Samstag, 28. Oktober 2023
Guter Start und schmutziges Ende
anje, 22:54h
Auch heute funktionierte die Logistik ohne größere Probleme.
Um die Fähre in Eemshaven zu erreichen, mussten wir früh aufstehen, alles zusammenräumen, was im Haus rumstand und mitmusste, Kühlschrankinhalt in Kühltasche verstauen und Auto packen, alles gelang ohne Stress, wir waren mit ausreichend Zeitpuffer unterwegs, so dass wir in Appingedam noch zur Frühstückszeit bei McDov einkehren konnten.
Bisher war mein Lieblingsburger ja der McKrokett, den es nur in Holland gibt, aber genau den haben die Holländer jetzt vegan gemacht und auch wenn sie tausendmal behaupten, dass er jetzt noch besser schmeckt - mir schmeckt er jetzt nicht mehr, ich bin damit durch.
Was ich aber immer noch mag sind die Frühstücks-McMuffins, die sind in Holland identisch mit denen in Deutschland und überall werden sie nur bis maximal 11h morgens angeboten, weshalb ich mich immer sehr freue, wenn ich tatsächlich mal so früh eine berechtigte Gelegenheit habe, bei McDov anzuhalten.
Heute also Frühstück bei McDov, dann Fähre ab Eemshaven, die richtig rappelquietschevoll war, fand ich erstaunlich für diese Jahreszeit.
Ankunft im Haus bei leichtem Nieselregen. Als erstes musste die Fritzbox neu gestartet werden, die hat seit einiger Zeit ständig Probleme mit der DNS-Auflösung, weshalb das gesamte Haus nicht mehr über das Internet erreichbar ist. Sehr blöd, wenn man meint, man hat sich ein Smarthome gebastelt und kann alles von überall einsehen und steuern. Funktioniert exakt nicht, wenn die Fritzbox kein Internet zur Verfügung stellt.
Nächste sehr schlechte Überraschung: J, der vor drei Wochen als letzter das Haus verlassen hat, hat an seinem Abfahrtstag so lange rumgetrödelt, bis er plötzlich ganz dringlich und sofort zur Fähre rennen musste, leider blieb da keine Zeit mehr, das Haus in einen halbwegs erträglichen Abreisezustand zu versetzen.
Das Haus war also weder sinnvoll runtergefahren noch in einem annähernd ungezieferverhütenden, sauberen Zustand. Ich schalte immer alle Standby-Verbraucher aus, wenn ich gehe, weil es ja nun wirklich nicht nötig ist, dass irgendetwas auf Standby weiterläuft, wenn ganz sicher länger keiner da ist. Als ich das Haus betrat und als erstes das rote Licht sah, was anzeigt, dass der Fernseher und die gesamte Steckerleiste in der Wohnküche aktiv unter Strom steht, hatte ich schon sofort schlechte Laune. Noch schlimmer wurde es jedoch als ich in die Küche selber kam, die sich in einem Zustand befand, den ich unter keinen Umständen als sauber und ordentlich bezeichnen kann.
Das Spülbecken war richtig eklig schmutzig, das Abfluss-Sieb randvoll mit schleimigen Essensresten, die offensichtlich von einem Teller in den Ausguss gespült wurden und dort jetzt seit drei Wochen vor sich hin verrotteten, die Arbeitsplatte war übersät mit Krümeln und der Herd war ganz offensichtlich nach dem Benutzen nicht mehr abgewischt worden. Die Spülmaschine war vor Abfahrt noch fix angestellt, aber natürlich nicht mehr ausgeräumt worden, weil, man musste ja zur Fähre. So stand sie jetzt seit drei Wochen durchgelaufen aber ungeöffnet rum. Als ich sie öffnete, schlug mir modriger Ekelgeruch entgegen, weil sie so unklug eingeräumt worden war, dass verschiedene Behälter während des Spülvorgangs erst aufgewirbelt, dann umgedreht und anschließend mit schmutzigem Spülmaschinenwasser gefüllt für drei Wochen vor sich hin siffen konnten. Mein Lieblingsteeglas, eines dieser dünnen, sehr empfindlichen, doppelwandigen Thermogläser, war unsachgemäß eingeräumt worden und leider kaputtgegangen, deshalb war es ebenfalls voll siffigem Spülwasser gelaufen und unterstützte so den stinkigen Modergeruch der Spülmaschine maßgeblich mit.
Es war alles hochgradig unerfreulich.
J hatte mir schon gebeichtet, dass er keine Zeit mehr gehabt hätte, den Boden zu wischen, alles andere konnte er mir aber nicht beichten, weil er es überhaupt nicht als Problem wahrgenommen hat. Genau das ist für mich das größte Problem, denn es ist dadurch natürlich strukturell problematisch und überforderte mich emotional total.
Ich war so sicher, dass ich meinen Kindern intensivst eingebläut hätte, dass ein Haus, was längere Zeit unbenutzt leersteht, vorher auf das Gründlichste gereinigt werden muss, weil grade durch die Nichtbenutzung sehr schnell viele Dinge kaputtgehen, dass mich der heutige Zustand dieses Hauses komplett umwarf.
Ich brauchte fast eine Stunde, bis ich mich soweit gefasst hatte, dass ich mich wenigstens rein körperlich mit den dringend notwendigen Reinigungs- und Rettungsarbeiten befassen konnte.
Den Spülmaschineninhalt habe ich zur Hälfte weggeworfen, die andere Hälfte habe ich von Hand erneut abgewaschen, abgetrocknet und dann in den Schrank geräumt. Die (ausgeräumte) Spülmaschine selber habe ich mit einer großen Dosis Spülmaschinenreiniger bei 70°C noch mal durchlaufen lassen, Herd und Arbeitsplatten habe ich gründlich geputzt, das Spülbecken habe ich dreimal intensiv gereinigt, der Dreck war zum Teil eingetrocknet und verkrustet, an anderen Stellen geschimmelt, jetzt müsste das Schlimmste erledigt sein.
Als ich die Küche schließlich in einem Zustand hatte, der mich nicht mehr ekelte, habe ich mich damit beschäftigt, sie wieder einzudrecken.
Erstens hatte ich Hunger und zweitens hatte ich drei Pfund Quitten mitgebracht, die K von einer Kollegin neulich geschenkt bekommen hatte und es wurde Zeit, dass die verarbeitet wurden.
Ich kochte sie also zu Mus, füllte das Mus dann in einen Filterbeutel und hängte den Filterbeutel über einem Topf an den Deckenhaken, meine altbewährte Entsaftungs-Abtropfeinrichtung
Morgen wird der Saft zu Quittengelee weiterverarbeitet, zum Glück überprüfte ich vorher noch meine Gelierzuckerbestände und stellte fest, dass es klug ist, wenn ich die noch mal etwas aufstocke.
Also fuhr ich einkaufen, Brot und Milch brauchten wir auch, es passte gut.
Nebenher lief schon die erste Maschine Wäsche, viel Besuch bedeutet viel schmutzige Bettwäsche, blöd nur, dass es aktuell dauerhaft nass ist draußen, kein gutes Wetter, um Wäsche zu trocknen
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Um die Fähre in Eemshaven zu erreichen, mussten wir früh aufstehen, alles zusammenräumen, was im Haus rumstand und mitmusste, Kühlschrankinhalt in Kühltasche verstauen und Auto packen, alles gelang ohne Stress, wir waren mit ausreichend Zeitpuffer unterwegs, so dass wir in Appingedam noch zur Frühstückszeit bei McDov einkehren konnten.
Bisher war mein Lieblingsburger ja der McKrokett, den es nur in Holland gibt, aber genau den haben die Holländer jetzt vegan gemacht und auch wenn sie tausendmal behaupten, dass er jetzt noch besser schmeckt - mir schmeckt er jetzt nicht mehr, ich bin damit durch.
Was ich aber immer noch mag sind die Frühstücks-McMuffins, die sind in Holland identisch mit denen in Deutschland und überall werden sie nur bis maximal 11h morgens angeboten, weshalb ich mich immer sehr freue, wenn ich tatsächlich mal so früh eine berechtigte Gelegenheit habe, bei McDov anzuhalten.
Heute also Frühstück bei McDov, dann Fähre ab Eemshaven, die richtig rappelquietschevoll war, fand ich erstaunlich für diese Jahreszeit.
Ankunft im Haus bei leichtem Nieselregen. Als erstes musste die Fritzbox neu gestartet werden, die hat seit einiger Zeit ständig Probleme mit der DNS-Auflösung, weshalb das gesamte Haus nicht mehr über das Internet erreichbar ist. Sehr blöd, wenn man meint, man hat sich ein Smarthome gebastelt und kann alles von überall einsehen und steuern. Funktioniert exakt nicht, wenn die Fritzbox kein Internet zur Verfügung stellt.
Nächste sehr schlechte Überraschung: J, der vor drei Wochen als letzter das Haus verlassen hat, hat an seinem Abfahrtstag so lange rumgetrödelt, bis er plötzlich ganz dringlich und sofort zur Fähre rennen musste, leider blieb da keine Zeit mehr, das Haus in einen halbwegs erträglichen Abreisezustand zu versetzen.
Das Haus war also weder sinnvoll runtergefahren noch in einem annähernd ungezieferverhütenden, sauberen Zustand. Ich schalte immer alle Standby-Verbraucher aus, wenn ich gehe, weil es ja nun wirklich nicht nötig ist, dass irgendetwas auf Standby weiterläuft, wenn ganz sicher länger keiner da ist. Als ich das Haus betrat und als erstes das rote Licht sah, was anzeigt, dass der Fernseher und die gesamte Steckerleiste in der Wohnküche aktiv unter Strom steht, hatte ich schon sofort schlechte Laune. Noch schlimmer wurde es jedoch als ich in die Küche selber kam, die sich in einem Zustand befand, den ich unter keinen Umständen als sauber und ordentlich bezeichnen kann.
Das Spülbecken war richtig eklig schmutzig, das Abfluss-Sieb randvoll mit schleimigen Essensresten, die offensichtlich von einem Teller in den Ausguss gespült wurden und dort jetzt seit drei Wochen vor sich hin verrotteten, die Arbeitsplatte war übersät mit Krümeln und der Herd war ganz offensichtlich nach dem Benutzen nicht mehr abgewischt worden. Die Spülmaschine war vor Abfahrt noch fix angestellt, aber natürlich nicht mehr ausgeräumt worden, weil, man musste ja zur Fähre. So stand sie jetzt seit drei Wochen durchgelaufen aber ungeöffnet rum. Als ich sie öffnete, schlug mir modriger Ekelgeruch entgegen, weil sie so unklug eingeräumt worden war, dass verschiedene Behälter während des Spülvorgangs erst aufgewirbelt, dann umgedreht und anschließend mit schmutzigem Spülmaschinenwasser gefüllt für drei Wochen vor sich hin siffen konnten. Mein Lieblingsteeglas, eines dieser dünnen, sehr empfindlichen, doppelwandigen Thermogläser, war unsachgemäß eingeräumt worden und leider kaputtgegangen, deshalb war es ebenfalls voll siffigem Spülwasser gelaufen und unterstützte so den stinkigen Modergeruch der Spülmaschine maßgeblich mit.
Es war alles hochgradig unerfreulich.
J hatte mir schon gebeichtet, dass er keine Zeit mehr gehabt hätte, den Boden zu wischen, alles andere konnte er mir aber nicht beichten, weil er es überhaupt nicht als Problem wahrgenommen hat. Genau das ist für mich das größte Problem, denn es ist dadurch natürlich strukturell problematisch und überforderte mich emotional total.
Ich war so sicher, dass ich meinen Kindern intensivst eingebläut hätte, dass ein Haus, was längere Zeit unbenutzt leersteht, vorher auf das Gründlichste gereinigt werden muss, weil grade durch die Nichtbenutzung sehr schnell viele Dinge kaputtgehen, dass mich der heutige Zustand dieses Hauses komplett umwarf.
Ich brauchte fast eine Stunde, bis ich mich soweit gefasst hatte, dass ich mich wenigstens rein körperlich mit den dringend notwendigen Reinigungs- und Rettungsarbeiten befassen konnte.
Den Spülmaschineninhalt habe ich zur Hälfte weggeworfen, die andere Hälfte habe ich von Hand erneut abgewaschen, abgetrocknet und dann in den Schrank geräumt. Die (ausgeräumte) Spülmaschine selber habe ich mit einer großen Dosis Spülmaschinenreiniger bei 70°C noch mal durchlaufen lassen, Herd und Arbeitsplatten habe ich gründlich geputzt, das Spülbecken habe ich dreimal intensiv gereinigt, der Dreck war zum Teil eingetrocknet und verkrustet, an anderen Stellen geschimmelt, jetzt müsste das Schlimmste erledigt sein.
Als ich die Küche schließlich in einem Zustand hatte, der mich nicht mehr ekelte, habe ich mich damit beschäftigt, sie wieder einzudrecken.
Erstens hatte ich Hunger und zweitens hatte ich drei Pfund Quitten mitgebracht, die K von einer Kollegin neulich geschenkt bekommen hatte und es wurde Zeit, dass die verarbeitet wurden.
Ich kochte sie also zu Mus, füllte das Mus dann in einen Filterbeutel und hängte den Filterbeutel über einem Topf an den Deckenhaken, meine altbewährte Entsaftungs-Abtropfeinrichtung
Morgen wird der Saft zu Quittengelee weiterverarbeitet, zum Glück überprüfte ich vorher noch meine Gelierzuckerbestände und stellte fest, dass es klug ist, wenn ich die noch mal etwas aufstocke.
Also fuhr ich einkaufen, Brot und Milch brauchten wir auch, es passte gut.
Nebenher lief schon die erste Maschine Wäsche, viel Besuch bedeutet viel schmutzige Bettwäsche, blöd nur, dass es aktuell dauerhaft nass ist draußen, kein gutes Wetter, um Wäsche zu trocknen
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