anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 23. April 2017
Lammkeule Teil II
Die Zubereitung der Lammkeule gestaltete sich unerwartet kompliziert. Nach Rezept sollte die über Nacht vor sich hin marinierte Lammkeule heute nur noch mit einem halben Liter Wasser angegossen und dann drei Stunden für 180°C im heißen Ofen gebraten werden, halbe Stunde vor Schluss noch die Möhren dazu und fertich. Sagte Rezept.
Ich dachte mir, ich mache lieber fünf Stunden bei 150°C, denn ich finde ja Niedrigtemperaturgaren immer prima und damit etwas falsch machen kann man ja eher nicht, ausser dass es vielleicht nicht so knusprig wird oder doch noch nicht ganz durch ist, aber mit dem Risiko kann ich leben.
Ich gieße also das Wasser an, drehe den Ofen auf 150°C - und komme zum Glück schon nach zweieinhalb Stunden mal nachgucken, denn da war schon alles verbrannt.
Nicht das Fleisch, dem ging es noch gut, aber das gesamte Wasser war verschwunden und die ausgewaschene Marinade zu einer dicken, tiefschwarzen Anbrennerkruste auf dem Backblech verschmurgelt. Ich konnte es gar nicht fassen.
Ich habe dann eine halbe Stunde das Blech gescheuert, anschließend das Fleisch wieder draufgesetzt, mit einem Liter Brühe frisch aufgegossen und Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln dazugeworfen - was blieb mir anderes übrig. Den Ofen habe ich dann noch anderthalb Stunden auf 150°C laufen lassen, dann wieder reingeschaut, die Kartoffeln waren noch hart, das Wasser bzw.die Brühe noch komplett vorhanden und das Fleisch unverändert. Also habe ich den Ofen auf 200°C hochgedreht und noch eine halbe Stunde gewartet, die Kartoffeln wurden nicht weich und die Brühe kochte nicht ein. Nur die Möhren, die waren nachher durch.
Das Fleisch war auch okay, aber insgesamt werde ich dieses Rezept wohl eher nicht mehr wiederholen, sondern die nächste Lammkeule wieder im Crockpot machen, da geht deutlich weniger schief.
Vater und Onkel waren trotzdem zufrieden, sie hatten wohl mit Hammel gerechnet und sich schon gefürchtet, aber es war wirklich richtig leckeres Lammfleisch, so dass das gute Fleisch dann nachher alles rausgerissen hat.

Anschließend bin ich noch einmal zum Strand gegangen - Abschiedsspaziergang, morgen geht's wieder aufs Festland.
Die letzten Tage war reichlich Wind und die bereits aufgestellten Zelte und Körbe sind schon ganz schön verweht.



Wenn ich ehrlich bin, mag ich schlechtes Wetter ja fast lieber als gutes Wetter - bei schlechtem Wetter hat man den Strand für sich alleine
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Dienstag, 11. April 2017
Holzarbeiten
Heute habe ich festgestellt, dass für mich Urlaub nur dann auch wirklich Urlaub ist, wenn ich mich nicht an einen PC setze. Ab und zu am Handy Mails und Internet checken, das ist okay, aber allein die Tatsache, dass ich mich nicht an einen Schreibtisch setze und nicht mit einem richtigen PC umgehe, das bewirkt dieses Gefühl der Freiheit. Urlaubsfreiheit. Ich muss mich nicht kümmern. Ich guck noch zu (am Handy), aber ich bin nicht zuständig. Wunderbar.

Ich habe dafür begonnen, meine Arbeitsplatte in der Küche abzuschleifen. Erst gründlich abschleifen, bis keine Flecken mehr da sind, dann ölen und dann mit Stahlwolle polieren.
Sieht gut aus:



Zweimal ist es jetzt schon abgeschliffen und wieder eingeölt. Jetzt kann es bis morgen früh durchziehen, dann wird es ein letztes Mal geschliffen und geölt und dann kommt der Esstisch dran
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Mittwoch, 29. März 2017
#hashtag und hip
#daserstemal - Ich bin endlich so hip, dass ich mich jetzt auch herablasse, mich der Riege der smarten hashtag-Verwender anzuschließen, denn wenn man keinen hashtag verwendet, ist man noch viel zu old school, um wirklich hip zu sein.
Aber ich tue es und koppele den #hashtag auch gleich mit einer trendenden Verwendung: #daserstemal (oder heißt es eventuell #zumerstenmal und ich liege mal wieder genau daneben? Es ist zum Heulen mit mir und meinen halbgaren Versuchen, hip zu sein)
Egal, mein hashtag heißt jetzt #daserstemal, denn ich habe mir heute einen Spotify-Account gemacht.
Ja, ehrlich, ernsthaft ich. Ich, Anje, habe jetzt einen Spotify Account und natürlich auch gleich einen Premium Account, weil C. die Familiy-Version gebucht hat und jetzt Family-Mitglieder brauchte, die ihr halfen, die Kosten zu tragen.
K. hat jetzt auch einen Spotify-Account, wenn schon, denn schon, nur er hat natürlich gleich westfälisch verschusselt, eine falsche E-Mail-Adresse weitergegeben, so dass C. jetzt erstmal jemand anderem eine Family-Einladung schickte, aber mittlerweile ist alles eingerichtet und funzt.

Ich habe jetzt also Spotify und kam mir spontan so vor wie 1996, als ich einen Internetlehrgang besucht habe, wo uns erklärt wurde, wie das Internet funktioniert und wie man mit Suchmaschinen arbeitet. Damals sollte ich dann "mal irgendwas suchen" und ich saß vor der Suchmaschine (kennt noch jemand altavista?, die war damals hip, auch wenn hip damals nicht hip hieß, sondern anders, was ich aber leider auch schon wieder vergessen habe.) - und mir fiel doch ums Verrecken nichts ein, was ich im Internet suchen sollte. Ich meine, was sollte ich da auch suchen, mir fehlte ja nichts?
Und als ich heute Spotify hatte und dann "mal eine Musik suchen" wollte, fiel mir auch par tout nichts ein, was ich da suchen könnte. Ich habe es dann mal mit "random" probiert, das war aber eine sehr bescheidene Idee, denn random Musik ist bei Spotify das gleiche, wie überall sonst auch: anstrengend für meine Ohren.
Random habe ich also sehr schnell auf mute gestellt, Spotify und random und ich ist keine brauchbare Kombination.
Nach ein wenig Nachdenken fiel mir ein, dass ich gerne die Musik aus dem Dschungelbuch hören wollte. Also gab ich "Dschungelbuch" bei Suchen ein.
Als Ergebnis bekam ich das Hörbuch "Dschungelbuch" und jemand erzählte mir kapitelweise die gesamte Geschichte. Nix Musik, nur Geplauder.
C. hat mir dann geholfen und "Gemütl" eingegeben, das reichte schon, und schwupp bekam ich die komplette Auswahl aller Dschungelbuchlieder.
Da fragte ich mich dann das zweite Mal, ob Spotify und ich wirklich Freunde werden können.
Aber wird schon, ich habe ja jetzt das Abo für ein ganzes Jahr im Voraus bezahlt, da muss ich das gut finden.
Zur Not drehe ich es einfach ganz leise
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Samstag, 25. März 2017
Freitag
Strahlend schönes Wetter, eine Aufsichtsratssitzung, bei der alle Teilnehmer schon eine halbe Stunde zu früh anwesend waren - nur ich nicht, weil ich dachte, es reicht, wenn ich pünktlich bin, dafür mit anderthalb Stunden eine Blitzsitzung trotz sehr langer Tagesordnung und danach habe ich einfach Feierabend gemacht und bin nach Hause gefahren, weil ich mich mit K. zum Shoppen in Gütersloh verabredet hatte.
Wir waren also schon wieder shoppen, es hat wieder sehr viel Spaß gemacht, wir waren wieder in diesem Marc O'Polo-Laden mit der netten Bedienung, die heute aber etwas gestresster war, da sehr viel zu tun war, aber es war trotzdem schön, dort einzukaufen. Ich hatte zwei Gutscheine geschickt bekommen, die wir beide erfolgreich eingelöst haben - wenn man sparen kann, macht Geld ausgeben ja gleich noch mehr Spaß.

Dann haben wir noch eine Eisdiele entdeckt, die so leckeres Eis hatte, dass wir demnächst bestimmt nur zum Eis essen mal nach Gütersloh fahren, dass der Marc O'Polo-Laden da auch gleich in der Nähe ist, schadet ja nicht...

Zum Abschluss des Tages hatten wir uns erfolgreich zwei Plätze in einem dauerüberlaufenen Restaurant reserviert, auf der Rückfahrt kam im Radio eine Sendung über André Heller und irgendwie war das dann das zweite CW-Memorial-Dinner, zumindest im Nachklang, denn der Hauptunterschied zwischen CW und André Heller ist die Tatsache, dass André Heller noch nicht tot ist, was irgendwie verwundert, sind sie doch am selben Tag geboren, beide mit Urwienerwurzeln und beide genauso genial wie durchgeknallt.

Morgen soll perfektes Fliegerwetter sein, so dass K. wieder Lufttaxidienste übernimmt und mich nach Borkum bringt, wo. J. heute abend schon alleine in dem quietschesauberen Haus angekommen ist und vermeldete, dass kein Miefgeruch mehr zu erschnüffeln ist. Hat sich meine Putzaktion neulich also gelohnt
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Donnerstag, 23. März 2017
Donnerstag
Den ganzen Tag kaue ich schon auf einem seltsamen Kopfwurm rum. Es ist keine Musik, also kein Ohrwurm, die ich innerlich höre, sondern ein Satz, der mir immer wieder aufs neue durch den Kopf geht:
"Ich kann, weil ich will, was ich muss." Ist von Kant und fasziniert mich sehr.

***

Auf der Fahrt ins Büro heute morgen hätte ich fast einen Unfall gebaut und zwar direkt nach dem Losfahren, als ich aus unserer spielstraßenberuhigten Anliegerstraße auf die etwas mehr befahrene "echte" Straße nach rechts abbiegen wollte. Während ich also bis zur Straßeneinmündung vor rolle, schaue ich schon intensiv nach links, denn nur wenn von links jemand kommt, muss ich ganz anhalten, wenn keiner kommt, kann ich einfach fließend um die Kurve fahren.
Von links kam keiner - aber von rechts ein Fußgänger, der einfach gradeaus in die einmündende Spielstraße reinlief und ernsthaft meinte, ich müsse ihn sehen und bremsen. Ich habe ihn aber natürlich nicht gesehen, weil ich nur nach links geschaut habe - ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass irgendein relevanter Verkehr von rechts kommen könnte. Unterm Strich führte es dazu, dass der Typ stehenbleiben musste, sonst wäre er mir ins Auto gelaufen, was ihn dermaßen erbost hat, dass er mir Steine hinterhergeworfen hat.
Ich habe keine Ahnung, wie in solchen Spielstraßen die Vorfahrts- oder Vorrechtsregelungen sind, das ganze spielte sich bei ungefähr 5km/h ab, aber ich gebe es zu, ich habe mir die Vorfahrt erzwungen, weil ich den Fußgänger nicht beachtet habe - und auch nicht auf die Idee gekommen bin, dass ein Fußgänger einfach weiterläuft, wenn er sieht, dass da ein Auto kommt.
Falls der Typ morgen wieder da ist, werfe ich zurück, ich habe mir jetzt schon mal ein paar Steine ins Auto gelegt.

***

Auf der Rückfahrt vom Büro habe ich mal wieder den Himmelbewundert:


Während ich in den Rieselfeldern rumlief, um die Fotos zu machen, hatte ich mein Auto scharf rechts ran gefahren, schon halb in den Straßengraben, um niemanden zu behindern, als plötzlich ein vorbeifahrendes Auto hielt und der Fahrer mich fragte, ob ich Hilfe brauche. Fühlte sich irgendwie schön an, wenn man merkt, dass sich andere Leute kümmern
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Sonntag, 19. März 2017
Dies und das
Gestern vor dem Mongolen-China-Sushi-Laden (normale chinesische Restaurants scheint es gar nicht mehr zu geben, das sind jetzt alles so asiatischglobale Allesanbieter), egal. also vor dem Restaurant parkte gestern dieses Auto:



Die Kinder überlegten, welchen hochrangigen Landespolitiker sie jetzt wohl in dem Laden treffen würden.
Ich überlegte, dass das ja wohl die perfekte Tarnung für einen hochrangigen Landespolitiker ist, der für Ungarn arbeitet...

Ansonsten war ich heute das erste Mal in diesem Jahr und das erste Mal seit überhaupt fünf-sechs Monaten wieder auf einem Flohmarkt. So eine lange Flohmarktpause habe ich wohl noch nie gehabt, diesen Winter hatte ich aber auch wirklich fast jedes Wochenende etwas vor - und wenn ich nichts vor hatte, war das Wetter so schlecht, dass ich keine Lust auf einen leeren Flohmarkt hatte.
Aber heute war N. da und er hatte angemeldet, dass er gerne heute mit mir auf einen Flohmarkt gehen wolle. Da kommt ganz klar der Vater durch - und ich freue mich drüber, denn bei allen Schwierigkeiten, die ich mit CW hatte, ein Ding gab es, was uns immer bedingungslos verband: unsere gemeinsame Flohmarktliebe. Wir konnten uns jederzeit blind darauf verlassen, dass der andere immer und ohne Ausnahme Lust hatte, mit auf einen Flohmarkt zu gehen.
Wir haben uns gerade noch gestritten wie die Kesselflicker, dann bemerkten wir, dass irgendwo ein Flohmarkt stattfand und wir zogen Arm in Arm los.
N. wollte heute also mit mir auf einen Flohmarkt gehen und ich freute mich, dass ich endlich wieder jemanden hatte, der mit mir gemeinsam daran Spaß hatte, also schauten wir nach, wo was stattfindet und fuhren los.
Vormittags waren wir in Münster, der war aber eher (erwartet) mager in der Ausbeute, zu 98% Händler mit Neuware und auch davon nur wenige, denn das Wetter war schlecht. Immerhin konnte ich die Batterien und die Tagescreme zu kaufen, die ich schon länger auf meiner Einkaufsliste stehen habe. Dann haben wir auf der anderen Seite von Münster einen Standspiegel abgeholt (den ich vorgestern ja nicht bei Ikea neu kaufen konnte, deshalb habe ich bei ebay Kleinanzeigen geguckt und spontan einen in Münster gefunden, der dann auch noch ausgesprochen günstig war.) Den haben wir also eingesammelt - und sind dann wieder nach Greven gefahren, Einkäufe aus- und C. einladen, und weiter ging es nach Ibbenbüren, da war noch ein Flohmarkt. Der war deutlich spannender als der in Münster, da komplett überdacht und dementsprechend viel mehr los.
Ein Händler verkaufte alle möglichen Küchenutensilien, die meisten sehr hochwertig, sah mir aus wie Amazonrückläufer, aber wenn ich wegen fehlender oder zerfledderter Umverpackung mehr als 70% Rabatt auf den normalen Ladenpreis bekomme, bin ich sehr zufrieden.
Unter anderem bin ich jetzt stolzer Besitzer eines Zwiebelschälers, der pikobello funktioniert, so dass ich jetzt tatsächlich ohne Bedenken und Tränen den Sack Perlzwiebeln kaufen kann, den ich mir neulich eben wegen der Tränen versagt habe, aber jetzt gibt es kein Halten mehr. Geschmort und eingelegt in einen milden Essigsud sind die einfach perfekt als kleine Häppchen zwischendurch.

Den Abend haben wir dann so ausklingen lassen



Hochprozentig mit Gin Basil Smash - wir haben schließlich einen angehenden Medizinier im Haus
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Samstag, 18. März 2017
Fließender Übergang ins Wochenende
Freitag und die Aussicht auf ein Wochenende ohne Termine versetzten mich heute schon sehr früh in eine ausgesprochen locker entspannte Grundhaltung, die sich stabil den gesamten Tag über hielt.
Nächste Woche ist mal wieder Aufsichtsrat und mir fehlte noch immer Text für eine Vorlage, die in meinen Zuständigkeitsbereich fällt. Ich brauchte eine positive, mutmachende Erklärung für eine Aktienposition, die wir gerne halten wollen, obwohl sie im Abschluss zum 31.12. mit einer halben Mio abgeschrieben werden muss. Im Internet hatte ich schon stundenlang alle möglichen Analysen und research Berichte durchstöbert, aber so einen richtig ansprechenden, knackigen Text, wie ich in mir vorstellte, habe ich da nirgends finden können. Bis ich heute morgen die geniale Idee hatte, einfach bei der Gesellschaft selber anzurufen. Jede große, börsennotierte Gesellschaft hat doch eine PR-Abteilung, die sind für genau so etwas da, fand ich - und rief kurzerhand dort an. Die Dame war sehr nett am Telefon, meinte zwar, so eine Anfrage hätte sie noch nicht gehabt, aber natürlich würde sie sich bemühen, mir da einen Text zukommen zu lassen und auch als ich ihr erklärte, am liebsten wäre mir vorgestern als Termin, blieb sie freundlich und meinte, dann würde sie sich gleich mal dran machen.
Am Nachmittag kam mein Text per Mail - perfekt, besser geht nicht, das wird eine sehr schöne Vorlage und ich bin sicher, keiner macht sich anschließend noch Sorgen.

Als ich nach Hause kam, war es noch relativ früh und ich steckte voller Unternehmenslust. C. war auch schon zu Hause und so beschlossen wir spontan gemeinsam zu Ikea zu fahren. Ich war schon sehr lange nicht mehr bei Ikea gewesen und ab und zu ist das einfach ein netter Ausflug.
Wir wollten einen großen Stand-Spiegel kaufen, denn der bisher benutzte Spiegel ist umgefallen und dabei reichlich gesprungen, sonst gab es aber nichts, was wir irgendwie auf der Einkaufsliste gehabt hätten, eigentlich nur mal so gucken und sich einen netten Abend machen.
Eigentlich habe ich auch nichts gekauft, denn einen Standspiegel gab es nicht, so dass ich mit 61,50 € ziemlich günstig davon gekommen bin, wenn man bedenkt, dass Ikea bis 22h geöffnet hatte und wir also in allerseelenruhe über drei Stunden durch den Laden gewandert sind. Obwohl, wir, oder besser ich, denn C. wollte nur ein Eis und einen Salat, haben auch noch sehr lecker gegessen, das Rumpsteak bei Ikea ist wirklich zu empfehlen und wenn man nicht grade Vegetarier ist, ist es ein ziemlich perfektes Abendessen.

Morgen kommt N. auch nach Greven, nur J. bleibt in seinem Internat und verweigert ein Mitwirken bei einer Familienzusammenführung. J. habe ich vor zwei Wochen angebrüllt, der ist jetzt sauer auf mich und leckt lieber alleine seine Wunden. Dann soll das wohl so sein
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Dienstag, 14. März 2017
Dies und das
Den größten Teil des Tages habe ich mich heute mit einer Excel-Tabelle rumgeärgert, die einfach nicht so wollte, wie ich das gerne hätte. Ich gebe zu, das Problem sitzt zwischen meinen Ohren, ich muss wohl einfach noch stärker nachdenken und logisch kombinieren, dann wird es auch irgendwann klappen und ich kann die Tabelle fortschreiben, im Moment habe ich aber noch eine Differenz, die ich mir einfach überhaupt nicht erklären kann, die mich aber sehr ärgert, weil sie ein nicht zu übersehender Hinweis darauf ist, dass in der Tabelle noch ein Fehler steckt.

Einen anderen Fehler habe ich dafür aber heute schon aufklären können: Eine Bank schickte mir eine Auswertung zum 31.12., die mit 215 als Ergebnis schloss.
In der Auswertung zum 31.1. beginnen sie den Monat aber schamlos mit 220 - und ich suche über einen halben Tag nach dieser Differenz von 5 (bei den Zahlen, mit denen ich arbeite, hängen immer noch einige Nullen dran, da sucht man schon wegen der absoluten Größe der Zahl nach solchen Differenzen.)

Ansonsten war es ein normaler Arbeitstag, nur ab und zu unterbrochen von der Korrektur der Facharbeit des Elftklässlers. Nachdem er jetzt sechs Wochen eine dicke Welle aus Prokrastinationsgehampel gespickt mit autoaggressiven Depressionsattacken vor sich hergeschoben hat, weil er natürlich überhaupt und gar nicht in der Lage ist, so eine Facharbeit zu schreiben, ist es ihm dann auf den letzten Drücker (Abgabetermin ist morgen um 14h) doch gelungen, etwas Passendes aufs Papier zu bringen und in die Dropbox zu stellen, wo es auf mütterliche Korrekturleser wartete.
Habe ich natürlich auch pflichtgemäß erledigt, wobei ich mir die ganze Zeit überlegt habe, dass meine Mutter es definitiv leichter hatte mit meinen wissenschaftlichen Ergüssen, die sie als Mutter genauso korrigieren musste wie ich jetzt, als ich, mit dem Kram, was dieses Kind da schreibt. Der Knabe schreibt nämlich eine Facharbeit in Chemie, über die Löslichkeit von irgendwelchen Calciumkalkirgendwasgedönskramstoffen, und ich verstehe exakt gar nichts von dem, was er da so schreibt. Wenn man in irgendeine Lösung, die ein dynamisches Gleichgewicht hält, noch mehr von diesem oder jenem reinkippt, dann lösen sich erst ein paar Teilchen, um anschließend wieder anzudocken und dann wechselt das Ganze die Farbe.
Echt man, wer soll das denn verstehen?
Ich finde, da hatte es meiner Mutter deutlich einfacher. Meine Diplomarbeit ging über den Eigenverbrauch der Umsatzsteuer - das ist doch ein entschieden lebensnäheres Thema, mit dem jeder auch spontan schon aus seinem eigenen Alltagsleben heraus etwas anfangen kann.
Aktuell konferiert K. mit ihm via Teamviewer und Telefon über die allerletzten Feinheiten, wie man die Ergebnisse chemischer Experimente schick in Excel darstellt, er hat ja noch 15 Stunden Zeit bis zur Abgabe
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Sonntag, 12. März 2017
Frei
Ich habe mein Haus zurück!
Mein Vater schläft heute die erste Nacht wieder in seinem eigenen Haus, fast alle Sachen hat er schon wieder rübergebracht und ich fühle mich so frei wie an meinem 18. Geburtstag.
Mein 18. Geburtstag war für mich auch etwas ganz besonderes und wichtiges, denn ab diesem Tag hatte mein Vater keine Macht mehr über mich. Er konnte nicht mehr über mich bestimmen, sondern ich konnte gehen wohin ich wollte und er konnte es nicht verbieten.
Damals bin ich auch sehr schnell zu Hause ausgezogen - überall war es besser, bloß nicht dort, wo ich jeden Tag diesem Palaver ausgesetzt war.
Und 36 Jahre später holt mich das Schicksal wieder ein - mein Vater muss aus seinem Haus ausziehen, weil es nach einem Wasserschaden grundsaniert werden muss und es gibt keinen vernünftigen Grund, dass er nicht solange mit in meinem Haus wohnt. Irgendwo muss er ja hin, der Wasserschaden ist auch nicht seine Schuld, und bei mir zu wohnen ist enorm praktisch, mein Haus ist nur 300m von seinem entfernt, da kann er jeden Tag dort vorbei fahren, nach Post sehen und kontrollieren, wie weit die Handwerker sind.

Fünf Monate hat es jetzt gedauert.
Fünf Monate, die er in meinem Haus gewohnt hat und das Haus dadurch für mich zu einer Hölle gemacht hat.
Sein Verhältnis zu Wasser und Seife war schon immer eher liberal, d.h. er war noch nie von Hygiene abhängig und lebte schon immer sehr gut auch ohne. Je älter er wurde, um so schlimmer wurde es aber, mittlerweile ist er schlicht nur noch eklig. Und das Problem war, dass er mein Haus mit seinem Geruch infiziert hat. Es war zum Schluss wirklich unerträglich und ich habe mi8r große Sorgen gemacht, ob ich den Gestank je wieder rauskriege.
Lüften alleine hilft nicht, das habe ich ja ständig getan. Aber ich war nur alle 14 Tage da, dazwischen hatte er jeweils zwei Wochen Zeit, seinen Gestank nach Mief und Modder tief in alle Poren des Hauses einzumassieren, dagegen kann man nicht anlüften.
Als ich aber heute realisierte, dass er tatsächlich auszieht, habe ich sofort alle Register gezogen und bi8n mit viel Elan in den Geruchskillerkrieg gezogen.

Mittlerweile habe ich vier Maschinen Wäsche durch, die fünfte läuft grade, ich habe einfach alle Textilien, die irgendwie Geruch aufnehmen können und in der Wohnung rumhingen, in die Waschmaschine gesteckt. Mein Onkel hat eine große Gewerbewaschmaschine, da werde ich morgen die Oberbetten waschen und für die Matratzen hat er eine Spezial-Hotelreiniger-Maschine, er meint, damit kriegen wir die Matratzen aus dem Bett, in dem Vater geschlafen hat, problemlos wieder frisch und sauber.
Und ansonsten habe ich heute geputzt, erst die Küche und das Wohnzimmer und dann das Bad. Alleine das Bad habe ich ca. 3 Stunden lang geputzt, ich glaube, so sauber war das noch nie. Auch wenn wir es demnächst komplett neu machen, so musste ich es doch allein schon deshalb putzen, um den Geruch ab sofort und ohne Verzögerung zu killen. Aber ich glaube, es ist mir gelungen.

Außerdem habe ich eine Flasche Raumparfüm (das gute, teure von Blomus, denn bei dem weiß ich genau, dass es wirklich wirkt) im Haus versprüht, alle Böden mit viel Essigreiniger gewischt, alle Textilien gewaschen - und eben bin ich statt Pause einfach mal für eine Viertelstunde am Strand spazieren gegangen (denn wenn ich mich hingesetzt hätte, wäre ich nicht mehr hochgekommen, deshalb blieb als Pause nur einfach weiterlaufen, aber immerhin draußen) - und als ich vom Strand wieder in Haus kam - ROCH ES HIER GUT!
Ich könnte mich überschlagen vor Freude, aber ich glaube, es klappt tatsächlich, ich schaffe es, den Mief zu besiegen.

Morgen noch den Rest in Wohnzimmer und Küche, da habe ich heute schon die groben Vorarbeiten begonnen und vor allem den Esstisch und die Arbeitsplatten abgeschliffen, die sind aus Holz und so versifft, dass mit Abwischen nix mehr zu retten war, in der Küche sind alle Fliesen abgewaschen und alle draußen stehenden Tassen und Gläser einmal durch die Spülmaschine gelaufen.
Es wird - und ich glaube, es wird gut. Ich bin da ganz zuversichtlich. Und diese wilde Putzaktion macht sogar Spaß, denn ich mache es jetzt ja wirklich für mich. Außer mir wird es jetzt auch niemand anderes mehr schmutzig machen, allein das gibt der Putzerei einen komplett anderen Sinn. Ich hasse es, für andere Leute sauber zu machen - aber für mich selber, da finde ich das völlig okay.

Insgesamt war es also ein wunderwunderschöner Tag, mir tut jetzt zwar jeder Knochen im Körper einzeln weh - aber das war es wert.
Endlich wieder frei
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Montag, 6. März 2017
Alltag
Natürlich bin ich heute ins Büro gefahren, ich hatte Termine und es waren dringende Sachen zu erledigen.
Wenn ich nicht gefahren wäre, wäre ich zu Hause im Bett nur noch kränker geworden aus lauter Sorge, was im Büro dann so alles daneben geht.
Nicht ins Büro gehen finde ich zwar toll, aber das muss vorbereitet sein. Unvorbereitet fehlen ist grundsätzlich übel, das macht nachher mehr Arbeit als man sich an Ausruh- oder Erholungspotential an so einem Tag reinholt.
Ich bin aber auch schon fast wieder gesund, ich sagte ja, es war nur die tödliche Männergrippe, die ist meist nach drei Tagen wieder vorbei.

Ansonsten ist hier heute im Büro aber auch nichts Besonderes passiert, alles wie immer, würde ich sagen. Mehrfach kamen Kollegen und fragten, wie dies oder jenes zu tun sei, meine Antworten variierten zwischen "das Dokument dazu liegt auf dem Server" oder "habe ich Ihnen doch letzte Woche per Mail geschickt" oder "wenn Sie hier die Zahlen aus diesem Jahr und nicht die mitkopierten Zahlen aus dem Vorjahr einsetzen, wird es sofort logisch." bis hin zu "fragen Sie einfach Tante Google." - Mindestens zweimal sagten mir Kollegen, dies oder jenes wäre nicht möglich, worauf ich jedes Mal sagte "machen Sie es trotzdem" mit dem erstaunlichen Ergebnis, dass es dann doch funktionierte.
Abends rief dann noch der Chef erster Ordnung an und sagte, er hätte meinen Vermerk zum Vorgang xy im Mutterhaus gelesen und er sei der Meinung, das solle künftig immer nur noch in Abteilung A erledigt werden, weil in Abteilung B überhaupt keine kompetenten Mitarbeiter wären und deshalb dürfe man dieser Abteilung solche Vorgänge gar nicht erst geben. Meinen Einwand, dass Abteilung B dann aber gar keine Aufgaben mehr hätte, denn sie wäre ja überhaupt nur gegründet worden, um genau solche Vorgänge zu bearbeiten und ob es dann nicht klüger wäre, lieber in Abteilung B ein paar kompetente Leute einzustellen, wischte er mit der Bemerkung vom Tisch, dass "kompetente Mitarbeiter" und "Abteilung B" in einem Satz ein Widerspruch in sich sei.
Ich habe das Gefühl, hier sucht jemand offenen Streit mit dem Mutterhaus, das wird bestimmt lustig.
I'll stay tuned
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