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Freitag, 5. Februar 2021
Über das falsch aussprechen von Namen
anje, 23:50h
Mir ist heute aufgefallen, dass ich ein Problem damit habe, wenn Leute Namen falsch aussprechen.
Mich macht das interessanterweise sehr wütend, auch wenn ich gar nicht betroffen bin, oder vielleicht sogar präziser: Nur, wenn ich nicht betroffen bin.
Wenn jemand meinen Namen falsch ausspricht, was oft genug passiert, kann ich da meist sehr gelassen drüber hinweglächeln, ich berichtige den Menschen dann und erkläre, dass ich wirklich einfach Anje heiße, ohne Tee und ohne Kakao, also weder Antje noch Anke und die Diskussionen, die sich dann ergeben, wiederholen sich oft mit fast identischen Sätzen, der andere Mensch sagt, dass er so einen Namen ja noch nie gehört hat und ich gucke erstaunt und sage, dass ich mir das gar nicht vorstellen könne, ich höre den Namen täglich. An der Stelle trennt sich dann immer schon die gescheite Spreu vom Durchschnittsweizen, wer jetzt grinst, macht wenigstens auf der letzten Strecke noch Punkte gut.
Üblicherweise sind damit die Namensthemen dann aber auch auf Dauer geklärt, die Leute haben begriffen, wie ich heiße und sprechen meinen Namen korrekt aus. Englischsprachige Menschen haben ab und zu mit der Aussprache Probleme, denen erkläre ich dann, ich heiße wie Lasagne und sie sollten einfach das Las weglassen, dann geht es auch meist.
Was mich aber nachhaltig böse macht, sind Menschen, die trotz Korrektur und Hinweis die Namen anderer Menschen konsequent falsch aussprechen.
Heute war ein Mensch in dem Videocall, der einen Kollegen, der Bonnet mit Nachnamen heißt, wiederholt mit "Bonnett" adressierte.
Herr Bonnett wird das weiter ausführen...
Alle anderen Menschen sprachen den Namen korrekt französisch mit ohne "t" hinten aus, nur der eine, der übrigens der Chef der Truppe war, kümmerte sich einen feuchten Kehricht darum.
Ich war kurz davor, mich einzuschalten und den Chef ganz direkt zu fragen: Sagen Sie mal, Ihr Mitarbeiter für die IT, heißt der Bonnett oder Bonnet?
Ließ es dann aber bleiben und ärgerte mich nur leise vor mich hin.
Damit ich dem Chef nicht ungerechterweise eine für mich unverzeihliche Respektlosigkeit unterstelle, habe ich Herrn Bonnet vorsichtshalber noch selber gefragt, wie sein Name ausgesprochen wird und er bestätigte mir, dass es wirklich ein normaler französischer Name ist, bei dem das t hinten lautlos ist.
Damit war das geklärt und ich konnte mich in voller Berechtigung über diesen Chef aufregen.
Ich finde so ein Verhalten ganz ungemein respektlos, arrogant und in höchster Weise verachtenswert, grade weil der Chef es sicherlich nicht mit Absicht gemacht hat. Hätte er es mit Absicht gemacht, dann wäre es komplett anders zu beurteilen, dann wäre es Ausdruck einer Privatfehde zwischen den beiden und es ginge mich nichts an, jeder kämpft mit den Waffen, die ihm genehm sind, dann kann ich so etwas durchaus sportlich sehen und mich komplett raushalten.
Aber weil ich absolut sicher bin, dass der Chef es nicht mit Absicht gemacht hat, zeigt er durch dieses Verhalten nur seinen eigenen, schlechten Charakter.
Die Würde und die Persönlichkeit seiner Mitarbeiter sind ihm vollkommen egal, er behandelt sie wie abstrakte Dinge, Ministerium für Familie und Gedöns, abwertender kann man es kaum ausdrücken.
Der Name eines Menschen ist für mich etwas höchst individuelles und würdevolles, der Mensch wird durch seinen Namen repräsentiert, ohne Namen ist ein Mensch nichts. Dabei ist es zunächst mal egal, ob der Mensch Einfluss auf seinen Namen nehmen konnte oder nicht, der Name steht für den Menschen und umgekehrt. Wenn ich den Namen nicht wertschätze, dann schätze ich auch den Menschen dazu nicht.
Sich selber das Recht herauszunehmen, andererleuts Namen zu verunstalten, empfinde ich als ungemein übergriffig.
Die Entschuldigung "der macht das nicht mit Absicht, der bemerkt das gar nicht", ist aus meiner Sicht nur ein ausdrückliches Armutszeugnis für denjenigen, der sich so verhält.
'Ich bin so trampelig, dass ich ständig Leuten auf die Nase haue, mache das aber nicht mit Absicht, sondern merke das nicht' - ja sach mal, geht's noch? Wenn jemand das nicht merkt, dann hat er einen ganz akuten Mangel an Sozialverhalten - dann kann man ihn vielleicht in einer Schlägertruppe als Hiwi gebrauchen, aber nicht als Chef einer großen Firma.
Und ja, Sozialkompetenz ist eine wichtige Führungskompetenz, wer hier derart eklatante Mängel hat, der taugt eben nicht als Chef.
Jetzt ist es so, dass es durchaus eine Menge Menschen gibt, deren Namen spreche ich auch gerne falsch aus oder mache mich ausführlich über ihre Namen lustig. Frauen mit Doppelnamen sind für mich ein Dauerlästerthema und bei Menschen, die ich nicht leiden kann, finde ich es sehr lustig, ihren Namen zu verballhornen oder so zu tun, als könne ich mir den Namen nicht merken. Aber das mache ich alles in vollem Bewusstsein, grade weil ich Namensverschandelung als Werkzeug gegen diese Menschen verwenden will.
Jemand, der das aber nicht mit Absicht macht, sondern weil es ihm nicht die Mühe wert ist, sich selber besser zu kontrollieren, nun, der fällt bei mir eben einfach nur in die Kategorie "echtes Arschloch" und ich habe exakt Null Lust mit so jemandem wertschätzend zusammenzuarbeiten
.
Mich macht das interessanterweise sehr wütend, auch wenn ich gar nicht betroffen bin, oder vielleicht sogar präziser: Nur, wenn ich nicht betroffen bin.
Wenn jemand meinen Namen falsch ausspricht, was oft genug passiert, kann ich da meist sehr gelassen drüber hinweglächeln, ich berichtige den Menschen dann und erkläre, dass ich wirklich einfach Anje heiße, ohne Tee und ohne Kakao, also weder Antje noch Anke und die Diskussionen, die sich dann ergeben, wiederholen sich oft mit fast identischen Sätzen, der andere Mensch sagt, dass er so einen Namen ja noch nie gehört hat und ich gucke erstaunt und sage, dass ich mir das gar nicht vorstellen könne, ich höre den Namen täglich. An der Stelle trennt sich dann immer schon die gescheite Spreu vom Durchschnittsweizen, wer jetzt grinst, macht wenigstens auf der letzten Strecke noch Punkte gut.
Üblicherweise sind damit die Namensthemen dann aber auch auf Dauer geklärt, die Leute haben begriffen, wie ich heiße und sprechen meinen Namen korrekt aus. Englischsprachige Menschen haben ab und zu mit der Aussprache Probleme, denen erkläre ich dann, ich heiße wie Lasagne und sie sollten einfach das Las weglassen, dann geht es auch meist.
Was mich aber nachhaltig böse macht, sind Menschen, die trotz Korrektur und Hinweis die Namen anderer Menschen konsequent falsch aussprechen.
Heute war ein Mensch in dem Videocall, der einen Kollegen, der Bonnet mit Nachnamen heißt, wiederholt mit "Bonnett" adressierte.
Herr Bonnett wird das weiter ausführen...
Alle anderen Menschen sprachen den Namen korrekt französisch mit ohne "t" hinten aus, nur der eine, der übrigens der Chef der Truppe war, kümmerte sich einen feuchten Kehricht darum.
Ich war kurz davor, mich einzuschalten und den Chef ganz direkt zu fragen: Sagen Sie mal, Ihr Mitarbeiter für die IT, heißt der Bonnett oder Bonnet?
Ließ es dann aber bleiben und ärgerte mich nur leise vor mich hin.
Damit ich dem Chef nicht ungerechterweise eine für mich unverzeihliche Respektlosigkeit unterstelle, habe ich Herrn Bonnet vorsichtshalber noch selber gefragt, wie sein Name ausgesprochen wird und er bestätigte mir, dass es wirklich ein normaler französischer Name ist, bei dem das t hinten lautlos ist.
Damit war das geklärt und ich konnte mich in voller Berechtigung über diesen Chef aufregen.
Ich finde so ein Verhalten ganz ungemein respektlos, arrogant und in höchster Weise verachtenswert, grade weil der Chef es sicherlich nicht mit Absicht gemacht hat. Hätte er es mit Absicht gemacht, dann wäre es komplett anders zu beurteilen, dann wäre es Ausdruck einer Privatfehde zwischen den beiden und es ginge mich nichts an, jeder kämpft mit den Waffen, die ihm genehm sind, dann kann ich so etwas durchaus sportlich sehen und mich komplett raushalten.
Aber weil ich absolut sicher bin, dass der Chef es nicht mit Absicht gemacht hat, zeigt er durch dieses Verhalten nur seinen eigenen, schlechten Charakter.
Die Würde und die Persönlichkeit seiner Mitarbeiter sind ihm vollkommen egal, er behandelt sie wie abstrakte Dinge, Ministerium für Familie und Gedöns, abwertender kann man es kaum ausdrücken.
Der Name eines Menschen ist für mich etwas höchst individuelles und würdevolles, der Mensch wird durch seinen Namen repräsentiert, ohne Namen ist ein Mensch nichts. Dabei ist es zunächst mal egal, ob der Mensch Einfluss auf seinen Namen nehmen konnte oder nicht, der Name steht für den Menschen und umgekehrt. Wenn ich den Namen nicht wertschätze, dann schätze ich auch den Menschen dazu nicht.
Sich selber das Recht herauszunehmen, andererleuts Namen zu verunstalten, empfinde ich als ungemein übergriffig.
Die Entschuldigung "der macht das nicht mit Absicht, der bemerkt das gar nicht", ist aus meiner Sicht nur ein ausdrückliches Armutszeugnis für denjenigen, der sich so verhält.
'Ich bin so trampelig, dass ich ständig Leuten auf die Nase haue, mache das aber nicht mit Absicht, sondern merke das nicht' - ja sach mal, geht's noch? Wenn jemand das nicht merkt, dann hat er einen ganz akuten Mangel an Sozialverhalten - dann kann man ihn vielleicht in einer Schlägertruppe als Hiwi gebrauchen, aber nicht als Chef einer großen Firma.
Und ja, Sozialkompetenz ist eine wichtige Führungskompetenz, wer hier derart eklatante Mängel hat, der taugt eben nicht als Chef.
Jetzt ist es so, dass es durchaus eine Menge Menschen gibt, deren Namen spreche ich auch gerne falsch aus oder mache mich ausführlich über ihre Namen lustig. Frauen mit Doppelnamen sind für mich ein Dauerlästerthema und bei Menschen, die ich nicht leiden kann, finde ich es sehr lustig, ihren Namen zu verballhornen oder so zu tun, als könne ich mir den Namen nicht merken. Aber das mache ich alles in vollem Bewusstsein, grade weil ich Namensverschandelung als Werkzeug gegen diese Menschen verwenden will.
Jemand, der das aber nicht mit Absicht macht, sondern weil es ihm nicht die Mühe wert ist, sich selber besser zu kontrollieren, nun, der fällt bei mir eben einfach nur in die Kategorie "echtes Arschloch" und ich habe exakt Null Lust mit so jemandem wertschätzend zusammenzuarbeiten
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Donnerstag, 4. Februar 2021
Minus erledigt
anje, 23:00h
Uff, Donnerstag!
Morgen noch einmal Home-Office mit einem fünf Stunden Videocall und dann ist Wochenende.
Rückwärts betrachtet ging die Woche erstaunlicherweise wieder angemessen zügig vorbei, aber ich weiß noch sehr gut, wie entmutigt ich am Dienstag und am Mittwoch war, weil ich das Gefühl hatte, das zieht sich hier alles wie Kaugummi.
Heute dagegen bin ich den ganzen Tag im Dauerlauf durch die Termine gehetzt bin und am Ende des Tages war die Inbox doppelt so voll wie zu Beginn des Tages. Heute hatte ich deshalb überhaupt keine Zeit entmutigt zu sein.
Weder entmutigt noch gestresst, nicht genervt oder irgendeine andere emotional anstrengende Regung, es war einfach zu viel zu tun als dass noch Platz für Mimimi gewesen wäre.
Und weil ich heute jede Menge nicht geschafft habe, wird das morgen auch ein langer Tag, die geplante Fahrt nach Borkum habe ich deshalb eben auf die 12h Fähre am Samstag verschoben, dafür bleibe ich dann bis Mittwoch und bringe mit N zusammen das Haus wieder auf den Nullzustand zurück. Ich finde das einen vernünftigen Kompromiss und bin grade sehr zufrieden mit meiner Entscheidung
.
Morgen noch einmal Home-Office mit einem fünf Stunden Videocall und dann ist Wochenende.
Rückwärts betrachtet ging die Woche erstaunlicherweise wieder angemessen zügig vorbei, aber ich weiß noch sehr gut, wie entmutigt ich am Dienstag und am Mittwoch war, weil ich das Gefühl hatte, das zieht sich hier alles wie Kaugummi.
Heute dagegen bin ich den ganzen Tag im Dauerlauf durch die Termine gehetzt bin und am Ende des Tages war die Inbox doppelt so voll wie zu Beginn des Tages. Heute hatte ich deshalb überhaupt keine Zeit entmutigt zu sein.
Weder entmutigt noch gestresst, nicht genervt oder irgendeine andere emotional anstrengende Regung, es war einfach zu viel zu tun als dass noch Platz für Mimimi gewesen wäre.
Und weil ich heute jede Menge nicht geschafft habe, wird das morgen auch ein langer Tag, die geplante Fahrt nach Borkum habe ich deshalb eben auf die 12h Fähre am Samstag verschoben, dafür bleibe ich dann bis Mittwoch und bringe mit N zusammen das Haus wieder auf den Nullzustand zurück. Ich finde das einen vernünftigen Kompromiss und bin grade sehr zufrieden mit meiner Entscheidung
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Mittwoch, 3. Februar 2021
Keiner weiß was
anje, 23:49h
Im Moment bin ich ein bisschen angestrengt, um es vorsichtig auszudrücken, der Leiter Rechnungswesen steckte heute kurz seinen Kopf in mein Büro und verschwand sofort wieder. "Hui, Sie sind mir zu gestresst, da komme ich lieber ein ander Mal wieder." - Sehr praktisch, wenn Mitarbeiter das registrieren, bevor ich sie angebölkt habe, rettet einen Großteil der eh schon knappen Stimmung.
Aus dem Mutterhaus kam die Meldung, dass es dieses Jahr keinen Extraurlaub für Rosenmontag gibt, weil es schließlich nichts zu feiern gibt. Ich finde das sehr schade, ich habe die Karnevalstage grundsätzlich genutzt, um mich nach Borkum zu verpieseln, aber dann ziehen wir den Februar dieses Jahr eben ohne Schaffenspause non stop durch.
Die Krankenkasse schickte mir Bezugsscheine für FFP2 Masken, was mich verwunderte, weil ich noch unter 60 bin. Meine einzige Erklärung war daher, dass ich dort wohl doch als Risikogruppe geführt werde, dann steht meine COPD-Diagnose also irgendwo in meinen Krankenkassenunterlagen. Fand ich sehr praktisch und auch naheliegend, die Krankenkassen bezahlen ja alle Behandlungen, dann wissen sie natürlich auch, wer welche Krankheit hat. Also habe ich die Krankenkasse angerufen, weil ich dachte, dass sie mir dann auch sagen können, wie das mit der vorgezogenen Impfberechtigung funktioniert - und erfuhr, dass der Versand der Berechtigungsscheine ein Systemfehler war und dass sie keineswegs irgendwelche Risikogruppenklassifizierung vornehmen, dafür sollte ich mal lieber meinen Arzt anrufen und mich ansonsten über die grundlose Zusendung der Maskenbezugsscheine freuen. Hätte ich Glück gehabt.
Mein Arzt erzählte mir dann, dass er überhaupt keine Ahnung hat, wie das mit dem Impfen und den Risikogruppen funktioniert, er hätte bisher exakt 0, in Worten: Null - Information von irgendeiner Seite darüber erhalten und im übrigen wäre ich auch die erste, die danach fragte. Ich solle mal lieber die Krankenkasse anrufen, die müsste da Bescheid wissen.
In Excel nennt man sowas einen Zirkelbezug, ich fragte also Tante Google, doch die spuckte auch nur widersprüchliche und nutzlose Informationen aus.
Meine Fragerei geht schon damit los, dass ich nicht weiß, in welchem Bundeland ich geimpft werden könnte. Meine Krankenkasse führt mich mit Adresse in NRW, meine Meldeadresse ist aber in Niedersachsen und wer ist jetzt für mich zuständig?
Ich finde das durchaus spannend, wie wenig man an Information dazu überhaupt findet.
Aber immerhin weiß ich jetzt, dass keiner was weiß und dass ich nicht schuld bin, weil ich mich nicht darum gekümmert habe.
Ich warte einfach noch mal zwei Wochen, vielleicht klappt es ja dann, sonst ist es eben wie es ist, Unwissenheit breitet sich aus über der Bundesrepublik Deutschland
.
Aus dem Mutterhaus kam die Meldung, dass es dieses Jahr keinen Extraurlaub für Rosenmontag gibt, weil es schließlich nichts zu feiern gibt. Ich finde das sehr schade, ich habe die Karnevalstage grundsätzlich genutzt, um mich nach Borkum zu verpieseln, aber dann ziehen wir den Februar dieses Jahr eben ohne Schaffenspause non stop durch.
Die Krankenkasse schickte mir Bezugsscheine für FFP2 Masken, was mich verwunderte, weil ich noch unter 60 bin. Meine einzige Erklärung war daher, dass ich dort wohl doch als Risikogruppe geführt werde, dann steht meine COPD-Diagnose also irgendwo in meinen Krankenkassenunterlagen. Fand ich sehr praktisch und auch naheliegend, die Krankenkassen bezahlen ja alle Behandlungen, dann wissen sie natürlich auch, wer welche Krankheit hat. Also habe ich die Krankenkasse angerufen, weil ich dachte, dass sie mir dann auch sagen können, wie das mit der vorgezogenen Impfberechtigung funktioniert - und erfuhr, dass der Versand der Berechtigungsscheine ein Systemfehler war und dass sie keineswegs irgendwelche Risikogruppenklassifizierung vornehmen, dafür sollte ich mal lieber meinen Arzt anrufen und mich ansonsten über die grundlose Zusendung der Maskenbezugsscheine freuen. Hätte ich Glück gehabt.
Mein Arzt erzählte mir dann, dass er überhaupt keine Ahnung hat, wie das mit dem Impfen und den Risikogruppen funktioniert, er hätte bisher exakt 0, in Worten: Null - Information von irgendeiner Seite darüber erhalten und im übrigen wäre ich auch die erste, die danach fragte. Ich solle mal lieber die Krankenkasse anrufen, die müsste da Bescheid wissen.
In Excel nennt man sowas einen Zirkelbezug, ich fragte also Tante Google, doch die spuckte auch nur widersprüchliche und nutzlose Informationen aus.
Meine Fragerei geht schon damit los, dass ich nicht weiß, in welchem Bundeland ich geimpft werden könnte. Meine Krankenkasse führt mich mit Adresse in NRW, meine Meldeadresse ist aber in Niedersachsen und wer ist jetzt für mich zuständig?
Ich finde das durchaus spannend, wie wenig man an Information dazu überhaupt findet.
Aber immerhin weiß ich jetzt, dass keiner was weiß und dass ich nicht schuld bin, weil ich mich nicht darum gekümmert habe.
Ich warte einfach noch mal zwei Wochen, vielleicht klappt es ja dann, sonst ist es eben wie es ist, Unwissenheit breitet sich aus über der Bundesrepublik Deutschland
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Dienstag, 2. Februar 2021
Stückwerk
anje, 23:50h
Der Tag war heute ein wenig zerstückelt und ich frage mich im Nachhinein, womit ich meine Zeit verbracht habe, weil mir spontan keine produktiven Ergebnisse einfallen. Aber wenn meine Tagesergebnisse genauso zerstückelt sind wie der Tag selber, dann passt das wohl.
Ich habe mir Menschen angesehen und mich gefragt, warum sich so viele Blondinen den Ansatz schwarz färben. Und wenn sie sich nicht den Ansatz schwarz färben, dann doch wenigstens die Augenbrauen. Das scheint eine neue Mode zu sein, die mich gewaltig irritiert, weil ich einfach nicht verstehen kann, warum Menschen das tun. Zumal die Kombination blonde Haare und schwarze Augenbrauen ja auch noch jeden Morgen neu gemalt werden muss, das ist also definitiv eine nachhaltige Vorsatztat. Oder machen die Leute das alles auswendig und schauen nicht einmal dabei in Spiegel? Weil, sonst müsste es ihnen doch auffallen, wie albern das aussieht.
Außerdem war heute der Wirtschaftsprüfer mit dem Dutt wieder da. Ich finde das immer lustig, weil ich mich dann vor allem über die Kollegen amüsiere, die heimlich hinter ihm her kichern und tuscheln. Corona hin oder her, wenn ein Wirtschaftsprüfer mit Dutt auftaucht, dann muss man dafür die Köpfe zusammenstecken. Dabei hat der sich noch nicht mal die Augenbrauen schwarz gemalt, was ich schon fast erstaunlich finde, weil, da käme es doch nun auch nicht mehr drauf an.
Am Nachmittag ein längerer Videocall mit den Geschäftsführern einer neuen Stiftung. Vorgestellt wurde ein ausführliches Programmpapier, das vor Bullshit-Bingo-Buzzwords nur so strotzte. Man möchte vor allem Leuchtturmprojekte mit Strahlkraft fördern, innovative Ideen anschieben und Inklusion in der Mitte der Gesellschaft verankern.
Über das dauernde Bestreben, alle Randgruppen in die Mitte der Gesellschaft zu verschieben, muss ich ja sowieso ständig kichern.
Gesellschaftliche Gentrifizierung.
Nachher leben alle Menschen ohne Besonderheiten am Rand der Gesellschaft, weil in der Mitte kein Platz mehr ist.
Und dann fordert man als nächstes mal wieder die Abschaffung der Hauptschulen, weil es Schüler ausgrenzt, dafür braucht man aber eine zusätzliche Elitenförderung, die über das gymnasiale Niveau herausgeht.
Wir verändern die Realität einfach durch Umbenennung, so einfach geht das
.
Ich habe mir Menschen angesehen und mich gefragt, warum sich so viele Blondinen den Ansatz schwarz färben. Und wenn sie sich nicht den Ansatz schwarz färben, dann doch wenigstens die Augenbrauen. Das scheint eine neue Mode zu sein, die mich gewaltig irritiert, weil ich einfach nicht verstehen kann, warum Menschen das tun. Zumal die Kombination blonde Haare und schwarze Augenbrauen ja auch noch jeden Morgen neu gemalt werden muss, das ist also definitiv eine nachhaltige Vorsatztat. Oder machen die Leute das alles auswendig und schauen nicht einmal dabei in Spiegel? Weil, sonst müsste es ihnen doch auffallen, wie albern das aussieht.
Außerdem war heute der Wirtschaftsprüfer mit dem Dutt wieder da. Ich finde das immer lustig, weil ich mich dann vor allem über die Kollegen amüsiere, die heimlich hinter ihm her kichern und tuscheln. Corona hin oder her, wenn ein Wirtschaftsprüfer mit Dutt auftaucht, dann muss man dafür die Köpfe zusammenstecken. Dabei hat der sich noch nicht mal die Augenbrauen schwarz gemalt, was ich schon fast erstaunlich finde, weil, da käme es doch nun auch nicht mehr drauf an.
Am Nachmittag ein längerer Videocall mit den Geschäftsführern einer neuen Stiftung. Vorgestellt wurde ein ausführliches Programmpapier, das vor Bullshit-Bingo-Buzzwords nur so strotzte. Man möchte vor allem Leuchtturmprojekte mit Strahlkraft fördern, innovative Ideen anschieben und Inklusion in der Mitte der Gesellschaft verankern.
Über das dauernde Bestreben, alle Randgruppen in die Mitte der Gesellschaft zu verschieben, muss ich ja sowieso ständig kichern.
Gesellschaftliche Gentrifizierung.
Nachher leben alle Menschen ohne Besonderheiten am Rand der Gesellschaft, weil in der Mitte kein Platz mehr ist.
Und dann fordert man als nächstes mal wieder die Abschaffung der Hauptschulen, weil es Schüler ausgrenzt, dafür braucht man aber eine zusätzliche Elitenförderung, die über das gymnasiale Niveau herausgeht.
Wir verändern die Realität einfach durch Umbenennung, so einfach geht das
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Montag, 1. Februar 2021
Dinge erledigt und ein langes Telefonat geführt
anje, 23:24h
Weil ich mit einer Kaufinteressentin, die Dinge persönlich anschauen und abholen wollte, 17h vereinbart hatte, hatte ich heute einen wichtigen Grund, das Büro entsprechend früh zu verlassen und war dann auch tatsächlich Punkt 16.59h zuhause. Natürlich wartete die Dame schon vor der Tür als ich kam, ich fand aber, ich musste deshalb kein schlechtes Gewissen haben, wenn 17h vereinbart ist, dann ist 16.59h pünktlich genug.
Um 17.30h war sie wieder weg, immerhin hatte sie aber einen Stapel Kram mitgenommen, jedes Teil, das das Haus verlässt, ist ein gutes Teil.
Heute hatte mal wieder der Briefträger Zeit für unsere Straße, dementsprechend war es gleich wieder ein ganzer Stapel Post, der bei uns im Briefkasten gelandet war. Unter anderem ein Steuerbescheid, gegen den ich sofort Einspruch eingelegt habe, weil das Finanzamt einen Fehler, den ich in der Steuererklärung gemacht habe, durch einen noch größeren Fehler "korrigiert" hat, es dauert eine Weile bis ich begriff, wie die völlig abstrusen Zahlen in diesem Bescheid zu erklären waren.
Wenn ich solche Dinge sofort, wenn sie eintrudeln, auch bearbeite, dann machen sie am wenigsten Arbeit, weil ich keinerlei Energie benötige, um Ausreden für Fristverlängerungen zu erdenken. An diesen Fall konnte ich also sofort einen Haken dran machen, die korrigierte Steuererklärung ist schon elektronisch übermittelt, der Einspruch geschrieben, ausgedruckt, eingetütet und frankiert und insgesamt ist alles in der Akte abgelegt und schon wieder weggeräumt. Wie bei so richtig ordentlichen Menschen.
Die restliche Post ist auch bereits eingescannt, bearbeitet und abgelegt und danke, ja, es geht mir gut, kein Grund, sich Sorge um mein Wohlbefinden zu machen, solche Schübe habe ich manchmal, das vergeht auch alles wieder.
Dann kam K nach Hause, schmiss sich in seine Home-Office-Hose (übrigens Info an N: Größe 5, ich habe extra nachgesehen, wusste ich's doch) schnappte sich den Bohrer und begann die Wand zu durchlöchern, weil er ja einen neuen Fernseher mit einer neuen Halterung gekauft hatte und das bedeutet, es brauchte neue Löcher.
Ich konnte ihm grade noch den Staubsauger beim Bohren halten, weil kurz nach dem er das letzte Loch gebohrt hatte, mein Telefon klingelte und ich mich dann anderthalb Stunden lang mit einer mir bis dahin gänzlich unbekannten Anwältin aus München unterhalten habe. Die hatte ein gemeinsamer Bekannter an mich verwiesen, weil ich gesagt habe, dass ich zu jeder Unterstützung bereit bin, um den ehemaligen Geschäftsführern von CWs Gesellschaft die Pest an den Hals zu klagen und dass ich keinen Cent haben möchte, wenn man da noch Geld rausholen kann, das dürfen alles die Anwälte behalten, komplett, ich möchte nur, dass diese Typen drankommen wegen Betrug, Unterschlagung, Erpressung und allem, was man sich sonst noch so an Gemeinheiten ausdenken kann.
Also habe ich dieser Anwältin 90 Minuten lang den Sachverhalt mit Hintergründen erzählt und das, was sie am alleröftesten sagte, war "Das ist ja Wahnsinn, das glaubt man doch gar nicht." Wir waren uns nachher einig, dass das Verhalten dieser Geschäftsführer vom Prinzip viele Ähnlichkeiten mit dem Fall "wirecard" hat, nur dass hier die absoluten Zahlen etwas kleiner sind, aber immer noch groß genug, als dass eine große Anwaltskanzlei angebissen hat, sich jetzt rein auf Erfolgsbasis mit dem Fall zu beschäftigen und wenn es denen wirklich gelingt, diesen Widerlingen das Handwerk zu legen, dann machte mich das ungemein froh.
Nun, wir werden sehen, einen Versuch ist es aber auf alle Fälle wert.
Als ich nach dem Telefonat wieder runterkam, war K grade fertig mit der Gesamtmontage des Fernsehers und der Fernsehhalterung, das sieht jetzt alles ganz ungemein schick und edel und überhaupt natürlich viel schöner als vorher aus, wir sind uns beide einig, dass wir diesen Fernseher samt Halterung ganz bestimmt mitnehmen, wenn wir umziehen
.
Um 17.30h war sie wieder weg, immerhin hatte sie aber einen Stapel Kram mitgenommen, jedes Teil, das das Haus verlässt, ist ein gutes Teil.
Heute hatte mal wieder der Briefträger Zeit für unsere Straße, dementsprechend war es gleich wieder ein ganzer Stapel Post, der bei uns im Briefkasten gelandet war. Unter anderem ein Steuerbescheid, gegen den ich sofort Einspruch eingelegt habe, weil das Finanzamt einen Fehler, den ich in der Steuererklärung gemacht habe, durch einen noch größeren Fehler "korrigiert" hat, es dauert eine Weile bis ich begriff, wie die völlig abstrusen Zahlen in diesem Bescheid zu erklären waren.
Wenn ich solche Dinge sofort, wenn sie eintrudeln, auch bearbeite, dann machen sie am wenigsten Arbeit, weil ich keinerlei Energie benötige, um Ausreden für Fristverlängerungen zu erdenken. An diesen Fall konnte ich also sofort einen Haken dran machen, die korrigierte Steuererklärung ist schon elektronisch übermittelt, der Einspruch geschrieben, ausgedruckt, eingetütet und frankiert und insgesamt ist alles in der Akte abgelegt und schon wieder weggeräumt. Wie bei so richtig ordentlichen Menschen.
Die restliche Post ist auch bereits eingescannt, bearbeitet und abgelegt und danke, ja, es geht mir gut, kein Grund, sich Sorge um mein Wohlbefinden zu machen, solche Schübe habe ich manchmal, das vergeht auch alles wieder.
Dann kam K nach Hause, schmiss sich in seine Home-Office-Hose (übrigens Info an N: Größe 5, ich habe extra nachgesehen, wusste ich's doch) schnappte sich den Bohrer und begann die Wand zu durchlöchern, weil er ja einen neuen Fernseher mit einer neuen Halterung gekauft hatte und das bedeutet, es brauchte neue Löcher.
Ich konnte ihm grade noch den Staubsauger beim Bohren halten, weil kurz nach dem er das letzte Loch gebohrt hatte, mein Telefon klingelte und ich mich dann anderthalb Stunden lang mit einer mir bis dahin gänzlich unbekannten Anwältin aus München unterhalten habe. Die hatte ein gemeinsamer Bekannter an mich verwiesen, weil ich gesagt habe, dass ich zu jeder Unterstützung bereit bin, um den ehemaligen Geschäftsführern von CWs Gesellschaft die Pest an den Hals zu klagen und dass ich keinen Cent haben möchte, wenn man da noch Geld rausholen kann, das dürfen alles die Anwälte behalten, komplett, ich möchte nur, dass diese Typen drankommen wegen Betrug, Unterschlagung, Erpressung und allem, was man sich sonst noch so an Gemeinheiten ausdenken kann.
Also habe ich dieser Anwältin 90 Minuten lang den Sachverhalt mit Hintergründen erzählt und das, was sie am alleröftesten sagte, war "Das ist ja Wahnsinn, das glaubt man doch gar nicht." Wir waren uns nachher einig, dass das Verhalten dieser Geschäftsführer vom Prinzip viele Ähnlichkeiten mit dem Fall "wirecard" hat, nur dass hier die absoluten Zahlen etwas kleiner sind, aber immer noch groß genug, als dass eine große Anwaltskanzlei angebissen hat, sich jetzt rein auf Erfolgsbasis mit dem Fall zu beschäftigen und wenn es denen wirklich gelingt, diesen Widerlingen das Handwerk zu legen, dann machte mich das ungemein froh.
Nun, wir werden sehen, einen Versuch ist es aber auf alle Fälle wert.
Als ich nach dem Telefonat wieder runterkam, war K grade fertig mit der Gesamtmontage des Fernsehers und der Fernsehhalterung, das sieht jetzt alles ganz ungemein schick und edel und überhaupt natürlich viel schöner als vorher aus, wir sind uns beide einig, dass wir diesen Fernseher samt Halterung ganz bestimmt mitnehmen, wenn wir umziehen
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Sonntag, 31. Januar 2021
Und zurück
anje, 23:53h
So Pendlerwochenenden vergehen erstaunlicherweise noch schneller als Schlunzwochenenden.
Nicht, dass die letzten zwei Monate, in denen ich mich am Wochenende sozusagen gar nicht bewegt habe, nicht auch wie ein Fingerschnipp verflogen wären, aber da habe ich gedacht, das läge daran, dass ich das Nichtstun so sehr genossen habe und Dinge, die man genießt, gehen immer viel zu schnell vorbei.
An Pendlerwochenenden schreckt mich der Reiseanteil grundsätzlich vorher enorm, weil ich mir einbilde, diese Fahrerei dauert ewig und zieht sich wie Kaugummi, wenn ich dann aber wieder auf der Rückfahrt bin, bin ich regelmäßig erstaunt, wie schnell das doch alles ging und dass ich zwar einerseits ständig mit irgendwas beschäftigt war, andererseits aber längst nicht alles geschafft habe, was ich gerne hätte tun wollen.
Wahrnehmungsbias?
Wir sind also wieder zurück auf dem Festland, es war ein sehr, sehr schönes Wochenende. Erst als ich gestern am Meer langgelaufen bin, fiel mir auf, wie sehr ich das tatsächlich vermisst habe. Die letzten zwei Monate habe ich mir nämlich selber recht erfolgreich eingeredet, dass ich vollkommen zufrieden damit bin, einfach drinnen im Haus zu bleiben und dass es deshalb völlig egal ist, wo das Haus steht, so lange es ausreichend komfortabel und geräumig ist, was ja zum Glück für jedes meiner beiden Zuhauses gilt.
Aber im direkten Vergleich ist das Borkumhaus dann doch der schönere place to be.
Es hat halt eine Umgebung, in der sogar ich gerne draußen bin.
Außerdem hat es einen Kaminofen.
Und es gehört mir. Der Unterschied im Gefühl zwischen "gemietet" und "meins" ist faszinierend groß.
Beim Grevenhaus kommt dazu, dass wir ja jetzt schon ganz sicher wissen, dass wir nicht mehr sehr lange dort wohnen werden. Vielleicht noch so drei bis maximal vier Jahre und das führt dazu, dass ich innerlich schon auf "finale Bewirtschaftung" umgeschaltet habe. Ich hoffen sehr, dass die Küchengeräte noch so lange durchhalten, weil sich eine Neuanschaffung überhaupt nicht lohnen würde, dasselbe gilt für den Rest der Einrichtung, die "ans Haus angepasst" ist und natürlich wird nichts mehr renoviert oder neu gemacht. D.h. ein neues Sofa wird es erst für das neue Haus geben, genauso wie neue Schreibtische und überhaupt die gesamte, grundsätzliche Ablauflogistik. Das führt dazu, dass ich im Grevenhaus jetzt nur noch wie auf dem Sprung lebe, es ist zu einer Zwischenstation ohne eigene Zukunft geworden.
Das Borkumhaus dagegen ist mitten im Umbau. An allen Ecken sprudeln die Pläne, was man alles noch besser und schöner und komfortabler machen könnte.
Die neuen Haustüren waren ein erster Schritt, die neuen Fenster sind schon auf der Insel und müssen nur noch eingebaut werden, das Ganze zieht zwangsläufig eine Innenrenovierung nach sich und K plant, den gesamten Küchen- und Wohnbereich im Erdgeschoss zu renovieren, mit neuem Boden, neuen Tapeten usw., das gibt dann einen völlig neuen Look.
Die Änderungen im Außenbereich sind ja auch schon fest eingeplant und dann hätte ich gerne noch zwei neue Bäder, dann haben wir das gesamte Haus einmal durcherneuert. Das Borkumhaus wird also noch länger eine Baustelle bleiben, aber genau darin steckt ja das positive Zukunftsgefühl. Das wird toll.
Das Grevenhaus dagegen, das war mal ganz nett, in der Vergangenheit, jetzt ist es nur noch praktisch und man arrangiert sich, aber die Zukunft samt allen Plänen und Ideen, die spielt sich woanders ab und deshalb vergeht die Zeit im Grevenhaus langsamer, weil man hauptsächlich mit Abwarten beschäftigt ist.
Auf Borkum wurde heute der große Schreibtisch ausgeräumt und schon mal ins Erdgeschoss getragen, es ist toll, wenn man sieht, wie sich die Dinge verändern.

Es ist auch mal wieder eine Chance, zum Aufräumen, Aussortieren und Wegwerfen, das ist sehr sinnvoll, wenn man solche Aktionen alle 2-3 Jahre mal macht. Vor drei Jahren haben wir auch einmal alle Dinge, die in diesem Schreibtisch untergebracht waren, sortiert und gesichtet, vieles davon wurde dann drei Jahre nicht angefasst, aber erst heute können wir es endgültig mit einem guten Gefühl für immer aussortieren.
Alte MP3-Player sind jetzt nicht mehr nur alt, sondern auch gefühlt nutzlos, vor drei Jahren war da noch der leichte Zweifel "naja, wer weiß, vielleicht als Ersatz oder Notfall, besser mal aufheben", heute gibt es diesen Zweifel nicht mehr, zu sicher hat sich die neue Technik von alten MP3-Playern entfernt.
Das gilt auch für Taschenrechner und Rechenmaschinen, für CDs und CD-Rohlinge samt Beschriftungsapperatur. Ich habe übrigens auch alle Einstärken-Lesebrillen in den Müll geworfen, auch für diese gibt es keine Nutzung mehr, auch nicht im Notfall
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Nicht, dass die letzten zwei Monate, in denen ich mich am Wochenende sozusagen gar nicht bewegt habe, nicht auch wie ein Fingerschnipp verflogen wären, aber da habe ich gedacht, das läge daran, dass ich das Nichtstun so sehr genossen habe und Dinge, die man genießt, gehen immer viel zu schnell vorbei.
An Pendlerwochenenden schreckt mich der Reiseanteil grundsätzlich vorher enorm, weil ich mir einbilde, diese Fahrerei dauert ewig und zieht sich wie Kaugummi, wenn ich dann aber wieder auf der Rückfahrt bin, bin ich regelmäßig erstaunt, wie schnell das doch alles ging und dass ich zwar einerseits ständig mit irgendwas beschäftigt war, andererseits aber längst nicht alles geschafft habe, was ich gerne hätte tun wollen.
Wahrnehmungsbias?
Wir sind also wieder zurück auf dem Festland, es war ein sehr, sehr schönes Wochenende. Erst als ich gestern am Meer langgelaufen bin, fiel mir auf, wie sehr ich das tatsächlich vermisst habe. Die letzten zwei Monate habe ich mir nämlich selber recht erfolgreich eingeredet, dass ich vollkommen zufrieden damit bin, einfach drinnen im Haus zu bleiben und dass es deshalb völlig egal ist, wo das Haus steht, so lange es ausreichend komfortabel und geräumig ist, was ja zum Glück für jedes meiner beiden Zuhauses gilt.
Aber im direkten Vergleich ist das Borkumhaus dann doch der schönere place to be.
Es hat halt eine Umgebung, in der sogar ich gerne draußen bin.
Außerdem hat es einen Kaminofen.
Und es gehört mir. Der Unterschied im Gefühl zwischen "gemietet" und "meins" ist faszinierend groß.
Beim Grevenhaus kommt dazu, dass wir ja jetzt schon ganz sicher wissen, dass wir nicht mehr sehr lange dort wohnen werden. Vielleicht noch so drei bis maximal vier Jahre und das führt dazu, dass ich innerlich schon auf "finale Bewirtschaftung" umgeschaltet habe. Ich hoffen sehr, dass die Küchengeräte noch so lange durchhalten, weil sich eine Neuanschaffung überhaupt nicht lohnen würde, dasselbe gilt für den Rest der Einrichtung, die "ans Haus angepasst" ist und natürlich wird nichts mehr renoviert oder neu gemacht. D.h. ein neues Sofa wird es erst für das neue Haus geben, genauso wie neue Schreibtische und überhaupt die gesamte, grundsätzliche Ablauflogistik. Das führt dazu, dass ich im Grevenhaus jetzt nur noch wie auf dem Sprung lebe, es ist zu einer Zwischenstation ohne eigene Zukunft geworden.
Das Borkumhaus dagegen ist mitten im Umbau. An allen Ecken sprudeln die Pläne, was man alles noch besser und schöner und komfortabler machen könnte.
Die neuen Haustüren waren ein erster Schritt, die neuen Fenster sind schon auf der Insel und müssen nur noch eingebaut werden, das Ganze zieht zwangsläufig eine Innenrenovierung nach sich und K plant, den gesamten Küchen- und Wohnbereich im Erdgeschoss zu renovieren, mit neuem Boden, neuen Tapeten usw., das gibt dann einen völlig neuen Look.
Die Änderungen im Außenbereich sind ja auch schon fest eingeplant und dann hätte ich gerne noch zwei neue Bäder, dann haben wir das gesamte Haus einmal durcherneuert. Das Borkumhaus wird also noch länger eine Baustelle bleiben, aber genau darin steckt ja das positive Zukunftsgefühl. Das wird toll.
Das Grevenhaus dagegen, das war mal ganz nett, in der Vergangenheit, jetzt ist es nur noch praktisch und man arrangiert sich, aber die Zukunft samt allen Plänen und Ideen, die spielt sich woanders ab und deshalb vergeht die Zeit im Grevenhaus langsamer, weil man hauptsächlich mit Abwarten beschäftigt ist.
Auf Borkum wurde heute der große Schreibtisch ausgeräumt und schon mal ins Erdgeschoss getragen, es ist toll, wenn man sieht, wie sich die Dinge verändern.

Es ist auch mal wieder eine Chance, zum Aufräumen, Aussortieren und Wegwerfen, das ist sehr sinnvoll, wenn man solche Aktionen alle 2-3 Jahre mal macht. Vor drei Jahren haben wir auch einmal alle Dinge, die in diesem Schreibtisch untergebracht waren, sortiert und gesichtet, vieles davon wurde dann drei Jahre nicht angefasst, aber erst heute können wir es endgültig mit einem guten Gefühl für immer aussortieren.
Alte MP3-Player sind jetzt nicht mehr nur alt, sondern auch gefühlt nutzlos, vor drei Jahren war da noch der leichte Zweifel "naja, wer weiß, vielleicht als Ersatz oder Notfall, besser mal aufheben", heute gibt es diesen Zweifel nicht mehr, zu sicher hat sich die neue Technik von alten MP3-Playern entfernt.
Das gilt auch für Taschenrechner und Rechenmaschinen, für CDs und CD-Rohlinge samt Beschriftungsapperatur. Ich habe übrigens auch alle Einstärken-Lesebrillen in den Müll geworfen, auch für diese gibt es keine Nutzung mehr, auch nicht im Notfall
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Samstag, 30. Januar 2021
Sonne, Strand und Eis
anje, 23:32h
Gestern habe ich mich noch gefragt, weshalb es Leute bei diesem Wetter hier auf die Insel drängt, heute weiß ich es: weil es einfach toll ist.

Es hatte immer noch Minustemperaturen, dazu aber ein knackeblauer Himmel und kaum Wind, bei diesem Wetter war selbst ich Drinnenhocker hell begeistert von einer ausführlichen Tour übern Strand.

Warm eingepackt finde ich Minustemperaturen ja nicht schlimm, aber ideale Wassersportverhältnisse stelle ich mir schon anders vor, wenngleich bis auf die Temperaturen die sonstigen Parameter sicherlich perfekt waren, zumindest für die Wassersportler, die wir da draußen gesehen haben. Am Südstrand, also fast vor unserer Haustür, paddelten zwei Kanuten rum, am Nordstrand, dem Strand mit der vorgelagerten Sandbank, waren sogar ein paar Standup-Paddler unterwegs, ich war zufrieden mit meinen warmen Schneestiefeln ein wenig im Spülsaum rumzupatschen und verwegen auf den Buhnen rumzuturnen.

Erst liefen wir zu Fuß am Strand vor unserer Haustür rum, dann holten wir die Räder und fuhren über die Promenade bis zum Hauptstrand, dort entdeckte K dann die Treppe in die Borkumer Unterwelt.

Nach einem Schlenker durchs Dorf fuhren wir dann vorsichtig bis zum Onkel, auf den Straßen sind immer noch viele vereiste Stellen und K hatte fürchterliche Sorge, dass ich mal wieder verunfalle. Ich habe den gesamten Ausflug aber ohne jeden Knochenbruch oder andere Zwischenfälle absolviert, ich finde, K ist eine Zimperliese.
Beim Onkel war dann erwartungsgemäß einiges zu erledigen, unter anderem hat er ein neues Konto bei der Volksbank eröffnet und will jetzt Onlinebanking machen. (hier einen resignierten shrug-smiley einfügen) Ausgerechnet Volksbank, von allen Onlinebankings auch noch das umständlichste. Aber die haben eine Filiale auf der Insel und irgendwie stellt der Onkel sich Onlinebanking vor, wie Papierüberweisungen nur ohne Papier, er glaubt also, er geht dann künftig mit seinem Handy zur Bank und die freundliche Bankangestellte erledigt das dann für ihn.
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Da wir diesen Winter bisher nur selten hier waren, haben wir auch nur wenig Heizmaterial verbraucht.
Seitdem ich vor längerer Zeit mal etwas über die hohe Energiedichte von Kaffee gelesen habe, werfen wir die Kaffeepads nicht mehr weg, sondern legen sie erst zum Trocknen zur Seite und sammeln sie dann in Kisten, weil sie tatsächlich perfektes Heizmaterial sind und deutlich länger brennen als Holz. So hatte sich hier im Laufe der Zeit eine ziemlich große Menge an Kaffeepads angesammelt und weil wir auch mehrere Mandarinenkisten hier stehen hatten, haben wir eine Großladung Kaffeepads auf einen Rutsch in den Ofen gesteckt, und was soll ich sagen: Brennt super, macht eine irre Hitze und ist definitiv ergiebiger als ein gleichgroßes Holzscheit.

Es war wirklich eine ganz prächtige Idee, dass ich mich trotz meiner Menschenmengenaversion durchgerungen habe, dieses Wochenende nach Borkum zu fahren
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Es hatte immer noch Minustemperaturen, dazu aber ein knackeblauer Himmel und kaum Wind, bei diesem Wetter war selbst ich Drinnenhocker hell begeistert von einer ausführlichen Tour übern Strand.

Warm eingepackt finde ich Minustemperaturen ja nicht schlimm, aber ideale Wassersportverhältnisse stelle ich mir schon anders vor, wenngleich bis auf die Temperaturen die sonstigen Parameter sicherlich perfekt waren, zumindest für die Wassersportler, die wir da draußen gesehen haben. Am Südstrand, also fast vor unserer Haustür, paddelten zwei Kanuten rum, am Nordstrand, dem Strand mit der vorgelagerten Sandbank, waren sogar ein paar Standup-Paddler unterwegs, ich war zufrieden mit meinen warmen Schneestiefeln ein wenig im Spülsaum rumzupatschen und verwegen auf den Buhnen rumzuturnen.

Erst liefen wir zu Fuß am Strand vor unserer Haustür rum, dann holten wir die Räder und fuhren über die Promenade bis zum Hauptstrand, dort entdeckte K dann die Treppe in die Borkumer Unterwelt.

Nach einem Schlenker durchs Dorf fuhren wir dann vorsichtig bis zum Onkel, auf den Straßen sind immer noch viele vereiste Stellen und K hatte fürchterliche Sorge, dass ich mal wieder verunfalle. Ich habe den gesamten Ausflug aber ohne jeden Knochenbruch oder andere Zwischenfälle absolviert, ich finde, K ist eine Zimperliese.
Beim Onkel war dann erwartungsgemäß einiges zu erledigen, unter anderem hat er ein neues Konto bei der Volksbank eröffnet und will jetzt Onlinebanking machen. (hier einen resignierten shrug-smiley einfügen) Ausgerechnet Volksbank, von allen Onlinebankings auch noch das umständlichste. Aber die haben eine Filiale auf der Insel und irgendwie stellt der Onkel sich Onlinebanking vor, wie Papierüberweisungen nur ohne Papier, er glaubt also, er geht dann künftig mit seinem Handy zur Bank und die freundliche Bankangestellte erledigt das dann für ihn.
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Da wir diesen Winter bisher nur selten hier waren, haben wir auch nur wenig Heizmaterial verbraucht.
Seitdem ich vor längerer Zeit mal etwas über die hohe Energiedichte von Kaffee gelesen habe, werfen wir die Kaffeepads nicht mehr weg, sondern legen sie erst zum Trocknen zur Seite und sammeln sie dann in Kisten, weil sie tatsächlich perfektes Heizmaterial sind und deutlich länger brennen als Holz. So hatte sich hier im Laufe der Zeit eine ziemlich große Menge an Kaffeepads angesammelt und weil wir auch mehrere Mandarinenkisten hier stehen hatten, haben wir eine Großladung Kaffeepads auf einen Rutsch in den Ofen gesteckt, und was soll ich sagen: Brennt super, macht eine irre Hitze und ist definitiv ergiebiger als ein gleichgroßes Holzscheit.

Es war wirklich eine ganz prächtige Idee, dass ich mich trotz meiner Menschenmengenaversion durchgerungen habe, dieses Wochenende nach Borkum zu fahren
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