anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 29. August 2020
Alt werden und Coronairrsinn
Ich habe mir ja seit vielen Jahren angewöhnt, jeden Abend hier einen Text in meinen Blog zu schreiben.
Meine eigene, selbst auferlegte Regel sagt zwar nur "jeden Tag", so dass ich auch ohne internen Regelverstoß bereits am Vormittag oder irgendwann während des Tages etwas schreiben könnte, aber mit der nunmehr seit fast fünf Jahren eingeübten Routine, fühlt sich ein Blogbeitrag während des Tages irgendwie noch nicht so "richtig" an, so dass es einfach dabei bleibt: Geschrieben wird am Abend.
Was mich natürlich nicht davon abhält, schon während des Tages alle möglichen Ideen und vor allem Formulierungsbruchstücke für den abends fälligen Blogbeitrag zu sammeln, nur leider geschieht dieses "Sammeln" auch nach fast fünf Jahren noch immer nicht wirklich effizient.
Es fällt mir etwas schwer, das zuzugeben, denn normalerweise ist "Effizienz" der heilige Gral, dem ich mein Leben gewidmet habe, aber tatsächlich ist hier noch viel Verbesserungspotential, wenn es um das Festhalten guter Formulierungen geht, aber auch ganz grundsätzliche Themen, die ich gerne erwähnen möchte und die mir während des Tages so einfallen, habe ich dann oft am Abend schon wieder vergessen.
Halten wir also fest: Ich bin schlecht organisiert und es stört mich. Eine Lösung habe ich allerdings noch nicht dafür, aber ich habe hier noch nicht resigniert.

Das vorab, um im Grunde als Quintessenz des heutigen Tages festzuhalten: Jau, war ein guter Tag, aber was ich konkret alles so gemacht und gedacht habe, das habe ich grad schon wieder komplett vergessen.

Mir fallen nur einzelne Erinnerungsfetzen ein, die ich mir dringend merken wollte. Beispielsweise Gedanken über das Altwerden, die ich mir schon seit längerem mache, die aber immer wieder neue Spins bekommen. Als ich z.B. heute meinem Sohn sagte, dass er doch dies und das so und so machen könnte und er darauf antwortete: "Ach Mama, ich werde halt älter, das ist heute alles nicht mehr so leicht wie früher." - und ich daraufhin mit offenem Mund meinen Sohn anstaunte.
Ich meine, er ist mein KIND, was heißt das eigentlich für die Mutter, wenn das eigene Kind einem sagt, dass es dies und das nicht mehr kann, weil es mit Alterszipperlein kämpft????? Actually, I was not amused.
Kurz vorher, hatte mir meine MUTTER noch gesagt, dass ich ja nun wirklich sichtbar sehr grau werde - auch das nicht unbedingt eine Aussage, die die eigene Jugendlichkeit stützt.

Und zwischen diesen Generationen eingeklemmt überlegte ich mir, was Altwerden eigentlich wirklich bedeutet.

Meine Kinder sind inzwischen wirklich alle erwachsen, auch der Jüngste, denn wenn jemand sein erstes Staatsexamen abgelegt hat, hat er unbestritten inzwischen ein Erwachsenenalter erreicht, das auch ich nicht mehr verleugnen kann.
Insgesamt also nix mehr Kind, sondern alles sehr selbstständige Erwachsene.
Nicht, dass das jemand falsch versteht, ich finde das prima, genau darauf habe ich meine Kinder von ihrem ersten Tag an vorbereitet, nichts war mir wichtiger, als dass ich sie möglichst früh (Zielalter war immer "mit 18") in ihr eigenes Leben entlassen kann, um mich selber aus der Verantwortung als Mutter herauszuziehen. Ich habe nur nie darüber nachgedacht, dass sie ja mit 18 nicht komplett aus meinem Leben verschwunden sein werden, sondern als selbstständige Erwachsene weiter in meinem Umfeld existieren. Auch das finde ich toll und will nicht daran ändern - aber ich realisiere erst jetzt, dass es halt gleichzeitig auch bedeutet, dass ich die nächste Stufe im nicht aufzuhaltenden Prozess des Alterns erreicht habe.
Ich muss das erst noch sacken lassen, aber wahrscheinlich wird es mir gut gefallen,wenn ich mich erst mal dran gewöhnt habe.

Und sonst noch:
Diese Anticoronademonstranten lassen mich auf gewisse Weise komplett fassungslos, gleichzeitig aber auch sehr aggressiv zurück: Sach mal, ihr schwachsinnigen Dummbatzen, was genau habt ihr von dem Gedanken an demokratisch gewählter Regierung nicht verstanden?
Mag ja sein, dass ihr mit den geltenden Coronavorbeugemaßnahmen nicht einverstanden seid, mag auch sein, dass ihr mit den Vorgaben der aktuellen Regierung so überhaupt gar nicht einverstanden bin, aber sie handeln und entscheiden auf Basis der aktuellen gültigen Gesetze - und genau die sind nun schon ziemlich alt und sollten doch wirklich über jeden Zweifel der "Diktatur" erhaben sein.

Wenn euch da also irgendwas nicht dran passt, so könnt ihr es ja gerne ändern - aber doch nicht, in dem ihr offen gegen die gültigen Gesetze verstoßt?!!! Was ist das denn für eine Art?????
Wartet also einfach die nächsten Wahlen ab, dann wird sich zeigen, welche Parteien welche Mehrheiten bekommen - und bis dahin GILT DAS AKTUELLE GESETZ!!!
Und wenn das vorschreibt, dass alle Leute Mundnasenmasken zu tragen haben, dann trägt man die eben. Ist ja nur bis zur nächsten Wahl. Dann werden die Mehrheitskarten neu gemischt und ihr könnt ja gerne versuchen, dann etwas zu beeinflussen.

Ich begreife es echt nicht, wie man derart offen gegen legal verabschiedete Gesetze und Vorschriften einer genauso legal und demokratisch gewählten Regierung verstoßen kann. Das ist doch bekloppt, wieso machen die das? Ist eine Nebenfolge dieses Covid-19 Virus, dass es auch formal nicht infizierten Menschen derart das Hirn vernebelt, dass sie alle als unzurechnungsmäßig zu ihrer eigenen Sicherheit weggesperrt werden sollten?

Ganz ehrlich, so langsam macht mir das Angst
.
?

283 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Samstag, 29. August 2020
Friseur
Den Vormittag habe ich heute mit allerlei Klimperkram vertrödelt, es ist erstaunlich, in welchem Tempo die Zeit verfliegt, grade wenn man Dinge tut, an die man sich schon am Abend nicht mehr erinnern kann, ich habe mich aber nicht gelangweilt und plötzlich war es 15h und Zeit zu meinem Friseurtermin aufzubrechen. Ich war nämlich heute das erste Mal seit fast einem Jahr wieder beim Friseur und bin das erste Mal seit langem nach einem Friseurbesuch richtig zufrieden.
Die Friseurin war eine Vertreterin der Friseurin, zu der K und J sonst regelmäßig hingehen, ich war noch nie bei ihr, weil, ach, ich weiß auch nicht, weil ich ja sowieso nur sehr selten zum Friseur gehe und weil es sich halt nie ergeben hatte.

Bei meinem letzten Friseurbesuch hat mich der Friseur zu einer Farbe überredet "die viel frischer wirkt" - ich glaube, das ist Friseursprech für "die jünger macht", die mir aber eigentlich nie gefallen hat, weil sie mir viel zu hell war, nämlich sichtbar heller als meine Naturfarbe, oder wenigstens heller als meine frühere Naturfarbe, die war nämlich mal ganz klassisch straßenköterblond, Friseure sagen hierzu wohl "aschblond". Sie war auf alle Fälle nicht "goldblond", aber irgendwie sowas hatte mir der Friseur da letztes Jahr reingefärbt und als nach drei Monaten der Ansatz sichtbar tiefergerutscht war, habe ich irgendwas Richtung "goldblond" auf den Ansatz geschmiert, um den anzugleichen, weitere drei Monate später habe ich das wiederholt, es war aber eine andere Farbmischung, weil ich die gleiche nicht noch mal bekommen hatte, so dass meine Haarfarbe insgesamt im Laufe der Monate etwas durcheinandergeraten war.
Als meine Mutter neulich hier war, stellte sie sehr uncharmant, aber auch sehr treffend fest: "Du bist ja schon ziemlich grau geworden, aber das Gelb, was du dir da unten reingefärbt hast, das sieht seltsam aus, so künstlich."

So eine direkte Ansage ist vielleicht nicht freundlich, aber wirksam, ich beschloss, da müsse jetzt mal wieder ein professioneller Friseur dran und als N meinte, er müsse auch mal wieder zum Friseur, habe ich mir gleich einen Termin im Anschluss geben lassen.

Weil der Ansatz mittlerweile wirklich schon sehr weit rausgewachsen war, konnte die Friseurin gut erkennen, welche Farbe da von alleine rauskommt und mein Wunsch, sie möge bitte alles so anpassen, dass ein rausgewachsener Ansatz nicht mehr ganz so doll auffällt, den hat sie perfekt umgesetzt.

Insgesamt sieht meine Haarfarbe jetzt endlich wieder so aus, wie ich finde, dass meine Haarfarbe aussehen sollte - man glaubt nämlich nicht, dass sie gefärbt sind, weil sich keine Frau so eine langweiliges Straßenköterblond färbt, sondern üblicherweise irgendwas, das deutlich frischer wirkt und vor allem mehr Strähnchen oder "Farbspiel" trägt, weil das natürlich auch so viel lebhafter ist und Schwung und Reflexe ins Haar zaubert.

Außerdem hat die Friseurin mit einer normalen Schere die Spitzen geschnitten, aber auch nur die Spitzen, weil ich die Haare gerne noch weiter wachsen lassen möchte. Durch das simple Abschneiden mit einer Schere ist jetzt aber auch dieser gesamte Kalligraphiecut entfernt, den die letzte Friseurin vor einem Jahr da reingeschnibbelt hat, auch so ein moderner Shishi, der unter Friseuren grade ungemein en vogue ist, der bei meinen Haaren aber nur dazu geführt, dass sie noch struppiger aussehen als eh schon.

Ich habe jetzt also einfach nur einen ganz langweiligen 08/15 Schnitt für überschulterlange Haare, ohne Heckmeck, dafür ideal für einen Pferdeschwanz oder einen Dutt und eine extrem langweilige, einheitlich aschblonde Farbe, ich bin das erste Mal seit langem wirklich rundum zufrieden, weil es sich endlich anfühlt wie back to normal und ich nicht mehr Gefahr laufe, eine von diesen überschminkten, aufgetakelten Alten zu werden, einen Typ Frau, den ich schon immer ganz gruselig fand
.

346 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Donnerstag, 27. August 2020
Vereint
K ist wieder da, Heureka!
Er macht morgen Home-Office, das geht von hier aus genauso gut, ein Hoch auf Corona und die neue Freiheit.

Um seine Ankunft zu feiern, verarbeitete er die anwesenden drei Limetten mit etwas Rohrzucker und mit dem frisch vom Festland importierten Alkohol sowie einer größeren Menge Eiswürfel zu drei sehr schmackhaften Getränken, dazu servierte ich eine Auswahl verschiedener Dips und eine Schüssel voll Cracker - es war ein Festschmaus.

Leider passierte das alles im Erdgeschoss, so dass ich mir also auch den Alkohol im Erdgeschoss zuführte, was, wenn es die Kombination von Gipsbein und Treppe, die mich von meinem Bett trennt, zu beachten gilt, eine gefährliche Idee ist.
Aber ich habe es unfallfrei geschafft (auf der Hälfte der Treppe hatte ich kurzfristig Sorge, es geht daneben, aber immerhin funktionieren die Festkrallmuskeln in den Händen noch gut genug, so dass ich zwar zeitweilig frei am Geländer hing, mich von dort aber wieder selbstständig auf die Treppe und den geordneten Weg nach oben befördern konnte.)

Meldung des Tages ist also, dass es zu keinen weiteren Unfällen kam, ich aber sehr zufrieden endlich wieder zu zweit im Bett einschlafen kann
.

288 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Donnerstag, 27. August 2020
Verlängerung
Heute vor vier Wochen bin ich vom Spaten gefallen und habe mir dabei den Fuß gebrochen und die Bänder zerrissen, insgesamt also Murks produziert, der zunächst mal eingegipst wurde, für den mir aber auch sehr früh ein sogenannter Aircastschuh in Aussicht gestellt wurde. Dieser Aircastschuh wirkt wie ein Gips, funktioniert aber wie ein Schuh, das heißt, man darf das Bein belasten und kann wenigstens humpelnd laufen und nachts reicht eine einfache Schiene, alles also viel, viel angenehmer als dieser elendige Gips.

Da es hier auf der Insel aber keinen Sanitätsfachhandel gibt, muss das Teil auf dem Festland bestellt werden - und tja, was soll ich sagen, aber auch nach vier Wochen ist der bestellte Aircastschuh Gr.40, rechts, immer noch nicht eingetroffen, Ärzte und Pfleger im MVZ versicherten mir zwar überzeugt, dass es jetzt wirklich nicht mehr lange dauern kann, aber wenn es noch zwei Wochen dauert, dann brauche ich den auch nicht mehr, weil ich hoffe, dass ich dann komplett ohne orthopädische Hilfsmittel wieder laufen kann.

Die AU wurde aber noch mal um weitere zwei Wochen verlängert, damit sind dann die sechs Wochen voll, die als Lohnfortzahlung gezahlt werden, wenn es danach noch weiter verlängert wird, gibt es Krankengeld, das fände ich dann nicht mehr so gut, aber ich denke, in zwei Wochen ist der Knochen soweit zusammengeheilt, dass ich ihn auch wieder belasten darf und die AU sich erübrigt. Deshalb bin ich doppelt gespannt, ob dieser dämliche Aircastschuh vorher noch ankommt oder nicht.

Wenn ich mir dann noch mal den rechten Fuß brechen sollte, dann hätte ich immerhin sofort einen passenden Schuh da, ist ja auch ein Vorteil. Wie ich mich kenne, breche ich mir beim nächsten Mal aber sicher den linken Fuß, damit es bloß nicht zu einfach wird.

Nach der Röntgenkontrolle und Arztvisite heute Vormittag sind wir dann noch Einkaufen gefahren. Ich war seit mehr als vier Wochen nicht mehr Einkaufen, aber heute wollte ich nicht einfach nur im Auto warten, heute habe ich mir die Krücken geschnappt und bin in den Laden gehumpelt. In der linken Hand eine Krücke, rechts den Einkaufswagen (hier in Niedersachsen braucht jede Person im Laden ihren eigenen Einkaufswagen), das klappte eigentlich ganz gut. Und es fühlte sich toll an. Nach mehr als vier Wochen Einkaufsentzug bin ich in einen richtigen Shoppingrausch verfallen (wir waren bei Lidl) und habe den halben Laden aufgekauft, N hatte Sorge, ob das alles ins Auto passt, aber mein Cabrio ist innen größer als man von außen vermutet.

Ansonsten ist hier aktuell Sturm. Richtig doll viel Sturm, mit riesigen Regenmassen und einem wilden Wind, der irre Geräusche macht und das Dach knacken lässt. Der Sturm hat das Regenwasser derart wüst über das Küchendach gepeitscht, dass das Wasser vor lauter Verzweiflung nicht mehr wusste wohin und deshalb ein wenig nach unten durch regnete, es tropfte also mal wieder hinterm Herd auf den Boden, aber das kenne ich ja schon, dafür gibt es Eimer, die man an den strategisch gefährdeten Stellen aufstellt und dann lauscht man dem Plätscherlied hinterm Herd, auch eine Art der kuscheligen Hyggeligkeit.

Morgen soll der Sturm weitergezogen sein, so dass wir die berechtigte Hoffnung haben, dass das Wetter morgen fliegbar ist, dann kann K nämlich morgen Abend schon kommen und am Freitag Homeoffice hier auf der Insel machen, ich finde, das ist ein guter Plan
.

284 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Dienstag, 25. August 2020
Facebook und die Welt
Den größten Teil des Tages habe ich mich heute damit beschäftigt, ein umfangreiches bundle von Excel-Tabellen zu überarbeiten, ein Reporting mit fünf Spalten soll zu einem Reporting mit sechs Spalten werden, wobei die sechste Spalte sich aus einer Aufteilung der fünften Spalte in künftig zwei Spalten ergibt und das ganze bitte rückwirkend monatlich ab dem 1.1.2020.
Ich schätze, mit dieser Aufgabe bin ich noch die nächsten vier Tage nonstop beschäftigt.

Zwischendurch musste ich mich immer wieder mal ablenken und habe willkürlich auf dem Tablet rumgewischt. In einer der lokalen Facebookgruppen wurde eine fast neue Jeanshose zum Verkauf angeboten, "fast nie getragen" steht unten drunter, ich finde, das sieht man



Eigentlich habe ich Facebook gelöscht, aber auf meinem Minitablet habe ich die App dann doch noch installiert, weil grade hier auf Borkum viele Infos über die lokalen Gruppen laufen - und die Marketplaceangebote sind ja manchmal auch ganz praktisch. Immer dann, wenn ich das Gefühl habe, ich muss ganz dringend irgendwas prokrastinierend dümmliches machen, dann schaue ich mal, was bei Facebook so Neues steht - und bin jedes Mal erschrocken, wieviel potenziert dümmlicher Müll dort tatsächlich steht, es ist ernsthaft beeindruckend. Bei Facebook durchscrollen ist wie ein Autounfall, schrecklich anzuschauen, aber irgendwas zwingt einen, hinzugucken. Was die Leute allerdings dazu treibt, dort irgendwelche Dinge zu posten oder Kommentare abzugeben, das werde ich wohl nie verstehen.

Gleich nach Facebook kommt die "Welt", die Bildzeitung für Möchtegernintellektuelle und weil ich ein Faible für Autounfallmeldungen habe, habe ich auf demselben Tablet auch noch die App der "Welt" installiert, wenn schon Trash, dann wenigstens richtig.
Gestern kam irgendeine Meldung dieser Welt-App, dass sich zwei Leute erneut mit Corona angesteckt haben und weil ich neugierig war, welche Informationen es dazu gibt, habe ich die Meldung angeklickt, ohne mir zu überlegen, dass es bei der Welt nie vernünftige Informationen gibt, aber nun ja, ich habe es angeklickt.
Die tatsächlichen Informationen waren dann auch erwartungsgemäß so dünn, dass eben nur berichtet wurde, dass sich zwei Personen, die schon mal mit Covid19 infiziert und genesen waren, erneut infiziert haben, ein Holländer und ein Belgier, als ob die Nationalität der Leute von Bedeutung wäre, aber das war auch wirklich alles, was dort stand. Was ich viel faszinierender fand, war die Werbung, die unter dieser Meldung dann in Mengen eingeblendet wurde



Außer der Tatsache, dass das Einbinden des Ortes in diesem Fall einfach nur lächerlich ist, habe ich mich auch ziemlich gestalked gefühlt. Ich habe der App nämlich definitiv und ganz sicher alles verboten, was man verbieten kann, also Ortungsdienste und andere Informationen hat sie sich einfach verbotswidrig besorgt und meint jetzt, mit dieser Art der personalisierten Werbung ganz weit vorne zu liegen.
An der Art der Werbung kann man aber natürlich auch die Zielgruppe dieses Schmierenblattes erkennen, schon deshalb ist es mir unendlich peinlich, dass ich die App überhaupt noch installiert habe, aber auch wenn ich unterstelle, dass überwiegend Menschen mit einem schlichten Gemüt und begrenzter Geisteskapazität diese Zeitung lesen, so wundere ich mich doch, für wie beschränkt die Werber ihre Zielgruppe halten.

"Unverkaufter Auto-Ausverkauf in Borkum" - was soll das? Erstens heißt es "auf" Borkum, denn wir sind auf einer Insel und jeder, der hier lebt, lernt das gleich als erstes, wer hier nicht lebt, wird hier wohl auch kein Auto kaufen wollen und zweitens werden hier alle privat gehandelten Autos über die Facebookgruppen verkauft, es gibt also einfach gar keinen Markt für diese Werbung.
Daneben werden Hörgerätetester in Borkum gesucht, dass die das mit "auf" nicht hinkriegen, ist auffällig, aber was soll das mit den Hörgerätetestern? Wir haben hier gar keinen Hörgeräteladen, wenn ich so ein Ding brauche, muss ich aufs Festland. Selbst die schlichtesten Gemüter werden das erkennen.

Und ansonsten bin ich einfach pauschal nur beleidigt und fühle mich maßlos gemoppt von dieser Art der Werbung, die hier speziell auf meine Bedürfnisse personalisiert eingespielt wird. Die halten mich für eine übergewichtige, schwerhörige Alte und ich finde, das ist eine Frechheit.
Aber was will man erwarten, wenn man so blöd ist und die Meldungen der Welt anklickt
.

397 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Montag, 24. August 2020
Das Sonos-System macht Zicken
Der Briefträger brachte mir heute mein bestelltes Hörbuch, Dörte Hansen "Mittagsstunde" gelesen von Hannelore Hoger. Ich habe den Vorgängerroman "Altes Land" ebenfalls als Hörbuch (ebenfalls von Hannelore Hoger gelesen) schon mit Genuss gehört und bin jetzt auf Mittagsstunde gespannt.
Das Hörbuch besteht aus insgesamt neun CDs, die ich dann postwendend alle in meine iTunes-Mediathek importiert habe, Handy und Tablet sind auch bereits synchronisiert und weil ich in dem Zusammenhang die Airplay-Lautsprecherwiedergabe testen wollte, entdeckte ich, dass sich schon wieder ein Lautsprecher aus der Sonos-App verpieselt hatte, den ich dann nur mit viel Geschimpfe* und auch erst nach mehreren Versuchen wieder erfolgreich einbinden konnte.
Smart Home mit zentraler Steuerung übers Handy ist zwar sehr komfortabel, aber irgendwas zickt immer, so dass man ausreichend Möglichkeiten zum Schimpfen hat.

*Wenn Technik nicht funktioniert, ist Schimpfen sehr wichtig. Nach meiner Erfahrung kann man Technik weichschimpfen, man muss es nur hartnäckig genug wiederholen. CW meinte ja immer, Prügel hilft, das war aber eine Einbildung. Die Drucker, auf die er regelmäßig eindrosch, funktionierten nicht nach seiner Prügelei, sondern erst nach dem ich sie beschimpft hatte.

K hat sich vor drei oder vier Jahren, ich weiß gar nicht mehr, wie lange das schon her ist, entschieden, die Musikwiedergabemöglichkeiten (aka Lautsprecher) in unseren Zuhauses auf kabellos zu modernisieren und nach gründlichem Studium aller angebotenen Systeme hat er sich für das Sonos-System entschieden.

Kabellose Lautsprecher werden entweder über Bluetooth oder über WLan gesteuert, Bluetooth hat den Nachteil, dass es nur über einen relativ kurzen Abstand zwischen Daten-Steuerungsgerät (Handy, Tablet) und Lautsprecher funktioniert und dementsprechend natürlich auch nicht Raum übergreifend (wenn ich also durchs Haus laufe, verliert der Lautsprecher ständig die Verbindung).
WLan hat den Nachteil, dass nur wenige Systeme damit angeboten werden und dass sie ungleich teurer sind, dafür funktioniert es (angeblich) deutlich stabiler und überhaupt ist jeder auch nur halbwegs interessierte Technikfreak von dem WLan-System deutlich begeisterter.

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das Sonos-System unter den WLan-Systemen, die auf dem Markt sind, auch noch das teuerste, dafür aber auch das mit den allerbesten Testergebnissen. Angeblich haben die Lautsprecher nicht nur einen fantastischen Klang, sondern angeblich ist auch die Bedienung pipileicht. Sagt Sonos, sagt die Computerbild und wer sonst noch was von der Sache versteht.
Wer was auf sich hält, kauft also Sonos.

Natürlich kaufte mein Westfalenmann deshalb Sonos, er neigt stets dazu, die beste Qualität zu kaufen, wenn er denn etwas kauft. Seitdem ich mir mantraartig einrede, dass ich reich bin, finde ich das auch sehr okay, vor allem wenn er die Dinge kauft, dann muss ich kein schlechtes Gewissen haben.

Wie auch immer, wir besitzen also seit 3-4 Jahren zwei Sonos-Systeme, weil, wenn schon denn schon, wir leben ja auch in zwei Zuhauses, da muss man schöne Dinge immer doppelt kaufen.

So ein System besteht einfach aus mehreren Lautsprechern, die man entweder gleichmäßig in einem Raum verteilt und dann als "Surround-Raumsystem" mit links und rechts und Stereoeffekt usw. konfiguriert und eben weiteren zusätzlichen Lautsprechern, die man in anderen Räumen im Haus verteilt, halt überall dort, wo man Musik hören möchte. Da die Lautsprecher über das hauseigene WLan-System verbunden sind, kann man vom Schlafzimmer aus natürlich auch die Musik in der Küche starten oder sie zB auch überall gleichzeitig im gesamten Haus abspielen lassen, dann kann man durchs Haus wandern und hört überall das gleiche gleichzeitig. Das ist ein recht witziger Effekt.

Es gibt kleine, mittlere und dicke Lautsprecher und eine sogenannte "Playbar", die wird an den Fernseher angeschlossen und mit mindestens zwei (besser vier) weiteren kleinen Surround-Lautsprechern kombiniert, so dass man anschließend einen echten Kinosoundeffekt beim Fernsehen hat. Kommt vor allem prima, wenn man, so wie wir, vor allem Nachrichten und Talkshows auf dem Fernseher guckt, aber rein theoretisch KÖNNTEN wir ja mal einen echten Kinokracherfilm gucken wollen, und dann, dann ist das akustische Erlebnis dabei einfach wunderbar. Abgedrehten Luxus hat man nicht, um ihn zu benutzen, sondern um ihn zu haben, und hierfür eignet sich das Sonos-System ganz hervorragend.

Ich hatte mit dieser Playbar eigentlich vom ersten Tag an einen gewissen Disput, weil ich ausgerechnet den Kinosound beim Kino ganz besonders schrecklich finde. Wenn da links hinter mir plötzlich Hufgetrappel ertönt und von rechts vorne fallen Schüsse - dann habe ich schon keine Lust mehr, mich noch weiter von so einem Western erschrecken zu lassen und verschwinde in mein Arbeitszimmer vor den friedlichen Computer.
Zum Glück hat K die Playbar samt Surround-Lautsprechern jeweils an den Fernsehern in den von uns ja nur wenig genutzten Wohnzimmern angebracht, da haben sie vor allem den wichtigen Konjunktiv-Nutzen, man könnte sie benutzen, tut es aber nicht, mit solchen Kompromissen halten wir unsere Beziehung stressfrei - K hat seine heißbegehrten Lautsprecher und ich meine Ruhe.

Was mir allerdings gut gefällt sind die Lautsprecher in der Küche und im Schlafzimmer, darüber höre ich nämlich sehr gerne Podcasts oder Hörbücher und hier finde ich das kabellose System wirklich sehr praktisch, da ich die Dateien ja alle auf meinem Handy habe und deshalb sowieso zwingend kabellos abspielen muss.

Da es ziemlich einfach funktioniert, verschiedene Lautsprecher zu gruppieren, kombiniere ich zB die Playbar unterm Fernseher oft mit dem Lautsprecher in der Küche und kann dann Nachrichten beim Kochen hören. Ich könnte natürlich auch Nachrichten auf einem Radiokanal suchen und dann über den Lautsprecher in der Küche hören - aber dann müsste ich ja erst nach dem passenden Radiokanal suchen. Bei Nachrichten im Fernsehen weiß ich, wann sie kommen und wie ich sie anschalte, also hole ich sie mir über die Gruppierfunktion in die Küche. Leider vergesse ich dann meist, die gruppierten Lautsprecher wieder zu entgruppieren, und wenn dann K das nächste Mal den Fernseher einschaltet und ich grade in der Küche das Kartoffelwasser abgieße, dann höre ich plötzlich, wie eine Frauenstimme sagt: "Es gabat a Leich!", weil die Nachrichten noch nicht dran sind, sondern die Rosenheim Cops noch laufen und dann erschrecke ich mich auch jedes Mal.

Wie auch immer, wir haben also seit einigen Jahren diese Sonos Lautsprecher und sie funktionieren beileibe nicht immer ruckel- und problemfrei, aber sie funktionieren meistens und ich bin inzwischen daran gewöhnt.

Bis Sonos auf die Idee kam, dass es ja blöd ist, wenn die Leute solche Lautsprecher für 200€ das Stück (die einfachen, kleinen, es gibt natürlich auch welche, die deutlich teurer waren/sind) nicht alle drei Jahre neu kaufen und deshalb kurzerhand das Betriebssystem änderte. Plötzlich war es nicht mehr möglich, Musik (oder Hörbücher), die man lokal nur auf dem Handy hatte über die (alten) Sonoslautsprecher zu hören, sondern die funktionierten jetzt nur noch mit Musik (oder Hörbüchern) aus dem Internet. Wer ausschließlich über Spotify Musik oder Hörbücher hört, dem ist das egal, ich fand das aber ziemlich blöd, denn die meisten Dinge, die ich höre, habe ich mir extra lokal aufs Handy geladen und kann sie gar nicht streamen. (z.B. das Hörbuch, was heute geliefert wurde.) Ich habe mir also meine alte Bluetooth-Soundbox wieder in die Küche gestellt (da, wo ich den Lautsprecher am meisten genutzt habe) und habe dem gesamten Sonos-System den Stinkefinger gezeigt. Die spinnen doch, die Sonosleute.

K hat sich auch geärgert, aber als Westfale lässt er sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen und hat erst mal zwei neue Sonos-Lautsprecher gekauft, nämlich für jede Küche einen. Dass ich da jetzt demonstrativ mit der scheppernden, alten Bluetooth-Soundbox rumhantierte, konnte er wirklich nicht akzeptieren.

Wenn man einen neuen Sonos-Lautsprecher im Haus hat, reicht das theoretisch, denn dann kann ich den einen neuen Lautsprecher über Airplay ansteuern (das System, mit dem man lokale Dateien vom Handy abspielen kann), und über die Gruppierfunktion kann ich mir die Musik dann in jeden anderen Raum auch "weiterleiten".
Aber natürlich habe ich schnell darüber gejammert, dass ich jetzt im Schlafzimmer nur so umständlich Hörbücher hören kann, ich muss dazu immer erst den Lautsprecher in der Küche ansteuern, dann mit dem Schlafzimmer gruppieren - und dann hoffen, dass die Verbindung hält. Was leider wirklich nicht standardmäßig der Fall ist. Probleme mit dem WLan im Haus dürften ja wohl auch den meisten Leuten bekannt sein, und wenn das WLan Probleme hat, dann hat auch Sonos Probleme, denn es muss ja die lokalen Daten erst vom Handy an den Lautsprecher in der Küche transportieren und von dort dann weiter an den nächsten Lautsprecher, da sind Aussetzer und Ruckeleien vorprogrammiert.

Dann schlug meine große Stunde, denn ich hatte tatsächlich mal eine Neuigkeit zu dem Sonos-System gelesen, bevor K sie realisiert hat: Die neuen Sonos-Lautsprecher (also die zweite Generation, die man braucht, wenn man per Airplay lokale Daten abspielen will), kann man auch bei Ikea kaufen. Dort heißen Sie Symfonisk und kosten weniger als die Hälfte eines Sonos-Lautsprechers. Sie sind zwar auch doppelt so groß, aber das ist ja nicht ganz soo schlimm, sie funktionieren auf alle Fälle mit dem neuen Betriebssystem von Sonos.
Also haben wir davon auch noch zwei Stück gekauft (diesmal jeweils für die Schlafzimmer) und weil die alten Sonos Lautsprecher ja dann über waren, hat K sie bei ebay reingesetzt und erstaunlicherweise dort dafür noch mehr bekommen als die Ikea-Lautsprecher gekostet haben. Im Weiterverkauf macht sich Edeldesign dann doch wieder positiv bemerkbar, so konnten wir den upgrade relativ kostenneutral durchführen.

Inzwischen ist es aber nun so, dass Sonos nicht nur das Betriebssystem geändert hat, sondern auch die App. Für die neuen Lautsprecher brauchen wir jetzt die neue App und können dann die verbliebenen, alten Lautsprecher freundlicherweise dort auch einbinden (erst hieß es, das geht nicht, aber damit hatte Sonos es dann wohl wirklich übertrieben und ist nach einem gewaltigen Shitstorm wieder zurückgerudert.) Wir haben also die neue App geladen, haben das Gesamtsystem inklusive der alten Lautsprecher auf die neue App umgestellt - und seitdem gehen mir regelmäßig einzelne Lautsprecher verloren.
Ich meine, sie werden plötzlich einfach nicht mehr angezeigt.
Gestern waren sie noch da, heute nicht mehr, das ist echt nervig. Erst fehlte einer aus dem Wohnzimmer, den habe ich dann wieder neu hinzugefügt, was umständlich war, vor allem, weil ich erst mal googlen musste, wie das geht.
Dann fehlte der im Schlafzimmer, was vor allem deshalb blöd war, weil der oben auf dem Kleiderschrank liegt, wo ich mit Gipsbein nicht dran komme. Den hat schließlich N runtergeholt, der dazu aber auch erst mühsam eine Leiter finden musste.
Und heute fehlte dann der in der Küche, was ich auch ätzend fand, weil ich den im Küchenregal zwischen den Gläsern so gut eingebaut hatte, dass es echt lästig ist, den zum Neueinbinden dort wieder auszubauen.

Aktuell werden alle Lautsprecher, die wir hier im Haus haben, angezeigt, wenn morgen wieder einer fehlt, dann,…., na, dann schimpfe ich eben so lange, bis diesmal jemand anderes sich darum kümmert
.

398 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Sonntag, 23. August 2020
Aller Besuch ist jetzt wieder abgefahren
Die nächsten Tage werde ich jetzt mit N alleine sein, K ist heute wieder aufs Festland geflogen und hat meine Mutter mitgenommen, die er in Bielefeld abgesetzt hat, damit ist dieser Besuch auch vorbei und die nächste Zeit wird quasi normaler Alltag ohne Besonderheiten, bis K nächstes Wochenende wiederkommt.

Heute bin ich vor allem ausgesprochen müde, gestern habe ich mit K so lange erzählt, dass ich dadurch eindeutig zu wenig Schlaf bekommen habe, dagegen hilft einfach mal früher ins Bett gehen am allerbesten, morgen ist schließlich wieder normaler Montag
.

278 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?