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Dienstag, 20. Februar 2018
Die Sonne bringt es an den Tag
anje, 23:08h
Als ich heute morgen so durchs Haus wuselte und die Hinterlassenschaften des verzettelten Wochenendes beseitigte (also vor allem jede Menge Akten, Papiere und Zettel wieder zusammengeräumt und ordentlich auf einen Stapel geschichtet, dann sieht es zwar nicht mehr nach Arbeit aus, dafür aber wieder mehr nach Wohnzimmer, was ja nun so schlecht auch nicht ist), also, beim Aufräumen heute morgen wurde es plötzlich richtig hell im Zimmer, weil die Sonne mit voller Kraft durch die Fenster schien. Ich hatte grade die Tulpen auf den Flügel gestellt, weil ich fand, da kommen sie besonders gut zur Geltung, als die Sonne gnadenlos enthüllte, dass Staubwischen nicht unbedingt zu meinen Stärken gehört.

Schnell habe ich die Vase wieder auf den Esstisch gestellt und den Flügel mit Papierbergen zugedeckt, ist zwar nicht so dekorativ, dafür sieht man den Dreck aber auch nicht so deutlich.
Die Tulpen sehen auch auf dem Esstisch gut aus

Anschließend bin ich ins Büro gefahren und wurde in den Rieselfeldern durch einen LKW ausgebremst. Der Kerl schlich doch tatsächlich mit unter 10 km/h über den Feldweg. Okay, die Straße ist wirklich nicht sehr breit, aber sooo sehr muss man sich da nun nicht anstellen, finde ich.

Richtig gefreut habe ich mich allerdings als ich bemerkte, dass der LKW meine Lieblingsfeindin, die Edelmami in dem schwarzen Touareg, zwang, nicht nur ganz weit in den Seitenmatsch auszuweichen, sondern sie musste auch noch ein gutes Stück wieder rückwärts fahren, bis sie überhaupt weit genug in den Matsch ausweichen konnte, um die Straße komplett frei zu machen.
Dort stand sie dann und wartete, dass der LKW an ihr vorbeifuhr - und direkt hinter dem LKW kam ich und fuhr natürlich auch mitten auf der Straße.
So mag ich das
.

Schnell habe ich die Vase wieder auf den Esstisch gestellt und den Flügel mit Papierbergen zugedeckt, ist zwar nicht so dekorativ, dafür sieht man den Dreck aber auch nicht so deutlich.
Die Tulpen sehen auch auf dem Esstisch gut aus

Anschließend bin ich ins Büro gefahren und wurde in den Rieselfeldern durch einen LKW ausgebremst. Der Kerl schlich doch tatsächlich mit unter 10 km/h über den Feldweg. Okay, die Straße ist wirklich nicht sehr breit, aber sooo sehr muss man sich da nun nicht anstellen, finde ich.

Richtig gefreut habe ich mich allerdings als ich bemerkte, dass der LKW meine Lieblingsfeindin, die Edelmami in dem schwarzen Touareg, zwang, nicht nur ganz weit in den Seitenmatsch auszuweichen, sondern sie musste auch noch ein gutes Stück wieder rückwärts fahren, bis sie überhaupt weit genug in den Matsch ausweichen konnte, um die Straße komplett frei zu machen.
Dort stand sie dann und wartete, dass der LKW an ihr vorbeifuhr - und direkt hinter dem LKW kam ich und fuhr natürlich auch mitten auf der Straße.
So mag ich das
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Dienstag, 20. Februar 2018
Und weiter
anje, 00:49h
Es ist eine zähe Sache, diese buchhalterische Aufräumaktion, aber ich bleibe dran.
Heute Abend haben wir die Unterlagen für 2016 und 2017 sortiert, denn für diese Jahre gab es gar keine Buchhaltung mehr. Da es sich von der Menge der Bewegungen aber auch im überschaubaren Rahmen hielt, habe ich mir da nicht so viele Gedanken drum gemacht.
Fasziniert war ich dann davon, dass K. so ein komplett anderes Ablagesystem präferiert als ich. K. war nämlich ab 2016 für die Bankkonten dieser Firmen zuständig, d.h. er hat sich um die Überweisungen gekümmert und die Abrechnungen erstellt. Wie gesagt, es war nicht viel, aber auch wenn es nur 25 Bewegungen gab, sucht man doch erstaunlich lange, wenn man die Belege nicht sofort hinter den Kontoauszügen abheftet.
Für mich ist das derart selbstverständlich, dass ich jeden Beleg immer hinter den Kontoauszug hefte, auf dem er bezahlt wurde, denn dann findet man ihn am allereinfachsten wieder, wenn man ihn sucht, dass ich gar nicht auf den Gedanken gekommen wäre, dass das jemand nicht macht.
Aber nun ja, ist ja alles wieder aufgetaucht (fast alles, ein Kontoauszug fehlt, sowas finde ich auch immer schräg), ich habe alle Bewegungen auf den Bankkonten geklärt und einsortiert, jetzt muss ich nur noch alles zu einer Bilanz zusammenstellen, da es aber kaum noch Forderungen oder Verbindlichkeiten gibt, ist das wirklich kein Hexenwerk mehr.
Ich hoffe, morgen ist das dann endgültig erledigt
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Heute Abend haben wir die Unterlagen für 2016 und 2017 sortiert, denn für diese Jahre gab es gar keine Buchhaltung mehr. Da es sich von der Menge der Bewegungen aber auch im überschaubaren Rahmen hielt, habe ich mir da nicht so viele Gedanken drum gemacht.
Fasziniert war ich dann davon, dass K. so ein komplett anderes Ablagesystem präferiert als ich. K. war nämlich ab 2016 für die Bankkonten dieser Firmen zuständig, d.h. er hat sich um die Überweisungen gekümmert und die Abrechnungen erstellt. Wie gesagt, es war nicht viel, aber auch wenn es nur 25 Bewegungen gab, sucht man doch erstaunlich lange, wenn man die Belege nicht sofort hinter den Kontoauszügen abheftet.
Für mich ist das derart selbstverständlich, dass ich jeden Beleg immer hinter den Kontoauszug hefte, auf dem er bezahlt wurde, denn dann findet man ihn am allereinfachsten wieder, wenn man ihn sucht, dass ich gar nicht auf den Gedanken gekommen wäre, dass das jemand nicht macht.
Aber nun ja, ist ja alles wieder aufgetaucht (fast alles, ein Kontoauszug fehlt, sowas finde ich auch immer schräg), ich habe alle Bewegungen auf den Bankkonten geklärt und einsortiert, jetzt muss ich nur noch alles zu einer Bilanz zusammenstellen, da es aber kaum noch Forderungen oder Verbindlichkeiten gibt, ist das wirklich kein Hexenwerk mehr.
Ich hoffe, morgen ist das dann endgültig erledigt
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Montag, 19. Februar 2018
Immer noch nicht fertig
anje, 00:56h
Nachdem ich heute Nacht so gegen 3h leicht entnervt eine müdigkeitsbedingte Zwangspause einlegen musste (ich hatte in einer Bilanz eine Differenz, die sich par tout nicht finden lassen wollte, was mich ganz wuschig machte) und erst mal ins Bett gegangen bin, habe ich heute Mittag gut ausgeschlafen und erholt wieder weitergemacht und die Differenz dann auch rasch gefunden.
Mittlerweile habe ich alle Bilanzen samt der bisher nur rudimentär bestehenden Buchhaltung für die betroffenen Gesellschaften bis 2015 fertig (seit 2013), ab 2016 wird es aber deutlich leichter, weil kaum noch etwas passiert ist, das Drama waren die Jahre 2013 und 2014, CWs Hinterlassenschaften eben.
Damit das ganze auch eine akzeptable Herausforderung darstellt, handelt es sich bei diesem Firmenkomplex um zwei KGs mit einer KomplementärGmbH, bei der die GmbH bis 2015 ein abweichendes Wirtschaftsjahr hatte, das sie aber zum 31.12.2015 auf das Kalenderjahr umgestellt hat. Da fließen dann zwei Jahre in einem zusammen.
KGs reichen ihren Gewinn zum Ende eines Geschäftsjahres quasi "automatisch" an ihre Gesellschafter weiter, haben die aber ein Geschäftsjahr, was nicht am selben Tag endet, verschiebt sich das Weiterreichen immer um ein Jahr.
Die Umsatzsteuer kennt übrigens keine abweichenden Wirtschaftsjahre, hier muss sauber abgegrenzt werden - alles andere wäre ja auch langweilig.....
K., der mir bei solchen Arbeiten nur sehr begrenzt eine Hilfe ist (was ich ja immer nicht verstehe, ist, warum jemand so Themen wie Buchhaltung und Bilanzierung nicht grundsätzlich genauso logisch und transparent findet wie ich, ich meine, es ist wirklich extrem logisch, weil alles ineinandergreift, man darf sich nur nicht verhaspeln), K. hat also immer nur verwundert zu meinem Arbeitsplatz rübergeblinzelt und zwischendurch gemurmelt, dass er nie vermutet hätte, dass das so viel Arbeit ist.
Ja nun, was soll ich dazu sagen, wenn es weniger Arbeit wäre, wäre ich es wahrscheinlich auch länger schon mal angegangen.
Aber jetzt bin ich wirklich schon bemerkenswert weit. Alles fügt sich gut zusammen, und so eine Bilanz komplett selber und in Handarbeit zu erstellen ist ja auch ein Handwerk, was ich wirklich schon lange nicht mehr so komplett ohne jede weitere EDV-Unterstützung gemacht habe und ich habe dabei festgestellt, dass es ein richtig erhebendes Gefühl ist, wenn die Excel-Tabelle nach langem Widerstand plötzlich grün blinkt im Summen-Kontrollfeld. Da ich nur eine rudimentäre Buchhaltung zur Verfügung hatte, habe ich die Salden aus den Konten in eine Excel-Tabelle eingetragen und anschließend von Hand weitergebucht - ganz früher hat man so was noch auf Papier und mit Stift in einer sogenannten HÜ=Hauptabschlussübersicht eingetragen, meine Excel-Tabelle habe ich mir nach diesem Vorbild selber gebastelt und um zu kontrollieren, ob alles stimmt, gibt es natürlich das Summenkontrollfeld, das einem zeigt, ob die Aktivseite der Bilanz genauso groß ist wie die Passivseite. Wenn nicht, dann blöd.
Hier hatte ich also gestern (und heute auch mehrfach während des Tages) meine Differenzen, aber wenn es dann nach einigem Hin und Her plötzlich doch Grün wird, das ist wirklich ein erhebendes Gefühl.
Ich glaube, ein Maurer, der sich sein fertiges Haus anschaut, kann nicht stolzer sein.
Naja, ich gehe mal davon aus, dass es nicht so viele Menschen gibt, die meine Gefühle für eine schöne Bilanz teilen, aber so hat halt jeder seins und ich reagiere ja zum Beispiel relativ wenig auf diese wilden Kristalle, für die sich Chemiker begeistern können und einen immer wieder darauf hinweisen, wie sensationell einzigartig so ein Kristall ist. Hmmm, okay, aber ich finde ehrlich gesagt eine gut gemachte Bilanz wesentlich faszinierender
.
Mittlerweile habe ich alle Bilanzen samt der bisher nur rudimentär bestehenden Buchhaltung für die betroffenen Gesellschaften bis 2015 fertig (seit 2013), ab 2016 wird es aber deutlich leichter, weil kaum noch etwas passiert ist, das Drama waren die Jahre 2013 und 2014, CWs Hinterlassenschaften eben.
Damit das ganze auch eine akzeptable Herausforderung darstellt, handelt es sich bei diesem Firmenkomplex um zwei KGs mit einer KomplementärGmbH, bei der die GmbH bis 2015 ein abweichendes Wirtschaftsjahr hatte, das sie aber zum 31.12.2015 auf das Kalenderjahr umgestellt hat. Da fließen dann zwei Jahre in einem zusammen.
KGs reichen ihren Gewinn zum Ende eines Geschäftsjahres quasi "automatisch" an ihre Gesellschafter weiter, haben die aber ein Geschäftsjahr, was nicht am selben Tag endet, verschiebt sich das Weiterreichen immer um ein Jahr.
Die Umsatzsteuer kennt übrigens keine abweichenden Wirtschaftsjahre, hier muss sauber abgegrenzt werden - alles andere wäre ja auch langweilig.....
K., der mir bei solchen Arbeiten nur sehr begrenzt eine Hilfe ist (was ich ja immer nicht verstehe, ist, warum jemand so Themen wie Buchhaltung und Bilanzierung nicht grundsätzlich genauso logisch und transparent findet wie ich, ich meine, es ist wirklich extrem logisch, weil alles ineinandergreift, man darf sich nur nicht verhaspeln), K. hat also immer nur verwundert zu meinem Arbeitsplatz rübergeblinzelt und zwischendurch gemurmelt, dass er nie vermutet hätte, dass das so viel Arbeit ist.
Ja nun, was soll ich dazu sagen, wenn es weniger Arbeit wäre, wäre ich es wahrscheinlich auch länger schon mal angegangen.
Aber jetzt bin ich wirklich schon bemerkenswert weit. Alles fügt sich gut zusammen, und so eine Bilanz komplett selber und in Handarbeit zu erstellen ist ja auch ein Handwerk, was ich wirklich schon lange nicht mehr so komplett ohne jede weitere EDV-Unterstützung gemacht habe und ich habe dabei festgestellt, dass es ein richtig erhebendes Gefühl ist, wenn die Excel-Tabelle nach langem Widerstand plötzlich grün blinkt im Summen-Kontrollfeld. Da ich nur eine rudimentäre Buchhaltung zur Verfügung hatte, habe ich die Salden aus den Konten in eine Excel-Tabelle eingetragen und anschließend von Hand weitergebucht - ganz früher hat man so was noch auf Papier und mit Stift in einer sogenannten HÜ=Hauptabschlussübersicht eingetragen, meine Excel-Tabelle habe ich mir nach diesem Vorbild selber gebastelt und um zu kontrollieren, ob alles stimmt, gibt es natürlich das Summenkontrollfeld, das einem zeigt, ob die Aktivseite der Bilanz genauso groß ist wie die Passivseite. Wenn nicht, dann blöd.
Hier hatte ich also gestern (und heute auch mehrfach während des Tages) meine Differenzen, aber wenn es dann nach einigem Hin und Her plötzlich doch Grün wird, das ist wirklich ein erhebendes Gefühl.
Ich glaube, ein Maurer, der sich sein fertiges Haus anschaut, kann nicht stolzer sein.
Naja, ich gehe mal davon aus, dass es nicht so viele Menschen gibt, die meine Gefühle für eine schöne Bilanz teilen, aber so hat halt jeder seins und ich reagiere ja zum Beispiel relativ wenig auf diese wilden Kristalle, für die sich Chemiker begeistern können und einen immer wieder darauf hinweisen, wie sensationell einzigartig so ein Kristall ist. Hmmm, okay, aber ich finde ehrlich gesagt eine gut gemachte Bilanz wesentlich faszinierender
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Samstag, 17. Februar 2018
Ich arbeite
anje, 23:36h
und bin in einem äußerst guten flow, deshalb kann ich jetzt unmöglich unterbrechen
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Samstag, 17. Februar 2018
Hakt immer noch
anje, 00:27h
Der Plan, heute irgend jemanden bei Unitymedia anzurufen und denen dort gründlich die Meinung zu sagen, scheiterte daran, dass niemand von denen mit mir reden wollte. Feiglinge.
Deshalb habe ich hier völlig offline erstmal gründlich aufgeräumt, Wolle und Patchworkstoffe nach oben ins Gästezimmer getragen, da stören die etwas weniger und man muss nicht jeden Tag dreimal drüber steigen, der Vorsatz, die Sachen jetzt aktiv zu vermarkten, ist allerdings ungebrochen.
Und für morgen ist nonstop Papierkram auf dem Programm, der Wohnzimmerteppich ist grade freigeräumt, damit dort morgen ausgiebig sortiert werden kann, inzwischen sind geschätzte Bescheide da, es gibt jetzt keine Ausrede mehr.
Seufz
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Deshalb habe ich hier völlig offline erstmal gründlich aufgeräumt, Wolle und Patchworkstoffe nach oben ins Gästezimmer getragen, da stören die etwas weniger und man muss nicht jeden Tag dreimal drüber steigen, der Vorsatz, die Sachen jetzt aktiv zu vermarkten, ist allerdings ungebrochen.
Und für morgen ist nonstop Papierkram auf dem Programm, der Wohnzimmerteppich ist grade freigeräumt, damit dort morgen ausgiebig sortiert werden kann, inzwischen sind geschätzte Bescheide da, es gibt jetzt keine Ausrede mehr.
Seufz
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Freitag, 16. Februar 2018
Das Internet hakt
anje, 00:04h
und das ist einfach nur eine anstrengende Geschichte.
Erst bin ist genervt, dann entnervt, schließlich extrem gereizt bis sich irgendwann diese "istmirdochallesegal" Haltung eingroovt und ich auf alle Tipps und Hinweise, der durchaus engagierten Helfer, was ich jetzt noch alles probieren könnte, damit das Internet endlich wieder störungsfrei funktioniert, nur mit einem schulterzuckenden "ja, kann ich auch mal irgendwann ausprobieren" reagiere, ein Buch aus Papier aufklappe und mich ins Bett verziehe.
Internet wird überbewertet.
Habe ich beschlossen.
Ich habe heute über zwei Stunden mit hochqualifiziertem Fachpersonal, die sich per Teamviewer auf meinen Rechner aufgeschaltet haben, erst im Büro und dann hier zu Hause, hundertsiebenundzwanzigtausend verschiedene Möglichkeiten, woran es alles liegen könnte, dass es nicht funktioniert, ausprobiert und dann mit "ne, das läuft alles wunderbar" wieder verworfen, mir ist das jetzt mittlerweile wirklich alles egal.
Es kann daran liegen, dass wir zu viele LED-Lampen haben, aber K. sagt, wir haben gar kein Internet über den Stromkreis.
Es kann daran liegen, dass in meiner direkten Nachbarschaft ein Studentenwohnheim gebaut wurde und dort jetzt 350 Bewohner gleichzeitig Netflix streamen - wurde aber nicht, das nächste Studentenwohnheim ist ca. 20km entfernt und dürfte deshalb nicht dafür verantwortlich sein, dass mein Ping schwankt wie Hölle.
Es kann daran liegen, dass irgendeines der andere Geräte aus dem Internet of things Schnappatmung hat und damit mein W-LAN stört - aber mein Rechner ist per LAN-Kabel mit dem Router verbunden, und die Fritzbox meldet keine besonderen Aktivitäten.
Es kann an was weiß ich noch liegen, für heute ist es mir einfach nur egal.
Morgen rufe ich irgendeinen unglücklichen Mitarbeiter von Unitymedia an und verhaue ihn am Telefon, der wird dann dafür sorgen, dass alles wieder funktioniert und fertig, das ist jetzt der Plan - und bis dahin benutze ich mein Handy mit LTE, das funktioniert ganz prächtig, wenn ich mich im Eingangsflur der Wohnung aufhalte und möglichst wenig Traffic verursache.
Diesen Text hier habe ich deshalb offline geschrieben und im Eingangsflur ins Internet geschoben, jetzt gehe ich wieder ins Bett, vielleicht hat sich ja morgen schon wieder alles von alleine repariert
.
Erst bin ist genervt, dann entnervt, schließlich extrem gereizt bis sich irgendwann diese "istmirdochallesegal" Haltung eingroovt und ich auf alle Tipps und Hinweise, der durchaus engagierten Helfer, was ich jetzt noch alles probieren könnte, damit das Internet endlich wieder störungsfrei funktioniert, nur mit einem schulterzuckenden "ja, kann ich auch mal irgendwann ausprobieren" reagiere, ein Buch aus Papier aufklappe und mich ins Bett verziehe.
Internet wird überbewertet.
Habe ich beschlossen.
Ich habe heute über zwei Stunden mit hochqualifiziertem Fachpersonal, die sich per Teamviewer auf meinen Rechner aufgeschaltet haben, erst im Büro und dann hier zu Hause, hundertsiebenundzwanzigtausend verschiedene Möglichkeiten, woran es alles liegen könnte, dass es nicht funktioniert, ausprobiert und dann mit "ne, das läuft alles wunderbar" wieder verworfen, mir ist das jetzt mittlerweile wirklich alles egal.
Es kann daran liegen, dass wir zu viele LED-Lampen haben, aber K. sagt, wir haben gar kein Internet über den Stromkreis.
Es kann daran liegen, dass in meiner direkten Nachbarschaft ein Studentenwohnheim gebaut wurde und dort jetzt 350 Bewohner gleichzeitig Netflix streamen - wurde aber nicht, das nächste Studentenwohnheim ist ca. 20km entfernt und dürfte deshalb nicht dafür verantwortlich sein, dass mein Ping schwankt wie Hölle.
Es kann daran liegen, dass irgendeines der andere Geräte aus dem Internet of things Schnappatmung hat und damit mein W-LAN stört - aber mein Rechner ist per LAN-Kabel mit dem Router verbunden, und die Fritzbox meldet keine besonderen Aktivitäten.
Es kann an was weiß ich noch liegen, für heute ist es mir einfach nur egal.
Morgen rufe ich irgendeinen unglücklichen Mitarbeiter von Unitymedia an und verhaue ihn am Telefon, der wird dann dafür sorgen, dass alles wieder funktioniert und fertig, das ist jetzt der Plan - und bis dahin benutze ich mein Handy mit LTE, das funktioniert ganz prächtig, wenn ich mich im Eingangsflur der Wohnung aufhalte und möglichst wenig Traffic verursache.
Diesen Text hier habe ich deshalb offline geschrieben und im Eingangsflur ins Internet geschoben, jetzt gehe ich wieder ins Bett, vielleicht hat sich ja morgen schon wieder alles von alleine repariert
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Mittwoch, 14. Februar 2018
Die Welt schuldet dir gar nichts
anje, 22:56h
In der letzten Woche bin ich immer wieder auf Blogbeiträge gestoßen, bei denen dieser Artikel verlinkt war und sich die Leute dann so ihre eigenen Gedanken zu dem Thema machten.
Mich hat dieser Artikel auch sehr angesprochen, denn er brachte ganz viele Saiten gleichzeitig zum Klingen,
Zum einen fand ich natürlich den Text als solchen schon ganz prima, kurz, präzise und gut geschrieben - ich würde ihn sofort mit "komplett meine Meinung" unterschreiben, und freue mich immer, wenn ich solche Texte finde.
Dann haben mir die Zitate gefallen, die dort erwähnt wurden.
"Die Welt schuldet dir gar nichts, sie war schon vorher da" - Mark Twain. Was für ein überaus kluger Satz, den man gar nicht oft genug anbringen kann.
Mindestens so gut fand ich aber auch das Douglas Adams Zitat:
"Alles, was da ist, wenn man geboren wird, hält man für selbstverständlich und normal. Alles, was erfunden wird, nachdem man 35 geworden ist, ist ein Angriff auf die natürliche Ordnung der Dinge."
Ich kenne Leute, bei denen kann man die 35 durch 17 ersetzten - aber gut, das war jetzt ein Insider und soll hier nicht weiter erwähnt werden.
Und insgesamt behandelt der Text ein Thema, über das ich mich selber schon oft aufgeregt habe, weil ich bei einigen Menschen regelmäßig nicht verstehe, wo sie ihre aus meiner Sicht sehr schrägen Anspruchserwartungen hernehmen.
Es gibt Kinder, die meinen, sie hätten einen Anspruch auf das Vermögen der Eltern. Es gibt betrogene Ehefrauen, die meinen, sie hätten einen Anspruch auf Rache (und lassen sich den dann in barer Münze auszahlen) und es gibt verlassene Ehefrauen, die meinen, sie hätten einen Anspruch auf "standesgemäßen Unterhalt".
Manche Menschen meinen, sie hätten einen Anspruch auf Ruhe oder Rücksicht oder Erholung oder was weiß ich, im Grunde finde ich fast jedes Anspruchsdenken seltsam, wenn es in der Form umgesetzt wird, dass Menschen meinen, ihnen stände etwas zu, was sie sich auch gegen den Widerstand eines anderen nehmen dürfen - und wenn sich der andere wehrt, dann dürfen sie sich zumindest gewaltig aufregen.
Die Kurgäste auf Borkum sind ein hübsches Beispiel, da finden sich immer mehr Leute, die der festen Überzeugung sind, sie haben ein Recht auf unverschämtes Benehmen, schließlich haben sie für ihren Urlaub bezahlt. Eine Woche Arschloch sein - eintausend Euro. Das Gefühl endlich mal zu den Siegern zu gehören - unbezahlbar.
Ich glaube, es gibt wirklich viele Menschen, die fühlen sich von der Welt schlecht behandelt. Sie gucken rechts, sie gucken links und finden überall Menschen, denen es besser geht als ihnen, das kann doch nur ungerecht sein.
Zitat aus dem Artikel:
"Es steht mir zu. Mit welchem Recht? Mit dem Recht des Stärkeren, des Unverschämteren, des Skrupelloseren, des Gedankenloseren. Das hat oft mit Macht zu tun, aber zunehmend einfach nur mit Selbstermächtigung. Ich habe es verdient: weil ich schon so alt bin, weil ich noch so jung bin, weil ich..... "
Weil ich weniger habe als du und deshalb hast du mir etwas abzugeben. Gefälligst.
Ein ebenfalls sehr beliebtes Argument für schräge Forderungen ist der Satz "weil das schon immer so war." oder auch "weil das deine Aufgabe ist."
Daraus entsteht Gewohnheitsrecht und aus Recht entstehen Ansprüche. Wie logisch - und wie peinlich für all diejenigen, die nicht merken, zu was für einem rücksichtslosen Widerling sie sich machen, wenn sie da in voller Selbstermächtigungsherrlichkeit ihre Rechte einfordern.
Da ich auf solche Forderungen mit absolut 100%iger Zuverlässigkeit, sehr spontan und seit immer schon reflexartig mit "Nein" reagiere, haben meine Kinder sehr früh gelernt, dass es äußerst unklug ist, irgendetwas von mir zu fordern und eine deutlich zur Schau gestellte Anspruchshaltung ist natürlich auch eine unübersehbare Forderung.
Wenn meine Kinder etwas haben möchten, dann fragen sie, ob sie es haben dürfen oder bitten mich, ob ich es ihnen gebe oder etwas für sie tue. Die Dinge, die als Selbstverständlichkeiten "Allgemeingut" sind, sind allgemein akzeptiert geklärt, wenn man sich unsicher ist, fragt man lieber einmal zu viel als dass man sich der Gefahr aussetzt, als unverschämter Klotz zurückgewiesen zu werden.
Diese Regel gilt übrigens in beide Richtungen und aus meiner Sicht hat das etwas mit Respekt zu tun.
Nicht nur Respekt vor der Persönlichkeit des anderen, sondern auch und vor allem Respekt vor der Privatsphäre des anderen. Nach meiner festen Überzeugung haben beide, sowohl Kinder als auch Eltern jeweils eine Privatsphäre, die von beiden zu beachten ist, damit erspart man sich sehr viele psychische blaue Flecke.
Ich bin in einer Familie großgeworden, in der es keine Privatsphäre gab. Mein Vater herrschte nach Gutsherrenart und selbstverständlich gehörte ihm alles und er konnte über alles bestimmen, da er ja auch für alles verantwortlich war.
Anderes, als materielles Eigentum, gab es für meinen Vater sowieso nicht.
Immaterielle Dinge, wie eine eigene Meinung, einen eigenen Geschmack, eigene Vorlieben oder eigene Abneigungen hatten für ihn genauso wenig Wert wie eigene Freunde oder eigene Gedanken, da es sich schließlich grundsätzlich um Kinder-Geschmack, Kinder-Vorlieben, Kinder-Gedanken handelte und die mussten erst noch geformt und entwickelt werden und dafür war er nicht nur zuständig, sondern vor allem auch verantwortlich und deshalb stets bemüht, dafür zu sorgen, dass das alles in die richtige Richtung lief.
Die richtige Richtung war selbstverständlich sein Geschmack, seine Meinung, seine Vorlieben und so weiter. Ein typischer Satz aus meiner Kindheit lautete: Man muss die Menschen zu ihrem Glück schon mal zwingen.
Damit ihm böse Menschen nicht hinterrücks seine Erziehungsarbeit kaputt machen konnten, war er an einer maximalen Informationslage interessiert.
Selbstverständlich hatte er ein Recht, an mich adressierte Briefe zu öffnen, mein Tagebuch zu lesen und jederzeit mein Zimmer zu durchsuchen. (Dieses Recht hatte er übrigens nicht nur gegenüber seinen Kindern, sondern auch gegenüber seiner Ehefrau, denn auch die hatte ja geschworen, dem Manne Untertan zu sein.)
Was den materiellen Besitz angeht, hatte er ebenfalls die komplette Verfügungsfreiheit.
Kinder haben üblicherweise keinen oder nur wenig materiellen Besitz. Logisch, sie haben ja auch noch kein eigenes Einkommen. Das, was sie haben, haben sie meist der Gnade der Eltern zu verdanken.
Mein Vater stand auf dem Standpunkt, da er ja gesetzlicher Vormund ist, kann er auch ganz alleine entscheiden, was mit dem Geld geschieht, was aus welchen Gründen auch immer theoretisch mir gehören könnte. Das galt nicht nur für Geldgeschenke, die die Großeltern ihren Enkeln machten, das galt auch für das Taschengeld, das er mir selber zuteilte, das ich aber nur für ganz bestimmte Dinge ausgeben durfte.
Wenn man in so einer Umgebung aufwächst, lernt man schnell, dass man für sein eigenes Leben ganz alleine verantwortlich ist, wenn man den Wunsch hat, irgendetwas anders zu machen als das, was "schon immer so war" oder das, was "meine Aufgabe ist".
Und ich habe gleichzeitig gelernt, dass es sehr daneben gehen kann, darauf zu warten, dass das Leben die Dinge von alleine richtet, denn während man brav wartet, regeln andere Leute an einem vorbei über einen hinweg ihre eigenen Interessen und irgendwann stellt man fest, dass man vor lauter Warten vergessen hat, zu leben und dass im übrigen der Kuchen auch schon verteilt ist und die Party sich grade auflöst.
Für Leute, die ernsthaft der Meinung sind, dass das Leben ihnen etwas schulde, habe ich deshalb nur Mitleid übrig, für Leute allerdings, die sich in Gutsherrenmanier an allem bedienen, weil sie der Meinung sind, dass sei ihres und es stände ihnen zu, für die habe ich nur ungemein viel Verachtung und eine sehr deutlich Ablehnung übrig.
Ich finde, man kann sich sehr gut aktiv durchs Leben bewegen, ohne dabei alle Menschen um sich herum gedankenlos niederzutrampeln und gleichzeitig kann man aber auch darauf achten, selber nicht niedergetrampelt zu werden
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Mich hat dieser Artikel auch sehr angesprochen, denn er brachte ganz viele Saiten gleichzeitig zum Klingen,
Zum einen fand ich natürlich den Text als solchen schon ganz prima, kurz, präzise und gut geschrieben - ich würde ihn sofort mit "komplett meine Meinung" unterschreiben, und freue mich immer, wenn ich solche Texte finde.
Dann haben mir die Zitate gefallen, die dort erwähnt wurden.
"Die Welt schuldet dir gar nichts, sie war schon vorher da" - Mark Twain. Was für ein überaus kluger Satz, den man gar nicht oft genug anbringen kann.
Mindestens so gut fand ich aber auch das Douglas Adams Zitat:
"Alles, was da ist, wenn man geboren wird, hält man für selbstverständlich und normal. Alles, was erfunden wird, nachdem man 35 geworden ist, ist ein Angriff auf die natürliche Ordnung der Dinge."
Ich kenne Leute, bei denen kann man die 35 durch 17 ersetzten - aber gut, das war jetzt ein Insider und soll hier nicht weiter erwähnt werden.
Und insgesamt behandelt der Text ein Thema, über das ich mich selber schon oft aufgeregt habe, weil ich bei einigen Menschen regelmäßig nicht verstehe, wo sie ihre aus meiner Sicht sehr schrägen Anspruchserwartungen hernehmen.
Es gibt Kinder, die meinen, sie hätten einen Anspruch auf das Vermögen der Eltern. Es gibt betrogene Ehefrauen, die meinen, sie hätten einen Anspruch auf Rache (und lassen sich den dann in barer Münze auszahlen) und es gibt verlassene Ehefrauen, die meinen, sie hätten einen Anspruch auf "standesgemäßen Unterhalt".
Manche Menschen meinen, sie hätten einen Anspruch auf Ruhe oder Rücksicht oder Erholung oder was weiß ich, im Grunde finde ich fast jedes Anspruchsdenken seltsam, wenn es in der Form umgesetzt wird, dass Menschen meinen, ihnen stände etwas zu, was sie sich auch gegen den Widerstand eines anderen nehmen dürfen - und wenn sich der andere wehrt, dann dürfen sie sich zumindest gewaltig aufregen.
Die Kurgäste auf Borkum sind ein hübsches Beispiel, da finden sich immer mehr Leute, die der festen Überzeugung sind, sie haben ein Recht auf unverschämtes Benehmen, schließlich haben sie für ihren Urlaub bezahlt. Eine Woche Arschloch sein - eintausend Euro. Das Gefühl endlich mal zu den Siegern zu gehören - unbezahlbar.
Ich glaube, es gibt wirklich viele Menschen, die fühlen sich von der Welt schlecht behandelt. Sie gucken rechts, sie gucken links und finden überall Menschen, denen es besser geht als ihnen, das kann doch nur ungerecht sein.
Zitat aus dem Artikel:
"Es steht mir zu. Mit welchem Recht? Mit dem Recht des Stärkeren, des Unverschämteren, des Skrupelloseren, des Gedankenloseren. Das hat oft mit Macht zu tun, aber zunehmend einfach nur mit Selbstermächtigung. Ich habe es verdient: weil ich schon so alt bin, weil ich noch so jung bin, weil ich..... "
Weil ich weniger habe als du und deshalb hast du mir etwas abzugeben. Gefälligst.
Ein ebenfalls sehr beliebtes Argument für schräge Forderungen ist der Satz "weil das schon immer so war." oder auch "weil das deine Aufgabe ist."
Daraus entsteht Gewohnheitsrecht und aus Recht entstehen Ansprüche. Wie logisch - und wie peinlich für all diejenigen, die nicht merken, zu was für einem rücksichtslosen Widerling sie sich machen, wenn sie da in voller Selbstermächtigungsherrlichkeit ihre Rechte einfordern.
Da ich auf solche Forderungen mit absolut 100%iger Zuverlässigkeit, sehr spontan und seit immer schon reflexartig mit "Nein" reagiere, haben meine Kinder sehr früh gelernt, dass es äußerst unklug ist, irgendetwas von mir zu fordern und eine deutlich zur Schau gestellte Anspruchshaltung ist natürlich auch eine unübersehbare Forderung.
Wenn meine Kinder etwas haben möchten, dann fragen sie, ob sie es haben dürfen oder bitten mich, ob ich es ihnen gebe oder etwas für sie tue. Die Dinge, die als Selbstverständlichkeiten "Allgemeingut" sind, sind allgemein akzeptiert geklärt, wenn man sich unsicher ist, fragt man lieber einmal zu viel als dass man sich der Gefahr aussetzt, als unverschämter Klotz zurückgewiesen zu werden.
Diese Regel gilt übrigens in beide Richtungen und aus meiner Sicht hat das etwas mit Respekt zu tun.
Nicht nur Respekt vor der Persönlichkeit des anderen, sondern auch und vor allem Respekt vor der Privatsphäre des anderen. Nach meiner festen Überzeugung haben beide, sowohl Kinder als auch Eltern jeweils eine Privatsphäre, die von beiden zu beachten ist, damit erspart man sich sehr viele psychische blaue Flecke.
Ich bin in einer Familie großgeworden, in der es keine Privatsphäre gab. Mein Vater herrschte nach Gutsherrenart und selbstverständlich gehörte ihm alles und er konnte über alles bestimmen, da er ja auch für alles verantwortlich war.
Anderes, als materielles Eigentum, gab es für meinen Vater sowieso nicht.
Immaterielle Dinge, wie eine eigene Meinung, einen eigenen Geschmack, eigene Vorlieben oder eigene Abneigungen hatten für ihn genauso wenig Wert wie eigene Freunde oder eigene Gedanken, da es sich schließlich grundsätzlich um Kinder-Geschmack, Kinder-Vorlieben, Kinder-Gedanken handelte und die mussten erst noch geformt und entwickelt werden und dafür war er nicht nur zuständig, sondern vor allem auch verantwortlich und deshalb stets bemüht, dafür zu sorgen, dass das alles in die richtige Richtung lief.
Die richtige Richtung war selbstverständlich sein Geschmack, seine Meinung, seine Vorlieben und so weiter. Ein typischer Satz aus meiner Kindheit lautete: Man muss die Menschen zu ihrem Glück schon mal zwingen.
Damit ihm böse Menschen nicht hinterrücks seine Erziehungsarbeit kaputt machen konnten, war er an einer maximalen Informationslage interessiert.
Selbstverständlich hatte er ein Recht, an mich adressierte Briefe zu öffnen, mein Tagebuch zu lesen und jederzeit mein Zimmer zu durchsuchen. (Dieses Recht hatte er übrigens nicht nur gegenüber seinen Kindern, sondern auch gegenüber seiner Ehefrau, denn auch die hatte ja geschworen, dem Manne Untertan zu sein.)
Was den materiellen Besitz angeht, hatte er ebenfalls die komplette Verfügungsfreiheit.
Kinder haben üblicherweise keinen oder nur wenig materiellen Besitz. Logisch, sie haben ja auch noch kein eigenes Einkommen. Das, was sie haben, haben sie meist der Gnade der Eltern zu verdanken.
Mein Vater stand auf dem Standpunkt, da er ja gesetzlicher Vormund ist, kann er auch ganz alleine entscheiden, was mit dem Geld geschieht, was aus welchen Gründen auch immer theoretisch mir gehören könnte. Das galt nicht nur für Geldgeschenke, die die Großeltern ihren Enkeln machten, das galt auch für das Taschengeld, das er mir selber zuteilte, das ich aber nur für ganz bestimmte Dinge ausgeben durfte.
Wenn man in so einer Umgebung aufwächst, lernt man schnell, dass man für sein eigenes Leben ganz alleine verantwortlich ist, wenn man den Wunsch hat, irgendetwas anders zu machen als das, was "schon immer so war" oder das, was "meine Aufgabe ist".
Und ich habe gleichzeitig gelernt, dass es sehr daneben gehen kann, darauf zu warten, dass das Leben die Dinge von alleine richtet, denn während man brav wartet, regeln andere Leute an einem vorbei über einen hinweg ihre eigenen Interessen und irgendwann stellt man fest, dass man vor lauter Warten vergessen hat, zu leben und dass im übrigen der Kuchen auch schon verteilt ist und die Party sich grade auflöst.
Für Leute, die ernsthaft der Meinung sind, dass das Leben ihnen etwas schulde, habe ich deshalb nur Mitleid übrig, für Leute allerdings, die sich in Gutsherrenmanier an allem bedienen, weil sie der Meinung sind, dass sei ihres und es stände ihnen zu, für die habe ich nur ungemein viel Verachtung und eine sehr deutlich Ablehnung übrig.
Ich finde, man kann sich sehr gut aktiv durchs Leben bewegen, ohne dabei alle Menschen um sich herum gedankenlos niederzutrampeln und gleichzeitig kann man aber auch darauf achten, selber nicht niedergetrampelt zu werden
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