anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 13. Dezember 2019
Doppelnamen
Hoch die Hände, Wochenende.

Dass ich diesen Spruch mal mit erschöpfter Verzweiflung zur Selbstmotivation benutzen würde, hätte ich mir auch nicht träumen lassen, aber heute war es so weit.
Die Schulungsdame aus dem Rheinland hat den Tag über heute ihr Bestes gegeben (auf rheinisch, versteht sich) und als ich abends vor lauter Selbstbeherrschung (und Lob an mich selber: Ich bin tatsächlich NICHT ausfällig geworden, ich war schon ein wenig stolz auf mich), als ich aber abends pappmatt nur noch auf dem Zahnfleisch aus dem Büro kroch, habe ich tatsächlich diesen Spruch vor mich hingemurmelt.
So tief kann man sinken.

Nun denn, haben wir dieses Thema auch erledigt.

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Themenwechsel.
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In einer Stiftung, deren Kapitalanlagen samt kaufmännischer Verwaltung von uns betreut wird, gab es einen Wechsel im Vorstandsbereich, neue dritte Vorsitzende ist jetzt eine Dame mit Doppel-Doppelnamen und dies auch noch in der besonders schlimmen kulturintellektuellen Peinlichvariante, also sowas wie Helena-Aphrodite Piepenkötter-Johannknecht. Klar kann kein Kind was für seinen Vornamen, aber wenn man einen derartigen Vornamen auch noch vollausgeschrieben mit Bindestrich bis hinter den glücklichen Hafen des ehelichen Doppelnamens (für den man sehr wohl was kann, weil hier wird es zur persönlichen Wahlfreiheit) ausdrücklich vor sich her trägt - dann kann ich nicht umhin, diesem Menschen mit sehr großen Vorbehalten und nur sehr vorsichtig mit viel Abstand zu begegnen, weil meine Spontanmeinung zu Menschen mit so einem Namen ist eindeutig: Die hat ganz sicher eine Lebenseinstellung, die mit meiner nicht kompatibel sein kann, weil ich mir einfach gar keinen Grund vorstellen kann, weshalb man sich so einen Namen antut.

Ich bin bekennender Eheverweigerer, weil ich bekanntlich keinen Grund in diesem Konstrukt sehe, aber wenn zwei Menschen das trotzdem unbedingt tun möchten, also das Heiraten, meine ich, dann ist das eine Sache, nur was um alles in der Welt treibt dann jemanden zu einem Doppelnamen?

Ich kann akzeptieren, dass beide gleich heißen wollen. Für mich käme das zwar nur dann in Frage, wenn der andere einen so schicken Namen hat, dass es ein deutliches Upgrade wäre, wenn ich den übernähme, (bei Namen wie Akkermann oder Teerling wäre ich wahrscheinlich schon arg in Versuchung geraten), aber immerhin kann ich verstehen, dass Menschen damit ansonsten ihre Zusammengehörigkeit als Familie ausdrücklich auch nach außen demonstrieren wollen und so eine Entscheidung kann ich respektieren, auch wenn ich sie nie selber treffen würde.

Meine Cousine zB heißt seit ihrer Heirat Meyer - und gegen diesen Namen hätte ich ihren "Mädchennamen" ja nun niemals eingetauscht, aber nun gut, sei's drum. Immerhin heißt sie seit ihrer Hochzeit nur Meyer und nicht Meyer-Piepenkötter, was eine Lösung gewesen wäre, für die mir ganz klar und schon seit immer jedes Verständnis fehlt.

Entweder heißen beide gleich oder jeder heißt so weiter, wie er schon immer geheißen hat, beides kann ich akzeptieren, aber diese Doppelbenamserei finde ich nur albern.
Das ist nicht Fisch nicht Fleisch, da kann sich jemand nicht entscheiden, das alte aufzugeben und was neues anzufangen, hat aber weder den Mumm, seine Eigenständigkeit auch als Teil eines Ehepaares deutlich zu zeigen, noch hat er den Mut, mit einem neuen Namen auch noch mal neu anzufangen.
So ein Doppelname ist einfach nur das offensichtliche Symbol für das Fehlen einer selbstständigen Persönlichkeit und ein deutliches Bekenntnis zu "Wasch mich, aber mach mich nicht nass."
Ich möchte gerne Ehefrau sein, aber ein bisschen was für mich selber brauche ich auch noch, mimimi.

Zurück zu dieser neuen dritten Vorständin: Helena-Aphrodite hat es zusätzlich noch nicht mal geschafft, sich von den Zwängen ihrer Eltern zu befreien, wenn sie die Bindestrich-Aphrodite so zwanghaft nach vorne schieben muss.

Und diese Doppelnamen-Doppelfrau ist also jetzt neue dritte Vorsitzende und macht in ihrer neuen Funktion auch ihrem Doppel-Doppelnamen sofort alle Ehre. Sie hinterfragt als allererstes alle bestehenden Verträge und möchte geprüft haben, ob die existierende Organisation auch mit dem Steuerrecht und allen sonstigen möglichen Rechtsgefahren kompatibel ist und am besten doch lieber alles neu organisieren und an externe Berater wie PwC oder KPMG vergeben, bei denen kann man doch bestimmt sicher sein, dass dort die passende Fachkompetenz sitzt, weil, sonst wäre sie ja schuld, wenn sie als Vorständin zustimmen würde, dass die Stiftung von unqualifiziertem Beraterfußvolk betreut wird.

Ja, man merkt es, ich bin mit ihr aneinandergeraten, aber bei jemandem, der Helena-Aphrodite Piepenkötter-Johannknecht heißt, war das im Zweifel auch nicht zu vermeiden
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Donnerstag, 12. Dezember 2019
Schulung
Für das Erfassen und Reporten der Kapitalanlagen der verschiedenen Stiftungen, die hier verwaltet werden, bekommen wir ein neues EDV-Programm, was speziell dafür entwickelt wurde. Bisher haben wir mit einer selbstgestrickten Lösung aus SAP und Excel gearbeitet, das ging auch irgendwie, aber so ein richtiges Spezialprogramm ist natürlich viel cooler und professioneller und (hoffentlich) auch einfacher und komfortabler in der Bedienung.
Heute waren zwei Mitarbeiter der Softwarefirma bei uns im Büro, um uns in einer ersten Schulung in dem Programm überhaupt erstmal zu zeigen, was wie zu bedienen ist.
Wir waren eine sehr kleine "Schulungsklasse", teilgenommen haben der Leiter Rechnungswesen und ich - weil wir die beiden Verantwortlichen für diesen Bereich sind und ich sicherstellen möchte, dass der Kram vernünftig läuft und optimal benutzt wird, bevor ich einzelne Alltagsaufgaben an weitere Mitarbeiter abgebe, die ich dann ja selber einweisen kann.

Zugegeben, ich war sehr lange nicht mehr auf irgendeiner Schulung. Zwar auf Fortbildungen, aber da ging es meist um Spezialthemen, die eh nur für Spezialisten interessant sind, so eine richtige, klassische Schulung habe ich dagegen lange nicht mehr mitgemacht. Vielleicht bin ich deshalb auch mit einer sehr großen, positiven Erwartungshaltung an die heutige Schulung herangegangen.

Als aber die Dame, die für die Themen heute hauptverantwortlich war, begann zu erzählen, fiel mir wieder ein, welches Problem ich mit Schulungen und den schulenden Referenten fast unweigerlich habe: Ich habe nicht genug Geduld, mir Dinge, die ich nach dem ersten Satz verstanden habe, noch in 27 weiteren Sätzen und Umformulierungen ausführlich erklären zu lassen, ich werde dann sehr schnell nervös und denke quengelig "nu mach doch weiter".
Die Schulungsdame heute war ein Prototyp der Sorte Lehrer, die ich noch nie leiden konnte: Sie hatte überhaupt kein Gespür dafür, was ihre "Schüler" schon wussten, was sofort verstanden wurde und was überhaupt nicht relevant war. Sie spulte im wesentlichen ihr Programm ab, das auch am Ende des ersten Tages noch keinen roten Faden erkennen lässt und erklärte ständig irgendwelche Dinge, die für uns überhaupt keine Bedeutung haben. Wir sind keine Bank und wir sind kein Vermögensverwalter mit "Kunden", wir haben kein Geheimnisträgerthema und alle unsere Gesellschaften sind, bis auf eine, die aber vernachlässigt werden kann, gemeinnützig und damit steuerfrei. Wir kommen dafür beide aus der "normalen" Buchhaltung und brauchen ganz sicher keine Nachhilfe in Buchungssätzen.
Und außerdem kann ich es auf den Tod nicht leiden, wenn jemand anderes meint, mir vorschreiben zu müssen, was für mich wichtig und was nicht ist. Das entscheide ich ausschließlich selber aufgrund meiner persönlichen Situation und dem Überblick, den ich mir vom Standpunkt meiner persönlichen Situation aus verschafft habe. Und ich ändere meine Meinung auch ganz bestimmt nicht deshalb, weil jemand anderes mir sagt, dies oder jenes fänden aber sehr viele Leute sehr wichtig und hilfreich.

Ich fand den Tag heute also insgesamt sehr anstrengend, vor allem weil die Dame einen sehr starken rheinischen Akzent hatte, der bei mir ja grundsätzlich meine albernen Spiegelneuronen provoziert.

Morgen noch mal ein Tag auf rheinisch, zu allem Überfluss auch noch ab 8h, ich drücke mir selber die Daumen, dass das morgen nicht zu sehr eskaliert.
Aber zum Glück gibt es ein sehr ausführliches Handbuch, im Zweifel bringen wir uns die notwendige Programmbedienung also einfach selber bei
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Donnerstag, 12. Dezember 2019
Ab jetzt nur noch Restarbeiten
Die große Abschlusssitzung des Jahres ist durch, ich merke immer erst danach, wie sehr mich solche Termine unter Stress setzen, aber die Aufsichtsratssitzung ist abgehakt.
Was ich an diesen Sitzungen so grässlich finde, ist die Unberechenbarkeit der Gesamtsituation. Grundsätzlich sind die Aufsichtsratsmitglieder ja alle sehr nett, aber sie sind auch so komplett anders. Sie kommen aus den unterschiedlichsten Berufsfeldern, haben überwiegend überhaupt nichts mit dem Unternehmen zu tun, das sie aufsichtsrechtlich führen soll. d.h. sie haben überhaupt keine Ahnung, von den Geschäften, die in den Unternehmen laufen, können es weder kaufmännisch noch rechtlich sinnvoll beurteilen, sind aber das Aufsichtsgremium und das finde ich regelmäßig komplett skurril.
Grundsätzlich geben sie sich mit dem zufrieden, was man ihnen an Unterlagen, Vorlagen, Erläuterungen und Ausführungen vorlegt, aber man weiß ja nie, auf welche Fragen sie noch kommen und was ihnen sonst noch so einfällt. Und deshalb finde ich diese Termine unglaublich anstrengend, weil es wie ein Stochern im Nebel ist.

Aber egal, der Termin ist für dieses Jahr nun auch abgehakt, jetzt nur noch die liegengebliebene sonstige Arbeit abarbeiten und dann kann es kommen, das nächste Jahr.

Vorher noch fix die Tage zwischen den Tagen überleben, aber jetzt wo der Vater nicht mehr auf der Insel ist, wird es ja schon deutlich einfacher, weil sich niemand mehr verstecken muss.

Morgen und übermorgen stehen zwei Tage Schulung in einem neuen Computerprogramm auf dem Terminplan, das wird auch bestimmt spannend, am Samstag muss ich dann die liegengebliebenen privaten Büroarbeiten noch alle erledigen - und am Sonntag fahre ich nach Bielefeld und besuche dort C in ihrer neuen Wohnung. In Summe also schon eine komplett verplante Zeit, da habe ich ja richtig Glück, dass mir nicht langweilig wird

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Dienstag, 10. Dezember 2019
Nix los
Im Moment stecke ich in so einer Durchhänger-Zähnezusammenbeiß-Phase, in der meine Energie zu 100% fürs einfach Funktionieren draufgeht, freie Kapazitäten für zusätzliche Extraspielchen sind definitiv nicht mehr drin.
Morgens verbringe ich zunächst eine halbe Stunde mit sich immerzu repetierenden Überlegungen, was daran eigentlich so schlimm ist, wenn man einfach im Bett bleibt.
Weil ich aber eine nahezu panische Angst davor habe, in so einen lethargischen Abwärtsstrudel hineingerissen zu werden, aus dem es dann kein Entrinnen mehr gibt, springe ich nach ca. einer halben Stunde Gedankenschleife, die im wesentlichen aus einem bohrenden Hirnwurm besteht, der im Dauerfeuer trommelt: "ich will nicht Aufstehen, ich will nicht Aufstehen, ich will nicht Aufstehen", aus dem Bett, schon gleich zu Beginn des Tages höchst genervt von mir, meinen Gedanken und dem Leben an sich und setze diesem ekligen, lähmenden "ich will nicht Aufstehen" ein frisches "Nützt ja nix" entgegen und mache mich fertig, den Rest des Tages die Welt zu ignorieren.

Wenn ich erst mal in diesem abstandswahrenden Ignoriermodus bin, funktioniert der Tag eigentlich ganz leicht, ich mache meine Arbeit, spreche mit Menschen, telefoniere, schreibe, rechne und warte innerlich darauf, dass die Zeit vergeht.

Wenn ich abends nach Hause komme, ist die Luft komplett raus. Keine Energie für nix mehr, nur noch mit Anlauf aufs Sofa fallen und sich nicht mehr bewegen.

Ich bin sicher, es kommen auch wieder bessere Phasen, aber jetzt grade im Moment ist nicht viel los mit meinem Schwung
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Dienstag, 10. Dezember 2019
Viel Arbeit und Gedanken über Menschen
Als der Wecker schellte, Unsinn, ich höre keine schellenden Wecker, der richtige Anfang lautet: Als ich wach wurde, weil K neben mir auch war geworden war und sich im Bett aufsetzte, um etwas zu lesen, war es gefühlt noch mitten in der Nacht, als ich die Augen dann so weit auf hatte, dass ich die Uhrzeit ablesen konnte, war es bereits kurz vor 7h.
K meinte, er müsse aufstehen, weil er Termine hätte, er würde deshalb jetzt schon mal Kaffee machen, ich zog mir die Decke über den Kopf und hoffte, dass der Himmel hinterherfällt, weil, dann wäre das Thema durch. Tat er aber nicht, der Himmel meine ich, statt dessen kam K mit Kaffee und das Elend des MonTages nahm seinen Lauf.
Im Büro habe ich dann alles erledigt, was erledigt werden musste, ich habe schon wieder vergessen, was ich dort überhaupt gemacht habe, aber ich glaube, ich war ziemlich produktiv.

In der Mittagspause habe ich dann noch ganz viel privaten Bürokram erledigt, die Krankenhausabrechnung vom Vater geklärt, mich ein wenig mit Krankenkasse und Beihilfe rumgestritten und weil ich grade dabei war, mich auch noch mit dem Seniorenheim und einem Taxidienst gezankt, ich finde, nach einem Jahr Vorlauf können die jetzt wirklich mal meine Adresse als Rechnungsadresse eingespeichert haben und wenn die das nicht können, dann werden die Rechnungen eben auch nicht bezahlt. Basta.

Am Abend hatte ich zwei Drittel der seit Donnerstag aufgelaufenen Mails abgearbeitet, der Rest muss bis morgen warten.

Zwischendurch habe ich immer mal wieder über seltsame Argumente nachgedacht: Es ist mir jetzt zum wiederholten Mal passiert, dass mir jemand vorwirft, ich würde zu "wortgewaltig" argumentieren, da hätten normale Leute keine Chance gegen. - Und im Anschluss folgt die Feststellung, dass es noch lange nicht heißt, dass meine Sichtweise besser oder richtiger wäre, nur weil ich rhetorisch besser argumentiere, es heißt eben nur, dass ich rhetorisch besser argumentiere.
So einem Argument kann dann aber auch der weltbeste Rhetoriker nichts mehr entgegensetzen, so ein Argument ist wie 21 oder Che Guevara, das schlägt alles.
Wir fassen zusammen: Menschen, die für ihre Meinung, ihr Verhalten, ihre Einstellung, ihren Geschmack, ihre Wünsche oder auch nur für die Art, wie sie leben, als einziges Argument vorbringen können: "Weil das normal ist" oder "weil das alle so sehen" oder vergleichbare unwiderlegbare Begründungen heranziehen, sehen keinen Grund darin, ihre Meinung, ihr Verhalten, ihre Einstellung, ihren Geschmack, ihre Wünsche oder Teile ihrer eigenen Lebensweise auch nur ansatzweise zu reflektieren oder gar kritisch zu hinterfragen, weil genau ihre Art eben einfach nur “normal“ ist.
Treibt man sie durch eine bösartige, weil nicht zu widerlegende Logik in die Enge, ziehen sie ihr Totschlagargument: Der andere argumentiert unfair, weil zu wortgewaltig.

Mich fasziniert das jedes Mal sehr und ich gebe Diskussionen mit solchen Menschen dann üblicherweiser auch sehr schnell auf, weil es ja eh fruchtlos ist, ich frage mich aber gleichzeitig jedesmal, wie es sich lebt, wenn man noch nicht mal den leisesten Zweifel an seinen Meinungen, Verhalten etc hat. Solche Menschen müssen ein ziemlich feines Leben haben, denn ohne den leisesten Selbstzweifel muss es sich toll leben, oder?

Ich dagegen stelle meine eigene Meinung ständig in Frage und versuche unentwegt noch neue Blickwinkel zu entdecken, von denen aus betrachtet eine Meinung vielleicht noch mal neue oder auch gänzlich andere Farbschattierungen bekommt. Und wie außer durch Erörterung und Diskurs gelangt man zu Einsichten, die man bisher noch nicht hatte?
Und wie gelingt es Menschen, an einer Meinung festzuhalten, ohne dass sie dafür gute Gründe haben?

In Summe stelle ich immer wieder nur fest, dass ich Menschen seltsam finde und zu vielen Personen vor allem deshalb keinen Zugang finde, weil es mir nicht gelingt, so sehr nicht zu denken, wie es wohl für viele Menschen normal ist
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Sonntag, 8. Dezember 2019
Nur kurz
Wir sind wieder in Greven - und meine Durchhänger bei jedem neuen Verlassen der Insel werden jedes Mal anstrengender, aber ich habe noch keinen vernünftigen Alternativplan, also Zähnezusammenbeißen und weiter.



Und natürlich ist bei Abfahrt dann wieder das allerbeste Wetter, was das Ganze nicht unbedingt leichter macht

Aber das Haus ist wieder aufgeräumt, der Kaminofen ist geputzt und blinkt, die Essensreste stehen hier in Greven im Kühlschrank und die Wollebestände beim Onkel lichten sich langsam, weil ich noch mal das Auto randvoll mit Wolle geladen habe und mich hier jetzt systematisch mit dem Verkauf beschäftigen werde.

Auf dem Rückweg Zwischenstopp beim Vater, dem geht es gut, sonst gibt es nichts Neues
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Sonntag, 8. Dezember 2019
Draußen vor der Tür
Ein Vorteil des Lebens auf der Insel ist unbestreitbar die ungeheure Fotogenität der Natur direkt vor der Haustür.
Und wenn man zu müde ist, um lange Geschichten zu schreiben, dann postet man ein paar Fotos, die man während des Tages bei der "Runde um den Block" gemacht hat.
Ich bin ja nun bekennend kein Draußenmensch, aber so alle 2-3 Tage mal eine Runde um den Block finde ich dann doch okay, hier auf der Insel besteht "der Block" aus dem Strandabschnitt von vor der Tür, einmal bis zur Heimlichen Liebe* und wieder zurück.

*Die Heimliche Liebe ist das nächstgelegene Lokal von meiner Haustür aus gemessen und eines der bekanntesten Lokale auf Borkum. Ich dachte, wenn ich Heimliche Liebe bei Google eingebe, lande ich automatisch auf der Website der einzigen Heimlichen Liebe, die ich kenne, aber Pustekuchen, es scheint in Essen auch ein Restaurant mit selbigem Namen zu geben und die haben sich fixer die entsprechende website gesichert. Nun denn, ich meine natürlich diese hier.

Zurück zu den Fotos, ich war heute also mal kurz vor der Tür



Den Strubbelschal hat mir neulich meine Schwester geschenkt, er ist ideal für für eine Runde über den Strand, sehr gemütlich.

Natürlich habe ich auch den Strand selber geknipst


Das Wetter war heute zwar nicht doll, aber deutlich besser als gestern, vor allem machte der Dauerregen ab und zu mal Pause. Die Kurverwaltung hat grade den Gehweg neu freigeräumt, ich mag ja die künstlichen Dünen, die dadurch am Strandrand entstehen.

Der Wind hatte verglichen mit gestern auch etwas nachgelassen, aber es reichte natürlich noch für reichlich Wellen mit viel Gischt, die Schaumkronen produzierte, die dann vom Wind über den Strand geblasen wurden und hinter den Muscheln, die im feuchten Sand kleine Widerstände bildeten, lange Schaumspuren in Lee anlegte.


Während ich über den Strand lief und Wellen und Strand fotografierte, guckte K zum Himmel und stellte fest, dass wir auch hätten fliegen können, das Loch vom Dienst wäre auf alle Fälle ausreichend groß um ruckzuck über die Wolken zu steigen und über den Wolken sei bestes Wetter.


Die Sichtflugflieger sind ja immer eifrig bestrebt, frei von Wolken zu bleiben, weil das Fliegen durch Wolken den Sichtflugfliegern streng verboten ist.
(Logisch, denn innerhalb von Wolken=Nix Sicht, deshalb auch keine Sichtflugflieger erlaubt für innerhalb von Wolken)
Wenn aber innerhalb einer ansonsten geschlossenen Wolkendecke ein Loch ist, durch das man frei von Wolken durchsteigen kann, dann nennt man dieses Loch das Loch vom Dienst, weil damit auch einem Sichtflugflieger das Fliegen über den Wolken möglich ist, und natürlich ist das Fliegen über den Wolken das besonders Tolle, weil man dort meist wesentlich ruhiger und frei von allen sonstigen Turbulenzen innerhalb einer unendlichen Weite entspannt vor sich hinfliegen kann.
Reinhard Mey hat auch einen Flugschein und weiß natürlich, wovon er singt.

Nun, da mein Auto aber kein Fliewatüt ist, sondern nur ein Auto, musste K das wunderbare Loch vom Dienst unausprobiert vorbeiziehen lassen, wir fahren morgen ganz bodenständig Fähre und dann Landstraße.

Am Nachmittag habe ich dann das Karnickel zubereitet, wurde wieder sehr lecker, der Onkel kam auch zum Essen, wir hatten einen lustigen Abend, jetzt kuschel ich noch ein wenig vor dem Kaminofen und dann ab ins Bett
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