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Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 11. November 2019
Steuerbilanz und Quinoa mit Kürbis
Ein ausführliches Montagsgejammer spare ich mir an dieser Stelle, es war aber heute besonders übel. Bis 9h habe ich mit mir gekämpft, ob ich überhaupt ins Büro gehen solle und nicht lieber anrufen und mitteilen, ich sei verstorben oder eine ähnliche Ausrede vortragen.

Gegen 10h hatte ich es aber dann doch geschafft mich aufzuraffen und trat tapfer meinen Arbeitstag an.
Zwischen 11h-15h habe ich meine Bürotür zugemacht, das Telefon ausgehangen und mich mit der Steuerbilanz der Holding befasst.
Als im März die Handelsbilanz fertig geprüft war, habe ich mich sofort an die Steuerbilanz gemacht, ich hatte damals grade einen Schwung guter Vorsätze. Leider aber auch sofort rund 90 Millionen Differenz. Das hört sich viel an, da die Holding aber mit Milliardenbeträgen unterwegs ist, relativiert sich das, trotzdem sind 90 Millionen zu viel, um als Rundungsabfall unter den Tisch zu fallen.

Ich habe im März dann das gesamte Thema Steuerbilanz erstmal beiseite geschoben, besser mal ein paar Wochen drüber schlafen.
Nach den Sommerferien habe ich die unvollendete Steuerbilanz wieder rausgekramt, vor allem auch, weil die Finanzamtsmahnungen eintrudelten und mir klar wurde, es hilft ja nix.

Mittlerweile habe ich die Bilanzen und Erklärungen der kleineren Beteiligungsgesellschaften im Wesentlichen fertig, nur bei der Holding, da hakte es.
Die Differenz hatte sich zwischendurch mal von +90 Millionen auf -27 Millionen verändert, aber alles noch zu groß, um ignoriert werden zu können.
Dann fand ich einen Fehler, den die Wirtschaftsprüfer in die Handelsbilanz gebastelt hatten. Die hatten 17 Millionen vergessen abzuschreiben, so was kann ja mal passieren. War nur ärgerlich, weil die meine Zahlen, die ich vorher ermittelt hatte, einfach overruled hatten und ich habe ihre Änderungen nicht mehr kontrolliert. Unterm Strich dann also doch wieder mein Fehler.
Alter Merksatz: Lasse nie einen Wirtschaftsprüfer ungeprüft Dinge machen. Habe ich ja eigentlich schon vor 29 Jahren gelernt, schließlich war CW der Prototyp eines rechthaberischen Wirtschaftsprüfers, die immer alles besser wissen, es aber längst nicht so oft auch wirklich besser können. Aber ich habe es nicht kontrolliert und jetzt flogen mir diese 17 Mio schon mal störend in der Steuerbilanz um die Ohren. Doch meine Differenz hatte trotzdem noch mehr Gründe - und ich fand sie ums Verrecken nicht. Kruzifix.

Heute deshalb neuer Anlauf. Mit Tür zu und Telefon aus und ich habe dann einfach noch mal ganz vor vorne angefangen. Einfach alles noch mal - und, siehe da, nach vier Stunden war die Steuerbilanz fertig, Differenz 0 und alle Positionen sauber miteinander verknüpft.
Da war ich dann doch schon etwas stolz.

Auf dem Rückweg vom Büro habe ich noch ein Brot gekauft und obwohl ich in beschwingter Einkaufslaune war, ansonsten nichts mehr gefunden, was ich noch zusätzlich kaufen könnte. So was gibt mir auch immer zu denken.

Zuhause angekommen klingelte das Telefon und K teilte mit, dass er erst in über einer Stunde da sein würde, aber reichlich Hunger hätte.
Also beschloss ich, heute mal wieder Quinoa und Kürbis zu machen, von beidem ist grade genug im Haus.
Ich hatte neulich einen ganz kleinen, niedlichen Butternusskürbis gekauft, der erschien mir genau passend groß für zwei Portionen.

Weil ich gestern der Mutter versucht habe zu erklären, wie das mit Quinoa funktioniert, habe ich es heute mal fotografiert:



Was die Zubereitung von Quinoa angeht bin ich lupenreiner Autodidakt, ich habe mich einfach mal quer durchs Internet gelesen und aus den vielen Rezepten und Tipps meine persönlich Anleitung herausgeleitet, da ich es jetzt schon mehrfach gekocht habe, kann ich bestätigen: Funktioniert inzwischen.
Quinoa gibt es in weiß und in "bunt" - genau wie Reis, den gibt es ja auch als schwarzen Wildreis und unterschiedlich lange oder runde weiße Körner.
Ich habe bisher meist die bunte Version Quinoa gekauft (gibt es bei Aldi Nord), Lidl hat nur die weiße Variante und bei Edeka habe ich es nicht gefunden, da kenne ich mich aber auch nur mittelgut aus, wahrscheinlich werden die es auch haben.
Im Netz wurde mehrfach erwähnt, dass man die Quinoakörnchen sehr gut waschen soll vor der Zubereitung, weil da irgendwas dran klebt, was sonst bitter schmeckt.
Ich habe noch keinen ungewaschenen Quinoa probiert, weiß also nicht, ob das stimmt oder ob es nur ein Twist ist, um ein wenig Aufregung in die Zubereitung zu bringen - denn die Quinoakörner sind so klein, dass sie mir ewig durchs Sieb fielen. Bis ich dann auf die sehr gut funktionierende Idee mit dem "Suppenbeutel" gekommen bin. Ursprünglich mal gekauft, um darin Dinge in einer Suppe mitzukochen, die man dann problemlos wieder rausfischen kann, eben weil sie brav zusammen in dem Beutel bleiben, eignet er sich auch hervorragend als Quinoawaschbeutel.
Das Problem habe ich also schon mal erfolgreich gelöst.

Nach dem gründlichen Waschen brate ich den feuchten Quinoa in Olivenöl an, wenn er beginnt, ganz wunderbar zu duften kippe ich die doppelte Menge Wasser in den Topf (ich nehme immer eine Tasse Quinoa und zwei Tassen Wasser) sowie zwei Teelöffel Gemüsebrühe. (habe ich übrigens neulich auch selber gemacht und bin sehr begeistert, erzähle ich ein ander Mal.), Dann einmal aufkochen lassen, anschließend runterdrehen bis es nur noch leise simmert und warten, bis das Wasser verkocht ist. Dauer ca. 25 Minuten.
Genauso mache ich übrigens auch Reis, der lässt sich nur leichter waschen.

Den Kürbis habe ich halbiert, die Kerne rausgekratzt, dann in kleinen Abständen eingeschnitten, alles mit Olivenöl, Salz und Pfeffer bepinselt und bestreut, in das Körnerloch noch ein wenig Knoblauch, Kräuter, Butter und Honig gegeben und während das Quinoa gar zieht bei 180° im Backofen weichgebraten.
Die Garzeiten passen gut zu einander.



Als K nach Hause kam, war das Essen fertig.
Ich habe während das Zeug im Ofen/auf dem Herd vor sich hinschmurgelte Fernsehen geguckt. Auf NDR 3 haben sie tiefgefrorene, fertigpanierte Minihähnchenschnitzel getestet und - Überraschung! - festgestellt, dass die nix taugen und eklig schmecken. Das hätte ich denen schon vor dem Test sagen können, ich frage mich schon immer, wer so etwas kauft und wie abgestumpft man sein muss, um es dann auch noch zu braten und zu essen. Aber Fertigessen scheint ja ein wachsender Markt zu sein.
Dabei bin ich bekennender Fast Food Fan - es hat aber auch alles seine Grenzen und tiefgefrorene Minischnitzel sind auch nicht schneller hergestellt als frische, selbst panierte, ich sehe bei solchen Dingen also den Vorteil gar nicht - außer dass das Fertigzeug teurer ist, schlechter schmeckt und nur den Hersteller erfreut
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Montag, 11. November 2019
Bielefeld und seltsame Preisbegründung
Am frühen Morgen fuhren wir nach Bielefeld, es hatte über Nacht ganz leicht gefroren und taute grade weg, so dass ein sanfter Nebel in der Luft hing, der das ansonsten sehr helle Sonnenlicht etwas dämpfte.
Mich fasziniert das Licht des Herbstes immer wieder, heute hatten es mir die Bäume auf der B54 angetan.



In Bielefeld verbrachte ich einen schönen halben Tag mit der Schwester, bis sie zu einem anderen Termin fuhr, anschließend unterhielt ich mich ein wenig mit der Mutter, bis K erschien, um mich abzuholen und wir wieder nach Hause fuhren.
In der letzten Woche bin ich/sind wir enorm viel in der Gegend rumgefahren, ich brauche jetzt erst mal ein wenig Rumreiseerholung.

J wünscht sich ja eine auffällige oder hässliche Picknickdecke und ich habe heute mal gegoogelt, was der Markt so an hässlichen Picknickdecken zu bieten hat.
Ist gar nicht so einfach, danach zu googeln, denn wenn ich eingab "hässliche Picknickdecke", wurde entweder mehrfach so eine seltsame Teppichdecke von Fatboy für 280 € angezeigt* - oder Bilder von hässlichen Picknickdecken, die ich alle völlig okay fand.

*wer um alles in der Welt kauft so ein Ding für derart viel Geld???? Über Geschmack will ich gar nicht streiten - aber der Preis ist ja wohl nur abgedreht.

Aber dann habe ich doch eine Decke gefunden, die wunderbar zu Js Anforderungen passt: Ziemlich auffällig, kultig oder hässlich je nach Blickwinkel, auf alle Fälle genug Grund, ausführlich darüber zu reden.
Eine Prilblumendecke, gab es diesen Sommer umsonst von Henkel, wenn man genug Produkte kaufte und die Kassenbons hochlud.
Die Aktion ist zwar vorbei, es gibt aber genug Angebote auf ebay und ebay Kleinanzeigen.

Ein Angebot war aus Bielefeld, seit August online, so ganz viele Liebhaber scheint es wohl nicht für die Decke zu geben. Ich fand Bielefeld natürlich grade sehr praktisch als Artikelstandort, schrieb die Anbieterin an, die auch prompt antwortete, ja, Decke sei noch da und ja, ich könne sie auch am Nachmittag abholen. Ich sagte ihr, ich bräuchte die Decke nur als Witzgeschenk und ob sie auch mit fünf Euro weniger einverstanden sei als sie als Preis aufgerufen hatte. (Sie wollte 15 € haben, es gab aber auch andere Pril-Decken für 12 € Verhandlungsbasis und überhaupt kosten Picknickdecken bei ebay Kleinanzeigen meist einstellig. Wirklich günstig sind also 15€ für eine Werbegeschenkdecke nicht unbedingt. Und außerdem bietet sie die Decke seit drei Monaten erfolglos an.)
Ihre Antwort: 'Nein, sie müsse schon den vollen Preis haben, da sie dafür Kerzen für das Grab ihrer Tochter kauft.'
Über diese Antwort habe ich mich derart geärgert, dass ich spontan beschloss, bei dieser Dame ganz bestimmt überhaupt nichts zu kaufen. Lieber bezahle ich fünf Euro mehr bei jemand anderem als dieser Frau auch nur 10 cent zu geben. So eine blöde Pissflitsche. Das ist ja wohl die widerlichste Bettelmasche, die ich mir vorstellen kann. Kerzen für das Grab der Tochter - und die Kohle für diese Kerzen hat sie nur, wenn sie eine Decke verkauft, die sie im Sommer umsonst ergattert hat und seitdem verzweifelt versucht, gegen Kerzengeld zu tauschen? Ich will gar nicht wissen, woran die Tochter gestorben ist, aber bei solch einer Mutter habe ich sofort Bilder im Kopf.

Am Abend habe ich dann noch ein wenig Post erledigt, ein Schreiben ans Finanzamt fertig gemacht (und vorher die dafür nötigen Zahlen erfolgreich zusammengetragen, Fristablauf morgen, damit also perfekte Punktlandung), und schließlich noch für das im März verkaufte Grundstück in Mönchengladbach eine Übersicht über die bei mir angemahnten Grundstückskosten gefertigt, um einmal abzurechnen, wer diese Kosten überhaupt schuldet. Eine Arbeit, die seit August auf meiner to-do.Liste steht.
Blöderweise war der Eigentumsübergang nämlich am 25.3., die Grundbucheintagung aber erst irgendwann im Mai, so dass alle Kosten bis zur Grundbuchberichtigung zunächst bei mir angefordert werden und ich muss dann mit dem neuen Eigentümer wieder abrechnen. Ein ziemliches Durcheinander.
Aber ich glaube, jetzt blicke ich grade etwas durch.

Morgen beginnt wieder eine neue Woche, ich merke jetzt schon, wie meine Motivation Purzelbäume rückwärts schlägt, wenn ich jetzt künftig immer schon am Sonntag über den Montag jammere, ist das doch auch eine Abwechslung, oder?
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Samstag, 9. November 2019
Ausruhtag mit rückblickendem Gewunder
Der Tag bestand vorwiegend aus Ausruhen, ich merke mein fortschreitendes Alter deutlich.
Früher wäre so eine Woche wie diese für mich ein Klacks gewesen, eine Lächerlichkeit im Strudel wilder Tage, aber diese Zeiten sind lange vorbei.
Geblieben ist eine vage Erinnerung an laute Tage mit langen Nächten voller Musik, Tanz, Alkohol und wirren Gesprächen.
Vergessen ist der Antrieb und der Grund für das Leben in dieser Zeit.
Es war halt so, man lebte so, oder ich lebte so, weil ich dachte, es sei halt so? Ich weiß es nicht mehr und heute erscheint es mir wie ein abstruser Traum. Was in aller Welt hat mich damals getrieben, so ein Leben zu leben?

Es ist lustig, wie ich die Erinnerung verliere. Ich weiß noch, dass ich so gelebt habe, aber nicht mehr, warum.
Oder habe ich mich das nie gefragt, damals? Das würde mich dann sehr erschrecken. Das Erschrecken kommt mit großer Verspätung, aber man trifft sich im Leben ja immer zweimal, und vielleicht hätte ich mich damals schon erschrocken, wenn ich die Frage nach dem Warum an mich herangelassen hätte. Heute dagegen bin ich schon lange nicht mehr beweglich genug, um solchen Fragen auszuweichen. Heute holt es mich also unweigerlich ein, das Erschrecken.
Und die große, unbeantwortete Fragen, warum Menschen sich so ein Leben antun?

Die Feier gestern Abend war mir in Summe hauptsächlich anstrengend. Ich fand es mühsam, einen zweiten Tag in Folge schon wieder mit so vielen Menschen in einem Raum zu sein. Ich fand die Lautstärke, die ganz zwangsläufig entsteht, wenn viele Leute in einem Raum sind, ausgesprochen nervenbelastend und ich fand es unbeschreiblich anstrengend, dass es so viele Menschen gab, die ich vorher kaum (oder gar nicht) kannte, die aber endlich die Gelegenheit nutzen wollten, um Smalltalk zu machen.
Was um alles in der Welt treibt die Leute dazu, in einer Umgebung, in der es ohne ein eigenes Gespräch schon so laut ist, dass man sein eigenes Wort kaum versteht, wieso meinen Menschen, dass sie in so einer Umgebung mit mir (oder wer ansonsten auch immer ihr zufälliger Tischnachbar ist) Smalltalk machen müssen?
Ich verstehe nicht was sie sagen und ich habe nicht genug Stimmkraft, um ihnen irgendwas zu antworten - die gesamte Situation ist einfach nur unglaublich schwachsinnig. Mindestens oder passend genauso schwachsinnig wie der Inhalt der Gespräche, die geführt werden.
Warum machen Menschen so etwas? Was soll damit erreicht werden? Was ist anschließend besser? Besser fortentwickelt oder was weiß ich in welche Richtung besser vorangetrieben? Die Sozialkontakte? Das glaubt doch niemand wirklich, oder?

Auf dem Wirtschaftsprüferfest habe ich einen Anwalts-Kollegen* getroffen, den ich bisher nur vom Telefon kannte, das war positiv. Wir haben uns während des Abends vor den Toiletten verabredet, um ungestört ein paar Worte wechseln zu können. Ansonsten habe ich hauptsächlich Leute getroffen und "kennengelernt", von denen ich jetzt weiß, dass ich einen weiteren Kontakt mit ihnen unbedingt vermeiden muss, mein Leben dauert nicht mehr lange genug, um meine Zeit mit solchen Nichtigkeiten zu verschwenden. So gesehen auch positiv, wenn das Ergebnis des Abends eine konkretisierte Negativliste ist.
*Ich habe ja wirklich große Vorbehalte gegen Juristen, aber dieser eine, spezielle, machte mir einen erstaunlich vernünftigen Eindruck, der sich beim persönlichen Kennenlernen sogar noch verstärkte, Sachen gibt's.

Auf der Feier gestern Abend gab es aus meiner Sicht dagegen wirklich gar nichts Positives, außer dem Essen, das war wirklich sehr gut. Und natürlich die Tatsache, dass ich meiner gesellschaftlichen/beruflichen Verpflichtung ordnungsgemäß nachgekommen bin. Man hat wahrgenommen, dass ich da war, das ist wichtig, ich durfte aber auch früh wieder gehen, habe ich beschlossen, mein Abgang war allerdings polnisch. Ich werde wohl am Montag erfahren, wann es dem ersten auffiel, dass ich nicht mehr da war.

In Summe bin ich allerdings zu alt für all das.
Den Abend heute auf der Couch fand ich derart ungleich schöner als es jede festliche Veranstaltung hätte sein können, ich sollte darauf achten, dass ich noch deutlich viel mehr Abende auf der Couch verbringe
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Samstag, 9. November 2019
Schon wieder unterwegs
Diese Woche ist die Woche der Veranstaltungen.

Es gibt manchmal Monate, da findet nichts statt. Keine Bankveranstaltung, keine Ausstellungseröffnung, keine Fortbildung, kein Kongress, kein Stammtisch, noch nicht mal einzelne Essenseinladungen. In manchen Monaten besteht die Arbeit einfach nur aus Arbeit.

Den November scheinen sich dagegen alle als "saure Gurkenzeit" rausgepickt zu haben, um endlich mal einen Veranstaltungstermin außerhalb der - ja von was eigentlich? zu legen.
Vielleicht außerhalb von Schulferien und außerhalb von christlichen Festen, denn tatsächlich sind das die einzigen Veranstaltungen, die im November nicht stattfinden.
Ansonsten aber so ziemlich alle, zu denen ich beruflich eingeladen werde.
Allein diese Woche hätte ich auf fünf Veranstaltungen gleichzeitig gehen können, so eine Terminhäufung habe ich das ganze Jahr nicht gehabt.
In Hamburg war Fintech-Woche, da war ich letztes Jahr und fand es sehr interessant.
In Frankfurt war eine große Kapitalmarktkonferenz, da war ich letztes Jahr auch, aber dieses Jahr passte es halt nicht.

Dafür war ich gestern auf der 100 Jahr Feier einer Wuppertaler Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und heute auf der 7jährigen* Jubiläumsfeier des "neuen" Caterers in der Speicherstadt, morgen werde ich gründlich ausschlafen, denn Sonntag bin ich auch schon wieder früh unterwegs, da habe ich mich für 9.30h in Bielefeld angesagt.
*Er feiert das 7jährige Überlebensjubiläum, weil er sagt, dass nach den sieben schwachen Jahren jetzt endlich die sieben guten Jahre kommen werde und das sei doch ein Grund zum Feiern.


Eigentlich wäre gestern auch noch Werksverkauf bei Annette Görtz gewesen, aber als ich morgens aufwachte, hatte ich keine Lust mehr - schneller kann man gar kein Geld sparen.

Die 100Jahr-Feier gestern war sehr, sehr schön. Sehr gut gestaltetes Programm in der historischen Stadthalle von Wuppertal mit Steffi Neu als Moderatorin. Die ist sowieso eine meine Lieblingsmoderatorinnen, sie ist so herrlich schnodderig und die Location ist natürlich einfach perfekt.
Außerdem eine sehr angenehme 3 Mann Band mit Klavier, Gesang und Saxophon als Zwischen- und Hintergrundmusik, gute und interessante Gesprächspartner für den Moderationsteil und als Show-Act Timo Wopp, den ich immer wieder nur genial finde.
Er ist ein Jongleur-Comedian und es macht irre viel Spaß ihm zuzusehen und zuzuhören.


Das einzige, was gestern nicht so dolle war, war das Essen, aber zum Glück hatte ich gar nicht so viel Hunger, weshalb ich da gut drüber hinwegkam.

Mein Partydress gestern war schwarz-silber und die Entscheidung, diese silbernen Boots als neue Partyschuhe statt irgendwelcher Highheels zu tragen, war eine der besten Entscheidungen seit Monaten.


Gestern bin ich erwartungsgemäß gar nicht mehr nach Hause gekommen, es war schon ein fortgeschrittenes Heute als ich endlich im Bett lag, dementsprechend schwummerig verlief der Tag. Zum Glück hatte ich Home-Office angekündigt, da musste ich wenigstens mit niemandem reden.

Heute Abend war allerdings schon wieder die nächste Party, eben jene erwähnte 7jährige Überlebensfeier.
Diesmal war das Essen exzellent, dafür spielte ab 21.30h eine Band, die für meine Ohren nicht zu ertragen war, es war vor allem die Lautstärke, die mich schachmatt setzte, so dass ich heute unerwartet früh wieder zu Hause bin.

Alles andere erzähle ich morgen, jetzt muss ich meine klingelnden Ohren mit irgendwas versorgen** und dann ins Bett gehen.

**ich glaube, gegen dieses Pfeifen im Ohr hilft Jägermeister am besten
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Freitag, 8. November 2019
Ideenlos
Manchmal werde ich gefragt, ob ich hier nicht etwas schreiben könne.
Die meisten Leser dieses Blogs, die nicht Teil des Lebens von AnJe sind, ärgern sich dann wahrscheinlich ein bisschen. Da wartet man schon den ganzen Tag und fragt sich und freut sich, was diese Bloggerin denn heute verrücktes gemacht erlebt gesagt hat und dann schreibt da irgendsoein Mensch. Selbst die „Quick and Dirty, ich poste nur was, damit hier jeden Tag was steht“-Einträge sind ja noch besser, die zeigen ja wenigstens noch Motivation, hier nichts versanden zu lassen.

Jedenfalls, heute wurde ich gefragt, ich nahm natürlich an. Manchmal hatte ich eine Idee, was ich schreiben könnte, manchmal gibt es genug Zeit, dass mir was einfällt, manchmal und heute ist es einfach nur die Deadline, die eingehalten werden muss und eingehalten wird sie, verdammt.

Ich schreibe also darüber dass mir nichts einfällt. Das könnte man schon als Standardthema für diesen Blog bezeichnen, nicht nur, weil das bei der Frequenz der Beiträge nicht ausbleibt, sondern auch, weil oft irgendwie nichts rauskommt.

Wobei das natürlich unfair ist. Es ist nämlich nicht so, dass da keine Ideen wären, wie dann auch stets gesagt wird. Es ist so, dass die Ideen sich weigern, weiter ausgesponnen zu werden.

Und wenn man dann mit Zwang etwas mehr schreiben möchte als drei Absätze, fühlt man sich erinnert an den Spruch „Ist dir das grade eingefallen? - Nein, ich dachte es mir aus“.

Aber solange das Spiel hier weitergeht, wird auch ein Posting wie dieses ausreichen

müssen.

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Donnerstag, 7. November 2019
Friseur und schon wieder Quinoa
Heute also Friseur - und er hat gar nicht gebohrt.

Ich hatte einen Gutschein für einen Calligraphy Cut zum Geburtstag geschenkt bekommen und konnte mir nichts darunter vorstellen, habe aber heute gelernt, dass es eine neue Technik ist, die irgendjemand in der Höhle der Löwen vorgestellt hat und jetzt viel Geld mit Seminaren und dem Verkauf von passenden Messern verdient.

Das Ergebnis sieht so aus:

und ich denke, es hätte schlimmer ausgehen können.

Ob es den Wirbel wert ist, der um diese Technik gemacht wird, möchte ich nicht beurteilen, da ich aber auch nur maximal zweimal im Jahr zum Friseur gehe, bin ich da sicher kein Experte.

Sonst ist heute nicht viel passiert, zum Abendessen gab es wieder Quinoa, diesmal mit Ratatouille und Hähnchenschnitzel und wir waren gemeinsam der Überzeugung, dass wir das viel öfter machen sollten, es ist wirklich ungewöhnlich lecker.
Vom Kochaufwand vergleichbar mit Reis - riecht aber nicht so stark (ich finde, wenn ich Reis gekocht habe, riecht das gesamte Haus immer intensiv nach Reis, wenn ich nicht konsequent die Küchentür geschlossen halte) und damit ist Quinoa schon wegen der fehlenden Geruchsproblematik eindeutig zu bevorzugen.

Morgen ist wieder Werksverkauf bei Annette Görtz und ich habe mir den Vormittag wieder freigenommen, diese Termine sind mittlerweile zu einem festen Einkaufstermin für mich geworden.
Am frühen Nachmittag habe ich Termine im Büro, um dann aber auch pünktlich Schluss zu machen, denn am Abend bin ich zu einer 100-Jahr Feier in Wuppertal eingeladen und wenn ich jetzt schon passend beim Friseur war, dann will ich das sonstige Outfit drumherum auch noch etwas aufpimpen, da freue ich mich schon seit drei Monaten drauf
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Dienstag, 5. November 2019
Ein wenig genervt und ganz viel Kaiser
Jetzt, wo der Tag fast um ist, würde ich sagen, im Gesamtergebnis war es ein schöner Tag.
Zwischendurch war ich sehr genervt und stark versucht, einigen Leuten mal ganz klipp und klar zu sagen, dass ihr Narzissmus einfach nur anstrengend ist und es doch sicher für alle Beteiligten von Vorteil wäre, sie würden sich mal einen Therapeuten ihres Vertrauens suchen, aber dann siegte doch wieder die Vernunft, ich habe einfach nur die Klappe gehalten, innerlich (und vielleicht ein ganz klein wenig auch äußerlich sichtbar) die Augen verdreht und abgewartet, dass es vorbei geht.
Es geht ja auch immer vorbei, aber Menschen mit einer Narzissmusstörung finde ich regelmäßig sehr schwer zu ertragen.
Liegt vielleicht auch an meiner familiären Vorbelastung, aber genau solche Definitionen finden sich in meiner Familie sehr häufig:
(Zitat aus der oben verlinkten Seite): Schon als Kind und Jugendlicher hatte er geglaubt, dass ihm eigentlich mehr zustand als er bekam

Das mit dem "zustehen", das macht mir ja fast grundsätzlich Probleme.

Aber egal, anderes Thema.
Am Nachmittag war ich am Kaiser. Der ist übrigens erst kürzlich gekärchert worden und das Reinigungsgerüst ist noch nicht komplett wieder abgebaut.

Wie man aus den Fotos unschwer ableiten kann, war ich sogar bis abends am Kaiser, als ich fuhr, war es schon arg dunkel, der Nebel wallte hinter dem Denkmal hervor und Porta Westfalica lag wunderbar illuminiert im Wesertal.

Das, was auf dem unteren Foto so hell leuchtet, habe ich auf dem oberen Foto mal rangezoomt, es ist der örtliche Puff in Porta, der aber wegen seiner exponierten Lage über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist.

Obwohl ich solche Etablissements ja schon wegen ihrer unbestreitbaren Verruchtheit immer wieder faszinierend finde, (und das ist auch ein Punkt auf meiner ewigen Bucketlist, von dem ich fast fürchte, ich werde unerfüllter Dinge versterben, aber was soll ich machen, ich möchte halt schon schrecklich gern mal einen echten Puff von innen live begucken, bisher habe ich aber noch keine Möglichkeit gefunden, dieses Verlangen umzusetzen.) Also, obwohl ich Puff immer spannend finde, war der Weg vom Kaiser zum Parkplatz heute Abend so rein vom optischen Erlebnisfaktor her auch schon ganz weit vorne

Nacht, Wald, Nebel und Lichter - eine unschlagbare Kombination.

Für morgen habe ich einen Friseurtermin.
Mit meiner Friseurphobie wird das bestimmt lustig, aber ich habe zum Geburtstag einen Gutschein für "einen Kalligraphiecut" bekommen und obwohl ich nicht weiß, was Schönschreiben mit Haareschneiden zu tun hat, bin ich doch neugierig genug, es wenigstens auszuprobieren. Viel passieren kann ja auch nicht, ich bin inzwischen so alt und hässlich, da kommt es nun wirklich auf eine mehr oder weniger misslungene Frisur auch nicht an, Hauptsache ich kann nachher noch immer alles zum Knoten zusammenbinden, der Rest ist egal
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