anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 26. Juli 2018
Essen, trinken, faulenzen
Der Tag heute schloss mit einer witzigen Wolkenformation über unserer Terrasse: Direkt über uns ganz viele kleine weiße Wölkchen, aber links von uns und rechts von uns nur ungetrübter blauer Himmel.



K, der im Moment ja intensiv mit der Theorie für seinen IFR-Schein beschäftigt ist, und grade dieses Wochenende die Zwischenprüfung in Meteorologie abgelegt hat, ist deshalb ganz groß darin, allen Wolken Namen zu geben. Diese Wolken nannte er Alto Cumulus, vorher hatte er schon Alto Stratus gesehen, aber die habe ich nicht geknipst.
Der Mond ist im Moment vor allem aus dem Dachfenster sehr gut zu sehen, wenn das so bleilbt, dann können wir übermorgen eine wunderbare Mondfinsternis bewundern.

Ansonsten war es hier urlaubsangemessen ruhig. Am Nachmittag haben wir eine Fahrradtour zum Hafen gemacht, einfach nur so, weil Fahrradfahren bei der Hitze angenehmer ist als still an einer Stelle sitzen (ich bin immer noch nicht darüber hinweg, weshalb die Leute sich zu Hunderten bei lebendigem Leib am Strand grillen).

Vor der Abfahrt hatte ich den Teig für eine Galette und für Pfannenbrote zusammengerührt und dann (natürlich in zwei getrennten Schüsseln) im Kühlschrank ziehen lassen.
Zum Abendessen gab es deshalb eine Riesenprortion Backofengemüse mit Pfannenbrot und Aioli (die habe ich gestern gemacht, dabei experimentiert und das erste Mal eine Aioli ohne Ei ausprobiert, was zu meiner Überraschung extrem gut funktioniert hat, künftig gibt es hier nur noch Aioli ohne Ei, viel bessere Konsistenz) und eine Pflaumengalette zum Nachtisch, war alles ausgesprochen lecker und als Krönung hat K uns Mojito-Caipis gemixt,. Da wir das halbe Kräuterbeet voller Minze haben, können wir da echt einen raushauen, was Mojito-Minze angeht, und weil wir noch so viele Limetten hatten, gab es halt Mojito-Caipi. Echt sehr lecker, kann ich nur empfehlen
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Mittwoch, 25. Juli 2018
Halbtagesausflug
Das strahlende Sonnenwetter, das aktuell überall diese große Hitze produziert, ist wegen fehlender Wolken und fehlender Gewitter gleichzeitig natürlich auch perfektes Fliegerwetter. K drängelt hier also seit Tagen rum, dass wir doch endlich mal einen Ausflug machen könnten. Nach Helgoland oder Pellworm oder Ameland, er ist da vollkommen offen, Hauptsache irgendwohin fliegen.
Ich habe dann vorgeschlagen, wir könnten doch einfach mal nach Greven fliegen. Da ist ein Einschreiben für mich angekommen, was sonst zurück gehen würde (unselige Neugier, K hat die Benachrichtigung letzten Donnerstag aus dem Briefkasten gefischt, war dann aber nicht mehr lange genug da, um die Sendung noch bei der Post abzuholen. Seit der Zeit grübel ich, was um alles in der Welt das sein könnte. Erwartet oder angekündigt hat niemand etwas, mein latenter Pessimismus lässt mich natürlich hauptsächlich Schreckliches vermuten).
Und außerdem hatte K am Donnerstag vergessen, die Gartenliege mit zu bringen und bei der Hitze kann es schließlich nicht schaden, wenn man die Blumen noch mal gründlich gießt und wässert.
Und so kam es, dass wir heute einen Halbtagesausflug nach Greven gemacht haben.
K meinte, es wäre schon ziemlich snobby, wenn man nur um Post zu holen und die Blumen zu gießen aus dem Urlaub mal eben nach Hause fliegt, ich dagegen fand diesen Ausflug jetzt viel, viel praktischer als wenn wir auf irgendeine andere Insel geflogen wären, die ich ja auch alle schon kenne und die insgesamt dann auch nicht so viel anders sind als Borkum. Ich meine, außenrum ist Wasser, es gibt überall einen Strand und ansonsten kann man in der Gegend rumlaufen und sich irgendwelche Inselhäuser angucken. Die sehen auf Helgoland sicherlich anders aus als auf Pellworm und dort noch mal anders als auf Ameland, aber wirklich spektakulär finde ich das alles nicht so wirklich.
Greven als Ausflugsziel ist zwar auch nicht spektakulär, dafür aber enorm praktisch, dieser blöde Einschreibebrief hat mich schon nervös gemacht.
Tatsächlich habe ich mich aber schließlich darüber, dass ich dieses Einschreiben heute wirklich abgeholt habe, dann sehr geärgert, denn es war von einem Typ, der mir zwei leere USB Sticks geschickt hat, weil ich ihm rund 100GB Dateien schicken soll.
Ich finde es wirklich rücksichtslos, so etwas per Einschreiben zu schicken, denn es bedeutet ja ziemlich sicher, dass ich deswegen extra zur Post gehen muss, um das Einschreiben abzuholen, weil es ja auch bekannt ist, dass ich tagsüber arbeite. Ich hätte mich also schon darüber geärgert, wenn ich nicht extra deswegen zurück nach Greven geflogen wäre, so fand ich es noch viel ärgerlicher und hätte es viel besser gefunden, wenn der Brief mit dem Vermerk „nicht abgeholt“ wieder zurück gegangen wäre. Naja, bin ich aber ja auch selber schuld, wenn ich meine Neugier nicht zügeln kann.
Um 14.30h waren wir schon wieder zurück, aber selbst hier auf Borkum, wo es tatsächlich deutlich kühler ist als auf dem Festland, war es so heiß, dass ich mich nur noch im Haus verkrochen habe. Mir ist es ein Rätsel, wie bei dieser Hitze Leute freiwillig am Strand rum liegen. Tun sie aber zu Hunderten, die Strände sind pickepackevoll. (Zum Glück nur die Badestrände, diese Touristen haben nicht nur die seltsame Angewohnheit, sich in die pralle Sonne zu legen, um sich verbrennen zu lassen, sondern das vorzugsweise auch noch alle geknubbelt auf einem Haufen. Aber mir soll‘s recht sein, so gibt es immer noch genug friedliche Stellen auf der Insel).
Fotografiert habe ich diesmal das Wattenmeer bei Ebbe und ein Atomkraftwerk.

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Montag, 23. Juli 2018
Urlaubsfeeling
So, nach dem die erste Woche Urlaub mal wieder wie im Flug vergangen ist, bin ich jetzt immerhin ausgeruht genug, um den Uralub auch wirklich zu genießen.
Dazu kommt, dass die aktuelle Sonnenlage wohl noch länger halten wird, so dass ich mich noch nicht mal von dem Gedanken "man muss dringend das gute Wetter nutzen, morgen kann es schon vorbei sein" hetzen lassen muss, sehr angenehmer Zustand.
Immerhin war ich heute tatsächlich das erste Mal am Strand, ich meine so richtig klassisch "am Strand" , im Badeanzug, mit Liegematte und Handtuch. Und ich bin sogar ins Wasser gegangen und habe damit K verleitet, auch mit ins Wasser zu gehen und wenn K ins Wasser geht, dann schwimmt er ja immer gleich richtig. K ist also ganz weit draußen, an der maximal erlaubten Demarkationslinie, die die DLRG-Bewacher grade noch erlauben bevor sie tuten, sich in ihr Kajak werfen und einen zwangsretten, was immer mit gewaltig Mecker verbunden ist, dort ist er also 10x zwischen den Buhnen hin- und hergeschwommen, und ich finde ja, es reicht, wenn in der Familie einer Sport macht, das zählt für mich dann gleich mit.

Sonst ist nicht viel passiert, ich habe ein paar berufliche Mails gelesen und beantwortet, mit dem Kaufvertragspartner vom Onkel gemailt, beim Vater das Leergut abgeholt und im Laden gegen neue Wasser- und Colaflaschen eingetauscht.

Zum Abendessen gab es Schinkennudeln mit Salat, eigentlich wollte ich ja die Pfirsich-Galette von neulich noch mal als Pflaumen-Galette neu backen, aber keiner hatte Hunger und das war sogar so ausgeprägt, dass noch nicht mal die Schinkennudeln alle geworden sind - das gab es noch nie, soweit ich mich erinnern kann. Vielleicht lag es aber auch daran, dass wir am Nachmittag schon ein Baguette mit Humus, rotem Pesto und Kräuterfrischkäse weggeknuspert hatten
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Sonntag, 22. Juli 2018
Pfannenbrot
Feier- und alkoholbedingt haben wir heute aus Gründen länger geschlafen. Ich habe das die letzten Tage zwar auch ohne Grund schon regelmäßig gemacht, einfach weil ich es konnte, aber mit Grund fühlt es sich immerhin nicht ganz so schlunzig an.
Dann habe ich ein wenig die Küche aufgeräumt und sauber gemacht und zwei Maschinen Wäsche gewaschen. Bevor die zweite Maschine fertig war, bin ich zum Onkel verschwunden, so dass mein Westfalenmann seine verschütteten Hausmannfähigkeiten zeigen durfte, was ihm großartig gelungen ist. Er hat die Wäsche selbstständig aus der Maschine geholt und auf den von mir schon vorsorglich aufgestellten Wäscheständer auf der Terrasse aufgehangen.Natürlich habe ich ihn ausführlich dafür gelobt als ich wiederkam.

Der Onkel hatte Post vom Notar bekommen, in solchen Situationen werde ich umgehend per WhatsApp benachrichtigt, ich finde das ja immer wieder niedlich.
Er ist grade dabei, eine Immobilie an die Stadt zu verkaufen und die wesentlichen Parameter sind inzwischen ausgehandelt, jetzt muss nur noch die Technik abgewickelt werden. Ich hatte ihm schon vor einem halben Jahr gesagt, dass er die eingetragenen Grundschulden löschen lassen muss, denn die Stadt kauft natürlich nur ein belastungsfreies Grundstück und er hat mir mehrfach versichert, dass das alles erledigt wäre. Im aktuellen Grundbuchauszug stehen sie aber noch drin und mir wurde mal wieder klar, dass auch Menschen, die mehrere Immobilien besitzen, deshalb noch lange nicht wissen müssen, wie die rechtlichen Rahmenbedingungen rund um Immobilienbesitz und - finanzierung sich tatsächlich gestalten.
Immerhin hat er aber schon die Löschungsbewilligung der Bank bekommen, weshalb er meinte, es sei doch alles erledigt, dass aber damit die Löschung im Grundbuch noch beantragt werden muss, das war ihm nicht klar.

Was größeres kochen musste ich heute nicht, es war immer noch Hühnersuppe da, aber ich stecke ja immer noch voller Experimentierlaune, was neue Rezepte angeht und nach dem wir neulich beim Libanesen so viele verschiedene so aúßergewöhnlich leckere Dinge gegessen haben, spukt einiges davon immer noch in meinem Kopf rum und drängelt mich, es selber auszuprobieren.
Diese dünnen Brotfladen, die wollte ich unbedingt mal ausprobieren, ob ich die nicht selber herstellen kann und ich finde, ich bin dem Original mit meinem heutigen Versuch sehr nahe gekommen, zumindest haben K und J die Ergebnisse sehr begeistert und ratzeputz komplett weggegessen.
So sahen sie aus:


Und so habe ich es gemacht:
300g Mehl
2 TL Salz
3 TL kleingehackte Kräuter (ich habe Koriander genommen) und
150 ml handwarmes Wasser zu einem Teig verkneten, den man anschließend, zu einer Kugel geformt, für eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lässt.
Dann habe ich die Teigkugel in 12 kleine Teigkügelchen geteilt, die ich jeweils ganz dünn ausgerollt habe, wenn man den ausgerollten Teig hochnimmt und an allen Seiten etwas zieht wird er noch dünner, je dünner desto gut.
Und diese dünnen Teigfladen, die habe ich dann einfach in eine mittelheiße, beschichtete Pfanne gelegt und auf jeder Seite ca. 2-3 Minuten gebacken. Wichtig: Kein Öl. In dem Teig ist überhaupt kein Fett, sondern wirklich nur Wasser, Mehl und Salz, die Kräuter habe ich mir nur als extra Farbtupfer überlegt, geschadet haben sie auf alle Fälle nicht.

Ich denke, das mache ich als Beilage jetzt häufiger, passt perfekt zu all den Dips und Saucen, die ich in der letzten Zeit so hergestellt habe
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Samstag, 21. Juli 2018
Strandfete
Heute ist Strandfete.
Wir haben schon gut vorgeglüht und jetzt fahren wir los.
Es wird eine wilde Nacht
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Samstag, 21. Juli 2018
Dies und das
- Nach einer einwöchigen Testreihe stelle ich fest: Mit durchschnittlich 10 Stunden Schlaf pro Tag (bzw. Nacht) komme ich aus und fühle mich dann auch durchgängig ausgeschlafen.

- Der deutsche Wetterdienst kündigt für nächste Woche die erste Hitzeperiode in Deutschland an. Ich bin sehr froh, dass ich nächste Woche nicht auf dem Festland sein muss, Hitze macht mich sehr schnell depressiv, weil ich mich dabei so hilflos ausgeliefert fühle. Was macht man gegen Hitze - außer leiden? Hier auf der Insel ist das alles besser zu ertragen, weil der Wind am Meer grundsätzlich das schlimmste verhindert.

- Heute gab es Hühnersuppe, damit ist auch die zweite Portion Huhn erfolgreich und sehr wohlschmeckend verarbeitet.

- Die Pfirsich-Galette schmeckt auch kalt, Gottseisdank.

- Wir haben neue Gartenstühle gekauft. Bisher hatten wir ja so weiße Kettler-Klapp-Stuhlsessel aus Plastik. Relativ groß, damit entsprechend unhandlich und schwer. Die wurden am Dienstag dem Sperrmüll übergeben, damit waren wir nun gartenstuhllos. Ich wollte jetzt Stühle aus Aluminium haben, die sind nicht nur wesentlich schlanker, sondern auch deutlich leichter und damit einfach praktischer. Eine Internetrecherche ergab, dass es die von mir gewünschten Stühle in Preiskategorien zwischen 29-329 Euro gibt. Nach kurzem Zaudern haben wir jetzt die billigste Variante gewählt, weil ich mir überlegt habe, dass die teuerste Variante 11x (elf!!mal) solange halten muss, bis sich der Mehrpreis amortisiert. Und da ich nach einem Probesitzen keinen bemerkenswerten Bequemlichkeitsunterschied zwischen der Billigvariante und der highprice Edition feststellen konnte, war es schnell entschieden, dass sich die höhere Qualität wahrscheinlich nie bezahlt machen wird. Wenn wir die jetzt gekauften, billigen Stühle nur zwei Jahre benutzen können, bevor sie kaputtgehen (und genau so lange läuft übrigens die Garantie), hat es sich schon gelohnt, denn dann müsste ich die teuren Stühle alternativ mindestens 22 Jahre behalten, bevor sie sich amortisiert haben, und das finde ich eine traurige Aussicht, weil ich dann ja auch nie mehr meinen Geschmack ändern dürfte.

- Das Superwetter macht die Insel sogar in der Hochsaison erträglich, die allermeisten Touristen halten sich am Strand auf, im Dorf ist es angenehm ruhig und man kann ohne Behinderung die Geschäfte erledigen, die man zu erledigen hat.

- N. hat sein „aktives“ Studium beendet, d.h. alle Vorlesungen sind gehört und alle Klausuren geschrieben, für seinen endgültigen Abschluss fehlt ihm jetzt nur noch eine Hausarbeit und das 2. Staatsexamen sowie das praktische Jahr. Hört sich nicht viel an, dauert dann aber doch noch mal zwei Jahre, bis das alles erledigt ist.
Und dann ist er nur einfacher Arzt. Bis zum Facharzt braucht es dann noch mal ein paar Jahre. Schon irre, wie lange so eine Ausbildung dauert.

- J. arbeitet seit drei Wochen als Aushilfe in einer Milchbude. Das bedeutet, er ist nicht nur dem direkten Kontakt mit den Touristen ausgesetzt (den er ganz gut damit hinbekommt, dass er sie einfach wie Aliens behandelt, die muss man auch nicht verstehen, es reicht, wenn man eine formale Höflichkeit wahrt), sondern noch mehr und für ihn viel belastender ist der direkte Kontakt mit anderen Menschen, für die diese Arbeit kein Ferienjob ist, sondern ihre normale Arbeit für den alltäglichen Broterwerb. - Immerhin hat er dadurch ganz eindeutig erkannt, dass es für ihn das Beste ist, wenn er möglichst schnell mit dem Studium beginnen kann, um sich dort, sicher vor der Welt und ihren vielen Unzulänglichkeiten, in einem pharmazeutisch versiegelten Elfenbeinturm zu verschanzen.

- Wenn ich es mir recht überlege, kann ich ihn eigentlich nur beneiden
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Freitag, 20. Juli 2018
Ausmisten, Kuchenbacken und Wiedervereinigung
Seit heute Abend ist K. auch wieder da und gefühlt hat das vollkommen sinnfreie Rumgammeln jetzt ein Ende, denn wenn man zu zweit ist, lebt es sich irgendwie anders als alleine. Wenn man zu zweit rumgammelt, dann ist es schon wieder aktives Faulenzen, eben weil jemand anderes ja genau das gleiche tut, dann bekommt das eigene Tun automatisch mehr Rechtfertigung.
Außerdem ist es jetzt auch genug, ich bin nun vier Tage recht planlos durch die Zeit geeiert, das war schon völlig okay und auf eine gewisse Weise habe ich es auch durchaus genossen, aber zu zweit lebt es sich (für mich) doch immer noch besser als alleine. Ich denke, ich bin der klassische Kugelmensch, der ohne ergänzende zweite Hälfte nur sehr holperig durchs Leben kommt.
Jetzt sind wir also wieder komplett und es ist wirklich viel schöner so.
Meine Arbeit des Tages war das Kleiderschrankausmisten, was dringend nötig war. Einen großen blauen Müllsack voll aussortierter Kleidung habe ich nur aus dem Kleiderschrank rausgeholt, jetzt muss ich mich noch durch die Kommode probieren, aber dazu reichte meine Lust heute nicht mehr.
Am Nachmittag habe ich dann eine Fahrradtour erst zum Altkleidercontainer und dann weiter ins Dorf gemacht, im Drogeriemarkt habe ich außer den auf der Einkaufslisten stehenden Dingen auch noch fünf Lippenstifte erworben, weil es plötzlich wieder Lippenstifte in Unfarben gibt und das sind genau die Farben, die ich am liebsten mag. Rot sowie alle orange und braun Töne stehen mir gar nicht, finde ich, was die Auswahl bei Lippenstiften üblicherweise arg einschränkt. Ich mag Lippenstifte in einem zarten rosé, gerne darf es auch etwas glänzen oder glitzern, nur zu knallig darf es nicht werden. Wenn es aussieht wie Lippenstift, dann ist es mir schon wieder too much, ich gebe zu, ich bin ein schwieriger Lippenstiftkunde.
Aber in dem örtlichen Drogeriemarkt gab es heute genau meine Farben und meine Konsistenz, und weil ich das mit einem Tester auf dem Handrücken nicht sinnvoll entscheiden kann, habe ich kurzerhand alle fünf Farben, die mir geeignet erschienen, erworben, was den Tag sofort zu einem guten Tag machte.
Mit der guten Laune des erfolgreichen Lippenstiftkaufes bin ich dann ins gegenüberliegende Schnapsgeschäft gegangen und habe dort eine Flasche Kräuterschnaps mit Sanddorn und einen Grappa mit Sanddorn gekauft.
Der Grappa mit Sanddorn ist sehr, sehr lecker, den haben wir neulich schon probiert als K.s Sohn zu Besuch war und von seinem Ausflug ins Dorf eine Flasche davon mitbrachte. Genau diese Marke habe ich woanders auch noch nicht gesehen, ich habe mittlerweile zwar schon Flaschen von anderen Herstellern, die Grappa mit Sanddorn produzieren, ausprobiert, die waren auch nicht schlecht, aber nicht so lecker, wie genau dieser Hersteller, von dem ich jetzt endlich in diesem kleinen Schnapslädchen eine Flasche kaufen konnte.
Als wir neulich in Esens waren habe ich ja auch danach gesucht und nicht gefunden, dafür gab es dort einen Kräuterschnaps mit Sanddorn, den ich aus Neugier gekauft und probiert habe, der war auch sehr, sehr lecker, ganz unerwartet lecker sogar, weshalb ich davon hier jetzt auch gerne eine Flasche hätte. Diesmal ist es umgekehrt - die Marke, die ich in Esens gekauft habe, finde ich jetzt nicht in diesem Borkumer Schnapslädchen, die haben dafür eine andere, die ich testweise natürlich auch erwerbe und die ist nun wiederum nicht so gut, wie die, die ich aus Esens mitgebracht habe. Genaugenommen schmeckt das Zeug gar nicht, mal schauen, wie ich diese Flasche jetzt leer kriege.

Als ich wieder zu Hause war, habe ich den Teig für diese Pfirsich-Galette zusammengerührt, weil der ja noch eine Stunde im Kühlschrank ruhen muss, außerdem habe ich die Pfirsiche in Scheiben geschnitten und mit Zucker und Stärke mariniert, dann bin ich losgefahren, K. vom Flugplatz abzuholen und nachdem wir gebührend Wiedersehensfreude gefeiert haben, habe ich den Kuchen fertig gemacht, in Ofen geschoben und begonnen, Reis und Frikasse zu kochen.
Der Kuchen ist tatsächlich sehr lecker (das sagt eine, die eigentlich keinen Kuchen mag), ich hoffe er schmeckt auch kalt, denn mehr als drei Stück sind natürlich noch nicht weggegessen.
Diesen Text habe ich jetzt auf meinem PC geschrieben, der bis eben kein Internet hatte, weil wir eine neue Fritzbox bekommen haben und K. noch eifrig einrichtet, falls er aber irgendwann doch lesbar sein sollte - nun, dann hat das mit dem Einrichten der neuen Fritzbox wohl geklappt
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