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Freitag, 22. September 2023
Seniorenfeier
anje, 22:35h
Ich war heute auf einer Ruhestandsverabschiedungsfeier.
Der Geschäftsführer einer mit der Muttergesellschaft verbandelten Firma hat sich in den Ruhestand verabschiedet und lud zu einer Veranstaltung in großem Rahmen ein.
Es waren etwas mehr als 100 Gäste da, es wurden viele, viele Reden gehalten, es gab ein sehr gut kuratiertes Rahmenprogramm, es gab Tränen, viele Umarmungen und einen Dudelsackspieler, der stilecht das Geschenk der Belegschaft dudelnd überbrachte: Man hatte dem künftigen Ex-Chef 100 Fuß Land in Schottland gekauft - und wer Land in Schottland besitzt, darf sich Lord nennen. So geht der Gute jetzt angemessen geadelt in den Ruhestand.
Ich saß im Publikum, schaute zu und fasste ungefähr 20x den gleichen Beschluss: Ich muss schon vor meinem letzten Tag in der Firma verschwinden. Polnischer Abgang, alles andere kommt einfach überhaupt nicht in Frage.
Die Veranstaltung war definitiv gut geplant und hervorragend kuratiert und ich glaube, alle empfanden die Feier als wirklich gelungen, nur ich gruselte mich.
Nicht wegen dieser Feier, die war für mich völlig okay, solche geschäftlichen Termine gehören dazu, man kann ja nicht immer nur Excel-Tabellen bearbeiten, aber ich gruselte mich ganz enorm vor der Tatsache, dass Ruhestandsverabschiedungsfeiern im Grunde nix anderes sind als Hochzeiten - man hat eine einmalige Chance eine große Feier zu schmeißen und alle werden eingeladen.
Ich stehe ja nicht so auf Massenveranstaltungen und Hochzeiten finde ich pauschal ätzend, aber grade als ich begann mich zu freuen, dass mittlerweile auch die deutlich jüngeren Menschen in meinem Umfeld aus dem Hochzeitsalter raus sind, fällt mir auf, dass ich nahtlos in das Alter für Einladungen zu Ruhestandsverabschiedungen reingerutscht bin und als mir das bewusst wurde, da gruselte ich mich halt.
Ich muss ganz dringend an einem Plan für ein unauffälliges Verschwinden in 364 Tagen arbeiten, denn ich bin ja mittlerweile schon bei unter einem Jahr
.
Der Geschäftsführer einer mit der Muttergesellschaft verbandelten Firma hat sich in den Ruhestand verabschiedet und lud zu einer Veranstaltung in großem Rahmen ein.
Es waren etwas mehr als 100 Gäste da, es wurden viele, viele Reden gehalten, es gab ein sehr gut kuratiertes Rahmenprogramm, es gab Tränen, viele Umarmungen und einen Dudelsackspieler, der stilecht das Geschenk der Belegschaft dudelnd überbrachte: Man hatte dem künftigen Ex-Chef 100 Fuß Land in Schottland gekauft - und wer Land in Schottland besitzt, darf sich Lord nennen. So geht der Gute jetzt angemessen geadelt in den Ruhestand.
Ich saß im Publikum, schaute zu und fasste ungefähr 20x den gleichen Beschluss: Ich muss schon vor meinem letzten Tag in der Firma verschwinden. Polnischer Abgang, alles andere kommt einfach überhaupt nicht in Frage.
Die Veranstaltung war definitiv gut geplant und hervorragend kuratiert und ich glaube, alle empfanden die Feier als wirklich gelungen, nur ich gruselte mich.
Nicht wegen dieser Feier, die war für mich völlig okay, solche geschäftlichen Termine gehören dazu, man kann ja nicht immer nur Excel-Tabellen bearbeiten, aber ich gruselte mich ganz enorm vor der Tatsache, dass Ruhestandsverabschiedungsfeiern im Grunde nix anderes sind als Hochzeiten - man hat eine einmalige Chance eine große Feier zu schmeißen und alle werden eingeladen.
Ich stehe ja nicht so auf Massenveranstaltungen und Hochzeiten finde ich pauschal ätzend, aber grade als ich begann mich zu freuen, dass mittlerweile auch die deutlich jüngeren Menschen in meinem Umfeld aus dem Hochzeitsalter raus sind, fällt mir auf, dass ich nahtlos in das Alter für Einladungen zu Ruhestandsverabschiedungen reingerutscht bin und als mir das bewusst wurde, da gruselte ich mich halt.
Ich muss ganz dringend an einem Plan für ein unauffälliges Verschwinden in 364 Tagen arbeiten, denn ich bin ja mittlerweile schon bei unter einem Jahr
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