes mal zu diesem Tito-Outlet in Münster gefahren. Da haben wir gelernt, dass Skater nicht gleich Inliner sind, bekamen aber immerhin einen Tipp, es mal bei Interspsort zu versuchen und da bekamen wir dann tatsächlich passende Ersatzräder. Inliner-Ersatzräder werden üblicherweise allerdings immer im 8er-Pack verkauft und sich auch gar nicht so preiswert, aber als wir dem Verkäufer sagten wofür wir die brauchen und auch nur zwei Stück - ist er in seiner Kruschelkisten wühlen gegangen - und kam mit zwei Rädern zurück, die ganz genau für unsere Reisetasche passten. Und hat sie uns geschenkt! Supernett.
Dann sind wir in Baumarkt gefahren, haben noch passende Unterlegscheiben als neue Abstandshalter gekauft - und diverse Gartenwerkzeuge, die K. schon länger haben wollte, weil er sich über den "schäbigen Billigkram", den ich so als Gartenwerkzeug erworben hatte, schon oft geärgert hat. Jetzt sind wir gartentechnisch endlich prfessionel ausgestattet.

Nächster Stop: Fahrradladen. Ich wollte irgendwelche Satteltaschen oder irgendwas vergleichbares, das unbedinbgt wasserdicht sein muss - ich habe da gestern böse Erfahrungen gemacht.
Da wir das Fahrrad dabei hatten, konnten wir gleich konkret ausprobieren, was passt und was nicht und jetzt habe ich einen "Fahrradkorb", den ich auf den Gepäckträger klicken kann, mit dem ich sehr zufrieden bin, weil er sich wunderbar leicht an- und abklicken lässt, was wichtig ist, wenn man das Rad hinterm Auto transportiert.

In der Nähe vom Fahrradhändler war heute "Nachtflohmarkt", da noch für eine Stunde drüber zu schlendern hat auch viel Spaß gemacht.

Wieder zu Hause hat K. die Rollen bei der Reisetasche getauscht und wir können uns jetzt alle beide kaum Halten vor Begeisterung - man sollte bei allen Koffern die Rollen gegen Inlinerrollen tauschen, die laufen viel besser und flüsterleise, es ist einfach ein Traum.

Insgesamt fühlt sich der Tag heute extrem erfolgreich an, das Fahrrad ist "upgedated", die Reisetasche rollt butterweich und flüsterleise, wir haben endlich einen ordentlichen Kantentrimmer und eine stabile Schaufel und einen guten Löwenzahnausstecher, ich habe wunderbaren Schnickschnack auf dem Flohmarkt erworben und wir waren noch in einem ganz schicken Möbelladen, wo ich jede Menge tolle Dinge gesehen habe, jetzt brauche ich nur noch ein leeres Haus dafür
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Ausflug mit Rad
Nachdem ich mich heute endgültig entschieden habe, am Samstag nicht nach Berlin zu fahren und damit auch nicht an dieser Hochzeit teilzunehmen, lag plötzlich ein langes Wochenende ohne störende Verpflichtung in voller Pracht vor uns, wir mussten nur noch entscheiden, was wir denn nun mit all dieser freien Zeit auch konkret anfangen. Das führte leider sofort zu den nächsten Problemen, denn keiner von uns wollte sich da aktiv drum kümmern. Nach Borkum fahren fiel dieses Wochenende aus, da ist grade meine Mutter und die will ausdrücklich ihre Ruhe haben und fühlt sich gestört, wenn noch andere Leute da sind, wir mussten uns also etwas anderes ausdenken.
K. wollte natürlich fliegen, irgendwohin, ihm ist eigentlich egal, wohin, Hauptsache fliegen und so knobelte er schon wilde Rundflüge von hier über Bayern nach Venedig und zurück übers Queyras aus, die ich aber rigoros ablehnte, weil mir das alles viel zu stressig ist. Wenn ich nach Venedig fliege, dann nicht nur für eine Nacht und ins Queyras will ich erst recht mal gar nicht. Da müsste ich mich mit Leuten unterhalten, die ich seit drei Jahren nicht gesehen habe, das finde ich so anstrengend, dass ich es sofort komplett verweigere. Nein, nicht mit Leuten reden, ich habe frei, da will ich nicht mit Leuten reden.

Ich wollte lieber den neuen Fahrradhalter ausprobieren. Der steh seit fünf Tagen mitten auf dem Wohnzimmerteppich und bevor das dort sein fester Dauerstandort wird, können wir doch mal ausprobieren, ob das überhaupt funktioniert.
K. vertiefte sich also in Bedienungsanleitungen, las, murmelte, verschwand in der Garage, las wieder, murmelte noch mehr, fluchte ein wenig und begann dann den Fahrradhalter zusammenzuschrauben.
Nach ungefähr zwei Stunden, begleitet von viel Gemurmel und gelegentlichem Kopfkratzen war er soweit, dass er meinte, jetzt müsste ich mit in die Garage kommen, weil wir jetzt gemeinsam mal schauen müssten, wie wir zunächst die Halterung ans Auto und dann die Fahrräder auf die Halterung montiert bekommen. Noch eine Stunde später war alles fertig und wir sanken erschöpft aus Sofa, um dann ausgiebig zu überlegen, wohin wir denn nun den Jungfernausflug mit Rad machen.
Wir entschieden uns dann für Lengerich, weil wir erstens nicht so weit fahren wollten, da es inzwischen schon 17h war und damit eher etwas spät, um einen Ausflug noch zu beginnen, weil aber zweitens K. auch die Regenapp gecheckt hatte und meinte, dort wäre ein Regenloch, überall drumherum würde es aber in einer halben Stunde gewaltig regnen.
Also fuhren wir mit dem Auto samt Rädern nach Lengerich, K. schaute unterwegs ständig auf seine Regenapp und war enttäuscht, dass das regenfreie Loch sich wohl inzwischen verflüchtigt hatte, nach einem Blick in den Himmel konnte ich seiner App nur beipflichten. Also sind wir in Lengerich dann erstmal eingekehrt, um den Regen abzuwarten, und nachdem wir gut gegessen und getrunken hatten, fuhren wir zum Parkplatz an der Klinik, um von dort aus mit den Rädern zu unserer Radtour aufzubrechen. K. wollte zum "Canyon", ich fand die Vorstellung, in Lengerich einen Canyon zu besuchen so lustig, dass ich da dringend auch hin wollte. Der Weg zum Canyon ist eigentlich ein Wanderweg, wir erklärten deshalb unsere Fahrräder kurzerhand zu Mountainbikes und balanzierten über abenteuerliche Wald- und Schotterwege, immer bemüht, sich weder mit dem Rad zu überschlagen noch lang hinzustürzen, weil man an einer Baumwurzel abgerutscht ist, aber zu einem echten Canyon gehören natürlich auch atmospherisch passende Canyonanreisewege, und nachdem wir diese dann schon so 2-3 km gerutscht und gefahren waren, kamen wir an einen Wegweiser mit Landkarte, um hier zu erkennen, dass wir hinterm Parkplatz nicht nach rechts, sondern nach links hätten abbiegen müssen, wenn wir zum Canyon wollen. K. studierte die Karte, stellte fest, dass nur rd. 500m weiter der Hermannsweg lang läuft, dem können wir dann bis zum Canyon folgen (der biegt dann nämlich relativ schnell nach links ab), also auf geht's.

Insgesamt war es ein wirklich toller Ausflug, die Räder sind gründlich dreckig geworden, wir dafür vor allem nass (die App hatte sich vertan und am Ende des Regens kam danach erst die richtig große Portion, genau in dem Moment als wir mit den Rädern weit genug weg waren, um nicht mehr sinnvoll umdrehen zu können.) Es ging über Stock und Stein, im wahrsten Sinne des Wortes - aber es hat Spaß gemacht.
Unterwegs kamen wir an lustigen Warnschildern vorbei, konnten am Canyon eine wunderbar verregnete und wegen der späten Stunde recht dunkle Aussicht genießen - und haben unseren Fahrradhalter höchst erfolgreich eingeweiht. Jetzt, wo einmal alles eingerichtet ist, geht das mit dem Auf- und Abladen der Fahrräder wirklich sehr schnell und ich bin immer noch extrem begeistert, dass K. dieses Teil besorgt hat, plötzlich bekommt Fahrradfahren völlig andere Möglichkeiten und vielleicht fahren wir morgen einfach mal nach Münster.



Und weil ich die Räder am Auto so hübsch finde, gibt es davon gleich noch mal einen Schwung Fotos
Das unten rechts ist doppelt, habe ich aber zu spät bemerkt und keine Lust mehr, es zu ändern, dafür ist es ja auch besonders schön :-)

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Sonntag, 11. Juni 2017
Einkaufsrausch
Seit längerem waren wir endlich mal wieder einen Samstag hier im Münsterland, ohne Termine und ohne Ausflugspläne, für mich also die ideale Gelegenheit, um auf meinen sehr geschätzten Samstags-Flohmarkt am Preußenstadion zu gehen.
Es gibt sicherlich deutlich größere Flohmärkte, und in Münster gibt es auch regelmäßig den Monsterflohmarkt an der Promenade - aber die sind mir meist schon wieder zu groß und zu voll und zu rummelig und vor allem zu anstrengend.
Hier kommt wieder meine mangelnde Selbstdisziplin oder auch Schwarz-Weiß-Mentalität ins Spiel: ich bringe es nicht fertig, nach zwei Stunden einfach abzubrechen und wieder nach Hause zu gehen, wenn ich dann erst 1/4 des Marktes abgelaufen bin. Wenn ich auf einen Flohmarkt gehen, dann will ich auch alle Stände sehen und bei so großen Flohmärkten kann das dann schon mal sechs-acht Stunden dauern. Dann bin ich anschließend nicht nur völlig platt und müde vom langen Laufen (und Stehen), sondern auch völlig schief, vom vielen Schleppen, denn natürlich kaufe ich dann ja auch entsprechend viel. Weil die großen Märkte auch große Mengen an Menschen anziehen, bedeutet das, dass es meist sehr kompliziert ist, irgendwo einen Parkplatz zu finden bzw. dass das Auto eben recht weit weg steht, so dass es einen großen Aufwand bedeutet, zwischendurch mal eine Tüte mit Einkäufen zum Auto zu bringen. Als professioneller Flohmarktgeher habe ich zwar so einen Hackenporsche, aber der ist ja auch irgendwann voll und dann schleppt man halt.
Und weil eben diese großen Flohmärkte für mich so schnell so ausarten, liebe ich den kleinen Samstagsflohmarkt am Preußenstadion sehr. Der hat genau die richtige Größe, da stehen ein paar gute Händler (man kennt sich ja nach einer Zeit) und es sind auch immer ein paar "Einzelverkäufer" da, die eben nur einmal im Jahr ihren Haushalt ausmisten und dann dort verkaufen.
Heute war perfektes Flohmarktwetter - angekündigt regenfrei (das zieht dann die privaten Verkäufer an), dazu warm, aber nicht zu warm, und dann macht es einfach nur Spaß, über so einen Markt zu laufen.
Zwei meiner Lieblingsverkäuferinnen waren auch da, ich habe einige ganz wunderbare Schätze ergattern können und es war rundum herrlich.

Mein Westfalenmann ist ja eher nicht so der Flohmarkttyp. Wenn er eine Hose gefunden, die passt, dann kauft er sie am liebsten gleich fünf mal, damit er für die nächsten fünf Jahre Ruhe hat, nur ist das auf dem Flohmarkt meist schwer umzusetzen, so dass ich üblicherweise alleine auf Flohmärkte gehe. Der Samstagsflohmarkt am Preußenstadion liegt aber so günstig, dass es für K. jede Menge interessante Dinge in der Umgebung gibt (zB mindestens vier verschiedene Autohäuser und einen Riesenfahrradladen und der Mediamarkt ist auch direkt um die Ecke), so dass er problemlos für zwei-drei Stunden beschäftigt ist, wenn er mich dort am Flohmarkt abgesetzt hat.

Während ich uns heute durch massive Einkäufe auf dem Flohmarkt reich gespart habe (man muss nur mal überschlagen, was der ganze Kram neu kostet, um zu wissen, was ich heute alles gespart habe), hat K. in derselben Zeit die gesamte Ersparnis einfach wieder ausgegeben, allerdings muss ich zugeben, dass ich mich wie Bolle gefreut habe, als ich dann sah, was er gekauft hat. Er ist nämlich ins VW-Autohaus gefahren und hat kurzerhand so eine Fahrradhalterung erworben, die man hinten auf die Anhängerkupplung setzt und dann ganz problemlos zwei Fahrräder hinters Auto schnallen kann.
Wir haben uns neulich erst darüber unterhalten, dass es sicherlich Spaß machen könnte, in einigen Gegenden mal Fahrrad zu fahren, dass die meisten Gegenden für schöne Radtouren aber viel zu weit weg sind, und wir uns mal überlegen müssten, wie wir dort ein Fahrrad hinbekommen.
Aber jetzt klappt das. Einfach unsere eigenen Fahrräder hinters Auto schnallen und wir können überall hinfahren, um dort dann vor Ort mit dem Fahrrad weiter zu radeln. Absolut genial, ich bin komplett begeistert.
Was für ein rundum gelungener Tag
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