anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 22. Oktober 2023
Was ich sonst noch so gesammelt habe
HEUTE IST TAG DER FESTSTELLTASTE.

So, hätten wir diese Information auch ordnungsgemäß verbreitet, gestern war übrigens Zähl-deine-Knöpfe-Tag, was ich aber geflissentlich ignoriert habe, sonst wäre ich ja bei meiner Liebe zu Kram, Krempel und Klamotten den ganzen Tag zu nichts anderem und nicht aus dem Haus gekommen, so dass K sein Familiengrab alleine hätte begärtnern müssen, was schon aus beziehungstechnischer Sicht schade gewesen wäre. Er freut sich nämlich immer, wenn ich Dinge, die für ihn wichtig sind, mit ihm zusammen mache und ihn dabei unterstütze, weil er das nicht gewohnt war, als ich ihn von seiner Ehefrau übernommen habe, was für mich wiederum gut ist, weil ich mich deshalb nie anstrengen musste, hübscher auszusehen als seine Ehefrau, sondern einfach nur netter sein musste.
So viel zum Sex and the City-Learning im echten Leben.

Außerdem habe ich noch etwas aus der letzten Woche nachzureichen, es gab nämlich ein neues erstes Mal in meinem Leben, was in meinem Alter ja nun wirklich nicht mehr häufig vorkommt:
Ich habe das erste E-Rezept meines Lebens bekommen und eingelöst und fand den gesamten Vorgang vor allem deshalb so bemerkenswert, weil die technische Umsetzung für diese E-Rezepte eindeutig klüger eingespielt wurde als ich es selber erwartet hätte.

Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich als Patientin schon die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass ein Arzt mir überhaupt ein E-Rezept ausstellen kann, dafür brauchte ich nämlich eine spezielle/neue Krankenkassenkarte, deren Beantragung und Ausstellung allerdings mehr als vorsintflutlich abgewickelt wurde, hier habe ich das ausführlich beschrieben.
Am Ende bekam ich aber die passende Karte und seitdem warte ich darauf, dass ich das mit dem E-Rezept auch endlich mal selber erlebe. Ich sollte vielleicht noch ergänzen, dass ich Anfang des Jahres die Krankenkasse gewechselt habe, ich bin jetzt nicht mehr bei der DAK, sondern bei der BKKGS und dort war das mit dem Beantragen und Ausstellen der passenden Karte quasi ein Kinderspiel, es scheinen also nicht nur der Datenschutz und die gesetzlichen Vorschriften zu sein, die den Vorgang bei der DAK so unendlich umständlich und kompliziert gemacht haben.

Darüber, wie das letztlich konkret funktionieren würde mit dem E-Rezept, habe ich mir aber ehrlich gesagt keine weiteren Gedanken gemacht. Ganz intuitiv erwartete ich irgendetwas mit QR-Code und Versand per E-Mail oder Ausdruck in der Arztpraxis, um es auch Leuten, die weder Smartphone oder E-Mail mit Drucker haben, zu ermöglichen. Weil, wie sonst?

So ist es aber nicht, es ist tatsächlich viel, viel klüger, es geht nämlich über die Versichertenkarte.
Die neue Krankenkassenkarte hat Ähnlichkeit mit einer Geldkarte, hier wird nur nicht Geld von einem zum anderen transferiert, sondern Informationen.
Konkret bedeutet das, dass Arztpraxen und Apotheken, die über die passende Hard- und Software samt entsprechender Zulassung verfügen, Informationen und Berechtigungen über diese Karte austauschen können, d.h. in der Arztpraxis wird das Rezept in die Karte hochgeladen und in der Apotheke wird es wieder runtergeladen und ich staune immer noch, wie ungemein sinnvoll das ist und wie miserabel meine bisherige Meinung zur IT im Gesundheitswesen ist (war?), dass ich denen niemals so eine extrem praktische und bequeme Lösung zugetraut hätte.

Für den Patienten bedeutet das, dass ihm der Arzt das Rezept auf die Patientenkarte speichert und er anschließend nur noch seine Gesundheitskarte in der Apotheke vorlegen muss, wo die Karte eingelesen, die verschriebenen Medikamente erkannt und (das vermute ich stark, weil alles andere wäre unlogisch) hinter das jeweilige Medikament ein Zeichen für "ausgeliefert" gesetzt wird, damit sich der Patient in der nächsten Apotheke nicht nochmal auf dasselbe Rezept "beliefern" lassen kann.

Mit diesem für den Patienten enorm vereinfachten Verfahren können alle Kassenpatienten, also auch die, die wenig oder gar keinen Zugang zu Technik haben, das E-Rezept nutzen, der zusätzliche Aufwand, die Anschaffung neuer Technik und Schulung aller Mitarbeiter, wurde zu 100% bei den Arztpraxen und Apothekern abgeladen und ich finde das ganz enorm sinnvoll.

Für Privatpatienten und Privatrezepte funktioniert das noch nicht, weil die keine vergleichbare Versichertenkarte haben.
Meine spontane Reaktion dazu ist: "Ätsch"

Ich habe keinen Überblick darüber, wie viele Arztpraxen und wie viele Apotheken sich diesem neuen Verfahren schon aufgeschlossen angeschlossen haben, aber meine Hausarztpraxis hat sich seit Corona ganz hervorragend digitalisiert, dort kann ich schon ganz viele Dinge online buchen, beantragen, erledigen, ich schätze das ungemein, so dass es jetzt nur folgerichtig ist, dass sie auch beim E-Rezept ohne Widerstand dabei sind. Ich sehe in der Digitalisierung übrigens viele Kostenvorteile für Arztpraxen, aber Ärzte und Zahlen sind ja nichts, was gemeinhin gut zusammenpasst.

Von meinem Apothekersohn habe ich letztes Jahr erfahren, dass die Apotheker das überwiegend alles ganz schrecklich finden und versuchen, das maximal zu boykottieren, so'n Apotheker ist letztlich ja auch nur ein Ladenbesitzer, der sich gegen neue Technik wehrt, wenn sie ihm auf den ersten Blick keine Vorteile bringt, sondern zunächst mal nur lästig ist und viel Geld kostet.
Die Apotheke, in der ich mein E-Rezept eingelöst habe, gehört zu einer modernen, lokalen Apothekenkette, hier ist ganz offensichtlich mehr Aufgeschlossenheit gegenüber dem technischen Fortschritt vorhanden als in alten, inhabergeführten Einzelapotheken.
Mich würde allerdings mal interessieren, wie das mit dem E-Rezept und dem Versand über Online-Apotheken funktioniert, vielleicht ist das ja eine Möglichkeit, die den stationären Apotheken wieder Vorteile bringt und dann machen sie doch wieder gerne mit.

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Außerdem habe ich die neue Allbright Studie gelesen, die letzte Woche erschienen ist und wie immer habe ich Spaß an diesem statistisch verifizierten Namensbashing, wenn die Studie feststellt, dass der verbreitetste Vorname unter weiblichen Vorstandsmitgliedern Sabine ist, dass es aber 22 männliche Vornamen gibt, die häufiger als Sabine vorkommen, dass es also jeweils mehr Vorstandspersonen gibt, die Alexander, Andreas, Bernd, Christian, Christoph, Dirk, Frank, John, Jörg, Jürgen, Klaus, Marc, Markus, Martin, Matthias, Michael, Olaf, Oliver, Peter, Ralph, Stefan oder Thomas heißen als Sabine. Sabines gibt es übrigens genau 5.
Bemerkenswert finde ich auch den Thomas-Kreislauf
Schon seit vielen Jahren ist Thomas der häufigste Name in den Vorständen, und sie werden nicht weniger, sondern zuletzt wieder mehr: Die Zahl der Thomasse in den Vorständen erreicht 2023 mit 30 einen neuen Höchststand. Die CEOs umgeben sich noch immer bevorzugt mit etwas jüngeren Spiegelbildern ihrer selbst; so ist eine Art "ThomasKreislauf" entstanden, in der neue Vorstandsmitglieder nach der Schablone der schon vorhandenen Vorstandsmitglieder rekrutiert werden.

Und dann noch ein lustiges Namensphänomen:
Wenn man nur die CEOs betrachtet, also die Vorstandsvorsitzenden und nicht die gesamte Vorstandscrew, dann gibt es mehr Vorstandsvorsitzende, die Christian heißen (9), als weibliche Vorstandsvorsitzende (7). Ich weiß nicht genau, was ich daraus ableiten soll, ich fand es nur bemerkenswert.

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Den Nachmittag habe ich heute vor allem in der Küche verbracht, weil ich gestern so viele reduzierte Dinge bei Lidl aus der ausgefallenen Kühltheke erworben hatte, die jetzt natürlich alle verarbeitet werden mussten, dass ich sehr lange mit der Zubereitung diverser Gerichte beschäftigt war, jetzt aber für die nächste Woche schon fertig bin mit Kochen.
Heute gab es Lachs mit Wok-Gemüse und Reis, morgen wird es Hähnchen geben, übermorgen Rouladen und am Mittwoch Hamburger. Vielleicht auch in einer anderen Reihenfolge, das wird sich zeigen
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