anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 10. September 2023
Noch mehr Nebel, der sich dann aber lichtete
Ich fange ja grundsätzlich gerne mit dem Schluss an, deshalb das Wichtigste zuerst: Wir sind wieder in Greven, um morgen ordnungsgemäß ins Büro gehen zu können.

Der Flug am Abend war langweilig mit schlechten Sichten, aber immerhin konnten wir fliegen, das sah nämlich am Morgen noch ganz anders aus.
Der Nebel, den wir gestern Abend zunächst nur auf dem Flugplatz beobachten konnten, hatte sich während der Nacht über die gesamte Insel ausgebreitet und als ich morgens aus dem Fenster schaute, lag er ziemlich dicht über allem, an Fliegen wäre überhaupt nicht zu denken gewesen:



Aber er löste sich im Laufe des Tages weitestgehend auf, so dass wir am Abend ohne Probleme zurück nach Münster fliegen konnten.
Die Sichten waren zwar immer noch nicht berauschend, aber wir wollten ja auch keine Sightseeing-Tour machen, sondern einfach nur von Borkum nach Münster gelangen.

Tja, und eigentlich ist sehr viel mehr auch gar nicht passiert. Das Wetter war heiß und schwül und drückend, wenn ich vor die Tür ging, und da reichte schon der Weg von der Haustür zum Fahrradschuppen, war ich sofort nassgeschwitzt, so ein Wetter macht hauptsächlich schlechte Laune und verleitet überhaupt nicht zu außer Haus Aktivitäten.

Ich beschäftigte mich also mit Hausarbeit und außerdem mit ein bisschen liegengebliebener privater Buchführung, und E-Mail-Korrespondenz, eben alles, was so getan werden musste, außerdem habe ich zwei Maschinen Wäsche durchgeschoben und getrocknet und am Ende des Tages war das Haus auf alle Fälle wieder geputzt und aufgeräumt, der Müll entsorgt und die Taschen mit dem Krempel, der immer hin- und hertransportiert wird, gepackt.

Kurz bevor der Onkel kam, um uns zum Flugplatz zu bringen, machten wir noch eine kleine Radtour und ich fotografierte eines der neuen Schilder, die auf die Dünenbewohner hinweisen, das ist eine Aktion, die gefällt mir sehr gut.



Außerdem kontrollierten wir im Vaterhaus den Posteingang und stellten die gelbe Mülltonne vorsichtshalber schon mal VOR den Fahrradschuppen.

An die Straße gestellt werden muss sie erst nächsten Donnerstagabend, Freitagfrüh ist Leerung und eigentlich planen wir, schon am Donnerstagabend wieder nach Borkum zu fliegen und dann könnte ich das alles selber erledigen.
Falls da aber was dazwischen kommt, dann könnte ich immer noch jemand anderes bitten, die Tonne an die Straße zu rollen, sich schon mal prophylaktisch auf alle Eventualitäten vorbereiten, wenn es um Müll geht, ist mir kein Aufwand zu viel.
(Und es machte natürlich auch ein bisschen Spaß, allen zu erzählen, dass ich extra um die Mülltonne rauszustellen schon am Donnerstag nach Borkum fliegen will. Ich meine, bekloppter geht kaum, oder ?)

Als wir wieder hier im Grevenhaus angekommen waren, räumte ich fix den Kühltascheninhalt in den Kühlschrank und dann schwangen wir uns auf die Räder und fuhren zum Griechen.

Es ist schon seltsam mit dem Auswärtsessengehen, aber auf Borkum habe ich dazu sozusagen überhaupt keine Lust, weil da die Restaurants voll sind mit Rentner-Badegästen und wenn ich irgendeine Menschengruppe wirklich nur noch anstrengend finde, dann sind es alle diese gutbetuchten Rentner, die jetzt im Alter nicht nur Geld und Zeit haben, sondern auch der festen Überzeugung sind, sie haben es sich verdient - und wenn ich eine Meinung überhaupt nicht teile, dann diese. Verdient haben sie es sich wirklich nicht, sie hatten einfach nur verdammt viel Glück im Leben.

Ich gönne ihnen ihren gutfinanzierten Ruhestand, aber ich hasse ihre überheblich arrogante Anspruchshaltung à la "jetzt bin ich mal dran", die sie jede Rücksichtnahme auf andere vergessen lässt, denn sie haben es sich schließlich verdient und sind jetzt endlich mal selber dran.
"Nein" fällt mir dazu nur ein, immer wieder nur "Nein", verdient haben sie es sich wirklich nicht und deshalb fände ich ein bisschen höfliche Zurückhaltung dem Rest der Welt gegenüber durchaus angebracht. Und ich meine damit nicht mich, ich kann sehr gut auf mich selber aufpassen, sondern einfach nur den Rest der Welt, der nicht mit dieser arroganten Selbstherrlichkeit zu viert nebeneinander auf der Straße langradelt
.
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