anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 6. Januar 2021
Über Gruppengespräche und Anstrengungsgrade
Anstrengender Bürotag heute.
Ich habe sehr viele 1:1 Gespräche geführt, die ja grundsätzlich deutlich anstrengender sind als Video- oder Telefonkonferenzen mit größerer Besetzung, weil ich in Gruppengesprächen schon seit langem die Strategie fahre, mich möglichst unauffällig im Hintergrund zu halten, so dass solche Gespräche höchstens 20% meiner Aufmerksamkeit verlangen und ich die übrigen 80% entweder zwecks Erholung auf Schlafmodus stellen oder für andere Dinge nutzen kann, die sowieso erledigt werden müssen, dann aber keine zusätzliche Zeit fressen.

Die Teilnahme bei solchen Video- oder Telefonkonferenzen fühlt sich ein bisschen an wie früher in der Schule, wo ich den größten Teil der Schulstunden auch mit einem Buch unterm Tisch lesend verbracht habe. 20% Aufmerksamkeit mussten dabei aber immer noch für den Lehrer abgezwackt werden, weil man ja erstens ständig aufpassen musste, dass man nicht erwischt wird und weil man zweitens auch immer den zuletzt gesagten Satz des Lehrers im Passivspeicher haben sollte, so dass man auch wenn man komplett unerwartet aufgerufen wurde, noch irgendetwas halbwegs passendes antworten konnte. Und sei es auch nur, das man die letzte Frage/den letzten Satz des Lehrers langsam wiederholte, um sich Zeit zum Nachdenken zu verschaffen.
Ich bedauere es übrigens zutiefst, dass die Smartphones erst vierzig Jahr nach meiner Schulzeit erfunden wurden, mir hätte so ein kleines, handliches Gerät, auf dem ich ohne Ende Lesestoff speichern kann, das Leben deutlich bequemer gemacht. Andererseits hätte ich dann wahrscheinlich deutlich weniger klassische Literatur gelesen, denn die gab es in kleinen, gelben Reclam-Büchern*, die genau in ein Gesangbuch passten und damit habe ich mir viele Stunden Gottesdienst einigermaßen erträglich gestaltet.

*Alle anderen Bücher wären in der Kirche aufgefallen. Was hätte ich damals für so ein "Lesestoff-Speichergerät" in Gesangbuchgröße gegeben. Ich frage mich übrigens bis heute, was andere Leute in der Kirche machen? Wie gelingt es Menschen eine Stunde rumzusitzen und nichts zu tun, ohne dabei einzuschlafen? Das wäre nämlich meine Alternative zu lesen gewesen, was mir natürlich auch ein paar Mal passierte aber jedesmal dick Ärger gab. Man darf in der Kirche nicht schlafen, zumindest nicht als Kind.

Heute hatte ich aber keine Konferenzgespräche, sondern nur 1:1 Telefonate bzw. direkte Gespräche im Büro und bei solchen Gesprächen bleibt einem gar nichts anderes übrig, als 100% Aufmerksamkeit in das Gespräch zu geben. (außer Gespräche mit bestimmten Leuten, die man nur führt, weil die Leute einem etwas gründlich erklären wollen, die man aber nicht schon nach 1 Minute unterbrechen darf, wenn und weil man es verstanden hat, weil sie dann beleidigt sind und sich beschweren, dass sie nicht ausreden dürfen. Bei solchen Leuten reicht dann auch in einem 1:1 Gespräch eine 20%ige Aufmerksamkeit.)

Nach so anstrengenden Bürotagen wie heute, habe ich dann abends auch keine Lust mehr, noch irgendwas zu machen, meist reicht mein Schwung noch nicht mal soweit, dass ich etwas zu essen herstelle, was bei der aktuellen Kühlschrankfüllsituation dazu führt, dass es immer mehr Dinge gibt, die dringend weg müssen, vielleicht sollte ich mich einfach von der Idee verabschieden, unter der Woche überhaupt irgendetwas anderes außer Butterbrote (tagsüber) und Chipse (abends) zu essen
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Dienstag, 5. Januar 2021
Ein bisschen Schimpfen hält Leib und Seele zusammen
Es gibt ja Leute, die schreiben jeden Tag auf, was schön war.
Das ist psychologisch sicherlich sehr gut und klug und überhaupt generell zu unterstützen, weil das Führen von Glückstagebüchern sowas wie Vitamin C für die Psyche ist, ein Immunbooster sozusagen und weil Selfcare und Achtsamkeit und was weiß ich, welche Begriffe hier noch aufgeführt werden könnten, sowieso schwer im Trend liegen, genau deshalb machen das ja auch viele Leute.

Ich mache das auch, allerdings nicht bewusst und mit Absicht und ohne besondere Selfcare-Achtsamkeitsgedanken, sondern eher so, wie ich auch gerne frisch gepressten Orangensaft trinke, nicht weil er gesund ist, sondern weil er mir gut schmeckt.
Ich freue mich gerne und oft über Dinge, auch über lächerliche, kleine unbedeutende Alltagsdinge, weil es mir Spaß macht, mich zu freuen und weil ich dadurch gute Laune bekomme und gute Laune zu haben, ist eigentlich mein alltime-Lebensziel.

Ich habe ja zwischendurch immer Sorge, ich könnte mir auch mal so einen Depressionserreger einfangen, die familiäre Disposition dafür ist absolut gegeben und deshalb ist viel Vitamin C zu trinken aktiv Glückstagebuch zu führen sicherlich eine sinnvolle Vorbeugemaßnahme, aber wenn ich das dann in echt probiere, komme ich mir so schrecklich albern vor. Ich bin einfach kein Typ für dieses achtsame Selfcare-Geschwurbel, und wenn man sich bei diesen Übungen nicht wohlfühlt, dann nutzen sie auch nichts, weil, oberstes Prinzip aller Selfcare-Aktivitäten: Nichts erzwingen.

Das habe ich mir grade ausgedacht, weil ich tatsächlich überhaupt keine Ahnung habe, was es da noch für Übungen geben könnte und wie der ganze Hokuspokus überhaupt funktioniert, für mich ist dieser gesamte sphärische Küchenpsychokram im wesentlichen Spökenkiekerei, ich steh einfach mehr auf was Handfestes, und "nichts erzwingen" klingt genau nach dem Klingklong, mit dem so anthroposophische Heilpraktiker für Psychogedöns* sich das Wohlwollen ihrer Kundinnen erkaufen.

*die gibt es übrigens in echt, Heilpraktiker für Psychotherapie, ich habe mal eine kennengelernt und die war fest überzeugt, dass sie mehr bewirken kann als jeder Psychiater-Arzt, weil ihre Ausbildung fast die gleiche ist, sie aber viel motivierter ist. Über 8 Monate, ja, in Worten: acht Monate, ging dieser Ganztagslehrgang und sie musste mindestens so viel lernen, wie ein Medizinstudent für sein Staatsexamen. Das waren genau ihre Worte. Bei so viel geballtem Wissen bin ich dann schnell raus und ziehe mich zurück, mich überfordert das.


Ich führe also kein Glückstagebuch, ich freu mich einfach dann, wenn mir danach ist, das ist auch schön.

Statt Vitamin C als Vorbeugung hilft bei einer heraufziehenden Grippe aber manchmal auch ein heißes Bad, in dem man die eigene Körpertemperatur soweit heraufsetzt, dass die grade erst geborenen Krankheitserreger davon in die Knie gehen und der Körper sie einfach wieder ausschwitzen kann. (Und nein, ich möchte hier keine detaillierte medizinische Belehrung, ich stelle mir das einfach so vor, denn bei mir helfen heiße Bäder.)

So ein heißes Bad ist für einen angegriffenen Körper gleichzeitig schrecklich und schön und ich habe mir überlegt, dass die Alternative auf der Psycho-Seite ein lautes Schimpfen über Schwachköpfe sein könnte. Schwachköpfe ist jetzt meine verallgemeinernde Bezeichnung für Menschen, die einem im Alltag begegnen, die aber ganz offensichtlich eine Schwäche im Kopf haben, weil sie entweder über ihr eigenes Blödsinns-Verhalten nicht nachdenken oder, noch schlimmer, wenn sie es tun, gerne öffentlich demonstrieren, dass sie Arschlöcher sind.

Über Schwachköpfe zu schimpfen ist auch gleichzeitig schrecklich und schön. Einerseits ist es schrecklich, dass es überhaupt solche Leute gibt und dass man denen auch noch selber begegnet, andererseits ist es aber auch schön, wenn man sich mal so richtig Luft machen kann.

Und weil der erste Tag im Büro nach einem wunderbaren Urlaub immer von leichten Deprifahnen umflort ist, ist mir heute nach schimpfen.

Und zwar über Menschen, die einen fremde- Mülltonnen-Fetisch haben.
Scheint bei mir im Januar ein normales Aufregerthema zu sein, ich sehe grade, dass ich vor einem Jahr schon mal darüber geschimpft habe.
Aber heute habe ich mich echt gefragt, was bei solchen Leuten eigentlich im Kopf vorgeht und welche seltsamen Verknotungen sie dazu bringen, dass sie sich verhalten, wie sie sich verhalten.
Wir haben nämlich seit allerneuestem eine neue Mülltonne, eine blaue, für Papier. Bisher wurde Papier in Säcken abgeholt, seit ganz neu gibt es auch für Papier eine Tonne. Die war kurz vor Weihnachten ausgeliefert worden, quietscheneu und sauber und ich habe sie gestern randvoll mit (sauberem) Papiermüll an die Straße gestellt.
Als ich sie heute morgen wieder reinholen wollte, habe ich sie aufgeklappt, um zu kontrollieren, ob sie auch wirklich geleert wurde und bin erstmal zwei Schritte rückwärts gesprungen. Irgendein Vollschwachkopf hatte seinen Aschenbecher in die geleerte Papiertonne geschüttet und als Exraucher reagiere ich bis heute schon auf Zigarettenqualm höchst empfindlich, bei Aschenbechergestank hört bei mir der Spaß endgültig auf.
Aber unabhängig davon, dass ich mit Zigarettengestank ein ganz persönliches Problem habe - was bringt jemanden dazu, in eine (fremde) Papiertonne seinen Aschenbecher zu entleeren? Ich meine, das ist doch einfach nur primitivstes Arschlochverhalten und warum benimmt sich jemand so? Mir fehlt da jede Erklärung.
Aber ich bastele jetzt intensiv an einer Lösung, wie ich den Mülltonnenrowdie erwischen kann, da geht doch bestimmt was mit einer Kamera
…..

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Dienstag, 5. Januar 2021
Weshalb ich schon wieder Sekt kaufen musste, um zu sparen
Letzter Urlaubstag, morgen ist wieder Büro und es fällt mir wirklich schwer, mich wieder aufzuraffen und in den offiziellen Alltagstrott zurückzukehren.
Die letzten zwei Wochen waren einer der schönsten Urlaube, die ich je hatte, und immerhin weiß ich nun ganz genau, dass ich nirgendwohin fahren muss, um mich zu erholen, das geht auch ganz wunderbar zuhause in den eigenen vier Wänden und die müssen noch nicht mal auf einer Insel sein. Wichtig ist für mich vor allem das Gefühl dieser unendlichen Freiheit, dieser Verpflichtungslosigkeit. Sich um nichts kümmern zu müssen, keine Verantwortung zu tragen, keine Rolle zu spielen, keine Erwartungen erfüllen zu müssen, kein Vorbild sein zu müssen, weder ein gutes noch ein schlechtes, weder eingebildet oder erwartet, einfach nur ich selber sein - das war absolut grandios.

Gestern habe ich mir ein Vibrationsboard gekauft. So ein Schüttelbrett, auf das man sich draufstellen kann und dann schüttelt es sich unter einem wie ein Skateboard auf Kopfsteinpflaster, das ist eine sehr witzige Sache.
Ich bilde mir ein, das Ding ist gut für meinen Fuß, oder genauer: für meine Wade, denn da ist die Muskulatur derart verhärtet, dass im Ergebnis auch die Beweglichkeit meines Fußes eingeschränkt ist. Das ist wie mit einem steifen Nacken: Da ist ja auch nichts mechanisch kaputt, sondern nur verspannte, verhärtete Muskeln, die dafür sorgen, dass man seinen Kopf nicht mehr drehen kann. So ist das auch mit den Wadenmuskeln, die meine Fußbeweglichkeit einschränken und jetzt erhoffe ich mir Auflockerung durch das Schüttelbrett. Wir werden sehen.

Auf die Idee gekommen bin ich, weil ich einen 10% Gutschein von Lidl habe. Damit man mit so einem Rabattgutschein aber überhaupt Geld sparen kann, muss man vorher was kaufen. Dabei gilt: je mehr man kauft, umso mehr spart man, der alte Verkäufertrick, auf den ich sogar mit vollem Bewusstsein und Ansagen reinfalle.

Weil ich natürlich gerne so viel wie es nur geht sparen will, bin ich bereit, vorher auch viel bei Lidl zu kaufen, mein Problem ist nur regelmäßig, dass ich ja eigentlich gar nichts brauche. Das ist dann blöd, weil man ja nur sparen kann, wenn man was kauft. Wenn man aber was kauft, was man nicht braucht, nur um zu sparen - also, spätestens jetzt merke ich es auch und schäme mich dann ein wenig vor mir selber.

Der Trick ist daher, dass ich zunächst etwas finden muss, was ich brauche.
Deshalb habe ich den Angebotsprospekt bei Lidl studiert und da gibt es diese Woche so ein Vibrationsboard - und schon war die Idee geboren. Ich brauche so ein Ding, das mit dem Fuß muss dringlich besser werden.
Weil aber gestern Sonntag war und ich nicht sofort loslaufen konnte, um dieses Teil mit 10% Rabatt zu kaufen, habe ich mich wenigstens ausführlich im Internet informiert, welche verschiedenen Modelle es gibt und was gute, also empfehlenswerte Schüttelbretter von den weniger guten, nicht so sehr zu empfehlenden Brettern unterscheidet.
Drei Stunden und einen iPad-Akku später wusste ich, dass die Idee, mir so ein Brett zu kaufen, grundsätzlich sehr gut ist, aber nicht das von Lidl, sondern besser eines mit einer anderen Rotation, nämlich oszillierend und dass es außerdem ausreichend Angebote auf ebay Kleinanzeigen gibt, wo ich u.a. auch von einem Verkäufer aus Münster das Lidl-Brett für den halben Ladenpreis hätte kaufen können, wenn ich es gewollt hätte, was ein zweiter Grund ist, weshalb ein Brettkauf bei Lidl obsolet wurde.

Trotzdem kaufte ich aber gestern ein Vibroboard über ebay Kleinanzeigen, zwar nicht das von Lidl, sondern ein anderes, was gebraucht jetzt so viel gekostet hat wie das von Lidl in neu gekostet hätte, manchmal läuft das mit dem Sparen anders als geplant, aber ich bin trotzdem sehr zufrieden.

Nur heute hatte ich das Problem, dass mein 10% Rabattgutschein immer noch eingelöst werden musste und ich immer noch nichts weiß, was ich bei Lidl brauchen können würde, oder so.

Wir fuhren trotzdem zu Lidl, der Gutschein verfällt sonst nämlich und das wäre ja ein besonders großes Unglück.
Ich habe den Einkaufswagen die Lebensmittel-Regale langgeschoben und mich darüber geärgert, dass viel zu viele Dinge auch noch zusätzlich reduziert waren. Mein Westfalenmann kommentierte das trocken mit: "Gegen diese ganzen Rabatte kannst du gar nicht anessen, vergiss es einfach." Und ich fürchte, er hat recht.

Ich habe mich letztlich für Mumm Sekt extra dry entschieden, der war zwar auch im Angebot, aber dann muss man eben extra viel kaufen, damit es sich lohnt, ich kann es ja auch nicht ändern
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Montag, 4. Januar 2021
Keine Zeit
Dritter Tag des Jahres und es geht schon los mit den Kurzmeldungen, die nur verkünden, dass ich beschäftigt bin und keine Zeit zum bloggen habe.
Morgen wieder
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Sonntag, 3. Januar 2021
Nur Dinge getan, die Spaß machen
Es ist erstaunlich, wie gut ich dieses intensive Nichtstun bisher durchgezogen habe, ich stelle aber auch fest, es macht zunehmend Spaß.
Ich habe nicht nur keinerlei Job-Büroarbeiten mehr erledigt, ich habe auch keine sonstigen, privaten "Computer-Bürokram-Dinge" mehr gemacht und das finde ich schon echt krass. Keine Dateien auf dem Computer sortiert, die Fotos sind seit September nicht mehr importiert worden, sortiert wurden sie seit über zwei Jahren nicht, keine Texte geschrieben, einfach nichts von dem getan, "was wirklich mal langsam gemacht werden müsste".
Komplette Tage ohne "nützliche" Tätigkeiten zu vertrödeln, das ist schon ziemlich geil und ich genieße das grade intensiv.
Heute habe ich ein Buch fast komplett durchgehört (Mittagsstunde von Dörte Hansen, gelesen von Hannelore Hoger), ganz große Liebe, dabei habe ich Stempel auf Flauschband geklebt und ausgeschnitten.
Als ich 2008 aus der Fabrik in MG ausgezogen bin, habe ich auch ca. 70qm Stempelzimmer aufgegeben, d.h. mir war klar, dass ich in dem Reihenhaus hier in Greven nur einen geringen Bruchteil meiner bisherigen Stempelsammlung unterbringen kann, weshalb ich ganz viele Stempel verschenkt, aber bei ca.1000 Stempeln habe ich kurzerhand das Gummi von den Holzklötzchen abgezogen und nur die Holzklötzchen verschenkt/entsorgt, die einfachen Stempelgummis nehmen ja kaum Platz weg. Statt einem festen Holzklotz pro Stempel kann man auch einen Wechselklotz verwenden, den man mit Klettband bezieht, das Stempelgummi beklebt man entsprechend mit Flauschband und dann hat man eine sehr Platz sparende, aber trotzdem gut stempelnde Lösung gefunden.
Nun, und diese ziemlich große Kiste mit Unmengen an Stempelgummis steht seit knapp 13 Jahren hier im Keller, weil ich mich seit dem Umzug nicht mehr damit beschäftigt habe. Heute fand ich, war endlich mal eine gute Gelegenheit.

So sieht das dann aus.
Bis ich alle Stempelgummis, die hier noch unbearbeitet rumliegen, beflauscht habe, das wird noch etwas dauern, aber immerhin ist jetzt schon mal ein Anfang gemacht und ich habe entdeckt, dass man hervorragend Hörbuch dabei hören kann
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Freitag, 1. Januar 2021
Sehr ruhiger Start ins Jahr
Da bei anhaltend unfliegbarem Sichtflugflugwetter das Thema Borkum derzeit kein Thema ist, wurde es wieder ein sehr ruhiger Tag hier im Haus auf dem Festland, mir gefällt das alles sehr und ich könnte einfach immer so weiter machen.
Wir haben hier ein wenig im Haus rumgepröttelt und u.a. eine Steckdose getauscht. Es gab neulich bei Aldi klassische Einbau-Steckdosen, in die man nicht nur einen normalen Schuko-Stecker stecken konnte, sondern die gleichzeitig auch zwei USB-Anschluss-Löcher hatten, so dass man also sein Handyladekabel ohne Zwischenstecker direkt in die Steckdose stecken kann, was ich ungemein praktisch finde.
Heute identifizierte ich die Steckdose neben dem Fernseher als ideale Steckdose für den Austausch und weil ich Anstalten machte, dass ich die Steckdose selber wechseln würde, konnte mein Westfalenmann das nur dadurch verhindern, dass er das spontan selbst in die Hand nahm.
Solche Arbeiten ziehen dann regelmäßig Folgearbeiten nach sich, in diesem Fall war das der Anschubser gleich mal die gesamte Ecke neben und unter dem Fernseher sauber zu machen und die dort gesammelten Zeitschriften durchzusortieren. Next stop: Papiertonne.

K beschäftigte sich derweil mit Pakete packen und vorher die zu verkaufende Technik wieder auf Werkseinstellungen zurückzusetzen.
Da geht dann schon mal ein Tag schnell rum, ich habe aber immer noch keinen Lagerkoller, sondern freue mich schon wieder auf mein Bett
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Donnerstag, 31. Dezember 2020
Mein persönlicher Jahresrückblick
2018 habe ich begonnen, für den letzten Tag des Jahres eine neue Tradition zu begründen, also fülle ich den Jahresrückblickfragebogen auch dieses Jahr aus.

Den von 2019 gibt es hier und den von 2018 hier.



Wie schnell ist das Jahr vergangen?
Unglaublich schnell, gefühlt vielleicht 100 Tage

Welche Farbe hatte das Jahr?
rosa

Auf einer Skala von 1-10?
9-10

Zusammengefasst?
Es ist mir zwar etwas unangenehm, es zuzugeben, aber ich habe die Einschränkungen der Pandemie unglaublich genossen. Die weltbeste Ausrede, um Leute nicht treffen zu müssen, die man sonst nur aus Höflichkeit, Rücksichtsnahme, Gewohnheit, moralischer Verpflichtung oder fehlender Ausrede getroffen hätte. Die, die ich treffen wollte, habe ich getroffen, ich hatte deshalb keinen Moment das Gefühl, dass ich eingeschränkt bin, sondern im Gegenteil, so frei wie dieses Jahr habe ich mich noch nie gefühlt.

Familie:
Es ist keiner krank geworden, es geht allen gut, das finde ich schon mal das allerwichtigste.
Sonst: Das erste Kind ist komplett und vollständig fertig mit dem Studium. N arbeitet seit dem Spätsommer auf Borkum als Arzt in einer Rehaklinik, weil er zunächst noch seine Promotion fertigstellen möchte, bevor er sich den Herausforderungen einer echten Facharztausbildung stellt. Er will nach Berlin an die Charité, eine Wohnung hat er schon, zusammen mit seinem Freund, der ebenfalls in Berlin seine Facharztausbildung anfangen wird.
C schreibt an ihrer Masterarbeit und arbeitet nebenher mit einer halben Stelle an der Uni, sie bekommt seit Oktober keinen Unterhalt mehr, weil sie meint, sie verdient genug und braucht nicht mehr.
J ist immer noch nicht durch alle Klausuren gefallen, sondern hat sogar sein 1. Staatsexamen unter den besten 10% abgelegt, die alte Jammertüte. Weil er sich von seinem Studium nicht ausgelastet fühlt, hat er sich in diverse Ehrenämter wählen lassen und vertritt jetzt seine Mitstudenten nicht nur in der Fachschaft, sondern auch im Bundesverband.
Der Vater lebt unverändert im Heim, es geht ihm unverändert gut, wegen der allgemeinen Beschränkungen habe ich ihn dieses Jahr deutlich seltener besuchen können.
Der Mutter geht es auch gut, ich habe zumindest nichts Gegenteiliges gehört. Der Bruder kümmert sich um sie und das finde ich sehr gut.
Gemeldet hat sich der älteste Sohn von CW, also der Halbbruder der Kinder. D.h. er persönlich hat sich nicht gemeldet, sondern hat einen Anwalt einen Brief schreiben lassen, der Auskunft begehrt, was mit dem Erbe des Vaters sei, er fordere da seinen Anteil. CW ist seit 5 1/2 Jahren tot und es war stets allen bekannt, dass er nichts außer Schulden hinterlassen hat, insofern gibt es da auch nichts zu verteilen, es fühlt sich aber schon seltsam an, Menschen so dicht in der Verwandtschaft zu haben, die sich derart seltsam verhalten.

Häuser und Wohnen:
Sozusagen keine Veränderung. Nach dem Verkauf der zwei Immobilien im Vorjahr ist der Bestand unverändert.
Der geplante Umbau für das Haus auf Borkum wurde wegen der Reisebeschränkungen während der Pandemie nur sehr eingeschränkt umgesetzt, es ist aber schon eine Menge angeleiert und nächstes Jahr wird alles fertig.
Das Haus hier in Greven hat einen neuen Eigentümer, der aber erst 2025 hier einziehen will, es sieht also so aus, als wäre der Stress vom Tisch.

Pläne:
Den Umbau auf Borkum voranbringen, ein neues Gartenhaus kaufen und aufbauen, das alte abreißen, ein Waldsofa kaufen, eine Terrasse plastern und einen Stellplatz auf dem Grundstück anlegen. Küche, Wohnküche und Flur neu tapezieren und in der Küche den Boden erneuern, gerne auch neue Türen innen und wenn ich einen guten Planer finde, dann auch zwei neue Bäder. Für das Wohnbüro zwei neue Schreibtische kaufen und das Bett im Schlafzimmer umrüsten auf Tempurmatratzen.
Für das neue Haus im Ostwestfälischen einen Architekten finden und konkrete Pläne entwerfen lassen.
Meinen Westfalenmann regelmäßig in den Hintern treten, damit er seinen IFR-Schein fertig macht.

Reisen
Wir waren dieses Jahr Anfang März in Berlin und dann war Pandemie.

Zum ersten Mal gemacht:
Sushi mit Fleisch innen gegessen. Kann man auch lassen.

Häkchen auf der Bucketlist:
Pandemie erlebt. (Habe ich spontan der Bucketlist hinzugefügt, damit ich was zum Abhaken habe)

Entdeckt und Spaß dran gefunden:
Lockdown.

Gesundheitliche Veränderungen:
Augen:
Schlechter geworden, ich brauche dringend neue Brillen, aber der im Herbst abgestimmte Augenarzttermin für den 8. April wurde von der Augenarztpraxis wegen deraktuellensituation abgesagt und einem neuen Termin stand erst meine Arztterminvereinbarungsschwäche entgegen und seit neuestem wieder die aktuellesituation.

Ohren
Toitoitoi, nach einem halben Tag Panik mit dem Verdacht auf Hörsturz hat sich das selber repariert, ansonsten würde ich sagen, es funktioniert noch alles zufriedenstellend.

Unfälle
Tja, mein gebrochener Fuß mit den gerissenen Bändern natürlich, am 29.7.2020, was im übrigen bis heute noch nicht wieder akzeptabel ist.

Neue Krankheiten
Kaputter Fuß, das scheint ein Dauerthema zu werden.

Sonstiges
Mein Arztsohn hat, nach dem ich ausführlich genug gejammert habe, gelernt, wie man Alterswarzen entfernt und kann das jetzt schon sehr gut. Ich habe aktuell also eine fast komplett glatte Haut (Falten ausgeklammert) und finde das ungemein prima.

Optische Veränderungen:
Gewicht
Unverändert

Haare
Ein Jahr länger. Ich war dieses Jahr nur einmal beim Friseur, der das fransige des "Styleschnitts" entfernt hat (das war ein Kalligraphiecut, den ich unter "gemachte Erfahrungen" verbuchen möchte.). Ich plane, die Haare noch ein Jahr weiter wachsen zu lassen, damit sie wieder so lang sind, dass sie ohne rausstippende Zipfel in einen doppeltgewickelten Dutt passen, das ist nämlich die bequemste Frisur, die ich kenne. Haarfarbe insgesamt mehr ins aschige, was dem natürlichen Grauton, der sich immer stärker entwickelt, deutlich näher kommt, so dass der seit September rausgewachsene Ansatz nur auffällt, wenn man genau guckt.

Sonstiges
Ich habe mich das letzte Mal im März geschminkt, als wir auf einer offiziellen Veranstaltungen in der Symphonie in Berlin waren. Und ich finde es einfach nur supertoll, dass ich es mir mit Unterstützung der Pandemie inzwischen komplett abgewöhnt habe. Ich habe festgestellt, dass ein Leben ohne Lidstrich und Wimperntusche genauso perfekt funktioniert bzw. dass es sogar eindeutig besser funktioniert. Ich habe ein Alter erreicht, wo ich mich nicht mehr schminken muss, und das genieße ich sehr. Lippenstift benutze ich allerdings immer noch, aber als Labelloersatz, und deshalb nur in hellen Farben. Knallrot fand ich schon immer scheußlich, übrigens bei jedem, selbst für Frauen, denen das gut steht, weil ich es schon immer eindeutig zu angemalt finde. Ich mag aber ja auch keine Tattoos.
Dafür mag ich grade Zähne, hier ist der Plan für 2020 nicht aufgegangen, der Zahnarzt/Kieferorthopäde hat die geplanten Termine genauso abgesagt wie der Augenarzt, aber ich bin jetzt positiv gestimmt für 2021.

Finanzen, Veränderung zum Vorjahr:
regelmäßiger Zufluss unverändert
regelmäßiger Abfluss
Weniger geworden, weil ich ein Darlehen abgelöst habe, was nun nicht mehr bedient werden muss und seit Oktober bekommt nur noch J Unterhalt. Außerdem habe ich Anfang des Jahres ein Abo gekündigt, was wir nie benutzt, aber viele Jahre bezahlt haben, da freue ich mich schon wieder drüber, wenn es mir jetzt wieder einfällt.
variable Ausgaben
Weniger als letztes Jahr, weil: wofür?
Gesamtvermögen
Naja, mehr geworden, ließ sich quasi nicht vermeiden, weil es kaum Gelegenheit zum Ausgeben gab und weil das "Geldvermögen" fast vollständig in Aktien steckt und die sind nun mal gut gelaufen.
Besondere Anschaffungen
Die Türen auf Borkum

Uns sonst noch so:
Ich sagte es ja oben schon: Entgegen dem allgemeinen Trend hat mir das Jahr 2020 ausgesprochen gut gefallen. Okay, ich hätte auf den Unfall im Sommer verzichten können und ich fände es prima, wenn ich wieder schmerzfrei laufen könnte, aber das sind auch wirklich die dicksten Minusse, die ich diesem Jahr ankreide.
Ansonsten habe ich es ganz ungemein genossen, dass alles insgesamt ungemein ruhig lief, so fühle ich mich definitiv inzwischen am wohlsten. (Vor 20 Jahren wäre ich wahrscheinlich ungemein zappelig geworden, aber die Zeiten sind nun mal vorbei. Uff.)

Beruflich war das Jahr ziemlich erfolgreich, da hat sich vieles in die richtige Richtung bewegt und wir haben erfolgreich die Verträge für dieses große Projekt abgeschlossen, das insgesamt genau dann beendet sein wird, wenn ich die Firma verlasse. Im Plan für 2021 sind zwei neue Stellen vorgesehen, die, wenn sie passend besetzt und die neuen Kollegen eingearbeitet sind, für mich eine ganz ungemeine Entlastung bedeuten werden. Es bewegt sich also etwas und das macht mich froh.

Im Privatbereich ist durch den Verkauf der zwei Immobilien letztes Jahr sehr viel Arbeit und Ärger weggefallen, mein Westfalenmann hat insgesamt nun auch deutlich mehr Zeit, er muss nur noch diesen IFR-Schein machen, und dann können wir uns gemeinsam intensiv mit den Plänen für das neue Haus beschäftigen.

Und ab morgen gilt dann: Nur noch drei Jahre und dieses
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