Sonntag, 26. November 2023
Vom Hausbau zum Blogbau
anje, 21:32h
Ich habe heute darüber nachgedacht, welches Blogdesign ich gerne haben würde, wenn ich frei wählen könnte und dabei festgestellt, welche Unmenge an unterschiedlichen Möglichkeiten es gibt und plötzlich fühlte mich sehr an die ersten Schritte beim Hausbauen erinnert, da musste ich ja auch erst mal festlegen, was ich unbedingt haben will, was ich auf keinen Fall haben will und was mir egal ist.
Das Blog, was ich zur Zeit hier habe, ist so etwas wie ein Haus vom Bauträger: Es gibt eine Liste von Dingen, aus denen man auswählen kann und dann klickt man sich das zusammen, was einem davon am besten gefällt und fertig. Die Rahmenbedingungen sind aber schon vorgegeben und üblicherweise werden die Nachbargrundstücke ja vom selben Bauträger bebaut, so dass sich die Häuser nachher zwar in der äußeren Optik unterscheiden, aber der grundsätzliche Aufbau und das Innenleben folgen bestimmten Regeln, weil der Bauträger ja üblicherweise auch immer mit denselben Architekten, Planern und Handwerkerfirmen zusammenarbeitet und da ist eine gewisse Einheitlichkeit nicht nur für den Bauträger wirtschaftlich sinnvoll, sondern wahrscheinlich auch praktisch gar nicht zu vermeiden.
Das Haus, was wir seit vielen Jahren planen zu bauen, wird eine Einzelanfertigung. Alles an diesem Haus wird einzeln überlegt, geplant und ausgesucht sein, angefangen von dem Grundstück, das ursprünglich mal Teil eines neu erschlossenen Baulandgebietes am Stadtrand war, inzwischen ist es aber die einzige Baulücke in einem Gebiet, das längst kein Stadtrand mehr ist, weil sich die Bebauungspläne des ursprünglichen Eigentümers zerschlagen haben und das Grundstück deshalb noch nie bebaut wurde. Es gibt also keinen Projektentwickler oder Bauträger mehr, es gibt noch nicht mal ein altes Haus, was in Ansätzen als Vorlage dienen könnte, für dieses Grundstück müssen wir also alles komplett neu und alleine planen.
Weil wir das Grundstück nun schon seit einigen Jahren* besitzen, hatten wir alle Welt der Zeit, uns ausführlich Gedanken darüber zu machen, was wir von unserem neuen Haus erwarten, was es können soll und was wir auf keinen Fall haben wollen.
*wenn man die Gelegenheit hat, an ein solches Grundstück zu kommen, muss man zugreifen, auch wenn wir damals wussten, dass wir frühestens im Jahr 2024 umziehen können.
K sagt immer, dass ich sehr schlecht bin in Anfangen, aber sehr gut in Verbessern. Das beschreibt mich ziemlich gut, weil ich fast immer eine Idee habe, wie man aus etwas nicht so Gelungenem doch noch etwas Brauchbares machen kann. Aber ein Neustart ohne Vorlage, im wahrsten Sinne des Wortes auf der grünen Wiese, das überfordert mich.
Bei mir bestand deshalb die Hausbeschreibung zunächst mal nur aus einer Negativliste, sogar aus einer sehr langen Negativliste, weil es mir leicht fällt, zu erkennen, was mir nicht gefällt, aber eben schwer zu beschreiben, was mir so gut gefällt, dass ich anschließend nichts mehr zu verbessern habe.
Ich bin durch die Weltgeschichte gefahren, habe andere Häuser angesehen und konnte seitenweise aufzählen, was ich alles hässlich, unpraktisch, überflüssig, zu protzig, stillos, oder anders übel fand - was ich also auf keinen Fall haben will, wenn ich bei Null anfange.
Ein "Musterhaus", bei dem ich spontan gesagt hätte, das ist cool, so ähnlich oder in diesem Stil möchte ich das auch haben, habe ich in mehr als zehn Jahren aktives Häuserangucken nicht gefunden.
K löste dieses Problem, wie er es immer löst: Er machte eine Vorgabe und ich durfte Verbessern. Als Team sind wir wirklich gut, erstens weil K die stoische Westfalenruhe hat, sich von meinem Gemecker nicht aus dem Tritt bringen zu lassen und zweitens, weil er an Dinge denkt, die mir als Grundbeschreibung nicht eingefallen wären, die ich aber sofort sinnvoll "umbaue" und ergänze, wenn sie mir jemand vorlegt.
Nach dem es uns auch gelungen war, einen Architekten zu finden, der uns als Team ertrug und sogar Spaß daran hatte, unsere Vorgaben aus architektonischer Sicht umzusetzen und uns aktiv Lösungen vorschlug, die uns gemeinsam begeisterten, haben wir fast drei Jahre zu dritt gemeinsam in die Detailplanung des Hauses gesteckt.
Mittlerweile haben wir einen Entwurf, den ich persönlich als äußerst gelungen bezeichne, jetzt müssen wir nur noch Handwerker finden, die das Ganze dann auch bauen, das ist noch mal ein größerer Kraftakt und da wir beide beruflich grade sehr eingespannt sind, haben wir uns um diesen Teil der Umsetzung länger nicht gekümmert, ich bin aber nach wie vor zuversichtlich, dass es irgendwann auch mal fertig ist.
Aber zurück zum Blogdesign, denn das war ja mein eigentlicher Ausgangspunkt.
Auch hier könnte ich eine Variante wählen, die bei Null beginnt und jedes Detail von Hand programmiert selber einfügt.
Einen echten Mehrwert kann ich dabei aber für mich nicht erkennen, denn bei Blogdesigns bin ich viel eher mit Baukasten-Bauträger-Systemen zufrieden, wahrscheinlich bin ich hier viel weniger anspruchsvoll, weil meine Negativliste auch viel kürzer ist.
Was ich auf keinen Fall möchte, ist eine Seite, auf der die einzelnen Artikel immer nur mit den ersten zwei Sätzen angeteasert werden und man jeden Beitrag separat anklicken muss, wenn man weiterlesen möchte. Mich macht das jedes Mal sehr misstrauisch, denn ich erkenne keinen Nutzen dahinter, außer dass der Blogbetreiber Mengen an Klicks für jeden Beitrag einzeln generiert. Es mag sein, dass das für manche Menschen wichtig ist, im Maschinenraum dahinter die Klickzahlen zu sehen und sich am eigenen Fame zu berauschen, ich brauche das nicht und ich möchte auch nicht in Ansätzen den Verdacht aufkommen lassen, dass es mich überhaupt interessiert. Für mich deshalb bitte eine Blogoberfläche, wo für eine angemessene Menge an Tagen alle Beiträge offen hintereinander lesbar sind.
Und ich hätte gerne eine zweite Spalte, in der man sieht, wo und was als letztes kommentiert wurde, weil ich das praktisch finde.
Eine Blogroll mag ich auch, am liebsten hätte ich eine, deren Reihenfolge sich ständig von alleine aktualisiert, d.h. Blogs, auf denen grade neue Beiträge erschienen sind, stehen oben, Blogs, die seit längerem schlafen, weiter unten.
Und eigentlich war's das schon, sehr viel mehr brauche ich nicht. Auf ein Haus übertragen würde ich sagen, dass ich zum Bloggen mit einem stinklangweiligen, nullachtfünfzehn Einfamilienreihenhaus von der Bauträgerstange zufrieden bin. Keine schwierigen Extras, keine hervorgehobene Individualität und auch keinen eigenen Eintrag bei Google Maps. (Das ist etwas, über dass ich mich schieflachen könnte, wer sich da bei Google Maps alles eines Privateintrag generiert hat, Leute gibt's, ehrlich.)
Mir zu überlegen, was mir bei unserem eigenen, final zu bauenden Haus wichtig ist, fand ich ungleich komplizierter, vielleicht beschreibe ich das auch mal, was ich alles von unserem neuen Haus erwarte.
Das wird dann aber ein eigener Text, mit dem ich das Gesamtkonzept sicherlich noch einmal gründlich überdenke und zusammenfasse, wahrscheinlich also eine gute Idee, das einmal in Worte zu fassen, bevor wir den Auftrag für den Rohbau unterschreiben
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(Abgelegt in anjemerkt und bisher 207 x anjeklickt)
Das Blog, was ich zur Zeit hier habe, ist so etwas wie ein Haus vom Bauträger: Es gibt eine Liste von Dingen, aus denen man auswählen kann und dann klickt man sich das zusammen, was einem davon am besten gefällt und fertig. Die Rahmenbedingungen sind aber schon vorgegeben und üblicherweise werden die Nachbargrundstücke ja vom selben Bauträger bebaut, so dass sich die Häuser nachher zwar in der äußeren Optik unterscheiden, aber der grundsätzliche Aufbau und das Innenleben folgen bestimmten Regeln, weil der Bauträger ja üblicherweise auch immer mit denselben Architekten, Planern und Handwerkerfirmen zusammenarbeitet und da ist eine gewisse Einheitlichkeit nicht nur für den Bauträger wirtschaftlich sinnvoll, sondern wahrscheinlich auch praktisch gar nicht zu vermeiden.
Das Haus, was wir seit vielen Jahren planen zu bauen, wird eine Einzelanfertigung. Alles an diesem Haus wird einzeln überlegt, geplant und ausgesucht sein, angefangen von dem Grundstück, das ursprünglich mal Teil eines neu erschlossenen Baulandgebietes am Stadtrand war, inzwischen ist es aber die einzige Baulücke in einem Gebiet, das längst kein Stadtrand mehr ist, weil sich die Bebauungspläne des ursprünglichen Eigentümers zerschlagen haben und das Grundstück deshalb noch nie bebaut wurde. Es gibt also keinen Projektentwickler oder Bauträger mehr, es gibt noch nicht mal ein altes Haus, was in Ansätzen als Vorlage dienen könnte, für dieses Grundstück müssen wir also alles komplett neu und alleine planen.
Weil wir das Grundstück nun schon seit einigen Jahren* besitzen, hatten wir alle Welt der Zeit, uns ausführlich Gedanken darüber zu machen, was wir von unserem neuen Haus erwarten, was es können soll und was wir auf keinen Fall haben wollen.
*wenn man die Gelegenheit hat, an ein solches Grundstück zu kommen, muss man zugreifen, auch wenn wir damals wussten, dass wir frühestens im Jahr 2024 umziehen können.
K sagt immer, dass ich sehr schlecht bin in Anfangen, aber sehr gut in Verbessern. Das beschreibt mich ziemlich gut, weil ich fast immer eine Idee habe, wie man aus etwas nicht so Gelungenem doch noch etwas Brauchbares machen kann. Aber ein Neustart ohne Vorlage, im wahrsten Sinne des Wortes auf der grünen Wiese, das überfordert mich.
Bei mir bestand deshalb die Hausbeschreibung zunächst mal nur aus einer Negativliste, sogar aus einer sehr langen Negativliste, weil es mir leicht fällt, zu erkennen, was mir nicht gefällt, aber eben schwer zu beschreiben, was mir so gut gefällt, dass ich anschließend nichts mehr zu
Ich bin durch die Weltgeschichte gefahren, habe andere Häuser angesehen und konnte seitenweise aufzählen, was ich alles hässlich, unpraktisch, überflüssig, zu protzig, stillos, oder anders übel fand - was ich also auf keinen Fall haben will, wenn ich bei Null anfange.
Ein "Musterhaus", bei dem ich spontan gesagt hätte, das ist cool, so ähnlich oder in diesem Stil möchte ich das auch haben, habe ich in mehr als zehn Jahren aktives Häuserangucken nicht gefunden.
K löste dieses Problem, wie er es immer löst: Er machte eine Vorgabe und ich durfte Verbessern. Als Team sind wir wirklich gut, erstens weil K die stoische Westfalenruhe hat, sich von meinem Gemecker nicht aus dem Tritt bringen zu lassen und zweitens, weil er an Dinge denkt, die mir als Grundbeschreibung nicht eingefallen wären, die ich aber sofort sinnvoll "umbaue" und ergänze, wenn sie mir jemand vorlegt.
Nach dem es uns auch gelungen war, einen Architekten zu finden, der uns als Team ertrug und sogar Spaß daran hatte, unsere Vorgaben aus architektonischer Sicht umzusetzen und uns aktiv Lösungen vorschlug, die uns gemeinsam begeisterten, haben wir fast drei Jahre zu dritt gemeinsam in die Detailplanung des Hauses gesteckt.
Mittlerweile haben wir einen Entwurf, den ich persönlich als äußerst gelungen bezeichne, jetzt müssen wir nur noch Handwerker finden, die das Ganze dann auch bauen, das ist noch mal ein größerer Kraftakt und da wir beide beruflich grade sehr eingespannt sind, haben wir uns um diesen Teil der Umsetzung länger nicht gekümmert, ich bin aber nach wie vor zuversichtlich, dass es irgendwann auch mal fertig ist.
Aber zurück zum Blogdesign, denn das war ja mein eigentlicher Ausgangspunkt.
Auch hier könnte ich eine Variante wählen, die bei Null beginnt und jedes Detail von Hand programmiert selber einfügt.
Einen echten Mehrwert kann ich dabei aber für mich nicht erkennen, denn bei Blogdesigns bin ich viel eher mit Baukasten-Bauträger-Systemen zufrieden, wahrscheinlich bin ich hier viel weniger anspruchsvoll, weil meine Negativliste auch viel kürzer ist.
Was ich auf keinen Fall möchte, ist eine Seite, auf der die einzelnen Artikel immer nur mit den ersten zwei Sätzen angeteasert werden und man jeden Beitrag separat anklicken muss, wenn man weiterlesen möchte. Mich macht das jedes Mal sehr misstrauisch, denn ich erkenne keinen Nutzen dahinter, außer dass der Blogbetreiber Mengen an Klicks für jeden Beitrag einzeln generiert. Es mag sein, dass das für manche Menschen wichtig ist, im Maschinenraum dahinter die Klickzahlen zu sehen und sich am eigenen Fame zu berauschen, ich brauche das nicht und ich möchte auch nicht in Ansätzen den Verdacht aufkommen lassen, dass es mich überhaupt interessiert. Für mich deshalb bitte eine Blogoberfläche, wo für eine angemessene Menge an Tagen alle Beiträge offen hintereinander lesbar sind.
Und ich hätte gerne eine zweite Spalte, in der man sieht, wo und was als letztes kommentiert wurde, weil ich das praktisch finde.
Eine Blogroll mag ich auch, am liebsten hätte ich eine, deren Reihenfolge sich ständig von alleine aktualisiert, d.h. Blogs, auf denen grade neue Beiträge erschienen sind, stehen oben, Blogs, die seit längerem schlafen, weiter unten.
Und eigentlich war's das schon, sehr viel mehr brauche ich nicht. Auf ein Haus übertragen würde ich sagen, dass ich zum Bloggen mit einem stinklangweiligen, nullachtfünfzehn Einfamilienreihenhaus von der Bauträgerstange zufrieden bin. Keine schwierigen Extras, keine hervorgehobene Individualität und auch keinen eigenen Eintrag bei Google Maps. (Das ist etwas, über dass ich mich schieflachen könnte, wer sich da bei Google Maps alles eines Privateintrag generiert hat, Leute gibt's, ehrlich.)
Mir zu überlegen, was mir bei unserem eigenen, final zu bauenden Haus wichtig ist, fand ich ungleich komplizierter, vielleicht beschreibe ich das auch mal, was ich alles von unserem neuen Haus erwarte.
Das wird dann aber ein eigener Text, mit dem ich das Gesamtkonzept sicherlich noch einmal gründlich überdenke und zusammenfasse, wahrscheinlich also eine gute Idee, das einmal in Worte zu fassen, bevor wir den Auftrag für den Rohbau unterschreiben
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