anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 26. Dezember 2022
Familienessen
So, das war's jetzt erstmal wieder mit den Feiertagen, am Wochenende noch ein bisschen Jahreswechsel, dann sind wir aber auch durch und gut ist.

Aus Arbeitnehmersicht lagen die Feiertage dieses Jahr ja echt ungünstig, aber es war mein vorletztes Weihnachten als Arbeitnehmer, nächstes Jahr sieht das schon viel besser aus und überhaupt habe ich gar keine Lust mehr, mich darüber zu echauffieren, ich bin schließlich Boomer und nicht Gen Z, ich sollte also wenigstens so tun, als betrachtete ich Arbeit als eine Pflichtveranstaltung, die erledigt werden muss, ohne sich ständig zu beklagen.

Die Heizung hat ihren Dienst seit gestern zu 100% eingestellt, bis Samstag machte sie ja wenigstens noch lauwarm, jetzt ist ihre Heizleistung bei exakt 0, d.h. das Haus kühlt systematisch weiter aus, am späten Vormittag war es in der Wohnküche heute nur noch 12,7 °C, wie mir C etwas verstört im Familienchat mitteilte, ich war um die Uhrzeit natürlich noch nicht unten gewesen.*

*Es handelt sich um eine Ersatzsteuerung, die der Installateur probehalber ausgetauscht hat, um sicherzugehen, dass der Fehler nicht in der Steuerung liegt, deshalb hat da jemand etwas mit Edding draufgemalt, das ist also nicht dauerhaft so, sondern nur jetzt mal grade zum Ausprobieren.

Zum Glück haben wir noch einen elektrischen Heizlüfter gefunden, damit gelang es dann im Laufe des Tages die Raumtemperatur fast auf 18°C zu heben, das ist einigermaßen erträglich.

Wir hatten nämlich heute den Onkel zum Weihnachtsessen eingeladen und kurz überlegt, ob wir einfach den Essraum nach oben, in das vom Holzofen angenehm warm geheizte Wohnbüro verlagern, aber erstens kommt der Onkel nur sehr schlecht die Treppen rauf und zweitens haben wir hier zwar einen (Ess)tisch, der aber ganz klar nicht für sechs Personen ausgelegt ist, das würde ungemütlich eng.

Mit den 18°C, auf die wir die Wohnküche schließlich hochgeheizt hatten, war es unten am großen Esstisch deutlich angenehmer und es hat auch keiner gefroren, es gab Glühwein zur Ente.

Außerdem habe ich das erste Mal in meinem Leben eine komplett selbstgemachten Sauce Orange probiert (so à la Sterneköcherezept, mit stundenlangem Einkochen zwecks Reduktion und finaler Saucenbindung über gefrorene Butter) und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Ich hatte versucht, per Google ein passendes Rezept zu finden, fand dann aber nur sechs unterschiedliche, von denen mir keines komplett gefiel, aber die daraus selbsterfundene Schnittmenge hat wunderbar funktioniert. Zu blöd, dass ich mir nicht gemerkt habe, was ich da alles an Gewürzen reingekippt habe, aber das Grundprinzip ist mir jetzt klar und zur nächsten Ente werde ich diese Sauce so ähnlich noch mal wiederholen.

Mein Geheimtipp zur Ente ist übrigens die Knusperente aus dem TK vom Discounter, egal welche Marke, bisher hat noch jede funktioniert.
Die ist wirklich immer wieder extrem lecker und weil ich den Gästen nie verrate, dass es sich nur um schlichte TK-Ware handelt, bei der meine einzige Kochkunst darin besteht, sie für eine halbe Stunde in einen vorgeheizten Backofen zu schieben, werde ich auch regelmäßig sehr für diese perfekte Ente gelobt.
Ich genieße das Lob auch ohne Einschränkungen, denn genau darauf hatte ich es ja auch angelegt, als ich mir überlegte, dass es Ente gibt, wenn ich Gäste einlade.

Als Nachtisch gab es Applecrumble, jetzt sind endlich alle Äpfel verbraucht und die Reste von Cs veganer Butter habe ich auch erfolgreich verarbeitet, es war insgesamt ein sehr leckerer und ein netter Abend, der Onkel ist zwischen zwei Regenschauern wieder gut nach Hause gekommen, besser kann man einen zweiten Weihnachtstag nicht abschließen
.

564 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Sonntag, 27. November 2022
Knoblauchecken als Zupfbrot
K meinte heute, dass seine Füße ein anderes Erwartungsgefühl haben, wenn er über das neue Pflaster läuft. Die Augen sehen, dass der Boden anders ist als früher, aber die Füße sind noch auf die alte Pflasterung gepolt und das passt dann nicht zusammen, eben weil das neue Pflaster auch ein anderes Laufgefühl hat.
Es ist seltsam, aber ich weiß, was er meint.

Dabei gefällt mir das neue Pflaster nicht nur optisch wirklich sehr gut.

Es läuft sich auch besser darauf, ich denke also, die Füße werden sich schnell daran gewöhnen, denn an Verbesserungen gewöhnt man sich grundsätzlich besser als an Verschlechterungen.

Am Nachmittag machten wir einen langen Spaziergang am Strand entlang, durchs Dorf zurück und haben dann den Onkel besucht, der sich quasi nonstop über die Dachdecker ärgerte, die bisher wirklich sehr schlechte Arbeit abgeliefert haben. Ich bin aber zuversichtlich, dass er das Problem in Griff bekommt, weshalb ich davon ausging, dass ich außer anteilnehmend zuzuhören nichts weiter unternehmen muss.

Außerdem habe ich noch den Leuchtturm geknipst. Bevor das Motiv auf einer Leinwand landet, muss der künftige Bildausschnitt samt Perspektive erst mal abschließend geklärt sein. Ich habe heute immerhin schon mal festgestellt, dass nur die Perspektive von Westen schauend geeignet ist, denn nur dann sieht man die Fenster. Leuchtturm ohne Fenster ist irgendwie zu kahl.



Am Abend gab es Knoblauchecken als Zupfbrot mit Käse zubereitet und wir sind uns zu zweit einig, dass diese Art der Verarbeitung für den Fertigteig von Knackback eine echte Verbesserung ist.
Weil ich wahrscheinlich immer wieder vergessen werde, wie ich es gemacht habe, notiere ich mir hier selber die Zubereitungsrezeptur:


Man nehme:
1 Paket Knoblauchecken von Knack und Back
zusätzlich außerdem:
30g Butter
60g geriebener Käse

Butter mit der beiliegenden Knoblauchcreme in der Mikrowelle schmelzen (1 Minute bei 400 Watt)
Hälfte des Teiges in Stücke geschnitten in einer kleinen Backform (10x20cm) verteilen, Hälfte des Käses drüberschütten, restlichen Teig drüberlegen, zweite Portion Käse drüberstreuen und anschließend das geschmolzene Knoblauchbuttergemisch über alles kippen.
24 Minuten bei 170° backen

Meiner Meinung nach ist das die perfekte Verarbeitungsmethode für diesen Fertigteig und damit ich nicht vergesse, wie ich es gemacht habe, notiere ich es mir hier selber
.

400 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Sonntag, 22. Mai 2022
Erdbeerlimonadensirup
Gestern bekam ich ja spontan Lust auf Erdbeerlimonade, ein Rezept was ich vor zwei Jahren entdeckt und seitdem konsequent nach meinem persönlichen Geschmack fortentwickelt habe.

Die grundsätzlichen Zutaten sind dieselben wie im Originalrezept von Zucker, Zimt und Liebe, nämlich Erdbeeren, Zitronen, Wasser und Zucker, aber die Mengenverhältnisse habe ich komplett geändert und ich stelle auch keine trinkfertige Limonade mehr her, sondern nur noch so eine Art "Sirup", den man dann je nach Geschmack mit mehr oder weniger Wasser, das wiederum auch ganz nach Geschmack mehr oder weniger Kohlensäure enthält, glasweise trinkfertig aufgießt.

Sehr deutlich reduziert habe ich auch die Zuckermenge, ich persönlich (und alle, die das Zeug bei mir getrunken haben) finden, es schmeckt intensiver und besser, wenn es nicht so süß ist.

Weil ich aber nun schon länger keinen Erdbeerlimonadensirup mehr hergestellt habe, (die Erdbeersaison beginnt ja grade erst wieder), hatte ich komplett vergessen, was ich mir da so nach und nach als persönliche Lieblingsmischung herausgearbeitet habe.

Zum Glück fand ich aber noch einen ziemlich beschmierten Ausdruck mit dem ursprünglichen Rezept und meinen handschriftlichen Änderungen, die ich mehrfach durchgestrichen und nach jedem verbesserten Versuch aktualisiert hatte.
Um meine persönliche Variante des Rezeptes künftig jederzeit wiederzufinden, speichere ich sie jetzt einfach hier im Blog, dann kann ich auch den alten Zettel endlich wegwerfen.

Also, um ca. 0,75l Erdbeerlimonadensirup herzustellen benötigt man:
75g Zucker
200ml Wasser
eine Handvoll Eiswürfel

200ml frisch gepressten Zitronensaft (je nach Größe aus 3-4 Zitronen)
250g geputzte Erdbeeren

Schritt1: Zucker und Wasser aufkochen, wenn sich der Zucker aufgelöst hat, in ein anderes Gefäß umfüllen und eine Handvoll Eiswürfel reinwerfen, damit es schneller abkühlt.

Schritt2: Zitronen auspressen und Erdbeeren putzen und halbieren

Schritt3: Zitronensaft, Erdbeeren und abgekühltes Zuckerwasser in einen Mixer geben und gründlich pürieren (für Thermomixbesitzer: Ca. 20 Sek. auf Stufe 8-9)

Schritt 4: Die pürierte Erdbeer-Zitronenmasse in ein normales Haushaltssieb gießen und in einem Topf mit Ausgießer auffangen. (Hinweis für mich: am besten eignet sich die kleine Stilkasserole mit dem passenden kleineren Sieb), dadurch werden die groben Kernchen aus den Erdbeeren herausgefiltert.

Schritt 5: Alles in eine Karaffe umfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Ich mag es am liebsten im Verhältnis 1:1 mit etwas sprudelndem Mineralwasser aufgefüllt, es ist aber auch eine sehr gute Basis, um es mit Sekt aufzufüllen.

Dekoempfehlung: Minzblätter
.

383 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Sonntag, 26. Dezember 2021
Mayonnaise ohne Ei
Unseren täglichen Strandspaziergang, der nur dann täglich stattfindet, wenn das Wetter so angemessen mitspielt, dass nicht nur Kurgäste und eilige Hundeausführer unterwegs sind, diesen Strandspaziergang konnten wir heute ohne Wetterwiderigkeiten machen, allerdings war es schon nach 16h als wir aufbrachen, denn ich war vorher schwer beschäftigt.

Ich habe nämlich die Gelegenheit genutzt, helfende Hände im Haus zu haben, um mich entschlossen mit dem Problemküchenschrank auseinanderzusetzen, bei dem drei seiner vier großen Schubladen nur noch mit viel Hakelei auf- und zugeschoben werden konnten.

Das Problem begann im Sommer und wurde seitdem kontinuierlich schlimmer. K, den ich schon gebeten hatte, sich das anzuschauen und wenn möglich wieder gängig zu machen, zuckte nur die Achseln und sagte, er wüsste nicht, was er da tun könnte.
Deshalb wollte ich das Problem heute gemeinsam mit C lösen, denn hakende Schubladen in einem Küchenschrank, den ich täglich benutze, finde ich ganz entsetzlich grässlich. Nach meiner Erfahrung kann ich mit C gemeinsam alle Probleme lösen.

So kam es auch. Wir räumten erst alles aus, dann baute C die Schubladen aus und wir entdeckten, dass die Führungsschienen an den Seiten teilweise nicht mehr fest saßen. Es mussten nur alle Schrauben wieder festgedreht werden und das Hakel-Problem war behoben.
Wenn dann aber schon mal alles ausgeräumt ist, dann kann man auch gleich alles gründlich sauber machen und die Schubladeninhalte durchsortieren.
Am Ende sah der Küchenschrank dann aus wie neu, alles blitzte und glänzte, die Schubladen gingen butterweich auf und zu und der gesamte Inhalt war übersichtlich und ordentlich einsortiert.
Zu schade, dass es so nicht bleibt.

Zwischendurch hatte ich noch Teig für zwei neue Brote angesetzt, wenn alle Kinder wieder da sind, ist es wie früher, da habe ich auch täglich mindestens ein Brot gebacken.

Dann brachen wir zu unserem Spaziergang auf und ich war sehr stolz auf mich, dass ich diesmal als erstes die Windrichtung kontrollierte und wir deshalb nicht rechtsrum zum Strand gingen, sondern linksrum, was bedeutet, dass wir erst ein ganzes Stück im deutlich windgeschützteren Teil hinter den Dünen lang liefen (noch vertretbarer Gegenwind), bevor wir nach rechts auf den offenen Strand abbogen, auf dem wir dann noch mal rechtsrum eindrehten und so den Wind im Rücken hatten.
Das war heute die ganz eindeutig angenehmere Laufrichtung. Es sind immer noch Minusgrade und es wehte ein sehr frischer Wind, wenn man den von vorne ins Gesicht bekommt, dann ist das sehr schnell sehr fies.
Auf dem Strand war die oberste Sandschicht wieder zu weichem Zuckersand geworden, das Wasser, was da gestern noch gefroren drinsteckte, war wohl sublimiert, wie K es nannte (er hat es manchmal mit feinen Begriffen), auf alle Fälle war es weg und damit war die oberste Sandschicht nicht mehr gefroren, sondern weich und staubig, was, wenn der Wind von hinten kommt, nicht schlimm ist. Nur andersrum möchte man dann nicht gegenan laufen, aber das sagte ich ja schon.



Den Sonnenuntergang hatten wir schon verpasst, der war heute um 16.18h, es waren aber noch ein paar hübsche rote Streifen übrig.

Wieder zurück im Haus habe ich auf Ks speziellen Wunsch versucht, eine Mayonnaise ohne Ei und stattdessen mit Büchsenmilch zu machen.
Ich war ja sehr skeptisch, aber K bestand darauf, dass seine Mutter das früher auch immer so gemacht hätte und er wollte unbedingt, den Nudelsalat seiner Kindheit wieder essen.

Also probierte ich es heute aus, ich benutzte dazu folgendes Mischungsverhältnis (für eine große Portion Nudelsalat braucht es auch eine große Portion Mayonnaise)
170ml Büchsenmilch (das war die Hälfte der Büchsenmilchpackung, die wir extra für dieses Experiment erworben hatten)
etwas Senf und etwas Zitronensaft nach Gefühl, Mixer reinhalten und darauf ganz langsam nach und nach
340ml Rapsöl während des Mixens eintröpfeln.
Alle Zutaten zimmerwarm. Salz und Pfeffer nach Geschmack.

Und es wurde ein perfekte Mayonnaise. Ich gebe zu, ich hätte das niemals geglaubt, aber es wurde sogar eine sehr leckere Mayonnaise und ich denke, ich mache das jetzt immer so.

4 EL habe ich in ein extra Schüsselchen gefüllt und eine Knoblauchzehe reingepresst, voilà, perfekte Aioli.

Ks Nudelsalat steht jetzt draußen und zieht vor sich hin, ich schätze, ich habe hier morgen einen sehr zufriedenen Westfalenmann im Haus
.

1300 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Dienstag, 7. Dezember 2021
Geschmacklos
Zum Abendessen machte ich mir vorhin eine große Portion Tomaten mit Mozzarella und Basilikum-Pesto und geriet dann kurz in Panik, weil ich dachte, ich hätte jetzt doch Corona erwischt, wenn auch in der milden Variante, einzig der fehlende Geschmackssinn war ein deutliches Symptom.

Es war dann aber nicht Corona, sondern nur die Tomaten. Die schmeckten tatsächlich so sehr nach nichts, wie ich es in der Form noch nie erlebt habe. Diese Tomaten waren so geschmacklos, dass sie sogar den intensiven Geschmack von Basilikum-Pesto absorbierten. Sie zogen den Pesto-Geschmack an wie ein schwarzes Loch die Masse und übrig blieb nur eine allumfassende Geschmacklosigkeit. Es war wahrlich beeindruckend.

Der Mozarella war übrigens auch kein Mozarella, sondern ein Skyrella, der ganz wunderbar zu den Tomaten passte, weil er ähnlich geschmacklos war und zusätzlich eine unschöne Textur hatte. Viel zu fest und weit weg von "schmilzt auf der Zunge".
Musste ich unbedingt kaufen, weil ich es spannend finde, neue Dinge auszuprobieren, dieses Zeug habe ich jetzt ausprobiert und weiß jetzt, dass ich es nicht noch mal kaufen muss.

Hätten wir das auch erledigt
.

965 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Donnerstag, 14. Oktober 2021
Cake factory im Einsatz
Heute hatte die cake factory ihren großen Einsatz und um das Ergebnis gleich vorweg zu nehmen, kam von meinem Westfalenmann, der meinem Einkaufsdrang vorab sehr!! skeptisch gegenüberstand, heute die Bemerkung, dass ihn die Ergebnisse überzeugten und ich könne ruhig noch mehr Küchenmaschinen kaufen.
Das sagt alles.

Mich haben die Ergebnisse allerdings auch überzeugt, um nicht zu sagen, ich habe einen neuen Favoriten.

Grundsätzlich bin ich ja nicht so der Kuchenfreund, wenn ich wählen kann, tausche ich Kuchen sehr gerne gegen Pommes, es gibt aber einige Ausnahmen und diese speziellen Kuchen mag ich dann doch sehr gerne. Wobei diese Ausnahmekuchen keiner konkreten Regel folgen, es sind einfach einige spezielle Rezepte (und nur die und nicht etwa diese Art Kuchen anders gemacht), die ich gerne mag. So mag ich zB Schwarzwälderkirschtorte - aber nur die nach dem Rezept meiner Großmutter. Die normale Schwarzwälderkirschtorte, wie man sie beim Bäcker bekommt, die finde ich enorm scheußlich und schüttele mich schon bei dem Gedanken, ich müsse so etwas essen.
Frankfurter Kranz mag ich auch - aber wieder nur den nach dem Rezept meiner Großmutter.
Und eigentlich war's das dann auch schon, Obstkuchen esse ich noch, also Tortenboden mit Obst drauf, aber mehr fällt mir nicht ein.

Dabei macht mir Backen Spaß, solange ich das Ergebnis dann nicht essen muss.

Mit der cake factory kann man ganz kleine Kuchen backen, ich fand die Anschagffung deshalb eine gute Idee, dann kann ich backen und muss anschließend nicht so viel wegwerfen, weil sich niemand findet, der alles aufisst, denn K mag zwar Kuchen, aber auch nur begrenzte Mengen.

Mein erster Versuch heute war ein weißer Schokolade-Preiselbeer-Quark-Kuchen und das einzige, was ich von den Zutaten mag, sind die Himbeeren, die ich anstelle der Preiselbeeren verwendet habe. Preiselbeeren gehören nämlich zu dem Obst, das ich genauso verweigere wie Rosenkohl, also wenn Rosenkohl Obst wäre.
Weiße Schokolade gehört für mich auch zu den gehobenen Scheusslichkeiten und ich müsste schon wirklich kurz vor dem ganz akuten Hungertod stehen, bevor ich weiße Schokolade essen würde. Bisher kam das noch nicht vor.
Und Quark, naja, Quark eben, im Kuchen erinnert er mich an Käsekuchen und um den mache ich üblicherweise auch große Bögen.

Aber in dem Rezeptbuch zu der cake factory war gleich als erstes Rezept dieser weiße Schokolade-Preiselbeer-Quark Kuchen aufgeschrieben und wenn ich Dinge ausprobiere, fange ich gerne vorne an. Deshalb habe ich gestern schon mal eine Tafel weiße Schokolade gekauft, Quark hatte ich tatsächlich noch im Haus. Die Preiselbeeren tauschte ich gegen tiefgefrorene Himbeeren, das war eine ganz hervorragende Idee, kann ich im Nachhinein bestätigen.

So sah das Ergebnis aus:


Beim doppelt Stürzen pappte er oben ein wenig an, deshalb sieht die eine Stelle leicht matschig aus, geschmacklich macht das aber überhaupt nichts aus und die Menge ist einfach perfekt. Vier Stücke habe ich aus dem Kuchen geschnitten, zwei haben wir noch warm sofort gegessen und waren beide äußerst angetan. Dieser Kuchen ist tatsächlich so lecker, dass ich sicher bin, den noch sehr oft zu wiederholen.
Allein dafür hat sich der Kauf der Maschine schon gelohnt. (Sonst hätte ich das Rezept ja nie gefunden.)

Die Mengen, die man für den Kuchenteig braucht, fühlen sich ein wenig an wie Kochen in der Puppenküche, denn außer 1 Tafel weiße Schokolade (geschmolzen), braucht man noch 40g Butter, 50g Quark, 40g Zucker, 25g Mehl und zwei Eier. Niedlich, nicht?
Schokolade mit der Butter schmelzen (geht sehr gut in der cake factory), Eier und Zucker schaumig schlagen, flüssige Butter-Schokolademischung und Quark unterrühren, zum Schluss noch das Mehl einrühren und den Teig in die Form gießen. (Tiefgefrorene) Himbeeren einzeln auf/in den Teig legen und 30 Minuten backen.
Super einfach - und echt super lecker.

Zum Abendessen gab es dann Kartoffelpuffermuffins.
Ich habe unter einen normalen Kartoffelpufferteig noch geriebenen Käse gerührt, dann alles in die mitgelieferten Muffinformen gefüllt, mit Käse bestreut und 40 Minuten bei 200° gebacken. War auch sehr, sehr lecker und macht längst nicht so viel Dreck wie das Braten von Kartoffelpuffern.



Dazu hatte ich eine Rahmsauce gemacht - und K möchte das jetzt jeden Abend haben
.

645 x anjeklickt (4 mal hat hier schon jemand geantwortet)   ... ¿selber was sagen?


Dienstag, 27. Juli 2021
Hörbuch und Pesto
Eine ganze Woche eigenverantwortliches Selbstmanagement steht mir bevor, K wird erst am Wochenende wieder kommen, die nächsten fünf Tage kann ich also üben, wie es sich alleine lebt.

Heute kam ich auf die Idee, ein Hörbuch hören zu wollen und dabei habe ich festgestellt, dass nur Hörbuch hören erstaunlich anstrengend ist.

Wenn ich nichts anderes zu tun habe als Hörbuch zu hören, fällt es mir schnell schwer, mich nur darauf zu konzentrieren und dem Hörbuch überhaupt zuzuhören.
Meine Gedanken machen sich unkontrolliert selbstständig und denken so über alles mögliche vor sich hin.
Weil ich für Multi-Tasking aber keine Begabung habe, schalten sich meine Ohren ab, damit die Gedanken freie Aufmerksamkeitsbahn haben und abgeschaltete Ohren* sind halt nur bedingt kompatibel mit Hörbuch hören.

*eine meiner besonderen Fähigkeiten ist das Ohren abschalten. Ich kann meine Ohren so abschalten wie andere Leute ihre Augen schließen, wenn ich die Ohren zumache, nehme ich keine Geräusche von außen mehr wahr, eine für mich sehr angenehme, für andere Menschen enorm nervige Eigenschaft, weil man abgeschaltete Ohren nicht so problemlos erkennt wie geschlossene Augen

Nachdem ich das Hörbuch zum dritten Mal wieder bis zu Kapitel zwei zurückgespult hatte, kam ich auf die Idee, mich beim Hörbuch hören noch mit anderen Dingen zu beschäftigen, die nicht zwingend ein Ohren abschalten zur besseren Konzentration erfordern, und weil ich keine Lust hatte zu bügeln, fiel mir Kochen als zweitbeste Alternativbeschäftigung ein.
Wenn man alleine ist, gibt es nur leider nicht viel zu kochen, irgendwie finde ich 1-Personen-Kochen total albern, wenn ich alleine bin, reicht mir in aller Regel ein Butterbrot.
Aber für aufs Brot drauf könnte ich ja mal wieder frisches Pesto machen und weil ich sowohl für rotes als auch für grünes Pesto alles im Haus hatte, habe ich eben beide Sorten gefertigt

um das Hörbuch komplett durchzuhören, müsste ich allerdings noch vier Kilo Pesto produzieren, ich fürchte, dafür fehlen mir die notwendigen Bügelgläser.

Das perfekte Rezept für rotes Pesto habe ich ja schon vor einiger Zeit mal herausgefunden und hier beschrieben, ich mache es nach wie vor immer noch mit gegrillter Paprika und eingelegten Tomaten, inzwischen habe ich es schon mehrfach wiederholt, und ich denke, es gibt nichts zu verbessern
.

471 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Sonntag, 25. Juli 2021
Erfolgreicher Möbelverkauf und Tipps zur Brotverwertung
Das Wetter machte heute Morgen keinerlei Schwierigkeiten, K konnte also gegen 12h stressfrei abfliegen, um pünktlich zu seiner Flugstunde in Essen/Mülheim zu sein. Insgesamt war er weniger als 24h hier, wenn man sich aber eine Woche nicht gesehen hat, freut man sich auch über nur ein paar Stunden, besser als gar nichts.

Gestern Abend hat er noch den Griff an dem alten, kleinen Schreibtisch repariert, der uns im April beim Transport treppabwärts abgefallen war. Seit April steht der Tisch bei C im Zimmer, blockiert dort aber nur den Schlafsessel und ist eben insgesamt überflüssig.
Ich wollte den Tisch ja schon die ganze Zeit hier in der lokalen Flohmarktgruppe zum Verkauf anbieten, aber mit appem Griff an der Schublade machte der auf dem Foto einfach keinen guten Eindruck.
Nach der Reparatur (die darin bestand, dass er den verbogenen Griff wieder grade bog, so dass er wieder zwischen die Halteschrauben passte), danach sah alles schnieke aus, also habe ich gestern Abend noch Fotos gemacht und heute Morgen den alten Schreibtisch und einen zweiten, kleinen Minisekretär, der früher auch noch hier in unserer Büroecke rumstand und jetzt bei J im Zimmer auf einen Abnehmer wartete, online zum Verkauf gestellt - und zwei Minuten später meldete sich jemand, der gleich beide Tische haben wollte, pünktlich zur vereinbarten Zeit mit einem großen Auto erschien und beide Tische ohne zu handeln einlud und sich freute.
Das war mal ein sehr erfreuliches Aussortier- und Verkaufserlebnis.

Bevor K abflog habe ich noch schnell ein Gemüseomelett gemacht, damit er was im Magen hat, wenn er nachher stundenlang konzentriert in der Luft unterwegs ist.
Ich hatte immer noch ein paar Zuckererbsen übrig und die passen prima in ein Gemüseomelett, sie müssen ja nur kurz mitgaren und geben dann einen wunderbaren Knack in dem ansonsten weichen Omelett.

So kam es, dass ich für meine Verhältnisse schon sehr früh etwas aß, am Abend konnte ich das Abendessen deshalb einfach halten und war sehr zufrieden mit einigen getoasteten Brötchenscheiben mit Guacamole.
Ich habe nämlich entdeckt, dass die sogenannten Doppelbrötchen bei Lidl am allerbesten schmecken, wenn man sie erst drei Tage alt werden lässt, dann in Scheiben schneidet, die in den Toaster steckt und so wunderbar krosse Weißbrotscheiben erhält, die super schmecken, wenn man sie mit etwas Feuchtem belegt.

Ideal passt Pesto oder Guacamole, aber auch gewürzte, gewürfelte Tomate, das gibt nämlich ein nahezu perfektes Bruschetta.
Tatsächlich finde ich es ja nicht schwierig, ein wirklich leckeres Pesto, Guacamole oder Tomatensalat herzustellen, aber das passende Brot für untendrunter, danach habe ich lange gesucht.

Auf dem Bild sieht man exakt die Hälfte, weil mehr nicht auf einmal in meinen Toaster passt, d.h. aus einem Doppelbrötchen (und die sind nur unwesentlich größer als normale Brötchen) kann man 16 kleine Scheiben schneiden und nach 16 kleinen getoasteten Brotscheiben mit Guacamole bin ich auch pickepacke satt.

Wichtig ist nur, dass man die Brötchen vorher alt werden lassen muss, Scheiben aus frischen Brötchen werden nicht kross genug im Toaster. Man muss aber aufpassen, dass man sie nicht zu alt werden lässt, denn sonst lassen sie sich nicht mehr in Scheiben schneiden, sondern zerbröseln nur noch.

Allerdings funktioniert es auch nicht, wenn man gleich die frischen Brötchen in Scheiben schneidet und anschließend die Scheiben trocken werden lässt. Die kann man dann zwar prima verwenden, um sie mit frischem Knoblauch abzureiben und mit Olivenöl beträufelt zu Knoblauchknäckern im Ofen zu backen, aber als getoastete Sandwichunterlage sind sie zu trocken.

Ich habe mich sehr ausführlich durch die diversesten Arten der Brotverwertung getestet und bin mittlerweile Experte für altes Brot
:-)

498 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Dienstag, 12. Januar 2021
Ärger im Büro, dafür ein leckeres Essen am Abend
Den größten Teil des Tages habe ich im Büro verbracht, dort habe ich mich über einen Kollegen geärgert, der völlig blödsinnige Änderungen an einer meiner superkomplexen Excel-Tabellen vorgenommen hat, die plötzlich nur noch lästige Fehlermeldungen lieferte und keine korrekten Ergebnisse mehr anzeigte.
Ich habe vier Stunden gebraucht, bis ich auch die letzte Zelle gefunden hatte, wo er dran rumgefuddelt hatte, weil ich gar nicht genug Phantasie hatte, mir vorzustellen, dass jemand so einen akuten Blödsinn macht. Hat er aber tatsächlich, ich war völlig sprach- und fassungslos, als ich schließlich alles entdeckt hatte.
Leute gibt's, ich werde solche Menschen wohl nie verstehen.
Er selber führt parallel eine ("richtige")Buchhaltung mit denselben Sachverhalten, bucht das aber eben über ein anderes System. Ich habe mir das alles auf Excel zusammengebastelt, weil ich Excel-Tabellen in jeder Lebenslage auswerten kann und mich dafür nicht umständlich ins firmeneigene SAP-Netzwerk einloggen muss, was ich ungemein lästig finde.
Dieser Kollege wollte nun seine Buchhaltung mit meinen Excel-Tabellen abstimmen und weil es da verschiedene Werte gab, hat er meine Tabelle zwangsweise passend gemacht. Dass er sie damit komplett zerschossen hat, war ihm genauso egal wie die Tatsache, dass die Zahlen in meiner Excel-Tabelle gar nicht verkehrt waren.....
Ich glaube, ich hasse ihn.

Am Abend wollte ich zum Ausgleich etwas Leckeres essen und habe deshalb gedünsteten Reis mit Fadennudeln gemacht, eine warme Beilage, die ich perfekt für sonstige Dips und Fingerfood finde.

Herstellung:(Menge reicht für 3-4 Leute als Beilage)
110g Basmatireis
20g feine Fadennudeln
1,5 TL Gemüsebrühpulver (ich habe ja immer mein Selbstgemachtes, weil das meine universelle Würzmischung für alles ist, es geht aber sicher auch mit einem normalen Brühwürfel) aufgelöst in
220ml heißem Wasser
2-3 EL Olivenöl



Olivenöl in einem Topf heiß werden lassen, erst die Fadennudeln dazugeben und hellbraun rösten, dann den Reis ebenfalls noch etwas mit anrösten und anschließend alles mit der Gemüsebrühe ablöschen, Deckel drauf, klein schalten und so lange leise köcheln lassen, bis das Wasser weg ist.



Ich habe dann noch einen Feta-Quark-Dip dazugemacht
1 Paket Feta (250g)
1 Topf Quark (250g)
2 gepresste Knoblauchzehen
3 gehäufte TL Kräuter "Cafe de Paris"
1 TL Brühwürfelpulver

alles gründlich im Mixer weich rühren, fertig, sehr lecker.

Außerdem habe ich eingelegte Gambas (einmal in Chili-Öl , einmal in Knoblauchöl eingelegt) abwechselnd mit Oliven auf kleine Spieße gespießt, kann man auch als fertige Spieße kaufen, dann kosten sie allerdings das doppelte.....

Krautsalat war noch ein Rest da, der passte ebenfalls zu diesem gestückelten Essen, Kommentar meines Westfalenmannes: Kann man wohl essen.
Auf der Skala des westfälischen Enthusiasmus ist das ein ziemlich weit oben angesiedeltes Lob, rangiert auf alle Fälle deutlich über "geht wohl".

Dazu gab es Prosecco und das hat mich insgesamt komplett mit dem Tag versöhnt.
.

1100 x anjeklickt (2 mal hat hier schon jemand geantwortet)   ... ¿selber was sagen?


Sonntag, 10. Januar 2021
Gelesen und chinesische Salatsauce, die nach Japan schmeckt, zusammengerührt
Aktuell ist ja nirgends wirklich was los, also darf man mit rundum gutem Gewissen einfach im Bett bleiben und warten, bis es was zu tun gibt.
Ich warte zum Beispiel darauf, dass das Wetter draußen besser wird, dass wir wieder nach Borkum fliegen können, dass sich der Schreiner meldet und einen Zeitplan durchgibt, wann er den weiteren Ausbau vorhat, dass K endlich mal einen Architekten findet, mit dem wir die weiteren Pläne für den Neubau besprechen können, es gibt eine Menge Dinge, auf die ich warte, hauptsächlich warte ich aber wahrscheinlich einfach nur darauf, dass die Zeit vergeht, weil inderaktuellenzeitundsituation mir genau das als das Sinnvollste erscheint.
Grundsätzlich ist das aber auch nichts, was mich stört und nervös macht, ich denke, ich kann noch eine ziemlich lange Zeit einfach im Bett bleiben und abwarten.
Heute habe ich die Zeit genutzt, ein Buch von Agatha Christie zu lesen, was mir schon deshalb gut gefallen hat, weil ich es prinzipiell toll finde, einen ganzen Tag lang, na okay, einen halben Tag lang, für einen ganzen Tag war das Buch nicht dick genug, also auf jeden Fall ein komplettes Buch in einem Rutsch einfach durchzulesen, das sollte ich viel öfter tun.

Irgendwann bekam ich dann aber Hunger, wir hatten noch Kartoffelreste von den Rouladen, weshalb Bratkartoffeln schon mal gesetzt waren, außerdem hatte ich noch Salatreste, die auch wegmussten und deshalb habe ich mal ausprobiert, ob man die Sauce von diesem Gurkensalat auch für einen gemischten Salat aus grünen Blättern, Gurken, Tomaten und Champignons verwenden kann, Ergebnis: Man kann, das schmeckt ganz prima und ich bin sehr zufrieden, dieses Rezept entdeckt zu haben.
Schwarzer Essig war etwas, was ich vorher nicht kannte, was ich mir aber für das erste Mal, als ich das Rezept streng nach Anleitung ausprobiert habe, natürlich sofort besorgt habe und insgesamt gefällt mir die Würzmischung für eine Salatsauce einfach sehr gut, sie schmeckt ungemein japanisch. (auch wenn es ein chinesisches Rezept sein soll)
Heute habe ich schwarzen Essig, Sojasauce und Erdnussöl mit einer gepressten Knoblauchzehe, etwas Salz, Zucker und Pfeffer als Salatsauce verrührt und dann die frischen Salatzutaten darin ertränkt (ich mache immer ziemlich viel Sauce, weil mein Westfalenmann die so lecker findet, dass er nachher die Reste wie Suppe auslöffelt), dazu habe ich noch ein paar kleine Cracker (tuc baked bits, die passen auch ganz prima zu den Dips, die ich ja auch gerne und oft mache) über den Salat gestreut, das gibt noch einen extra Knack im Salat und insgesamt schmeckte das alles ganz prima.

Das war heute also ein wunderbar fauler Tag, genau so stelle ich mir mein Rentnerleben vor, nur ohne die trübe Aussicht, am Montag wieder ins Büro gehen zu müssen
.

957 x anjeklickt (2 mal hat hier schon jemand geantwortet)   ... ¿selber was sagen?