Sonntag, 11. Juni 2023
Todesschnupfen
anje, 21:56h
Das ist wirklich die seltsamste Erkältung, die ich je hatte.
Erst schleicht sie sich vier Tage durch ein diffuses Krankheitsgefühl an, zeigt dabei aber keinerlei Symptome eines grippalen Infektes, sondern lässt mich wild in der Gegend rumgoogeln und tausenderlei Krankheiten entdecken, die ich theoretisch haben könnte, um dann eine solide Rotznase, kräftigen Husten sowie allen sonstigen, klassischen Erkältungsmerkmalen einer langweiligen Sommergrippe zu entwickeln.
Als der Husten heute so sehr eskalierte, dass ich nur noch röchelte, fiel mir ein, dass es ja noch eine weitere Krankheit gibt, die es sein könnte, kann man sich ja trotz sechsfach Impfung nie ganz sicher sein
War es aber auch nicht.
Es ist offensichtlich einfach nur ein solider Männerschnupfen, der mich allerdings wirklich ziemlich gründlich umhaut.
Den Nachmittag habe ich verschlafen, als ich gegen halb acht aufwachte, jammerte ich leise vor mich hin, weil mir klar war, dass ich trotz des dringenden Bedürfnisses, in Ruhe vor mich hinzuversterben, wohl zwingend aufstehen müsse, um mich irgendwie zu einem Arzt zu schleppen, der mir dann schriftlich bestätigt, dass ich krank bin (was für ein schwachsinniges System, noch ein Grund mehr, dringend diese Büroarbeit aufzugeben), bis ich begriff, dass es erst abends halb acht und nicht morgens halb acht war und ich noch eine ganze Nacht Zeit habe, mir wenigstens so viel Besserungszustand zu erschlafen, dass ich den Weg zum Arzt halbwegs würdevoll meistern kann
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Erst schleicht sie sich vier Tage durch ein diffuses Krankheitsgefühl an, zeigt dabei aber keinerlei Symptome eines grippalen Infektes, sondern lässt mich wild in der Gegend rumgoogeln und tausenderlei Krankheiten entdecken, die ich theoretisch haben könnte, um dann eine solide Rotznase, kräftigen Husten sowie allen sonstigen, klassischen Erkältungsmerkmalen einer langweiligen Sommergrippe zu entwickeln.
Als der Husten heute so sehr eskalierte, dass ich nur noch röchelte, fiel mir ein, dass es ja noch eine weitere Krankheit gibt, die es sein könnte, kann man sich ja trotz sechsfach Impfung nie ganz sicher sein
War es aber auch nicht.
Es ist offensichtlich einfach nur ein solider Männerschnupfen, der mich allerdings wirklich ziemlich gründlich umhaut.
Den Nachmittag habe ich verschlafen, als ich gegen halb acht aufwachte, jammerte ich leise vor mich hin, weil mir klar war, dass ich trotz des dringenden Bedürfnisses, in Ruhe vor mich hinzuversterben, wohl zwingend aufstehen müsse, um mich irgendwie zu einem Arzt zu schleppen, der mir dann schriftlich bestätigt, dass ich krank bin (was für ein schwachsinniges System, noch ein Grund mehr, dringend diese Büroarbeit aufzugeben), bis ich begriff, dass es erst abends halb acht und nicht morgens halb acht war und ich noch eine ganze Nacht Zeit habe, mir wenigstens so viel Besserungszustand zu erschlafen, dass ich den Weg zum Arzt halbwegs würdevoll meistern kann
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fritz_,
Dienstag, 13. Juni 2023, 16:29
Sie haben ja gelegentlich erzählt, dass Sie sich sechs Impfungen gegen C gegönnt haben. Innerhalb von geschätzt ~2 Jahren?
In meiner unmaßgeblichen, in Gedanken geführten kleinen Rekordliste sind Sie damit so was wie Weltmeister. Ein oder zwei Bloggerinnen nebenan haben es auf 5 gebracht, haben aber ihre ganze Familie mitgeschleppt und es klang für meine Ohren obendrein so, als wäre es (bei denen) mit einer Geste zur Weltrettung verbunden gewesen.
Außer Konkurrenz läuft ein Typ, der wurde2020 2021 irgendwo in der Ostzone geschnappt, der hatte sich reihenweise Impfungen reingepfiffen stellvertretend für andere, die keine Lust hatten, die aber den Passierschein haben wollten. Zirka 20 C-Impfungen in einem Vierteljahr konnte man ihm zuordnen, es werden jedoch in Wirklichkeit deutlich mehr gewesen sein. Wir haben Mitte 2023 und es hört sich bereits surreal an, wie wenn Opa vom Kriech erzählt.
In meiner unmaßgeblichen, in Gedanken geführten kleinen Rekordliste sind Sie damit so was wie Weltmeister. Ein oder zwei Bloggerinnen nebenan haben es auf 5 gebracht, haben aber ihre ganze Familie mitgeschleppt und es klang für meine Ohren obendrein so, als wäre es (bei denen) mit einer Geste zur Weltrettung verbunden gewesen.
Außer Konkurrenz läuft ein Typ, der wurde
anje,
Dienstag, 13. Juni 2023, 21:25
Ja, ich bin bisher sechs mal gegen Corona geimpft worden, weil ich Sorge hatte, dass diese Krankheit nicht gut ist für meine kaputte Lunge und ich wollte da kein Risiko eingehen.
"Ergaunert" habe ich mir vor allem die dritte, die genau genommen ja schon so was wie die dritte und vierte gleichzeitig war, denn es war der Impfstoff von Johnson, bei dem eine Spritze so viel Wirkung hatte wie zwei andere.
Das war zu einem Zeitpunkt, als sie überall mit mobilen Impfteams unterwegs waren, um Leute zu ihrer Erstimpfung zu überreden, da habe ich die Gelegenheit genutzt und mir schon mal meine doppelte Boosterspritze abgeholt, in dem ich einfach meine zweite Adresse benutzte und verschwieg, dass ich schon geimpft war.
Drei Monate später konnte ich ganz regulär meine offizielle Boosterimpfung mitnehmen, da war es halt nicht die dritte, sondern die vierte, in diesem Fall habe ich dann die dritte verschwiegen usw.
Ich war nie an dem Zertifikat interessiert, sondern wirklich nur an der Spritze bzw. dem Impfschutz selber, die letzte ist jetzt allerdings schon fast neun Monate her und es wird Zeit, dass ich das mal wieder auffrische.
Mein Westfalenmann ist von seinem Fliegerarzt geimpft worden, inzwischen auch fünfmal, weil ich gedrängelt habe, denn er ist mein einziger Kontakt, dem ich nicht aus dem Weg gehen kann und da wäre es ärgerlich, wenn ich mir die Seuche durch die Hintertür einfange.
Und nein, soziale Aspekte haben mich nicht dazu gedrängt, mir diese Impfungen reinzuziehen, sondern wirklich nur die eigene Angst vor einer Ansteckung und die unkalkulierbaren Folgen dieser Infektion.
Mittlerweile bin ich in diesem Punkt aber deutlich entspannter, denn ich denke, durch all diese Impfungen habe ich inzwischen eine brauchbare Grundimmunisierung, wenn ich mir den Mist in einer xten Mutationsvariante also doch einfangen sollte, wird es sicherlich (hoffentlich) nicht so schlimm ausgehen, wie es ohne Impfungen hätte werden können.
Was die soziale Komponente angeht, bin ich da eher der Totalversager. Kennen Sie Tauben vergiften von Kreisler? Das kommt meiner Grundeinstellung gefährlich nahe.
"Ergaunert" habe ich mir vor allem die dritte, die genau genommen ja schon so was wie die dritte und vierte gleichzeitig war, denn es war der Impfstoff von Johnson, bei dem eine Spritze so viel Wirkung hatte wie zwei andere.
Das war zu einem Zeitpunkt, als sie überall mit mobilen Impfteams unterwegs waren, um Leute zu ihrer Erstimpfung zu überreden, da habe ich die Gelegenheit genutzt und mir schon mal meine doppelte Boosterspritze abgeholt, in dem ich einfach meine zweite Adresse benutzte und verschwieg, dass ich schon geimpft war.
Drei Monate später konnte ich ganz regulär meine offizielle Boosterimpfung mitnehmen, da war es halt nicht die dritte, sondern die vierte, in diesem Fall habe ich dann die dritte verschwiegen usw.
Ich war nie an dem Zertifikat interessiert, sondern wirklich nur an der Spritze bzw. dem Impfschutz selber, die letzte ist jetzt allerdings schon fast neun Monate her und es wird Zeit, dass ich das mal wieder auffrische.
Mein Westfalenmann ist von seinem Fliegerarzt geimpft worden, inzwischen auch fünfmal, weil ich gedrängelt habe, denn er ist mein einziger Kontakt, dem ich nicht aus dem Weg gehen kann und da wäre es ärgerlich, wenn ich mir die Seuche durch die Hintertür einfange.
Und nein, soziale Aspekte haben mich nicht dazu gedrängt, mir diese Impfungen reinzuziehen, sondern wirklich nur die eigene Angst vor einer Ansteckung und die unkalkulierbaren Folgen dieser Infektion.
Mittlerweile bin ich in diesem Punkt aber deutlich entspannter, denn ich denke, durch all diese Impfungen habe ich inzwischen eine brauchbare Grundimmunisierung, wenn ich mir den Mist in einer xten Mutationsvariante also doch einfangen sollte, wird es sicherlich (hoffentlich) nicht so schlimm ausgehen, wie es ohne Impfungen hätte werden können.
Was die soziale Komponente angeht, bin ich da eher der Totalversager. Kennen Sie Tauben vergiften von Kreisler? Das kommt meiner Grundeinstellung gefährlich nahe.
fritz_,
Mittwoch, 14. Juni 2023, 12:20
Sicher kenne ich Kreisler. Impfmäßig bin ich bloß das, was man damals der Definition nach "vollständig geimpft" nannte, also drei mal. Rechne ich die Infektion von 2020 als Grundimminisierung hinzu, waren es sozusagen drei Booster, alle 2021.
Von jährlichen Influenzaimpfungen nicht zu reden.
Ich bin vermutlich mit spärlichen 4 C-Immunisierungen für gewisse eifernde Kreise hart an der Grenze zum Coronaleugner, *lach*. Klingt wie ein Witz, ist aber, wenn man das endlose, aufgeregte Herumgegifte von 2020/21 ff. extrapoliert, ebenfalls gefährlich nah am tatsächlich Erlebten.
Wenn man durchblicken ließ, dass jeder selbst entscheiden soll, ob er sich einer medizinischen Maßnahme unterzieht, geriet man bereits in den Ruch, ganz ein schlimmer Finger zu sein. Und diese Klientel, die so voller Inbrunst auf Abweichler und Unfanatische eindrosch, ist nach meinem Eindruck bis heute nicht nachdenklich geworden. Jedenfalls nicht, dass man etwas Entsprechendes erkennen könnte.
Maß und nachträgliche Reflexion ist in diesen Kreisen nicht vorgesehen, ist vielleicht sogar physisch-softwareseitig unmöglich. Schon von daher mag soziales Vermeiden nicht die dümmste Idee sein.
Ich glaube, Kontakt mit dem Virus haben wird man irgendwann unweigerlich (und regelmäßig). Ganz genau so wie mit Erkältungsviren anderer Bauart, den diversen Rhinoviren, Parainfluenzaviren ("Sommergrippe"), menschliche Corona-Schnupfenviren älterer Bauart etc. Man muss deswegen nicht zwingend krank werden, aber Kontakt haben wird man.
Von jährlichen Influenzaimpfungen nicht zu reden.
Ich bin vermutlich mit spärlichen 4 C-Immunisierungen für gewisse eifernde Kreise hart an der Grenze zum Coronaleugner, *lach*. Klingt wie ein Witz, ist aber, wenn man das endlose, aufgeregte Herumgegifte von 2020/21 ff. extrapoliert, ebenfalls gefährlich nah am tatsächlich Erlebten.
Wenn man durchblicken ließ, dass jeder selbst entscheiden soll, ob er sich einer medizinischen Maßnahme unterzieht, geriet man bereits in den Ruch, ganz ein schlimmer Finger zu sein. Und diese Klientel, die so voller Inbrunst auf Abweichler und Unfanatische eindrosch, ist nach meinem Eindruck bis heute nicht nachdenklich geworden. Jedenfalls nicht, dass man etwas Entsprechendes erkennen könnte.
Maß und nachträgliche Reflexion ist in diesen Kreisen nicht vorgesehen, ist vielleicht sogar physisch-softwareseitig unmöglich. Schon von daher mag soziales Vermeiden nicht die dümmste Idee sein.
Ich glaube, Kontakt mit dem Virus haben wird man irgendwann unweigerlich (und regelmäßig). Ganz genau so wie mit Erkältungsviren anderer Bauart, den diversen Rhinoviren, Parainfluenzaviren ("Sommergrippe"), menschliche Corona-Schnupfenviren älterer Bauart etc. Man muss deswegen nicht zwingend krank werden, aber Kontakt haben wird man.
anje,
Mittwoch, 14. Juni 2023, 22:42
Ich bin da komplett ihrer Meinung, ich gehe auch davon aus, dass man lernen wird, mit dem Virus zu leben, so wie mit den bisher bekannten Viren auch, es ist nur klug, vor dem ersten Kontakt mit dem Kram den Körper etwas darauf vorbereitet zu haben, dann hat man eine reelle Chance, dass der Infekt nur mit großem Pech komplett eskaliert, aber genau das kann einem ja auch mit jedem Grippevirus passieren. Pech kann man immer haben, man muss es nur nicht bewusst provozieren.
Gleichzeitig finde ich auch, dass jeder für sich selber verantwortlich sein sollte, wenn sich jemand nicht impfen lassen will, dann lässt er es halt, Russisch Roulette scheint für viele eine attraktive Alternative zu sein.
Ärgerlich fand ich nur, dass diese Idioten dann denjenigen, die einfach wirklich echtes, unprovoziertes Pech hatten, die Plätze in der Gesundheitsversorgung wegnahmen. Das Problem lässt sich unter Beachtung allgemeingültiger ethischer Vorgaben nicht lösen.
Dass man von ethisch überengagierten Menschen sofort als Schandfleck der Menschheit beurteilt wird, wenn man nicht ebenfalls zu 150% auf ihrer Ethiklinie unterwegs ist (menschliches Leben ist jedem anderen Leben grundsätzlich überlegen und muss immer und unter allen Umständen bewahrt, gerettet, erhalten und geschützt werden), wenn man diese Meinung also nicht uneingeschränkt teilt, dann steht man eh auf einer Stufe mit Nazis, Kinderschändern und Gewaltverbrechern - und ehrlich gesagt ist mir das längst komplett schnuppe.
Gleichzeitig finde ich auch, dass jeder für sich selber verantwortlich sein sollte, wenn sich jemand nicht impfen lassen will, dann lässt er es halt, Russisch Roulette scheint für viele eine attraktive Alternative zu sein.
Ärgerlich fand ich nur, dass diese Idioten dann denjenigen, die einfach wirklich echtes, unprovoziertes Pech hatten, die Plätze in der Gesundheitsversorgung wegnahmen. Das Problem lässt sich unter Beachtung allgemeingültiger ethischer Vorgaben nicht lösen.
Dass man von ethisch überengagierten Menschen sofort als Schandfleck der Menschheit beurteilt wird, wenn man nicht ebenfalls zu 150% auf ihrer Ethiklinie unterwegs ist (menschliches Leben ist jedem anderen Leben grundsätzlich überlegen und muss immer und unter allen Umständen bewahrt, gerettet, erhalten und geschützt werden), wenn man diese Meinung also nicht uneingeschränkt teilt, dann steht man eh auf einer Stufe mit Nazis, Kinderschändern und Gewaltverbrechern - und ehrlich gesagt ist mir das längst komplett schnuppe.