anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 16. September 2018
MBT
Gestern war ich auf dem Nachtflohmarkt am Preußen-Stadion in Münster, da geh ich sehr gerne hin, denn Freitagnachmittag ist aus meiner Sicht ein perfekter Zeitpunkt für Flohmarkt, weil er einerseits einen guten Grund bietet, rechtzeitig aus dem Büro zu verschwinden und andererseits ein ausgesprochen angenehmes Hineingleiten in das Wochenende bedeutet.
„Nachtflohmarkt“ ist dabei eine sehr euphemistische Bezeichnung des Veranstalters, denn in aller Regel sind um spätestens 18:00 Uhr alle Stände schon wieder abgebaut, aber von frühem Büroschluss bis 18:00 Uhr ist ja auch Zeit genug. Wie auch immer, dort war ich also gestern und außer ein paar Hörbüchern und ein paar DVDs bestand mein wichtigster Kauf aus zwei Paar MBT-Schuhen.
Eine sehr hübsche Produktbeschreibung findet sich hier.
Ich kenne diese Schuhe von CW, der ein Paar davon besaß und schwer begeistert war, mir waren sie definitiv immer viel zu teuer, und für den Preis außerdem auch viel zu hässlich.
Gestern konnte ich aber zwei Paar dieser Schuhe in meiner Größe und in einer für MBT-Schuhe sogar noch ansprechenden Optik, die auch noch kaum getragen waren für 5€/Paar erwerben und habe diese günstige Gelegenheit sofort genutzt, um diese Schuhe auszuprobieren.
Heute war dann der große Promenadenflohmarkt in Münster und ich konnte sie sofort einem ausdauernden Härtetest unterziehen und was soll ich sagen? -Toll!!!
Einfach nur rund um toll. Auch nach 6 Stunden Laufen tat mir noch nichts weh, meine Hüfte ist völlig friedlich und selbst die Füße sind noch fit.
Geiler Scheiss, diese Schuhe, wenn sie nur nicht so peinlich hässlich wären, aber egal, in meinem Alter sollte man da nicht mehr so anspruchsvoll sein.
Es war auf alle Fälle ein toller Kauf
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Freitag, 14. September 2018
Datenschutz
Rein beruflich konnte ich es ja nicht vermeiden, dass ich mich ausführlich mit dem Thema Datenschutz beschäftigen musste, das Wirksamwerden dieser unsäglichen DSGVO hat uns ja nach zwei Jahren Vorlaufzeit alle maßlos überrascht und es bestand akuter Handlungsbedarf, wollte man dem finanziellen Ruin, der durch acht- und mehrstellige Bußgelder und natürlich durch die Heerscharen von geldgeilen, abmahnwütigen 4er-Juristen drohte, entgehen oder zumindest vorbeugen.
Ich habe also größere Mengen an Fortbildungen und Seminaren zu diesem Thema besucht, stapelweise Fachliteratur dazu studiert und mit sehr klugen und weniger klugen Fach- und Nichtfachleuten darüber geredet und schließlich irgendwie entschieden, wie die Firmen, für die ich zuständig bin, damit umgehen werden.
Parallel dazu habe ich mit großer Neugier beobachtet, wie das andere Firmen, Vereinigungen und Privatleute jeweils entschieden und organisierten und kann an dieser Stelle nur mal wieder Karl Valentin zitieren, der bekanntlich sagte, dass alle Dinge drei Seiten haben, nämlich eine positive, eine negative und eine spaßige.
Alle drei Seiten habe ich bei diesem Thema entdeckt, und nach dem diese Verordnung nun schon seit einigen Wochen gilt, die Welt bisher aber vollkommen unerwartet weder unterging noch erste Insolvenzen deshalb angemeldet wurden, kann ich feststellen, dass die spaßige Seite dieser gesamten Aktion bisher eindeutig überwog, ich bin sehr gespannt, wann wir dann mal zur funktionalen Normalität übergehen.
Mein persönlicher Favorit an Berichten über den Umgang mit der neuen DSGVO ist dieser Beitrag von Thomas Wiegold mit original Tonmitschnitt aus der Bundespressekonferenz. Ich habe diesen Beitrag tagelang immer wieder angeklickt und immer wieder aufs neue darüber gekichert.
Herr Wiegold hat die spaßige Seite dieser DSGVO auch noch sehr schön über eine Statistik der unterschiedlichen Beurteilungsmethoden der Umsetzung auf seinem zweitem Blog herausgearbeitet, er fasst den deutschen Irrsinn, was den Umgang mit Gesetzen angeht sehr schön in seinem Schlusssatz zusammen:
Aber mal im Ernst: Ein Gesetz, dass von Betroffenen je zur Hälfte so und von der anderen Hälfte genau anders verstanden wird – was taugt das?

Das Problem ist nämlich im Grunde gar nicht das Gesetz, und hier kommen wir zu der positiven Seite der Angelegenheit, das Gesetz selber ist in vielen Bereichen durchaus sinnvoll und begrüßenswert, weil es natürlich ausgesprochen vernünftig ist, sich europaweit strukturiert mit dem Thema Datenschutz zu beschäftigen.

"Daten" sind längst ein wertvolles Wirtschaftsgut geworden, mit denen pfiffige Unternehmer jede Menge Geld verdienen können. Dabei geht es nicht nur um Datenhandel, sondern auch um den organisierten Einsatz von Daten, um bestimmte Interessen zu verfolgen. Angefangen beim Einfluss auf demokratische Prozesse, über das gezielte Steuern von Kaufgelüsten bis hin zu böswilliger Ausgrenzung einzelner Personen lässt sich in der heutigen, von Daten bestimmten Welt, sehr viel Schlechtes mit Daten anfangen, was leider sehr gut bezahlt wird.
Und immer, wenn viel Geld im Spiel ist, ist es sinnvoll, wenn der Gesetzgeber die Spielregeln dafür organisiert und vorgibt.
Aber genau das ist auch gleichzeitig das Problem, denn das Thema „Datenschutz“ ist, verglichen mit anderen Themen, deren gesetzliche Regelung teilweise schon vor über hundert Jahren angegangen wurde, noch ziemlich neu - und bisher haben weder Bürger noch Gesetzgeber genug Erfahrung mit den Problemen, die aus der "schlechten" Nutzung von Daten entstehen können und vor allem, wie man das verhindern kann und so ist vieles in der jetzt vorliegenden DSGVO erstmal ein wilder Blindschuss und muss in den Folgejahren durch Rechtsprechung und angewandten Praktizismus so weit zurechtgeruckelt werden, dass nachher wirklich ein vernünftiges Gesetz daraus wird, bei dem jeder weiß, was er zu tun und zu lassen hat, was er darf und was nicht und das vor allem von allen Anwendern einheitlich ausgelegt wird.

Wenn das im Wesentlichen erledigt ist, dann bin ich sicher, dass die DSVGO sehr viele positive Seiten hat, bisher hat sie aber genauso viele negative Seiten, nämlich genau die, dass eben noch keiner so genau weiß, wie er rechtssicher damit umgehen soll und dass sie vor allem mit gefühlten 99% aller Fälle Leute und Institutionen trifft, die gar nichts "Schlechtes" mit ihren gesammelten Daten vor haben.

Was ich mich unabhängig von der aktuellen Rechtsunsicherheit, die natürlich das prägende Thema ist, gefragt habe, ist, was genau eigentlich der Datenschutz schützen will und vor allem, vor wem.
Wer wird eigentlich geschädigt, wenn irgendein Websitenbetreiber vergisst, ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass seine Website Cookies setzt und dass er Trackingsoftware verwendet, die genau analysieren kann, wo der einzelne Besucher herkam, wo er hingeht und welche IP-Adresse er hat? Denn natürlich darf all das weiter verwendet werden - wenn der Besucher, dessen Daten erhoben werden, dem ausdrücklich zustimmt.
Ich persönlich würde ja vorschlagen, wir machen einfach zwei Internette: Eines für Leute, die ihre Daten mit niemandem teilen wollen und eines für Leute, denen das herzlich egal ist.
Mir selber ist das nämlich ehrlich gesagt völlig egal, weil ich immer noch nicht verstanden habe, welchen Schaden ich konkret habe, wenn irgendein Webseitenbetreiber meine Daten in seine Statistik einpflegt. Er hat mir meine Daten ja nicht geklaut, ich habe sie noch weiterhin, sie sind noch nicht mal abgenutzt oder kaputtgegangen. Auch wenn der Zusammenhang ein völlig anderer ist und es eigentlich nicht richtig passt, fällt mir hier doch immer der alten Witz mit dem Bad ein: Auf die Frage, ob er ein Bad genommen habe, antwortet Fritzchen: „wieso? Fehlt eins?"
Für mich ist die zentrale Frage: Welcher Schaden entsteht, wenn ein Internetnutzer freiwillig im Netz rumsurft und dabei eben auch freiwillig Daten hinterlässt. Ich meine, er muss all die Websites ja nicht besuchen, oder?
Und außerdem frage ich mich, wie weit man den Datenschutz treiben kann? So könnte doch zB jeder Kneipenwirt still und heimlich die Fingerabdrücke von allen seinen Gästen sichern, oder DNA-Proben nehmen, weil die Gäste Spucke an den Gläsern hinterlassen haben. Warum ist noch niemand auf die Idee gekommen, das zu verbieten und zu verlangen, dass jeder Kneipenbesucher vor dem Betreten der Kneipe eine schriftliche Erklärung abgibt, dass ihm durchaus bewusst ist, dass der Kneipenwirt all so ein Unsinn tun könnte? Weil der Kneipenwirt kein Interesse daran hat es zu tun? Das kann kein Argument sein, denn die DSGVO betrifft zu 98% Leute, die auch überhaupt kein Interesse daran haben, für sie sinnlose und nutzlose Daten von anderen Leuten zu erheben oder zu speichern, für die aber das Nichterheben gar nicht möglich ist, eben weil einem die meisten Leute ihre Daten ja gradezu aufdrängen bzw. weil neben den nützlichen Daten, die einfach den Umgang und die Kommunikation miteinander erleichtern auch große Mengen an nutzlosen Daten gleich mitübermittelt und damit gespeichert werden. Der Unterschied zu der (aufgedrängten) Spucke auf dem Bierglas ist nur graduell.
Unterm Strich haben wir aktuell damit vor allem eine ganz erhebliche Komplikation im Umgang miteinander, außer 500 Seiten AGBs, in denen im Zweifel auch drinsteht, dass man Katzen nicht in die Mikrowelle stecken soll, weil man als Unternehmer heute ja auf jeden Blödsinn hinweisen muss, um nicht daran Schuld zu sein, dass irgendein Idiot irgendeinen Blödsinn macht, und einem dann nachher vorwirft, dass man ihn nicht gewarnt habe, also, außer diesen mittlerweile unendlich langen AGBs, die schon lange kein Schwein mehr liest, muss man jetzt auch noch in sieben nacheinander oder auch gleichzeitig aufploppenden Nutzungsfenstern allem möglichen zustimmen, um irgendwann einfach nur mal das lesen, bestellen oder nutzen zu können, was der eigentliche Sinn des Besuchs auf der jeweiligen Website war.
Was genau ist jetzt geschützt worden und was könnte jemand tun, wenn man all diese Warnungen nicht eingeführt und zustimmungspflichtig gemacht hätte?
Kann es sein, dass Millionen von Menschen jetzt mit diesen blödsinnigen Umständlichkeiten leben müssen, weil ein paar einzelne Idioten zu dämlich sind, ohne Hinweis zu bemerken, dass es keine kluge Idee ist, Katzen in Mikrowellen zu setzen?
Ich sehe ja ein, dass wir Minderheiten schützen müssen und nicht ausgrenzen dürfen, gleichzeitig frage ich mich aber immer, ob wirklich jede Minderheit derart schützenswert ist, dass die große Mehrheit der Gesellschaft deshalb so viel Umstand auf sich nehmen muss. Weshalb also Menschen mit einem IQ von kurz unter Knäckebrot, denn mehr kann es nicht sein, wenn man seine Katze in die Mikrowelle setzt, in der Form in die Gesellschaft integriert werden müssen, dass man die als selbstverständlich vorausgesetzten Grundregeln so niedrig definiert, dass eben auch geistig schwer Minderbemittelten problemlos klarkommen, das wird sich mir wahrscheinlich nicht mehr erschließen
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Donnerstag, 13. September 2018
Alles ätzend
Grundsätzlich jammere ich ja gerne, ich denke immer, wenn man sich selber mal so richtig leid tut und das dann auch noch lautstark beklagt, dann geht es gleich wieder besser. Klappt aber nur, wenn wenn man sich in seinem Elend auch wirklich leid tut.
Aktuell tue ich mir nicht leid, sondern ich bin unendlich genervt von mir selber. So ein blöder Gipsarm ist enorm lästig und nix klappt wie es soll. Der gesamte Computerkram ist umständlich, einhändig tippen ist blöd und mit der Maus komme ich auch nicht klar. Ich habe mir jetzt eine Linkshändermaus gekauft, aber Maus mit links ist halt auch ungewohnt und trotz verbissenen Übens geht es nur langsam voran, es ist alles nervig, nervig, nervig.
Bloggen ist natürlich auch kompliziert, weil Tippen und so, und außerdem bin ich müde.
So unendlich müde wie schon lange nicht mehr.
Ich glaube, ich gehe jetzt erst mal schlafen
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Donnerstag, 13. September 2018
Wartezimmerlektüre
Heute Termin beim Orthopäden, wirklich bemerkenswert fand ich die Auswahl an Zeitschriften im Wartezimmer, was für ein krasser Gegensatz zu der eher SuperRTL-lastigen Klientel beim Unfallchirurgen.


Richtig intellektueller Anspruch, den diese Lektüreauswahl da ausstrahlt.

Die Diagnose dagegen bleibt gleich: Immer noch Schleimbeutelentzündung, wir haben uns jetzt für eine langfristig angelegte Tablettenkur entschieden, wenn das nicht anschlägt, folgt Plan B in der Reihenfolge Spritzen, Strahlen, OP, Euthanasie.

Ansonsten passierte heute nicht viel, hauptsächlich Büro as usual.
Außerdem ein wenig ausgefeilte Logistik, denn C fuhr heute mit der Bahn von Bielefeld nach Emden/Borkum und machte einen Stopover in Münster, um sich von mir die Zehnerkarte für die Fähre geben zu lassen.
Das schwierige dabei war das übliche Bahnchaos, weil der erste Zug, mit dem sie fahren wollte,ausfiel und der zweite aus nicht weiter erläuterten Gründen nicht fuhr, so dass sie schließlich in irgendeinen Zug Richtung Münster einstieg, aber nicht wusste, wann sie ankommen wird. Wir vereinbarten deshalb als Treffpunkt „Münster Preußenstadion“, weil das vom Bahnhof aus gut mit dem Bus zu erreichen ist und außerdem war dort heute Flohmarkt, so dass auch ich gut beschäftigt war, während ich auf sie wartete.

Einkauf des Tages: Ich besitze jetzt ein Paar Ballerinas von der Firma UGG
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Mittwoch, 12. September 2018
Bobbycarbaum
Heute Abend hatte ich einen Termin in Bochum.
Ich bin ja nicht so oft im Ruhrgebiet, aber immer, wenn ich hier bin, entdecke ich eine Besonderheit, die ich in der Form woanders noch nicht gesehen habe.
Heute war es der Bobbycarbaum.


Ich habe erst gedacht, ich habe mich verguckt, aber auch als ich dichter dran war, war das gleiche zu sehen: In Bochum gibt es Bäume, auf denen wachsen Bobbycars.


Nach dem Termin haben wir nach einem japanischen Restaurant in Bochum gegoogelt und sind bei Yumini gelandet. Das ist einer dieser All you can eat Japaner mit iPad-Bestellung am Tisch, das System verbreitet sich immer mehr. Neulich waren wir bei einem dieser Japaner in Essen, der war eher nicht so gut, dieser heute in Bochum war dagegen ganz okay. Es geht natürlich noch deutlich besser, aber immerhin musste ich nicht die Hälfte des Essens unauffällig in die Serviette gewickelt im Klo entsorgen, weil „nicht aufessen“ mit Aufpreis bestraft wird. Heute war wirklich alles okay, im Gegenteil, es schmeckte so gut, dass wir uns unangenehm überfressen haben und das, obwohl das Essen mit Stäbchen und Gipsarm eine echte Herausforderung darstellt.

Morgen um 8h Termin beim Orthopäden, die Schleimbeutelentzündung ist trotz der starken Entzündungshemmer nicht besser geworden, jetzt bin ich gespannt, wie es weitergeht
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Dienstag, 11. September 2018
Septemberblues
Obwohl ich ja theoretisch nicht ins Büro fahren müsste, weil ich ja auf den rechten Gipsarm krankgeschrieben bin, gehe ich trotzdem, weil die Arbeit ja sowieso irgendwann und irgendwie erledigt werden muss und es leider keine Vertretung für mich gibt. Wenn ich tatsächlich ernsthaft länger oder für immer ausfallen würde, würde man erst jemand externen beauftragen, die dringendsten Dinge zu erledigen und dann wahrscheinlich versuchen, jemand neues einzustellen. Aber nur mal so, für 1-2 Monate zwischendurch würde man sich nur mit Fristverlängerungen behelfen bis ich wieder da bin, die allermeiste Arbeit bliebe also einfach nur liegen, was einen Wiedereinstieg nach sechs Wochen nicht unbedingt angenehmer macht. Also gehe ich lieber weiter ins Büro, es ist so tatsächlich weniger stressig auch wenn sich das nach aufgeblasener Wichtigtuerei anhört.

Trotzdem ändert das nichts daran, dass ich eigentlich keine Lust habe - also dass ich insgesamt auf Büroarbeit keine Lust habe und viel lieber irgendetwas Produktives täte. Rezepte ausprobieren, Wohnung neu dekorieren, Fotos sortieren, Garten gestalten, ja selbst so Arbeiten wie Bügeln oder Fensterputzen erscheinen mir per Saldo attraktiver als Büroarbeit - aber hilft alles nicht, Büroarbeit is the job to do, ich sollte mich wohl besser damit abfinden. Immerhin noch sechs Jahre und dieses.

Dass ich im Moment so jammerig bin, liegt auch an dem leichten Septemberblues, den ich mit zunehmendem Alter bei mir mit wachsender Intensität beobachte.
So wie im Mai quasi alles explodiert und der Sommer mit jedem Tag intensiver in der Luft liegt, so kündigt sich im September genauso schlagartig die dunkle Jahreszeit an.
Es gibt schon wieder Weihnachtsgebäck in den Läden, ist das nicht gruselig?
Und es wird plötzlich abends wieder dunkel und der (verdorrte) Rasen liegt voll Laub.
Der Jahresendzeitstress klopft an und ich kann jetzt schon Listen machen mit Dingen, die ich auch dieses Jahr wieder alle nicht schaffen werde. Und schlimmer noch, es gibt immer länger werdende Listen mit Dingen, die ich dieses Jahr ganz unbedingt noch erledigen muss.

Es ist dieser sich ewig wiederholende Kreislauf, der im September so überdeutlich sichtbar wird, der September könnte auch Hamsterradmonat heißen und je älter ich werde, umso mehr macht mich das müde und resignierend verzweifelt. Nochmal und nochmal und nochmal, wohin eigentlich und vor allem: Wofür?
Zwischendurch habe ich kurze Visionen des Aussteigens, ich bin dann mal weg, blöd nur, dass ich nicht mehr rauche, aber auch sonst wüsste ich ja gar nicht, wohin. Diese Erkenntnis macht aber auch nicht froh, gehe zurück auf Los, Büroarbeit is the job to do, heulen hilft nicht, einfach weitermachen, immer weitermachen
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Sonntag, 9. September 2018
Spontan Gärtnerei und Feuertopf
Letztes Jahr habe ich den Vorgarten in Greven zur Straße hin neugestaltet, dieses Jahr sind aber die Buchsbäumchen alle vom Zünsler befallen worden und sahen nur noch bemitleidenswert braun und abgefressen aus, damit war klar, dass die Pflanztöpfe alle neu bepflanzt werden mussten.
Die Nachbarn haben überwiegend Wacholder und Kirschlorbeer als Randbepflanzung gewählt, mir sieht das zu sehr nach Friedhoff aus, deshalb wollte ich etwas anderes.
Gestern haben wir uns ausführlich über Gräser informiert und in dem Pflanzencenter auch einen ersten Eindruck der Preise mitgenommen, ich sage mal vorsichtig, preiswert ist anders.
Heute war in Greven Flohmarkt und dort ist manchmal ein örtlicher Hobbygärtner, der im Herbst regelmäßig Stauden und Gräser anbietet und tatsächlich war er auch heute da, so dass wir unser neuerworbenes Wissen über Gräser und die Preise von Grasstauden sofort anwenden konnten und wussten, dass wir bei diesem Gärtner sehr günstig kaufen und dass jetzt eben auch genau die richtige Pflanzzeit ist.
Insgesamt waren das damit einige sehr spontane, aber auch sehr befriedigende Entscheidungen, die ich heute getroffen habe und, tadaaa, wir haben die Stauden nicht nur gekauft, sondern ich habe K auch dazu bewegen können, sie sofort einzupflanzen.

Wir haben immer eine blühende Staude und eine Grasstaude abwechseln eingesetzt, ich bin schon sehr gespannt, wie die sich entwickeln und wie es nächstes Jahr aussehen wird, wenn die gewachsen sind.
Besser als braune, tote Buchsbäume sehen sie allemal aus.

Am Abend haben wir dann nicht nur den Grill angeworfen, sondern auch den Feuertopf. C hat mir ja letztes Jahr zum Geburtstag diese geniale Feuerstelle aus einer alten Waschmaschinentrommel geschenkt und weil wir heute die Zementpötte neu bepflanzt haben, die ich letztes Jahr aufgestellt habe, war heute auch ein guter Tag, um endlich mal die alte Bank zu verbrennen, die wir auch letztes Jahr zur selben Zeit aussortiert haben und die seitdem hinten auf der Terrasse steht und auf ihren Feuertod wartet.
So einen gewissen Hang zur Pyromanie lässt sich bei meinem Westfalenmann nicht verleugnen, wenn man ihm was zu feuern gibt, dann macht er es auch richtig.


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