anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 31. Dezember 2023
Mein persönlicher Jahresrückblick
2018 habe ich begonnen, für den letzten Tag des Jahres eine neue Tradition zu begründen, also fülle ich den Jahresrückblickfragebogen auch dieses Jahr aus.

Die Vorjahre finden sich jeweils hier:
2022
2021
2020
2019
2018


Wie schnell ist das Jahr 2023 vergangen?
Erst hatte es deutliche Längen, zog und zierte sich, aber zum Schluss hin nahm es dann ordentlich Fahrt und plötzlich ging alles ganz schnell.

Welche Farbe hatte das Jahr?
Schnoddergrün, dunkler als 2022, aber ähnlich, allerdings mehr auswurffarbig.

Auf einer Skala von 1-10?
5-6

Zusammengefasst?
Insgesamt ähnelten sich die Jahre 2022 und 2023 sehr. Auch 2023 war für mich geprägt von einem fatalistischen Durchhaltewillen, es war allerdings alles deutlich anstrengender als im Jahr davor. Dinge, die schlecht sind und sich nicht in dem Tempo ändern, wie man es gerne hätte, werden je länger es dauert umso anstrengender.
Es ging wenig voran, alles war zäh und zog sich, das eigene Älterwerden war das einzige, was zügig voranschritt. (Mir begegneten immer wieder neue Dinge, die ich komplett vergessen hatte und das ist beängstigend.)

Familie:
Auch hier unverändert, es ist wenig passiert.
Es gab keine erwähnenswerten Unfälle oder Krankheiten, bis auf meinen einen Sturz mit dem Fahrrad, bei dem ich mit der flachen Hand auf den Boden aufschlug, was dazu führte, dass der innenliegende, Dupuytren-verhärtete Bindegewebsstrang riss und ich spontan wieder eine komplette Beweglichkeit im vierten Finger hatte.
Leider hat das Bindegewebe schon wieder begonnen, sich neu zu verknoten und zu verhärten, aber bis zu einer OP habe ich dadurch locker zwei Jahre Aufschub gewonnen.

Der Vater wohnt immer noch im Heim, an seinem Gesundheitszustand hat sich sozusagen nichts verändert. Wegen des Wegfalls aller Corona-Einschränkungen konnte ich ihn deutlich häufiger besuchen.
Die Mutter ist auch entsprechend ein Jahr älter geworden, mittlerweile fällt ihr vieles schwer, aber noch lebt und versorgt sie sich selber, wenn sich auch die Schwester regelmäßig um sie kümmert.
Der Onkel lebt ebenfalls noch als Selbstversorger in seinem Haus, bei ihm wird das mit der Vergesslichkeit aber immer akuter, ich weiß nicht, wie lange er noch unbetreut so weiterleben kann.
Die Schwester ist umgezogen und hat jetzt eine sehr schöne, hundefreundliche Neubauwohnung, dafür eskaliert der Rosenkrieg mit ihrem Exmann immer weiter, was sie verständlicherweise sehr belastet und mich sehr böse macht.

N ist unverändert in Berlin in der Dermatologie, C arbeitet weiterhin als wissenschaftliche Mitarbeiterin an ihrer Promotion an der Uni Bielefeld und J absolviert grade den letzten PhiP-Abschnitt (Pharmazeut im Praktikum) in Hamburg, bis er nächstes Jahr im Sommer sein 3. Staatsexamen macht.

Häuser und Wohnen:
Hier ist frustrierend wenig passiert, mit ein Grund für das Gefühl, dass alles zäh und langsam und nur mit viel Anstrengung voran geht.
Highlight des Jahres war unbestritten die neue Küche auf Borkum, wenngleich die letzten 10% hier auch noch nicht fertig sind, aber es gibt einen Termin für Anfang Januar und danach fehlt nur noch das Fenster, was aber bereits ausgemessen und beauftragt ist, hier bin ich also optimistisch.
Als Abfallprodukt nach dem Küchenumbau wurde auch gleich noch mein Stempelzimmer generalrenoviert und deutlich praktischer eingerichtet, außerdem bekamen wir eine zusätzliche Isolation in den Heizkörpernischen mit neuen Heizkörpern in der Wohnküche und im Herbst brachte K überall neue Heizkörperventile an, die jetzt über ein anderes Smarthome-System gesteuert werden.
In der Wohnküche haben wir seit neuestem einen sprachgesteuerten Fernseher und hinterm Sofa steht ein kleiner Subwoofer aus dem Sonos-System, jetzt müssten wir nur noch öfter mal Musik hören.
Nicht voran ging es mit dem bereits in 2022 beauftragten neuen Bad. Wanne, Duschtasse etc. wurden zwar vom Installateur noch in 2022 (zu den alten Preisen) bestellt, dann hatte er aber das gesamte Jahr über keine Zeit und keine Leute, so dass hier im Haus im Bad noch alles unverändert ist.
Wanne, Duschtasse und Zubehör lagern uneingebaut im Haus des Vaters, weil der Installateur nicht wusste, wo er die gelieferten Teile sonst zwischenlagern kann. Das Haus des Vaters bot sich als Lagermöglichkeit an, ich hoffe, dass sich in 2024 hier etwas mehr bewegt.
Ebenfalls unverändert ist der Zustand der Außenanlagen. Wir haben noch immer kein neues Gartenhaus ausgesucht, das Waldsofa ist immer noch nicht aufgebaut (dafür aber das nicht rostende Unterteil inzwischen dreimal mit Rostschutzfarbe gestrichen), wir haben immer noch keine Mauer im Vorgarten, dafür haben die Stürme der letzten Wochen aber die uralten Sichtschutzwände so zerfetzt, dass K sie vorsichtshalber komplett entfernt hat, der Druck, sich um die Außenanlagen zu kümmern, wächst.

Der Zustand der Baupläne für das Haus in Rheda ist sozusagen unverändert. Mit viel Glück könnte Baubeginn jetzt vielleicht im Frühjahr 2024 sein. Das mit der Einzelausschreibung der Gewerke hat in 2023 nicht funktioniert, aber immerhin ist mittlerweile schon der Statiker beauftragt und der Architekt ist im Wesentlichen mit der Ausführungsplanung fertig, so dass wir jetzt vernünftige Masseangaben für eine Einzelausschreibung haben und guten Mutes sind, dass es nächstes Jahr wirklich losgeht.
So eine lange Planungsphase hat aber natürlich auch Vorteile, weil wir ausreichend Zeit hatten, immer weitere Korrekturen und Verbesserungen einzuarbeiten und nach und nach die wirklich perfekten Materialien fanden, zuletzt genau die richtigen Klinker, das ist insgesamt ein gutes Gefühl.
Sehr zufrieden bin ich auch über die Erfahrungen, die ich beim Einbau der neuen Küche auf Borkum gesammelt habe. Mit alldem, was ich jetzt über Einbauküchen und meine Bedürfnisse und Ansprüche an eine Einbauküche weiß, kann ich nicht nur zielgerichteter entscheiden, was ich wirklich brauche, sondern auch viel Geld dadurch sparen, dass ich eine Menge Fehler gar nicht erst machen muss. Die ursprünglichen Pläne für die Küche in Rheda werde ich noch einmal gründlich überarbeiten lassen. Beste Entdeckung: Die Arbeitsplatte aus Decton. Genau so etwas möchte ich für Rheda auch haben.

An dem Haus in Greven haben wir jedes Interesse verloren, wir wohnen da sozusagen in der finalen Bewirtschaftungsphase. Ich bin sehr zufrieden, dass ich das Haus nicht gekauft habe, sondern irgendwann im Jahr 2025 einfach ausziehen kann, ohne mich weiter darum kümmern zu müssen.

Pläne:
Tja, Baubeginn und Baubegleitung in Rheda werden das Jahr 2024 sicherlich maßgeblich prägen.
Auf Borkum möchte ich gerne endlich ein neues Gartenhaus aufbauen und mich dann um die Gestaltung der restlichen Außenanlagen kümmern.
Und ich werde mich damit beschäftigen, wie man ohne blogger.de bloggen kann. (sehr fester Vorsatz für 2024)

Reisen
Eine Woche Berlin. Davon zweieinhalb Tage berufliche Fortbildung, anderthalb Tage zu Besuch bei N und drei Tage mit K als Tourist in Berlin unterwegs.
Außerdem zwei Tage Frankfurt, rein beruflich, ansonsten habe ich ausschließlich in meinen eigenen Betten geschlafen.

Zum ersten Mal gemacht:
SchönheitsOP als Laserbehandlung (Altersfleckenentfernung im Gesicht). Minimalinvasiv und trotzdem deutlich effektiver als jede andere Methode. Kann ich nur empfehlen.

Zum letzten Mal gemacht:
Diese Rubrik führe ich dieses Jahr neu ein, weil ich feststelle, dass ich zunehmend letzte Male sammele und es mindestens so befriedigend finde wie Häkchen auf der Bucketlist.
Ein definitives letztes Mal gab es dieses Jahr im Juli: Da habe ich das letzte Mal Kindergeld bekommen.
Ein (hoffentlich) letztes Mal war der Einbau einer neuen Küche in dem Haus auf Borkum.

Häkchen auf der Bucketlist:
Die Ausstellung "Körperwelten" besucht. Hatte ich seit 1995 auf der Liste stehen.

Entdeckt und Spaß dran gefunden:
Kochen mit Dunstabzugshaube.
Hier auf Borkum hatte ich bisher aktiv und aus Überzeugung auf eine Dunstabzugshaube verzichtet, weil ich diverse Geräte aus meinen Küchen auf dem Festland kannte und wusste, dass ich sie im Zweifel sowieso nicht benutze, weil ich sie hässlich, lästig, laut und ineffektiv finde. Den Dunstabzug in Greven zB benutze ich so gut wie nie.
Der neue Herd hier auf Borkum hat aber jetzt einen Dunstabzug, der nach unten wegsaugt und das mit einer überraschenden Effektivität, die sich akustisch im Rahmen hält, an der man sich nicht den Kopf stößt, die sich problemlos in der Spülmaschine reinigen lässt und gegen die eben insgesamt gar nichts mehr einzuwenden ist, sondern sogar einen echten, erlebbaren Mehrwert liefert. Hätte ich mir so nicht vorstellen können.

Gesundheitliche Veränderungen:
Augen:
Ich sollte jetzt vielleicht mal wieder zum Optiker gehen und nachmessen lassen, noch kann ich aber ausreichend gut durch die vorhandenen Brillen sehen. Insoweit seit zweieinhalb Jahren wenig Veränderung.

Ohren
Ich habe in 2022 einen Hörtest gemacht und wenn ich es richtig verstanden habe, sagte man mir, ein Hörgerät wäre sehr sinnvoll für mich, ich bin aber nicht daran interessiert, noch mehr mitzubekommen.

Unfälle
Keinen mit Knochenbruch.
Einmal bin ich vom Fahrrad gefallen, weil ich ein Kleinkind auf seinem Laufrad nicht umfahren wollte, dabei hat sich meine Hand repariert, und einmal bin ich in der U-Bahn in Berlin der Länge nach hingeschlagen, weil ich mich nicht schnell genug festgehalten habe, als die Bahn losfuhr. Dabei ging meine Lieblingsjeans kaputt.

Neue Krankheiten
Der schmerzende Daumen ist jetzt offiziell diagnostizierte Rhizzarthrose, kann man also nicht ändern, sondern muss lernen, damit zu leben. Seitdem ich das weiß, tut er deutlich weniger weh.

Sonstiges
Erstaunlich gesundes Jahr, Mitte Juni war ich für vier Tage mit einer Sommergrippe krank, ansonsten kein weiterer Ausfall in 2023.

Optische Veränderungen:
Gewicht
Unverändert. (Vielleicht 1kg mehr, ich behaupte aber, das ist eine Kurzfristschwankung)

Haare
Die Haare wachsen so langsam vor sich hin, insgesamt ca. 5cm länger als letztes Jahr, weil ich im Herbst noch mal ein paar Stufen habe rausschneiden lassen. Farbe unverändert, d.h. die Menge der grauen Haare ist nicht gestiegen.

Sonstiges
Das Entfernen der Altersflecken im Gesicht war sehr erfolgreich und ich glaube, ich werde N bitten, mich im Herbst 2024 (wenn ich keine Büroverpflichtungen mehr habe) noch mal dranzunehmen.

Finanzen, Veränderung zum Vorjahr:
regelmäßiger Zufluss
Mehr. Außer der tariflichen Gehaltserhöhung, die in 2023 ordentlich war und auch in 2024 noch mal einen großen Sprung machen wird, habe ich eine Wohnung neu vermietet und in 2023 natürlich spätestens seit Mitte des Jahres auf die gesamte freie Liquidität Zinsen bekommen.

regelmäßiger Abfluss
Unverändert. Die Tilgung für den Kredit für das Mietshaus auf Borkum habe ich ausgesetzt, weil die Darlehenszinsen niedriger sind als die Tagesgeldzinsen, sammele die Tilgung jetzt aber nur auf einem anderen Konto an, weil ja spätestens nächstes Jahr größere Liquiditätsabflüsse für den Neubau anstehen.

variable Ausgaben
Ein neues E-Bike und eine Riesenmenge an neuen Vorratsdosen.

Gesamtvermögen
Deutlich mehr, die Börsenverluste aus dem Vorjahr sind alle wieder aufgeholt

Besondere Anschaffungen
Eine neue Küche auf Borkum

Uns sonst noch so:
Das Jahr verlief im Wesentlichen erwartungsgemäß.
Letztes Jahr um diese Zeit war ich davon überzeugt, dass 2023 ein anstrengendes Jahr werden wird, weil so viele Dinge anstanden, die getan werden mussten und gleichzeitig noch keine Entlastung in Sicht war - und genau so kam es dann auch.
Zwar gab es noch keine Extrabelastung durch einen Baubeginn in Rheda, dafür war die berufliche Belastung deutlich höher als erwartet, weil einerseits noch keine Nachfolge gefunden werden konnte (die Entlastung hätte bieten können), gleichzeitig aber andere Personen versucht haben, die Nachfolge ohne Legitimation quasi durch inneren Putsch zu übernehmen, was weder für die Firma noch für meinen eigenen Seelenfrieden positiv gewesen wäre, so dass hier also viel Aufwand zur Verhinderung getrieben werden musste.

Dazu kamen die dauernden, schlechten Nachrichten aus dem allgemeinen Weltgeschehen, Corona veränderte mein Leben grundsätzlich ja eher positiv als negativ (und dass es in 2023 wieder komplett vorbei war, fand ich persönlich schade), aber diese ausufernden Kriegereien, die sich die Menschen nicht nur in Teilen der ehemaligen Sowjetunion, sondern seit Oktober auch in Israel liefern, dazu die Zunahme des Flüchtlingsgeschehens, weil Afrika nach und nach immer unbewohnbarer wird und sich die Menschen im westlichen Teil der Welt nicht dafür zuständig fühlen, das finde ich insgesamt alles nur schrecklich und auch wenn ich irgendwann versucht habe, alle Nachrichten so weit es geht aus meinem Leben zu verbannen, so bleibt ein taubes Gefühl im Bauch, weil man ja weiß, dass Dinge nicht dadurch weggehen, dass man sich die Ohren zuhält und laut "lalala" singt.

In meiner Erinnerung wird 2023 wohl als das Jahr stehenbleiben, durch das man eben durchmusste, bevor sich in 2024 endlich wirklich große Änderungen ergeben werden.
Die für mich wichtigste und bedeutendste Änderung in 2024 wird sicherlich mein letzter Arbeitstag sein.
Aber auch K wird in 2024 seinen letzten Arbeitstag haben und danach ist dann alles anders.
Dafür braucht es aber noch eine Menge Vorbereitung, damit die Zeit danach auch wirklich störungsfrei weiterlaufen kann.
Ab dem 1. Januar fängt ein neuer Kollege bei uns an, der eventuell meine Nachfolge übernehmen könnte, ich werde also aktiv mit Einarbeitung beschäftigt sein - etwas, was ich noch nie gemacht habe und schon gespannt bin, wie es sich anlässt.
Außerdem gehe ich davon aus, dass wir in 2024 wirklich den Baubeginn für das Haus in Rheda haben werden, wie schnell es dann vorangeht und welche Katastrophen uns dabei erwarten, wird sich zeigen. Auf alle Fälle werde ich in 2024 verstärkt weiter ausmisten und mich nach und nach auf einen Umzug vorbereiten.

Insgesamt freue ich mich auf 2024 und bin sicher, dass neben den unvermeidlichen Jammertagen auch viele gute Tage mit positiven Erlebnissen und Entwicklungen stehen werden, von mir aus wird 2024 also ein wirklich gutes Jahr

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Sonntag, 29. Januar 2023
Tierbeobachtungen
Ein Sonntag im Januar, die Stimmung ist immer noch KACK-bedingt gräsig und mir geht grade alles auf die Nerven.
Es gibt eine Menge Dinge, die ich erledigen könnte, bei manchen wird das könnte sogar langsam zu einem müsste, aber ach, es ist doch Sonntag.
Gleichzeitig weiß ich, dass ich mit der Haltung all die Dinge, die ich außerhalb meines offiziellen, angestellten Büroberufs noch erledigen muss, nie erledigen werde, denn wann dann, wenn nicht am Sonntag?
Samstage sind eindeutig zu schade für Bürokram, der einzige Tag in der Woche, an dem ich nicht arbeitsvertraglich verpflichtend an einem Schreibtisch sitzen muss und gleichzeitig die Läden geöffnet sind. An Samstagen muss man in der Gegend rumfahren, Läden besichtigen und einen schönen Tag haben.
Sonntags kann man vor allem im Januar sowieso nichts anderes machen als im Haus rumzulungern, draußen ist es kalt und ungastlich, deshalb will ich auf keinen Fall vor die Tür.

Ich habe also sehr lange geschlafen und dann das Internet durchgelesen, das ging fix, es war nämlich kaum was Neues zu lesen. Es scheint mir, dass es grade eine allgemeine Schwunglosigkeit gibt, die viele Leute davon abhält, Dinge ins Internet zu schreiben.

Als es mir im Bett zu langweilig wurde, bin ich aufgestanden, unter die Dusche gegangen und habe mir die Haare gewaschen. Laune verbessernd sind solche Aktivitäten nicht, aber einmal die Woche wohl unvermeidlich, es juckte schon.

Als ich barfuß durchs Schlafzimmer lief, bin ich auf irgendwas getreten, was mangels Kindern im Haus ganz sicher kein Legostein war, sich aber ganz genauso anfühlte. Ebenfalls nicht Laune verbessernd.

Ich holte den Staubsauger und saugte in der ersten Etage. Dann war die Drecksammelkammer im Staubsauger voll und musste geleert werden, so ein moderner Staubsauger hält auch nichts mehr aus.

Wenn ich eh einmal dabei bin, sauber zu machen, übrigens alles besser als am Schreibtisch zu sitzen, kann ich auch das Bett neu beziehen. Pech für K, dass er noch drin lag, es wurde ungemütlich für ihn.

Danach flaute mein Putzwahn ab, ich teilte K mit, dass er im Erdgeschoss saugen solle, ich könnte da dann später noch wischen. Wenn er nicht saugt, kann ich nicht wischen, also nicht meine Schuld, wenn es immer dreckiger wird.
Wir diskutierten unsere Anteile an der Haushaltsarbeit und waren uns einig, dass wir das ganz gut gedrittelt haben. Er macht ein Drittel, ich mache ein Drittel und das letzte Drittel wird einfach nicht erledigt, das ist ungemein praktisch und fair.

Weil ich nicht wischen konnte, blieb mir nur noch die Küche als Ausweichort vor dem Schreibtisch, ich verarbeitete alle Tomaten und das gesamte alte Brot zu Bruschetta, fand im Kühlschrank noch eine Portion Gambas, die auch mal wegmussten, der kleine, schnelle Mittagssnack wuchs sich zu einer kompletten Mahlzeit aus, danach waren wir beide quietschesatt und fielen ins Suppenkoma.

Ich wanderte unschlüssig und ruhelos durchs Haus, zu nichts Lust, noch nicht mal zum Nichtstun, eine blöde Kombi.
Ich bastelte also an allerlei Kleinigkeiten rum und saß dann schließlich doch vorm PC. Hilft ja nix.

Im Angebot habe ich noch eine Aufnahme unserer Wildkamera am Haus. Die Kamera besitzt auch ein Mikrofon mit Lautsprecher und man kann, wenn man die Kamera live auf Empfang schaltet, Sachen in sein Handy sprechen, die die Kamera dann mit kleiner Zeitverzögerung vor Ort abspielt. Das ist sehr lustig, wenn man Leute erschrecken will, setzt natürlich voraus, dass man auch selber mit seinem Handy online ist, wenn sich vor der Kamera etwas bewegt. Genau das ist uns hier gelungen, die Damtierkuh war sich dagegen ganz offensichtlich nicht darüber im Klaren, wie sie sich am besten verhalten soll.



Eine andere Tierbegegnung findet seit einiger Zeit täglich im/am Haus in Greven statt: Hier wohnt eine Kohlmeise, die ganz unbedingt und äußerst hartnäckig versucht, ins Haus zu gelangen. Sie fliegt immer wieder gegen die Fensterscheibe und pickt dabei laut mit ihrem Schnabel gegen das Glas, stundenlang und ohne müde zu werden.
Dies hier sind Fotos aus dem Wohnzimmerfenster, sie versucht es aber durchaus auch an anderen Fenstern.


Heute morgen saß sie auf der anderen Seite des Hauses vorm Fenster des Arbeitszimmers. Hier gibt es ein Fensterbrett, auf dem sitzt sie und trommelt von unten gegen die Scheibe, ab und zu fliegt sie aber auch hoch und wirft sich dann weiter oben dagegen. Das Ganze macht einen ziemlichen Radau und mittlerweile bin ich durchaus genervt davon, habe aber noch keine Idee, wie ich das Vieh vertreiben kann, vor allem weil ich nicht weiß, was sie drinnen überhaupt sucht. Erst dachte ich, sie wird von dem Grünzeug, was im Wohnzimmer vor der Scheibe steht, angezogen, das kann aber nicht sein, denn im Arbeitszimmer ist nix Grünes, trotzdem macht sie da den gleichen Palaver. Ich glaube, die Meise hat eine Meise.

Beim Aufräumen der Fotos fand ich außerdem noch das hier:

Die Werbeindustrie wird auch immer bekloppter
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Samstag, 31. Dezember 2022
Mein persönlicher Jahresrückblick
2018 habe ich begonnen, für den letzten Tag des Jahres eine neue Tradition zu begründen, also fülle ich den Jahresrückblickfragebogen auch dieses Jahr aus.

Die Vorjahre finden sich jeweils hier:
2021
2020
2019
2018


Wie schnell ist das Jahr 2022 vergangen?
Angemessen.
Es hatte 365 Tage und ich habe jeden davon rückwärts gezählt, aber auch die allermeisten bewusst erlebt. Im Unterschied zu 2021, das ich nur so im Vorbeiwuschen wahrgenommen habe, war 2022 ein vollständiges Jahr mit allem Drum und Dran.

Welche Farbe hatte das Jahr?
Helles, blasses jadegrün ohne Gelbstich.

Auf einer Skala von 1-10?
6-7

Zusammengefasst?
Für mich war das Jahr geprägt von ganz viel Durchhaltewillen auf der einen Seite, aber auch sehr viel Fatalismus auf der anderen Seite. Wenn Dinge sind wie sie sind, dann ist das eben so. Ich habe in immer mehr Bereichen einfach losgelassen und meine eigenen Erwartungen, Vorstellungen und Wünsche reduziert, fallengelassen oder geändert.
Ich habe mich dieses Jahr mehrfach gründlich vertan in der Beurteilung anderer Menschen, so dass meine ohnehin schon nur schwach ausgeprägte Erwartungshaltung, was Vertrauen, Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft anderer Menschen angeht, sozusagen nicht mehr existent ist.


Familie:
Im Wesentlichen unverändert. Jeder ist auf seinem eigenen Weg gradeaus weitergegangen, keiner ist vom Weg abgekommen oder gar umgedreht, läuft also alles.
Niemand hatte eine neue, erwähnenswerte Krankheit, es gab keine Unfälle, zumindest nicht mit Personenschaden. Der Onkel bekam im Januar ein neues Kniegelenk und auch wenn es sehr lange dauerte, bis er wieder einigermaßen fit war, so kann er inzwischen doch wieder Fahrrad fahren und trainiert eifrig weiter an der Beweglichkeit.
Der Vater wohnt immer noch im Heim und wegen der strengen Coronaregeln waren Besuche nur sehr selten möglich, aber außer dass er nach und nach immer älter wird, hat sich an seinem Gesundheitszustand kaum etwas verändert.
Die Mutter wird ebenfalls älter, ist aber noch um viele Längen fitter als der Vater, ansonsten ebenfalls unverändert.
Zwei Kinder sind komplett fertig mit dem Studium, J immerhin mit dem theoretischen Teil.
N ist in Berlin und steckt jetzt in der Facharztausbildung zum Dermatologen, C hat eine Promotionsstelle an der Uni Bielefeld und wird dort die nächsten Jahre an ihrer Doktorarbeit rumwerkeln und J hat sein zweites Staatsexamen bestanden und wohnt seit November in Hamburg, wo er für anderthalb Jahre als PhiP (Pharmazeut im Praktikum) angeheuert hat.

Häuser und Wohnen:
Ja, hier ist in diesem Jahr eine Menge passiert. Zu Ostern bekam das Haus auf Borkum neue, weiße Türen und der Flur wurde komplett renoviert. Im Sommer wurden dann Kammer und Wohnküche renoviert, in dem Zusammenhang wurde die Küche umgestellt und der Gasherd vom Gas genommen. Die erste Miele Waschmaschine meine Lebens zog ein und im Herbst bekam auch die Wohnküche einen neuen Fußboden und im November wurde dann sogar der Stellplatz und der Weg zum Haus neu gepflastert.
Für nächstes Jahr ist ein neues Bad und eine neue Küche geplant, das Bad ist bereits beauftragt, um die Küche müssen wir uns noch kümmern. Im Garten soll ein neues Gartenhaus aufgestellt werden, dann wird das alte abgerissen, um dort einen Terrassenplatz anzulegen, außerdem fehlt noch eine Mauer im Vorgarten.

Für das Haus in Rheda liegt die Baugenehmigung vor, nach ersten Verhandlungen mit einem Generalunternehmer planen wir jetzt doch eine Einzelausschreibung. Das macht zwar deutlich mehr Arbeit, spart aber auch eine große Menge Geld. Erhoffter Baubeginn dann nächsten Sommer.

Pläne:
Durchhalten.

Reisen
Keine. D.h. doch, ich war dieses Jahr zweimal in Hamburg, einmal zu Ns Approbationsball und einmal zu Js Mietvertragsunterschrift und J erwartet uns nächstes Jahr so schnell wie möglich wieder in Hamburg, d.h. eigentlich erwartet er nur K samt Bohrmaschine und Akkuschrauber, aber ich denke, ich darf auch mitkommen.

Zum ersten Mal gemacht:
Ich bin das erste Mal in meinem Leben sehr bewusst an meine Grenzen gestoßen. Ich habe gelernt, dass es Dinge gibt, die ich nicht mehr steuern kann, die ich aber auch nicht akzeptieren kann, wenn sie laufen, wie sie laufen.
Leiwer duad as slav - nie war es wahrer als in diesem Jahr und mir ist sehr klar geworden, wie treffend dieser Satz meinen Charakter beschreibt und vor allem, wie viel mehr er passt mit jedem Jahr, das ich älter werde.
In dem Maße, wie die Zukunft, die mir noch bleibt, schrumpft, wächst die Bedeutung der Selbstachtung. Und wenn denn nichts mehr bleibt, so will ich wenigstens im Stehen sterben.

Häkchen auf der Bucketlist:
Überlebt

Entdeckt und Spaß dran gefunden:
Bruschetta selber machen

Gesundheitliche Veränderungen:
Augen:
Interessanterweise so gut wie unverändert, was ich weiß, weil ich im Dezember noch bei einem Sehtest war, um mir zwei neue Brillen zu bestellen, die ich aber nur bestellt habe, damit Ks Brillen noch mehr Rabatt bekommen.
Meine bisherigen Brillen sind anderthalb Jahre alt und die Werte der neuen Brillen sind nur minimal anders, so dass es keinen Grund gibt, die alten Brillen auszusortieren.
Mit den Brillen, die ich davor hatte, kann ich dagegen kaum noch was erkennen, es gab offensichtlich von 2020 auf 2021 einen großen Dioptriendrift, der aber wieder zum Stillstand gekommen ist.

Ohren
Ich habe neulich einen Hörtest gemacht und wenn ich es richtig verstanden habe, sagte man mir, ein Hörgerät wäre sehr sinnvoll für mich, ich glaube aber, ich bin im Moment nicht in der Verfassung, dass ich noch mehr mitbekommen möchte.

Unfälle
Keine, ist es zu fassen. D.h. doch, ich bin ja einmal auf dem Fahrrad von so einem Badegast-E-Bike-Rentner umgefahren worden, habe mir dabei zwar ein blaues Kinn geholt, aber weder etwas gebrochen noch aufgeschürft.
Und ein Mensch fuhr in mein parkendes Auto, bei dem Unfall war ich also nicht live beteiligt, hatte aber viel Rennerei und Ärger deswegen, denn der Mensch war Ausländer und sein ausländisches Auto war nicht versichert.

Neue Krankheiten
Keine bekannt

Sonstiges
Die Familienerbkrankheit schreitet fort und ich werde mich nächstes Jahr wohl mal um eine OP bemühen. Mittlerweile behindert mich der krumme Finger nicht nur beim Klavierspielen, sondern auch beim Tippen und das ist auf Dauer wirklich kein sinnvoller Zustand.


Optische Veränderungen:
Gewicht
Verglichen mit vor genau einem Jahr sozusagen unverändert, während des Jahres waren es mal fast 4kg weniger, die in den letzten beiden Monaten plötzlich wieder angewachsen sind.

Haare
Inzwischen ist auch der letzte Fitzel künstliche Farbe rausgewachsen und abgeschnitten, ich trage jetzt also zu 100% Naturfarbe, die natürlich immer grauer wird, das aber interessanterweise stets strähnchenweise, so dass es aussieht, wie von einem sehr teuren Friseur sehr natürlich eingefärbt.

Sonstiges
Seitdem N sich ernsthaft mit Dermatologie befasst, konnte er mich überzeugen, Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel regelmäßig zusammen mit meinen Schilddrüsentabletten einzunehmen. Und wenn ich dann eh einmal dabei war, habe ich mir auch Vitamin B und Biotin als Ergänzungstabletten besorgt, stelle aber keine körperliche Veränderung fest,
Biotin soll gut sein, um die Nägel zu stärken, ich glaube da also fest dran, dumm nur, dass meine Nägel davon noch nichts wissen. Die bekommen immer mehr altersbedingte Längsrillen, was mich ärgert. Was Falten für die Haut sind, sind Längsrillen für die Nägel. Ich dachte, ich könnte die einfach glattfeilen, was eine blöde Idee war, jetzt habe ich glatte Nägel, die aber an einigen Stellen papierdünn sind. Genaugenommen habe ich deshalb jetzt sehr kurze, eingerissene, glatte Nägel.
Vitamin B soll gegen Müdigkeit helfen. Ich merke da nichts von, aber ich traue mich jetzt auch nicht, das Vitamin B abzusetzen, denn schlimmer geht immer.


Finanzen, Veränderung zum Vorjahr:
regelmäßiger Zufluss
Mehr. Außer der normalen Gehaltserhöhung ist auch die abgesoffene Immobilie wieder vermietet, das ist sehr angenehm.

regelmäßiger Abfluss
Weniger, nur J bekommt jetzt noch einen kleinen Unterhaltszuschuss, die anderen beiden verdienen ihren Lebensunterhalt inzwischen komplett selber.

variable Ausgaben
Eine Miele Waschmaschine und diverse Kleingeräte, ein Auto für J und die Bafögablösung für C

Gesamtvermögen
Deutlich weniger, die Börsen liefen schlecht

Besondere Anschaffungen
Neue Türen und ein gepflasterter Stellplatz auf Borkum und zwei neue E-Bikes

Uns sonst noch so:
Letztes Jahr um diese Zeit war ich davon überzeugt, dass 2022 ein wunderbares Jahr werden wird, weil ich so viele Dinge vorhatte, die in 2022 alle ein Stück weiter vorangetrieben werden sollten - und so kam es tatsächlich auch.
Das Haus auf Borkum wurde gründlich verbessert, die Pläne für das Haus in Rheda sind so weit fertig, dass es jetzt nur noch gebaut werden muss und in meinem Countdown bin ich bei 629 angekommen, die Zahlen werden immer kleiner und das Ende ist immer näher.

Und grundsätzlich war 2022 auch ein gutes Jahr, weltpolitisch sicher nicht, aber für mich privat hat das meiste funktioniert.
Es gab keine Katastrophen und verglichen mit heute vor 365 Tagen bin ich eben genau die 365 Tage weiter, allein das ist schon eine Feier wert.
Ich stelle aber fest, dass das Durchhalten mit jedem weiteren Tag mühsamer wird, es ist ein Marathon und der wird logischerweise immer anstrengender je näher man dem Ziel kommt, weil man immer mehr Kraft bereits verbraucht hat und mit dem, was noch bleibt, sich unter immer größeren Qualen durchkämpfen muss. Zwischendurch gerate ich regelmäßig in Versuchung, einfach alles hinzuwerfen, es hängt aber mehr dran als nur ein schnöder Job und ein bisschen Geld, es ist halt, wie so oft im Leben, nicht so einfach, wie es aussieht, oder kurz gesagt: Es ist kompliziert.

Deshalb bin ich dieses Jahr gar nicht so sehr davon überzeugt, dass das nächste Jahr ein tolles Jahr werden wird. Ich gehe eher davon aus, dass es ganz ungemein anstrengend werden wird und ich hoffe nur ganz stark, dass neben all den Dingen, von denen ich jetzt schon weiß, dass sie getan werden müssen, nicht noch zusätzliche, unerwartete Katastrophen aufploppen, die alles noch viel schlimmer machen.
Andererseits wird es kommen, wie es kommen wird, man muss einfach immer das Beste draus machen und bisher hat ja auch alles stets gut funktioniert
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Sonntag, 23. Januar 2022
Abenteuer und Verpackung
Die wahren Abenteuer sind im Kopf.


Ich lebe mein Leben sicherlich nicht so poetisch wie Andre Heller, aber die grundsätzliche Aussage teile ich absolut.
Es sind nicht nur die wahren Abenteuer, die im Kopf stattfinden, sondern auch der größte Teil der täglichen Arbeit, deshalb schlafe ich ja auch so gerne, denn im Schlaf ruht sich bei mir vor allem mein Kopf gründlich aus.

Es mag sein, dass er im Schlaf im Hintergrund immer noch irgendwelche Aufräumarbeiten erledigt, aber die erledigt er dann im Autopilotmodus. Normalerweise bemerke ich also nicht, wenn, dass oder ob ich träume. Wenn ich schlafe, schläft der Kopf genauso wie der Rest des Körpers, alles ist dunkel, ruhig und friedlich, nichts und niemand ist unterwegs, um Abenteuer oder Gruselgeschichten zu erleben, das ist sehr angenehm.
Genau deshalb schlafe ich ja auch so gerne, es ist ein Zustand der absoluten Nichtexistenz, sehr gemütlich und vor allem sehr erholsam.

Heute Nacht habe ich aber doch so geträumt, dass ich es nicht nur bemerkt habe, sondern dass es auch noch richtig anstrengend war. Als ich um 9h wach wurde, war ich völlig gerädert und kaum in der Lage, die Augen offen zu halten, so mühsam war die Nacht gewesen. Zum Glück war heute ja Sonntag, ich beschloss also auf der Stelle wieder einzuschlafen, diesmal hoffte ich natürlich auf einen richtigen Schlaf, also die erholsame Variante mit ohne Träume.
Funktionierte leider nicht, als ich um 10h zum zweiten Mal wach wurde, fühlte ich mich mental noch mehr durchgenudelt, machte kurz Pipi, legte mich wieder hin, schlief bis 11h, der Traum blieb der gleiche, ich war fix und fertig und wechselte dann die Strategie. Wenn Schlafen nicht hilft, hilft eben Aufstehen, am besten Duschen mit Haarewaschen, das sollte hoffentlich alle miesen Träume vertreiben und das gelang dann auch.

Echt mal, mir reichen meine täglichen Abenteuer im wachen Zustand, ich muss nicht auch im Schlaf noch weiter Action haben.
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Nach dem Aufstehen fiel mir ein, dass ich ja noch ein Geschenk verpacken wollte und da das Geschenk nur aus einer Flasche Kaminglasreiniger besteht, fand ich es sinnvoll, dafür die Verpackung etwas aufzumotzen.
Diese Methode verwende ich schon seit meiner Studentenzeit, mit einer aufwändigen Verpackung wertet man jedes Geschenk um ein Vielfaches auf.

Entstanden aus reiner Geldnot - wenn man kein Geld hat, um teure Geschenke zu kaufen, muss man sich etwas anderes einfallen lassen, hat sich im Laufe der Jahre eine ziemliche Verpackungsleidenschaft entwickelt. Als mir vor rund 25 Jahren mal zwei riesige Kartons voll mit Schleifenbändern für ganz kleines Geld auf dem Flohmarkt angeboten wurden, musste ich die natürlich sofort kaufen und kann seitdem hemmungslos mit Schleifenband aasen.

Aus Platzgründen musste ich mein "Verpackungsstudio" hier in Greven im Keller unterbringen, aber nachdem ich dort heute mal gründlich aufgeräumt und saubergemacht hatte, gefiel es mir wieder richtig gut.



Der Kaminglasreiniger kann jetzt auch als Hochstapler Karriere machen, ich fand nämlich noch eine alte Holzkiste, in der mal eine Magnum Flasche Champagner war (ich kaufe natürlich nicht nur Schleifenband auf dem Flohmarkt, sondern auch sonstiges originelles Verpackungsmaterial), dazu noch eine Riesenschleife und fertig ist ein Geschenk, was mit Gesamtkosten von 3,49 Euro jede finanzielle Compliancevorschrift einhält
.

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Samstag, 1. Januar 2022
Mein persönlicher Jahresrückblick
2018 habe ich begonnen, für den letzten Tag des Jahres eine neue Tradition zu begründen, also fülle ich den Jahresrückblickfragebogen auch dieses Jahr aus.

Die Vorjahre finden sich jeweils hier:
2020
2019
2018



Wie schnell ist das Jahr 2021 vergangen?
Welches 2021?

Welche Farbe hatte das Jahr?
hellgrau

Auf einer Skala von 1-10?
6-7

Zusammengefasst?
Ich habe irgendwie nicht viel mitbekommen von diesem Jahr, es rauschte so durch und hat überhaupt keinen Eindruck hinterlassen. Es war nicht gut, es war aber auch nicht schlecht, es war im Grund einfach nicht existent.
Es ist ja auch nicht viel passiert dieses Jahr, zumindest nichts, an dass ich mich nachhaltig erinnere, und auch nichts, was mir spontan einfällt, was ich als Ereignis mit diesem Jahr verknüpfen könnte, um es so in den Zeitläuften mit einem Marker zu verankern.
Die Dinge, die die Welt bewegten, berührten mich interessanterweise so gut wie gar nicht. Selbst da, wo ich persönlich betroffen war, war es mir letzten Endes relativ wurscht. Dieses Unwetter im Sommer, was meine Immobilie zum Absaufen brachte und mangels Versicherung einen irren Schaden verursachte, brachte mich nur zu einem fatalistischen Augenrollen. Ist jetzt eben so, shit happens, ist aber letztlich doch nur Geld und dann schränkt man sich eben wieder etwas ein.


Familie:
In gewisser Weise auch unverändert. Niemand gestorben und niemand krank geworden. Dieses Jahr gab es noch nicht mal Knochenbrüche.
N ist von der beschaulichen Rehaklinik auf Borkum nach Berlin an die Charité gegangen, nach einem halben Jahr hatte er davon aber auch die Nase voll und wechselte in eine große, private Praxis. Der anonyme Massenbetrieb in der Charité, wo keiner Zeit für die Ausbildung der jungen Kollegen hat, war nicht so sein Ding, schei…. doch auf den schicken Lebenslauf, was nur auf dem Papier gut aussieht, aber fürs Leben nicht taugt, das taugt eben nicht fürs Leben.

C hat ihre Masterarbeit abgegeben und zweimal eine 1,0 kassiert, für den endgültigen Abschluss muss sie jetzt aber immer noch eine Hausarbeit einreichen, die sie unerwartet unter großen Leistungsdruck setzt, denn durch die doppelte 1,0 in der Masterarbeit kann sie als Gesamtabschluss im Master auch eine 1,0 erreichen, vorausgesetzt diese elendigliche Hausarbeit wird dann ebenfalls eine 1,0. Das Leben kann hart sein, vor allem, weil sie nur noch ganz wenig Zeit hat, das Ding fertig zu stellen. In wenigen Wochen beginnt schon ihre Promotionsstelle.

J ist unerwarteterweise zweimal nicht durch seine Klausuren gefallen, jetzt hat er kaum noch Ausreden und wird sich nächsten Sommer wohl dem zweiten Staatsexamen stellen müssen. Obwohl er natürlich immer überall durchfällt, hat er sich trotzdem schon seine Wunschstellen für das praktische Jahr besorgt. Ich finde das einen sehr klugen move.

Mutter, Vater und Onkel sind auch noch alle unverändert gesund bzw. krank, die bestehenden Krankheiten haben sich aber nicht verschlimmert, insoweit alles bestens. Der Onkel bekommt nächsten Monat ein neues Knie und drückt sich wie doll die Daumen, dass ihm Omikron nicht dazwischen funkt, denn immerhin ist der Termin schon mehrfach wegen der Pandemie verschoben worden.


Häuser und Wohnen:
Die Planungen für das neue Haus in Rheda sind schon sehr weit fortgeschritten, wir gehen davon aus, dass in Kürze der Baugenehmigungsantrag eingereicht werden kann und mit ein bisschen Glück könnte dann schon im Sommer der erste Spatenstich sein. Aktuell sind Planungen in der Baubranche nur mit viel Unsicherheit als Prognosen zu gebrauchen, aber es sieht so aus, dass das Haus in Rheda fertig wird, bevor ich meinen letzten Arbeitstag in Münster habe.
Das macht mich sehr froh, denn dann können wir in aller Ruhe über mehrere Wochen gestreckt umziehen und ich bekomme keine schlechte Laune, weil ich länger in Greven wohnen muss als notwendig.

Das Haus in Greven wird immer mehr zu einer Zwischenstation, "lohnt sich nicht mehr" ist ein Gedanke, der mir ständig durch den Kopf geht. Neulich habe ich ernsthaft überlegt, ob ich das extrem schmutzige Küchenfenster wirklich putzen soll, oder ob es nicht einfach für die nächsten zwei Jahre weiter so schmutzig bleiben kann.
Das Leben in dem Haus fühlt sich an wie ein Leben auf gepackten Koffern. Ich beginne auch verstärkt, Gegenstände auszusortieren und im Geiste Listen zu führen, von Dingen, die ersetzt werden müssen - aber erst im neuen Haus. Ich hoffe, alle großen Maschinen (Waschmaschine, Spülmaschine, Kühlschrank etc.) halten noch bis zum Umzug durch.

Bei dem Haus auf Borkum bewegen sich die Umbauarbeiten auf ganz langsamen Tippelschritten voran. Dieses Jahr wurden immerhin die beiden neuen Haustüren von innen ordentlich verkleidet und just heute hat K auch bei der zweiten die Verkleidung endlich tapeziert (Foto folgt morgen). Außerdem gab es neue Fenster und einen neuen Fahrradschuppen, neue Innentüren kommen nächstes Jahr.
Beauftragt wurde auch die Erneuerung beider Bäder und der Austausch aller Heizkörper, bisher scheitert es aber an freien Kapazitäten bei der beauftragten Firma.
Bei den Außenanlagen ist ebenfalls wenig passiert, nur die Mauer ist abgerissen und ein provisorischer Stellplatz auf dem Grundstück ist geschottert.
Eine neue Mauer und eine Pflasterung von Stellplatz und Zuweg zum Haus sind seit dem Sommer beauftragt, bisher ist noch nichts passiert, es gibt kein Material.
Im hinteren Teil ist auch noch nichts passiert, wir müssen noch ein neues Gartenhaus aussuchen und dann den gesamten Bereich neugestalten. Ideen sind da, es fehlt an Handwerkern.
Ich bin mal gespannt, was 2022 bringt.
Größte Veränderung innen: Ich habe mich von meinem Wasserbett getrennt und es bis heute nicht bereut.
Außerdem hat N den alten Schreibtisch seines Großvaters mitgenommen, so dass wir unser Wohnbüro neu möblieren konnten, dieses Zimmer ist jetzt richtig schön geworden.

Pläne:
Von den Plänen, die ich letztes Jahr an dieser Stelle aufgeschrieben habe, ist noch eine Menge offen, siehe oben.
Nur das Haus in Rheda, da ging es wirklich gut voran und K hat seinen IFR-Schein fertig.

Für nächstes Jahr ist der weitere Umbau und die Renovierung hier auf Borkum geplant und natürlich das Voranschreiten des Neubaus in Rheda.

Nächsten Monat möchte ich mit C ihre Masterurkunde feiern, im Sommer soll die große Approbationsfeier für die fertigen Mediziner der Jahrgänge 2020 und 2021 stattfinden und im Herbst möchte ich J zu seinem 2. Staatsexamen beglückwünschen und ihm beim Umzug nach Hamburg helfen.

Reisen
Keine gemacht

Zum ersten Mal gemacht:
Mir fällt nichts ein.

Häkchen auf der Bucketlist:
Stockrosen gepflanzt.

Entdeckt und Spaß dran gefunden:
Sekretärin durch Büroleitung ersetzt

Gesundheitliche Veränderungen:
Augen:
Neue Brillen im Frühjahr, die Werte hatten sich deutlich verändert, aber der Augenarzt sagt, es wäre alles okay.

Ohren
Keine Veränderung bemerkt

Unfälle
Ha, KEINER!

Neue Krankheiten
Auch keine

Sonstiges
Alles unverändert


Optische Veränderungen:
Gewicht
unverändert

Haare
Seit 16 Monaten ohne Farbe, es fühlt sich gut an, vor allem, weil ich zwischen meinen mittelblonden Haaren keine grauen, sondern schneeweiße Haare bekomme, die alle für blondierte Strähnchen halten. Wenn ich das früher gewusst hätte, hätte ich schon viel früher auf Farbe verzichtet.

Sonstiges
Seit elf Jahren bin ich Nichtraucher und dieses Jahr ist mir aufgefallen, dass ich total jede Erinnerung daran verloren habe, was am Rauchen schön war. Ich weiß, dass ich bewusster, überzeugter Genussraucher war und dass ich bewusst und mit Absicht sehr lange nicht aufhören wollte zu rauchen, eben weil ich es so schön fand.
Ich kann mich an diese Überzeugung erinnern, aber nicht mehr an das Genussgefühl, was mich so überzeugte, dass ich nicht nur meine Gesundheit ignorierte, sondern auch jedes Geruchsempfinden und dabei im Laufe der Jahre locker fünfstellige Beträge verqualmte.
Ich erwähne das, weil aktiv versuchte, dieses Gefühl zu rekonstruieren und dabei kläglich gescheitert bin.
Im Grunde ist also auch Genuss immer nur eine Frage der Einbildung.

Finanzen, Veränderung zum Vorjahr:
regelmäßiger Zufluss leicht mehr
regelmäßiger Abfluss weniger (ausstudierte Kinder brauchen keinen Unterhalt mehr)
variable Ausgaben einerseits längst nicht so hoch wie geplant, die Renovierung auf Borkum geht sehr langsam voran , andererseits sehr hoch und gänzlich unerwartet, was passiert, wenn eine Immobilie vom Unwetter unter Wasser gesetzt wird.
Gesamtvermögen weniger, die Renovierung in Velbert wird erst in zehn Jahren wieder reinverdient sein
Besondere Anschaffungen neue Möbel, neue Fenster und ein neuer Fahrradschuppen auf Borkum

Uns sonst noch so:
Jetzt, wo ich gründlich über das vergangene Jahr nachgedacht habe, stelle ich fest, dass in 2021 doch eine Menge passiert ist, insbesondere die Pläne für das Haus in Rheda sind ausgesprochen konkret geworden und das Thema Hausbau ist ein dauerpräsentes, alles überlagerndes Thema für mich bzw. für uns geworden, denn K hat daran mindestens so viel Spaß wie ich.

Dieses Haus symbolisiert Ende und Anfang gleichzeitig, denn wenn wir dort einziehen werden, beginnt ein komplett neues Leben für jeden von uns aber auch für uns gemeinsam und gleichzeitig endet natürlich das bisherige Leben und beides wird gut sein.
Wir werden bis dahin beide noch damit beschäftigt sein, das bisherige Leben zu einem guten Ende zu bringen, aber wenn dann der Tag X da ist, dann wird für uns beide sehr viel anders sein und genau darauf warte ich immerhin schon seit 14 Jahren.

Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet war 2021 ein gutes Jahr, grade weil es so schnell verflogen ist und ich mich nicht mühsam wartend durch die Tage quälen musste. Die wichtigen Dinge haben sich in die richtige Richtung bewegt, das ist alles, was zählt, und 2022 wird mich meinem Traum noch mal ein ganzes Jahr näher bringen, eigentlich ist damit doch jetzt schon klar, dass 2022 ein wunderbares Jahr werden wird
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Dienstag, 16. November 2021
Podcasts
Früher, d.h. also rund 38 Jahre lang, habe ich beim Autofahren üblicherweise Radio gehört. Ich hatte zwar immer, nein, falsch, die ersten vier Jahre nicht, aber danach immer, ein Autoradio mit Cassettendeck bzw. als Cassetten aus der Mode kamen, hatte ich erst einen CD-Wechsler und heute einen SD-Karten-Schacht und eine sehr große Festplatte sowie einen iPhone-Anschluss, der ja erst recht das fast unlimitierte Abspielen von Musik oder anderen persönlich kuratierten Audioinhalten ermöglicht - aber genutzt habe ich diese Möglichkeiten nur, wenn ich das Sendegebiet von NDR oder WDR verlassen habe.

Natürlich besaß ich selbstgemachte Cassetten und später auch in großen Mengen selbst zusammengestellte CDs, und natürlich hatte ich diese Musiksammlungen auch immer im Auto dabei - gehört habe ich sie aber selten, weil halt üblicherweise das Radio lief.

Interessanterweise fällt mir erst jetzt, wo ich so darüber nachdenke, auf, dass ich außer NDR und WDR keinen Radiosender je so attraktiv fand (und finde), dass ich ihn länger beim Autofahren ertragen konnte. Wenn ich bei überregionalen Autofahrten das lokale Sendegebiet verließ, war Radiohören sofort nicht mehr die Nummer 1 meiner Hörvorlieben.

Bei den WDR-Sendern hat da übrigens eine Verlagerung stattgefunden. Früher habe ich ausschließlich WDR2 gehört, WDR4 war dagegen das Rentnerprogramm, da liefen ausgesprochen uncoole deutsche Schlager oder - noch schlimmer - Volksmusik.

WDR1 mochte ich noch nie, und weil ich es nie mochte, habe ich auch immer sofort weitergedreht, wenn es durch Zufall doch mal eingestellt war, ich weiß deshalb gar nicht, was für ein Programm da läuft, ich habe es ja nie gehört.

Irgendwann habe ich dann WDR5 entdeckt, da laufen interessante Wortbeiträge und Radiosendungen, die auch durchaus als Podcast durchgehen würden, aber manchmal wurden da auch Themen besprochen, die mich gar nicht interessierten oder es kamen reichlich schräge Menschen zu Wort, was mich dann auch wieder nervte, so dass ich meistens immer noch WDR2 als "Hauptprogramm" hörte.
Immerhin wurde ich dort auch regelmäßig mit aktuellen Nachrichten aus aller Welt versorgt und die Musik war okay.

Bis ich schon vor einigen Jahren feststellte, dass ich mittlerweile alt genug für WDR4 bin. Vor allem die Musik gefällt mir dort inzwischen sehr viel besser als das Mainstreamchartgedudel auf WDR2, die heutige Rentnergeneration hört halt weder Volksmusik noch deutsche Schlager, die aktuelle Zielgruppe hört offensichtlich lieber Oldies - also genau die Musik, die ich auch mag.
Gleichzeitig habe ich mich aber auch immer ein wenig geschämt, wenn ich WDR4 hörte, sooo alt bin ich jetzt schon, soweit ist es mit mir gekommen, aber die heutigen Rentner stehen halt auf die Musik ihrer Jugend und da hilft das alles nichts, das ist eben auch meine Musik.

Nun ja, vielleicht fiel es mir auch deshalb im Grunde recht leicht, von Radio auf Podcasts umzusteigen, WDR5 mochte ich ja schon lange und Podcast sind die optimierte Variante, ich wähle meine bevorzugten Redebeiträge einfach selber aus.

Hörbücher finde ich auch gut für lange Autofahrten, aber Hörbücher haben den Nachteil, dass man wirklich hintereinanderweg aufmerksam zuhören muss, was mir beim Autofahren oft schwerfällt.

Aus diesem Grund höre ich schon seit längerem grundsätzlich einen Podcast, wenn ich alleine mit dem Auto unterwegs bin.
Üblicherweise bin ich das jeden Tag zweimal je 20 Minuten, einen Podcast, der knapp anderthalb Stunden läuft, habe ich also nach zwei Tagen durchgehört.
Ab und zu fahre ich auch mal längere Strecken alleine, wenn ich zB den Vater in Leer besuche, dann habe ich mehr als drei Stunden "Hörzeit", die ich mich Podcasts fülle.

Meine Podcastvorlieben wechseln dabei immer mal.
Fast anderthalb Jahre lang habe ich alle Folgen des Coronavirus-Updates mit Christian Drosten gehört, inzwischen bin ich aber aller Infos über Corona so überdrüssig, dass ich mir sogar Mühe gebe, aktiv nichts mehr zu diesem Thema mitzubekommen, ich kann es einfach nicht mehr hören und es interessiert mich auch nicht mehr.
Ich denke, ich weiß inzwischen alles, was es für Nichtfachleute dazu zu wissen gibt, ich lasse mich in drei Monatsabständen immer wieder neu impfen, der Vorteil von zwei Adressen sind halt auch zwei zeitlich versetzte Impfzertifikate, das passt also sehr gut, denn seitdem ich verstanden habe, dass zuviel geimpft so schädlich ist wie zuviel Vitamin C, im schlimmsten Fall kriegt man Dünnpfiff oder so, aber der Körper organisiert sich selber, was er von der Impfspritze braucht und was nicht, so dass mich alle anderen Infos nicht mehr interessieren. In meiner radikal antisozialen, vollkommen empathiefreien und autismusnahen Universalmeinung fehlt mir jedes Verständnis für Menschen, die nicht gegen die Seuche geimpft sind. Gleichzeitig würde ich aber auch niemanden zwingen, sich impfen zu lassen, ich würde nur für erkrankte Ungeimpfte wieder sowas wie früher die Pesthäuser neu erfinden, da können sie dann liegen und mitsamt ihrer Überzeugung und ihrem freien Willen entspannt unter Ihresgleichen vor sich hin coronieren, chacun à son goût, aber dass sie wegen ihrem freien Willen und ihrer freien Entscheidung anderen zusätzlich Arbeit machen und für unfreiwillig Erkrankte die Intensivbetten blockieren - nun, das finde ich halt genauso wenig okay, wie die Einführung einer Impfpflicht.

Da solche radikalen und menschenverachtenden Vorschläge aber eh nicht zur Debatte stehen, habe ich auch keine Lust, mich überhaupt in irgendeiner Form weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Ich gebe mir einfach nur maximal viel Mühe, mich selber nicht zu infizieren und einer Ansteckung mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln vorzubeugen. Wenn das jeder täte, wäre die Seuche sicherlich ein deutlich kleineres Thema für die Gesellschaft. Und damit ist für mich auch alles gesagt, was es zu diesem Thema zu sagen gibt.

Weil ich für den Drosten-Podcast also einen Ersatz finden musste, war ich vor ein paar Wochen sehr begeistert, als ich erfuhr, dass Markus Lanz und Richard David Precht gemeinsam einen neuen Podcast gestartet haben.

Richard David Precht ist einer der Menschen, denen ich sehr, sehr gerne zuhöre, weil ich finde, dass er viele Themen genau so aufbereitet, dass ich mich in seiner Argumentation komplett wiederfinde, gleichzeitig bewundere ich ihn für seine klaren Begründungen und Schlussfolgerungen sehr, kurz also: Ich bin ein echter Precht-Fan.

Ich kann sehr gut verstehen, wenn Menschen ihn ablehnen, weil seine Haltung oft ziemlich kalt und rational ist, aber genau diese mangelnde Gefühlsduseligkeit ist das, was ich bei ihm so besonders schätze. Ich bin der festen Überzeugung, dass die heute so modernen moralischen Befindlichkeiten weder in der Natur noch in der Realität eine stabile Mehrheit haben, sondern schlicht nur dekadente Auswüchse einer extrem realitätsfernen intellektuellen Schickeria sind, die sich von den tatsächlichen Alltagsproblemen der Mehrheit der Menschen soweit entfernt haben, dass es schon fast an die Naivität einer Marie-Antoinette heranreicht.

Aber, um mich zu wiederholen, jeder wie er mag, mir persönlich sind nur die allermeisten Themen, die heutzutage gerne als Aufregungstrigger hochgejazzt werden, komplett wurscht und ich mag es, wie Herr Precht diese Themen als belanglosen Kinderkram abkanzelt und einfach unbeeindruckt weitermacht.

Und deswegen mag ich diesen Podcast, der seit einigen Wochen jeden Freitag gesendet wird, sehr und denke, es finden sich dort viele interessante Nachdenkanregungen
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Freitag, 16. Juli 2021
Hochwasser woanders
Das, was vor 10 Tagen hier auf Borkum runterkam, war ja nix im Vergleich zu den Sintfluten, die jetzt im Bergischen Land und in der Eifel die Dörfer zum Absaufen gebracht haben.
Einen Live-Eindruck schickten mir Mieter heute aus Velbert, das liegt in der Gegend von Wuppertal und Hagen und dort stehen auch gesamte Straßenzüge hüfthoch unter Wasser.
Unter anderem auch eine Immobilie, die zur Hälfte mir gehört, dummerweise genau die untere Hälfte, nämlich das Erdgeschoss, in dem sich ein sehr großes und ein kleineres Ladenlokal befinden und die könnten jetzt spontan als Fachgeschäfte für Aquaristik umrüsten, was aber wohl nicht erwünscht ist.

Meine Tagesbeschäftigung bestand also heute daraus, die Organisation der Katastophenbearbeitung zu leiten. In den oberen Etagen gibt es mehrere Eigentumswohnungen mit völlig aufgelösten Bewohnern, die Panik hatten, dass das gesamte Haus einstürzt, weil angeblich durch den vollgelaufenen Keller das Fundament beschädigt wurde und tatsächlich wurde auch alle Bewohner des gesamten Straßenzuges evakuiert.

Die örtliche Feuerwehr war völlig überfordert, Pumpen im weiteren Umfeld nicht mehr zu bekommen, aber zum Glück fand ich durch Empfehlung des Marktleiters des großen Ladenlokals eine Firma aus dem Kreis Viersen, die nach einigen Verhandlungen mit dem Eigentümer dieser Firma dann auch wirklich mit großen Gerät in Velbert anrückte und dort das gesamte Wasser abpumpte.

Ausgesprochen spaßig verlief die Verhandlung mit dem Firmenchef dieser Rettungsfirma, weil wir uns sehr schnell auf einem Gesprächslevel bewegten, wo es hauptsächlich darum ging, dumme Bemerkungen des einen maximal schlagfertig zu retournieren.
Es begann damit, dass er mir ausführlich erklären wollte, welche technischen Vorteile seine Wasserentsorgungsmethode bietet, er pumpt das Wasser nämlich nicht ab, sondern saugt es ab und das führt dazu, dass?., man müsste aber darauf achten, dass der Keller des Hauses gleichmäßig und von allen Seiten entleert wird, wegen Druck auf Wände, und Belastung Gebäude und Einsturzgefahr usw. usw. - und ich ihn mitten in seinem technischen Vortrag unterbrach, um ihm zu versichern, dass ich komplett auf seine professionelle, technische Expertise vertraue und er würde schon dafür sorgen, dass die Themen vor Ort da alle so gut wie es überhaupt nur möglich sei, gelöst werden. Er hätte jetzt nicht nur den Auftrag, sondern auch die Verantwortung. Ich fände es aber prima, wenn er mir ein paar Bilder schicken könnte, so rein aus privater Neugier würde mich das natürlich schon interessieren. Er fragte zurück, ob ich Bilder von ihm oder von der Einsatzstelle wünsche, ich erwiderte darauf, dass ich die Bilder nähme, die die größere Sensation zeigten, was er als Herausforderung akzeptierte und meinte, dann würden es aber wohl doch nur Bilder vom Hochwasser, über ihn würde schließlich nicht stündlich im Fernsehen berichtet.

In der Tonlage ging es dann noch ein paarmal hin und her, als ich ihm die schriftliche Bestätigung des Auftrags schickte, fragte er an, ob mein Vorname richtig geschrieben sei, so kamen wir dann auf das Thema, wo ich wohne und wo mein Name herkommt, inzwischen hatte sich die Unterhaltung auf Whatsapp verlagert und ich glaube, ich habe jetzt einen neuen Verehrer, auf alle Fälle duzen wir uns inzwischen und er will mich auf Borkum besuchen kommen.

So schnell kann das gehen, knapp bin ich den ersten Tag alleine, schon bieten sich neue Chancen. Habe ich K natürlich sofort brühwarm unter die Nase gerieben. Ha!

Ansonsten hatte ich noch Spaß mit dem Marktleiter des großen Ladenlokals, der gar nicht der Marktleiter ist, sondern der Bezirksleiter, was sich aus folgendem Gespräch ergab:
A: Sagen Sie mir noch mal genau Ihren Namen, den habe ich vorhin nicht ganz exakt verstanden.
ML: Mein Name ist Müller.
A: Gut, das habe ich jetzt notiert. Dann sind Sie jetzt der neue Marktleiter? Ich hatte bisher immer mit einem Herrn X als Marktleiter zu tun.
ML: Nein, ich bin der Marktleiter im Bezirk, der Chef von Herrn X.
A: Oh, schade, ich dachte schon, Herr X wäre durch Sie ersetzt worden, das wäre nämlich bestimmt eine Verbesserung für Ihre Firma. Aber das sollte ich Ihnen gar nicht sagen, wenn Herr X Ihr Mitarbeiter ist, dann möchte ich nicht über ihn lästern.
ML: Das brauchen Sie auch gar nicht, ich weiß genau, was Sie meinen und stimme Ihnen ungesagt in allem zu.

Es sieht so aus, dass es auch in anderen Firmen tiefbegabte Assistenten der Geschäftsleitung gibt, das tröstet dann auch wieder irgendwie.
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Sonntag, 28. Februar 2021
Noch mehr Nebel
Heute war noch mehr Nebel.



Im Ergebnis bedeutete das, dass Fliegen komplett ausgeschlossen war, wir brauchten einen Plan.
Das naheliegendste, dann nehmen wir eben die Fähre, stieß bei mir auf großen Widerwillen, je länger ich drüber nachdachte.
Deshalb beschloss ich, dass ich die gesamte nächste Woche Home-Office machen werde, das kann ich auch von hier aus, dafür muss ich nicht nach Greven fahren.
Zusatzvorteil: Der Onkel hat übermorgen Geburtstag, da gefällt es mir gut, wenn ich dann hier bin. War ich die letzten Jahre auch immer, Traditionen wollen gepflegt sein.

K hat einen anderen Job, der kann nicht einfach eine Woche nicht erscheinen, außerdem hat er Live-Vorort-Termine, die er nicht verschieben kann, K muss also irgendwie aufs Festland. Aber nicht unbedingt noch heute, einen Tag Home-Office kann er sich schon rausbasteln, es reicht also, wenn er erst morgen Mittag oder vielleicht sogar erst übermorgen früh fährt, das kann er sich noch überlegen. Er spekuliert zusätzlich darauf, dass sich vielleicht morgen gegen Mittag mit ein bisschen Glück und feste dran glauben ein kleines Nebelloch auftut und er dann doch mit dem Flieger hier rauskommt. Würde vieles vereinfachen. We'll see.

Als dann feststand, dass sich heute ganz bestimmt kein Nebelloch mehr auftut, haben wir uns angezogen und sind zu einem Nebelspaziergang Richtung Onkel aufgebrochen.

K hat beim Onkel die Fritzbox neu eingerichtet und den Standort verändert, so was ist immer eine umständliche Angelegenheit, aber jetzt hat der Onkel viel besseres Internet im Haus und nicht mehr nur in der Werkstatt, das müsste jetzt sogar bis in die Ferienwohnung reichen, wo in 10 Tagen die Tochter wohnen wird, die zu Besuch kommt und dann Internet braucht, wegen Fernunterricht.
Wegen des Umzugs der Fritzbox mussten auch alle Peripheriegeräte wieder neu installiert werden, für den Onkel am wichtigsten ist das Fax, das funktioniert aber wieder einwandfrei, wir haben es bewiesen, in dem wir an meine Faxnummer ein Überfax schickten.



Nach dem wir also drei Stunden beim Onkel alles mögliche gewerkelt und erklärt haben, sind wir auf dem Rückweg den größeren Bogen über den Strand am Wasser lang nach Hause gegangen. Es war immer noch nebelig und Nebel am Meer hat eine ganz besondere Wirkung, die weit über das Verschwinden der Konturen hinausgeht, der Nebel verschluckt nämlich auch die Geräusche und so ein absolut stilles Meer verbreitet eine ganz seltsame Stimmung.

Am Strand vor der Heimlichen Liebe habe ich zwei Fotos gemacht



Ich stand direkt am Wasser und habe einmal aufs Wasser raus geknipst und mich dann um 180° gedreht, um den Nebel über der Insel zu dokumentieren, heute war eindeutig noch weniger Leuchtturm als gestern
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Sonntag, 24. Januar 2021
Empfehlung
Youtube hat mir heute ein Video vorgeschlagen, was ich, Dank der ruhigen Zeit, die eine positive Folge deraktuellensituation ist, auch angeklickt habe , um es hochfasziniert über die gesamte Länge von 50 Minuten zu verfolgen und jetzt teile ich es hier, weil ich es wirklich richtig toll fand.



Dass auch Youtube einem Videos auf Grundlage des eigenen, bisherigen Youtube-Konsums vorschlägt, hatte ich in der Form noch gar nicht realisiert, man kann daraus erkennen, dass ich dort nur sehr selten unterwegs bin, in diesem Fall habe ich mich aber aktiv über die einprogrammierten Algorhythmen gefreut.

Ich mag Hazel Brugger sehr, weil ich nicht nur ihren Wortwitz und ihre Bilder (Metaphern) ungemein schätze, sondern auch immer wieder davon fasziniert bin, wie präzise sie Alltagssituationen nur dadurch auf den Punkt bringt, dass sie einfach ausspricht, was sie sieht.
Richard David Precht mag ich auch, weil er komplexe Probleme sehr einfach erklären kann, Hazel Brugger beschreibt ihn als "eine Art Thermomix für Gedanken. Man gibt oben Themen rein und dann kommt unten ein Buch raus, wo alles drin ist und es ist leicht verständliche Kost für jedermann."
Ich finde es ja grundsätzlich toll, wenn jemand komplexe Strukturen vereinfacht darstellen kann.

Ganz zum Schluss sagt Herr Precht dann etwas, was ich sehr bemerkenswert finde:
"Die große Aufgabe des 21. Jahrhunderts besteht darin, die soziale Marktwirtschaft in eine nachhaltige Marktwirtschaft umzubauen."

Das sehe ich grundsätzlich genauso, gleichzeitig sehe ich aber auch überhaupt keinen Weg, wie das in den nächsten Jahren gelingen soll.
Denn unsere soziale Marktwirtschaft ist ja angetreten, den sozial Schwächeren der Gesellschaft ebenfalls so etwas wie ein "selbstbestimmtes Leben" zu ermöglichen und geht davon aus, dass man das dadurch erreicht, dass man ihnen ein finanzielles Mindestniveau nach unten absichert und sie darüber maximal selbstbestimmt verfügen lässt.
Blöd nur, dass grade diejenigen, die nicht so viel Kohle haben, sie bevorzugt für billigen, nichtnachhaltigen Konsum ausgeben.
Die Aufgabe lautet also, den einkommensschwächeren Schichten eine nachhaltige Alternative für ihren bisherigen Konsum anzubieten, die ihnen genauso viel Spaß macht und ihnen nicht das Gefühl gibt, sich nicht mehr so viel leisten zu können.
Das nenne ich eine Herausforderung
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Donnerstag, 31. Dezember 2020
Mein persönlicher Jahresrückblick
2018 habe ich begonnen, für den letzten Tag des Jahres eine neue Tradition zu begründen, also fülle ich den Jahresrückblickfragebogen auch dieses Jahr aus.

Den von 2019 gibt es hier und den von 2018 hier.



Wie schnell ist das Jahr vergangen?
Unglaublich schnell, gefühlt vielleicht 100 Tage

Welche Farbe hatte das Jahr?
rosa

Auf einer Skala von 1-10?
9-10

Zusammengefasst?
Es ist mir zwar etwas unangenehm, es zuzugeben, aber ich habe die Einschränkungen der Pandemie unglaublich genossen. Die weltbeste Ausrede, um Leute nicht treffen zu müssen, die man sonst nur aus Höflichkeit, Rücksichtsnahme, Gewohnheit, moralischer Verpflichtung oder fehlender Ausrede getroffen hätte. Die, die ich treffen wollte, habe ich getroffen, ich hatte deshalb keinen Moment das Gefühl, dass ich eingeschränkt bin, sondern im Gegenteil, so frei wie dieses Jahr habe ich mich noch nie gefühlt.

Familie:
Es ist keiner krank geworden, es geht allen gut, das finde ich schon mal das allerwichtigste.
Sonst: Das erste Kind ist komplett und vollständig fertig mit dem Studium. N arbeitet seit dem Spätsommer auf Borkum als Arzt in einer Rehaklinik, weil er zunächst noch seine Promotion fertigstellen möchte, bevor er sich den Herausforderungen einer echten Facharztausbildung stellt. Er will nach Berlin an die Charité, eine Wohnung hat er schon, zusammen mit seinem Freund, der ebenfalls in Berlin seine Facharztausbildung anfangen wird.
C schreibt an ihrer Masterarbeit und arbeitet nebenher mit einer halben Stelle an der Uni, sie bekommt seit Oktober keinen Unterhalt mehr, weil sie meint, sie verdient genug und braucht nicht mehr.
J ist immer noch nicht durch alle Klausuren gefallen, sondern hat sogar sein 1. Staatsexamen unter den besten 10% abgelegt, die alte Jammertüte. Weil er sich von seinem Studium nicht ausgelastet fühlt, hat er sich in diverse Ehrenämter wählen lassen und vertritt jetzt seine Mitstudenten nicht nur in der Fachschaft, sondern auch im Bundesverband.
Der Vater lebt unverändert im Heim, es geht ihm unverändert gut, wegen der allgemeinen Beschränkungen habe ich ihn dieses Jahr deutlich seltener besuchen können.
Der Mutter geht es auch gut, ich habe zumindest nichts Gegenteiliges gehört. Der Bruder kümmert sich um sie und das finde ich sehr gut.
Gemeldet hat sich der älteste Sohn von CW, also der Halbbruder der Kinder. D.h. er persönlich hat sich nicht gemeldet, sondern hat einen Anwalt einen Brief schreiben lassen, der Auskunft begehrt, was mit dem Erbe des Vaters sei, er fordere da seinen Anteil. CW ist seit 5 1/2 Jahren tot und es war stets allen bekannt, dass er nichts außer Schulden hinterlassen hat, insofern gibt es da auch nichts zu verteilen, es fühlt sich aber schon seltsam an, Menschen so dicht in der Verwandtschaft zu haben, die sich derart seltsam verhalten.

Häuser und Wohnen:
Sozusagen keine Veränderung. Nach dem Verkauf der zwei Immobilien im Vorjahr ist der Bestand unverändert.
Der geplante Umbau für das Haus auf Borkum wurde wegen der Reisebeschränkungen während der Pandemie nur sehr eingeschränkt umgesetzt, es ist aber schon eine Menge angeleiert und nächstes Jahr wird alles fertig.
Das Haus hier in Greven hat einen neuen Eigentümer, der aber erst 2025 hier einziehen will, es sieht also so aus, als wäre der Stress vom Tisch.

Pläne:
Den Umbau auf Borkum voranbringen, ein neues Gartenhaus kaufen und aufbauen, das alte abreißen, ein Waldsofa kaufen, eine Terrasse plastern und einen Stellplatz auf dem Grundstück anlegen. Küche, Wohnküche und Flur neu tapezieren und in der Küche den Boden erneuern, gerne auch neue Türen innen und wenn ich einen guten Planer finde, dann auch zwei neue Bäder. Für das Wohnbüro zwei neue Schreibtische kaufen und das Bett im Schlafzimmer umrüsten auf Tempurmatratzen.
Für das neue Haus im Ostwestfälischen einen Architekten finden und konkrete Pläne entwerfen lassen.
Meinen Westfalenmann regelmäßig in den Hintern treten, damit er seinen IFR-Schein fertig macht.

Reisen
Wir waren dieses Jahr Anfang März in Berlin und dann war Pandemie.

Zum ersten Mal gemacht:
Sushi mit Fleisch innen gegessen. Kann man auch lassen.

Häkchen auf der Bucketlist:
Pandemie erlebt. (Habe ich spontan der Bucketlist hinzugefügt, damit ich was zum Abhaken habe)

Entdeckt und Spaß dran gefunden:
Lockdown.

Gesundheitliche Veränderungen:
Augen:
Schlechter geworden, ich brauche dringend neue Brillen, aber der im Herbst abgestimmte Augenarzttermin für den 8. April wurde von der Augenarztpraxis wegen deraktuellensituation abgesagt und einem neuen Termin stand erst meine Arztterminvereinbarungsschwäche entgegen und seit neuestem wieder die aktuellesituation.

Ohren
Toitoitoi, nach einem halben Tag Panik mit dem Verdacht auf Hörsturz hat sich das selber repariert, ansonsten würde ich sagen, es funktioniert noch alles zufriedenstellend.

Unfälle
Tja, mein gebrochener Fuß mit den gerissenen Bändern natürlich, am 29.7.2020, was im übrigen bis heute noch nicht wieder akzeptabel ist.

Neue Krankheiten
Kaputter Fuß, das scheint ein Dauerthema zu werden.

Sonstiges
Mein Arztsohn hat, nach dem ich ausführlich genug gejammert habe, gelernt, wie man Alterswarzen entfernt und kann das jetzt schon sehr gut. Ich habe aktuell also eine fast komplett glatte Haut (Falten ausgeklammert) und finde das ungemein prima.

Optische Veränderungen:
Gewicht
Unverändert

Haare
Ein Jahr länger. Ich war dieses Jahr nur einmal beim Friseur, der das fransige des "Styleschnitts" entfernt hat (das war ein Kalligraphiecut, den ich unter "gemachte Erfahrungen" verbuchen möchte.). Ich plane, die Haare noch ein Jahr weiter wachsen zu lassen, damit sie wieder so lang sind, dass sie ohne rausstippende Zipfel in einen doppeltgewickelten Dutt passen, das ist nämlich die bequemste Frisur, die ich kenne. Haarfarbe insgesamt mehr ins aschige, was dem natürlichen Grauton, der sich immer stärker entwickelt, deutlich näher kommt, so dass der seit September rausgewachsene Ansatz nur auffällt, wenn man genau guckt.

Sonstiges
Ich habe mich das letzte Mal im März geschminkt, als wir auf einer offiziellen Veranstaltungen in der Symphonie in Berlin waren. Und ich finde es einfach nur supertoll, dass ich es mir mit Unterstützung der Pandemie inzwischen komplett abgewöhnt habe. Ich habe festgestellt, dass ein Leben ohne Lidstrich und Wimperntusche genauso perfekt funktioniert bzw. dass es sogar eindeutig besser funktioniert. Ich habe ein Alter erreicht, wo ich mich nicht mehr schminken muss, und das genieße ich sehr. Lippenstift benutze ich allerdings immer noch, aber als Labelloersatz, und deshalb nur in hellen Farben. Knallrot fand ich schon immer scheußlich, übrigens bei jedem, selbst für Frauen, denen das gut steht, weil ich es schon immer eindeutig zu angemalt finde. Ich mag aber ja auch keine Tattoos.
Dafür mag ich grade Zähne, hier ist der Plan für 2020 nicht aufgegangen, der Zahnarzt/Kieferorthopäde hat die geplanten Termine genauso abgesagt wie der Augenarzt, aber ich bin jetzt positiv gestimmt für 2021.

Finanzen, Veränderung zum Vorjahr:
regelmäßiger Zufluss unverändert
regelmäßiger Abfluss
Weniger geworden, weil ich ein Darlehen abgelöst habe, was nun nicht mehr bedient werden muss und seit Oktober bekommt nur noch J Unterhalt. Außerdem habe ich Anfang des Jahres ein Abo gekündigt, was wir nie benutzt, aber viele Jahre bezahlt haben, da freue ich mich schon wieder drüber, wenn es mir jetzt wieder einfällt.
variable Ausgaben
Weniger als letztes Jahr, weil: wofür?
Gesamtvermögen
Naja, mehr geworden, ließ sich quasi nicht vermeiden, weil es kaum Gelegenheit zum Ausgeben gab und weil das "Geldvermögen" fast vollständig in Aktien steckt und die sind nun mal gut gelaufen.
Besondere Anschaffungen
Die Türen auf Borkum

Uns sonst noch so:
Ich sagte es ja oben schon: Entgegen dem allgemeinen Trend hat mir das Jahr 2020 ausgesprochen gut gefallen. Okay, ich hätte auf den Unfall im Sommer verzichten können und ich fände es prima, wenn ich wieder schmerzfrei laufen könnte, aber das sind auch wirklich die dicksten Minusse, die ich diesem Jahr ankreide.
Ansonsten habe ich es ganz ungemein genossen, dass alles insgesamt ungemein ruhig lief, so fühle ich mich definitiv inzwischen am wohlsten. (Vor 20 Jahren wäre ich wahrscheinlich ungemein zappelig geworden, aber die Zeiten sind nun mal vorbei. Uff.)

Beruflich war das Jahr ziemlich erfolgreich, da hat sich vieles in die richtige Richtung bewegt und wir haben erfolgreich die Verträge für dieses große Projekt abgeschlossen, das insgesamt genau dann beendet sein wird, wenn ich die Firma verlasse. Im Plan für 2021 sind zwei neue Stellen vorgesehen, die, wenn sie passend besetzt und die neuen Kollegen eingearbeitet sind, für mich eine ganz ungemeine Entlastung bedeuten werden. Es bewegt sich also etwas und das macht mich froh.

Im Privatbereich ist durch den Verkauf der zwei Immobilien letztes Jahr sehr viel Arbeit und Ärger weggefallen, mein Westfalenmann hat insgesamt nun auch deutlich mehr Zeit, er muss nur noch diesen IFR-Schein machen, und dann können wir uns gemeinsam intensiv mit den Plänen für das neue Haus beschäftigen.

Und ab morgen gilt dann: Nur noch drei Jahre und dieses
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