Ich hatte die letzten Tage diverse Telefonate mit Finanzbeamten, wo ich regelmäßig überlegt habe, ob das Telefonat grade echt ist oder ob gleich einer "Hahaha, reingelegt, willkommen bei der versteckten Kamera" ruft. Das Verhalten, aber auch die Aussagen und Fragen dieser Menschen haben mich immer wieder aufs Neue fassungslos gemacht. Nur zur Erinnerung: Finanzbeamten beschäftigen sich beruflich NUR mit Steuerkram, ich bin deshalb bisher immer davon ausgegangen, dass sie wenigstens in groben Zügen über aktuelle Gesetzesänderungen, oder zumindest Gesetzesänderungen aus dem Jahr 2014, informiert sein müssten.
In einem Fall konnte ich einen Sachbearbeiter sogar mit einem BFH-Urteil aus dem Jahr 2009, durch das seitdem ein bestimmter Sachverhalt grundsätzlich und eindeutig definiert und geregelt ist, erstaunen. Ach nein, das hätte er noch nicht gewusst, dass das jetzt so ist. Früher wäre das aber anders gewesen.
Ja - früher, vor 2009.
Eine andere wollte wissen, weshalb ich Zahlungen für eine Immobilie, die angeblich in Greven liegt, immer nach "Nordhorn" überweise. Ich habe sie darauf hingewiesen, dass die Zahlungen an "Dipl. Ing. Nordhorn" gingen, und der wäre der Eigentümer der Immobilie - sie hatte Dipl. Ing. wohl für einen Stadtteil von Nordhorn gehalten.
Eine dritte schließlich weigerte sich stumpf, einen Satz, der eindeutig so im Gestz steht, als Satz aus dem Gesetz anzuerkennen. Bei ihr stehe was anderes.
Nun denn, dann lassen wir jetzt eben das Gericht entscheiden, wer von uns beiden den aktuelleren Gesetzestext hat.
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Leer-, also ausgeräumt wurde alles, was auf dem Fußboden steht, da ja nur der Fußboden erneuert wird. Die Fritzbox hängt an der Wand, die ist noch da.
Wir haben jetzt auch den Anrufbeantworter über die Fritzbox aktiviert, so dass Anrufe für meinen Vater bei mir als E-Mail Nachricht ankommen, immer noch besser, als würden alle Anrufe sonst komplett ins Leere laufen.
Die E-Mail, die mir die Fritzbox heute Vormittag schickte, enthielt aber keine Nachricht über einen Anruf, sondern die Mitteilung, dass sich um 10.56h und um 10.57h erst Tim's iPhone (mit Apostroph) und dann Android1711354276 mit der Fritzbox verbunden haben. Wenn man direkt an der Fritzbox den "Koppelungsknopf" drückt, braucht man kein Passwort.
Die Handwerker kennen sich wohl mit Fritzboxen aus
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Und ich liebe Statistiken.
Ich finde es einfach prima, Datenmaterial jeder Art zu sammeln und es anschließend nach allen möglichen Kriterien zusammenzustellen, zu sortieren und auszuwerten.
Das müssen gar nicht immer nur Zahlen sein, auch sonstige Informationen jeder Art stelle ich mit Begeisterung in Listen zusammen.
Biographien zum Beispiel finde ich spannend. Das ist eine Mischung aus Zahlen (für die Zeit) und Dingen, die in der Zeitabfolge passiert sind. Wie ein Lebenslauf, nur eben nicht nur wann man was gelernt und bei wem gearbeitet hat, sondern auch wann man wo gewohnt hat, wann man wohin in Urlaub gefahren ist, wann man mit wem befreundet war, wann man mit welchem Hobby begonnen hat und was es sonst noch für merkenswerte Eckpunkte im Leben gibt. Zum Beispiel wann man welche Telefonnummer hatte oder welches Telefon, welchen Computer, welche Musikanlage, welches Haustier - you name it.
Es gibt Unmengen an Daten, die man über sich selber hätte sammeln oder aufheben können. Meist fällt einem erst viel zu spät auf, dass man sich gar nicht mehr daran erinnern kann, in welchen Ländern man schon war, welche Krankheiten man schon hatte oder wie viele Jungs man geküsst hat.
Ich habe deshalb vor einigen Jahren begonnen, meine eigene Biographie der einzelnen Sachverhalte aufzuschreiben und deshalb viele Dinge mühsam rückwärts recherchiert. Ein Pass hilft, die frühere Weltenbummlerei etwas zu rekonstruieren, meinen Steuerbescheiden (ja, tatsächlich aufgehoben) kann ich nicht nur mein Einkommen, sondern auch meine jeweilige Meldeadresse entnehmen. Und in alten Fotoalben sind Gruppenfotos, auf denen ich gemeinsam mit anderen Menschen bin, die ich, ich schwöre!, noch nie in meinem Leben gesehen habe. Spannend wird es, wenn auf der Rückseite Namen stehen.
35 Jahre nach seinem plötzlichen Verschwinden fand ich auch mein altes Tagebuch im Bücherregal meines Vaters wieder. Ob er mit meinen kryptischen Abkürzungen je etwas anfangen konnte, wage ich schwer zu bezweifeln, aber mir fielen beim Lesen jede Menge Dinge wieder ein und ich hatte großen Spaß, die Kussliste zu vervollständigen.
Für mein Haus hier auf Borkum habe ich auch eine
Das alles ist wirklich noch nicht sehr lange her, denn ich kann anhand der Kontoauszüge rekonstruieren, dass wir erst seit Sommer 2013 hier "Festnetzinternet" von Kabel Deutschland haben, zu meinem frustrierten Erstaunen habe ich aber auch in dieser doch nur sehr kurzen Vergangenheit schon wieder jede Menge Details vergessen.
Ich kann nicht erklären, weshalb mich diese Listen, Übersichten und Statistiken so faszinieren, aber so gerne, wie ich sie selber zusammenstelle, so gerne lese ich auch allgemeine, öffentliche oder von anderen Stellen erstellte Statistiken.
Eine Seite, die ich ganz weit oben in meinen Lesezeichen verankert habe, ist die Website des Statistisches Bundesamtes. Hier schaue ich regelmäßig mal nach, was es für neue, spannende Statistiken gibt.
Eine Statistikseite, die ich heute neu entdeckt habe, ist vom Kraftfahrtbundesamt und sie bietet wunderbare Auswertungen.
Hier habe ich zB erfahren, dass es am 1.1.2016 rund 61,5 Mio. zugelassene Kraftfahrzeuge und Anhänger Deutschland gab, von denen 45,1 Millionen Pkws waren. Mehr als jeder Zweite hat also ein eigenes Auto. Rund 1/3 der Fahrzeuge ist auf eine Frau zugelassen und knapp 30% der Halter sind über 60 Jahre, wohingegen das durchschnittliche Kraftfahrzeug nur 9,2 Jahre alt ist.
Mag ja sein, dass das jetzt viele nicht so interessiert, aber ich finde es entschieden spannender, mir solche Fakten reinzuziehen als mich darüber zu informieren, wie die Trennung von Brangelina vorangeht.
Und eine Information, die ich in dieser Übersicht gefunden habe, lässt mich seit heute Vormittag über die Ursachen grübeln.
Jeder Dritte fällt durch die theoretische Führerscheinprüfung, aber die Top Five der Bundesländer mit Durchfallquoten von über 40% in der theoretischen Führerscheinprüfung sind ausschließlich die neuen Bundesländer.
J. meinte, das läge daran, dass die armen Ossis auch ganz böse diskriminiert werden
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Mein Weg ins Büro führt mich jeden Tag durch die Rieselfelder in Münsters Norden. Es gibt dort eindeutig mehr Vögel als Menschen und Menschen, die in dieser seltsamen Körperhaltung mitten auf einem Acker kauern, sind zumindest auffällig.
Die Frau ist schon älter, auf die Entfernung ist es natürlich schwer, das Alter vernünftig zu schätzen, aber über 60 dürfte sie bestimmt sein. Sie trägt ein Kopftuch, eine Strickjacke und irgendwas untenrum, was ich nicht erkennen kann beim Vorbeifahren. Kann ein weiter Rock sein, aber auch eine heruntergelassene Hose. Am Feldrand steht ein Fahrrad. Sonst ist weit und breit nichts außer Natur zu sehen.
Als ich gestern morgen dort vorbeifuhr, hockte die Frau scheinbar unverändert immer noch an derselben Stelle wie am Vortag - nur ihr Fahrrad stand jetzt etwas weiter am Rand und nicht mehr so dicht an der Straße.
Da das Fahrrad woanders stand, war klar, dass die Frau schon wieder und nicht immer noch auf dem Acker stand. Als ich vorbeifuhr, schaute sie hoch und machte einen wie mir schien verschreckten Eindruck.
Die Frau auf dem Acker war auch eine der vielen Seltsamkeiten, von denen mir gestern ja so viele passiert sind, dass ich diese Geschichte gar nicht mehr erwähnt habe, aber als ich sie heute morgen zum dritten Mal an der gleichen Stelle und in der gleichen Haltung auf dem Acker stehen sah, wurde ich doch sehr neugierig.
Die letzten beiden Tage bin ich abends einen anderen Weg zurück gefahren, deshalb konnte ich natürlich nicht sagen, wie lange sie dort täglich auf dem Acker stand, und aufgrund der jeden Morgen erneut veränderten Fahrradparkposition ist davon auszugehen, dass sie ja irgendwann auch wieder wegfährt, aber vielmehr interessierte mich, was sie dort überhaupt treibt.
Deshalb bin ich heute Abend über die Rieselfelder zurückgefahren und habe an der Stelle angehalten und nachgeschaut. In dieser Geschichte ist sehr viel scheinbar, denn nichts ist wirklich wie es aussieht. Das Feld zum Beispiel ist auch nur scheinbar abgeerntet. In echt steckt da wohl noch sehr viel im Boden - und genau das hat die Frau wohl aufgesammelt:

Ein entschieden unromantischeres Ende als der Anfang vermuten ließ, aber nichts ist wirklich wie es aussieht.
Insgesamt war die Fahrt zurück durch die Rieselfelder aber ein echter Traum. Abends um halb acht zeigte das Thermometer noch über 20°C, so dass ich natürlich das Verdeck aufgeklappt habe, um den frischen Abendwind zu genießen.
Am Himmel waren die wunderbarsten Farbexplosionen zu sehen, ich hatte das Rätsel um die Frau im Acker gelöst und fragte mich grade, ob sich so Glück anfühlt, als ich an dem Tagetesfeld vorbeikam.
Morgens habe ich mir längst angewöhnt, das Verdeck kurz vor dem Tagetesfeld zu schließen und erst mit reichlich Abstand wieder zu öffnen, weil diese Blumen einfach so unverzeihlich gnadenlos und gruselig stinken, dass ich mit offenem Verdeck dort jedesmal einen Naseninfarkt bekomme, aber in meinem Glückstaumel heute Abend habe ich das vergessen und bin rumms - voll ins olfaktorische Messer gefahren.
Gleich neben diesem Feld ist ein Haus und ich habe mich schon oft gefragt, welchen Streit die Leute, die dort wohnen wohl mit dem Bauer haben, dem das Feld gehört. Dieses Jahr ist es Tagetes, letztes Jahr war es Lauch, auf diesem Feld wird grundsätzlich etwas angebaut, das stinkt wie die Hölle. Die Vorstellung, dort direkt nebenan zu wohnen, lässt einem ein Appartement in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens fast als begehrenswertes Ausweichquartier erscheinen.
Aber auch wenn Tagetes stinkt wie Kotze, hübsch sieht so ein Feld schon aus.
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Morgen ist schon September, der Sommer ist fast vorbei, die Tage werden schon spürbar kürzer, es geht alles plötzlich so schnell.
Auch das ist ein Altersfeature: ich kann die Zeit nicht mehr festhalten. Sie zerrinnt mir unter den Fingern und lässt kaum etwas zurück. Es gibt nichts mehr zu erinnern, der Großteil des Lebens verläuft in einer Wiederholungsschleife, fast alles, was den Tag so füllt, ist längst bekannt.
Gleichzeitig dämpft die eigene Müdigkeit aber auch die Experimentierfreude, Herausforderungen erscheinen mir oft mehr als lästige Anstrengung, denn als spannende Chance. Ich brauche ja auch nichts mehr, die größte Herausforderung besteht darin, Herausforderungen möglichst flach zu halten. Gibt nix mehr zu erreichen, gibt nix mehr zu kämpfen, mein Ziel ist längst die Statusabsicherung. Besser kann's gar nicht mehr werden, also Status halten, das ist wichtig. Katastrophen möglichst vermeiden, heißt aber auch Wagnisse vermeiden. Gibt nix zu gewinnen, nur viel zu verlieren.
So ist das, wenn man älter wird und längst mehr Ziele erreicht hat als man sich überhaupt gesteckt hatte.
Deshalb verfliegt die Zeit, weil sie keine Spuren hinterlässt, an denen man sie festhalten könnte.
Morgen ist schon September - und gestern war doch noch Mai
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7.45h: Viel zu spät aufgewacht und immer noch viel zu müde. Am allerschlimmsten: K. schläft auch noch, deshalb habe ich noch mal einen Kaffee.
7:55h K. mühevoll unauffällig wachgekuschelt und nebenbei erwähnt, dass ich jetzt auch gerne einen Kaffee hätte. K. kichert und freut sich:"ich wusste, dass du das jetzt sagst." - Blödmann! Ich hasse es, wenn er mich durchschaut!
Fünf Minuten später ist es plötzlich schon 9h, K. verlässt angezogen und fertig organisiert das Haus, ich habe noch nicht mal geduscht, dafür aber die Akte mit den alten Versicherungsunterlagen gefunden, immerhin habe ich jetzt alle Details, um übermorgen das neue Auto für Joscha zuzulassen.
10h, ich erscheine im Büro und ärgere mich, dass ich mich nicht traue, heute auf den Flohmarkt zu gehen, aber ich habe zwei ganz dringende Großprojekte zu erledigen, mit Flohmarkt würde ich das bestimmt nicht schaffen.
14h, Projekt a) ist erledigt und ich schnaube vor schlechter Laune. Ich habe den Geschäftsbericht, den unser sagenhaft fehl besetzter Assistent der Geschäftsleitung vorbereitet hat, gründlich korrigiert und dann freigegeben. Hätte ich ihn gleich selber gemacht, wäre ich schneller gewesen. Ärger, grummel, Drücken im Bauch wegen Unfairness.
18h Projekt b) ist fertig, Punktlandung!
19.30h sonstiger Bürokrimskrams ist erledigt, frustriert festgestellt, dass ich schon wieder seit 9,5h in m Büro bin. Irgendwie ist das oberöde.
20h Ankunft zu Hause und keine Lust mehr zu irgendwas, aber hungrig.
20.30h Essen fertig, auch K. erscheint, genau so platt wie ich.
22h und drei Glas Wein später: Besser ich gehe jetzt sofort zu Bett und nicht mehr über Los
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Hier.
(Ich weiß nicht, wie lange der Link funktioniert, aber noch läuft er.)
J. ist zwar nicht zu sehen, aber er hat ein Yo geschickt von unterwegs, danach war sein Handy alle. Sein Teilnahmebeweis ist also erbracht.
Ich finde die Idee einfach nur prächtig und ziehe den Hut vor der Organisationsleistung der Lehrer
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Happymix ist eine Porzellanserie von Friesland, die es schon sehr lange gibt - und die ich mindestens so lange auch schon wunderschön finde.
Ich steh ja nun mal auf bunt, zumindest was Inneneinrichtung angeht, und dieses Geschirr gibt es in 18 verschiedenen Farben und ich fand es wirklich schon immer toll. Ich mag allerdings nur die einfarbige Variante. Es gibt auch Serien mit Mustern drauf, die sind aber dann nicht mehr so sehr mein Geschmack.
Entschieden haben wir uns schließlich für 12 Farben, die pastelligen Töne so wie schwarz und weiß haben wir aus Vernunftsgründen nicht mehr gekauft, denn ein Geschirrset für 12 Personen muss ja nun wirklich reichen. Mehr geht weder in die Spülmaschine noch passen Leute an den Tisch - und außerdem waren mir die Pastellfarben auch viel zu blass.
Die Alternative zu diesem Friesland Happymix Porzellan wäre noch die Solid Color Collection von Dibbern gewesen - aber erstens hat Dibbern keinen Werksverkauf in Niedersachsen und zweitens ist dieses Geschirr noch teurer als das (für meine Verhältnisse) schon recht hochpreisige Friesland Geschirr.
Und sehr viel hübscher ist es auch nicht, es hat halt eine noch größere Farbpalette, da ich aber durch vernünftiges Nachdenken heute festgestellt habe, dass die 12-personige-Variante vollauf genügt, hätten mich noch mehr Farben nur auswahltechnisch noch mehr gequält.
Ich bin mit meinem Regenbogengeschirr jetzt komplett glücklich, der Werksverkaufeinkauf hat es auch (halbwegs) erschwinglich gemacht, immerhin fast 50% Ersparnis zum Listenpreis, das ist dann doch ein erfreulicher Rabatt. Und halten soll es jetzt für immer. - Oder zumindest für mich für immer.
Da ich das Geschirr schon vor 20 Jahren toll fand, gehe ich davon aus, dass ich es auch in 20 Jahren noch toll finden werde und damit wird es keinen Grund mehr geben, es jemals wieder komplett zu ersetzen.


Und weil das Einkaufen grade so einen Spaß machte, haben wir auch gleich eine neue "Kaffeemaschine" erworben: Eine rote Kaffeekanne mit passendem Melittafilter. (beides auch von Friesland, passend zur Happymix-Collection).
Ich habe inzwischen schon eine große Menge an diversesten Kaffeemaschinen und -vollautomatien ausprobiert, mein persönlicher Favorit bleibt "frisch gebrüht wie früher" - und das heißt einfach kochendes Wasser auf einen Kaffeefilter gießen. Schmeckt grandios - und sieht in dieser Variante auch noch richtig schick aus, finde ich.
Nachdem wir diesen umfangreichen Einkauf ausgesucht, bezahlt, verpackt und im Auto verstaut hatten, musste ich noch mal auf Toilette und stellte fest, dass die Friesland Porzellanmanufaktur ihren Kunden jeden Service bietet - das normale Werksklo dürfen auch Kunden benutzen. Ca. 30m neben dem Eingang zum Werksverkauf ist der Eingang zum WC - und dort hat mich dann meine eigene Vergangenheit eingeholt. Der Gang zur Toilette führt durch die normalen (oder ehemaligen? ich weiß es nicht, sah alles noch irgendwie benutzt aus) "Verwaltungsräume" der Fabrik, in denen die Zeit einfach stehen geblieben ist.
In einem Raum rechts von dem Gang war die Friesland Kollektion ausgestellt, allerdings hat da wohl schon länger niemand mehr etwas aktualisiert.
Gleich nach der Wende, also 1990 und 1991, habe ich in den neuen Bundesländern gearbeitet - und dort sahen die Verwaltungstrakts in allen Fabriken genau so aus. Ich fand die Fabriken dort und damals schon ausgesprochen "vintage", dass es so etwas noch bis heute gibt, das hat mich schwer fasziniert. Ich schätze allerdings, in den neuen Bundesländern wird man solche Zeitreise-Schätzchen nicht mehr finden, alle wegsaniert.
Die Toilette selber war dann noch abenteuerlicher
Die Pflanze hatte sich schon vor längerem mal durch Fenster gedrängelt und wuchs jetzt innen munter weiter. Die Toilette selber und das Waschbecken waren sauber, nur Fensterbänke fallen wahrscheinlich nicht unter eine Hygienevorschrift.
Die Uhr über dem Gang zur Toilette war genauso stehengeblieben wie die gesamte Zeit in diesem Gebäude
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Ab morgen muss ich nur noch für mich selber unterschreiben, nur noch für mich selber die Verantwortung tragen und kann besorgt beobachten, ob Kinder, die nicht mehr müssen trotzdem noch freiwillig meinen Ratschlägen folgen.
Es ist ein seltsames Gefühl, ab morgen aller formaler Verantwortung entledigt zu sein, insgesamt 25 Jahre war ich gesetzlich vorgesehen für 1-3 Kinder zuständig, jetzt beginnt also der nächste Lebensabschnitt.
Ich glaube, es wird gut
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"Suna" von Pia Ziefle, habe ich mir letzte Woche gekauft und heute morgen dachte ich, ich schau mal rein. In Internet war nix los, mir war auch mehr nach echtem Buch als nach iPad, was normalerweise Sonntagsmorgens mein bevorzugtes Lesemedium ist.
Heute nicht, heute war mir nach Buch aus Papier.
Also habe ich angefangen zu lesen und war dann sehr schnell festgelesen, deshalb war für sonst nichts anderes Platz, an diesem insgesamt äußerst friedlichen Sonntag.
Ein Satz aus dem Buch, den ich mir rausgeschrieben habe:
"Worte machen Dinge wahr."
Wie kurz, präzise und weise.
Denn ja, es stimmt, so ist das, deshalb möchte ich so oft über Probleme reden, weil ich mit Wahrheiten besser umgehen kann als mit Fiktionen - und andere Leute schweigen sich lieber durch. Dann wird nichts greifbar, alles ist möglich. Nur nicht reden, Worte machen Dinge wahr.
Am Nachmittag hatte ich das Buch komplett durchgelesen, es ist wirklich ein sehr schönes Buch, toll geschrieben und viele kluge Gedanken. Ich bin sehr zufrieden, dass ich es mir nicht nur gekauft, sondern auch sofort gelesen habe.
Weil es dann aber schon recht spät war und ich dringend noch ein wenig saubermachen wollte hier im Haus, haben wir kochen gestrichen und sind stattdessen nach Münster gefahren, um Essen zu gehen.
Auf dem Rückweg haben wir per App die günstigste Tankstelle im Umkreis angesteuert, die lag in einer eher "minderprivilegierten" Gegend, um es vorsichtig auszudrücken. Spannend fand ich die WLAN-Namen, die plötzlich aufploppten:
Da waren noch mehr, ich war nur nicht schnell genug mit meinem Screenshot. "Hans.73Jahre" bietet übrigens noch 28cm, die passten hier nur nicht mehr ins Bild.
Scheint 'ne echt geile Gegend zu sein, dieser Stadtteil von Münster
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