anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 29. August 2019
Kuchen ohne Plan
Gestern bin ich einfach am sehr frühen Nachmittag nach Hause gegangen, weil ich es überflüssig fand, im Büro rumzusitzen und eine Arbeitsleistung von exakt 0 (Null) zu erbringen, weil ich bei Wärme schlichtweg nicht funktioniere.
Weil ich mich aber dann ja zu Hause mit irgendetwas beschäftigen musste, kam ich auf die glorreiche Idee, ich könnte ja einen Kuchen backen.
Weshalb ich in der weiteren Entwicklung dieser Idee dann ausgerechnet diesen Kuchen backen wollte, kann ich gar nicht genau erklären, da kamen wohl einige hitzebedingt verschobene Vorhaben und Erinnerungen zusammen und deshalb habe ich gestern tatsächlich diesen Kuchen gebacken.

Wenn ich die Triggerpunkte mal rekapituliere, war das zunächst Js Ankündigung vor ca. vier Wochen, er wolle im Urlaub ganz viel mit mir kochen, gefolgt von seiner Bitte, ob ich Blaubeeren kaufen könne, weil, er wolle blueberry pancakes machen.
Zu Blaubeeren muss man jetzt wissen, dass K eigentlich gar kein Obst isst - außer Heidelbeeren.
Ich wiederum mag fast alles Obst - außer Heidelbeeren.
J. schließlich ist der festen Überzeugung, dass er Heidelbeeren auch nicht mag, aber Blaubeeren sehr lecker findet.
Ich wollte aber J einen Gefallen tun und habe ihm zwei Pakete Blaubeeren gekauft - und außerdem K davon erzählt und ihn gebrieft, dass er die Beeren a) nicht wegessen soll und b) um Gotteswillen nicht Heidelbeeren dazu sagen soll, weil dann J eine Krise bekäme, die es zu vermeiden gilt.
K beschloss daraufhin, dass er dann einfach noch mehr von diesen Beeren kauft, denn wenn J auch als potentieller Heidel-Blaubeer-Esser im Haus weilt, kann man davon gar nicht genug haben.

So kam es, dass wir Anfang des Monats vier Schälchen Heidel-Blaubeeren im Haus hatten - nur keiner wollte sie dem anderen wegessen und J. kam irgendwie nicht zu seinen Pancakes, weil ich die Mitarbeit hier komplett verweigerte, ich selber mag weder Blaubeeren noch Pancakes, die Kombi von beidem deshalb erst recht nicht.
Da mich das Obst, was ich nicht mochte, auf Dauer im Kühlschrank störte, reagierte ich auf das Goldtröpfchentortenrezept sehr positiv, denn K ist großer Käsekuchenfan, J mag ebenfalls Kuchen, C war auch da und es war Urlaub und damit eine gute Gelegenheit, mal solche Kuchenrezepte auszuprobieren.
Aber dann bin ich irgendwie darüber hinweggekommen, wir haben alle möglichen anderen Kuchen gebacken und irgendwann waren auch die Blaubeeren verbraucht, nur die Idee, diesen Kuchen zu backen, die schien noch bei mir im Kopf herumzuspuken.
Und gestern Nachmittag passierte es dann, dass ich das Gefühl hatte, ich müsse ganz dringend diesen Kuchen backen. Mittlerweile hatte ich natürlich keine Blaubeeren mehr im Haus, aber die kann man ja nachkaufen.
Beim Einkaufen spielte ich auch kurz mit dem Gedanken, ob ich statt Blaubeeren vielleicht auch anderes Obst nehmen könne und fand diese Beeren im Glas

die ich dann aber nicht kaufte, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, wie man mit Sauerkirschen Beeren zuckert...

Ich habe ordnungsgemäß frische Blaubeeren gekauft und den Kuchen anleitungsgemäß hergestellt, hier der Beweis:

Am Abend war er dann fertig gebacken, konnte über Nacht auskühlen und steht seit heute Morgen im Kühlschrank, weil jetzt kein Urlaub mehr ist und damit keiner mehr Zeit hat, einfach mal so Kuchen zu essen und weil im Grunde auch grade keiner da ist.
Ich selber mag keinen Käsekuchen - ich wollte nur mal ausprobieren, wie sich das so backt, J ist auf Borkum, C in Bielefeld und N hat sich abgemeldet, er übernachtet auch woanders. Bleibt nur K, der zwar grundsätzlich großer Fan von Käsekuchen und Heidelbeeren ist, der aber grade beschlossen hat, jetzt mal endlich und wirklich ab sofort mit einer Diät zu beginnen und deshalb sicherlich nicht ganz alleine diesen Kuchen aufessen wird.
Jetzt weiß ich also auch nicht so genau, ich denke, ich nehme den Kuchen morgen mit ins Büro. Die Kaffeeküche ist das Bermudadreieck für jede Art von ausgesetzten Lebensmitteln, da werden sich dann wohl Abnehmer finden
.

436 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Dienstag, 20. August 2019
Heiße Rückfahrt
Eigentlich ist es schade, dass ich mir die wirklich schöne Geschichte der Rückfahrt jetzt dadurch kaputt mache, dass ich inzwischen keine Lust mehr habe, einen sorgfältig überlegten und gegengelesenen, damit also selbst korrigierten Text zu schreiben, denn es war wirklich eine ausgesprochen spannende Rückfahrt, oder zumindest enthielt sie ausgesprochen spannende Teile.
Aber ich bin jetzt schon seit längerem wieder in greven, wir haben zuerst meine Rückkehr gefeiert und dann haben wir das Elend begossen betrauert, dass wir morgen wieder arbeiten müssen, ich gebe es zu, es fällt uns nicht wirklich schwer, gute Vorwände für einen ausufernden Alkoholkonsum zu finden.
Damit ist es schon wieder passiert, ich fühle eigentlich nur noch eine angenehme, federleichte Bettschwere und ausgesprochen wenig Bloglust, aber es gibt wirklich zu wunderbare Highlights von der Rückfahrt zu berichten, weshalb ich nicht zu einer quick'n dirty Krücke greifen möchte, da verschandel ich lieber die schicke Geschichte, weil drei Maikäferflugbenzin zwar lecker sind und auch einen guten Schwebezustand garantieren, nur halt nicht helfen, gute Geschichten auch gut aufzuschreiben.
Egal, deshalb here we go:

Heute stand die Rückfahrt aufs Festland auf dem Programm., allerdings erst mit der 14.40h Fähre, so dass noch genug Zeit blieb, vorher das Haus abreisefertig zu machen.
Wobei, J bleibt ja auf Borkum, was den Abreisefertigzustand eindeutig erleichterte, eigentlich ging es nur darum, das Haus in einen einigermaßen akzeptablen Grundzustand zu versetzen, damit J bei seiner Abreise nicht sagen kann, er hätte das alles nicht schmutzig gemacht.
Ich stellte also erfreut fest, wie einfach es ist, ein Haus zu verlassen, in dem ein Bewohner zurückbleibt, habe nur leider keine Idee, wie ich das als Dauerzustand etablieren könnte.

Nun egal. es war also alles insgesamt erfreulich stressfrei, gegen 14.30h war das Auto gepackt und ich fuhr mit C zum Hafen, wir waren das letzte Auto was ankam.
Und fuhren damit nicht nur als letztes Auto auf die Fähre drauf, sondern auch als letztes wieder runter. Das ist mir, glaube ich, noch nie passiert.
Normalerweise komme ich zwar als eines der letzten Auto in der Wartebucht zum Verladen an, war aber auf der Fähre dann schon oft so platziert, dass ich als erstes Auto wieder runterfahren konnte.
Hat heute nicht ganz geklappt, war aber auch mal eine Erfahrung.

Hinter uns schoben nur noch zwei Radfahrer ihr Gepäck von Bord.

In der Autokette, die sich dann Richtung BRD bewegte, waren wir also zunächst letzter und ich trottete auch rbav hinter den anderen her. Dann rollten von hinten aber auch die Autos an, die in Eemshaven geparkt hatten und deren Besitzer zu Fuß von der Fähre gegangen waren und jetzt Gas gaben. Als mich das erste Parkplatzauto überholte, wachte ich auf. So geht es ja nun nicht.
Von da an nahm ich die Reise sportlich - und ich sag mal so: Die anderen hatten Glück, dass ich nicht weiter Richtung Ruhrgebiet fuhr, sondern nach Leer abbog, sonst wäre das noch ein härteres Überholmichdochdublödmann-Rennen geworden.

Aber ich wollte ja noch beim Vater in Leer vorbei, der sich auch über den Besuch freute, uns aber um 18h wieder rausschmiss, weil, dann wird ja gegessen, dort im Seniorenhaus, und Regel ist Regel.
Ich hatte ehrlich gesagt ein wenig darauf spekuliert und C hatte vorher schon geguckt, wann wir in Rheine sein müssen, weil ich sie dort wunderbar am Bahnhof rauswerfen kann, denn von Rheine gibt es durchgehende Züge nach Bielefeld.
Die fahren stündlich um 14 nach.
Wir kamen also kurz nach 18h in Leer los, bis Rheine sind es 136km, C freute sich, dass wir Zeit satt haben und uns nicht stressen müssen, weil bis 20.14h sind wir locker in Rheine.
Eigentlich hätte ich in Leer noch tanken müssen, aber ein Check der Tankpreise-App ergab, alles viel zu teuer, das günstigste dort in Ostfriesland war 1,41 € mit Umweg,ich entschied, ich fahre bis Rheine, dort wird es preiswerter.
Als wir ca. 30 km gefahren waren, sagte das Navi, wir kämen um 19.14h in Rheine am Bahnhof an. C fand, das sei ein blöde Zeit und entweder fahre ich jetzt deutlich viel schneller oder deutlich langsamer, weil Ankunft Bahnhof um 19.14h reicht ja nicht, um den Zug um 19.14h noch zu erreichen.
Ist ja klar, wofür ich mich entschied. Blöd war nur, dass die Restreichweite nur knapp 40km weiter war als Bahnhof Rheine. Und die Restreichweite berechnet sich aus dem Durchschnittsverbrauch der letzten Fahrten.
Ich gab Gas und hielt die Restreichweite genauso im Auge wie die voraussichtliche Ankunftszeit, es ging um die optimale Geschwindigkeit, die am Schnittpunkt der beiden gegenläufigen Kurven lag.

Ergebnis: Ankunft Bahnhof Rheine: 19.10h
Restreichweite bei Ankunft Bahnhof Rheine: 0km.
Die billigste Tankstelle war dann nur noch 6,3km entfernt, auf die paar Kilometer wird es jetzt auch nicht mehr ankommen, dachte ich, fand es aber trotzdem spannend, hat aber gereicht.

Die neue Reichweite mit vollem Tank (und immerhin gelang es mir, 56l in meinen 55l Tank zu füllen) war anfangs nur 420km, als ich 35km weiter zu Hause ankam, war sie aber schon wieder auf 490km gestiegen. Dieses Ansteigen der Restreichweite je länger man fährt, fasziniert mich jedesmal aufs Neue, ich warte noch darauf, dass irgendwann während der Fahrt der Tank überläuft
.

443 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Mittwoch, 14. August 2019
Den miesen Montag wieder wettgemacht
Auf Regen folgt Sonnenschein - hier hat es zwar heute erst gewaltig viel geregnet, dann schien aber auch ganz wunderbar die Sonne und nach dem missratenen Tag gestern, hat dafür heute alles wieder wunderbar harmoniert.
Weil K heute zurückkommen wollte, verfielen C und ich in einen mittleren Erledigungswahn und haben jetzt nicht nur das Boot-Regal fertig bearbeitet und wieder aufgestellt, sondern auch den halben Garten vom Vaterhaus gemäht, den Bürgersteig gesäubert und alle Brennesseln eingestäubt.

Das Bootregal in den einzelnen Entwicklungs-Bearbeitungsstufen

Das ursprünglich dunkelbraune Regal wurde erst komplett abgeschliffen und dann zweimal mit hellblauer Kreidefarbe gestrichen.
Die Schleifarbeiten fanden im Wohnzimmer statt, weil ich da sowieso noch sauber machen muss, zum Streichen ist das Regal dann in Ns Zimmer umgezogen, da stand es niemandem im Weg und konnte in Ruhe trocknen.

Heute haben wir es dann nach draußen getragen und dort erneut geschliffen, diesmal aber nur stellenweise, um diesen shabby look zu erzeugen. Dann haben wir es einmal mit Stahlwolle glattpoliert und anschließend reichlich hellgrauen Versiegelungswachs richtig gründlich einpoliert.

Jetzt steht es wieder bei uns im Schlafzimmer und ich bin wirklich sehr zufrieden, mit dieser Aktion, es ist genau so geworden, wie ich mir das vorgestellt habe und passt mit diesem hellblaugrau nun auch viel besser in das ebenfalls in vielen Blautönen gehaltene Schlafzimmer. (Bis auf die sandfarbene Wand).


Auf dem Bild unten in der Mitte sieht man genau wo es noch nicht mit Wachs poliert wurde, hierfür graues Wachs zu wählen war genau die richtige Entscheidung.

Anschließend fuhren C und ich zum Vaterhaus und haben dort weitergewirbelt, gestoppt wurden wir von einem gewaltigen Regenschauer, damit hatten wir aber auch eine gute Begründung, warum der Rest der Gartenarbeiten erst morgen erfolgt.

Ns Zimmer ist jetzt auch wieder freigeräumt, für die nicht anwesende Familie habe ich es in dem jetzigen Einrichtungszustand einmal fotografiert, der neue (Js alter) Schreibtisch passt deutlich besser in dieses Zimmer als das alte Holzbrett, was dort vorher montiert war.


Insgesamt ein sehr schöner Tag, mal schauen, was wir morgen alles schaffen
.

436 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Mittwoch, 31. Juli 2019
Johannisbeerenernte und verbrühte Hand
Pünktlich um 9h stand heute morgen der örtliche Bauunternehmungsmensch vor der Tür und hatte ein sichtlich schlechtes Gewissen. Ich hatte die geplanten Umbaumaßnahmen für dieses Haus ja wirklich schon vor über einem Jahr mit ihm durchgesprochen und nur vorher um einen Kostenvoranschlag gebeten.
Der dann nie kam.

Andere Menschen auf der Insel berichteten ähnliches, hier sind alle Handwerker komplett und vollständig überlastet und man wartet Ewigkeiten, bis man überhaupt mal mit einem reden kann, bis er Zeit hat, einen Bauauftrag auszuführen, dauert dann noch mal zwei weitere Ewigkeiten.
Ich nahm ihm das Nichtmelden also gar nicht übel, aber ich scheine immer noch einen recht förderlichen Insulanerbonusstatus zu haben, denn mein Onkel war lange Vorsitzender der örtlichen Handwerkerinnung und mein Vater ist mit seinem Inselverlag eh bekannt, deshalb fand ich das alles sehr positiv und gedachte der alten Regel: "Beziehungen schaden nur dem, der keine hat."
Wenn das also dazu führt, dass meine geplante Baumaßnahme jetzt bevorzugt behandelt wird, soll mir das recht sein, insgesamt waren wir fast zwei Stunden damit beschäftigt, noch mal alle Details genau zu besprechen, jetzt will er mir als erstes Kataloge (neues Gartenhaus Blockhaus), Muster (Klinker für neue Pflasterung) und weitere Informationen (Photovoltaik auf den Fahrradschuppen) vorbeibringen und dann natürlich endlich einen Kostenvoranschlag.
Ich bin schon sehr gespannt, aber wenn das alles so umgesetzt wird, wie wir das jetzt besprochen haben, dann wird das hier ein echtes kleines Schmuckkästchen, was die Außenanlagen angeht und ich fände es schon alles sehr schön, wenn das auch so klappt, wie heute überlegt, manches wird allerdings auch wirklich Zeit. Die Gartenmauer zur Straße ist komplett gar und muss neu, in dem Zusammenhang werden wir jetzt gleich einen Stellplatz im Vorgarten schaffen, weil davon auszugehen ist, dass demnächst Parkverbot auf der Straße sein wird. Ich unterstütze das übrigens ausdrücklich, den völlig ausufernden Autoverkehr in den Sommermonaten kann man nur damit in Griff bekommen, dass man einfach keine Parkplätze mehr auf den Straßen zulässt.

Und ja, ich habe an dieser Stelle auch überhaupt kein Verständnis für soziale Rücksichtnahmen. Ich würde viele "Luxusartikel", die nicht zwingend existenznotwendig sind (und dazu gehört, dass man als Urlauber sein Auto mit auf die Insel nimmt, weil es halt deutlich bequemer ist) derart abstrus verteuern, dass Ottonormalverdiener sich das eben nicht mehr leisten kann, über den Preis regeln sich viele Dinge ganz schnell und völlig problemlos von ganz alleine.
Verbieten provoziert Widerstand, einfach nur verteuern, halte ich für eine ausgesprochen regulierende Maßnahme. Ich würde deshalb zB auch die KfZ-Steuer für SUVs (in meinen Augen die überflüssigsten Autos der Welt, wenn man nicht grade im Busch wohnt, was hier in Deutschland nur sehr wenige Menschen für sich als Ausrede in Anspruch nehmen können), also ich würde die KfZ-Steuer für SUVs sofort verfünfzigfachen, wenn ich König von Deutschland wäre, ewig schade, dass ich das nicht bin.

Nachdem wir also den Vormittag gut mit den geplanten Umbaumaßnahmen im Außenbereich verbracht haben, schmiss ich noch eine Maschine Wäsche an und dann fuhren wir anschließend kurz einkaufen (Brot, Bier und Eis war alle).
Am Nachmittag fuhren wir mit einem angenehmen Umweg über die Promenade zum Onkel, sein PC verlangte nach Updateaufmerksamkeit und außerdem hatte er soviele Johannisbeeren, dass er sie alleine gar nicht alle nutzen konnte, ich hatte also einen Pflückeimer dabei.

Am Abend fuhren wir nach einem halb upgedateten PC und 2,5 kg roten Johannisbeeren wieder nach Hause, J war heute den ersten Tag in der Milchbude arbeiten, ich wollte also ein vernünftiges Abendessen kochen und die Johannisbeeren entsaften.

Gelang fast.
Obwohl eigentlich gelang alles, wenn auch anders als geplant, ich habe mir nämlich ungeplant einen Liter kochendes Nudelwasser über die Hand gegossen und fiel danach erst mal aus.
Ich stand danach also mit anderhalb Händen im Eiswassereimer am Spülbecken und habe J und K erklärt, wie ich mir das mit dem Essen denke - die zwei haben einen sehr leckeren Nudeltopf mit Filetspitzen und Pilzen hinbekommen, es gab nix zu Meckern.

Symbolbild für meine Trotteligkeit, was den Umgang mit heißen Nudeltöpfen angeht:

Ein Riesenlauch - heute beim Onkel im Garten geknipst.

Die Johannisbeeren waren zum Glück schon alle fertig geputzt und zum Entsaften aufgesetzt, als Abschlusshandlung musste K sie nur in den Entsafterstrumpf umfüllen, die Konstruktion mit Galgen und Doppeltopf habe ich letztes Jahr schon entwickelt, funktioniert immer noch bestens


Aus dem Saft koche ich morgen Johannisbeergelee, bis dahin wird auch hoffentlich meine Hand wieder soweit geheilt sein, dass ich das problemlos alleine hinbekomme
.

576 x anjeklickt (2 mal hat hier schon jemand geantwortet)   ... ¿selber was sagen?


Dienstag, 23. Juli 2019
Brief eingeworfen
Grundsätzlich habe ich mir für diesen Sommer einen Aktivurlaub vorgenommen, weil ich es satt habe, dass ich immer nur schlapp in der Gegend rumhänge und nix geregelt kriege.
Für diesen Urlaub habe ich mir vorgenommen, ganz viele Dinge zu erledigen, die ich alle schon lange auf meiner to-do-Liste vor mir her schiebe, außerdem Dinge zu tun, die man einfach mal so macht als Tagesaktivität, von denen man anschließend berichten kann, an die man sicher erinnern kann und die dann nicht lauten "im Bett gelegen und das Internet leergelesen".

Deshalb führe ich jetzt Buch. Hier.
Taten des heutigen Tages: Ich habe den Brief mit der Vollmacht für das Sozialministerium in einen Briefumschlag gesteckt, eine Briefmarke draufgeklebt und in den Briefkasten geworfen.
Und, tja hmm, im Wesentlichen war's das dann aber auch, was mir an erwähnenswerten Taten einfällt.
Außer:
Ich habe den lokalen Bauunternehmer angerufen, um endlich mal nachzufragen, wann er sich mal mit meinem Auftrag, den wir vor einem Jahr besprochen haben, beschäftigen wird. Grundsätzlich eine erwähnenswerte Tat, weil ich meine akute Telefonphobie überwunden und wirklich dort angerufen habe. Nur leider erfolglos, es lief nur ein Band, dass die Firma derzeit geschlossen ist und man sich nächste Woche wieder melden solle. Pech.

Ansonsten saß ich kurz am PC, ein bisschen Buchhaltung und Verwaltungskram für den Vater erledigt, ein paar Büromails gecheckt und wenn es kurz ging, auch beantwortet, davon zwei große E-Mails runtergeladen, die Anhänge lokal abgespeichert und nach oberflächlichem Studium beschlossen, dass ich doch keine Lust habe, mich heute damit zu befassen, die eigene Buchhaltung aktualisiert und außerdem noch dies und das und plötzlich war es nach 13h und ich bekam schlechte Laune, weil ich es blöde fand, dass ich am PC saß.
Deshalb runtergegangen, den Versorgungszustand geprüft und den Putenbraten, den ich gestern eingefroren habe, wieder aus dem Freezer geholt, damit er antaut. Wenn er nur noch halbgefroren ist, lässt er sich perfekt mit der Brotschneidemaschine in ganz dünne Scheiben schneiden, aus denen ich dann ganz dünne Puteninvoltini, gefüllt mit Pesto, Käse und Bacon, herstelle, die wiederum perfekt zum Kaltessen für ein Strand- oder Dünenpicknick geeignet sind.
Außerdem ein paar Dips aus Creme fraiche und Gewürzen zusammengerührt, damit die zum Abendessen gut durchgezogen sind.
Die Spülmaschine ausgeräumt, die Küche aufgeräumt und dann befunden, dass es Zeit für einen Badeausflug wird. Also zum Strand gedackelt, eine Runde geschwommen, anschließend noch lange am Strand rumgesessen und die Leute beguckt. Sehr spannend, was da so alles an Menschen rumläuft, kann ich mich stundenlang mit beschäftigen, Leute gucken.

Irgendwann bekam ich Hunger, also wieder nach Hause gegangen, Butterbrot gegessen und festgestellt, dass mir noch ein Paket Krabben fehlt, wenn ich nochmal diesen Nordseekrabben-Radieschen-Lauch-Salat machen will, den ich neulich so lecker fand.
Also einkaufen, anschließend aber direkt wieder nach Hause, denn plötzlich bin ich sehr hungrig und sehr müde, gut, dass ich auf dem Hinweg zum Einkaufsladen den Brief in den Kasten geworfen habe, sonst hätte ich gar nichts produktives zu berichten.

Lecker gegessen, jetzt Bett
.

460 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Montag, 22. Juli 2019
Alles mögliche erledigt
Taten des Tages heute:
Am Vormittag den Onkel besucht, ein paar Dinge geregelt, Post für den Vater mitgenommen, dann ins Dorf gefahren, Ausweis verlängern, Inselmagazine für den Monat Juli einsammeln, (Literatur für den Vater), Vollmacht zur Unterschrift vorbereitet, Mittagessen und dann nach Leer geflogen, Vater besucht, Vollmacht unterschreiben lassen (damit das Sozialministerium mit mir redet, wenn ich das mit dem Grad der Behinderung für den Vater beantrage) und wieder zurückgeflogen.

Insgesamt verbleibt ein angenehmes Gefühl, jetzt schon mal die wichtigsten Pflichttermine erledigt zu haben.
Fühlt sich so an, als könne es jetzt Urlaub werden.

Die Landung in Leer war sportlich, kurz vor dem Aufsetzpunkt gab es wilde Luftverwirbelungen und wir wurden mehr über die Landebahn geschleudert als dass es einer geordneten Übung glich, aber die Bahn ist ja lang genug, also alles kein Problem.
Auf dem Hinweg hingen die Wolken noch sehr tief und es war sehr dunstig, auf dem Rückweg waren die Sichten etwas besser, weshalb wir noch eine Extrarunde am Haus lang gedreht haben, ich habe "unseren" Strand geknipst (den sogenannten Südstrand, wo es zwar mittlerweile auch schon voll ist, verglichen mit dem Hauptstrand direkt am Dorf aber noch sehr überschaubar voll.) Ich habe also diesen Strand einmal von Ost nach West und dann von West nach Ost fotografiert und mich darüber gefreut, dass jedesmal unser Haus so gut zu erkennen ist, weil es so ein schönes rotes Dach hat.





K hat ja extra eine gute neue Kamera erworben, damit ich schicke Hausbilder von oben machen kann, die hatten wir nur leider heute nicht dabei. Ich finde die Handyfotos aber auch ganz gut gelungen.

Wieder zu Hause sagte K, er hätte überhaupt keinen Hunger, für mich der Hinweis, dass es sich nicht lohnt, etwas zu essen herzustellen, ich hatte aber Hunger und habe eine Tüte Chips gegessen. Jetzt habe ich keinen Hunger mehr, jetzt ist mir schlecht.
Deshalb gehe ich jetzt ins Bett
.

425 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Montag, 22. Juli 2019
Aufgeräumt
Die Tat des Tages bestand heute darin, den Topfschrank aus- und nach gründlicher Reinigung und Sichtung aller Töpfe, wieder einzuräumen, wobei insgesamt vier Töpfe endgültig aussortiert wurden.
Mein Topfschrank ist kein richtiger Schrank, sondern eher ein Edelstahl-Regal, 1,20m breit, 60cm tief und 90cm hoch, die obere Platte ist meine Arbeitsplatte, dadrunter sind zwei Regalböden (nicht massiv, sondern mehr so Gitterroste), wo meine Töpfe und sonstige Kochuntensilien untergebracht sind.
Mir ist heute aufgefallen, dass ich diese Regalböden das erste Mal seit dem Einzug, damit also das erste Mal seit 13 Jahren, nicht nur ausgeräumt, sondern auch gründlich saubergemacht habe. Für 13 Jahre offene Küche waren sie erstaunlich wenig verdreckt.

Dadurch, dass ich vier Töpfe endgültig aussortiert habe, kann ich jeden Topf einzeln stellen und muss keine Töpfe mehr ineinanderstapeln, um alle unterzubekommen, das ist jetzt deutlich komfortabler und vor allem habe ich endlich mal wieder alle Töpfe so sortiert, dass die viel benutzten vorne stehen und die Riesen-Großfamilien-Töpfe hinten. Wenn ich die Riesentöpfe wirklich mal brauche, dann muss ich die vorderen halt erst wegräumen, um dran zu kommen, dann ist Kochen aber ja eh schon eine Großkampfaktion, da kommt es darauf dann auch nicht mehr an.

Insgesamt waren wir mehr als drei Stunden damit beschäftigt, es waren nicht nur viele Töpfe, sondern auch viel sauberzumachen, wozu man in seltsamen Verrenkungen schräg in das Regal reinklettern musste oder alternativ der Länge nach auf dem Boden lag, alles ziemlich anstrengend und kräfte- sowie nervenzehrend, jetzt ist aber alles wieder eingeräumt und ich bin sehr zufrieden.

Zum Abendessen gab es gebratenes Gemüse mit Huhn, beim Aufräumen hatte ich die große Wok-Pfanne wiedergefunden und sofort sinnstiftend eingesetzt. K war ganz entzückt, wie gut man in dieser Pfanne "schwonken" kann.

Außerdem kleine Radtour die Promenade lang, die Insel ist voll, voll, voll, ich glaube, in diese Gegend der Insel muss ich die nächsten Wochen nicht mehr fahren.
Eingekauft haben wir auch noch mal, einfach weil wir es können. Das gefällt mir hier so gut, dass es einerseits das pure Dorfleben ist, mit allem, was dazu gehört, jeder weiß alles von jedem, jeder kennt natürlich auch jeden und hat zu allem eine Meinung, andererseits gibt es hier aber noch freiere Ladenöffnungszeiten als in Berlin, denn selbstverständlich haben hier alle Läden auch Sonntags geöffnet.

Sehr viel mehr ist nicht passiert, K hat sich über das herrliche Rückseitenwetter gefreut, knallblauer Himmel mit dicken Schäfchenwolken, den Flug nach Leer, um den Vater zu besuchen, haben wir aber auf morgen verschoben, heute waren wir schicht zu faul. (und ich musste ja auch Töpfe räumen)
.

519 x anjeklickt (3 mal hat hier schon jemand geantwortet)   ... ¿selber was sagen?


Freitag, 12. Juli 2019
Check, check und check
So, den wichtigsten Termin vor den Ferien haben wir heute gut abgearbeitet, es war mal wieder Aufsichtsratssitzung, was ja immer eine gewisse Hektik in der Vorbereitungszeit bedeutet, aber jetzt ist alles erledigt und das ist schon mal ein sehr gutes Gefühl.

Auf dem Nachhauseweg habe ich dann noch zwei Besorgungen erledigt, die schon seit über drei Monaten auf meiner Einkaufsliste stehen, nämlich eine runde Wachstischdecke und eine große Husse für den neuen Terrassentisch auf Borkum.
Alles, was es nicht bei einem normalen Discounter gibt, fällt unter erschwerte Bedingungen beim Kaufen, weil ich dann erst mal das passende Geschäft dafür finden muss und in diesem Fall habe ich es tatsächlich in diversen Läden bisher erfolglos versucht, so dass ich jetzt sehr zufrieden bin, gleich beide Teile erfolgreich erworben zu haben.
Die runde Wachstischdecke ist für den Terrassentisch hier in Greven, weil der unter dem Balkon steht, von dem es beständig feucht herabtropft, so dass sich auf dem Tisch schon richtig dicke Stalagmiten* gebildet haben, die ich ätzend finde, weil ich sie ständig mühevoll abkratzen muss, damit der Tisch eine glatte Oberfläche hat und keine Kraterlandschaft. Ich stelle mir vor, dass es einfacher ist, den Tisch abzudecken, dann kann ich die Tropfsteingebilde einfach abschütteln, wenn ich die Decke abnehme. Zu meinem großen Erstaunen, war es gar nicht so einfach, einen Laden zu finden, der Wachstischdecken verkauft.
*Stalagtiten heißen die Dinger, wenn sie hängen, oder?

So eine große Husse hatte ich dagegen schon in anderen Läden gesehen, dort war sie mir aber regelmäßig zu teuer, heute habe ich eine gefunden, die grade aktuell im Sonderangebot mit 50% Rabatt verkauft wurde, da habe ich natürlich sofort zugeschlagen.

Insgesamt also ein rundum erfolgreicher Tag, Aufsichtsrat erledigt, Einkaufsliste abgearbeitet und nur noch eine Woche bis zum Urlaub
.

587 x anjeklickt (2 mal hat hier schon jemand geantwortet)   ... ¿selber was sagen?


Sonntag, 30. Juni 2019
Toller Samstag
Heute war ein rundum schöner Tag.
Ich habe hier im Haus rumgepuzzelt, Wäsche gewaschen, meine Bügelwäsche sortiert und dabei festgestellt, dass ich dringend einen neuen Bezug für mein Bügelbrett brauche, Wäsche aufgehangen, Gazpacho gemacht, meine Buchhaltung am PC aktualisiert und in der Sonne gesessen und den kleinen Erziehungsratgeber von Axel Hacke gelesen. Ich glaube, jetzt habe ich das Büchlein zum dritten Mal gelesen, es macht jedesmal wieder Freude.
Dann sind wir einkaufen gefahren und haben dabei die schöne Route durch die Greune-Stee genommen.
Bei Lidl gab es heute im Sonderverkauf Bügelbrettbezüge, eine dieser mysteriösen Koinzidenzen, die mich grundsätzlich aus der Fassung bringen, aber manchmal ist das Leben mysteriös.

Als wir wieder zu Hause waren, hat K die neue Lampe über der Treppe angebracht.
Die Lampe sollte an die Stelle, an die man eigentlich nicht drankommt, wo noch immer die uralt Lampe hing, bei der er neulich erst mit viel Akrobatik schon die Glühbirne gewechselt hat, aber jetzt will er gleich die ganze Leuchte wechseln.
Die Tatsache, dass man eigentlich an diese Stelle nicht drankommt, ist nur die eine Schwierigkeit bei diesem Vorhaben, die zweite, und meiner Meinung nach ja mindestens so beunruhigende Problematik ist die Tatsache, dass diese Lampe nicht weit weg von der anderen Lampe hängt, bei dessen Montage dieses Loch entstand, was sich als Großbaustelle entpuppte und nur mit sehr viel Aufwand wieder zugegipst werden konnte.

Aber weil mein unverbesserlicher Westfalenmann es nach zwei Monaten regelmäßigen Nachbesserns ja irgendwann geschafft hatte, die erste Lampe in dem kleinen Flur hinter der Treppe zu installieren, wollte er jetzt vor dem kleinen Flur über der Treppe unbedingt die gleich Lampe haben, das sieht ja sonst nicht aus, fand er. Dass die Decke über beiden Lampe genau die gleiche prähistorische Qualität hat (ist halt ein Haus aus den 50ern), hat ihn nicht geschreckt und deshalb hat sich heute mit diesem Vorhaben auseinandergesetzt.

Ich will es gar nicht genau beschreiben, wie er das gemacht hat, es war auf alle Fälle wahrhaft abenteuerlich und während er da auf der Leiter balanzierte, die nur mit einem Fuß auf der schmalen Stufe stand und ich die Verantwortung hatte, dass die Leiter nicht abrutscht, während dieser Aktion ging mir der Satz "die meisten Unfälle passieren im Haushalt" in Dauerschleife durch den Kopf - aber es ist diesmal tatsächlich alles gut gegangen und es sieht jetzt natürlich viel schöner aus, wenn beide Lampen gleich sind.


Anschließend waren wir beide gut durchgeschwitzt und beschlossen, eine Runde schwimmen zu gehen.
Das Wasser war herrlich, es war überhaupt perfektes Strandwetter und dementsprechend voll am Strand.
Wir lagen nach dem Schwimmen noch eine Weile am Strand rum und guckten den Möwen zu, die sehr zielstrebig jede unbeaufsichtigte Provianttasche untersuchten und oft genug dicke Beute machten. Im Juni scheinen besonders viele unerfahrene Badegäste auf der Insel zu sein.

Am Abend hat K den Rasen gemäht und ich habe den Bürgersteig und unsere Mauerkante saubergemacht, der Onkel hatte schon gemeckert, bei uns sähe es ja wohl ziemlich verwahrlost aus.

Jetzt ist außen wieder alles fein, innen hängt die neue Lampe, die Gazpacho war superlecker und der gesamte Tag hat einfach nur Spaß gemacht
.

440 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Sonntag, 26. Mai 2019
Voller Tag
Ausgesprochen produktiver Tag heute, viele Sachen erledigt, einen Rekord aufgestellt, mich gefreut, mich geärgert, über Dinge nachgedacht und mich dann auch wieder abgeregt.

Die letzten zehn Tage war meine Mutter mit ihren drei Brüdern und zwei Schwägerinnen in meinem Haus auf Borkum, gestern sind sie wieder abgereist und ich hatte mit K vereinbart, dass wir dieses Wochenende rüberfliegen, um die verwurschelten Dinge im Haus wieder grade zu ziehen. Meine Mutter hat sich zwar viel Mühe gegeben, das Haus sauber und ordentlich zu verlassen, aber erstens ist sie inzwischen auch einiges über 80 und zweitens sind ihre Brüder und ihre Schwägerinnen eine ganz spezielle Klientel, die der festen Überzeugung sind, dass ihre Art ein Leben und einen Haushalt und überhaupt alles zu führen, die einzig richtige ist, eine Einstellung, die man akzeptieren kann, die aber erfahrungsgemäß weder meinem Haus noch meinen Nerven gut bekommt. Einer der Onkel samt Frau ist Hardcore-Öko, das heißt aber zum Beispiel, dass sie keine Putzmittel benutzen, weil die ja die Umwelt belasten. Mag so sein, führt aber bei mir zu Panikattacken, wenn ich weiß, dass sie zehn Tage in meinem Haus gehaust haben. Nach ihrer Abfahrt muss ich dringend sofort dort hin und sauber machen, weil ich eben nicht tierlieb genug bin, um mein Haus mit Mäusen, Ratten, Ameisen, Motten, Schaben und was sonst noch so an Viehzeug durch überall rumliegende Essensreste angelockt wird, zu teilen.
Außerdem kann ich mein Haus normalerweise per Smart Home vollelektronisch übers Internet steuern, klappt aber nicht mehr, wenn die Geräte im Haus ausgestöpselt oder abgeklemmt oder verstellt wurden, weil Strom ja so gefährliche Wellen aussendet und man nur in stromfrei geschalteten Räumen schlafen kann oder weil man überhaupt nicht wusste, was das für ein Ding ist und den Sensor dann in irgendeine Ecke stellt.

Ja, ich weiß, ich bin es selber schuld, wenn ich fremde Menschen ohne Aufsicht in meinem Haus wohnen lasse. Normalerweise verweigere ich das auch rigoros, zwei sehr gute Freundschaften sind daran zerbrochen, weil ich nicht will, dass jemand in meinem Haus wohnt, wenn ich nicht da bin.
Es ist eben kein steriles Ferienhaus, sondern es ist mein privates Zuhause. Und es ist randvoll mit persönlichen Dingen und Sachen, die auf eine ganz bestimmte Art und Weise behandelt werden müssen und wenn man da nicht drauf achtet, dann gehen sie kaputt oder werden unbrauchbar und müssen ersetzt werden.
Einige Dinge sind gar nicht zu ersetzen und wenn, ist es mühevoll, aufwändig und ärgerlich und ich ärgere mich dann eben sehr, dass ich die Arbeit, die Lauferei, die Kümmerei und eben überhaupt die gesamten Unbequemlichkeiten deswegen an der Backe habe, nur weil jemand "mal ein bisschen Urlaub auf Borkum" machen will und "oh sorry, aber das wusste ich nicht, dass dieses Messer nicht in die Spülmaschine darf" oder dass in diese Teekanne nur schwarzer Tee und niemals Früchte oder Kräutertee gefüllt werden darf (weil, wegen Patina innen und Geschmacksveränderung) oder dass man verdammte Hacke NIEMALS die Teekanne auf die Holzarbeitsplatte stellt und dass Sachen, die man auf die Holzplatte kleckert SOFORT weggewischt werden müssen oder tausendmillionen andere Dinge, die ich in meinem Haushalt ganz selbstverständlich beachte, mache oder eben so haben will, die für fremde Leute aber verständlicherweise überhaupt nicht vorhersehbar sind.

Meine Großmutter hatte früher eine Zuckerdose, da war ein hellblaues Schleifchen an einem Henkel, das hieß, dass man da nicht anfassen durfte, denn der Henkel war geklebt und hatte nur noch optische Wirkung und keine praktische mehr.
Solche Kleinigkeiten gibt es doch in jedem Haushalt, oder nicht? Aus genau dem Grund kann ich überhaupt nicht verstehen, wie AirBnB so ein Riesenerfolg werden konnte, denn selbstverständlich würden fremde Leute die Zuckerdose auch an der Schleifchenseite anfassen und dann - oohps, sorry, aber das habe ich nicht gewusst.
Ich verstehe also nicht, wie man seine eigene, private Wohnung an fremde Leute übergeben kann, wenn man selber mal grade nicht da ist, für mich kommt das einfach überhaupt nicht in Frage.
Deshalb habe ich heute zwei Freundinnen weniger, weil die sich persönlich beleidigt fühlten, dass ich ein Haus auf Borkum habe und sie dort nicht Urlaub machen dürfen und deshalb habe ich es mir überhaupt mit einer ganzen Menge Leute verdorben, aber was soll ich meiner Mutter sagen, wenn sie fragt, ob sie nicht vielleicht doch noch mal hinfahren darf, ein allerletztes Mal, mit ihren Brüdern und es hat ihnen dort doch immer so gut gefallen und sie passt auch sehr auf und macht alles wieder sauber.
Und ach - was sage ich dann? Nein, ich will das nicht? Weil deine Schwägerin meine Küchenmesser durcheinander bringt, dein Bruder Flecken auf die Arbeitsplatte macht und ich anschließend den Drang habe, das gesamte Geschirr im Haus noch mal extra zu spülen, weil halt überall Flecken drauf geblieben sind?

Nein, bringe ich nicht fertig, deshalb waren die alten Leute zehn Tage alleine in dem Haus, aber deshalb wollte ich anschließend auch sofort dorthin, um wenigstens die Funktionstüchtigkeit des Hauses wieder herzustellen.
Und es war gut, dass ich da war, jetzt ist mein Haus wieder auf Werkseinstellungen zurückgesetzt, K hat eine dreiviertel Stunde alles gründlich gestaubsaugt (es gibt zwei Staubsauger in dem Haus, einen Akkusauger fürs schnelle Saugen zwischendurch und einen richtigen Staubsauger für gründliches Saugen. Den richtigen Staubsauger hat ganz offensichtlich niemand benutzt, wahrscheinlich weil das so ein böser alter Stromfresser ist.) und ich habe anschließend mit viel Meister Propper ausgiebig den Boden gewischt und aus ungefähr 17 Tassen die Teeränder entfernt, die die Spülmaschine grundsätzlich nicht rauswäscht.
Alle Steuerungsgeräte sind wieder eingestöpselt, alle Kameras wieder eingestellt, alle Sensoren wieder richtig in Position gebracht, und ich habe mir die ganze Zeit dabei gesagt: Mutter hat gesagt, es war das letzte Mal, also reg dich nicht auf, es kommt nie mehr vor.

Nächstes Wochenende werde ich die Arbeitsplatte abschleifen - und dann ist wirklich wieder alles so, wie es sein soll, und dann ist es auch gut.


Gestern haben wir den Flug allerdings spontan verschoben, weil ich ja den Schlafsessel kaufen musste, heute hatte ich deshalb gleich zwei Gründe, warum ich dringend fliegen wollte, denn außer um in dem Haus nach dem rechten zu sehen, hatte ich jetzt auch noch das gesamte Bettzeug, was ich schon mal rüberschaffen wollte. Ich fahre zwar am Mittwoch auch mit dem Auto, aber das wird schon rappelvoll sein, wenn es mir überhaupt gelingt, das Gestell dort reinzustecken, für Matratze und Bettzeug ist dann bestimmt kein Platz mehr. Und außerdem wollte ich den Überzug ja auch gewaschen haben, also stand heute ein Ferryflug auf dem Programm und es hat wunderbar geklappt.
Als der Onkel uns am Flugplatz abholte und den hochbeladenen Wagen sah, wollte er wissen, ob unser Flieger jetzt einen Dachgepäckträger hat, aber es war wirklich alles innen drin


Das Wetter war allerdings nicht so schön, sehr tief hängende Wolken und auf dem Hinflug sind wir deshalb auch ziemlich tief geflogen, nur grade so über die Windräder geschrabbelt. Dafür konnte ich ein schönes Foto vom Dollart bei Niedrigwasser machen - und der Kat war auch gut zu erkennen.


Am Nachmittag checkte K den neuen Wetterbericht und wir entschieden, dass wir besser heute schon wieder zurückfliegen, für morgen ist so viel schlechtes Wetter angesagt, dass wir nicht sicher sein konnten, ob wir da noch zurückgekommen wären.
Die wichtigen Dinge waren ja auch erledigt, also ging es am Abend dann wieder zurück. Diesmal stieg K nach dem Start sofort ziemlich steil hoch, so dass wir ruckzuck über den Wolken waren, die inzwischen noch tiefer hingen als am Vormittag.
Über den Wolken ist aber Sonne, so dass man dort viel schönere Fotos machen kann.

Auf allen vier Bildern ist Borkum, da der Wind aus Norden kam, sind wir auch Richtung Norden gestartet und mussten dann drehen. Rechts unten sieht man den Hafen, da hatten wir gedreht und flogen wieder Richtung Süden, waren aber schon so hoch, dass der Hafen nur noch klein zwischen den Wolken durchblitzte.
Die schwarzen Flecken auf dem Land sind übrigens Wolkenschatten.


Links oben ist Lüttje Hörn, was durch ein Wolkenloch gut zu sehen war, überm Wasser wurden die Wolken aber immer dichter und rissen erst überm Festland wieder etwas auf.


Oben links und rechts Emden, einmal vor, einmal hinter der Wolke, dadrunter die Meyer Werft in Papenburg, da wird grade das nächste Kreuzfahrtschiff fertig gestellt.

Auf dem Rückweg hatten wir leichten Rückenwind, reine Flugzeit 43 Minuten - und für den Weg Haustür-Haustür haben wir einen neuen Rekord aufgestellt: 89 Minuten.

Der Onkel meldete, dass der Sesselbezug schon fertig gewaschen ist und jetzt auf der Leine hängt, "da ist aber eine ganz schöne Brühe rausgekommen" war sein Kommentar, "jetzt ist er aber strahlend sauber und sieht sehr schön aus." - Na siehste, genau deshalb wollte ich ihn ja auch waschen, auch wenn man den Dreck nicht sieht, konnte man doch davon ausgehen, dass er da ist, so ist das bei gebrauchten Sachen, aber jetzt ist ja alles fein
.

404 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?