anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 17. Januar 2020
Schwach begonnen und stark angezogen
Der Plan, den Tag positiv aufbauend zu gestalten, gelang.

Er startete mit dem übelsten Start, den ein Tag haben kann, mit einem Weckerklingeln um 6h. K hatte den gestellt, weil er im Alter immer schrägere Marotten entwickelt früh im Büro sein wollte, das gelang ihm aber nicht, da er nach dem Weckerklingeln wieder einschlief, und der Schlaf nach dem Wecker ist bekanntlich der tiefste, wir wachten dann beide zum zweiten Mal gegen 8h auf.
Ich hatte Haarewaschen für heute auf die Tagesordnung geschrieben, das tat ich auch und da ich mir in den letzten Wochen angewöhnt habe, meine Haare nach dem Waschen mit einem Glätteisen zu locken (hört sich seltsam an, klappt aber inzwischen ganz gut), also, weil ich durch dieses Styling die Gesamtprozedur von Haarewaschen bis fertig zum Haus verlassen auf ca. anderthalb Stunden verlängert habe (da gehört allerdings auch Anziehen und Haare trocknen mit dazu), war es nach 10h bevor ich heute ins Büro fuhr.
Mit frisch gewaschenen und todschön gelockten Haaren ins Büro zu gehen macht auch irgendwie Spaß. Ist jetzt nix für alle Tage, aber für ab und zu völlig okay, ich fand Büro also heute gar nicht so schlimm.
Im Büro habe ich mich dann mit einer Sache beschäftigt, die ich seit mittlerweile 28 Tagen vor mir herschiebe und weil ich schon so lange schiebe, musste ich heute die Systemzeit an meinem Rechner ändern, zumindest erschien mir das einfacher als seitenlange Erklärungen abzugeben, warum erst jetzt und so weiter.
Zwei, drei Kollegen wunderten sich, wo die Datei plötzlich herkommt, aber kann ja schon mal sein, dass man so etwas bisher übersehen hat.
Der Wirtschaftsprüfer, der auch grade im Haus ist, grinste nur und meinte, genauso würden sie das auch immer machen, bevor die Peer-Review kommt, das wiederum brachte mich zum Grinsen.
Unterm Strich sind wir dann alle wieder gleich.

Gegen 15h war ich mit dem gesamten Sachverhalt fertig und hatte dann sehr gute Laune.

Am Abend stand noch das Highlight des ganzen Tages an: Vorstellung des neuen Porsche Taycan, K hatte eine persönliche Einladung und uns zu zweit angemeldet.

Ab und zu mag ich solche Veranstaltungen sehr gerne.
Es ist eine wunderbare Gelegenheit, um Leute zu gucken und sich zum einen die Bestätigung einiger alter, liebgewonnener Vorurteile abzuholen, aber auch um ein paar neue Erkenntnisse mitzunehmen und vor allem, um anschließend mit viel Schwung über die beguckten Leute gemeinsam zu lästern.
Grade bei so Veranstaltungen, wo nur die oberen 5% der Einkommenspyramide vertreten sind, gibt es erfahrungsgemäß besonders viel zu lästern.

Der Ausstellungsraum war ziemlich abgedunkelt, durch das bunte LED-Licht entstand eine schräge Lasterhöhlen-Saunaclub-Atmosphäre, wobei ich mich da auch sehr irren kann, da ich es zu meinem großem Kummer ja noch nie geschafft habe, mir Zutritt zu so einem Etablissement zu verschaffen, aber zumindest stelle ich mir so einen verruchten Saunaclub vor.
Zwei Autos standen im Ausstellungsraum und waren bis zu ihrem Auftritt in weiße Bademäntel weiße Tücher gehüllt, das anwesende Publikum war allerdings überwiegend ganz gesittet bekleidet, dafür zahlreich. (also nicht zahlreich bekleidet, sondern zahlreich anwesend.)


Der Taycan ist der neue Tesla-Konkurrent und es wird ein Riesenwirbel darum gemacht.
Wir haben vor anderthalb Jahren ja mal den Jaguar E-Pace Probe gefahren, seitdem finde ich Elektroautos deutlich weniger attraktiv, weil das Hauptproblem, dass das mit dem Tanken Aufladen so umständlich ist, sich ja bisher nur marginal verbessert hat.

Die Porsches stellen zwar so ein Werbeschild neben den Taycan, auf dem steht, dass er an einem Schnellladegerät in einer halben Stunde wieder voll geladen ist - nur ist leider die Infrastruktur dieser Schnellladegeräte noch immer sehr eingeschränkt und aktuell besteht sogar das größte Problem darin, dass die Zahl der E-Autos deutlich schneller steigt als die Zahl der Schnellladesäulen. D.h., selbst wenn man seine Reise so plant, dass man alle 300km an einer Schnellladesäule nachladen könnte, muss man dann noch das Glück haben, dass die Schnellladesäule auch frei ist, wenn man ankommt. Sehr grinsen musste ich über ein Foto aus Amerika, auf dem eine ewig lange Schlange an Teslas vor einer Ladesäule wartet. Ist halt blöd, wenn zu viele Leute solche Autos besitzen.

Nun, ich habe nicht vor, mir einen Taycan zu kaufen, auch keinen Tesla, ich finde zwar, ich bin reich, aber so reich, dass ich irgendwas sechsstelliges für ein blödes Auto ausgebe, so reich bin ich dann doch wieder nicht.

Lustig fand ich, dass der Porsche gar keinen Motor mehr hat, der hat vorne Kofferraum und hinten auch, K meint, der hätte den Motor direkt an den Rädern, auf alle Fälle fielen mir sehr sofort viele blöde Witze dazu ein.


Da mich die Autos aber deutlich weniger interessierten als die anwesenden Menschen, habe ich mich lieber meinen soziologischen Forschungen gewidmet und Erstaunliches festgestellt.

1. Ich habe völlig verpasst, dass weiße Turnschuhe wieder der dernier cri der Fußbekleidung sind, im Winter muss man die entweder mit schwarzen Strümpfen kombinieren oder mit nackten Knöcheln, auf alle Fälle aber mit engen Hosen und man darf sich nicht daran stören, dass das völlig beknackt aussieht, man muss das mit Würde und Selbstverständlichkeit tragen.


2. auch diese seltsamen Sneaker, die mich immer an die holländischen Rettungsboote erinnern, scheinen noch nicht komplett aus der Mode zu sein.
Ebenfalls gab es größere Mengen männliche Zuschauer, die ihre von Hause aus nicht grade zierlichen Füßchen noch in extra spitze und damit extra lange Schnabelschuhe steckten. Kommt auf diesem Bild nicht so gut rüber, aber der Kerl hatte in diesen Schuhen mindestens Schuhgröße 58, das sah schon arg lustig aus


3. keine Fotos habe ich zu der Beerdigung meines Vorurteils, dass der typische Porschefahrer ein alter Gigolo mit einer blutjungen Blondine als Gespielin ist.
So ein Pärchen gab es zwar auch, aber nur eines, weshalb ich das "typisch" vor dem Porschefahrer für dieses Vorurteil wohl streichen muss.

4. Auch kein Foto gemacht habe ich (aus reinen Diskretionsgründen) zu meiner Beobachtung, dass der typische Porschefahrer neuerdings keine junge Blondinge mehr dabei hat, sondern einen gleichalten Freund. Auf alle Fälle war die Anzahl der (teilweise Händchen haltenden) alten Männerpaare auffällig hoch, so hoch, dass ich das "typisch" vom Gigolo mit Blondine jetzt gerne auf das stilvolle Bio(lek)-Paar umgliedern möchte.

5. Erwartungsgemäß stylisch war natürlich das Catering, hier habe ich selbstverständlich wieder Fotos

Da ich den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte, war ich angemessen hungrig und habe mich einmal durch alles probiert. Ergebnis: In einer Frittenbude hätte ich zwar selber bezahlen müssen, hätte das Essen aber definitiv leckerer gefunden.
Ich finde so stylische Fingerfood ja grundsätzlich total super und stehe da sehr drauf, aber die hier angebotenen Häppchen waren derart fad und langweilig und unsinnig kombiniert und eben überhaupt insgesamt schlecht gemacht, dass es schon bemerkenswert war.
Der Hauptgang wurde an drei Stellen angeboten, man konnte sich entweder für Kalbsfilet anstellen (dort war die Schlange unglaublich lang), oder für Fisch (mittellange Schlange) oder für vegetarisch - keine Schlange.
Wenn ich die Beobachtungen dieses Abends zusammenfasse, ergeben sich folgende zwei Typen von Porschefahrern:
Der typische Porschefahrer ist entweder über 60, schwul und kein Vegetarier oder er ist unter 60, dann trägt er weiße Turnschuhe und isst auch lieber Fleisch als Gemüse.

Dazwischen gab es natürlich noch reichlich andere Leute, die nicht in eine dieser beiden Kategorien passen, aber wenn ich eine mengenmäßige Häufung der Anwesenden als Begründung für eine Typologie heranziehe, dann muss ich seit heute Abend den typischen Porschefahrer für mich neu definieren
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Sonntag, 12. Januar 2020
Geputzt
Geplant hatte ich heute eigentlich Computerarbeit, die Liste, mit den Dingen, die ich erledigen muss, wächst schon wieder und am schönsten ist das Leben, wenn da quasi nichts drängelt, weil ich dann ja auch ohne schlechtes Gewissen vor mir selber rumschlonzen kann und vor allem keine Ausreden für mich selber bemühen muss.
Aber es geht schon wieder los, das mit den Ausreden meine ich, ich fand heute nämlich gute Gründe, warum ich nach dem Aufstehen erstmal nicht an den PC gegangen bin - und tja, dann war es plötzlich Abend und alles zu spät und ich müde und k.o. - aber gleichzeitig auch hochzufrieden mit dem Tag, denn ich war in der offline Welt extrem produktiv.

Auslöser war die Waschmaschine von CW, die seit fünfeinhalb Jahren in meinem Waschkeller steht, weil ich es zu schade fand, sie nach CWs Tod für ein Trinkgeld zu verkaufen und deshalb organisiert habe, dass die Maschine zu mir gebracht wird - und hier steht sie seitdem und wartet auf ihre neue Bestimmung.
Die ist jetzt gefunden, die neue Bestimmung, denn C braucht in ihrer neuen Wohnung noch eine Waschmaschine und jetzt muss nur noch der Transport organisiert werden.
Gestern kam dann plötzlich die Frage auf, ob die Maschine überhaupt funktioniert und obwohl sie bis vor fünfeinhalb Jahren einwandfrei funktionierte, kann es natürlich sein, dass ihr entweder das lange Rumstehen nicht bekommen hat oder sie hat den ersten Transport von MG nach Greven nicht verkraftet, weil so Dinge wie "Transportsicherung reinschrauben" hat ganz bestimmt niemand beachtet.
Da C die Maschine irgendwie bis in die dritte Etage bugsieren muss, wäre es ja mehr als ärgerlich, wenn sie erst nach erfolgreichem Transport feststellt, dass die Maschine kaputt ist.
Deshalb fand ich es eine sinnvolle Idee, wenn ich bereits hier und heute mal ausprobiere, ob die Maschine noch funktioniert. Gestern habe ich ein Paket Waschmaschinenpflege erworben, denn wenn ich die Maschine eh einmal zum Test laufen lasse, kann ich auch gleich eine Portion Maschinenpflege reinhauen, jetzt musste ich sie nur noch anschließen.

Nun ist es so, dass ich den Waschkeller wahrscheinlich seit meinem Einzug hier, also seit 12 Jahren, nicht mehr gründlich sauber gemacht hat, es war dort also alles recht staubig und flusig und wenn ich doch sowieso die Maschinen, die dort stehen, bewegen muss, dann kann ich auch gleich mal ordentlich saubermachen.
Nach dem Aufstehen (gegen 11h) bin ich also in den Keller marschiert und gegen 20h heute Abend war ich damit fertig. Ich muss aber sagen: Es hat sich gelohnt.
Der Waschkeller ist nicht mehr wiederzuerkennen, gestern hat K dort schon das neue, helle Licht angebracht (was im übrigen zur Folge hatte, dass man den Dreck extra deutlich sah), heute habe ich den Gesamtinhalt einmal durchsortiert, größere Mengen weggeworfen oder zum Entsorgen zusammengestellt, alles erst gründlich gestaubsaugt, dann gewischt, dann noch mal gewischt und dann noch mal gewischt, es war tatsächlich ungemein dreckig dort.
Jetzt blinkt und blitzt es dort, dass es nur eine wahre Pracht ist, die Waschmaschine für C steht ebenfalls blitzsauber und voll funktionstüchtig schon abholbereit in der Tiefgarage und ich bin sehr zufrieden mit diesem Tag
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Sonntag, 15. Dezember 2019
Wohnungsbesichtigung
C war ja die letzten drei Monate in Schottland, um an der dortigen Uni an irgendwelchen wissenschaftlichen, statistischen Projekten mitzuarbeiten und um im Rahmen dieser Mitarbeit jetzt schon mal auszuloten, ob ihr diese Sorte Arbeit so viel Spaß macht, dass sie für die nächsten drei-vier-fünf Jahre sich noch immer weiter mit diesen Dingen beschäftigen möchte, um sich nach dem Master auch noch durch eine Promotion zu kämpfen.

Aktuell sieht es so aus, als ob sie dazu Lust hat, was mir aus einem rein familientechnischen Gleichheitsgrundsatz sehr recht wäre, weil es mich schon etwas ärgerte, wenn nur die Jungs diesen Titel als Namenszusatz hätten und ausgerechnet das Mädchen nicht. So sehr ich sonst auf Gleichberechtigung pfeife, an solchen Stellen war es mir immer ein Ansporn, auf keinen Fall schlechter zu sein als männliche Referenzpersonen.

Nun, wie auch immer, jetzt muss sie erstmal ihren Master machen und dann sieht man weiter.

Was ihr auf alle Fälle aber schon mal geglückt ist, ist ein Umzug in eine neue Wohnung und das auch noch in ihrer Abwesenheit. Rein organisatorisch ist das ein Meisterstück, würde ich behaupten, denn alles, was sie an körperlicher Umzugsarbeit geleistet hat, war das Kistenpacken vor ihrer Abfahrt nach Schottland, der eigentlich Umzug fand erst vier Wochen nach ihrer Abfahrt statt und ihre Freundin, mit der sie künftig eine Zweier-WG führt, hat das alles für sie mit erledigt. Also das Möbel- und Kistenschleppen, und da die neue Wohnung in einem kerrnsanierten Altbau dritte Etage ohne Aufzug liegt (soviel Kern wurde dann doch nicht saniert, dass es auch noch für einen Aufzug gereicht hätte), weil die neue Wohnung also genau 60 Stufen hoch liegt, ist das schon ein beachtlicher Freundschaftsdienst gewesen, aber es hat wohl alles gut geklappt.

Gestern Abend war C also endlich wieder zu Hause und meinte, sie hätte auch sofort Zeit, Besuch zu empfangen, weshalb ich also heute nach Bielefeld gefahren bin. Ich war natürlich neugierig auf die Wohnung, weil ich sie mir nur von den Bildern her irgendwie so gar nicht vorstellen konnte.

Dachgeschosswohnungen haben mir schon immer gut gefallen, aber diese spezielle ist wirklich toll, ich kann jetzt verstehen, warum die beiden Mädchen genau diese Wohnung so ganz unbedingt haben wollten.


Alles ist komplett neu gemacht worden, überall neue Holzfußböden nur in Bad, Gäste WC und Küche gibt es Schieferfliesen. Das Dach ist bis oben offen, dementsprechend gibt es sichtbare Dachbalken, die einheitlich grau lackiert sind, sehr schick.

Viele, große Veluxfenster, teilweise mit elektrischem Antrieb, teilweise mit "Balkonfunktion" (so entsteht der vorgeschriebene zweite Rettungsweg), alles sehr hell, sehr freundlich, sehr offen, sehr groß. Wegen der Schrägen ist die Grundfläche fast doppelt so groß wie die Mietfläche nach DIN, so wirkt natürlich alles deutlich größer als man es sonst von einer 70qm Wohnung gewohnt ist.
Ich denke, C wird sich in dieser Wohnung sicherlich sehr wohl fühlen.

Auf dem Rückweg haben wir noch einen Zwischenstopp auf dem Weihnachtsmarkt in Wiedenbrück gemacht, weil K unbedingt noch Reibekuchen essen wollte.
Die Reibekuchen sind auf dem dortigen Weihnachtsmarkt wirklich besonders lecker, überhaupt ist dieser Weihnachtsmarkt verglichen mit vielen anderen, die ich sonst schon so besucht habe, wirklich noch recht angenehm.
Ich wollte auch Reibekuchen haben, ich mag Reibekuchen am liebsten mit Zucker und Apfelmus.
Apfelmus konnte man separat kaufen, als ich nach Zucker fragte, deutete die Bedienung nur auf eine Schale, wo sichtbar Zucker drin war, also streute ich reichlich davon auf jeden der drei Reibekuchen, die zu einer Portion gehörten, und habe mich dann zusammen mit K an einen der Stehtische gestellt, um das Zeug zu essen.
Nach dem dritten Happen wunderte ich mich ernsthaft, weshalb die Dinger so unglaublich salzig sind und weshalb ich den Zucker gar nicht schmecke.
Nach dem fünften Biss, als es immer salzger wurde, kam ich auf die Idee, den Zucker mal direkt zu probieren - dann wusste ich auch, weshalb die Dinger so salzig waren.....
Die Schale, auf die die Bedienung gedeutet hatte, als ich nach Zucker fragte, war also eine Salzschale, daneben stand ein Korb, in dem waren kleine Tütchen, die ich für Salztütchen gehalten hatte, weil ich es normal fand, dass man Salz in kleinen Miniportionen abpackt und den Zucker offen in Schalen serviert, an diesem Reibekuchenstand sieht man das offensichtlich genau andersrum.

Ich brauchte deshalb noch einen Flammkuchen, einen Eierpunsch und ein großes Bier, um Hunger und vor allem Durst endgültig in Griff zu bekommen, aber dann war alles gut und wir konnten zufrieden nach Hause fahren
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Sonntag, 15. Dezember 2019
Lampen angebracht
K hat heute fünf Lampen im Keller ausgetauscht, dort ist jetzt alles taghell LED beleuchtet, das ist ganz ungemein wunderbar und ich bin sehr zufrieden, dass das jetzt endlich geschafft ist.

Den Bsschluss, die normalen Kellerlampen gegen LED Leuchten zu tauschen, habe ich schon vor einem Jahr gefasst, aber bis so was dann in echt umgesetzt ist, das dauert, denn schließlich müssen dazu viele Dinge überlegt, entschieden und dann auch gemacht werden.

Als erstes mussten die passenden LED Leuchten beschafft werden. Alleine dieser Teil des Projektes brauchte schon ca. sechs Monate, da ich ja so ungern im Netz Dinge kaufe, die ich nicht kenne, also ich meine, Dinge, die ich vorher noch nicht gesehen habe, die kaufe ich lieber in echt. Da ich aber gleichzeitig auch nur bei Lidl, Aldi und Rossmann regelmäßig einkaufen gehe, musste ich einfach warten, bis es dort LED Lampen gab. So vergehen schon mal sechs Monate.

Aber seit Sommer sind die Lampen da, liegen im Keller und warten darauf, angebracht zu werden.

Vor ca. 4 Wochen hat K schon mal eine Lampe probehalber getauscht. Beim Abmontieren der alten Lampe ging irgendetwas schief und sie zersprang in 1000 Scherben, die verteilten sich natürlich gleichmäßig im Keller, K musste sehr lange sauber machen und hatte dann keine Lust mehr, die neue Lampe noch endgültig anzubringen, denn dafür mussten vier Löcher in die Decke gebohrt werden und das ist anstrengend und macht außerdem neuen Dreck, was blöd ist, weil er ja grade alles sauber gemacht hatte.

Also haben wir erst mal vier Wochen abgewartet, um einen normalen Dreckzustand im Keller wieder herzustellen, dann lohnt es sich viel mehr, den Dreck vom Löcherbohren weg zu machen.

Heute war es also soweit, dass K meinte, er würde mal die Lampe im Keller anbringen. Hat auch alles gut geklappt, dauert aber natürlich auch so seine Zeit, bis das fertig ist. Als die Lampe hing und wunderbares Licht verstrahlte, habe ich die Gelegenheit genutzt und ihm sofort die nächste Lampe in die Finger gedrückt.

Jetzt musste allerdings erst die alte Lampe abmontiert werden (auch die ging dabei wieder kaputt, aber nicht mit soviel Drama wie die andere, sondern nur so kaputt, dass wir sie guten Gewissens direkt wegwerfen können und sie nicht mehr aufheben müssen. So etwas finde ich sehr positiv.) Dann neue Lampe anbringen, ich dachte, ich lasse K alleine im Keller werkeln, ich habe derweil oben die Küche aufgeräumt und sauber gemacht. Als ich die gesamte Küche blitzblank sauber hatte, bin ich im Keller gucken gegangen und stellte fest, dass K gerade die Kabel anschloss. Ich fragte ihn, wieso er zum Lampe anbringen rund anderthalb Stunden braucht, lag aber daran, dass er erst googeln musste, wie die Kabel anzuschließen sind. Und wenn Westfalen etwas googeln, dann googeln sie es gründlich.

Gegen 14h hing die zweite Lampe und ich drückte K sofort die nächste in die Finger, die Gunst solcher Stunden sollte dringend genutzt werden.

Diesmal ging beim Abmontieren die alte Lampe nicht kaputt, aber es machte Pling und der Strom im gesamten Haus fiel aus, eine Variante, die wir noch nicht ausprobiert hatten. K meinte, die Kabel wären zu kurz, und er müsse erst neue Kabel anbringen.
Das entpuppte sich als eine aufwändige Angelegenheit, vor allem, weil es im Keller ohne Strom ziemlich dunkel ist. Aber wenn Westfalen etwas machen, dann machen sie es gründlich, gegen 17:00 Uhr hatte K den Keller im Wesentlichen in neu verkabelt.
Die Sicherungen hat er zwischendurch nicht wieder reingedrückt, denn die offenen Kabelenden waren ja einfach offen geblieben, da ist es besser, man macht die Neuverkabelung ohne Strom.

Eigentlich hätte ich mich in der stromlosen Zeit ja einfach mit einem analogen Buch aufs Sofa setzen können, es war schließlich helllichter Tag und es braucht keinen Strom, um ein analoges Buch zu lesen.
Und ebenfalls eigentlich jammere ich ja immer, dass ich viel zu wenig Gelegenheit habe, analoge Bücher zu lesen. Jetzt wäre die Gelegenheit gewesen. Leider hatte ich genau in der stromlosen Zeit überhaupt keine Lust, ein analoges Buch zu lesen, sondern wollte ganz unbedingt nur Dinge tun, für die ich Strom gebraucht hätte, Computerkram zum Beispiel, oder Kochen.
Das ging leider alles nicht, ich war ausgiebig genervt.

Aber irgendwann hatte K den Keller neu verkabelt (ein Hoch auf die Stirnlampe mit Akku), die dritte Lampe hing, only two left to go.

Bei der vierten passierte kein größeres Drama, sie musste allerdings an einer unbequemen Stelle angebracht werden, auch hier waren die Kabel wieder zu kurz, es war alles nicht so schön und K stöhnte sehr.

Dann blieb nur noch eine Lampe, die sollte im Vorratskellerraum angebracht werden. Ich hatte vorsorglich schon das oberste Kellerregal leer geräumt, K baute die alte Lampe ab (ohne Probleme), nur beim Anbringen der neuen Lampe fielen ihm leider ständig die Schrauben runter. Deshalb räumt er nach und nach das gesamte rechte Kellerregal leer. Irgendwann standen alle Vorräte aus dem Regal auf dem Boden, das Regal war komplett demontiert aber eine Schraube fehlte immer noch.
Beim Suchen nach dieser Schraube fiel leider ein großes Glas Tomatensauce vom obersten Brett des linken Regals und zerschellte auf dem Boden, der allerdings nicht ganz leer war, sondern voll geräumt mit den Vorräten aus dem freigeräumten rechten Regal. Es war eine ziemlich große Sauerei und alles voll mit Scherben und Tomatensauce.

Nun ja, mittlerweile ist alles aufgeräumt, gesäubert und fertig angebracht, die fehlende Schraube tauchte zwar nicht wieder auf, aber wir haben eine Ersatzschraube gefunden, fünf wunderbar helle Lampen im Keller zeugen vom Tageswerk und wir sind jetzt beide körperlich ziemlich platt, weil wir den ganzen Tag über Treppe rauf und Treppe runter hin und her gerannt sind.

Dafür habe ich den ganzen Tag den PC nicht angehabt, das ist auch schön
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Sonntag, 3. November 2019
Noch mehr Schubladen
Bei uns ist heute nur ein ganz klein wenig Unordnung


Wir waren nämlich noch mal bei Ikea und haben noch mehr Schubladen gekauft, weil wir festgestellt haben, wie viel angenehmer die Schubladen zu bedienen sind als diese einfachen, ausziehbaren Drahtkörbe, die wir bisher verbaut haben.
Zugegeben, die Schubladen haben keine andere Funktion als die Drahtkörbe, man kriegt auch nicht mehr rein. Sie sind einfach nur angenehmer in der Bedienung. Das Raus- und Reinschieben fühlt sich deutlich besser an und es sieht natürlich aufgeräumter aus, so von außen.
Und als ich mir dann ausgerechnet habe, dass fünf Schubladen, die ich auf einer Seite des Kleiderschranks statt fünf Drahtkörben einbauen könnte, genau 115 € kosten und dass das in etwa der Summe von zweimal gut essen gehen entspricht - da habe ich spontan beschlossen, dass wir dann eben zweimal gut essen gehen streichen und zack - schon waren die zusätzlichen Schubladen reingespart. So einfach kann das Leben sein.

Es ist schon faszinierend, was ich mir für einen Kopp wegen dieser blöden Schubladen gemacht habe, weil sie natürlich überflüssig sind, es hat die letzten 12 Jahre mit den Drahtkörben funktioniert, da wird es die nächsten Jahren auch noch funktionieren. Die Schubladen sind einfach nur ein zusätzlich eingebildeter Luxus und ich bin nicht daran gewöhnt, einfach so Dinge in einem Laden zu kaufen, wenn es weder eine besondere Gelegenheit ist, weil es grade einen großen Sonderrabatt gibt, noch dass eine dringende Notwendigkeit vorliegt, die einen zwingt, das Zeug ausgerechnet jetzt und heute zu kaufen.
Wenn also die einzige Notwendigkeit darin liegt, dass man grade so viel Freude an Schubladen statt Drahtkörben in seinem alten Ikeaschrank hat, dann fühlt es sich schon seltsam an, dieser Laune nachzugeben - aber nach dem wir alle Schubladen, die wir heute gekauft haben, fertig aufgebaut im Wohnzimmer stehen hatten (Einbau in den Kleidershrank erst morgen, heute ist zu spät), da fühlte es sich durchaus gut und richtig an und ich habe mir klar gemacht, dass Schubladenkaufen und selber schleppen, auf- und einbauen statt Essengehen eine ausgesprochen sinnvolle Diätmassnahme ist, schade eigentlich, dass der Kleiderschrank jetzt randvoll mit Schubladen ist, noch mehr passen gar nicht mehr rein.

Ein ganz klein bisschen ordentlicher ist es mittlerweile im Wohnzimmer

K hat immerhin schon mal alle Schubladen an eine Stelle gestellt, so wurde wenigstens der Weg in die erste Etage wieder frei und wir können jetzt mit gutem Gewissen ins Bett gehen, morgen folgt dann Einbau Teil 2
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Sonntag, 20. Oktober 2019
Der Verlauf des Samstags
Gegen 8h aufgewacht, mich gefreut, dass es noch so früh ist und mir vorgenommen, aus dem Tag etwas zu machen.
Auf dem Handy gab es nix Neues, fürs Internet hatte ich keine Lust, aber aufstehen konnte ich ja auch nicht, weil K noch zu müde war, um Kaffee zu machen. Ohne im Bett einen Kaffee getrunken zu haben, stehe ich nur in äußersten Notfällen auf, der lag aber heute nicht vor, also habe ich gewartet, bis K bereit war, Kaffee zu machen.

Ich bin ein übler Morgenmuffel und der festen Überzeugung, dass aus einem Tag, der mit Aufstehen anfängt, nix mehr werden kann.
Als ich vor 30 Jahren mein Leben in die Richtung änderte, dass ich regelmäßig morgens neben CW aufwachte, lernte er auf die harte Tour, was es heißt, wenn ich nicht genug Kaffee bekomme. Damals habe ich noch gut zwei Liter Kaffee pro Tag getrunken, ohne Kaffee funktionierte bei mir kaum was, das einzige, was bei Kaffeemangel zuverlässig und perfekt funktionierte, war meine schlechte Laune. CW entdeckte also sehr schnell, dass es für ein gemeinsames Auskommen sehr klug ist, wenn mein Tag nicht mit Aufstehen, sondern mit Kaffee beginnt und stand grundsätzlich als erster auf, kochte Kaffee und brachte mir eine Tasse Kaffee ans Bett.

Dann kamen die Kinder, aber bevor ich mich morgens mit einem Kind auseinandersetzen konnte, brauchte ich dringlich erst einen Kaffee. Schon um das Überleben seiner Kinder zu sichern, brachte mir CW morgens immer erst einen Kaffee und dann erst ein zu fütterndes Baby.
Meine Kinder schliefen übrigens alle vom ersten Tag an durch. CW korrigierte diese Aussage zwar meistens und meinte, ich hätte vom ersten Tag an durchgeschlafen, was natürlich auch richtig ist, ich kann mich zumindest an keine Nachtsession wegen schreiender Babys erinnern.
Mit dem zweiten Kind kam auch das erste AuPair und der Kaffeekoch- und -ansbettbringdienst ging auf das AuPair über, der war auch zuständig für Kinderfertigmachen und in Kindergarten bringen.
Ab irgendeinem AuPairwechsel war es dann immer ein Kind, was mir morgens den Kaffee brachte, als wir keine AuPairs mehr hatten, haben die Kinder auch das Kaffeekochen übernommen, es war längst feste Tradition, dass die Kinder vor mir aufstanden und dafür sorgten, dass ich den Tag nicht gleich am Morgen ermordete.
Zu meinem 36. Geburtstag bekam ich eine handbemalte Tasse von einem Freund der Familie - das war fortan meine Kaffeetasse, die durfte niemals in die Spülmaschine gestellt werden und sie durfte natürlich auch auf gar keinen Fall runterfallen oder sonstwie zerstört werden, das besondere an der Tasse war, dass sie keinen Henkel hatte, man musste sie also immer mit zwei Händen rundum fassen, was für die Kinder eine besondere Herausforderung war, weil sie die Tasse am frühen Morgen ja auch immer noch mit frisch eingegossenem, heißen Kaffee drin tragen mussten.


Die Tasse lebt bis heute, heil und ohne Macken, nur das Blattgold der Bemalung ist an der einen oder anderen Stelle etwas dünner geworden, aber ich finde, für ein empfindliches Porzellanteil, was über 15 Jahre derart viel benutzt wurde, ist das eine gute Leistung.
Seit 2013 benutze ich sie nicht mehr, denn da zog C zum Studieren aus und J ging aufs Internat, der morgendliche Kaffeedienst ging also auf meinen Westfalenmann über, der ihn seitdem auch treu und brav erledigt, nur meine Tasse, um die machte ich mir Sorgen und rettete sie vorsichtshalber als Vitrinenausstellungsstück und erklärte mich bereit, aus normalen Kaffeebechern morgens meinen Kaffee zu trinken.

Seit 2013 ist also mein Westfalenmann für meinen Morgenkaffee zuständig, der übrigens mittlerweile auch der einzige Kaffee ist, den ich noch trinke, den Rest des Tages trinke ich nur noch Tee, Kräutertee. Aus welchen Kräutern der Tee besteht, ist mir fast egal, ich trinke alle Kräuterteevarianten, Schwarztee und Grüntee jedoch nicht so gerne, Früchtetee mag ich gar nicht. Man wird aufs Alter hin halt seltsam.

Nun, um zum Anfang des Tages zurückzukommen, es dauerte heute Morgen etwas, bis K den Kaffee brachte, da war in der Zwischenzeit schon ein Gutteil des Aufwachschwungs verflogen. Weil ich keine Lust hatte, irgendwas im Internet zu lesen, mein Papierbuch mich auch grade nicht triggerte, griff ich zu meiner aktuell allerneuesten Beschäftigung, mein Strickzeug.
Ja, richtig gelesen, ich habe mir schon gestern Abend ein Spiel Stricknadeln und ein Knäuel schwarzer Wolle gesucht und beschlossen, mir genau die schwarzen Stulpen zu stricken, die mir in den letzten Tagen mehrfach gefehlt haben. Ich habe zwar schwarze Stulpen, die sind aber entweder zu dick oder zu lang, mir fehlt die Version, die aussieht wie Strümpfe ohne Fuß, also die Art, die aussieht wie ein Paar Socken, die einfach oben aus dem Schuh zu gucken.
Aber so etwas ist ja nun wirklich einfach zu stricken und wenn ich von einem genug im Haus habe, dann ist das Wolle und Stricknadeln.
Nach ca. 45 Jahren Pause habe ich mich also entschlossen, mir mal wieder etwas zum Anziehen zu stricken.

Was mich dabei am meisten faszinierte, war die Tatsache, dass man Stricken genausowenig verlernt wie Fahrradfahren.
Ich war zwar noch nie ein begeisterter Stricker und habe all die Jahre, in denen Stricken abwechselnd sehr modern und dann wieder völlig out war, ganz gelassen strickabstinent gelebt, aber ich hatte schließlich früher in der Schule Handarbeiten (übrigens Frechheit, die Jungs hatten Werken, eine der wenigen Stellen in meinem Leben, wo ich mir als Mädchen benachteiligt vorkam), und das bedeutet, ich habe Stricken noch richtig gelernt. So wie Schönschrift und das kleine Einmaleins. Solche Dinge wurden früher richtig gedrillt und wenn ich auch weder ein begnadeter Kalligraph noch ein Schnellrechenkünstler geworden bin, so reichen die einmal eingebläuten Basics doch, um auch 45 Jahre später standby loszustricken, wenn man sich schwarze Stulpen selber fertigen will.

Bis 11h habe ich gestrickt - und zugegeben, nach 45 Jahren Pause schleicht sich dann doch auch mal der eine oder andere Fehler ein, aber im Gesamtergebnis bin ich schon sehr beeindruckt von mir selber, hätte ich mir tatsächlich vorher nicht zugetraut. Wir werden sehen, wie lange ich durchhalte und ob das anvisierte Paar Stulpen je fertig wird. At least, it is worth trying.

Dann bin ich aber aufgestanden, weil sich das Aktivitätsvorhaben aus der Aufwachphase meldete und ich mir vornahm, heute mal ein paar Teile bei ebay einzustellen.
Vorher musste ich mich aber anziehen und als ich mir überlegte, welche Uhr ich heute tragen wolle, entschied ich mich für eine rot-schwarze Porscheuhr, die aber leider stehengeblieben war. Aber ich könnte ja mal eben die Batterie wechseln.
Das Gehäuse auf der Rückseite ist mit mikrokleinen Schräubchen verschraubt, ich habe zum Glück aber auch mikrokleine Schraubenzieher - bloß wo? Auf der Suche nach diesen Schraubenziehern habe ich zweieinhalb Zimmer gründlich aufgeräumt, wollte fast aufgeben, bis ich sie in der Schublade unter der Schublade fand, wo ich als erstes gesucht hatte.
Mittlerweile war es 14h, aber ich hatte ja auch schon zweieinhalb Zimmer sehr sorgfältig aufgeräumt und ich hatte endlich den Schraubenzieher gefunden, mit dem ich das Gehäuse dieser Uhr öffnen konnte. Als das Uhrwerk offen vor mir lag, stellte ich fest, dass es sich um eine Automatikuhr handelt, nunja…….

Eigentlich hätte ich jetzt damit anfangen können, Dinge bei ebay einzustellen, denn Fotos von dem ganzen Kram, der hier seit Ewigkeiten rumliegt, habe ich ja schon vor Monaten gemacht.
Aber ich habe noch zwei neue Teile aussortiert, einen Gemüsehobel und einen Zwiebelhacker, die sollten dann auch gleich mit eingestellt werden, davon habe ich aber noch keine Fotos.

Also habe ich mir die beiden Teile rausgesucht und beschlossen, dass man Küchenzubehör am besten in der Küche fotografiert, dumm nur, dass die nicht aufgeräumt ist.
Beim Kücheaufräumen fielen mir die übriggebliebenen Klöße von gestern in die Finger und ich bekam spontan Appetit auf gebratene Klöße.
Als die Klöße in der Pfanne schmurgelten tauchte K auf und ich überlegte, dass es klug ist, noch fix einen Salat dazu zu machen, dann haben wir immerhin schon mal ein vollwertiges Mittagessen für zwei.

Gegen 15.30h war die Küche wieder sauber und ich hatte auch den Gemüsehobel und den Zwiebelhacker fotografiert, aber gegen 16h hatte sich K mit jemanden drei Orte weiter verabredet und ich wollte auch mit, also unterbrach ich das Vorhaben, Dinge bei ebay einzustellen kurzfristig und machte mich fertig für einen Außerhausausflug.

Gegen 20h waren wir wieder zu Hause und hatten Hunger.

Jetzt (22.30h) sind wir beide satt.
Bei der Kühlschrankkontrolle fand ich vorhin aber noch ein Set frischer Limetten, die begannen, nicht mehr ganz so frisch zu sein, sie mussten also weg. Dazu eignet sich Cachaça ganz hervorragend, für solche Rezepturen ist traditionell K zuständig, er löste seine Aufgabe wie immer hervorragend. Deshalb sind wir jetzt nicht nur beide satt, sondern auch beide leicht angeschickert - es war ein wunderschöner Samstag, wenn ich auch nichts von dem, was ich mir heute morgen vorgenommen habe, geschafft habe
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Sonntag, 6. Oktober 2019
Garten, Küche und Panzerknacker
Ziemlicher bunter Tag mit allerlei Abwechslung, gutem Wetter, ausführlichen Draußenaufenthalten, diversen Erledigungen, Gartenarbeit, Kochen und der Entdeckung einer neuen Seite an meinem Sohn2.

Zu Ks Enttäuschung war das Wetter heute trocken und sonnig, was bedeutete, er hatte keine Ausrede mehr, der Rasen musste dringend gemäht werden.
Seitdem der Vater nicht mehr in seinem Haus wohnt, liegt die Zuständigkeit für das Grundstück auch bei uns, insgesamt ist es also wirklich eine Menge Rasen, die gemäht werden musste, K hat zwar tapfer durchgehalten, ist jetzt aber auch ziemlich k.o. und müde.

Ich habe in der Zwischenzeit den Efeu in die Pflanzkästen neben der Müllbox gesteckt, jetzt bin ich sehr gespannt, ob er dort anwachsen wird und endlich mal Wurzeln bekommt.

Aber wenn er anwächst, dann finde ich die Idee wirklich genial, auf diese Art die nicht sonderlich hübsche, aber sehr praktische Müllbox optisch zu pimpen.

Da der Onkel gestern schon woanders eingeladen war, haben wir das Geburtstagsessen auf heute verlegt und ich habe einfach das Erfolgesessen von letzter Woche wiederholt, es gab also Putengeschnetzeltes mit Champignons und Pfifferlingen, gebratene Zuckerschoten aus dem eigenen Garten (unschlagbar lecker) und Kartoffeltaler.
Geschnetzeltes ist jetzt nichts Neues, dazu gibt es tausendundein Rezepte im Netz, da spare ich mir die Erläuterung, aber die Kartoffeltaler, die sind nicht nur wirklich lecker, die sind auch irgendwie anders und weil ich das Rezept neulich durch Zufall selber entdeckt und verfeinert habe, schreibe ich es jetzt hier auf.
Es handelt sich um einen Zwitter aus Kloß und Reibekuchen, die Basis ist Kartoffelkloßteig, ausgebraten wird es aber wie Reibekuchen und außerdem mit Speck und Gewürzen herzhaft gemacht.

Man braucht also gekochte Kartoffeln vorm Vortag, die man am nächsten Tag durch eine Kartoffelpresse quetscht und zusammen mit Ei, Zwiebel, ausgelassenem Speck, Kartoffelstärke, Salz, Pfeffer, Majoran und geriebener Muskatnuss vermatscht und einen Kloßteig herstellt. Wenn man richtige Klöße machen möchte, braucht man sehr viel Mehl (Verhältnis Kartoffel:Mehl ca. 2:1), für die Kartoffeltaler reicht weniger Mehl, ich experimentiere noch an der perfekten Menge, neulich war es mir etwas zu viel, heute etwas zu wenig, beim nächsten Mal werde ich ein Verhältnis von Kartoffel:Mehl mit 4:1 probieren.
So, diesen Teig (ich rühre den immer mit einem Kochlöffel von Hand, nicht mit einer Maschine, weil es noch ein wenig ungleichmäßig bleiben soll) auf eine Klarsichtsfolie geben und zu einer Wurstrolle formen. Siehe Bilder. Ich habe vorsichtshalber viele Kartoffeln gekocht, hatte also viel Teig und habe deshalb zwei Würste gemacht. Die werden dann für einige Zeit in den Kühlschrank zum Kühlen gelegt und dann, wenn der Rest des Essens auch fast fertig ist, wieder rausgeholt, in Scheiben geschnitten und die einzelnen Scheiben werden dann in heißem Fett als Taler ausgebraten.
Kann ich nur empfehlen, schmeckt echt lecker und ist mal was anderes.

Nach dem Essen holte J den großen Umschlag, der heute von Amazon für ihn geliefert wurde, packte ein Lockpicking Set aus und startete seine erste Übungssession seines neuen Hobbys "how to become a Panzerknacker".


Hintergrund ist, dass der Hausmeister seines Studentenwohnheims ihm die Aushändigung eines zweiten Schlüssels für sein Appartement verweigerte, er (J) sich aber neulich ausgeschlossen hat, wegen Schlüssel drinnen vergessen, und er dieses ausgesprochen lästige Erlebnis nicht wiederholen wollte.
Hier sieht man wie unterschiedlich Menschen die Erledigung einer Aufgabe angehen: Ich hätte mir ausschließlich darüber Gedanken gemacht, wie ich trotz Hausmeisterverweigerung an einen zweiten Schlüssel komme, den ich dann an einem sicheren Ort deponieren kann - J macht sich nur Gedanken darüber, wie er das Schloss aufbekommt, wenn er keinen Schlüssel hat.
Deshalb hat er also dieses Lockpicking-Übungsset mit der Grundausstattung für den kleinen Panzerknacker bestellt, die Bedienungsanleitung gibt es auf YouTube und seit inzwischen drei Stunden sitzt er hochkonzentriert auf dem Sofa und knackt Schlösser.
Die mitgeliefertem Übungsschlösser hat er schon alle mehrfach geöffnet, aktuell arbeitet er an dem Vorhängeschloss zum Geräteschuppen (hat er mittlerweile schon zweimal erfolgreich geöffnet, er will aber schneller werden), ein einfaches Fahrradschloss hatte er vorher schon recht schnell geöffnet, es flogen dann aber Teile einzeln in der Gegend rum und es ließ sich anschließend nicht mehr schließen, der perfekte Panzerknacker hinterlässt weniger Spuren.

Ich finde sein neues Hobby auf alle Fälle ganz prima, einen Panzerknackersohn wollte ich immer schon mal haben, er hat meine volle Unterstützung.
(Jetzt brauche ich nur noch ein Kind, was auf zwei Fingern pfeifen kann, dann habe ich als Mutter alles erreicht, was man erreichen kann.)

Jetzt habe ich grade den Kurzzusammenfassungssatz zu Beginn des Textes noch mal gelesen und festgestellt, dass ich ja auch Erledigungen erledigt habe, ich war nämlich im Dorf und habe mir neue Fährkarten besorgt.
Es gibt Tage, da dreht sich der gesamte Blogeintrag um so eine Großleistung, heute ging das irgendwie unter, aber immerhin, auch das habe ich heute noch gemacht
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Sonntag, 22. September 2019
Viel geschafft
Tendenziell neige ich ja dazu, den Haushalt verlottern zu lassen, weil es immer so viele andere Dinge gibt, die wichtiger sind. Schlafen, Ausruhen und im Bett liegen und Lesen zum Beispiel sind große Konkurrenten um die für Haushaltsdinge überhaupt zur Verfügung stehende Zeit. Unter der Woche gewinnt immer Schlafen und Ausruhen, nur am Wochenende bin ich überhaupt bereit mich wenigstens gedanklich mit der Planung und Organisation von Haushaltsdingen zu beschäftigen, denn vor das Aufräumen, Putzen und sonstige Haushaltsdinge erledigen hat der liebe Gott eindeutig das Planen und Listen zum Abhaken erstellen gesetzt.
Außerdem habe ich ja noch die Ausrede Erschwernis, dass ich zwei Haushalte habe, an vielen Wochenenden bin ich also gar nicht da, wo am dringendsten mal wieder geputzt werden müsste, denn das ist meistens der Greven-Haushalt.

Es ist schon faszinierend wie sehr sich das Interesse und Engagement, ein Haus in Ordnung zu halten, unterscheidet, wenn das eine Eigentum ist und das andere gemietet. Das Borkumhaus wird definitiv deutlich mehr geputzt und gepflegt als das Grevenhaus, weil das Grevenhaus halt nur gemietet ist und ich ziemlich sicher weiß, dass ich hier in fünf Jahren einfach weggehe und dann nichts mehr mit dem Haus zu tun habe.

Aber dieses Wochenende bin ich nicht nur in Greven, dieses Wochenende passiert auch das, was mich immer in hektischen Putzwahn treibt, denn dieses Wochenende werden wir Besuch bekommen. Zum Glück erst morgen Abend, so dass ich zwei Tage Zeit habe, das Haus in einen vorzeigbaren Zustand zu versetzen. Es ist allerdings nicht "mein" Besuch, sondern Ks Sohn samt Freundin kommt, deshalb ist es mir noch viel wichtiger, einen ordentlichen Eindruck zu hinterlassen, denn aus Ks Erzählungen weiß ich, dass die Mutter seiner Kinder stets enorm viel Wert auf Ordnung und Sauberkeit gelegt hat, die Benchmark ist also durchaus anspruchsvoll.

Aber ich denke, wir sind bereit.
Außer dem Standardprogramm, wie Aufräumen, Küche sauber machen, Staubsaugen, Wischen und Gästebad putzen haben wir es sogar noch geschafft, die Eingangstür von außen und innen zu putzen (jene Tür, durch die ich selber nur sehr selten gehe, weil ich das Haus ja stets durch den Keller verlasse bzw. betrete) und die Glastür, die den Flur vom Wohnzimmer trennt glänzt ebenfalls wieder blitzesauber. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich diese Türen das letzte Mal geputzt habe oder ob ich sie überhaupt schon mal geputzt habe, seitdem ich hier wohne. Vom Eindreckungszustand her zu urteilen, kann auch das gut sein, ich meine, dass ich diese Türen noch nie geputzt habe... Es hat sich auf alle Fälle gelohnt, sehr gelohnt, und das macht dann ja auch Freude.
Außerdem haben wir das Bett neu bezogen und K hat die Hecke beschnitten, wir sind also richtig perfekte Musterspießerbürger.

Am Vormittag war ich übrigens noch in Münster auf dem Flohmarkt (dem kleinen, kuscheligen, am Stadion, nicht auf dem riesigen Promenadenflohmarkt, für den Münster berühmt ist, der ist nämlich vor allem groß und voll und macht viel weniger Spaß), ich war also auf dem kleinen Flohmarkt, der aber auch so groß war, dass ich fast anderthalb Stunden brauchte, um alles anzugucken - und wenn ich eher da gewesen wäre, hätte ich auch noch mehr gucken können, aber um 12.30h packten viele Leute schon ein, weil der kleine Flohmarkt halt mittags wieder schließt.
Es war perfektes Flohmarktwetter, 20°C und Sonne, ich habe ein paar nette Schätze ergattert und den Vormittag sehr genossen.

Am Nachmittag dann den Haushalt hier auf Vordermann gebracht, jetzt bin ich platt und k.o. - aber auch sehr zufrieden
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Sonntag, 15. September 2019
Alles genau nach Plan
Der Tag verlief plangemäß.
Der Wettercheck beim Aufstehen ergab eine durchaus befriedigende Gesamtwetterlage, Fliegerwetter vom Feinsten.
Für unsere Verhältnisse und vor allem für unsere Verhältnisse an einem Samstag waren wir dann recht früh unterwegs, wir hatten mit dem Schreiner aber auch verabredet, dass wir ihn in Kassel abholen, es ergab sich damit eine Dreiecksflugroute. Münster-Kassel-Borkum, es klappte alles völlig reibungslos.

Grundsätzlich war das Wetter gut, weshalb auch richtig was los war im Funk und die armen Lotsen zeitweise gewaltig ins Schwitzen kamen, im Norden war es dann besonders schlimm, weil die Inseln bei solch einem Wetter natürlich das Anflugsziel Nummer 1 sind.
Besonders faszinierend waren heute die Wolken. Dicke, schwere Cumulus nimbus in ca. 5000 Fuß Höhe, wir flogen genau darüber hinweg, mussten aber natürlich irgendwann auch wieder runter, zum Glück löste sich die Wolkendecke überm Wasser aber komplett auf.
Wolken gehören ja zu meinem Lieblingsfotoobjekten, hier nur eine kleine Sammlung meiner heutigen Fotos


Auf der Insel ging es dann gleich mit der nächsten Sehenswürdigkeit weiter, heute war für Molli die Jungfernfahrt auf Borkum.

War richtig Trubel um die Bahn, die mehr oder minder den gesamten Tag pfeifend durchs Dorf fuhr.



Der Onkel gehört ja zu den Insel-VIPs und hatte deshalb eine Spezialeinladung zur Molli-Feier bekommen, befragt was ihn am meisten beeindruckt hat, antwortete er: "Das Essen." - Nun denn.....


Ansonsten sind die Fenster im Mietshaus jetzt wieder alle nachgestellt und frisch geschmiert, wir haben die geplanten Umbaumaßnahmen der Außenanlagen besprochen und es sieht so aus als ob der Schreiner uns da ein Zweitangebot machen wird, was dann etwas günstiger auskommt, ich habe vom Onkel drei dicke Gurken geschenkt bekommen und am Abend haben wir mit dem Schreiner und seiner Frau ausgiebig das Maikäferflugbenzin getestet.
Ergebnis: Schmeckt
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Sonntag, 1. September 2019
Bötchen fahren
Der Betriebsausflug gestern ging nach Minden, wo wir eine Bootsrundfahrt über das Wasserstraßenkreuz gemacht haben, mit Schleusenerlebnis, Weser und Mittellandkanal und viel Info vom Kapitän.
Dieses Wasserstraßenkreuz kann man sich vorstellen wie ein riesiges Autobahnkreuz mit ganz vielen Brücken, ständig gehen Wege über und untereinander durch, nur sind alle diese Wege eben randvoll mit Wasser, so dass große Schiffe darauf fahren können.

Dass man für einen Kanal über einen Fluß eine Brücke baut, kenne ich aus Greven, hier kreuzt der Dortmund-Ems-Kanal die Ems und deshalb führt der Kanal auf einer Brücke über die Ems. Ist schon faszinierend. Ist aber nix gegen das Wasserstraßenkreuz in Minden, das ist ungleich größer und gefühlt kreuzen sich da noch viel mehr Wasserwege.
Ich bin bei der Bootsrundfahrt ständig durcheinander gekommen, weil wir erst unter einer Brücke durch gefahren sind - und kurze Zeit später oben drüber.

Hier meine Bilder von dem Ausflug:


Der braune Hintergrund ist die Schleusenwand, wo wir 13m bergab geschleust wurden, um vom Kanal in die Weser zu gelangen - und ja, ich weiß, diese Collage ist eine alberne Spielerei, aber irgendwie fand ich es grade lustig.


Hier sind wir noch auf dem Kanal, unten links fahren wir grade auf der Brücke über die Weser. Und natürlich gibt es hier auch Möwen, sieht fast ein bisschen aus wie zu Hause. (Sind aber nur Lachmöwen)


Und das hier sind dann die Fotos, wo wir auf der Weser unter der Brücke langfahren.

Und noch ein paar Spiegelungen


Minden ist eine richtig hübsche Stadt, randvoll mit Geschichte, davon habe ich aber leider nicht so viel mitbekommen, weil ich bei Busrundfahrten sofort beginne zu leiden, Bötchenfachren macht mir dagegen bekanntlich gar nichts aus.

Heute war ich übrigens den gesamten Tag krank, die Rückfahrt mit dem Bus hat dann so reingehauen, dass ich den größten Teil des Tages heute mit Bauchkrämpfen im Bett lag. Ja ich weiß, ist alles psychisch und ich sollte versuchen, meine sich hysterisch aufschaukelnde Abneigung gegen Busfahren besser in Griff zu bekommen, aber ich fahre demnächst einfach nicht mehr Bus, dann ist das auch erledigt - und heute habe ich mich tapfer durch den Tag gelitten, bis ich auf die Idee kam, mal im Medizinschrank nach Magentropfen zu schauen, die dann zum Glück brauchbar halfen. Morgen bin ich bestimmt wieder fit
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