anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 28. Februar 2017
Guter Tag
Heute hatte ich frei.
Ursprünglich wollte ich die gesamte Karnevalszeit von Freitag bis Dienstag auf Borkum bleiben, aber im Moment ist es mir dort so ungemütlich mit meinem Vater im Haus, dass es mir sehr gut in den Kram passte, dass die Fähren alle ausgebucht waren und wir deshalb schon gestern wieder zurück gefahren sind.
Ich hätte jetzt heute auch ins Büro gehen können, aber als ich heute morgen aufwachte, stellte ich fest, wie sehr mir der Gedanke gefällt, dass ich einfach mal komplett "sinnlos" frei habe. Ein ganzer freier Tag ohne fest verplante Aufgaben. Keine Reiserei, keine Putzaktionen, einfach nur so in den Tag hineinleben. Fand ich enorm reizvoll und bin deshalb genüßlich zu Hause geblieben.
C. und K. verschwanden am Morgen Richtung Münster und ich bin erstmal bis um 11h im Bett geblieben und habe irgendeinen komplett schwachsinnigen, schmalzigen Liebesfilm im Fernsehen geguckt. Herrlich, wenn man sich mal so gründlich in Dingen suhlt, die man ansonsten auf das tiefste verachtet.
Dann habe ich mich an den Rechner gesetzt und private Statistiken erstellt. Mein Leben in Zahlen. Einkommen, Ausgaben, Steuern, Versicherungen. Bis 2001 rückwärts, ab 2001 gab es dann alles in DM-Beträgen, da hatte ich keine Lust mehr, das extra umzurechnen. Außerdem sind die Jahre 2001 - 1990 auch intensiv von CWs gestalterischer Kreativität geprägt, das heißt, die Aussagekraft der Zahlen ist eher begrenzt.
Ich liebe Listen, ich liebe Statistiken, deshalb habe ich das heute einfach nur so gemacht, weil es Spaß machte und ich diese Zahlen schon immer mal geordnet in einer Übersicht zusammengefasst haben wollte.

Jetzt bin ich zufrieden.
Das war ein guter Tag heute
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Sonntag, 26. Februar 2017
Dies und das
Heute waren wir verabredet, um 11h, mit dem Onkel, eine Immobilie besichtigen, die er verkaufen muss, weil seine Frau sich von ihm getrennt hat und jetzt Geld verlangt. Die Immobilie steckt noch voll mit Kram, den er nun kurzfristig loswerden, wahrscheinlich sogar entsorgen muss und wir sollten mal schauen, ob es wir von den Dingen, die dort stehen, noch etwas gebrauchen können. - So ist das Leben, statt gradeaus, geht es oft nicht nur im Zickzack, sondern auch im Kreis oder gar direkt wieder rückwärts. Erst strengt man sich gewaltig an, um etwas zu erreichen, baut ein Haus, schuftet und rackert sich ab, sammelt jahrelang Kram, den man meint, später bestimmt mal gut gebrauchen zu können- und dann ist alles mit der Launenänderung eines anderen wieder verloren.

Ich hatte gestern 11h als Zeitpunkt vorgeschlagen, weil ich dachte, dann hätten wir noch genug Zeit, um vorher in Ruhe frühstücken zu können. Nicht bedacht hatte ich dabei, dass ich ohne Wecker erst gegen 10.40h mühsam die Augen aufschlage und das auch überhaupt nur, weil K. am Bett steht und Radau macht, da er berechtigterweise annimmt, dass ich es nur noch schwerlich schaffen werde, bis zum Eintreffen des Onkels Punkt 11h (der Onkel ist immer pünktlich, lohnt nicht, auf etwas anderes zu spekulieren) geduscht, bekleidet und fertig zur Abfahrt in der Tür zu stehen.

Hat natürlich auch nicht geklappt, wir sind dann einfach 10 Minuten später mit dem eigenen Auto hinterher gefahren.

Frühstück gab es deshalb erst nach Rückkehr, gegen 13h, dann haben wir ein wenig rumgepusselt und schon war es 16h und Zeit, J. zur Fähre zu bringen, der hat ja morgen wieder Schule.

In Münster wird seltsamerweise Karneval gefeiert, deshalb ist morgen für alle frei und wir können einen Tag länger bleiben.

Draußen weht und stürmt es, immer wieder prasselt der Regen so laut ans Fenster, dass man zusammenzuckt, ziemlich ungemütliches Wetter, ich gehe jetzt einfach wieder ins Bett
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Sonntag, 19. Februar 2017
Familiensonntag
Nach dem Frühstück räumten die Kinder den Tisch ab und setzten sich dann jeder mit seinem Rechner vor seinen Rechner wieder an den Tisch und beschäftigten sich mit "ernsthafter" Arbeit.
C. hatte jede Menge Excel-Übungsaufgaben gefunden und beschlossen, einen Tag vor dem Praktikumsstart sich dann doch noch mal intensiver mit diesem Programm auseinanderzusetezen. Wenn man ein Praktikum für den Schwerpunkt "statistische Wissenschaft" macht, ist das vielleicht keine ganz verkehrte Idee.
J.dagegen muss Ende des Monats eine Facharbeit in seinem Abitur-Leistungsschwerpunktfach abgeben, auch hier ist es sicherlich sehr klug, mit der Fertigung dieser Arbeit nicht erst am Tag vor Abgabetermin zu beginnen.

Als ich am Esstissch vorbeikam, hatten beide Kinder Fragen zu den Themen, mit denen sie grade beschäftigt waren, so dass ich mir meinen Rechner auch nach unten zum Esstisch holte und dann saßen wir dort zu dritt und ich habe versucht abwechselnd C. und J. bei ihren Übungen zu helfen. In Excel bin ich relativ fit, mit diesen statistischen Sonderbegriffen habe ich dafür sonst wenig zu tun, so dass ich nur mit C. zusammen ein recht gutes Team war, um diese Übungsaufgaben zu lösen und C. zu erklären, welche Feinheiten man bei diesen Dingen noch so aus Excel herauskitzeln kann.

J. auf der anderen Seite brauchte ab und zu Formulierungshilfen und ein wenig Unterstützung bei mathematischen Grundsatzüberlegungen. Insgesamt war es damit ein richtiger Familientag wie früher unter der Überschrift: "Kinder machen Hausaufgaben und Mutter hilft", aber gleichzeitig auch viel lustiger, weil die Aufgaben, die die Kinder heute so zu erledigen haben, mir inzwischen deutlich mehr Spaß machen als der klassische Schulstoff, der früher gebimst werden musste.
Außer Mathe haben mir Sprachen immer viel Spaß gemacht, den Schulstoff dazu fand ich regelmäßig aber sehr überflüssig. Ging mir schon als Schüler so, hat sich als Mutter auch nicht geändert, aber immerhin konnte ich 30 Jahre später die Frage beantworten, warum es klug ist, so Sachen wie zB Versmaße, also Jambus Trochäus und Co. gründlich zu beherrschen: Man braucht das Wissen, um später den Kindern helfen zu können, die das ja auch wieder lernen müssen und mit Pech einen eher erklärungsaversen Lehrer erwischt haben. Oder die Kinder kommen auf die Eltern und sind dann mitunter beratungsresistent, was Erklärungen von Lehrern angeht. In beiden Fällen ist es gut, wenn man als Mutter den Kram beherrscht und den Kindern dadurch die Deutschnote rettet.

Aber die Versmaßzeit hat inzwischen auch das dritte Kind hinter sich, stückchenweise werden die gewünschten Hilfestellungen deutlich praxisnäher und machen jetzt auch mir tatsächlich Spaß.

Ansonsten war das Wochenende hauptsächlich von "kein Bürokram" geprägt, d.h. ich habe mich nicht einmal mit irgendwelchen Unterlagen oder Mails dazu beschäftigt, noch nicht mal gedanklich, und stelle mit Befriedigung fest, wie erholt ich mich fühle
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Sonntag, 12. Februar 2017
Ganz viel erledigt
von dem, was an Arbeiten für CWs Hinterlassenschaftsgesellschaften geplant uind dringend nötig war.
Ich hätte es ja nicht gedacht, aber ich habe heute tatsächlich fast acht Stunden am Schreibtisch gesessen und ziemlich effizient jede Menge Dinge abgearbeitet, aufgeräumt, abgelegt, strukturiert, in Übersichten zusammengefasst und als Steuererklärungen aufbereitet.

Ja, ich weiß, es ist ja auch mein Job, und natürlich kann ich das und weiß, was ich tun muss. Aber irgendwie ist es immer etwas anderes, ob man solche Dinge ganz normal während der offiziellen Arbeitszeiten im Büro macht - oder privat am Wochenende zuhause, wissend, dass man dafür nicht bezahlt wird, sondern dass es einfach nur getan werden muss.
Und CW hat ein solches Durcheinander hinterlassen, dass es mich regelmäßig gruselt, es überhaupt anzupacken. 90% der Zeit bin ich nur damit beschäftigt, Dinge zu sortieren und System in die Unterlagen zu bringen. Da er aber ja nicht nur eine Firma hinterlassen hat, sondern gleich ein halbes Dutzend, die er auch noch alle irgendwie miteinander verzahnt und verschwurbelt hat, kann man es sich vorstellen wie einen Riesenberg völlig verknäulter Bindfäden: wenn man an einer Stelle zu fest zieht, zieht sich an einer anderen Stelle ein Knoten so fest zu, dass danach gar nichts mehr geht. Es ist regelmäßig sehr zum Haare raufen.
Aber heute habe ich eine ganze Ecke aufgewickelt, sehr feines Gefühl, weshalb ich jetzt hoch zufrieden ins Bett gehe
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Samstag, 4. Februar 2017
Shopping
Heute war ich einkaufen, oder genauer: ich war shoppen.
Das ist deswegen ein erwähnenswerter Umstand, weil ich das so extrem selten tue. Aber heute bin ich tatsächlich zusammen mit K. durch die Fußgängerzone einer Stadt gebummelt und wir haben ganz viele Anziehsachen gekauft, jeder von uns hat etwas bekommen.
Es ist jetzt nicht so, dass wir in die Stadt gefahren wären, weil wir Anziehsachen kaufen wollten. Nein, keiner von uns braucht wirklich irgendetwas Neues zum anziehen, wir haben alle beide ausgesprochen gut gefüllte Kleiderschränke. Andererseits hat man natürlich nie das Richtige und etwas Neues zu haben ist auch immer schön. Doch eigentlich wollte ich nur eine Brille haben.
Ich finde, wenn man immer eine Brille trägt, was ich ja, seitdem ich diese Gleitsichtbrille habe, tatsächlich konsequent tue, dann ist eine Brille so etwas wie Schuhe. Eine reicht nicht, man braucht einfach mehrere, damit man auch je nach Outfitstil ein entsprechendes Brillenmodell dazu kombinieren kann. Und deswegen hätte ich gerne noch eine weitere Brille. Das ist aber gar nicht so einfach, denn das Gestell, was ich mir vorstelle, scheint noch nicht designt zu sein. Oder ich war noch nicht in dem richtigen Brillenladen. Weil ich das für das entschieden wahrscheinlichere Argument halte, wollte ich heute unbedingt in noch mehr Brillenläden gehen, die Optiker hier in Greven habe ich schon durch.
Deswegen sind K. und ich heute in eine etwas größere Stadt gefahren, ich hatte gegoogelt, wo es die meisten Brillenläden auf einen Haufen gibt.
Ich habe auch ganz viele Brillen aufprobiert, nur mein Gestell war nicht dabei.
Deshalb sind wir einfach noch etwas weiter durch die Stadt gebummelt und dann war da ein Marc O'Polo Laden.
Eigentlich bin ich ja relativ immun gegen Klamottenläden, weil ich schon viel zu lange und viel zu erfolgreich meine Bekleidung auf dem Flohmarkt oder in Secondhandshops kaufe. Das verdirbt die individuelle Preiselastizität, ich finde fünf Euro für eine hochwertige Markenhose immer schon teuer. Und ich trage fast ausschließlich sehr hochwertige Markenklamotten.
Aber ausgerechnet Marc O'Polo ist eine Marke, da reagiere ich fast immer drauf. Während meines Studiums habe ich mir meinen Unterhalt überwiegend durch Klavierunterricht verdient und zwar bin ich zu dem jeweiligen Klavierschüler ins Haus gefahren. Bei einer Familie habe ich die Töchter fast acht Jahre unterrichtet und mich im Laufe der Zeit mit der Mutter der Mädchen immer mehr angefreundet und wir haben oft nach dem Unterricht noch mal mindestens so lange gequatscht wie ich nur für den Unterricht engagiert war. Ich habe die Termine für diese Familie vorsätzlich immer auf den frühen Abend gelegt, damit ich danach unbegrenzt Zeit hatte. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, diese Familie gehörte zum gehobenen Mittelstand. Aus damaliger Sicht hatte ich das Gefühl, die Leute haben einfach unbegrenzt Geld. Dabei waren sie aber eben keine Snobs oder irgendwie neureich sondern ausgesprochen nett, sympathisch und natürlich. Besonders gut gefiel mir der Kleidungsstil der Mutter. Sie trug überwiegend Klamotten von Marc O'Polo und zweimal hat sie mir einen abgelegten Pullover geschenkt, den ich hütete wie einen Goldschatz. Einen dieser Pullover besitze ich bis heute.
Natürlich war ich damals dann auch mal in so einem Marc O'Polo Laden gucken, aber die Preise dort sprengten jedes Budget, was ich mir vorstellen konnte. Pullover unter 100 DM gab es gar nicht. In dieser Zeit brannte sich bei mir die feste Verbindung ein: Marc O'Polo = totschicke Klamotten, aber leider auch unendlich teuer.
Heute ist mir längst klar, dass Marc O'Polo vielleicht keine Billigmarke ist, aber von unendlich teuer kann nun wirklich keine Rede sein. Trotzdem reagiere ich immer noch mit ganz viel positivem Gefühl, wenn ich irgend etwas von Marc O'Polo sehe. Und deshalb musste ich natürlich heute unbedingt in diesen Laden gehen, ganz viele Marc O'Polo Klamotten auf einen Haufen, vielleicht haben die ja etwas reduziert.
Hatten sie. Ich besitze jetzt eine neue Samtstretchjeans in der Farbe "Asche der Rosen" mit passendem Oberteil.
Die Farbe "Asche der Rosen" fällt zeitlich zusammen mit der positiven Prägung für Kleidung von Marc O'Polo, denn der Begriff stammt aus dem Roman "Dornenvögel", den ich mit Anfang 20 mit unglaublich romantischen Vorstellungen mindestens dreimal gelesen habe. Für ein Outfit von Marc O'Polo in dieser Farbe, ich glaube vor 30 Jahren hätte ich dafür meine Seele verkauft.
Für K. habe ich in dem Laden dann auch noch ganz tolle Sachen gefunden, Hose, Hemd und Jacke, so dass ich jetzt nicht nur mit meiner eigenen Kleidung angeben kann, sondern auch noch mit einem totschicken Mann neben mir.
Und weil wir uns dann einmal warm geshoppt hatten, sind wir noch in den nächsten Laden gegangen, dort hatten wir nämlich das Auto geparkt, und wenn man dort einkauft, kann man reduziert parken.
Selbstverständlich ist es ausgesprochen wirtschaftlich, für 700 € einzukaufen um bei der Parkgebühr 0,50 € zu sparen.
Deshalb habe ich jetzt eine neue Jacke mit passender Weste dazu (Weste über Jacke, was bedeutet, dass die Weste so groß ist, dass ich sie über jede Jacke anziehen kann) und K. einen neuen Anzug mit Hemd, Schlips und Gürtel - und wir hatten beide einen richtig tollen Tag
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Mittwoch, 1. Februar 2017
Grandios gescheitert
Manchmal gibt es Tage, da bin ich dermaßen unproduktiv, dass ich es selber schon fast wieder bewundere.
Heute zum Beispiel habe ich nichts von dem geschafft, was in meiner Inbox auf dringende Erledigung wartete, dafür aber jede Menge anderer Dinge, die einfach so durch Zufall vom Himmel fielen und auch getan werden mussten? sollten? wurden!
Ging schon los am frühen Morgen mit diversen, unerwarteten Telefonanrufern, die mir Dinge erzählten, die ich dann unbedingt wieder weiterbesprechen musste, was dazu führte, dass ich dann selber aktiv andere Leute anrief und über die frisch aufgeworfenen Themen noch reichlich länger weiter telefonieren musste.
Wenn man ständig telefoniert, muss man sich natürlich nicht wundern, dass man zu nichts kommt.
Als ich das so gegen Mittag feststellte, habe ich den Tagesplan spontan komplett gecancelt und endlich mal das getan, was ich schon seit langer, langer Zeit tun wollte, nur nie genug Zeit hatte, mich überhaupt damit zu beschäftigen, weshalb ich fand, das ist genau die richtige Beschäftigung für einen Tag wie heute, der eh nicht mehr zu retten war.
Deshalb habe ich heute meinen Kalender aufgeräumt, seit 2008 rückwärts alle Termine auf Sitte und Anstand kontrolliert, die eher unanständigen alle privat versiegelt, dann noch die nähere Zukunft analysiert, beruhigt festgestellt, dass es da schon ganz gut aussieht - und dann meinen Kalender dem Sekretariat freigegeben.
Da ich mich seit neun Jahren stets erfolgreich dagegen gewehrt habe, war das für mich ein großes Ding. Mag ja sein, dass das für alle anderen ganz normal ist, aber ich kam mir ein bisschen vor wie eine Nonnenschülerin auf dem FKK Strand. Fühlt sich schon sehr intim an, anderen Einblick in meinen Kalender zu geben.
Die Sekretärin war auf alle Fälle sehr dankbar dafür und ließ nicht ab, mir zu versichern, wie viel einfacher sie nun ihren Alltag gestalten kann. Endlich Herrin über alle Kalender - wahrscheinlich fühlt sie sich jetzt wie eine Domina auf dem FKK Strand....
Naja, und weil ich dann einmal dabei war, habe ich mich gleich ausführlich mit den sonstigen Kalenderfunktionen beschäftigt und ein wenig für Farbe gesorgt, in dem ich über bedingte Formatierungen die unterschiedlichen Termine gleichmäßig farblich zusammenfügte. "Privat" ist jetzt grün und "Urlaub" gelb, irgendwie war allerdings die Farbauswahl insgesamt nur so mittelbegeisternd.
Und so verging der Tag mit Tändeleien, aber ganz ehrlich? - Insgesamt fand ich das alle völlig in Ordnung und ich habe heute nicht einmal gestresst gestöhnt. Muss vielleicht auch mal sein, so ein Urlaubstag im Büro
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Mittwoch, 1. Februar 2017
gefaxte E-Mail
Dass man Faxe als E-Mail bekommt, ist ja mittlerweile üblich. Ich bekomme meine Faxe schon lange als E-Mail, weil das viel bequemer ist und ich sie überall, wo ich grade bin, empfangen kann und nicht an den Standort eines mechanisches Gerätes gebunden bin.
Faxe verschicken tue ich dagegen relativ selten. Privat habe ich zwar ein Gerät, das das theoretisch könnte, aber ich habe mir schon lange nicht mehr die Mühe gemacht, meinen Telefonanschluss und die Fritzbox und das Gerät so miteinander zu verbinden und zu konfigurieren, dass es auch tatsächlich als Faxgerät einsetzbar. Denn ich bräuchte es ja nur zum Verschicken, empfangen kann ich Faxe auch ohne Spezialgerät.
Im Büro steht aber natürlich noch ein Faxgerät und wenn ich termingebundene Behördenpost habe, die, was bei mir ja durchaus schon mal vorkommt, grade eben kurz vor Fristablauf noch mit Aus- und Eingangsstempel transportiert werden muss, dann nutze ich natürlich gerne das Faxgerät, üblicherweise ist das "gerichtsfest".
Aber sonst? Warum sollte man heute noch Faxe verschicken?
Aber ich habe heute einen Grund gefunden: Weil der Empfänger das problemlos empfangen kann. Und aus genau dem Grund habe ich heute sogar eine E-Mail als Fax verschickt. Ich musste zwar etwas grinsen, weil es irgendwie so seltsam verwickelt retro ist, aber wenn es doch ein sinnvoller Weg ist, sollte man ihn nehmen, dachte ich mir.
Ich habe heute nämlich den Stadtwerken auf Borkum eine E-Mail geschrieben wegen des Pfusch am Baus beim Haus meines Vaters. Und damit sowohl mein Onkel als auch mein Vater darüber informiert sind, was ich da geschrieben habe, habe ich die E-Mail anschließend ausgedruckt und dann meinem Onkel als Fax nach Borkum geschickt. Er hat theoretisch auch Internet und einen Computer und ein Smartphone, aber ob und wann und wie er da eine E-Mail mit Anhang rausfischt, das wollte ich mir lieber nicht vorstellen, deshalb habe ich ihm die E-Mail lieber als Fax geschickt. Und sie ist angekommen, er hat sich schon gemeldet und alle sind jetzt informiert.
Am Donnerstag findet jetzt eine erneute Begeheung des Hauses statt, diesmal mit dem zweiten Geschäftsführer der Stadtwerke, bin ja mal gespannt, wie das alles so weitergeht
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Sonntag, 29. Januar 2017
Hintereinanderweg
So, ich sitze.
Uff.
Gefühlt das erste Mal heute, denn bisher war ich den gesamten Tag über durchgängig mit irgendwas beschäftigt.
Es ging los mit einem Termin mit den Stadtwerken in Vaters Haus. Da es die Wasserleitung der Stadtwerke war, die letzten Sommer undicht wurde und dadurch diesen Riesenwasserschaden in Vaters Haus verursacht hat, haben die sich bisher auch darum gekümmert, das ganze wieder zu reparieren - und jetzt meinten sie, wären sie erst mal fertig. Alles, was nass war, wurde entfernt, dann wurde das entkernte Haus drei Monate getrocknet und jetzt wurde der Estrich wieder neu verlegt. Nur ein Haus mit nackichtem Estrich ist ja noch nicht fertig. Jetzt fehlt noch der Bodenbelag und die Wände müssen auch alle noch gemacht werden. Die Stadtwerke meinen nun, dass sie dafür nicht mehr zuständig seien, denn der alte Bodenbelag sei ja schon sehr alt gewesen und deshalb wertlos und etwas wertloses müssen sie nicht ersetzen. Und das gleiche gelte für die Wände bzw. Tapeten.
Ich glaube allerdings, wir werden da jetzt Streit bekommen.
Nach den Stadtwerken habe ich dann sofort den Maler angerufen, der auch spontan Zeit hatte, sich das Haus im derzeitigen Zustand beguckte, immer wieder nur den Kopf schüttelte und betrübt feststellte, dass da noch sehr viel zu machen sei. Gut fünfstellig, meint er.
Jetzt wird es also so sein, dass wir den Maler beauftragen und mit seiner Rechnung erst mal in Vorleistung gehen müssen, dann müssen wir noch einen Anwalt beauftragen und auch den erst mal bezahlen - und dann schauen wir mal, was die Stadtwerke davon so übernehmen werden oder müssen. Hilft alles nix, denn sonst wird das Haus nie mehr fertig und ich habe einen Dauerbewohner in meinem Haus gewonnen. Ich kümmere mich also aus reinem Selbstnutz.
Nach diesen Handwerker- und Bauterminen war es Mittag und ich bin umgehend ins Dorf gefahren, die nächste Liste an Erledigungen abarbeiten. Fahrkarte kaufen für die Fähre morgen und bei Rossmann einkaufen und die Drogeriebestände wieder auffüllen. Mittlerweile bin ich schon so weit, dass ich auch die notwendigen Drogeriebestände für das Festlandhaus hier auf der Insel kaufe, denn hier habe ich tatsächlich einen Drogeriemarkt in erreichbarer Nähe und so habe ich heute Zahnpaste und Deo und Shampoo und Müllbeutel gekauft - was ich morgen alles mit nach Greven nehme. Irgendwie schon arg bekloppt, erst wird der Kram hier aufwendig mit der Fähre hingeschafft und jetzt karre ich ihn mit der Fähre wieder zurück - aber wann soll ich unter der Woche Drogerieartikel einkaufen? Deshalb eben so.
Dann Weiterfahrt zum Onkel und dort stundenlang den Computer und das Handy wieder resettet und ans Laufen gebracht. Wenn man alte Leute länger als vier Wochen mit irgendeinem EDV-Kram alleine wurschteln lässt, ist in der Regel alles so sehr verstellt, dass man am allerbesten gleich eine Recovery-CD reinschiebt und alles neu aufsetzt.
Erst gegen 17.30h waren wir da fertig, dann Weiterfahrt zu Lidl, noch fix die Dinge kaufen, die wir gestern vergessen hatten.
Und außerdem mussten wir auch noch im Getränkemarkt vorbei, die Kiste mit Malzbier zurückgeben, die K. aus Versehen erwischt hatte. K. behauptet ja, dass er durch seine Brille, die ihm der Optiker angepasst hat, nicht gut gucken kann, weshalb er sie höchst selten trägt. Ohne die Brille kann er aber eigentlich gar nichts mehr gucken, zumindest nichts lesen, und dann erwischt er halt schon mal Malzbier statt Pilsbier.
Jetzt haben wir das richtige Bier und genug zu essen, gegen 18.30h war ich endlich wieder zu Hause. Dann aber noch Kochen und Kuchenbacken - Vater hat morgen Geburtstag und deshalb erwartet auf alle Fälle sein Enkel, dass es die traditionelle Familienschwarzwälderkirschtorte gibt, die schon meine Großmutter immer zu Geburtstagen hergestellt hat.
Aber nu ist alles geschafft, alle sind satt und zufrieden, Küche ist wieder aufgeräumt, die fünfte Maschine Wäsche ist nicht nur fertig getrockent, sondern auch schon gelegt und wieder eingeräumt, Torte steht im Kühlschrank, nur der Ofen, den kriegt K. nicht zum Brennen.
Heize ich eben von innen nach und hole mir noch einen Rotwein.
Prost
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Montag, 23. Januar 2017
Zehn Minuten
Auf dem Weg ins Büro habe ich heute morgen noch rasch ein paar Erledigungen abgearbeitet, die schon länger auf meiner to-do-Liste standen, die ich aber immer vor mir her geschoben habe, weil ich ja meist so eilig bin und nie Zeit habe.
Heute waren aber bereits ab 9h Bewerbungsgespräche angesetzt, so dass ich sowieso deutlich früher als sonst im Büro sein musste - und wenn ich eh schon so früh unterwegs bin, dann kann ich den Erledigungskram ja auch gleich noch miteinbauen.

Also habe ich heute morgen auf dem Weg ins Büro drei Rollen gelbe Säcke aus dem Rathaus besorgt (auf dem Schild vor der Kiste mit den gelben Säcken steht, man soll maximal zwei Rollen pro Person mitnehmen, aber solche Verbote reizen mich ja spontan, sie zu übertreten, deshalb habe ich eine dritte Rolle unter meinem Pulli aus dem Rathaus geschmuggelt. Nicht, dass es irgendjemanden interessiert hätte, aber ich kam mir wunderbar verrucht vor.) - und nach dieser Aktion bin ich beim Arzt vorbeigegangen und habe meine Versichertenkarte einlesen lassen. (Dass ich es neulich überhaupt rechtzeitig geschafft hatte, zum Arzt zu gehen, um mir mein Quartalsrezept abzuholen, hat mich ja schon schwer stolz gemacht. Da kann dann keiner erwarten, dass ich dann auch noch gleich meine Versichertenkarte dabei habe). Und dann war ich noch beim Bäcker und habe mir ein belegtes Brötchen fürs Büro gekauft.
Richtig große Aktion also.
Als ich im Büro ankam, stellte ich fest, dass ich heute insgesamt nur genau 10 Minuten länger zwischen Wohnung und Büro unterwegs gewesen bin als sonst, was also im Umkehrschluss bedeutet, dass ich für meine "große Erledigungstour", für die ich ja sonst nie Zeit habe, genau 10 Minuten gebraucht habe.
Hmmm, hat mich schon sehr nachdenklich gemacht.
Ich glaube, an meinem Zeitgefühl und meinem Zeitmanagement sollte ich dringend noch mal arbeiten
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Sonntag, 22. Januar 2017
Auswärtslesung
Heute Abend waren wir auf einer Lesung von Wladimir Kaminer.
Ich mag Kaminers Texte, weil ich die trockene und sehr anschauliche Art, wie er Lebenssachverhalte zusammenfasst und auf den Punkt bringt,sehr schätze, ich dachte also, es wird bestimmt toll.
Aber so eine Lesung außerhalb des eigenen Sofas ist mühsam, durfte ich mal wieder feststellen. Hörbuch mit Kopfhörer zuhause wäre doch sehr viel mehr mein Geschmack, hilft nix. Zuhause habe ich Nüsse zum Knabbern, Pausen, wenn ich Pipi muss (und dann ohne Schlange vorm Klo) und vor allem keine parfümierten Sitznachbarn, die auch noch auf russisch miteinander flüstern.
Ich hatte die Nüsse vergessen mitzunehmen, musste Pipi, als keine Pause war und meine Sitznachbarinnen waren schwer zu ertragen.
Ich bin halt eher nicht so der Weggehtyp.
Aber sonst war's toll
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