anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 24. Mai 2017
Mackie, welches war dein Preis?
Und die einen sind im Dunkeln
und die anderen sind im Licht,
doch man sieht nur die im Lichte,
die im Dunkeln sieht man nicht.
Wir wollten zu einem Einkaufsladen fahren, der auf der anderen Seite von Münster liegt und weil so schönes Wetter war, sind wir natürlich mit dem offenen Cabrio gefahren, als K. auf die Idee kam, wir könnten doch noch ein paar Schlenker extra fahren und mich durch so ein Nobelwohnviertel von Münster lotste.
Ich kannte die Gegend nur aus der Zeitung, war da selber aber noch nie gewesen. Sehr enge Straßen, rechts und links komplett mit Autos zugeparkt und dahinter eine Stadtvilla neben der anderen. Von den Immobilienpreisen her wusste ich, dass hier nur Leute mit Geld wohnen können, zwar keine Hollywoodpromis, aber gehobener Mittelstand. Wer in Häusern wohnt, die bei 500 T€ losgehen (die älteren) hat auf alle Fälle genug Geld, um sich nur dadurch von "den anderen Leuten" abzugrenzen.
Es mag ein Kindheitstrauma sein, ich bin schließlich in genau so einer Gegend großgeworden, dem Millionärsvorort von Düsseldorf, nur gehörte ich damals nie dazu - und habe es wohl bis heute nicht gelernt, mich in solchen Gegenden heimisch, oder wenigstens "neutral" zu fühlen.
Denn im Gegenteil, nachdem ich 300m in dieses Stadtvillenviertel reingefahren war, merkte ich, wie ich anfing zu schwitzen, wie mein Herz raste und ich mich mit Macht darauf konzentrieren musste, nicht einfach loszuheulen oder in einer Panikattacke zu einem Amokfahrer zu werden, der ohne Rücksicht auf Verluste einfach nur mit Vollgas da wieder rauspreschte. - Ich habe mich in dieser Gegend so unwohl gefühlt, wie seit Jahren nicht mehr.
Dabei könnte ich heute dazugehören, ich habe ein schickes Auto und trage schon lange keine selbstgenähten Jeans mehr - aber ich gehöre nicht dazu, denn ich will nicht dazugehören, nie und niemals, nicht in diese besseren Kreise, nicht zu dieser gehobenen Gesellschaftsschicht, nicht zu diesen Lichtgestalten.
Wer im Licht steht, wird gesehen, muss sich "verhalten", wird bewertet, beredet, begutachtet.
Ist gefangen in diesem Lichtkäfig der Ausstellungen.

Mir geht es gut in meiner dunklen Ecke, nicht gesehen werden ist wunderbar, bloß keine Aufmerksamkeiten, dafür Freiheit und keine Regeln.
Jetzt muss ich nur noch lernen, nicht jedes Mal in Panik zu verfallen, wenn ich diesen Lichtgestalten zu nahe komme
.

871 x anjeklickt (3 mal hat hier schon jemand geantwortet)   ... ¿selber was sagen?


Dienstag, 18. April 2017
Sozialverträglichkeit
Auf einer Sozialverträglichkeitsskala von 0 bis 10 werde ich mit Glück vielleicht so zwischen 1-2 liegen, immerhin gebe ich mir regelmäßig aktiv Mühe, nett zu sein, allerdings komme ich mir dabei dann auch oft vor wie die Oma, die im Zoo die Affen füttert.

Mit "sozialunverträglich" habe ich aber endlich ein Wort für meine eigene Unzulänglichkeit im Umgang mit Menschen gefunden, ein Verhalten, das ich bisher immer nur leicht hilflos mit "antisozial" versucht habe zu beschreiben. "Asozial" ist mit zu vielen anderen Bildern konnotiert, obwohl ich finde, rein sprachlich würde es sonst auch sehr gut passen, denn meine mangelnde Sozialverträglichkeit liegt eindeutig daran, dass ich eine hochgradige Gruppenabneigung habe und mich deshalb schon fast reflexhaft absondere, wenn sich irgendwo eine Gruppenbildung nur andeutet.

Das scheint bei mir ein angeborener Defekt zu sein, denn ich war auch als Kind schon "gruppeninkompatibel".
Zwar ist der offizielle Grund, dass ich nie in einen Kindergarten gegangen bin, der, dass ich in einem mehrheitlich katholischen Dorf am Niederrhein aufgewachsen bin und der einzige Kindergarten des Dorfes eben ein katholischer Kindergarten war und die nahmen keine Ketzer, aber tatsächlich wäre ich wohl auch in einem Kindergarten schon negativ aufgefallen, denn zu den klassischen Gruppenspielen und all diesem Ringelpietz mit Anfassen, was in Kindergärten ja sehr ausgiebig stattfindet, hatte ich schon immer eine eher distanzierte Haltung, um nicht zu sagen, ich habe so etwas in der Regel rundweg abgelehnt.
Zum Glück bin ich so alt, dass ich noch in eine Schule gehen konnte, in der "Gruppenarbeit" zwar schon ab und zu vorkam, aber noch nicht zum zentralen pädagogischen Zwangskonzept gehörte, so dass ich die Gruppenarbeitsaufgaben stets dadurch erfolgreich bewältigen konnte, dass ich dafür sorgte, dass möglichst die schwächsten, widerspruchslosesten oder angepasstesten Mitschüler in meiner Gruppe waren, die mich erfreut die gestellte Aufgabe alleine erledigen ließen, um dann (meistens sogar als "erster fertig") ein völlig akzeptables Resultat als "Gruppenergebnis" präsentieren zu können.

Ich würde sagen, eine meiner ausgeprägtesten Eigenschaften ist akute Faulheit. Ich finde fast alle Aktivitäten anstrengend und bin deshalb dauerhaft damit beschäftigt, mir Effizienzsteigerungen (in allen Bereichen des Lebens) zu überlegen, um, wenn ich mich schon "bewege", jede Art von Action wenigstens so produktiv wie möglich zu machen.
Einer meiner Standardsätze dazu lautet deshalb auch: "Wenn ich etwas mache, kann ich es doch auch gleich richtig machen, macht auch nicht mehr Mühe als es falsch zu machen."
Wobei ich gleichzeitig überzeugter Anhänger des Pareto-Prinzips bin.
Logisch, dass das nicht sozial verträglich ist, denn es bleiben unweigerlich die auf der Strecke, die langsamer sind, weniger effizient oder insgesamt ein deutlich geringeres Kapazitätslevel mitbringen. Ich persönlich finde das überhaupt nicht schlimm, denn so ergibt sich eine natürlich sortierte Reihenfolge, in der jeder seinen Platz hat, aber auch jeder weiß, wo er steht, wenn diese Reihenfolge leistungsgeprägt ist. Ich selber muss dabei gar nicht vorne stehen, ganz im Gegenteil, ich bin mit großer Begeisterung einfach nur "Crewmitglied", wenn ausreichend "Anführer" dabei sind, die mir leistungstechnisch überlegen sind. Anführer, die mir leistungstechnisch nicht überlegen sind, haben es allerdings schwer mit mir....

Was ich dagegen überhaupt nicht leiden kann, ist ein unsortierter Haufen von Leuten, in dem alle wild rumwuseln, keiner genau weiß, was er zu tun hat, aber alle gleichermaßen wichtig sind, weshalb jeder in eine ihm genehme Richtung läuft, wobei er gleichzeitig sehr darauf achtet, sich bloß nicht von der Gruppe zu entfernen, denn ohne die Gruppe ist der einzelne nichts. Der Hauptzweck solcher Gruppen besteht darin, Lebenszweck für Menschen zu sein, die ihre persönliche Daseinsberechtigung aus ihrer Gruppenmitgliedschaft ableiten, l'art pour l'art also, oder eben die Gruppe um der Gruppe willen. In solchen Gruppen läuft man natürlich ständig Gefahr, irgendetwas falsch zu machen oder jemandem auf die Füße zu treten. Genaugenommen treten sich in diesen dicht gedrängten Sozialhaufen die Leute ständig gegenseitig auf die Füße, aber dafür gibt es dann Gruppentherapien, wo man nicht nur lernt, so etwas auszuhalten, sondern sich sogar besonders stark, wichtig und damit glücklich fühlt, je intensiver man dieses dauernde Getrete und Geschubse als Chance für das eigene Wachstum wahrnimmt.

Ich persönlich trete ungern jemand anderem auf die Füße, ich mag es aber auch nicht, wenn ich selber getreten werde. Ich habe aber auch keine Lust auf eine Gruppentherapie, um diese Abneigung zu überwinden, ich finde es am allereinfachsten, wenn einfach jeder so viel Abstand hält, dass man gar nicht erst Gefahr läuft, sich gegenseitig zu treten.

Und ich finde auch nicht, dass alle Leute gleich sein sollen, gleich wertvoll, gleich wichtig, gleich gerichtet.... Ich finde, es gibt ganz natürliche Unterschiede zwischen den Menschen, der eine kann schneller laufen, der andere schneller denken, wieder ein anderer hat mehr Kraft und noch ein anderer mehr Empathie. Der eine ist schön, der andere hässlich, der eine gesund, der andere krank. Jeder kann irgendwas gut und irgendwas nicht so gut, der eine hat mehr und der andere weniger, das ist nichts besonderes und auch nichts schlimmes. Es ist aber natürlich auch nicht gerecht, denn die individuellen Fähigkeiten, die der einzelne hat oder eben nicht hat, die sind nicht gleichmäßig verteilt, sondern willkürlich. Deshalb gibt es Leute, die haben ganz viele nützliche Eigenschaften und andere haben deutlich zu wenige. Das mag man gemein finden, nur wirklich ändern kann man es nicht.
Aber man kann sich natürlich mit Umverteilung beschäftigen und fordern, dass der, der schneller laufen kann als die anderen, zum Ausgleich immer noch welche ziehen muss, die gar nicht laufen können - doch wie lange soll das gut gehen? Das klappt doch nur, wenn der schnelle Läufer auch etwas dafür bekommt, dass er die anderen zieht. Dafür muss er etwas bekommen, das er auch gerne haben möchte, etwas was ihm fehlt, etwas für das er bereits ist, sich deutlich mehr anzustrengen als nötig, denn "nötig" wäre ja nur das langsame Durchschnittstempo, was er, wenn er alleine läuft, quasi im Leerlauf erreicht.
Hier ist es jetzt von großem Vorteil, wenn der schnelle Läufer ein geborener "Gruppenmensch" ist und gleichzeitig Spaß am Laufen hat. Dann möchte er gerne schnell laufen, einfach weil es ihm Spaß macht, weil er aber dann sofort den Kontakt zur Gruppe verlieren würde, ist er quasi von alleine ausgebremst. Ihm bleibt im Grunde also gar nichts anderes übrig, als andere zu ziehen, wenn er wenigstens ein bisschen laufen will. Er bekommt also den für ihn lebensnotwendigen, intensiven Gruppenkontakt, wenn er andere zieht.
Dieser Mensch ist damit definitionstechnisch extrem sozialverträglich.

Ich bin schon deshalb nicht sozialverträglich, weil ich üblicherweise viel zu faul bin - und weil ich der festen Überzeugung bin: "Gruppen gibt es überall, denn mehr als eins ist eine Gruppe." Bin ich durch Zufall in einer (größeren) Gruppe gelandet, in der alle langsam laufen, dann versuche ich sicherlich erst mal, alle dazu zu bewegen, dass man gemeinsam schneller läuft, denn dann ist man eher am Ziel und kann sich länger ausruhen. Sollten aber jetzt einzelne dabei sein, die einfach nicht mitkommen, dann würde ich kurzerhand "meine Gruppe" neu definieren und nur mit denjenigen weiterlaufen, die das Tempo auch halten können. Hierfür brauche ich tatsächlich nur eine Person, denn das ist die am einfachsten zu findende Gruppe: Eine Person, die optimalerweise grade genau meine Laufstärke hat, mit der kann ich am allerbesten und unfallfreisten nebeneinander genausogut wie hintereinander laufen, ohne dass wir uns dabei selber auf die Füße treten.
Wir wären dann eben eher im Ziel und könnten uns schon in die Sonne legen und auf die Nachzügler warten - aber andere ziehen, nur damit wir alle gleichzeitig ankommen? Nein, sorry, dafür fehlt es mir tatsächlich an Gemeinsinn, oder anders ausgedrückt: Ich bin halt sozialunverträglich und funktioniere nur in kleinen Zweiergruppen
.

1756 x anjeklickt (immerhin schon ein Kommentar)   ... ¿selber was sagen?


Dienstag, 21. März 2017
Sicherheitskontrollen
Die Meldung, dass künftig nur noch maximal Smartphones als "electronic devices" im Handgepäck im Flugzeug erlaubt sind und Laptops und Tablets im Koffer als Gepäck aufgegeben werden müssen, hat mich heute den ganzen Tag immer wieder aufs neue amüsiert.
Die Idee als solches ist schon so bescheuert, dass man eigentlich nur noch kichern kann, wenn man sich den Aufstand vorstellt, den viele Passagiere deswegen jetzt veranstalten werden. Wer packt schon freiwillig seinen Laptop, auf dem ja oft auch wichtige oder sensible Daten gespeichert sind, in einen Koffer und gibt ihn auf? Allein am Wort erkennt man ja schon, dass das keine gute Idee ist: "Aufgeben" - von welch tiefer Verzweiflung muss ich getrieben sein, wenn ich meinen Laptop aufgebe. Nein, da werden sich viele, sehr viele weigern, nicht nur die, die unterwegs im Flieger damit arbeiten wollen.

Was mich aber noch viel mehr amüsierte war die Vorstellung, welche Stilblüten diese Vorschriften jetzt hervorbringen wird, wenn sie stumpf wie üblich von den Mitarbeitern der Sicherheitskontrollen umgesetzt werden. Wenn die nämlich erst mal verinnerlicht haben, dass Laptops und Tablets nicht mehr ins Handgepäck dürfen, dann lassen die auch keine Laptops und Tablets mehr durch die Sicherheitskontrolle. Egal, wer sie mitnehmen will.
Da aber Piloten durch dieselbe Sicherheitskontrolle gehen müssen wie alle Passagiere auch, können die Piloten sich jetzt schon mal darauf einstellen, dass sie künftig wieder auf manuelle Flugvorbereitung und Navigation mit Lineal, Messwinkel und Papierkarten umsteigen müssen, denn ihre elektronischen Geräte, die heute jeder Pilot standardmäßig benutzt, dürfen sie leider nicht mehr mit ins Cockpit nehmen.
Das ist alles so skurril, dass ich es eigentlich nicht glauben kann. Da die Nachricht heute aber den ganzen Tag über von diversen Sendern und auf vielen Kanälen verbreitet wurde, wird da wohl wirklich irgendwas dran sein.

Die Sicherheitskontrollen am Flughafen sind ja sowieso mein Lieblingskicherthema. Denn natürlich werden auch Privatpiloten samt ihrem gesamten Gepäck überprüft und immer wieder kommt es zu seltsamen Szenen dabei. Ich habe bis heute nicht verstanden, vor wem oder was wir geschützt werden müssen, wenn wir anschließend in unser eigenes Flugzeug steigen und davonfliegen - aber das Sicherheitsscreening vor dem Flugzeug ist obligatorisch. Aber natürlich auch nur, wenn man auf einem großen, internationalen Flughafen startet. Fliegen wir also von Münster nach Borkum: volles Sicherheitsprogramm vor dem Abflug in Münster und ich muss jedesmal betteln, dass ich ausnahmsweise meine Nagelschere, die ich als Standardinhalt in meiner Handtasche mit mir trage, doch bitte, bitte behalten darf.
Umgekehrt passiert dagegen gar nichts, also wenn wir von Borkum nach Münster fliegen, können wir kiloweise Scheren, Messer, Pistolen und Sprengstoff ins Flugzeug laden, merkt schlicht keiner, denn auf dem Flugplatz auf Borkum gibt es keine Sicherheitskontrollen. Gar keine. Auf keinem der kleinen privat betriebenen Flugplätze gibt es so etwas, wofür auch, denn die dort startenden Piloten könnten sich in ihrem Flugzeug ja auch nur selber entführen.
Aber Münster ist ein internationaler Flugplatz, da gelten internationale Vorschriften, da wird kontrolliert. Unterschiedslos.

Eine Möglichkeit weiss ich aber noch für die Piloten, die doch gerne ihr iPad mit in den Flieger nehmen wollen, weil sie auf die elektronische Flugvorbereitung nicht verzichten möchten und sich manuell mit Karte und Lineal nicht so sicher fühlen: Sie müssen privat von einem kleinen, außerhalb gelegenen Flugplatz in einem kleinen Flieger anreisen und dann einfach auf dem Flugfeld umsteigen in ihren großen Airbus. Die Sicherheitskontrollen sind ja vor dem Flugfeld, also nur bei Leuten, die mit dem Auto anreisen. Die, die schon aus der Luft kommen, die sind qua Definition luftgereinigt und clean, da kann nichts gefährliches mehr eingeschmuggelt werden. Sagt die Vorschrift - und an Vorschriften halten sie sich, die Sicherheitskontrolleure auf dem Flugplatz, eisern und ohne Ausnahme
.

1099 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Donnerstag, 16. März 2017
Nicht mehr schreckhaft
Noch so ein Tag, der im Schwebezustand hängen geblieben ist. Bei Aktienkursen würde man sagen "stabile Seitwärtsbewegung". Nix bewegt sich, nichts geht voran, es passieren aber auch keine Katastrophen. Die Ruhe vor dem Sturm? Aber auch die Böenwalze ist noch nicht zu bemerken. Ausgesprochen unheimlich.

Von meiner Grundveranlagung her bin ich schreckhaft. Sehr schreckhaft. Um nicht zu sagen, außergewöhnlich schreckhaft.
Ich bekomme wegen aller möglichen unerwarteten, aber auch erwarteten Vorkommnisse regelmäßig einen Riesenschreck, der so groß ist, dass ich es in fünf von vier Fällen nicht vermeiden kann, dabei auch noch schrill loszuschreien. Mir ist das jedesmal sehr peinlich, ändern kann ich es aber nicht.
Menschen, die sich regelmäßig in meiner Umgebung aufhalten, sind längst daran gewöhnt und nähern sich mir nur mit rechtzeitiger und lauter Ankündigung. Die Putzfrau zB hat nach zwei Situationen, in denen sie, um mich nicht zu stören, unangemeldet und leise mein Büro betrat, weil sie den Mülleimer leeren wollte und dabei jedesmal ein irres Schreckgeheul bei mir auslöste, sich längst angewöhnt, sich schon 10m vor meinem Büro lautstark bemerkbar zu machen. Sie klappert und klimpert mit allem, was sie grade und finden kann und ruft dann vor der Tür noch: "Nicht erschrecken, ich komme jetzt rein." So haben wir uns gut arrangiert und keiner von uns ist mehr herzinfarktähnlichen Situationen ausgesetzt. Ich nicht, weil ich rechtzeitig vorgewarnt werde, dass da gleich jemand mein Büro betritt und sie nicht, weil ich nicht mehr schreien muss.

Mein Westfalenmann wiederum liebt mich vor allem und hauptsächlich wegen meiner Schreckhaftigkeit, bin ich fest überzeugt. Denn es kann für ihn keine größere Freude geben als wenn er es wieder mal geschafft hat, mich zu erschrecken. Und da das so außergewöhnlich einfach ist, leistet er sich diese Freude auch sehr häufig, in der Regel mindestens vier bis fünf Mal täglich. Es reicht ja schon, wenn er neben mir im Bett liegt und plötzlich "buh" macht - ich zucke dann maßlos zusammen, zappel hilflos mit Armen und Beinen und stoße unartikulierte Laute aus - und er freut sich wie Bolle, weil ich mich so hübsch erschrocken habe.

In den letzten Tagen, also genau in denen, die so auffällig unauffällig verlaufen, in denen sich alles anfühlt wie in Watte gepackt, wo die Farben einerseits viel klarer, die Konturen gleichzeitig aber auch viel unschärfer sind, in diesen letzten Tagen bin ich plötzlich nicht mehr schreckhaft. Jedes Erschrecken kommt wie in Zeitlupe bei mir an - erst wenn ich darüber nachdenke, dass sich da doch grade jemand unerwartet schnell bewegt hat, dass mein Westfalenmann absichtlich "buh" gemacht hat, dass ich doch eigentlich jetzt eben gerade einen schrecklichen Schreck hätte bekommen müssen, fällt mir auf, dass ich das schreckauslösende Moment viel zu langsam wahrgenommen habe, um überhaupt noch einen Schreck bekommen zu können.

Seitdem ich das bemerkt habe, finde ich diese seltsam gespannte und gleichzeitig unauffällige, harmlose und ruhige Atmosphäre der letzten Tage noch beängstigender. Es ist, als ob die Schmetterlinge rückwärts flögen. Nichts schlimmes, aber überhaupt nicht richtig
.

847 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Dienstag, 14. März 2017
Gedankenmischmasch
Es gibt grad so viele Dinge, über die ich nachdenke, dass ich das gar nicht mehr alles vernünftig organisiert bekomme.

Und verbloggt erst recht nicht.

Eigentlich habe ich ja ursprünglich mal gedacht, so ein Blog ist das ideale Werkzeug, um die eigenen Gedanken zu sortieren und sich dadurch über viele Dinge viel besser klar zu werden.

"Worte machen Dinge wahr!" - ein Satz, den ich immer wieder zitiere, seit dem ich ihn das erste Mal bei Pia Ziefle gelesen habe und mich jedesmal darüber freue, welche tiefe Wahrheit in diesen simplen vier Worten liegt.
Dinge, die einem nur als unsortierte Gedankenfetzen durch den Kopf wabern, sind genauso irreal wie Geister. Kann sein, dass was dran ist, kann sein, dass es vernünftige Erklärungen dafür gibt, kann auch sein, dass es einfach nur eine skurrile Erscheinung ist, kann aber auch eine wilde Einbildung sein oder irgendein Sachverhalt, vor dem einen das eigene Unterbewusstsein warnen will, das klare Bewusstsein aber noch nicht weiß, was es ist.
Unsortierte Gedankenfetzen können alles sein oder nichts, man weiß es nicht, dafür müsste man den Gedanken erst fassen und in Worte kleiden.
Wenn man das tut, dann merkt man schnell, was für eine Art Gedanke das ist, den man da grade versucht zu packen. Denn manche Gedanken lassen sich gar nicht packen, sie flutschen zwischen den Sätzen einfach wieder durch, zerfallen zu nichts, widersprechen sich selber und zurück bleibt nur ein irres Lachen, das leise verklingt und eine Chemtrailspur im Hirn hinterlässt, die einen den Wahnsinn der eigenen Phantasie deutlich erahnen lässt.
Andere Gedanken dagegen erscheinen zunächst ganz einfach und fügen sich rasch in die ersten fünf Sätze, doch dann piekt hier ein Ast heraus und dort ein Zweig, dann wird das Gesamtgebilde stachelig und unhandlich und man merkt, dass es so nicht geht. Statt eine wohlgeformte Überlegung mit Hand und Fuß zu erschaffen, entdeckt man ein wirres Gedankengestrüpp, das erst mal grundsätzlich entgratet werden muss, bevor man es überhaupt weiterverarbeiten kann.
Es gibt aber auch Gedanken, die sind hartnäckig, die kommen immer wieder, geben nicht auf und keine Ruhe. Die wollen dann unbedingt zu Worten geformt werden, um dadurch wahr zu werden und eine Existenzberechtigung zu erhalten.
Gedanken von dieser Sorte treiben sich gerade verschiedene in meinem Kopf rum, kehren regelmäßig wieder und verlangen danach, formuliert zu werden.
Das will ich auch gerne tun, genau dafür habe ich dieses Blog schließlich mal vorgesehen. Es sind nur im Moment grad zu viele verschiedene und sie schreien alle wild durcheinander. Außerdem fürchte ich, dass da auch noch so ein paar "alternative fake thoughts" dabei sind. Die haben natürlich keinen echten Sinn, die sind nur zum Verwirrunng stiften dabei, weshalb ich die vorher unbedingt rausfischen und dem Tageslicht aussetzen muss, dann zerplatzen sie und zerfallen zu Staub, aber erst dann. Vorher sind sie vor allem lästig und verhindern ein sauberes Sortieren.

Es ist also im Moment grad etwas mühsam und ich habe das Gefühl, ich stehe mir regelmäßig selber im Weg. Aber hilft wohl nix, wenn ich Ordnung in mein Gedankenchaos bekommen möchte, dann sollte ich mal irgendwann anfangen, einen Gedanken nach dem anderen langsam aus diesem Sammeltopf zu puhlen und in saubere Worte zu kleiden, dann kann man weiter sehen.

Aber auch erst dann
.

785 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Donnerstag, 9. März 2017
Kein Klick zuviel
Heute zwei Stunden mit einem Mitarbeiter über den Aufbau und die Parameter einer Excel-Berechnungstabelle diskutiert. Ich habe ewig nicht begriffen, wo sein Problem ist, erst nach zwei Stunden dämmerte es mir. Er sollte mit Hilfe dieser Excel-Tabelle Vorschläge für ein Invest machen, das aber unter Annahme verschiedener Parameter zu verschiedenen Kosten führt. Er wollte von mir wissen, welche Parameter er einsetzen soll und ich habe natürlich zurück gefragt, was sich wie auswirkt und wie groß die absoluten Unterschiede sind. Aber genau das konnte er mir nicht sagen, denn 12 unterschiedliche Ergebnisse auszurechnen, mache zu viel Arbeit, sagte er. Genau deshalb wollte er ja wissen, für welche Parameter er das rechnen soll.
Ich habe dann die Zeit gestoppt, wie lange es dauert, bis ich ein Ergebnis für eine Parameterkonstellation ermittelt habe: unter einer Minute.
Und um sich 12 Minuten Arbeit zu sparen, hat er zwei Stunden mit mir diskutiert.
D.h. ich habe ja auch mit ihm zwei Stunden diskutiert, weil ich mir eine Stunde und 59 Minute lang nicht vorstellen konnte, dass es wirklich nur darum geht, dass ihm 12 Ergebnisse zuviel Arbeit sind.
Leute gibt's
.

1394 x anjeklickt (immerhin schon ein Kommentar)   ... ¿selber was sagen?


Freitag, 10. Februar 2017
Steh auf
Ein ganz wichtiges Lied:



Normalerweise sind die Toten Hosen ja ganz weit weg von der Musik, die ich so höre, weil viel zu laut und viel zu krawallig.
Normalerweise finde ich Musik in laut ziemlich gräßlich, genauso gräßlich wie scharf gewürzte Speisen. Vor lauter Krach bleibt nichts mehr von der Musik, zu viel Schärfe tötet jeden Geschmack.
Normalerweise.

Aber dieses Lied ist anders. Ich habe es in einem ganz alten Schimanskitatort entdeckt und seit der Zeit habe ich es als Notfallset immer bei mir.
Es muss laut sein, es muss einen aufwecken, wachrütteln, durchschütteln. Es soll nicht schön sein, da gibt es nichts zu genießen und mitzuschwingen. Es ist auch im eigentlichen Sinn keine Musik - nicht für mich in meiner Definition, sondern es ist eher so etwas wie Medizin, wie ein Defibrillator.

Ich denke, jeder kennt diese Zeiten, wo man hintereinanderweg immer wieder ein paar auf die Zwölf bekommen hat, jeder einzelne Schlag hätte schon gereicht, andere Leute von den Beinen zu holen, aber man hat standgehalten. Man hat lange ausgehalten und eingesteckt. Sich gewehrt, verteigt, ausgewichen, selber angegriffen. Drei-, vier-, fünfmal. Aber irgendwann knickt man einfach ein. Klappt man zusammen und dann ist alles aus. Licht aus, dunkel. Man mag auch nicht mehr, man liegt ganz unten, das Leben trampelt über einen drüber. Kopf einziehen, Augen zu und warten, bis es vorbei ist. Man will nichts mehr wahrnehmen, der Widerstand ist gebrochen, die Kraft schon lange verloren.
Dann braucht man dieses Lied.
In laut. Ganz laut.
Als Defibrillator.

Dann steht man wieder auf und dann geht es auch wieder weiter.
Halt den Kopf in den Wind und geh los, denn nur wer aufgibt hat wirklich verloren.

Deshalb, Mesdames et Messieurs, faites vos jeux, es geht wieder weiter, allez, allez,
morgen wieder bunte Lichter und Lampions in diesem Theater
.

1519 x anjeklickt (3 mal hat hier schon jemand geantwortet)   ... ¿selber was sagen?


Freitag, 13. Januar 2017
Egon der zahme
Nix Schnee hier. Kein Chaos, kein Drama, weder Action noch Katastrophe, nur ein trüber, grauer, nasser Januartag. Passend zu einem Freitag, dem 13., da ist ja üblicherweise auch meist deutlich weniger los als man vorher befürchtet hat.

Allerdings war nur ein paar Kilometer um die Ecke wohl richtig was los, heute morgen im Verkehrsfunk bekam ich mit, dass die Autobahn bei Ibbenbüren wohl komplett gesperrt war.
Ibbenbüren ist echt nicht weit weg von hier, da habe ich neulich den Fisch abgeholt. Aber so ist das manchmal, es gibt auch Dramen, die an mir knapp vorbeischrammen und andere treffen, ich persönlich finde das völlig okay.

Ansonsten habe ich mich heute das erste Mal seit längerem wieder mit der Dropbox auseinandergesetzt. Im Prinzip fand ich es immer eine gute Sache, wenn ich nicht jedesmal damit kämpfen würde, dass ich diverse Verständnislücken habe, was die intuitive Bedienung dieses Systems angeht. So wirklich verstanden bzw. bedienungstechnisch durchdrungen habe ich das Programm bis heute noch nicht und stehe immer wieder erstaunt vor neuen Seltsamkeiten.
Also, wenn ich König von Silikon Valley wär, dann würde ich vorschreiben, dass für jedes Programm eine Bedienungsanleitung existieren muss, die wie eine Wikipediadatei ständig fortgeschrieben wird und sich der vereinfachten Inklusionssprache bedienen muss.

Manche Skurrilitäten und Fragezeichen lösen sich allerdings durch die angewandte Realität auf. So gab es zB einen Familienordner, der war für alle Familienmitglieder freigegeben und als ich da heute reinschaute, stellt ich fest, dass K. verschwunden war. Ich konnte mir das gar nicht erklären, aber sein Name wurde noch nur noch in einem geisterhaft nebligem Hellgrau angezeigt und wenn man ihn anklickte, dann stand da "gelöscht". Aber wer um alles in der Welt löscht K. aus dem Familienordner? Die Kinder werden doch nicht jetzt aufs Alter anfangen, schwierig zu werden.
Interessanterweise konnte ich ihn aber auch nicht mehr neu hinzufügen, er war irgendwie aus den lebenden Kontaktlisten bei Dropbox verschwunden.
Heute Abend habe ich ihn dann nach Dropbox gefragt und er sagte, dass Dropbox ihn gelöscht hätte. Einfach so. Er hätte es nicht verwendet und dann hätte ihm Dropbox eines Tages mitgeteilt, er würde jetzt gelöscht.
Sachen gibt's
.

862 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Sonntag, 1. Januar 2017
Vorsätze
So ein neues, frisches Jahr ist wie ein neues frisches Schulheft. Am ersten Tag, beim Aufschlagen, freut man sich über die sauberen Seiten, keine Knicke, keine Kleckse, nix geschmiert und keine Fehler. Toll!
Wenn es doch immer so sein könnte.
Und so wie ich mir bei jedem neuen Schulheft und insbesondere am Schuljahresanfang, wenn es auf einen Schwung nicht nur viele neue Schulhefte, sondern auch neue, saubere Bücher ohne Risse und Eselsecken und einen aufgeräumten Tornister mit einem gereinigten, aufgefüllten und frisch gespitzten Stiftemäppchen gab, so wie ich als Kind bei jedem neuen Schuljahr immer mit den allerbesten Vorsätze gestartet bin, nämlich diesen unbestritten wunderbar ordentlichen Zustand einfach dauerhaft zu erhalten, so fühlt sich auch ein neues Jahr an und ich überlege, welche Vorsätze ich fassen könnte, um das Jahr so wenig wie möglich durcheinander zu bringen und ruckzuck mit meinem Alltagschaos zu füllen.

Ich neige leider extrem zur Schlurigkeit. Hefte nur in Schönschrift, ohne Kleckse, Fehler und Eselsohren zu füllen, klappte maximal bis zur zweiten Seite - aber wenn es man es sich nur ausdauernd genug vornimmt, vielleicht bleibt es dann ja irgendwann auch mal länger schön - nur wer aufgibt hat wirklich verloren.
Ich mag deshalb Vorsätze und bin sehr ausdauernd darin, mir immer wieder Dinge vorzunehmen, die ich diesmal aber wirklich ganz unbedingt auch einhalten und umsetzen will.
Manche Vorsätze brauchen etwas länger, mit dem Rauchen aufzuhören zB habe ich mir viele Jahre vergeblich vorgenommen, aber irgendwann war es dann soweit und es hat tatsächlich geklappt. Ich weiß gar nicht mehr, wie lange ich jetzt schon nicht mehr rauche, einige Jahre sind es auf alle Fälle schon, aber ich freue mich immer noch regelmäßig darüber, dass ich diesen Vorsatz irgendwann umgesetzt habe und heute nicht mehr rauchen muss. So gesehen war es sogar richtig gut, dass ich mal so ausgiebig geraucht habe, sonst hätte ich ja nie gewusst, wie gut es sich anfühlt, wenn man es nicht mehr tut.

Ein paar andere Vorsätze habe ich dagegen im Laufe der Jahre einfach der Realität geopfert. Ich finde zB ruhige, zurückhaltende Menschen, die sich nicht in den Vordergrund spielen, nicht dauernd sinnloses Zeug plappern und schwachsinnig rumalbern, sondern still und gelassen die Lage beherrschen, meist schwer bewundernswert. So wollte ich auch immer sein. Cool, souverän und allen überlegen. Ich weiß noch, dass ich mal irgendwann den Vorsatz fasste, nur noch ernst und überlegen gucken zu wollen und auf keinen Fall zu lachen. Wer lacht ist schließlich nicht gelassen souverän, sondern albern. - Habe ich noch nicht mal einen halben Tag geschafft.
Inzwischen bin ich immerhin klug genug, um mich selber soweit begriffen und akzeptiert zu haben, dass ich diesen Rollentraum auch besser aus meinem Leben streiche, dafür bin ich schlicht fehlbesetzt. In einem Hanni und Nanni Film wäre ich halt nie die Nanni…..

Das mit den ordentlichen Schulheften hat sich zum Glück einfach durch Zeitablauf bzw. durch den Abschluss meiner Ausbildungslaufbahn erledigt, ich fürchte ein bisschen, dass ich sonst auch in diesem Punkt ein Dauerscheitern akzeptieren müsste.

Aber meine Vorsätze für das neue Jahr sollen ja auch nur was im übertragenen Sinn mit "Ordnung" zu tun haben. Ich möchte einfach verhindern, dass ich mich auch in 2017 weiter überwiegend in täglichen Stand-Up Improvisationen durchs Leben hangele. Ich finde, ein ganz klein wenig geregelter oder zumindest geplanter könnte ich mein Leben schon ablaufen lassen.
Deshalb nehme ich mir für 2017 Folgendes vor:
• ich lasse mich nicht mehr hetzen. Wenn etwas jetzt sofort und auf der Stelle gemacht werden muss, weil sonst Drama, - na, dann eben Drama!
• Um das nicht eskalieren zu lassen, sollte ich mir aber auch vornehmen, Dinge nicht dauernd bis zur hinterletzten Minute (oder noch länger, weil ich Weltmeister im Ausreden erfinden und Frist verlängern bin) aufzuschieben. Ich nehme mir hiermit also offiziell und nachhaltig vor, an meiner Aufschieberitis zu arbeiten.
• Gleichzeitig nehme ich mir aber auch deutlich mehr Freizeit. Auch ein Vorsatz für 2017. Die Arbeit ist gut und macht mir auch Spaß, aber ich brauche trotzdem mehr Freizeit. (und nein, eine Stundenreduktion ist keine Option, es würde schon reichen, wenn ich mein Überstundenkonto einfach mal beginne abzubauen.)
• Und: Ich werde üben "Nein" zu sagen, ohne deshalb den Kontakt zu dem Menschen, der mich um etwas gebeten hat, was ich nicht möchte, sofort komplett abzubrechen. Das ist nämlich eine Erkenntnis des heutigen Tages: Wenn ich von jemandem um etwas gebeten werde, was mir nicht passt, dann fühle ich mich spontan in die Ecke gedrängt und ärgere mich sehr über den unverschämten Klotz, der sich kackfrech erdreistet, mich um Dinge zu bitten, die ich nicht teilen will oder mir Arbeit aufzudrängen, die ich nicht leisten will. In Summe ist das ein eigenes, sehr ausführliches Thema und ich muss da auch erst noch mal gründlich drüber nachdenken, weshalb ich da so empfindlich reagiere, aber ich denke, es hat was mit "Tanzabstand" zu tun und der Tatsache, dass ich sofort den Tanz komplett abbreche, wenn mir jemand auf die Zehen tritt, anstatt ihm einfach nur auszuweichen. Vorsatz für dieses Jahr also: Auch mit Trampeln tanzen üben
.

753 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Montag, 24. Oktober 2016
Nicht verbunden
Vor ca. anderthalb Jahren meldete sich ein Gerät namens "not connected" in meiner Fritzbox an. Da die Fritzbox gerne mit mir kommuniziert, schickte sie mir darüber sofort eine E-Mail und ich wunderte mich. Die Recherche ergab, dass es C.s iPhone war, dass sie einfach "not connected" genannt hatte, weil sie das wesentlich origineller fand als "C.s iPhone", was mit oder ohne Apostroph ein zugegeben viel langweiligerer Name wäre.

Ich fand die Idee jetzt so genial, dass ich sie spontan kopierte und damit man unsere iPhones unterscheiden kann, wählte ich die deutsche Variante. Mein iPhone heißt seitdem also "nicht verbunden".
Das führt dann zu ganz lustigen Anzeigen, bspw. wenn sich mein iPhone mit meinem Auto koppelt, was automatisch passiert, wenn sich das Telefon in Bluetoothreichweite des Autos befindet.
Das sieht dann so aus:


Als ich das Telefon grade frisch umbenannt hatte, habe ich mich mit meiner originellen Namensgebung dann selber ausgetrickst.
Ich wollte Bilder von meinem iPhone auf meinen PC überspielen - eigentlich eine pipieinfache Sache. Man stöpselt das iPhone per USB-Kabel an den Rechner an, es erscheint im Explorer, so dass man es nur noch anklicken muss, die Unterordner öffnen und kann dann die gewünschten Photos auf den Rechner kopieren. Fertig.
Ich stöpselte also mein iPhone an - aber es erschien nicht. Ich bekam immer nur die Ansage "iPhone nicht verbunden".
Ich habe sicher über eine Stunde rumgegoogelt, alle möglichen Tipps gefunden und ausprobiert, aber es blieb dabei, das iPhone war nicht verbunden.
Bis ich es irgendwann begriff und vor Lachen über meine eigene Blödheit fast untern Tisch fiel. Das hat man davon, wenn man so schrecklich originell sein will, wenn man Pech hat, trickst man sich gleich selber aus
.

880 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?