anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 12. Januar 2020
Geputzt
Geplant hatte ich heute eigentlich Computerarbeit, die Liste, mit den Dingen, die ich erledigen muss, wächst schon wieder und am schönsten ist das Leben, wenn da quasi nichts drängelt, weil ich dann ja auch ohne schlechtes Gewissen vor mir selber rumschlonzen kann und vor allem keine Ausreden für mich selber bemühen muss.
Aber es geht schon wieder los, das mit den Ausreden meine ich, ich fand heute nämlich gute Gründe, warum ich nach dem Aufstehen erstmal nicht an den PC gegangen bin - und tja, dann war es plötzlich Abend und alles zu spät und ich müde und k.o. - aber gleichzeitig auch hochzufrieden mit dem Tag, denn ich war in der offline Welt extrem produktiv.

Auslöser war die Waschmaschine von CW, die seit fünfeinhalb Jahren in meinem Waschkeller steht, weil ich es zu schade fand, sie nach CWs Tod für ein Trinkgeld zu verkaufen und deshalb organisiert habe, dass die Maschine zu mir gebracht wird - und hier steht sie seitdem und wartet auf ihre neue Bestimmung.
Die ist jetzt gefunden, die neue Bestimmung, denn C braucht in ihrer neuen Wohnung noch eine Waschmaschine und jetzt muss nur noch der Transport organisiert werden.
Gestern kam dann plötzlich die Frage auf, ob die Maschine überhaupt funktioniert und obwohl sie bis vor fünfeinhalb Jahren einwandfrei funktionierte, kann es natürlich sein, dass ihr entweder das lange Rumstehen nicht bekommen hat oder sie hat den ersten Transport von MG nach Greven nicht verkraftet, weil so Dinge wie "Transportsicherung reinschrauben" hat ganz bestimmt niemand beachtet.
Da C die Maschine irgendwie bis in die dritte Etage bugsieren muss, wäre es ja mehr als ärgerlich, wenn sie erst nach erfolgreichem Transport feststellt, dass die Maschine kaputt ist.
Deshalb fand ich es eine sinnvolle Idee, wenn ich bereits hier und heute mal ausprobiere, ob die Maschine noch funktioniert. Gestern habe ich ein Paket Waschmaschinenpflege erworben, denn wenn ich die Maschine eh einmal zum Test laufen lasse, kann ich auch gleich eine Portion Maschinenpflege reinhauen, jetzt musste ich sie nur noch anschließen.

Nun ist es so, dass ich den Waschkeller wahrscheinlich seit meinem Einzug hier, also seit 12 Jahren, nicht mehr gründlich sauber gemacht hat, es war dort also alles recht staubig und flusig und wenn ich doch sowieso die Maschinen, die dort stehen, bewegen muss, dann kann ich auch gleich mal ordentlich saubermachen.
Nach dem Aufstehen (gegen 11h) bin ich also in den Keller marschiert und gegen 20h heute Abend war ich damit fertig. Ich muss aber sagen: Es hat sich gelohnt.
Der Waschkeller ist nicht mehr wiederzuerkennen, gestern hat K dort schon das neue, helle Licht angebracht (was im übrigen zur Folge hatte, dass man den Dreck extra deutlich sah), heute habe ich den Gesamtinhalt einmal durchsortiert, größere Mengen weggeworfen oder zum Entsorgen zusammengestellt, alles erst gründlich gestaubsaugt, dann gewischt, dann noch mal gewischt und dann noch mal gewischt, es war tatsächlich ungemein dreckig dort.
Jetzt blinkt und blitzt es dort, dass es nur eine wahre Pracht ist, die Waschmaschine für C steht ebenfalls blitzsauber und voll funktionstüchtig schon abholbereit in der Tiefgarage und ich bin sehr zufrieden mit diesem Tag
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Sonntag, 12. Januar 2020
Duschcreme, Orangensaft und TV
Über die Tatsache, dass K sich fast eine Woche lang mit Duschgel eingecremt hat, musste ich heute morgen immer noch kichern, er meinte allerdings, dass er jetzt besonders gut gepflegt werden müsse, um die falsche Behandlung wieder wettzumachen. Ich bestand dann darauf, dass ich dabei wenigstens selber entscheiden darf, wie viel (echte) Bodylotion ich dafür verwende und wo ich sie auftrage und dass ich dafür zur Belohnung einen frisch gepressten Orangensaft bekomme.



Nach dem er eingecremt war, verschwand er also in der Küche, um Orangen zu pressen und kam mit zwei großen Gläsern wieder, jedes zu rund 7/8 voll mit Orangensaft.
Er stellte mir ein Glas auf meinen Nachtisch (weil, natürlich lag ich noch im Bett) und fragte, ob das genug sei, das wären jetzt genau 2,5 Orangen.
Ich fand, es sei absolut genug, eigentlich würden auch zwei Orangen reichen, vor allem, weil dann das gerechte Teilen der halben Orange nicht so kompliziert sei, schließlich sei in seinem Glas eindeutig mehr Saft gelandet als in meinem.
Er bestritt das vehement, musste sich aber dem klassischen Gläservergleich (beide Gläser nebeneinander an den Rand vom Tisch, dann in die Hocke gehen und auf Augenhöhe den Füllstand vergleichen) geschlagen geben, in meinem Glas war sichtbar weniger drin.
Er meinte dann aber als Erklärung, das läge nicht daran, dass er die fünfte Orange nicht gleichmäßig verteilte hätte, sondern nur daran, dass er aus meinem Glas schon mal einen großen Schluck abgetrunken habe.
Tja, Westfalenmänner, immer ehrlich, machste nix.

Ansonsten waren wir heute relativ produktiv: K hat endlich die allerletzten LED-Lampen aufgehangen, jetzt sind auch in der Waschküche und in der Tiefgarage die bisherigen Neonröhren gegen LED-Paneele getauscht, die machen ein deutlich helleres und schöneres Licht.

Ich habe mal wieder ein paar Maschinen Wäsche sortiert und gewaschen, und anderem habe ich heute auch mal eine Lederhose gewaschen, die ich seit über drei Jahren besitze und in diesen Jahren viel und gerne getragen habe, so dass ich nun das dringende Bedürfnis verspürte, auch diese Hose mal zu waschen.

Im Wollwaschgang mit Feinwaschmitel, ich denke, die Hose sieht nachher aus wie neu.
Noch ist sie etwas feucht, aber ich bin ziemlich sicher, dass sie ganz problemlos und gleichmäßig trocknet. Die Speziallederreinigung, nach der das Etikett so ausdrücklich verlangt, habe ich jetzt einfach selber erledigt.

Dann habe ich noch die Mikrowelle gereinigt, mit Backofenspray, ging auch ganz wunderbar, auch die ist jetzt fast wie neu.

Am Abend haben wir dann Wilsberg geschaut, heute aus Bielefeld, ich habe allerdings den Eindruck, dass die Sendungen aus Bielefeld noch deutlich klamaukiger sind als die aus Münster. So nach und nach entwickelt sich auch diese Serie in eine Richtung, die ich langweilig finde.

Ich bin ja nun wirklich kein großer Film- oder Fernsehgucker, mir wird viel zu schnell langweilig, weil ich beim stumpf passiven Konsumieren ja sonst wenig zu tun habe, was soll ich also anderes tun als mich zu langweilen, weshalb ich auch wirklich nur sehr wenig Fernsehen gucke und so Dinge wie Netflix o.ä. schon mal gar nicht, weil ich einfach keinen Bedarf daran habe.
Noch habe ich das dauerlatente Gefühl, dass ich in meinem Leben nie genug Zeit habe, um das zu tun, was ich gerne tun möchte (i.e. vor allem unbegrenzt schlafen), da werde ich das bisschen freie Zeit nicht auch noch mit Dingen wie Netflix verdaddeln, irgendwo ist selbst für mich mal ein Punkt.
Was mich am meisten an Netflix stört, ist die komplett freie Verfügbarkeit. Man kann zu jeder Zeit alles gucken, was man will.
Gefällt mir gar nicht.
Am Fernsehen gefällt mir vor allem, dass ich mir 90% der theoretisch mit guten Fernsehfilmen gebundenen Zeit dadurch spare, dass ich nicht dran denke, den Fernseher rechtzeitig anzuschalten - und tja, verpasst ist verpasst. Besser kann es doch nicht laufen, finde ich.
So Sachen wie Mediathek verweigere ich in der Regel genauso hartnäckig wie Netflix, das wäre ja komplett kontraproduktiv ;-)

Aber Wilsberg fand ich bisher doch oft recht unterhaltsam und Freitagsabends ist eine Zeit, da bin ich auch noch häufig zu Hause und sitze entspannt auf dem Sofa, weshalb ich Wilsberg schon häufiger gesehen habe.
Aber diese Klamauknummer heute fand ich echt überflüssig, grundsätzlich gesehen aber auch wieder gar nicht so verkehrt, jede Serie, die mir nicht mehr gefällt, ist eine gute Serie
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Samstag, 11. Januar 2020
Ziemlich k.o.
Heute war ich den größten Teil des Tages unterwegs und ich stelle fest, dass so ein Unterwegstag doch ziemlich anstrengend ist.
Auf dem Rückweg habe ich noch einen Zwischenstopp bei Ikea gemacht, was ja nun auch nicht unbedingt eine Erholung ist, als ich also gegen 20h wieder zu Hause war, bin ich nur noch auf gradem Weg ins Bett marschiert, keine Kraft mehr für irgendwas.

Spaßigster Moment des Tages: K hat sich heute eine neue Nivea-Bodylotion gekauft, weil die Flasche, die er derzeit in Benutzung hat, irgendwie nicht so schön ist wie sonst, das Zeug schmiert schrecklich und lässt sich schlecht verteilen, klagt er. Ich habe mich nicht weiter damit beschäftigt, ist ja Ks Bodylotion. Als er aber heute eine neue Flasche mitbrachte, habe ich die bisherige Flasche erstmals selber angeschaut - und dabei festgestellt, dass gar nicht Nivea Body Milk draufsteht, sondern Nivea Shower Gel.
K hat sich jetzt eine Woche mit Duschgel eingecremt, kein Wunder, dass er die Konsistenz unschön fand
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Freitag, 10. Januar 2020
Das Schweigen der Experten
Das frühe Aufstehen mit dem Zwang, bereits um 7h so weit wach zu sein, dass ich mich und andere beim Autofahren (im Dunklen!) nicht totfahre, war genauso schrecklich, wie ich es mir vorgestellt habe.
In diesem Leben werde ich wohl kein Frühaufsteher mehr.

Und genauso unbefriedigend, wie ich es mir vorgestellt habe, war dann auch das Ergebnis des Außentermins.
Es sollen auf einem Grundstück, das bisher noch ein einziges, sehr großes, unerschlossenes Grundstück ist, vier verschiedene Gebäude von vier verschiedenen Investoren/Interessengruppen gebaut werden, wobei die Besonderheit ist, dass zwei der Gruppen sich vor allem dadurch auszeichnen, dass sie sehr finanzschwach sind, was sie dafür mit gesteigertem Enthusiasmus wett machen.
Die Gesamtidee ist, dass auf diesem Grundstück der Weltfrieden im Miniaturformat geschaffen wird, geplant ist ein übergreifendes Inklusionsprojekt, bei dem alle Beteiligten gleiche Chancen und gleiche Rechte und gleiche Möglichkeiten haben und am Ende aller Zeiten gemeinsam glücklich in den Sonnenuntergang tanzen, oder so. Zuvor werden sie aber von moderner Technik unterstützt, um die diversen Behinderungen jedes einzelnen quasi wegzuassimilieren.

Da solche derart positiven Projekte von allen Seiten unterstützt und gefördert werden, ist es nicht schlimm, dass die direkt Beteiligten im Grunde alle keine Kohle haben, genau dafür gibt es ja Fördermittel und genau die fließen hier in Strömen.
So weit so realistisch, problematisch wird es, wenn man sich mit der Verwaltung der gemeinnützigen Organisationen an einen Tisch setzt, denn weder die Diakonie, noch die Caritas oder der Paritätische oder wer auch immer aus diesem Dunstkreis dabei ist, sind bereit, auch nur einen Cent mehr zu bezahlen als unbedingt notwendig, im Zweifel zahlen sie üblicherweise sogar deutlich weniger als notwendig.

Diese Haltung trägt nicht unbedingt dazu bei, dass sich Projekte, an denen Caritas & Co beteiligt sind, leicht verwirklichen lassen, denn im Grunde will letztlich doch immer nur jeder sein eigenes, kleines popeliges Projekt umsetzen, womit er dann Werbung machen kann, was für ein tolles, gemeinnütziges Unternehmen die Caritas, die Diakonie, der Paritätische oder wer auch immer ist.
Es ist schon sehr skurril, wenn man Verhandlungen, an denen mehrere dieser gemeinnützigen Unternehmen beteiligt sind, mal von außen betrachtet.

So skurril war auch dieser Außentermin heute, man war sich nachher zu viert einig, dass man noch mal genau besprechen müsse, wer nachher die große Rechnung bezahlt.
Exakt soweit waren wir übrigens auch schon mal im September, aber heute sind wir natürlich einen großen Schritt weiter gekommen.
Ich könnte mir ja eigentlich vor Vergnügen nur noch den Bauch halten, eben weil es alles so vorhersehbar ist und ich es auch genau so vorher schon erwartet hatte - wenn es denn gleichzeitig nicht so traurig wäre, weil die Idee selber, die dahinter steckt, ja wirklich eine gute ist.

Aber hilft ja nix, gut Ding will Weile haben, und weil das hier geplante Ding besonders gut ist, will es halt auch besonders viel Weile haben.


Am Nachmittag war ich dann wieder im Büro und habe mit dem Experten der Pensionskasse gesprochen, um das Steuerthema von gestern zu klären und gelernt, dass die Pensionskasse keine Steuerexperten hat, wohl aber größere Menge an selbstüberzeugten Spezialexperten, die vielleicht von einer Menge Dinge Ahnung haben, nur ausgerechnet nicht von Steuern.

Ich wurde dann noch dreimal im Haus weiterverbunden, jedesmal zu einem noch spezielleren Spezialexperten, leider hatte keiner von denen Ahnung von Steuern. Dumm, aber wohl nicht zu ändern.

Eine externe Antwort auf meine Fragen bekam ich also nicht, im Laufe der Telefonate habe ich mir aber die für mich plausibelsten Antworten einfach selber zusammengereimt und ich denke, ich bin jetzt Experte für § 3 Nr. 56 und Nr. 63 EStG. Falls also jemand etwas dazu wissen möchte - jetzt ist die Chance mich zu fragen, nächsten Monat habe ich dann bestimmt schon wieder alles vergessen.

Morgen habe ich schon wieder einen Außentermin, diesmal in Minden, das Leben bleibt reisig
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Donnerstag, 9. Januar 2020
Ganz ereignisloser Tag
Heute ist nichts passiert, was mir soweit im Gedächtnis geblieben ist, dass ich jetzt noch davon berichten könnte.
Büro halt, ohne besondere Vorkommnisse.
Die eine Hälfte des Tages habe ich mich mit der Kontrolle der Lohnabrechnung für Januar 2020 beschäftigt, die der Leiter Rechnungswesen schon mal vorbereitet hatte, damit ich genug Zeit zum Kontrollieren habe.
Einen Fehler habe ich durch eine einfache Plausibilitätskontrolle entdeckt, aber als ich dann begann, mich mit der grundsätzlichen Frage zu beschäftigen, in welcher Höhe Zahlungen des Arbeitgebers in die betriebliche Altersvorsorge kombiniert mit Gehaltsverzicht und Entgeltumwandlungen für Direktversicherungen von Arbeitnehmer steuerfrei und in welcher Höhe sie sozialversicherungsfrei sind - da wurde es kompliziert. Bisher habe ich mich nie dafür interessiert, sondern dem Lohnprogramm und dem Leiter Rechnungswesen einfach blind vertraut.

Jetzt wollte ich es aber mal genau wissen und vor allem wollte ich wissen, in welchen Gesetzen und welchen Paragraphen das so steht.
Das wusste keiner so genau, und vor allem konnte ich sehr schnell nachweisen, dass die vom Lohnprogramm und vom Leiter Rechnungswesen zitierten Vorschriften wohl seit einigen Jahren nicht mehr aktualisiert worden waren (also die Vorschriften selber wahrscheinlich schon, aber die Zitate nicht, was im Ergebnis zu einer ziemlich falschen Anwendung führt).
Nach dem ich mich eine halbe Stunde durch verschiedene Kommentare zur Lohnsteuer gekämpft hatte und dadurch nur immer noch mehr Fragen auftauchten, aber keine Antworten, beschloss ich, dass es sinnvoller ist, zu diesem Thema einen Experten zu befragen, statt das Rad noch mal selber zu erfinden.

Erstaunlicherweise bekam ich aber auch dort keine Antworten, sondern nur die Reaktion: "Das ist eine gute Frage, das muss ich selber erst mal nachschauen", das sagte er mir dafür fünfmal auf meine fünf Fragen.
Nun, wir haben vereinbart, dass der Experte (ich rief bei der Pensionskasse an und ließ mich von der Zentrale in die Steuerfachabteilung verbinden) mich morgen Nachmittag zurückruft, bis dahin will er das alles geklärt haben.
Ich bin ja mal gespannt.
Der Leiter Rechnungswesen schwitzte derweil Blut und Wasser, weil es sehr gut sein kann, dass er da in den letzten Jahren ziemlich viel Unsinn abgerechnet hat, aber das werden wir ja morgen alles genauer beurteilen können.

Morgen früh muss ich um 9.30h an einem rund 100km entfernten Außentermin irgendwo in der ostwestfälischen Pampa teilnehmen, ich habe heute Abend mal das Navi befragt, das meint, ich brauche dafür 2h Fahrzeit. Morgens im Berufsverkehr wird es sicherlich noch länger sein, so dass ich vorsichtshalber mal um 7h losfahre - ich habe jetzt schon ein bisschen schlechte Laune deswegen, ein Job mit Reisetätigkeit ist ja so gar nichts für mich
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Mittwoch, 8. Januar 2020
Entspanntes Büro
Als ich heute Abend im Büro meine Sachen einpackte, fiel mir auf, dass ich den ersten Arbeitstag nach zweieinhalb Wochen Urlaub heute gar nicht schlimm fand und der Satz "Er hat gar nicht gebohrt" ging mir durch den Kopf.
Vielleicht ist es also alles nur eine Frage der Erwartung und je schrecklicher ich mir die Arbeit im Büro vorstelle, um so weniger schlimm ist sie in Wirklichkeit.

Ich meine, es wird wohl nicht mehr so sein, dass ich die Arbeit im Büro als sinnstiftende Lebenserfüllung bezeichne, dazu bin ich ein viel zu unsozialer Mensch und dazu müssten erst mal 80% der Menschen in und um das Büro entfernt werden, damit ich das Gefühl hätte, ich gehöre dort wirklich dazu und bin vor allem gerne dabei.
Aber wenn man sich einer insgesamt gelasseneren Grundhaltung befleißigt und diesem Gefühl des "alle irre" mit einem entspannten Achselzucken begegnet, weil es sich im Zweifel eben doch nicht ändern lässt, und dann lässt man die Leute eben so irre sein, wie sie meinen, dass es normal ist, dann ist so ein Arbeitstag am Ende des Tages tatsächlich gar nicht so schlimm gewesen.

Es war der erste Arbeitstag im neuen Jahr und ich habe das erste Mal etwas ausprobiert, was ich bisher stets und strikt abgelehnt habe: Ich habe Anweisungen gegeben, ohne sie zu begründen und festgestellt, dass die Leute das einfach machen und es nicht hinterfragen.
Das liegt jetzt sicherlich daran, dass ich für die meisten Leute in dem Büro eben der Chef bin und es ist wohl eine nach wie vor verbreitete Angewohnheit, das zu tun, was der Chef sagt, mich hat es aber trotzdem sehr fasziniert, weil ich in meinem ganzen Leben noch nie Dinge getan habe, ohne sie zu hinterfragen, egal wer sie angeordnet hat.
Aber nach dem ich heute begriffen habe, dass es das Leben deutlich vereinfacht, wenn man sich nicht im Rahmen eines imaginären Erziehungsauftrages für die sinnvolle Fortentwicklung aller Mitarbeiter zuständig fühlt, sondern sich nur ganz stumpf das Leben dadurch bequem macht, dass man Dinge anordnet, ohne sich dafür zu rechtfertigen, seitdem blicke ich durchaus entspannt in die nächsten vier Jahre plus dieses. Kann sein, dass ich da grade etwas ganz Großes entdeckt habe
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Montag, 6. Januar 2020
Künstlicher Weihnachtbaum und wiederverwendbare Zewatücher
Ich habe da übrigens noch einen Nachtrag zu vorgestern, weil wir da den Weihnachtsbaum abgeschmückt und abgebaut haben und ich jetzt dokumentieren kann, dass auch künstliche Weihnachtsbäume immer weiter wachsen je älter sie werden.

Als ich ihn gekauft habe (vor ca. 10 Jahren) passte er komplett in den Karton, in dem er immer noch während des Jahres auf dem Dachboden aufbewahrt wird, allerdings passte er vor 10 Jahren noch so komplett in den Karton, dass sogar der Deckel zuging.
Das ist mittlerweile komplett undenkbar, im Gegenteil, die komplette Spitze (auf dem Foto hinter dem Karton, liegt noch auf dem Sofa) findet schon keinen Platz mehr in dem Karton, auch wenn man den Deckel offenstehen lässt.

Insgesamt kann ich aber nach 10 Jahren künstlicher Tannenbaum mit viel Überzeugung und mindestens gleichvielen Ausrufezeichen feststellen, dass sich der Kauf dieses Weihnachtsbaumes nicht nur gelohnt hat, sondern eine der besten Ideen überhaupt war.

Der echte Baum hat uns noch bei keinem Weihnachtfest seitdem gefehlt, und ich wage zu behaupten, das gilt für alle, auch für die Kinder. Im Gegenteil, wir haben uns jedes Jahr aufs neue gefreut, wie einfach, problemlos und praktisch so ein künstlicher Baum ist. Niemand muss sich vor dem Fest hetzen und bei unwirtlichem Wetter in der Regel viel zu große Nordmanntannen durch die Gegend schleppen, die zudem sinnlos vorher getötet wurden, nur weil Menschen meinen, sie bräuchten für 14 Tage eine echte Tanne als Deko.
Und niemand braucht sich nach dem Fest damit zu beschäftigen, wie man den abgehalfterten Baum wieder los wird.
So ein echter Baum ist schon ganz schön anstrengend.

Optisch ist der künstliche Baum von einem echten Baum sowieso nur bei genauem Hinsehen zu unterscheiden. Der ganze Heckmeck zu dieser Tradition findet eh ausschließlich im Kopf statt.

Praktisch ist aus meiner Sicht auch die Tatsache, dass der künstliche Baum gleich fertig beleuchtet daher kommt. Bis zur Anschaffung dieses Exemplars hatten wir nicht nur grundsätzliche echte (und in der Regel viel zu große) Tannenbäume, wir hatten auch immer echte Kerzen, die an den echten Tannenbaum gesteckt wurden, weil, wennschondennschon.
Die echten Kerzen und alle damit verbundenen Dramen sind seit Benutzung des künstlichen Baumes natürlich ebenfalls verschwunden, und auch, wenn es jedes Jahr lustige Geschichten von dramatischen Beinahe-Katastrophen gab, ich vermisse da nix.
Wir hatten ja viele Jahre nicht nur kleine Kinder mit echtem Weihnachtsbaum und echten Kerzen, wir hatten auch eine lange Zeit einen eifrig schwanzwedelnden Neufundländerhund und zwei Katzen (Lieblingshobby: Neufundländerhund scheuchen) zusammen mit drei kleinen Kindern und dem echten Weihnachtsbaum und den echten Kerzen. Eigentlich braucht man nach Erwähnung der Rahmenbedingungen die Trillionen Beinahe-Katastrophen gar nicht mehr zu beschreiben, kann sich jeder sehr realitätsnah selber vorstellen. (Erwähnte ich schon, dass wir einige Jahre in einer alten Gründerzeitvilla lebten, die im Wesentlichen innen aus Holz bestand? In solche Villen mit einer Deckenhöhe von 3,50m passen sehr große Nordmanntannen rein, an denen sehr viele echte Kerzen brennen, da lohnen sich die Beinahe-Katastrophen richtig.)

Nachdem ich 2008 mein altes Leben hinter mir gelassen hatte, habe ich dann 2009 auch knallhart die letzte überlieferte Weihnachtstradition abgeschafft und den echten Baum mit den echten Kerzen durch einen künstlichen Baum mit künstlichen Lichtlein ersetzt - und ich muss sagen: Ich bereue nichts.

Nur dass der Baum jedes Jahr größer wird, das erstaunt mich jedes Jahr aufs neue, aber noch hat er ja jedes Jahr fertig aufgebaut in die Stube gepasst.


++++++++++

Meine Entdeckung des Tages machte ich heute bei Rossmann:

Die verkaufen wiederverwendbare Zewatücher.
Ich konnte es erst gar nicht glauben, aber auf der Verpackung steht tatsächlich, dass man die Tücher 5-6 mal waschen kann.
Wiederverwendbare Papiertücher erinnern mich ja zwanghaft an beidseitig verwendbares Klopapier: Der Erfolg liegt klar auf der Hand.

Wie bekloppt können Leute eigentlich sein, die so etwas entwickeln und in die Serienproduktion geben - und vor allem, für wie blöd halten sie eigentlich die Kunden, die so etwas dann kaufen?
Ich meine, wer braucht wiederverwendbare, 5-6 mal waschbare Küchentücher, wenn er einen Spüllappen hat, den er nahezu unbegrenzt oft waschen und vor allem auswaschen kann? Und eine Frage, die mich in diesem Zusammenhang brennend interessiert: näht man die abgerissenen Tücher nach dem Waschen wieder zusammen, damit man sie wieder ordentlich aufrollen und neu abreißen kann?
Ich stehe in Gedanken immer noch staunend vor diesem Produkt
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