anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 1. Januar 2024
Regen und Abendstimmung
Es regnet und regnet und regnet, wir saugen in regelmäßigen Abständen das Wasser aus dem Keller, was durch die Wand reinsickert, weil der Boden rund ums Haus so nass ist, dass kein Wasser mehr nach unten versickern kann.
Das Grundstück des Nachbarhauses liegt etwas tiefer, hier hat sich ein kleiner Teich auf dem Rasen gebildet,

Ich bin sehr froh, dass ich zufrieden drinnen bleiben kann.

Am Nachmittag sagt die WetterApp, dass es ein Regenloch von fast einer Stunde gibt, die Wolken reißen etwas auf und es ist sogar so etwas wie Sonne zu sehen, die allerdings schon wieder dabei ist, unterzugehen.
Die Tage sind kurz, eine Stunde regenfrei und noch ein Rest Sonne - wir beschließen spontan einen Strandsparziergang zu machen.

Bis wir uns ich mich fertig bekleidet habe, ist die Sonne schon fast wieder weg, aber es sind ja auch einige Schichten an Kleidung, die ich anlege, wenn ich das Haus für einen Strandspaziergang verlasse. Vorsichtshalber regensicher und windsicher sowieso, es weht noch immer gewaltig, und warm natürlich. Schal, Nierenwärmer, Pulswärmer, Ohrenwärmer, Handschuhe, Fellschuhe - ich bin ein total verfrorenes Weichei und ganz weit weg von den harten Inselfriesen, die auch bei diesem Wetter noch mit kurzer Hose und nur einer leichten Weste obendrüber ihre Drachen am Strand steigen lassen.

Trotzdem reicht das Licht noch für ein paar sehr schöne Aufnahmen am Strand. Weil ich mich nicht entscheiden konnte, welche die schönste ist, habe ich gleich mehrere ähnliche, aber eben nicht identische Bilder hochgeladen, das Licht wurde minutenschnell weniger.




Dann habe ich mich um 90° gedreht und mit dem letzten Restlicht im Rücken wurde die blaue Stunde noch mal extra deutlich.


Eine weitere 180° Drehung - und auch der Leuchtturm spiegelt sich in den Pfützen am Strand, der genau wie der Garten des Nachbarn durch den Dauerregen unter Wasser steht.


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Sonntag, 31. Dezember 2023
Mein persönlicher Jahresrückblick
2018 habe ich begonnen, für den letzten Tag des Jahres eine neue Tradition zu begründen, also fülle ich den Jahresrückblickfragebogen auch dieses Jahr aus.

Die Vorjahre finden sich jeweils hier:
2022
2021
2020
2019
2018


Wie schnell ist das Jahr 2023 vergangen?
Erst hatte es deutliche Längen, zog und zierte sich, aber zum Schluss hin nahm es dann ordentlich Fahrt und plötzlich ging alles ganz schnell.

Welche Farbe hatte das Jahr?
Schnoddergrün, dunkler als 2022, aber ähnlich, allerdings mehr auswurffarbig.

Auf einer Skala von 1-10?
5-6

Zusammengefasst?
Insgesamt ähnelten sich die Jahre 2022 und 2023 sehr. Auch 2023 war für mich geprägt von einem fatalistischen Durchhaltewillen, es war allerdings alles deutlich anstrengender als im Jahr davor. Dinge, die schlecht sind und sich nicht in dem Tempo ändern, wie man es gerne hätte, werden je länger es dauert umso anstrengender.
Es ging wenig voran, alles war zäh und zog sich, das eigene Älterwerden war das einzige, was zügig voranschritt. (Mir begegneten immer wieder neue Dinge, die ich komplett vergessen hatte und das ist beängstigend.)

Familie:
Auch hier unverändert, es ist wenig passiert.
Es gab keine erwähnenswerten Unfälle oder Krankheiten, bis auf meinen einen Sturz mit dem Fahrrad, bei dem ich mit der flachen Hand auf den Boden aufschlug, was dazu führte, dass der innenliegende, Dupuytren-verhärtete Bindegewebsstrang riss und ich spontan wieder eine komplette Beweglichkeit im vierten Finger hatte.
Leider hat das Bindegewebe schon wieder begonnen, sich neu zu verknoten und zu verhärten, aber bis zu einer OP habe ich dadurch locker zwei Jahre Aufschub gewonnen.

Der Vater wohnt immer noch im Heim, an seinem Gesundheitszustand hat sich sozusagen nichts verändert. Wegen des Wegfalls aller Corona-Einschränkungen konnte ich ihn deutlich häufiger besuchen.
Die Mutter ist auch entsprechend ein Jahr älter geworden, mittlerweile fällt ihr vieles schwer, aber noch lebt und versorgt sie sich selber, wenn sich auch die Schwester regelmäßig um sie kümmert.
Der Onkel lebt ebenfalls noch als Selbstversorger in seinem Haus, bei ihm wird das mit der Vergesslichkeit aber immer akuter, ich weiß nicht, wie lange er noch unbetreut so weiterleben kann.
Die Schwester ist umgezogen und hat jetzt eine sehr schöne, hundefreundliche Neubauwohnung, dafür eskaliert der Rosenkrieg mit ihrem Exmann immer weiter, was sie verständlicherweise sehr belastet und mich sehr böse macht.

N ist unverändert in Berlin in der Dermatologie, C arbeitet weiterhin als wissenschaftliche Mitarbeiterin an ihrer Promotion an der Uni Bielefeld und J absolviert grade den letzten PhiP-Abschnitt (Pharmazeut im Praktikum) in Hamburg, bis er nächstes Jahr im Sommer sein 3. Staatsexamen macht.

Häuser und Wohnen:
Hier ist frustrierend wenig passiert, mit ein Grund für das Gefühl, dass alles zäh und langsam und nur mit viel Anstrengung voran geht.
Highlight des Jahres war unbestritten die neue Küche auf Borkum, wenngleich die letzten 10% hier auch noch nicht fertig sind, aber es gibt einen Termin für Anfang Januar und danach fehlt nur noch das Fenster, was aber bereits ausgemessen und beauftragt ist, hier bin ich also optimistisch.
Als Abfallprodukt nach dem Küchenumbau wurde auch gleich noch mein Stempelzimmer generalrenoviert und deutlich praktischer eingerichtet, außerdem bekamen wir eine zusätzliche Isolation in den Heizkörpernischen mit neuen Heizkörpern in der Wohnküche und im Herbst brachte K überall neue Heizkörperventile an, die jetzt über ein anderes Smarthome-System gesteuert werden.
In der Wohnküche haben wir seit neuestem einen sprachgesteuerten Fernseher und hinterm Sofa steht ein kleiner Subwoofer aus dem Sonos-System, jetzt müssten wir nur noch öfter mal Musik hören.
Nicht voran ging es mit dem bereits in 2022 beauftragten neuen Bad. Wanne, Duschtasse etc. wurden zwar vom Installateur noch in 2022 (zu den alten Preisen) bestellt, dann hatte er aber das gesamte Jahr über keine Zeit und keine Leute, so dass hier im Haus im Bad noch alles unverändert ist.
Wanne, Duschtasse und Zubehör lagern uneingebaut im Haus des Vaters, weil der Installateur nicht wusste, wo er die gelieferten Teile sonst zwischenlagern kann. Das Haus des Vaters bot sich als Lagermöglichkeit an, ich hoffe, dass sich in 2024 hier etwas mehr bewegt.
Ebenfalls unverändert ist der Zustand der Außenanlagen. Wir haben noch immer kein neues Gartenhaus ausgesucht, das Waldsofa ist immer noch nicht aufgebaut (dafür aber das nicht rostende Unterteil inzwischen dreimal mit Rostschutzfarbe gestrichen), wir haben immer noch keine Mauer im Vorgarten, dafür haben die Stürme der letzten Wochen aber die uralten Sichtschutzwände so zerfetzt, dass K sie vorsichtshalber komplett entfernt hat, der Druck, sich um die Außenanlagen zu kümmern, wächst.

Der Zustand der Baupläne für das Haus in Rheda ist sozusagen unverändert. Mit viel Glück könnte Baubeginn jetzt vielleicht im Frühjahr 2024 sein. Das mit der Einzelausschreibung der Gewerke hat in 2023 nicht funktioniert, aber immerhin ist mittlerweile schon der Statiker beauftragt und der Architekt ist im Wesentlichen mit der Ausführungsplanung fertig, so dass wir jetzt vernünftige Masseangaben für eine Einzelausschreibung haben und guten Mutes sind, dass es nächstes Jahr wirklich losgeht.
So eine lange Planungsphase hat aber natürlich auch Vorteile, weil wir ausreichend Zeit hatten, immer weitere Korrekturen und Verbesserungen einzuarbeiten und nach und nach die wirklich perfekten Materialien fanden, zuletzt genau die richtigen Klinker, das ist insgesamt ein gutes Gefühl.
Sehr zufrieden bin ich auch über die Erfahrungen, die ich beim Einbau der neuen Küche auf Borkum gesammelt habe. Mit alldem, was ich jetzt über Einbauküchen und meine Bedürfnisse und Ansprüche an eine Einbauküche weiß, kann ich nicht nur zielgerichteter entscheiden, was ich wirklich brauche, sondern auch viel Geld dadurch sparen, dass ich eine Menge Fehler gar nicht erst machen muss. Die ursprünglichen Pläne für die Küche in Rheda werde ich noch einmal gründlich überarbeiten lassen. Beste Entdeckung: Die Arbeitsplatte aus Decton. Genau so etwas möchte ich für Rheda auch haben.

An dem Haus in Greven haben wir jedes Interesse verloren, wir wohnen da sozusagen in der finalen Bewirtschaftungsphase. Ich bin sehr zufrieden, dass ich das Haus nicht gekauft habe, sondern irgendwann im Jahr 2025 einfach ausziehen kann, ohne mich weiter darum kümmern zu müssen.

Pläne:
Tja, Baubeginn und Baubegleitung in Rheda werden das Jahr 2024 sicherlich maßgeblich prägen.
Auf Borkum möchte ich gerne endlich ein neues Gartenhaus aufbauen und mich dann um die Gestaltung der restlichen Außenanlagen kümmern.
Und ich werde mich damit beschäftigen, wie man ohne blogger.de bloggen kann. (sehr fester Vorsatz für 2024)

Reisen
Eine Woche Berlin. Davon zweieinhalb Tage berufliche Fortbildung, anderthalb Tage zu Besuch bei N und drei Tage mit K als Tourist in Berlin unterwegs.
Außerdem zwei Tage Frankfurt, rein beruflich, ansonsten habe ich ausschließlich in meinen eigenen Betten geschlafen.

Zum ersten Mal gemacht:
SchönheitsOP als Laserbehandlung (Altersfleckenentfernung im Gesicht). Minimalinvasiv und trotzdem deutlich effektiver als jede andere Methode. Kann ich nur empfehlen.

Zum letzten Mal gemacht:
Diese Rubrik führe ich dieses Jahr neu ein, weil ich feststelle, dass ich zunehmend letzte Male sammele und es mindestens so befriedigend finde wie Häkchen auf der Bucketlist.
Ein definitives letztes Mal gab es dieses Jahr im Juli: Da habe ich das letzte Mal Kindergeld bekommen.
Ein (hoffentlich) letztes Mal war der Einbau einer neuen Küche in dem Haus auf Borkum.

Häkchen auf der Bucketlist:
Die Ausstellung "Körperwelten" besucht. Hatte ich seit 1995 auf der Liste stehen.

Entdeckt und Spaß dran gefunden:
Kochen mit Dunstabzugshaube.
Hier auf Borkum hatte ich bisher aktiv und aus Überzeugung auf eine Dunstabzugshaube verzichtet, weil ich diverse Geräte aus meinen Küchen auf dem Festland kannte und wusste, dass ich sie im Zweifel sowieso nicht benutze, weil ich sie hässlich, lästig, laut und ineffektiv finde. Den Dunstabzug in Greven zB benutze ich so gut wie nie.
Der neue Herd hier auf Borkum hat aber jetzt einen Dunstabzug, der nach unten wegsaugt und das mit einer überraschenden Effektivität, die sich akustisch im Rahmen hält, an der man sich nicht den Kopf stößt, die sich problemlos in der Spülmaschine reinigen lässt und gegen die eben insgesamt gar nichts mehr einzuwenden ist, sondern sogar einen echten, erlebbaren Mehrwert liefert. Hätte ich mir so nicht vorstellen können.

Gesundheitliche Veränderungen:
Augen:
Ich sollte jetzt vielleicht mal wieder zum Optiker gehen und nachmessen lassen, noch kann ich aber ausreichend gut durch die vorhandenen Brillen sehen. Insoweit seit zweieinhalb Jahren wenig Veränderung.

Ohren
Ich habe in 2022 einen Hörtest gemacht und wenn ich es richtig verstanden habe, sagte man mir, ein Hörgerät wäre sehr sinnvoll für mich, ich bin aber nicht daran interessiert, noch mehr mitzubekommen.

Unfälle
Keinen mit Knochenbruch.
Einmal bin ich vom Fahrrad gefallen, weil ich ein Kleinkind auf seinem Laufrad nicht umfahren wollte, dabei hat sich meine Hand repariert, und einmal bin ich in der U-Bahn in Berlin der Länge nach hingeschlagen, weil ich mich nicht schnell genug festgehalten habe, als die Bahn losfuhr. Dabei ging meine Lieblingsjeans kaputt.

Neue Krankheiten
Der schmerzende Daumen ist jetzt offiziell diagnostizierte Rhizzarthrose, kann man also nicht ändern, sondern muss lernen, damit zu leben. Seitdem ich das weiß, tut er deutlich weniger weh.

Sonstiges
Erstaunlich gesundes Jahr, Mitte Juni war ich für vier Tage mit einer Sommergrippe krank, ansonsten kein weiterer Ausfall in 2023.

Optische Veränderungen:
Gewicht
Unverändert. (Vielleicht 1kg mehr, ich behaupte aber, das ist eine Kurzfristschwankung)

Haare
Die Haare wachsen so langsam vor sich hin, insgesamt ca. 5cm länger als letztes Jahr, weil ich im Herbst noch mal ein paar Stufen habe rausschneiden lassen. Farbe unverändert, d.h. die Menge der grauen Haare ist nicht gestiegen.

Sonstiges
Das Entfernen der Altersflecken im Gesicht war sehr erfolgreich und ich glaube, ich werde N bitten, mich im Herbst 2024 (wenn ich keine Büroverpflichtungen mehr habe) noch mal dranzunehmen.

Finanzen, Veränderung zum Vorjahr:
regelmäßiger Zufluss
Mehr. Außer der tariflichen Gehaltserhöhung, die in 2023 ordentlich war und auch in 2024 noch mal einen großen Sprung machen wird, habe ich eine Wohnung neu vermietet und in 2023 natürlich spätestens seit Mitte des Jahres auf die gesamte freie Liquidität Zinsen bekommen.

regelmäßiger Abfluss
Unverändert. Die Tilgung für den Kredit für das Mietshaus auf Borkum habe ich ausgesetzt, weil die Darlehenszinsen niedriger sind als die Tagesgeldzinsen, sammele die Tilgung jetzt aber nur auf einem anderen Konto an, weil ja spätestens nächstes Jahr größere Liquiditätsabflüsse für den Neubau anstehen.

variable Ausgaben
Ein neues E-Bike und eine Riesenmenge an neuen Vorratsdosen.

Gesamtvermögen
Deutlich mehr, die Börsenverluste aus dem Vorjahr sind alle wieder aufgeholt

Besondere Anschaffungen
Eine neue Küche auf Borkum

Uns sonst noch so:
Das Jahr verlief im Wesentlichen erwartungsgemäß.
Letztes Jahr um diese Zeit war ich davon überzeugt, dass 2023 ein anstrengendes Jahr werden wird, weil so viele Dinge anstanden, die getan werden mussten und gleichzeitig noch keine Entlastung in Sicht war - und genau so kam es dann auch.
Zwar gab es noch keine Extrabelastung durch einen Baubeginn in Rheda, dafür war die berufliche Belastung deutlich höher als erwartet, weil einerseits noch keine Nachfolge gefunden werden konnte (die Entlastung hätte bieten können), gleichzeitig aber andere Personen versucht haben, die Nachfolge ohne Legitimation quasi durch inneren Putsch zu übernehmen, was weder für die Firma noch für meinen eigenen Seelenfrieden positiv gewesen wäre, so dass hier also viel Aufwand zur Verhinderung getrieben werden musste.

Dazu kamen die dauernden, schlechten Nachrichten aus dem allgemeinen Weltgeschehen, Corona veränderte mein Leben grundsätzlich ja eher positiv als negativ (und dass es in 2023 wieder komplett vorbei war, fand ich persönlich schade), aber diese ausufernden Kriegereien, die sich die Menschen nicht nur in Teilen der ehemaligen Sowjetunion, sondern seit Oktober auch in Israel liefern, dazu die Zunahme des Flüchtlingsgeschehens, weil Afrika nach und nach immer unbewohnbarer wird und sich die Menschen im westlichen Teil der Welt nicht dafür zuständig fühlen, das finde ich insgesamt alles nur schrecklich und auch wenn ich irgendwann versucht habe, alle Nachrichten so weit es geht aus meinem Leben zu verbannen, so bleibt ein taubes Gefühl im Bauch, weil man ja weiß, dass Dinge nicht dadurch weggehen, dass man sich die Ohren zuhält und laut "lalala" singt.

In meiner Erinnerung wird 2023 wohl als das Jahr stehenbleiben, durch das man eben durchmusste, bevor sich in 2024 endlich wirklich große Änderungen ergeben werden.
Die für mich wichtigste und bedeutendste Änderung in 2024 wird sicherlich mein letzter Arbeitstag sein.
Aber auch K wird in 2024 seinen letzten Arbeitstag haben und danach ist dann alles anders.
Dafür braucht es aber noch eine Menge Vorbereitung, damit die Zeit danach auch wirklich störungsfrei weiterlaufen kann.
Ab dem 1. Januar fängt ein neuer Kollege bei uns an, der eventuell meine Nachfolge übernehmen könnte, ich werde also aktiv mit Einarbeitung beschäftigt sein - etwas, was ich noch nie gemacht habe und schon gespannt bin, wie es sich anlässt.
Außerdem gehe ich davon aus, dass wir in 2024 wirklich den Baubeginn für das Haus in Rheda haben werden, wie schnell es dann vorangeht und welche Katastrophen uns dabei erwarten, wird sich zeigen. Auf alle Fälle werde ich in 2024 verstärkt weiter ausmisten und mich nach und nach auf einen Umzug vorbereiten.

Insgesamt freue ich mich auf 2024 und bin sicher, dass neben den unvermeidlichen Jammertagen auch viele gute Tage mit positiven Erlebnissen und Entwicklungen stehen werden, von mir aus wird 2024 also ein wirklich gutes Jahr

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Samstag, 30. Dezember 2023
Nichtstu-Genießertage
Der vorletzte Tag des vorletzten Jahres, in dem ich noch regelmäßig in ein (fremdes) Büro gehe, ich weiß übrigens noch überhaupt nicht, was ich mache, wenn ich dort nicht mehr hingehen muss, nur, dass ich mich sehr darauf freue.

K wird ja noch drei Monate länger regelmäßig in sein Büro gehen müssen, gemeinsam werden wir erst ab 2025 wirklich frei sein, am neugierigsten bin ich deshalb darauf, wie sich diese drei Monate Zwischenzeit für mich anfühlen: Ich habe keine Verpflichtungen mehr, aber er muss noch arbeiten. In klassischen Hausfrauen-Ehen ist das der normale Alltag.

Wenn ich darüber nachdenke, bleibt mir nur ein verständnisloses Kopfschütteln, wie kann man das als Dauersituation auch nur in Ansätzen sinnvoll finden?
Egal, ich habe nächstes Jahr schon drei Monate frei, während K noch arbeiten muss und ich werde Null schlechtes Gewissen haben, ihm das genüsslich unter die Nase zu reiben.

Aktuell muss ich ja grade auch nicht arbeiten und so ein Faulenzer-Nichtstu-Leben ist schon eine feine Sache.
Ich habe nämlich heute wirklich hauptsächlich nichts gemacht und mich sehr wohl dabei gefühlt.

Bei Lidl gibt es schon seit längerem Ceviche als TK-Ware und ich bin entsprechend schon seit längerem neugierig, wie das wohl schmeckt. Jetzt über die Nichtstu-Tage fand ich es eine gute Gelegenheit, es mal auszuprobieren und das Wichtigste ist ja, dass die Neugier befriedigt wurde und das gelang natürlich erfolgreich - das Zeug schmeckt schei… Wir haben beide tapfer mehrere Stücke probiert, bevor wir gemeinsam beschlossen, dass es sich deutlich besser als Möwen- als als Menschfutterfutter eignet, und wirklich, die Möwen haben sich tatsächlich gefreut. (die sind aber auch sonst vor nix fies.)

Am Nachmittag war es laut App eine längere Zeit regenfrei, wir schnappten uns die Fahrräder und fuhren einmal über die Promenade bis ins Dorf, auf dem Rückweg mit einem Abstecher beim Onkel hereingeschaut, der wünscht sich jetzt einen E-Scooter, der schneller fährt als das alte Hasemobil vom Vater, der bringt es nämlich nur auf 6 km/h und das ist dem Onkel entschieden zu langsam. Alte Leute haben offensichtlich nicht mehr so viel Zeit, mit langsamen Gefährten unterwegs zu sein, wir werden ihm jetzt also ein schnelleres Modell besorgen
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Freitag, 29. Dezember 2023
Alt werden
Heute Mittag sind die Kinder wieder abgefahren, es steht ein langes Partywochenende bevor - und ich bin einmal mehr froh, dass ich aus dem Alter raus bin und an Silvester entspannt schon um 20h ins Bett gehen kann, ohne unter FOMO zu leiden.

Am Nachmittag fuhren wir beim Onkel vorbei, weil der angerufen hatte, nun sei ein anderer Fernseher kaputt und er wüsste nicht mehr weiter.
Die Reparatur ging schnell, K hat die Signalquelle einfach wieder auf TV gestellt und schon funktionierte er wieder.
Wenn man bedenkt, dass der Onkel Elektriker ist (war?) und in seinem Leben Hunderte von Fernsehern aufgestellt und eingerichtet hat, mittlerweile aber überfordert ist, wenn er an seinem eigenen Gerät durch Zufall die Source verstellt hat, dann beschreibt es sehr gut den Grund, weshalb ich absolut Nullkommanull Interesse oder Absicht habe, meine geistige Gesundheit körperlich zu überleben, umgekehrt allerdings auch nicht.

Ich habe deshalb ganz ausdrücklich nicht vor, älter als 75 zu werden.
75 steht dabei für das Mindesthaltbarkeitsdatum, d.h. wenn falls ich mit 75 sowohl geistig als auch körperlich noch so fit sein sollte, dass es nichts zu meckern gibt, dann darf ich auch ruhig älter werden, aber grundsätzlich habe ich mir vorgenommen bis dahin, und das sind noch rund 14 Jahre, alles, was ich gerne noch machen und erleben möchte, gemacht und erlebt zu haben, so dass ich dann ohne Bedauern aufhören darf.

Es gibt ja viele Menschen, die sagen, sie möchten unbedingt 100 Jahre oder mehr werden - und ich grusel mich bei dem Gedanken.
Ich kann ja grundsätzlich und immer alles alleine, damit bin ich bisher aber nur deshalb so gut klargekommen, weil ich mir halbwegs realistische Ziele vorgenommen habe.
Wenn ich mir Ziele gesetzt hätte, die ich nur mit entsetzlich großer Mühe und der dauernden Gefahr, kurz vorher doch noch zu scheitern, hätte erreichen können, dann wäre ich wahrscheinlich schon mit 20 depressiv geworden, denn natürlich macht so eine unabhängige Selbstständigkeit nur Spaß, wenn man sie leise tänzelnd nebenher durchzieht und nicht mit zusammengebissenen Zähnen unter Totalauslastung.
Ich finde, es sollte im Leben immer noch ausreichend Platz und freie Kapazitäten für albernen Blödsinn geben, wenn man das zugunsten irgendeiner Zielerreichung opfert, dann macht man was falsch.

Meine Ziele, die ich erreichen möchte, liegen immer nur knapp überm Durchschnitt. Gelebtes Paretoprinzip, wenn es nicht schon erfunden gewesen wäre, hätte es von mir sein können.

Ich wollte nie reich werden, ich wollte immer nur so viel Geld haben, dass ich meine durchschnittlichen Alltagswünsche jederzeit verwirklich kann. Das klappt am besten, wenn man seine Wünsche, Träume und Erwartungen nicht so hoch hängt. Vielleicht war es ja auch die meiste Zeit meines Lebens umgekehrt, ich wollte nur so viel haben, wie ich mir problemlos mit dem vorhandenen Geld leisten konnte und die Menge des vorhandenen Geldes konnte ich selber bestimmen durch viel oder wenig arbeiten. So eine uneingeschränkte Selbstbestimmung ist natürlich ein Luxus, aber genau dafür hatte ich mich sehr früh entschieden. Uneingeschränkte Selbstbestimmung, das einzige Ziel, das ich immer zu 100% erreichen wollte.
Dass ich heute mehr Geld als Wünsche habe, ist von alleine passiert und natürlich akzeptiere ich das als angenehmen Zustand - das aber aktiv anzustreben wäre mir enorm überflüssig vorgekommen, weil ich mich dann von zu vielen Dingen und Personen abhängig gemacht hätte.

Und so ist das auch mit dem Altwerden. Ich habe mir eine realistisch erreichbare Grenze gesetzt, mehr muss nicht, wird aber genommen, wenn es angenehm bleibt. Aber absolut nicht verhandelbar ist die Voraussetzung, der jederzeitigen, uneingeschränkten Selbstbestimmung. Und ganz ehrlich? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendeinen Hundertjährigen gibt, der das hat und allein deshalb ist so ein Alter für mich absolut nicht erstrebenswert
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Donnerstag, 28. Dezember 2023
Dies und das
Heute war ja verhältnismäßig frühes Aufstehen vorgesehen, da um 10h der Versicherungsmensch kam und ich bis dahin nicht nur mich, sondern auch die Wohnküche im Erdgeschoss einigermaßen empfangsbereit aufbrezeln wollte, was ziemlich pünktlich gelang.

Der Versicherungsmensch blieb bis um 12h und erzählte noch allerlei Interessantes aus seiner Sicht auf die Insel und ihre Bewohner. Er ist auch hier auf der Insel aufgewachsen (also kein Zugezogener), gehört aber dem Teil des Borkumer Klüngels an, mit dem ich sonst gar keine Kontaktpunkte habe. Ich fand es also grundsätzlich alles sehr interessant, nach zwei Stunden hatte ich aber auch genug, ich bin einfach zu alt, um mich noch nachhaltig für die klassischen Stammtischaufregerthemen zu interessieren.

Am frühen Nachmittag machten sich alle drei Kinder und ich auf den Weg ins Dorf, die Kinder brauchten Fahrkarten für morgen und ich habe gleich mal die Termine bis April geprüft und alle notwendigen Fährkarten für das Auto gekauft, der Fahrplan bis April wurde nämlich grade erst letzte Woche freigeschaltet. Endlich bin ich mal so früh unterwegs, dass ich noch freie Auswahl bei den Terminen habe.

Dann besuchten wir noch den Onkel und J kümmerte sich ausführlich um den Mediplan des Onkels und sorgte dafür, dass der Onkel seine Medikamente künftig richtig sortiert und dann zu den passenden Tageszeiten einnimmt. Alles eine Frage der Organisation.

Nach dem Abendessen habe ich mit jedem Kind einzeln die notwendigen Steuererklärungen erledigt, ist auch dieses Thema jetzt erledigt.

Das Wetter hier ist wahrscheinlich genauso bescheiden wie im Rest der Republik, heute regnete es nicht pausenlos, sondern nur ab und zu, das möchte man ja schon fast loben. Es war aber extrem windig und man musste beim Fahrradfahren sehr aufpassen, nicht plötzlich mitsamt Rad in irgendeine Hecke geweht zu werden, die Böen waren extrem tückisch und ich war froh, als ich wieder drinnen war
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Mittwoch, 27. Dezember 2023
ein gewöhnlicher Wochentag
Endlich wieder ein normaler Wochentag ohne "Feier" davor im Namen, die Geschäfte haben normal geöffnet, man kann Menschen bei der Arbeit anrufen und man kann selber angerufen werden.
Letzteres zum Glück nur von dem Borkumer Versicherungsagenten, der mit mir einen Termin zum Unterschreiben diverser Verträge ausmachen wollte.

Das mit den Versicherungen ist ja auch so ein Ding, was mich tief beeindruckt hat, man kann die Tarife nämlich aushandeln wie auf dem Basar.
Ich hatte bisher angenommen, dass die Kosten für Versicherungen in etwa so feststehen wie die Kosten für den Versand eines Paketes. Sie unterscheiden sich natürlich von Anbieter zu Anbieter, ich dachte aber, dass jeder seine festen Tarifstrukturen hat und dann gibt man ein, was genau man versichern will, wie groß, wie teuer, wie alt etc. und welche persönlichen Vorbedingungen man selber mitbringt - und am Ende kommt automatisch der Preis der Versicherung raus.

Ist aber nicht so, habe ich grade frisch gelernt.
Ich hatte die Gebäudeversicherung für das Mietshaus hier auf Borkum gekündigt, weil ich fand, dass sie unverhältnismäßig stark gestiegen wäre im nächsten Jahr und ich wollte mich dann lieber mal woanders umschauen. Von einer Versicherung hatte ich auch schon ein Angebot, das war nicht nur günstiger, sondern umfasste auch mehr Leistungen.

Ein Problem bei den Gebäudeversicherungen hier auf der Insel sind immer die Elementarversicherungen, denn Sturmflut ist grundsätzlich ausgeschlossen - und die anderen Elementargewalten wie Bergrutsch, Lawine und Vulkanausbruch, nun, die kommen hier so selten vor, dass es sich nicht wirklich lohnt, eine Elementarversicherung abzuschließen.

Es gibt aber noch Starkregen als Elementarereignis und das ist durchaus ein Thema, denn hier auf der Insel wurde das Kanalsystem für Abwasser im Wesentlichen mit Anlaufen der großen Tourismuswelle ausgebaut und das war zum Teil Anfang des 20 Jahrhunderts und ein großer Teil dann 40 Jahre später, nach dem zweiten Weltkrieg.
Das Borkumer Kanalsystem kann es in Punkto Aktualität und Leistungsfähigkeit in etwa mit dem Schienennetz der Deutschen Bahn aufnehmen, sprich, für Starkregenereignisse ist es eindeutig nicht gerüstet.

Ich wollte also zusätzlich zur normalen Gebäudeversicherung auch eine Elementarversicherung nur für Starkregen, die Risiken für Lawine, Bergrutsch und Vulkanausbruch lasse ich als echter Zocker gerne unversichert.

Wurde mir angeboten, sollte ca. ein Drittel Extraprämie kosten, was mir entschieden zu teuer war. Als ich sagte, dass ich dann lieber ganz darauf verzichte, wurde ich gefragt, wie viel ich denn bereit wäre, für eine Elementarversicherung, die nur Starkregen abdeckt, zu bezahlen, ich sagte ca. 100 € pro Jahr, der versicherungsmensch sagte, er wird sich kümmern, um am nächsten Tag wieder anzurufen und mir mitzuteilen, dass das von der Zentrale genehmigt worden sei.

Das fand ich durchaus bemerkenswert und weil ich dann einmal dabei war, habe ich ihm gleich das Angebot der anderen Versicherung geschickt und gesagt, wenn er die gleichen Leitungen günstiger anbieten kann, würde ich bei ihm abschließen - und nun, was soll ich sagen, er kommt dann morgen, um sich die Unterschrift zu holen.

K telefonierte währenddessen ausdauernd mit den diversesten Handwerksfirmen, mit Mietern, mit seiner Versicherung usw., denn in Ostwestfalen scheint es aktuell mehr Wasser zu geben als hier, allüberall stehen die Keller unter Wasser, in allen läuft das Wasser nicht von oben rein, sondern drückt sich von unten durch die Mauern, die Mieter sind not amused, K auch nicht, allein, es geht wohl allen so und außer ständig alles aufzuwischen und die werthaltigeren Gegenstände in den höheren Etagen in Sicherheit zu bringen, kann man kaum was unternehmen.

Herr Buddenbohm fährt über Weihnachten auf Familienbesuch ins Ostwestfälische und schreibt Über die neue Seenplatte.

Über diesen Satz musste ich grinsen
Auf den Bäumen die lauernden großen Greifvögel, die sich über den neuen Gewässern wohl fragen, ob sie jetzt noch auf Seeadler umschulen sollen oder was.
allerdings ist diese Riesenüberflutung für die Tiere da draußen sicher ein noch viel größeres Problem als für die Mieter, die nur unerwünschtes Wasser im Keller haben. Ich möchte grade weder Bussard noch Feldmaus sein.

Heute war also wieder ein normaler Arbeitstag, man konnte Handwerker anrufen und sich sagen lassen, dass sie bis nächstes Jahr Weihnachten schon ausgebucht sind, das wird alles nicht so lustig demnächst.

Dafür konnten wir aber endlich wieder normal Einkaufen gehen, ich hatte ja schon fast Entzug. Gestern waren die Läden auch geöffnet, aber nur bis 14h, da konnte ich meinen Einkaufsdrang also nicht ausleben, weil ich erst um 15h aufgestanden bin.

Heute war alles normal, es gab sogar frische Ware, wenigstens hier muss man sich noch keine Sorgen machen.

Ich suchte noch vegane Zutaten zum Eintunken in einen Fonduetopf und fand das hier


Weil ich mir nicht sicher war, ob die Wildschweinkroketten fleischfrei, also nur aus Sellerie hergestellt waren, habe ich sie nicht gekauft, weil die Veganer kein Wildschwein essen und ich mag keinen Sellerie.

Vor der Tür stand dieses Gefährt


Ich habe keine Ahnung, wie der hintere Teil aussieht und wo er hingekommen ist, ich fand so ein halbes Rad aber ausreichend interessant, um es fotografisch festzuhalten.

Den Plan des Fondue-Essens habe ich heute endgültig gecancelt, ist alles viel zu umständlich. Viel schneller und bequemer ist es, wenn man das Fleisch in einer Pfanne brät und das Gemüse in einer zweiten, deutlich größeren Pfanne, auch, so können anschließend alle gleichzeitig essen und man spart sich große Mengen an Fettspritzerei. Morgen gibt es dann den zweiten Teil des Fondue-Essens zentral in einer Fritteuse zubereitet, da freue ich mich jetzt schon drauf
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Dienstag, 26. Dezember 2023
Alles auf ein Minimum runtergefahren
Wir nehmen das mit der Erholung ernst und machen hauptsächlich nichts.
Aufgestanden bin ich heute erst nach 15h und auch das nur mit innerlichem Murren, weil ich eigentlich auch um 15h noch keine Lust hatte. Ich hatte aber Hunger und Durst und mein Kopf juckte, weil das mit dem Haarewaschen nun schon zwei Tage über dem Wochenrhythmus war. Normalerweise ist Sonntags der Haarewaschtag, aber letzten Sonntag war Heiligabend und Montag hatte ich ganz ausgesprochen viel keine Lust, ich schob also. Nur heute begann es wirklich zu jucken, deshalb gab ich nach und so kam es, dass ich wenigstens eine Minimalaktivität unternahm.

Eigentlich war für heute Abend Fondue geplant (geschoben von gestern, da war der Onkel zum Essen da, deshalb gab es gestern etwas "normales"), aber heute hatte keiner Lust, denn Fondue ist zwar nicht so viel Arbeit bei der Vorbereitung aber beim Essen ist es anstrengend und wir waren alle zu faul.
Deshalb gab es heute überbackene Tortillachips und alle waren zufrieden.

Ich gehe jetzt gleich wieder ins Bett, ich bin schon seit fünfeinhalb Stunden außerhalb des Bettes unterwegs, da reicht, finde ich
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