So nach und nach beginne ich aber daran zu zweifeln, also ob es wirklich selbstverständlich ist, dass der Durchschnitt der Menschen sich wenigstens auf diesem Niveau bewegt, denn ich finde immer öfter Veröffentlichungen von interaktiven Tabellen, die die einfachsten mathematischen Rechenoperationen vom Grundschulniveau aufs Kindergartenniveau herunterschleusen, so dass der Benutzer noch nicht mal mehr die Bedienung eines Taschenrechners begreifen muss, es ist alles auf das bequemste simplifiziert.
Grundsätzlich habe ich ja auch gar nichts gegen solche Tabellen, schließlich gibt es unbestritten Menschen mit akuter Rechenschwäche, die wirklich dankbar für diese Unterstützung sind, dass Artikel mit solchen Tabellen aber in der letzten Zeit verstärkt von Zeitungen angeboten werden, deren (mehrheitliche) Leserschaft ich eher nicht auf Bildzeitungsniveau verortet hätte, das verunsichert mich schon, was mich dann aber noch mehr ins Grübeln bringt, ist die Tatsache, dass ausgerechnet solche Artikel zu echten Klickmagneten dieser Zeitungen werden.
Im Handelsblatt zB führt seit einiger Zeit in der Rubrik "meistgelesene Artikel" ein Artikel, der einen interaktiven Prozentrechner anbietet deutlich vor Artikeln mit Infos über bezahlbare Elektroautos oder Steuerhinterziehung.
Ja, da staunt man, dieser Prozentrechner rechnet mit nur einem Klick aus, wie viel 50% von 200 sind. Das ist doch wirklich super, endlich lassen sich auch derart schwierige mathematische Probleme mit einem Klick lösen. Kein Wunder, dass es einer der meistgelesenen Artikel im Handelsblatt ist, denn grade Handelsblattleser stehen ja häufig vor derart komplexen Problemen der gehobenen Prozentrechnung und sind deshalb sehr dankbar für die praktischen Finanztools, die das Handelsblatt anbietet.
Das Handelsblatt bietet noch ganz viele andere "Finanztools" an, aber der Prozentrechner ist der unangefochtene Klicksieger.
Ich kann darüber nur staunen und mich ein wenig gruseln. Deutschland, das Volk der Dichter und Denker. Ganz dicht sind die offensichtlich überwiegend nicht mehr, fällt aber nicht auf, weil ja auch niemand mehr denkt
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Ich dachte, für die letzten achteinhalb Monate trägt mich die Gewissheit, dass es wirklich bald vorbei ist, heute war davon aber nichts zu spüren.
Ich habe mich mit Arbeit beschäftigt gehalten, drei Maschinen Wäsche sind durch und ein langes Gespräch mit dem neuen Mieter, der sich künftig auch um die Post in meinem Haus kümmern wird.
Außerdem bin ich mit dem Fahrrad ins Dorf gefahren, habe dort eine Fahrkarte gekauft, auf dem Rückweg Zwischenstopp beim Onkel. Es ist über Nacht wirklich richtig unangenehm kalt geworden, beim Fahrradfahren fror mir das Gesicht ein, ich brauche zu all der einzelnen Wärmeschutzkleidung jetzt auch noch eine Gesichtsmütze.
Anschließend habe ich die Küche freigeräumt, wenn am Mittwoch die Küchenbauer für die Restarbeiten kommen, sollten sie ja sinnvollerweise freie Bahn haben.
Morgen dann nur noch alles einmal staubsaugen und wischen und dann sind wir schon abreisebereit
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Sie sind noch nicht komplett kaputt, laden sich aber auch nicht mehr richtig auf. Für alles, was ich tun möchte, brauche ich Fremdhilfe, um überhaupt in Gang zu kommen und jedes Stehenbleiben mit Motor aus führt dazu, dass das System anschließend nicht mehr von alleine anspringt. Sehr lästig und auch ein bisschen beängstigend.
Ich hatte das mal beim Auto, und ich habe lange mit den Symptomen rumgedoktort, bis ich irgendwann resigniert aufgab und eine neue Batterie einbauen ließ, das war aber nicht nur teuer, sondern lohnte sich eigentlich auch nicht, weil ich kurz danach das Auto dann eh verschrottete.
Ich habe noch 278 Tage und irgendwie versuche ich verzweifelt, bis zum Schluss durchzuhalten, jetzt eine neue Batterie (zB drei Monate Kur oder so) lohnt einfach nicht.
Heute morgen stellte ich fest, dass ich gestern schon die Tabletten für Sonntag gegessen habe, was ja nicht so schlimm ist, sind ja für jeden Tag die gleichen, es demonstriert aber deutlich, was ich meine.
Ich habe gestern gedacht, es sei Sonntag und war heute massiv verwirrt, weil ich einfach nicht begriff, wie es sein kann, dass der Sonntag schon leer ist und im Samstag ist noch was drin.
Anstatt einfach nur grinsend über mich selber den Kopf zu schütteln, ergreift mich eine tiefe Verzweiflung, weil es so gruselig ist, dass ich jetzt schon verständnislos vor meinen eigenen Aussetzern stehe. Die Einschläge kommen bedrohlich schnell näher.
Aber hilft ja nix, das gehört wohl dazu. Hilft nix gilt offensichtlich auch für die ganzen Vitamine, die ich da außer den echten Schilddrüsentabletten täglich zu mir nehme, andererseits weiß ich nicht, wie es sich darstellte, wenn ich die nicht mehr nähme, ich traue mich aber auch nicht mehr, sie wegzulassen. Trapped.
Auf alle Fälle sind die Batterien inzwischen so strapaziert, dass schon das Batterieaufladen zu anstrengend ist. Statt also an diesem friedlichen Wochenende für die letzte Arbeitswoche in diesem Jahr noch mal ein bisschen neue Energie zu tanken, fühle ich mich gestresst vom Nichtstun.
Denn Nichtstun mit dem aktiven Wissen, was alles noch getan werden müsste und welche Folgen es hat, wenn man das ignoriert, dieses Nichtstun stresst wahrscheinlich mehr als es das Erledigen der Dinge tun würde - allein, es geht nicht.
Ich sitze vor dem Rechner und bringe es nicht fertig, mich konzentriert mit sinnvollen Dingen zu beschäftigen. Es ist zum Haareraufen.
Apropos Haare - das habe ich heute immerhin geschafft, ich habe meine Haare gewaschen, ich notiere das als wichtige Aktivität, positiv Denken und so.
Und ich habe meine Fotos etwas aufgeräumt und dabei noch dieses hier gefunden:
Wir haben eine Immobilie in Münster auf dem Sacre-Coeur-Weg und der Handwerker, der gehalten ist, immer die Immobilie, für die die Arbeiten ausgeführt wurden, auf die Rechnung zu schreiben, war mit dieser Adresse offensichtlich überfordert. Wollte ich schon vor drei Wochen verbloggen, bin ich aber vor lauter Gejammer über zu viel zu tun, nicht zu gekommen.
Zur Kenntnis genommen habe ich die Meldung, dass ab sofort keine Zuschüsse mehr für E-Autos gezahlt werden. Das wird dazu führen, dass die E-Autos ab dem nächsten Jahr alle um genau die fehlenden Zuschüsse von den Herstellern preiswerter angeboten werden.
Pech haben die, die genau jetzt eben grade ein E-Auto gekauft haben und noch nicht dazugekommen sind, den Antrag auf Förderung zu stellen. Wer sich vorher ausreichend über das System informiert hatte, der wusste um das Risiko, das tröstet aber natürlich diejenigen nicht, die etwas zu blauäugig hier auf etwas vertraut haben, auf das man besser nicht vertraut: die Zuverlässigkeit von Politikerversprechen
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Mein Kopf ist also gründlich mit Dingen blockiert, die ich nicht ändern und nicht erklären kann, das ist anstrengend.
Seit ungefähr vier Monaten zickt das Radio in meinem Auto rum. Die Autoradios sind ja heutzutage keine einfachen Radios mehr, sondern kleine Computer, die deutlich mehr können als nur Radioempfang. Der eingebaute Bordcomputer zeigt alle möglichen Daten des Autos an, es gibt ein Navigationsgerät und eine Bluetooth-Schnittstelle, mit der ein Handy eingebunden wird, so dass auch die Daten aus dem Handy verarbeitet und wiedergegeben werden können. Es ist also kein Radio das mit einem Klick eingeschaltet werden kann, sondern ein Computer, der nach dem Starten erst langsam hochfährt.
Und genau da liegt das Problem, das Teil hat Probleme beim Hochfahren. Anfangs war es so, dass es nicht mehr hochfuhr, wenn das Auto warm war. Das heißt morgens, beim ersten Start, klappte alles prima, wenn man dann aber anhielt, den Motor ausmachte, kurz irgendetwas erledigte und dann weiterfahren wollte, blieb das System beim Hochfahren in einer Endlosschleife stecken, brach irgendwann den Startversuch ab, versuchte es erneut, blieb wieder stecken usw.
Ich hatte mich daran gewöhnt, in den allermeisten Fällen fuhr ich ja nur zwischen zu Hause und dem Büro hin und her und wenn ich nicht zwischendurch irgendwann anhielt, um etwas einzukaufen, funktionierte ja alles.
Ich benutze mein Autoradio fast ausschließlich zum Podcast hören. Dafür muss es nach dem Starten natürlich komplett hochfahren, sich über Bluetooth mit dem Handy verbinden, um dann den Podcast, den ich auf dem Handy gestartet habe, über die Autolautsprecher wiederzugeben. Für meinen Alltagsbedarf konnte ich mich mit dieser Macke also gut arrangieren.
Seit zwei Wochen hat die Zickerei ein neues Level erreicht. Jetzt geht das Radio von ganz alleine während der Fahrt aus, fährt sich erst runter und dann wieder hoch, was aber auch nicht jedes Mal sofort funktioniert, dann beginnt es noch mal und vielleicht noch und noch mal von vorne. Während das System runter- und versuchsweise wieder hochfährt, funktioniert einfach gar nix.
Dieses Level ist jetzt wirklich sehr, sehr lästig, denn Podcast hören ist unter diesen Umständen völlig ausgeschlossen und das bedeutet für mich, dass Autofahren ziemlich öde geworden ist. Statt der Podcast-App habe ich jetzt das normale Radioprogramm als Standard aktiviert, wenn das Radio also einfach so runterfährt, um mühsam neu zu starten, wird kein Podcast unterbrochen, sondern nur das laufende Radioprogramm, aber auch das ist schon lästig und am allerlästigsten ist, dass ich jetzt keine Podcasts mehr hören kann.
In 14 Tagen geht das Auto zur Jahresinspektion in die Werkstatt, vielleicht haben die ja eine Möglichkeit, das Problem in Griff zu kriegen, bis dahin bin ich einfach täglich davon genervt
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Um die Fähre in Eemshaven zu erreichen, mussten wir früh aufstehen, alles zusammenräumen, was im Haus rumstand und mitmusste, Kühlschrankinhalt in Kühltasche verstauen und Auto packen, alles gelang ohne Stress, wir waren mit ausreichend Zeitpuffer unterwegs, so dass wir in Appingedam noch zur Frühstückszeit bei McDov einkehren konnten.
Bisher war mein Lieblingsburger ja der McKrokett, den es nur in Holland gibt, aber genau den haben die Holländer jetzt vegan gemacht und auch wenn sie tausendmal behaupten, dass er jetzt noch besser schmeckt - mir schmeckt er jetzt nicht mehr, ich bin damit durch.
Was ich aber immer noch mag sind die Frühstücks-McMuffins, die sind in Holland identisch mit denen in Deutschland und überall werden sie nur bis maximal 11h morgens angeboten, weshalb ich mich immer sehr freue, wenn ich tatsächlich mal so früh eine berechtigte Gelegenheit habe, bei McDov anzuhalten.
Heute also Frühstück bei McDov, dann Fähre ab Eemshaven, die richtig rappelquietschevoll war, fand ich erstaunlich für diese Jahreszeit.
Ankunft im Haus bei leichtem Nieselregen. Als erstes musste die Fritzbox neu gestartet werden, die hat seit einiger Zeit ständig Probleme mit der DNS-Auflösung, weshalb das gesamte Haus nicht mehr über das Internet erreichbar ist. Sehr blöd, wenn man meint, man hat sich ein Smarthome gebastelt und kann alles von überall einsehen und steuern. Funktioniert exakt nicht, wenn die Fritzbox kein Internet zur Verfügung stellt.
Nächste sehr schlechte Überraschung: J, der vor drei Wochen als letzter das Haus verlassen hat, hat an seinem Abfahrtstag so lange rumgetrödelt, bis er plötzlich ganz dringlich und sofort zur Fähre rennen musste, leider blieb da keine Zeit mehr, das Haus in einen halbwegs erträglichen Abreisezustand zu versetzen.
Das Haus war also weder sinnvoll runtergefahren noch in einem annähernd ungezieferverhütenden, sauberen Zustand. Ich schalte immer alle Standby-Verbraucher aus, wenn ich gehe, weil es ja nun wirklich nicht nötig ist, dass irgendetwas auf Standby weiterläuft, wenn ganz sicher länger keiner da ist. Als ich das Haus betrat und als erstes das rote Licht sah, was anzeigt, dass der Fernseher und die gesamte Steckerleiste in der Wohnküche aktiv unter Strom steht, hatte ich schon sofort schlechte Laune. Noch schlimmer wurde es jedoch als ich in die Küche selber kam, die sich in einem Zustand befand, den ich unter keinen Umständen als sauber und ordentlich bezeichnen kann.
Das Spülbecken war richtig eklig schmutzig, das Abfluss-Sieb randvoll mit schleimigen Essensresten, die offensichtlich von einem Teller in den Ausguss gespült wurden und dort jetzt seit drei Wochen vor sich hin verrotteten, die Arbeitsplatte war übersät mit Krümeln und der Herd war ganz offensichtlich nach dem Benutzen nicht mehr abgewischt worden. Die Spülmaschine war vor Abfahrt noch fix angestellt, aber natürlich nicht mehr ausgeräumt worden, weil, man musste ja zur Fähre. So stand sie jetzt seit drei Wochen durchgelaufen aber ungeöffnet rum. Als ich sie öffnete, schlug mir modriger Ekelgeruch entgegen, weil sie so unklug eingeräumt worden war, dass verschiedene Behälter während des Spülvorgangs erst aufgewirbelt, dann umgedreht und anschließend mit schmutzigem Spülmaschinenwasser gefüllt für drei Wochen vor sich hin siffen konnten. Mein Lieblingsteeglas, eines dieser dünnen, sehr empfindlichen, doppelwandigen Thermogläser, war unsachgemäß eingeräumt worden und leider kaputtgegangen, deshalb war es ebenfalls voll siffigem Spülwasser gelaufen und unterstützte so den stinkigen Modergeruch der Spülmaschine maßgeblich mit.
Es war alles hochgradig unerfreulich.
J hatte mir schon gebeichtet, dass er keine Zeit mehr gehabt hätte, den Boden zu wischen, alles andere konnte er mir aber nicht beichten, weil er es überhaupt nicht als Problem wahrgenommen hat. Genau das ist für mich das größte Problem, denn es ist dadurch natürlich strukturell problematisch und überforderte mich emotional total.
Ich war so sicher, dass ich meinen Kindern intensivst eingebläut hätte, dass ein Haus, was längere Zeit unbenutzt leersteht, vorher auf das Gründlichste gereinigt werden muss, weil grade durch die Nichtbenutzung sehr schnell viele Dinge kaputtgehen, dass mich der heutige Zustand dieses Hauses komplett umwarf.
Ich brauchte fast eine Stunde, bis ich mich soweit gefasst hatte, dass ich mich wenigstens rein körperlich mit den dringend notwendigen Reinigungs- und Rettungsarbeiten befassen konnte.
Den Spülmaschineninhalt habe ich zur Hälfte weggeworfen, die andere Hälfte habe ich von Hand erneut abgewaschen, abgetrocknet und dann in den Schrank geräumt. Die (ausgeräumte) Spülmaschine selber habe ich mit einer großen Dosis Spülmaschinenreiniger bei 70°C noch mal durchlaufen lassen, Herd und Arbeitsplatten habe ich gründlich geputzt, das Spülbecken habe ich dreimal intensiv gereinigt, der Dreck war zum Teil eingetrocknet und verkrustet, an anderen Stellen geschimmelt, jetzt müsste das Schlimmste erledigt sein.
Als ich die Küche schließlich in einem Zustand hatte, der mich nicht mehr ekelte, habe ich mich damit beschäftigt, sie wieder einzudrecken.
Erstens hatte ich Hunger und zweitens hatte ich drei Pfund Quitten mitgebracht, die K von einer Kollegin neulich geschenkt bekommen hatte und es wurde Zeit, dass die verarbeitet wurden.
Ich kochte sie also zu Mus, füllte das Mus dann in einen Filterbeutel und hängte den Filterbeutel über einem Topf an den Deckenhaken, meine altbewährte Entsaftungs-Abtropfeinrichtung
Morgen wird der Saft zu Quittengelee weiterverarbeitet, zum Glück überprüfte ich vorher noch meine Gelierzuckerbestände und stellte fest, dass es klug ist, wenn ich die noch mal etwas aufstocke.
Also fuhr ich einkaufen, Brot und Milch brauchten wir auch, es passte gut.
Nebenher lief schon die erste Maschine Wäsche, viel Besuch bedeutet viel schmutzige Bettwäsche, blöd nur, dass es aktuell dauerhaft nass ist draußen, kein gutes Wetter, um Wäsche zu trocknen
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Ich hasse Werbung und gebe mir große Mühe, sie mir maximal weit vom Leib zu halten.
Weil ich ziemlich genau weiß wie Werbung funktioniert, immerhin habe ich fast 15 Jahre Marketing unterrichtet, weiß ich auch, dass niemand dagegen gefeit ist.
Werbung wirkt auch dann, wenn man genau weiß, dass man grade von ihr verarscht wird, es gibt dafür irgendeine psychologische Erklärung mit schicken Fachbegriffen, die habe ich grade nicht parat, ich weiß nur sehr sicher, dass es eben so ist.
So gab es zum Beispiel mal von Procter&Gamble eine Kampagne, in der sie Schwarz-Waschmittel beworben haben. Sie hatten angeblich ein Waschmittel entwickelt, mit dem schwarze Textilien besonders schonend gewaschen werden konnten, so dass sie zwar hygienisch lupenrein sauber, farblich aber gleichzeitig auch besonders tiefschwarz schwarz bleiben sollten - so die Werbung.
Rein chemisch natürlich völliger Blödsinn, es handelte sich einfach nur um ein Waschmittel, dem weniger Bleichmittel zugefügt waren, so wie jedem anderen Buntwaschmittel auch, bzw. eben nicht. Aber dieses Schwarz-Waschmittel sollte jetzt speziell nur für schwarze Wäsche noch mal extra gut sein und aus Marketingsicht war das eine ziemlich geniale Idee.
Ich wusste also, dass das chemisch Blödsinn war, ich hatte die Werbung sauber analysiert und trotzdem habe ich irgendwann so ein Schwarz-Waschmittel gekauft als es im Angebot war. Ich dachte, ich könne es ja wenigstens mal probieren und habe mich gleichzeitig sehr dafür geschämt. Aber so wirkt halt Werbung.
Deshalb möchte ich auf gar keinen Fall personalisierte Werbung irgendwo bekommen, ich habe große Sorge, dass die dann bei mir wirklich wirkt. Besser ist es, ich bekomme regelmäßig Werbung für Penispotenzmittel oder irgendwelche Plastikschlappen, da bin ich relativ immun, weil bedürfnislos.
Wenn aber jemand meine Bedürfnisse mit einem klugen Algorhythmus ausführlich analysiert und mir dann Werbung für besonders gute Küchenputztücher oder besonders klebrigen Alleskleber anbietet, dann ist die Gefahr schon groß, dass mich das fasziniert und ich mir den Müll wirklich kaufe.
Personalisierte Werbung ist also des Teufels, es immer und auf alle Fälle zu vermeiden, dass mir so etwas eingespielt wird.
Deshalb ist meine Abneigung gegen die klassischen Datenkraken wie Google, Facebook und Amazon groß und ich versuche dort stets so anonym wie möglich unterwegs zu sein, damit die bloß nie mitbekommen, wer ich wirklich bin und mir dann personalisierte Werbung einspielen.
Deshalb habe ich den Chrome-Browser auch nie mit einem angemeldeten Google-Konto benutzt, in der wilden Hoffnung, dass das wenigstens etwas hilft.
Weil ich aber nie mit einem meiner zahlreichen Gmail-Konten angemeldet war, gab es in meinem Chrome-Browser nur ein aussageloses "Profil1" Profil, in dem ich alle meine Lesezeichen und Favoriten samt den passenden Passwörtern gespeichert hatte. (Soweit es sich um Zugänge mit Passwörtern handelt, bei denen es mir schnurzegal ist, ob die jemand knackt oder nicht und das sind ca. 80% aller passwortgeschützten websites.)
Soweit so gut - wenn ich nicht heute kurzfristig Bedarf gehabt hätte, mich doch mal kurz mit einem konkreten Userprofil bei Google anzumelden (es ging um ein Google-Doc, was man nur zwischenspeichern kann, wenn man konkret angemeldet ist). Also habe ich mich angemeldet, das Google-Doc bearbeitet, es ist jetzt in meinem angemeldeten Iser-Profil gespeichert, danach wollte ich mich aber sofort wieder abmelden und ich wollte auch, dass Google vergisst, wer ich bin.
Mag sein, dass das reines Wunschdenken ist, aber ich wollte mir einbilden, dass es hilft, wenn ich mich abmelde und alle Profile lösche.
Also habe ich mein angemeldetes Profil auf diesem Rechner gelöscht (in der Cloud soll es ruhig weiter existent sein, ich brauche es ja irgendwann mal wieder) aber mein Rechner soll clean sein, damit es keine personalisierte Werbung gibt.
Und weil ich einmal dabei war, Profile zu löschen, habe ich auch Profil 1 gelöscht - und schwupps waren alle meine Lesezeichen, meine gesamten Favoritenleiste und alle dazu gespeicherten Passwörter weg.
Ich hasse es. Ich finde Google grottenkacke und will nie mehr etwas damit zu tun haben. Das wird aber leider nur zu meinem eigenen Nachteil sein, also denke ich das nur theoretisch und praktisch benutze ich Google natürlich weiter. Nur jetzt nicht mehr mit Profil1, sondern mit Profil2, was automatisch entstanden ist, als Profil1 gelöscht war und ich nicht unter einem konkreten Google-Account angemeldet surfen wollte.
Konkret heißt das, ich muss alle gespeicherten Lesezeichen wieder neu einrichten, was aber nicht geht, weil ich gar nicht weiß, was ich alles gespeichert habe und ich hasse jetzt alles.
Und vor allem hasse ich Google und ich hasse mich und meinen Anonym-Wahn, den ich mir wahrscheinlich eh nur einbilde, aber da im Grunde alles nur Einbildung ist, ist das auch wieder egal und damit gleichzeitig sehr real.
Was für eine absolut ätzende Oberkacke
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Erst schleicht sie sich vier Tage durch ein diffuses Krankheitsgefühl an, zeigt dabei aber keinerlei Symptome eines grippalen Infektes, sondern lässt mich wild in der Gegend rumgoogeln und tausenderlei Krankheiten entdecken, die ich theoretisch haben könnte, um dann eine solide Rotznase, kräftigen Husten sowie allen sonstigen, klassischen Erkältungsmerkmalen einer langweiligen Sommergrippe zu entwickeln.
Als der Husten heute so sehr eskalierte, dass ich nur noch röchelte, fiel mir ein, dass es ja noch eine weitere Krankheit gibt, die es sein könnte, kann man sich ja trotz sechsfach Impfung nie ganz sicher sein
War es aber auch nicht.
Es ist offensichtlich einfach nur ein solider Männerschnupfen, der mich allerdings wirklich ziemlich gründlich umhaut.
Den Nachmittag habe ich verschlafen, als ich gegen halb acht aufwachte, jammerte ich leise vor mich hin, weil mir klar war, dass ich trotz des dringenden Bedürfnisses, in Ruhe vor mich hinzuversterben, wohl zwingend aufstehen müsse, um mich irgendwie zu einem Arzt zu schleppen, der mir dann schriftlich bestätigt, dass ich krank bin (was für ein schwachsinniges System, noch ein Grund mehr, dringend diese Büroarbeit aufzugeben), bis ich begriff, dass es erst abends halb acht und nicht morgens halb acht war und ich noch eine ganze Nacht Zeit habe, mir wenigstens so viel Besserungszustand zu erschlafen, dass ich den Weg zum Arzt halbwegs würdevoll meistern kann
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Okay, es ist Montag, da stehen die Zeichen schon rein wochentagsbedingt leicht auf Jammer, aber es muss mir doch verdammt noch mal gelingen, auch irgendetwas anderes zu schreiben außer dem üblichen, montäglichen, großen Selbstmitleidserguss.
Mir fällt aber nix ein, denn inzwischen bemitleide ich mich nicht nur dafür, dass ich noch 473 Tage in dieses blöde Büro gehen muss, sondern auch dafür, dass es reihenweise Menschen gibt, die das nicht
Vor zwei Jahren habe ich mich noch selber sehr dafür gefeiert, dass ich die bisherige Chefsekretärin durch eine neue ersetzt hatte (weil die bisherige gekündigt hatte), aber die Neue war nicht einfach nur Chefsekretärin mit viel Zeit zum Nägellackieren, wenn grad kein Chef anwesend war, sondern die Neue habe ich zur Büroleiterin ernannt und ihr jede Menge verantwortliche Büroorganisationsarbeiten übertragen.
Die Neue machte nämlich einen Supereindruck und ich dachte doch tatsächlich, ich hätte jemanden gefunden, auf den ich all die Orga-Arbeiten verantwortungsvoll delegieren kann, die ich bis dato selber machte, weil halt viele Mitarbeiterentscheidungen dabei zu treffen sind und das muss man schon mit genauso viel Härte wie Fingerspitzengefühl umsetzen.
Die Neue kann auch vieles, aber sie hat leider zwei große Macken:
Erstens hat sie einen Stressbelastungsfaktor von 0,5, wenn 100 das Maximum ist.
Knapp wird es etwas turbeliger - und das lässt sich manchmal einfach nicht vermeiden - kippt sie um und ist krank oder kann nur noch im Home-Office arbeiten, weil sie sich anders nicht konzentrieren kann.
Und zweitens ist sie auch ohne erkennbaren Stress ständig krank und das auch noch jedesmal mit einer neuen Krankheit. Mittlerweile bewundere ich sie für ihr profundes Medizinwissen, all diese verschiedenen Krankheiten muss man erst mal kennen.
Mir geht das mittlerweile derart auf die Nerven, dass ich nur noch schlechte Laune habe deswegen, denn so war das nicht geplant. Ich habe sie nicht eingestellt, damit sie sich pflegt und nur für Wellness-Tätigkeiten einsetzbar ist, ich habe sie eingestellt, damit sie mir Arbeit abnimmt. Statt weniger habe ich aber regelmäßig mehr Arbeit, weil ich letztlich ja dann doch wieder alles selber machen muss und das ist total bescheuert, denn das hat keine Perspektive.
Das war jetzt mein Gejammer zum Montag, K hat übrigens auch schlechte Laune, weil er den Flieger für das lange Wochenende nicht bekommt und jetzt haben wir noch nicht mal einen Plan B, weil ich auch keine Fährkarten mehr im Vorlauf habe. Es ist alles grade arg blöd, es sieht so aus, als ob wir das Brückenwochenende einfach in Greven bleiben und irgendwie fühlt sich das so an, als ob grade nix rund läuft
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Lange Bürotage sind nicht gut für die Laune, insbesondere abends bin ich gereizt, genervt und ziemlich müde.
Die Vorstellung, dass ich mich neben der Abend im Büro noch zusätzlich um den Bau eines Hauses kümmern soll, schreckt mich grade sehr, denn ich habe das Gefühl, wenn man ein schönes und ein bezahlbares Haus bauen will, dann ist allein das schon ein Fulltimejob.
Der ist aber nicht kompatibel mit meinem Bürojob, so dass ich hier ein sehr großes Problem heraufziehen sehe.
Wenn das nämlich unterm Strich bedeutet, dass ich die nächsten zwei Jahre dauerhaft nur noch gestresst, schlecht gelaunt und unendlich genervt bin, dann ist das eine ziemlich verkehrte Entscheidung und sollte dringend hinterfragt werden, bevor man etwas vorantreibt, was man am Ende nur bereut
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Letzten Donnerstag flog mich diese blöde Erkältung an, die ich dann in den folgenden sechs Tagen nach und nach wegkurierte, gestern Abend dachte ich, ich bin schon fast wieder fit, da wache ich heute früh mit Kopfschmerzen auf und konnte dann den Tag über zugucken, wie der nächste Infekt aufzog, diesmal ohne laufende Nase, dafür mit ekligem Husten.
Ich habe da echt keinen Bock drauf, aber außer sofort wieder im Bett zu verschwinden ist mir noch kein anderes passendes Gegenmittel eingefallen
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