anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 2. September 2023
Vorratsdosen, Hüttenabbruch und Unfall
Das war ein sehr ereignisvoller Samstag.

Wir mussten früh aufstehen, weil K vom Onkel erwartet wurde, der wollte nämlich seine Gartenhütte abbrechen und brauchte K als Unterstützung.
Vorher mussten wir aber noch mal zu Lidl, um die restlichen Weinbestände aufzukaufen, es war also viel zu tun.

Das mit dem Aufkaufen der weinbestände funktionierte tippitoppi, als wir gestern abend da waren, gab es noch zwölf Flaschen, von denen wir vier sofort kauften, mehr passten nicht in die Gepäcktaschen.

Ich hatte ja Sorge, dass die restlichen acht ruckzuck wegverkauft sein würden, aber als wir heute morgen mit leeren Packtaschen wieder im Lidl erschienen, waren noch alle acht Flaschen da und unser Vorratskeller ist jetzt also um zwölf Weinflaschen voller, für die wir nur den Preis von sechs Flaschen bezahlt haben, solche gut ausgenutzten Rabattaktionen machen mich immer wieder sehr glücklich.

Dann fuhr K zum Onkel und ich ins Dorf, ich musste ja prüfen, ob es wieder neue Vorratsdosen gab.
Und yeah, es gab wieder welche, jetzt fehlen mir nur noch zwei oder drei und dann ist mein Vorratsschrank perfekt.
Wobei ich finde, er sieht jetzt schon sehr gut aus

Die letzten beiden runden Dosen stören mich schon etwas, aber ich bin sicher, es werden noch mehr Vorratsdosen nachgeliefert, hat die letzten Male ja auch immer geklappt.

K meint, die Innen-Einrichtung der Küche sei mittlerweile teurer als die Küche selber, das mag sein, aber so ist das dann eben. Mir gefällt's.

Dann fuhr ich auch zum Onkel, wo die zwei die Hütte schon ausgeräumt hatten und grade dabei waren, die Kupferdachrinne abzumontieren, die bringt als Kupferschrott noch reichlich Geld beim Schrotthändler.

Dann schraubte K die Winkel ab, die das Dach hielten und der halbe Bau stürzte in sich zusammen. Sehr beeindruckend.
Am besten gefiel mir der Holzstuhl mit der Liegelehne. Hier waren die vorher passend für eine aufrechte Sitzhaltung geformten und deshalb stark gebogenen hölzernen Rundbögen wohl im Laufe der ungestörten Jahre ohne Benutzung wieder auf dem Weg in ihre natürlich grade Haltung - zur Zeit ist es ein Liegestuhl und ich fand das Teil sehr gemütlich.


Ich pflückte derweil die letzten Erbsen. Letzte Woche musste der Onkel schon knurrend selber pflücken, weil wir ja nicht da waren, heute habe ich die Abschlussrunde gemacht, mehr kommt jetzt wohl nicht mehr, die meisten Pflanzen sind schon halb vertrocknet, aber eine halbe Schüssel voll hing doch noch dran.

Danach pflückte ich noch die Wachsbrechbohnen, die saßen gut voll, das gab zwei große Schüsseln. Ich nahm eine halbe mit, den Rest wird sich der Onkel einfrieren.
Außerdem gab es noch Schmorgurken und jetzt müssen wir die nächste Zeit ausgiebig Gemüse essen, heute Abend gab es erstmal Carpaccio mit Salat.

Und dann hatte ich noch diesen Unfall mit Spontanheilung.
Da die Schulferien in den meisten Bundesländervorbei sind, besteht die aktuelle Gästeschar hier auf der Insel aus einer Mischung von Rentnern (sehr, sehr viele) und Familien mit Kleinkindern.
Ich kann mich regelmäßig nicht entscheiden, welche Gruppe ich ätzender finde, beim Fahrradfahren hasse ich beide gleichermaßen.

Diese Kleinkinder auf den Laufrädern sind genau so eine Pest wie die fahrradungeübten Senioren, die sich im Urlaub ein E-Bike leihen. So etwas wie Verkehrsregeln kennen beide nicht, die Kinder, weil sie Kinder sind, die Senioren, weil sie viel Geld für ihren Urlaub bezahlt haben und sich damit jedes Recht der Welt erkauften.

Unfallauslöser war heute eines dieser Kleinkinder mit Laufrad, das mir auf dem Parkplatz von Lidl ins Rad gefahren wäre, wenn ich nicht eine Vollbremsung hingelegt hätte, die mich allerdings vom Rad katapultierte und mich der Länge nach auf den Asphalt warf.
Ich schlug dabei mit beiden Händen mit voller Wucht auf den Boden, irgendwie verhakte ich mich auch noch in meinem eigenen Fahrrad, das dann halb auf, halb unter mir zu liegen kam, es war auf alle Fälle ein spektakulärer Sturz, das Fahrrad blieb zum Glück heil.

Aber meine Hände taten gewaltig weh.
Die linke schmerzte so sehr, dass ich zunächst dachte, ich hätte mir die Hand gebrochen, aber als ich sie dann vorsichtig versuchte zu bewegen, staunte ich nicht schlecht. Sie war ganz offensichtlich nicht gebrochen, sondern ganz im Gegenteil, gründlich repariert.

Ich habe an der linken Hand seit Jahren eine fortschreitende Dupuytren Kontraktur, die mittlerweile zu einer 45° Beugung des Ringfingers geführt hat, so dass ich für den Herbst einen OP-Termin vereinbart habe, was das einzige Mittel ist, um die Hand wieder beweglich zu machen und den Finger wieder strecken zu können.
Dieser krumme Ringfinger nervte mich die letzten Jahre gründlich, außer einer OP gibt es aber wohl kein anderes wirksames Mittel dagegen.

Bis ich heute eine Alternativmethode entdeckte: Man muss nur mit so viel Schwung auf die ausgestreckte, flache Hand fallen, dass sich der Finger quasi gewaltsam grade biegt - und zack, ist die gesamte Hand wieder heile.

Ich konnte es ja kaum glauben - aber meine Hand ist wieder komplett gesund. 100% Streckung, volle Beweglichkeit, wie eine ganz normale Hand. Ich bin maßlos fasziniert und sehr, sehr glücklich.

Die blauen Flecken, die ich an den Beinen habe, nehme ich dafür sehr gerne in Kauf, hier hoffe ich, dass es nicht ganz so schlimm wird, weil ich gleich anschließend länger im Meer schwimmen gegangen bin, in der Hoffnung, dass Kühlung und Meerwasser gut ist nach jeder Sorte Unfall
.

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