anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 6. Januar 2020
Rückfahrt
Alles verlief heute plangemäß.
Am Vormittag haben wir das Haus geputzt, aufgeräumt, winterfest vobereitet und die laufenden Systeme runtergefahren, alle verderblichen Lebensmittel eingepackt, den Müll entsorgt, dem Onkel auf Wiedersehen gesagt und sind mit der Mittagsfähre zum Festland gefahren.
Auf dem Rückweg haben wir noch den Vater besucht und weil die Spritpreise in Leer so teuer waren, haben wir mal wieder die "wir-schaffen-das-locker" Nummer durchgezogen, Restreichweite an der Tankstelle in Rheine: 10km.
Da war also noch reichlich Luft für mehr Strecke, aber die Tankstelle, wo wir dann getankt haben, hatte den mit Abstand niedrigsten Spritpreis der Umgebung, es war also insgesamt alles prima abgestimmt.

Die Angewohnheit, immer nach der Tankstelle mit dem niedrigsten Spritpreis zu gucken, ist erst richtig akut geworden, seitdem es diese relativ zuverlässigen Tankstellenpreis-Apps gibt und man dort ganz bequem nachgucken kann, wie sich das Preisgefüge der an der Strecke liegenden Tankstellen entwickelt. Grade weil es diese Preisübersicht-Apps gibt, faszinieren mich die teilweise enorm hohen Preisunterschiede der Tankstellen im Umkreis von wenigen Kilometern schon sehr.
Ich verfahre keinen extra Sprit, nur um billiger zu tanken, soweit kann ich auch rechnen, aber wenn ich eh unterwegs bin und auf meinem Weg an 10 Tankstellen vorbeikomme, nun, dann ist es doch eine Kleinigkeit auf dieser App nachzusehen, wie viel der Sprit wo kostet, und heute waren zwischen Tankstelle 1 und Tankstelle 10 über 15 cent Differenz, bei 50l Benzin für eine Tankfüllung macht das 7,50€, ich finde, dafür lohnt es sich dort einfach mal reinzugucken.

Unterwegs haben wir den Debattenpodcast von Sascha Lobo gehört, zunächst die heute aktuell veröffentlichte Folge über seinen Kolumnentext zum Generationenkonflikt. Ich fand seinen Text zu diesem Thema schon sehr interessant und stimme ihm hier in fast allen Punkten zu, es macht aber auch immer wieder Spaß, ihm zuzuhören, wie er einzelne Kommentatoren genüsslich in der Luft zerpflückt und als gescheiterte Möchtegernintellektuelle gründlich bloßstellt.
Danach folgte noch der Anfang der Folge von letzter Woche: Er kommentierte die 12 schönsten Kommentare des Jahres 2019.

Mein persönliches Highlight war der Begriff "Allgäuer Haiku", den habe ich mir sofort notiert und warte jetzt auf eine Gelegenheit, ihn irgendwo einzusetzen.

Morgen habe ich noch einen Tag Urlaub, das entspannt mich sehr, weil sich so der Übergang von kompletter Faulifreiheit zu geregeltem Büroalltag deutlich weicher und fließender gestaltet
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Sonntag, 5. Januar 2020
Aufgeräumt
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Samstag, 4. Januar 2020
Nichts tun²
So, das war's also schon wieder, der letzte Urlaubstag ist vorbei, morgen ist noch Wochenende und Sonntag geht es zurück aufs Festland, das Büro ruft, hilft ja nix.

Was ich in diesen zwei Wochen Urlaub alles nicht geschafft habe, ist schon fast legendär, ich mag das gar nicht aufzählen, weil ich mir dann erst recht als Komplettversager vorkomme. Wie kann man nur derart hochfliegende Pläne habe und dann nix davon hinkriegen?

Ich hatte mir nämlich eigentlich vorgenommen, diesmal wirklich richtig ordentlich Urlaub zu machen, also jede Menge Dinge zu tun, für die man nur im Urlaub Zeit hat: Viele Bücher lesen (oder besser: überhaupt mal wieder Bücher lesen und nicht nur unkonzentriert durchs Internet googeln), lange Spaziergänge oder Fahrradtouren machen (meine Schleimbeutel zicken nicht mehr, theoretisch kann ich also wieder laufen), ausgiebig Wellness machen (Sauna, Massage, Schlickpackungen, das volle Programm) und ausführlich Rezepte ausprobieren und ganz tolle Dinge kochen.
Getan habe ich davon: im Wesentlichen nichts. Der Bücherstapel liegt unberührt neben dem Bett, Fahrrad gefahren bin ich maximal zu Lidl - und einmal die Promenade bis ins Dorf, um dort entsetzt sofort wieder umzukehren, weil die Insel im Moment derart absurd voll ist, dass ich im Dorf klaustrophobische Anfälle bekomme (liegt daran, dass kein Strandwetter ist, im Sommer sind auch so viele Menschen auf der Insel, die laufen aber nicht alle gleichzeitig in der Gegend rum, sondern liegen in Mengen brav und bewegungslos am Strand, wo sie sich deutlich weniger störend bemerkbar machen). Wellness habe ich deshalb schon mal komplett gestrichen, weil man sich dort im Moment wahrscheinlich zu Tode quetscht, aber ich war noch nicht mal in der heimischen Badewanne, weil mir all diese guten Vorhaben letztlich dann doch viel zu stressig waren.

Ich weiß nicht so genau, was ich stattdessen gemacht habe, aber gekocht auch nicht, seit dem die Kinder weg sind, ernähren wir uns hier von Kühlschrankresten und verlottern mit viel Genuss vor uns hin.

Mein Vorhaben für 2020: Mit noch mehr Freude nichts tun, auch (oder sogar insbesondere?) keine guten Dinge.
Wenn der Weg das Ziel ist, dann brauche ich doch nur zu beschließen, dass ich schon da bin - und zack! wird das Leben ausgesprochen angenehm und vor allem muss ich mir keine Sorgen machen, dass ich mich verlaufe.

Ich habe für 2020 also sehr bewusst NICHT vor:
• endlich mal mehr Sport machen
• mich gesünder zu ernähren
• bewusster zu leben
und dadurch
• mehr auf meine wahren Bedürfnisse zu achten,

weil, alles was sinnvoll ist ergibt sich von ganz allein, wenn ich außer den Dingen, die ich aus externen Gründen tun muss, ansonsten einfach nur das mache, wodrauf ich Lust habe.
Und wenn ich dann am Ende des Jahres komplett verfettet mit 300er Blutdruck an einem Herzinfarkt versterbe, weil ich vorher weder Lust auf Sport, noch auf gesunde Ernährung oder bewusstseinserweiternde Selbstfindungsmaßnahmen hatte - nun, dann hatte ich aber unbestritten ein wirklich geiles Jahr vorher.

Deshalb habe ich die letzten zwei Wochen auch wirklich genossen, sich einfach nur hängen lassen und keinem Anspruch auch nur im Ansatz genügen, das ist schon eine wirklich feine Sache
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Freitag, 3. Januar 2020
Lüttje Neejahr
Der zweite Januar heißt hier auf der Insel Lüttje Neejahr und wird traditionell von den Handwerkern zum Skatspielen genutzt.
Der Onkel ist Handwerksmeister und trifft sich deshalb seit Jahrzehnten mit immer denselben Kumpels am 2. Januar in einer Kneipe möglichst weit draußen, um dort Skat zu spielen, Bier zu trinken und gegen Mittag wird auch was gegessen.
Früher waren sie immer am Ostland, aber irgendwas ist da jetzt mit, ich habe nicht wirklich verstanden, wo das Problem ist, aber da wollen jetzt nicht mehr alle hin, also gehen sie schon seit längerem in das Restaurant am Neuen Hafen, die machen da wohl auch Sonderpreise für Lüttje Neejahr.
Und seit einigen Jahren hat es sich fest eingebürgert, dass ich den Onkel dort morgens mit dem Auto hinfahre, weil er nicht so gut zu Fuß ist, dass er laufen könnte - am Abend fahren dann alle gemeinsam mit dem Bus nach Hause.

Also hatte ich heute einen Grund aufzustehen.
Als ich wieder zurück war, sind wir ins Vaterhaus gefahren, wir haben dort den Anschluss von Telekom auf Vodafone umgestellt, weil das nur die Hälfte kostet und K wollte mal prüfen, ob der Vodafone Anschluss schon geschaltet ist.
Ist er wohl, aber er sendet kein W-Lan, jetzt müssen wir da noch mal hinterher.
Nach diesem kurzen Ausflug meinte K, sein Bedarf an draußen wäre für heute gedeckt, es war aber auch wirklich ungemein usseliges Wetter, komplett nebelig, dabei kalt mit knapp über Null, da macht draußen rumlaufen wirklich keinen Spaß.

Wir haben den Rest des Tages also im Haus verbracht, ich habe das Gewürzregal fertig aufgeräumt, dann ein paar Bilder in Js Zimmer aufgehangen und mich anschließend damit beschäftigt, die Buchhaltung von 2019 abzuschließen und die Eröffnungen für 2020 vorzubereiten, erstaunlich, wie schnell fünf Stunden vergehen, wenn man konzentriert arbeitet.

Plötzlich war es schon reichlich spät, wir hatten noch nichts gekocht und deshalb auch nichts gegessen, es wurde alles etwas hektisch, weil Hunger und ganz plötzlich und sehr doll, aber jetzt ist mittlerweile alles gerettet und ich habe einen neuen Zutatenfavoriten: Hier wird es jetzt künftiger deutlich häufiger Bacon geben.
Ich liebe Bacon und finde, er passt auch prima in Salat oder als Suppenbeilage, aber es stinkt so, wenn man das Zeug brät, weshalb ich das nur selten mache.

J hat mich neulich eingeführt in das Baconbackofengaren - und das ist toll. 10 Minuten bei 200°C, das Zeug wird super knusprig und die Küche stinkt nicht. Besser geht nicht. Weshalb ich da nicht selber drauf gekommen bin, weiß ich nicht, aber künftig gibt es Bacon nur noch aus dem Backofen - und dafür auch deutlich öfter als bisher.
Einfach Perfekt.
Pro Tipp für Fortgeschrittene: Wenn man ein halbgebackenes Baguette dazu aufbacken will, braucht das genauso lange wie der Bacon im Backofen und wird genauso gut
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Mittwoch, 1. Januar 2020
Neujahr und Familienbesuch
Der Versuch, irgendeinen schmissigen Neujahrsspruch in den Sand zu ritzen, um das Foto davon dann an Freunde als Gruß zum neuen Jahr zu verschicken, war nur ein halbherziger, zugegeben, denn es scheiterte schon daran, dass mir kein Spruch einfiel.

Außerdem fehlte die Sonne für ein schönes Foto und insgesamt gefiel mir das alles dann in Gänze nicht mehr, vielleicht auch, weil die Gesamtidee so abgegriffen ist, dass ich mich kurz nachdem ich da im Sand rumgemalt hatte, schon vor mir selber schämte. Wie peinlich so ein Foto, wie so ein alberner Urlauber, der dem Rest der Welt mitteilen will, dass er grade am Meer ist.
Wir streichen das also, von mir gibt es dieses Jahr, wie schon die letzten 20 Jahre davor, keine Neujahrsgrüße, an niemanden.

Dafür habe ich mich dieses Jahr wieder an eine alte Tradition erinnert, die ich früher schon sehr oft an Silvester praktiziert habe: Ich verschlafe das Spektakel einfach.
Es wäre mir auch fast zu 100% geglückt, wenn K mich nicht Punkt Mitternacht mit einem Glas Champagner geweckt hätte, weil er annahm, dass ich doch wenigstens mit ihm anstoßen wolle.
Ich habe auch ernsthaft versucht, den Champagner zu trinken, immerhin hatte ich tatsächlich extra eine Flasche echten Champagner gekauft, aber erstens war ich insgesamt viel zu verschlafen und zweitens habe ich das Champagnertrinken wohl genauso hinter mir gelassen wie das Rauchen, es schmeckte scheußlich.*
Deshalb habe ich K das Glas nach einem ganz wönzigen Schluck wieder zurückgegeben, habe mich umgedreht - und bin wieder eingeschlafen. Acht Minuten hat das Intermezzo gedauert und ich bin sehr froh, dass ich tatsächlich sofort wieder eingeschlafen bin, denn in diesen acht Minuten habe ich schon gemerkt, wie sehr ich mich über das Geknalle und Geböller, das grade draußen abging, aufrege.

*Ich habe ja sowohl das Rotwein- als auch das Sekt- und Champagnertrinken mal ganz richtig gelernt, also Sorten rausschmecken und unterscheiden, schließlich war ich lange genug mit einem ausgewiesenen Weinkenner und Hobbysommelier zusammen, aber vielleicht kann ich genau deshalb heute auch so entspannt feststellen, was mir alles nicht (mehr) schmeckt, zumindest nicht für 40€ die Flasche.



Da ich mir vor drei Monaten so ein Datensammelarmband gekauft habe, um genau das zu tun, was es tut, nämlich den Schlaf aufzeichnen, weil ich mir einen Überblick verschaffen wollte, wie viel, wie gut und von wann bis wann ich wirklich schlafe, kann ich heute also ganz problemlos demonstrieren: Ich war wirklich nur genau diese acht Minuten wach und habe ansonsten ganz hervorragend und vor allem lange geschlafen.
Von mir aus könnte täglich Silvester sein.

Wenn das mit dem Feuerwerk nicht wäre.
Ich meine, ich habe es komplett verschlafen, insofern hat es mich nur indirekt gestört, aber wenn ich mir den Dreck auf der Straße angucke und die Berichte in den Medien, dann ergreift mich doch eine ziemliche Wut. Warum machen Menschen das? Und warum machen sie es hier auf der Insel?
Das Schlimme sind ja nicht nur die, die knallen, mindestens so schlimm sind ja auch die passiven Mitläufer und Zuschauer. Ich habe heute Fotos vom großen Feuerwerk am Hauptstrand gesehen, das die Kurverwaltung ganz offiziell veranstaltet und es war auf der Promenade womöglich noch voller als im Vorjahr. Ich habe ja regelmäßig Sorge, dass eines Tages die Insel kentert, weil alle Zuschauer an einer Stelle stehen, aber solange alle diese Zuschauer auch alle bei diesem Spektakel zuschauen, wird es immer genug Leute geben, die das als ausreichende Rechtfertigung empfinden, so ein Feuerwerk durchzuführen.
Von denen, die privat Böller kaufen und damit rumknallen möchte ich gar nicht erst reden, aber ich habe wirklich überhaupt Null Verständnis dafür, dass dieser Schwachsinn hier auf der Insel erlaubt ist, wenn ich mir ansehe, was gleichzeitig an anderen Verboten und Vorschriften auf genau dieser Insel alles existiert und Dinge vorschreibt oder verbietet, wo man sich auch oft nur fragt: Warum?

Am Nachmittag war die Mutter zum Tee zu Besuch und beschwerte sich nachdrücklich über meine Formulierung in meinem Jahresrückblick: Selbstverständlich hat ihr der Bruder gar nichts verboten, das ließe sie sich auch nie gefallen.
Nun, ich habe es geändert und ich gebe zu, es war durchaus bösartig von mir, so etwas zu behaupten, denn ganz sicher weiß ich nur, dass der Bruder der Schwester verboten hat, mir von dieser Wohnung zu erzählen. Einem Verbot, dem sie sich nur soweit beugte, dass sie durch "nicht weitersagen" ja nicht gezwungen war, mich anzulügen, das wurde erst ein Problem, als ich sie gezielt danach fragte, da gab sie zu, dass sie schon lange von der Wohnung wusste, es mir aber genau wegen dieser brüderlichen Auflage nicht erzählen durfte.

Ich für meinen Teil bleibe dabei, dass ich den Bruder seltsam finde. Was er mit dieser "aber auf keinen Fall AnJe erzählen" Verschwörung erreichen wollte, erschließt sich mir nicht, weil es sich ja offensichtlich doch nicht geheim halten lässt, er aber ohne jede Hemmungen die Schwester in eine für sie ausgesprochen unangenehme Situation bringt. Die steht komplett zwischen den Stühlen und hat das Gefühl, dass sie nur alles falsch machen kann. Netter Zug von ihm.

Nun ja, so muss denn jeder selber wissen, wo für ihn die wirklich wichtigen Grundsätze des Lebens liegen, je länger ich darüber nachdenke, um so zufriedener sollte ich sein, dass Menschen wie mein Bruder aktiv versuchen, mich aus ihrem Leben auszuschließen, es lebt sich ohne solche Verschwörungsfanatiker im Zweifel deutlich entspannter
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Dienstag, 31. Dezember 2019
Jahresrückblick 2019 mit Nachtrag
Da ich letztes Jahr beschlossen habe, für den letzten Tag des Jahres eine neue Tradition zu begründen, fülle ich den Fragebogen vom letzten Jahr dieses Jahr natürlich auch aus.


Wie schnell ist das Jahr vergangen?
So ca. 200 bis 250 Tage
Welche Farbe hatte das Jahr?
jadegrün
Auf einer Skala von 1-10?
8-9
Zusammengefasst?
Es gab ganz viele liquide Finanzzuflüsse von vielen verschiedenen Seiten


Familie:
Keine großen Veränderungen.
Alle drei Kinder studieren das gesamte Jahr.
N besteht sein zweites Staatsexamen als Mediziner und beginnt anschließend sein praktisches Jahr. Sein erstes Tertial absolviert er am UKM in Münster und wohnt in Greven, dann geht er für vier Monate nach Wien, über Weihnachten kommt er nach Hause, wo wir ihn mit einem neuen (gebrauchten, aber deutlich jüngeren) Auto überraschen, damit fährt er am 27.12. zurück nach Wien, packt dort seine Sachen und beginnt am 30.12. sein letztes Tertial in Bad Ischl.
C war während ihres Masterstudiums im Herbst für zweieinhalb Monate in St. Andrews, K und ich wollen sie mit dem Flugzeug besuchen, aber das Wetter ist so schlecht, dass wir keinen passenden Slot finden.
Sie beschließt aus ihrer 9er WG auszuziehen und sucht sich gemeinsam mit einer Freundin eine neue Wohnung, die beiden wohnen jetzt richtig seriös "wie Erwachsene" (naja, mit 25 kann man das ja auch mal anfangen)
J bekommt im Januar in Berlin ein Appartement in einem Studentenwohnheim, er ist der festen Überzeugung, dass er das Studium niemals schaffen wird und mindestens 20 mal durch alle Klausuren durchfällt, weil er keine Lust hat, so unsinniges Zeug auswendig zu lernen. Zu seiner großen Überraschung besteht er aber im Sommer alle Klausuren und kündigt das große Durchfallen jetzt für den nächsten Durchgang an.

Der Vater hat sich gesundheitlich stabilisiert, er muss dreimal die Woche zur Dialyse und wohnt deshalb dauerhaft im Seniorenheim in Leer.

Von der Mutter weiß ich kaum was, sie redet wenig mit mir, weil der Bruder ihr das verboten hat. Warum der Bruder das tut und was er gegen mich hat, kann ich nicht rausbekommen, weil reden ja unerwünscht ist und die Mutter auch kein Interesse daran hat, hier etwas zu vermitteln. Die Mutter hat große Sorge, es sich mit dem Sohn zu verderben, immerhin ist er der einzige, der sich anständig um sie kümmert, sagt sie. Die Töchter kritisieren nur an ihr rum, das mag sie nicht. Ich arrangiere mich damit, dass ich nicht für sie zuständig bin; wenn sie nach Borkum kommt, wohnt sie jetzt beim Bruder, so verkehrt finde ich die Lösung tatsächlich nicht. - Nachtrag: Diese Passage ist gestrichen, weil es alles ganz anders ist. Von der Mutter weiß ich kaum etwas, weil wir wenig miteinander reden. Ich rufe sie nicht an, weil ich üblicherweise überhaupt niemanden anrufe. Wenn sie wissen will, wie es mir geht, kann sie es ja hier lesen.
Ich weiß, dass der Bruder sie regelmäßig anruft und sie überhaupt viel mit dem Bruder zu tun hat, außerdem wohnt sie im selben Haus wie die Schwester, weshalb ich mich nicht für sie zuständig fühle.
Ich finde, es reicht, wenn ich mich um den Vater kümmere, da gerate ich auch nicht in Streit mit den Geschwistern, denn den mag sonst keiner.
Der Bruder lebt sein eigenes Leben auf seine eigene Art und Weise mit eigenen Schwerpunkten und eigenen Wichtigkeiten, die mir überwiegend derart fremd sind, dass ich nur Unmengen an Fragezeichen habe, aber keine Antworten bekomme - weil, wir reden ja nicht miteinander. Und vielleicht ist das auch besser so, denn sonst rege ich mich nachher nur auf.


Häuser und Wohnen:
Das Jahr der Verkäufe.
Die Fabrik in MG ist tatsächlich verkauft und das Hotel auch, hieran habe ich immerhin 1% Anteil gehabt und dadurch insgesamt einen Liquiditätszufluss dieses Jahr generiert, der wohl nie mehr zu toppen ist.
Für einen Teil des Geldes habe ich mir noch eine Immobilie auf Borkum gekauft, Immobilien sind einfacher zu verwalten, wenn sie nicht wild in der Weltgeschichte verstreut sind.
Außerdem besitze ich seit diesem Jahr einen Anteil an einem Grundstück im Ostwestfälischen, erster Teil der Umsetzung der Pläne des Vorjahres, denn auf diesem Grundstück wollen wir gemeinsam ein Haus bauen.
In der Wohnung in MG sind im Januar neue Mieter eingezogen, die Miete wird vom Jobcenter bezahlt, das mit den neuen Mieters auch anstandslos eine Mieterhöhung akzeptierte. Im Dezember wurde von dieser Miete die letzte Rate des Kredites für die Wohnung bezahlt, nach genau 25 Jahren ist die Wohnung nun komplett abbezahlt. Ich habe sie 1995 aus einer Zwangsversteigerung erworben und damals zu 100% finanziert. Sie war als private Zusatzrente gedacht, die Kalkulation ging deutlich früher auf als erwartet.
Das Mietshaus in Greven ist unverändert, es waren interessierte Käufer zur Besichtigung da, aber danach habe ich nichts mehr gehört. Ich möchte hier noch genau fünf Jahre wohnen, ich drücke mir die Daumen, dass das gelingt.

Pläne:
Die Hausbaupläne für das neue Haus auf dem Festland gehen sehr langsam voran, aber es bewegte sich was in 2019, für 2020 ist geplant, dass wir uns einen Architekten suchen und uns intensiv mit der konkreten Planung des neuen Hauses beschäftigen.
Die Umbau- und Erneuerungspläne für das Haus auf Borkum stecken fest, die örtlichen Handwerker verlangen Preise, die keinen Bezug mehr zum Festland haben, wir werden hier etwas anderes organisieren müssen.

Reisen
Keine, nur zuhause gewesen.
Da ich grundsätzlich ja eher unreisig bin, fehlt mir da zum Glück aber auch nichts.

Zum ersten Mal gemacht:
Immobilien verkauft.
Bisher habe ich in meinem Leben immer nur Immobilien gekauft, dieses Jahr habe ich erstmals welche davon wieder verkauft. Es macht sehr zufrieden, wenn ein Plan gelingt, denn alle Immobilien waren als Teil meiner privaten Altersabsicherung gedacht und jetzt, wo die ersten zwei tatsächlich in echtes Geld zurückverwandelt wurden, beginnt sich dieser Plan zu realisieren.
Außerdem: E-Bilanzen erstellt. Ganz alleine und ohne Datev-Unterstützung.
Und: Quinoa gekocht (und gegessen).

Häkchen auf der Bucketlist:
Die Sache mit dem Grundstück im Ostwestfälischen klargemacht und endlich ein paar BHs gefunden, die nicht kneifen.

Entdeckt und Spaß dran gefunden:
Swopper - Dieser wippende Bürostuhl ist einfach genial.
Außerdem: Quinoa als Reisersatz entdeckt und lieben gelernt und selbstgemachte Gemüsebrühe zum every and all time Standardgewürz erkoren.

Gesundheitliche Veränderungen:
Augen: Unverändert alt, drei neue Gleitsichtbrillen im Sommer gekauft und begriffen, dass Gleitsichtkontaktlinsen nichts für mich sind.
Ohren Bisher noch keine Ausfälle beobachtet (aber vielleicht höre ich es auch nur nicht……)
Unfälle Keiner (toi, toi, toi)
außerdem:
Alle alten Krankheiten auskuriert, die Schleimbeutel muckern nicht mehr und das Herz ist pumperlgesund.
Neue Krankheiten Ich bekomme einen Hallux am rechten Fuß, weshalb ich alle Absatzschuhe aussortiert habe, von dieser Art Schuhwerk habe ich mich dieses Jahr endgültig verabschiedet
Sonstiges Die Schilddrüse ist gut eingestellt und verlangt seit Sommer sogar weniger Stoff, insgesamt macht Altwerden aber immer noch keinen Spaß

Optische Veränderungen:
Gewicht unverändert, es ist dabei geblieben, dass ich nur eine Mahlzeit pro Tage esse, daran habe ich mich gut gewöhnt, aber weniger wird das Gewicht trotzdem nicht
Haare Farbe unverändert, ehemals Natur, mittlerweile habe ich so viele graue Haare, dass ich wirklich alle sechs Wochen nachfärben muss. Außerdem radikal kürzer, war ein Versuch im Oktober, gefällt mir aber nicht so gut wie erhofft, also lasse ich sie jetzt wieder wachsen, ist praktischer im Alltag, weil sich längere Haare besser zusammenbinden lassen.
Sonstiges meine Zähne werden immer schiefer, nächstes Jahr habe ich einen Termin beim Kieferorthopäden

Finanzen, Veränderung zum Vorjahr:
regelmäßiger Zufluss mehr
regelmäßiger Abfluss gleich
variable Ausgaben gleich
Gesamtvermögen deutlich mehr, weil der Wert der verkauften Immobilien jetzt realisiert ist
Besondere Anschaffungen ein Auto für N, sonst fällt mir nichts ein
Und sonst noch so:
In der Summe hat mir das Jahr 2019 sehr gut gefallen, der Verkauf der Immobilien hat nicht nur gewaltig Geld in die Kasse gespült, sondern auch sehr viel Ärger und Arbeit abgestellt.
Insgesamt kann ich mich an keinen größeren Ärger in 2019 erinnern, im Wesentlichen lief das Leben recht gleichmäßig vor sich hin, keine besonderen Vorkommnisse, alles im grünen Bereich.
Auf 2020 freue ich mich, weil ich die Zahl mag, und weil jetzt das Jahrzehnt beginnt, in dem viele Änderungen anstehen.
Zwei Kinder werden nächstes Jahr mit ihrem Studium fertig sein und sich anschließend allein unterhalten können. Jedes Stück Verantwortung, was wegfällt, ist positiv.
Ab morgen gilt: Noch vier Jahre - und dieses
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Montag, 30. Dezember 2019
Abbaden und Schiff hinter Dünen
Weil C und N morgen früh schon abfahren, wollte C ihr traditionelles Neujahrsschwimmen vorziehen und beschloss, stattdessen heute einfach ein Jahresabschlussschwimmen zu absolvieren.
Im Unterschied zum 1. Januar vor 364 Tagen war heute deutlich besseres Wetter, die Sonne schien, es waren Plustemperaturen und der Wind blies zwar kräftig, aber ein vergleichbarer Sturm wie Anfang des Jahres war es noch lange nicht.
Ich war heute nicht so gut gelaunt wie vor 364 Tagen, deshalb beschränkte ich mich diesmal aufs Fotografieren, zum An- oder Abbaden zum Jahreswechsel braucht man wirklich gute Stimmung und Spaß am Unsinn machen.
Aber C ging ins Wasser und planschte richtig wild durch die Wellen



Am Nachmittag habe ich mich dann wieder an den Schreibtisch gesetzt, die vorbereiteten Steuererklärungen online übermittelt, wobei ich eine Erklärung vorher noch mal ausführlich kontrolliert und ein paar Fehler ausgemerzt habe. Die harten Fristsachen sind jetzt also alle erledigt, aber statt Freude und Erleichterung zu empfinden, dass es jetzt endlich geschafft ist, bin ich eher genervt und angepisst von dem Kram, irgendwie geht mir dieser ganze Behörden-Formular-Vorschriftskram nur noch gegen den Strich, weil ich das alles so entsetzlich nutzlos finde.
Ich meine, diese ganze Papierverwaltung, das ist doch kein produktiver Beitrag für die Gesellschaft. Da hat absolut niemand was von, es geht keinem besser, nichts wird vorangetrieben, es ist nur eine sinnlose Beschäftigung aufgrund ebenso sinnloser Bürokratievorschriften. Und außerdem unverschämt teuer.
Ich weiß, ich profitiere ja selber davon, aber wenn ich die Gesamttätigkeit mal wirklich objektiv von außen betrachte, dann finde ich diese ganzen Sesselpupserjobs gnadenlos überbezahlt, wohingegen Jobs, die wirklich einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten, komplett unterbezahlt sind.
Gibt es irgendeinen vernünftigen Grund, warum Krankenpfleger und Kindergärtner nur ein Drittel von dem bezahlt bekommen, was Menschen mit meinem oder vergleichbaren Jobs erhalten?
Aber das scheint wohl eine Besonderheit unserer Gesellschaft zu sein, dass jeder meint, Verwaltung sei unerhört wichtig und müsse deshalb so besonders gut bezahlt werden.

Nun denn, so lange muss ich das alles zum Glück nicht mehr machen, ich kann das Aufregen darüber deshalb auch einfach wieder bleiben lassen.

Gegen halb fünf färbte sich der Himmel intensiv blau-rot und ich lehnte mich aus dem Dachfenster, um ein Foto mit Mond, Abendstern, Dünen und buntem Himmel zu machen. Während ich noch überlegte, ob es sich lohnt, für dieses Motiv die Treppe runterzulaufen und das ganze von vor der Tür noch mal ausführlich zu knipsen, sagte K, der neben mir die Farben bewunderte, plötzlich: "Schau mal, da fährt ein Schiff."

Und tatsächlich, hinter den Dünen fuhr ein Schiff, man sah die schwarzen Schornsteine, die so hoch waren, dass sie über die Dünen hinausragten.



Morgen früh um 7.30h müssen die Kinder zur Fähre gebracht werden, ich gehe deshalb besser jetzt gleich ins Bett
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