Eine der Folgen meiner Beförderung in die Geschäftsführungsebene ist die Tatsache, dass ich jetzt "Personalverantwortung" habe und deshalb auch (in Absprache mit den anderen Geschäftsführungskollegen) Dienstanweisungen erlassen kann oder soll.
Heute ging es um Kernzeiten. Kollegin A ist eher Typ Nachtigall und arbeitet deshalb daran, mir klar zu machen, dass die Kernzeiten nach hinten verschoben werden sollten. Kollege B dagegen ist Typ Lerche und möchte deshalb genau das Gegenteil. Wenn es nach ihm ginge, könnten wir alle ruhig um 6h anfangen und dafür um 14h schon wieder gehen.
Meinen Vorschlag, die Kernarbeitszeit dann auf ein Minimum zusammenzuschrumpfen, vielleicht so zwischen 11h-14h, haben beide abgelehnt, weil da erstens Mittagspause ist und es zweitens wichtig ist, dass alle Kollegen wahlweise möglichst früh da sind (Kollege B) bzw. auch am Nachmittag noch da sind (Kollegin A).
Unterm Strich kam dabei raus, dass das Allerwichtigste dabei ist, überhaupt eine offizielle, verpflichtende Regelung zu haben, mit der man die anderen schikanieren kann.
Ich sach ja: Alle irre
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Nicht, dass ich vergessen hätte, meine Zähne zu putzen, nein, nein, das nicht, geputzt habe ich, denn dazu treibt mich schon der schale Mundgeschmack am Morgen, den ich nur mit Zahnpasta vertreiben kann, ich habe heute morgen nur meine Zähne mal wieder nicht richtig geputzt.
Richtiges Zähneputzen ist nämlich eine komplizierte Angelegenheit.
Wer je diese gemeinen Färbetabletten vom Zahnarzt bekommen hat, mit dem er nachweist, wo alles noch nicht weggeputzter Dreck auf und zwischen den Zähnen sitzt, der weiß, wovon ich rede.
Ganz früher habe ich ja immer behauptet, ich putze meine Zähne ordentlich, bis mich mein eigener Zahnarzt beim Wort nahm und mir mit diesen Färbedingern bewies, dass ich da wohl einer gewaltigen Selbstüberschätzung unterlag.
Nun denne, seitdem backe ich diesbezüglich kleine Brötchen und habe vor allem technisch aufgerüstet, damit ich wenigstens von dieser Seite die maximale Unterstützung bekomme.
Mit einer einfachen, mechanischen Zahnbürste wäre ich wahrscheinlich nie in der Lage, meine Zähne so zu putzen, dass der Zahnbelag entfernt ist und gleichzeitig das Zahnfleisch überlebt. Der Trick ist nämlich nicht das feste Rubbeln, sondern das gleichmäßige überall scheuern und das am besten mit wenig Druck (sonst nimmt das Zahnfleisch übel.)
Also besitze ich seit langem eine elektrische Zahnbürste, damit komme ich auf alle Fälle schon mal besser klar als mit einer mechanischen.
Ein weiteres Problem ist auch, dass man, um wirklich überall gescheuert zu haben, eine entsprechende Menge Zeit braucht.
Früher hieß es, man muss drei Minuten putzen, mit elektrischen Zahnbürsten reichen schon zwei Minuten. Sagt der Hersteller, und mein Zahnarzt meint, man kann ihm da glauben.
Allein aus diesem Grund lohnt sich ja schon der Umstieg auf eine elektrische Zahnbürste, spare ich mir damit doch täglich zwei Minuten Zähneputzzeit. Ich putze meine Zähne nur morgens und abends, das mittags Zähneputzen habe ich schon vor Jahren kurzerhand mitsamt dem Mittagessen einfach abgeschafft.
Zwei Minuten pro Tag hört sich zunächst mal nicht viel an, aber ich habe mal nachgerechnet:
Das sind pro Monat schon 60 Minuten und pro Jahr also 12 Stunden. In 10 Jahren sind das 120 Stunden oder fünf Tage 24h nonstop Zähneputzen, die man damit spart. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie gräßlich das wäre, müsste man diese gesparte Zähneputzzeit tatsächlich zähneputzenderweise auf einen Schlag nachholen.
Das muss man ja zum Glück nicht, die gesparte Zeit hat man einfach frei, aber man könnte sie ja zum Beispiel in Arbeitszeit umrechnen, und dann stelle ich fest, dass ich selbst bei Mindestlohnbedingungen eine elektrische Zahnbürste im Wert von 51,- € schon nach einem halben Jahr reingespart habe.
Ich habe deshalb schon sehr lange eine elektrische Zahnbürste und finde das eine kluge Entscheidung.
Und weil das Besitzen einer elektrischen Zahnbürste bereits nach einem halben Jahr zu einem kostenrechnerischen Überschussgeschäft wird, habe ich mir vor einiger Zeit sogar das Topmodell unter den elektrischen Zahnbürsten geleistet. Ich habe jetzt eine Zahnbürste, die alle 30 Sekunden einmal brummt und leicht extra ruckelt, damit ich die vorgeschriebenen zwei Minuten auch optimal auf die vier Zahnreihen aufteilen kann.
Ich putze, unter günstigen Bedingungen, jetzt 30 Sekunden die vordere linke Seite, dann 30 Sekunden die vordere rechte Seite, dann die untere Reihe komplett von hinten und als letztes die obere Reihe komplett von hinten. So ein festes System dabei zu entwickeln ist sehr wichtig, damit man nicht aus Versehen eine Reihe ganz vergisst und dafür eine andere Reihe doppelt putzt.
Und unter günstigen Bedingungen klappt das auch sehr gut.
Es gibt aber Tage, so wie heute morgen, da mache ich den Fehler, beim Zähneputzen noch gleichzeitig an irgendetwas zu denken. Heute morgen zB habe ich noch mal über den Schmetterling nachgedacht, den ich gestern gerettet habe und der so außergewöhnlich wunderhübsch war und gleichzeitig so einen einsamen, verfrorenen, aber auch schüchternen Eindruck machte. Ob Schmetterlinge Einsamkeit empfinden können? Können Schmetterlinge depressiv werden? Was kann man tun, um Schmetterlingen gute Laune zu machen, damit sie nicht nur lächeln, sondern auch lachen? Und während ich so über den Seelenzustand von Schmetterlingen nachdachte, habe ich das Brummen und Ruckeln der Zahnbürste nicht bemerkt, so dass ich die Zahnputzflächen nicht rechtzeitig genug gewechselt habe. Als die Zahnbürste dann nach zwei Minuten das sehr deutliche Abschlussbrummen und -ruckeln machte, putzte ich immer noch versonnen an der unteren, hinteren Zahnreihe rum - und das heißt, dass ich die obere hintere Reihe noch gar nicht geputzt habe, dass aber meine Zahnputzzeit rum ist und dass ich jetzt keinen Maßstab mehr habe, wie lange ich die obere hintere Reihe noch putzen muss, weil ich ja auch nicht von vorne anfangen will, denn noch mal zwei Minuten wäre ja viel zu viel und dass ich überhaupt grade ganz wertvolle Zahnputzzeit verschwendet habe und insgesamt finde ich es dann alles ganz blöd, weil der Tag gleich zu Beginn schon so unsortiert startet.
Das macht mir schlechte Laune und ich bin sauer mit mir selber, denn prinzipiell finde ich Multitasking eine erstrebenswerte Eigenschaft, aber ich kann noch nicht mal gleichzeitig nachdenken und Zähneputzen.
Echt blöd. CW sagte immer, dass es ernst wird, wenn man zum Kaugummikauen stehen bleiben muss.
Soweit kommt es mit mir aber nicht, ich kaue kein Kaugummi mehr, seitdem sich diese Zahnputzprobleme häufen
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Beobachtet habe ich allerdings, dass das Fugen-s wohl wieder sehr im Kommen ist und sich mittlerweile auch in offiziellen Medien wie Tagesschau u.ä. gnadenlos gegen die formal-rechtlich korrekte Form durchsetzt.
Will sagen, alle Medien schreiben was über die "Erbschaftssteuer" mit "ss", dabei heißt das dazu gehörende Gesetz ganz klar Erbschaftsteuergesetz, denn in keiner Steuerart gibt es laut Gesetz das Fugen-s.
Weder in der Einkommensteuer, noch bei der Körperschaftsteuer oder wo auch immer man noch fälschlicherweise ein zweites s reinfuddeln könnte.
Aber je nun, wenn die Menschen es mit zwei ss schöner finden, dann soll es so sein, es gibt ja auch Leute, die wegen mit dem Dativ koppeln und brauchen ohne zu gebrauchen.
Ich finde, wer brauchen ohne zu gebraucht, braucht brauchen gar nicht zu gebrauchen - aber vielleicht ist brauchen ohne zu ja immer noch besser als besser wie.....
Ich mach besser 'n
Punkt
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.......
Alle sind heute verschüchtert
Nur ich bin es nicht und das liegt an dir
Am Fenster fliegt eine Kuh vorbei
Da kommt jede Hilfe zu spät
Ein Glas auf die Kuh und eins auf die See
.......
Der Text ist einfach nur schräg - und gut
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Aber auch, wie viel in den letzten Jahren passiert ist.
Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal im Queyras war, aber wenn ich die Bilder sehe, fühlt es sich an wie vorgestern.
Auf dem Col d'Agnel war es das Lieblingsspiel der Kinder, auf dem Grenzstein hin und her zu hüpfen und anschließend zu erzählen, sie wären an einem Tag 10x in Frankreich und 10x in Italien gewesen.

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Mehr braucht es nicht, um einen perfekten Tag zu haben
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Das allerwichtigsten Foto, nämlich ein Beweisfoto für die übernatürlichen Fähigkeiten meines Westfalenmannes, das habe ich leider doch vergessen zu fotografieren, es lässt sich aber zum Glück auch leicht beschreiben. Am Sonntagmorgen habe ich nämlich fasziniert festgestellt, dass mein Westfalenmann sogar in Abwesenheit in der Lage ist, dicke, fette, angetrocknete Zahnpastaflecken ins Waschbecken zu kleckern, die er natürlich nicht selber wegspült.
Regelmäßig ärgere ich mich über diese blöden Zahnpastakleckse und frage mich, warum man die nicht sofort beim Zähneputzen schon wegspült. Ist doch eine Kleinigkeit. Dann sind sie frisch und weich und mit einem Wisch ist alles weg. Aber nein, Mann lässt sie über Nacht schön austrocknen und schon am nächsten Morgen sind sie nur mit übler Kratzerei wieder zu entfernen. Denn Mann ist ja dran gewöhnt, dass Frau wegputzt, was soll man sich also kümmern.
Und jetzt kommt's: Mein WM ist sogar in der Lage diese Kleckse zu produzieren und antrocknen zu lassen, wenn er gar nicht zu Hause ist. Am Samstagmorgen habe ich (als ich grade unter diesem akuten Produktivitätswahn litt) das Waschbecken im Bad gründlich und blitzblank geputzt. Mit Microfasertuch nachpoliert, das glänzte perfekt.
Und am Sonntagmorgen entdecke ich zwei dicke, angetrocknete Zahnpastakleckse im Waschbecken. Ich meine, das grenzt doch wirklich an übernatürliche Fähigkeiten oder? Wie hat er das nur gemacht? Vier Tage nicht zu Hause und trotzdem wird das Waschbecken genauso schmutzig. Mich fasziniert das sehr.
Am Nachmittag kam er dann aber höchstselbst und persönlich wieder zurück und hat mich am hiesigen Flugplatz abgeholt, damit wir das letzte Stück gemeinsam das Flugzeug zurückbringen und anschließend mit dem Auto wieder nach Hause fahren.


Wegen der starken Thermik war der Flug ziemlich bockig, er brauchte mir also seine neuerworbenen Kunstflugfähigkeiten gar nicht zu zeigen, es schuckelte auch so schon gewaltig. Über dem Grundstück, was wir uns neulich schon angesehen und als Altersruhesitz erkoren haben, drehte er dann aber noch eine steileingeflogene Extrarunde, jetzt sieht man auch von oben, dass es echt eine tolle Lage hat:

Die beiden unteren Fotos sind noch von neulich, als wir das Grundstück vom Bodern aus fotografierten.
Die Idee, sich extra zum Genießen der Rente noch mal ein neues Haus zu bauen, was dann perfekt auf die Bedürfnisse des Alters zugeschnitten ist, gefällt mir immer besser. Was ich jetzt schon weiß: Keine Stufen - oder wenn, dann nur mit Aufzug!1elf
Am Heimatplatz des Leihfliegers angekommen hat mich die dortige, frisch renovierte Damentoilette schwer fasziniert:

Ein Raum, zwei Klos.
Das hat was.
Weil Frauen eh immer zu zweit auf die Toilette gehen? Oder zur Förderung des Gruppengedankens?
Eine Tat des männlichen Gleichstellungsbeauftragten? Immerhin haben Männer ihre Pissoirs ja auch alle in einem Raum nebeneinander hängen.
Auf alle Fälle fand ich es bemerkenswert.
Auf der Autofahrt nach Hause ging die Tour rückwärts, d.h. am Mittwoch sind wir mit dem Flieger in den Sonnenuntergang nach Westen geflogen, diesmal mit dem Auto gefahren. Auch diese Reise bot ein beeindruckendes Panorama:

Unterwegs legten wir dann noch einen Zwischenstopp ein, weil K. dringend noch ein Eis essen musste und neben der Eisdiele fand ich dann in einem Krmiskramsladen dieses Schild im Schaufenster:

Herr Kästner war schon arg weise
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Zunächst mussten rund 1.257 verschiedene Dinge wieder dorthin geräumt werden, wohin sie gehören. Darunter die Anziehsachen der letzten zwei Wochen, außerdem ein randvoller Esstisch, jede Menge Ablage auf meinem Schreibtisch und die Küche stand auch voll mit Kram, der dort stand, weil ihn noch niemand weggeräumt hatte.
Aufräumen macht mir nicht wirklich gute Laune, aber noch eine Woche weiter wäre es halsbrecherisch geworden, wenn ich über die noch weiter angewachsenen Kramberge hätte drüberbalanzieren müssen.
Und weil ich einmal dabei war, mir den Tag zu versauen, habe ich anschließend Näharbeiten erledigt und mir dabei die ganze Zeit überlegt, dass ich ganz unbedingt und dringlich endlich lernen muss, mit einer Nähmaschine umzugehen. Mit der Hand nähen ist blöd und wird auch nie ordentlich. Zwei große Teile, die noch repariert werden müssen, gebe ich jetzt in eine Näherei, macht so wenig Sinn, die liegen zu lassen, bis ich es endlich selber kann, Nähen lernen steht aber auf meinem "Will ich unbedingt machen-Plan" jetzt ganz oben.
Am Nachmittag sind wir dann in K.'s Stadt gefahren und haben dort eine Wohnungsübergabe abgewickelt. Mit der ganzen Fahrerei und dem Heckmeck drumherum waren das auch fast fünf Stunden.
Weil es grad auf dem Weg lag und sich so ergab, hatte ich außerdem mal wieder reichlich Gelegenheit mich über K.'s Ehefrau aufzuregen, die ihr Leben hinten und vorne nicht in Griff kriegt, aber von allen Seiten gedeckt wird. Die Arme, sie kann halt nicht, das musst du verstehen.
Ehrlich gesagt verstehe ich das aber überhaupt nicht, nur interessiert das keinen, denn ich funktioniere ja schließlich, deshalb muss es auch niemanden kümmern, was ich für Befindlichkeiten habe.
Und ja, ich weiß, dass Depressionen eine schreckliche Krankheit sind, ich weiß aber auch, dass sie nicht dadurch weggehen, dass sie nicht nur von der Betroffenen, sondern auch von der gesamten Umgebung einfach ignoriert und weggeschwiegen werden. Und nein, wenn sich jemand in sein Elend einfach nur reinfallen lässt und nichts tut außer zu jammern und dem Rest der Welt vorzuwerfen, wie rücksichtslos sie wären und wie überfordert man selber, weil man mit all der vielen Arbeit so komplett alleine gelassen wird, dann läuft da was schief, wenn all die viele Arbeit vor allem darin besteht, dass man seinen eigenen Zwangshandlungen untherapiert nachgibt und deshalb die Fenster alle zwei Tage geputzt werden müssen.
Mir fehlt es in solchen Fällen ganz klar an Verständnis und an Mitleid. Aber ich bin hier ja auch nicht gefragt. Ich habe aber dann auch für K. weder Mitleid noch Verständnis, wenn er sich von diesen Jammereien mal wieder hat einspannen lassen und sich x-Stunden Extraarbeit samt noch mehr Stunden zusätzliche Fahrerei auflädt, nur weil Madame auch die elementarsten Organisationsaufgaben ihres eigenen Lebens bei ihm ablädt.
Ich bleib dabei: Ich finde das unfair
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Ich habe verstanden: Wir sind eine fröhliche, harmonische Familie, die alle höflich miteinander umgehen und die Form wahren.
Wir sind keine Menschen, sondern wir sind wohlerzogene kleine Roboter, die immer genau die richtigen Dinge an den richtigen Stellen sagen und sich ständig gegenseitig auf die tollen Sachen aufmerksam machen, die sie können, haben oder machen.
Es gibt keine Fehler, es gibt keine Kritik und es gibt nichts Negatives. Nörgler sind genauso unerwünscht wie Kritiker. Alles, was nicht ganz perfekt läuft, wird einfach totgeschwiegen. Erbarmungslos.
Und wir alle wahren die Contenance und die Fassade.
Und machen das Beste draus. Wär ja gelacht.
Dumm nur, dass ich so ein Versager bin und so leicht aus der Rolle falle. Aber heute war ich gut, ich habe heute einfach so weit es geht geschwiegen und bin allen kritischen Situationen aus dem Weg gegangen.
Das Beste wird aber sein, wenn ich dieses aus dem Weg gehen noch entschieden weiträumiger perfektioniere, ich fürchte, sonst kann ich meine Rolle auf Dauer nicht durchhalten
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Oder kurz: Ich halte mich eigentlich für ziemlich klug.
Jetzt kein Extremüberflieger-Einstein-Niveau, aber auf alle Fälle weit über dem Durchschnitt, wenn ich es vergleiche mit den Menschen, denen ich ansonsten so in meinem Leben begegne.
Ich mache das an einigen ganz realen Sachverhalten fest: Abitur und Studium habe ich sehr entspannt erledigen können, mich wirklich anstrengen oder übermäßig Lernen musste ich noch nie für irgendeine Prüfung und trotzdem waren meine Noten immer im oberen Drittel.
Im Beruf habe ich dann sehr früh schon mit großem Erstaunen festgestellt, was für einen Unsinn manche Menschen produzieren (und ohne schlechtes Gewissen dafür Geld nehmen, aber das ist ein anderes Thema) bzw. wie schwer sich viele Leuten tun, wenn die Sachverhalte nur etwas komplexer werden und sie Dinge tun müssen, die sich nur durch eigenes Denken rausfinden lassen, weil es keinen Vorgang gibt, den man einfach nur stumpf wiederholen könnte.
Bei wirklich kniffligen Sachverhalten bleiben nur noch sehr wenige Menschen über, die in der Lage sind überhaupt damit umzugehen, hier schreien dann die allermeisten Menschen laut nach einem Spezialisten, dem sie dann blind vertrauen müssen, weil sie eben den Sachverhalt in Gänze noch nicht mal mehr nachvollziehen können, geschweige denn selber lösen.
Solche Dinge machen mir aber am meisten Spaß. Ich mag eigentlich nur Dinge, wo ich selber denken muss. Routinearbeit, wo der Vorgang nur noch sorgfältig abgearbeitet werden muss, finde ich entsetzlich langweilig und bin jedes Mal erstaunt, wie viele Leute sich um so eine 08/15 Arbeit reißen, um mir dafür dann die "Entscheidungsvorgänge" auf den Tisch zu knallen.
Ich mag Zahlen und Strukturen und finde es normalerweise gar nicht kompliziert auch ganz verworrene Vorgänge und Probleme zu lösen, man muss das gesamte Thema zunächst mal nur in ganz viele kleine Einzelteilchen zerlegen, die man dann vernünftig strukturiert wieder zusammenfügt - und voilà, schon liegt die Lösung quasi von selbst auf dem Tisch. Mit dieser Technik bin ich bisher sehr erfolgreich durchs Leben gesegelt und beschäftige mich auch regelmäßig mit Dingen, von denen ich im Grunde keine Ahnung habe, aber die kommt dann beim Auseinandernehmen und anschließendem Zusammensetzen der Themen ganz von alleine dazu. Wenn wir am Ende die verschiedenen, denkbaren Lösungsmöglichkeiten diskutieren, kommt normalerweise niemand auf die Idee, dass ich bis vor kurzem noch nie etwas mit diesem Thema zu tun hatte.
Da ich auch eine ungeheuer große, angeborene Neugier als Dauertrigger mit mir rumschleppe, interessiere ich mich für fast jedes Spezialgebiet und versuche überall, wenigstens die Grundstrukturen zu erkennen, einzusortieren und nutzbringend weiterzuverwenden.
Ich mag Sprache, ich mag Logik, ich mag Zahlen und ich mag Technik, eigentlich also eine gute Basis für einen "Allrounder".
Nach diesem ellenlangen Erklärungsausholer fasse ich nochmal kurz zusammen: Ich bin im Grunde überzeugt, dass ich zu den oberen 10% unserer Bevölkerung gehört, was Problemlösungskompetenz angeht, einfach weil ich das in meinem Leben immer wieder so erfahren habe.
Und dann gibt es Dinge, da brauche ich so ewig lange, bis ich endlich begriffen habe, was da alles so hintersteckt, wie das funktioniert und wodrauf man achten muss, dass ich schon fast verzweifle und kurz davor bin aufzugeben und es als "ist kaputt, kannste knicken" abzutun.
Aber, ganz ehrlich? Was mich dann völlig sprachlos macht, sind Menschen, die mit solchen Arbeitsabläufe und Zusammenhängen völlig locker umgehen und es für das alltäglichste der Welt halten, dass man erst den Nippel durch die Lasche, um dann.......
Und das sind nicht die oberen 9%, die einfach noch besser sind als ich, nein, dafür sind es zu viele. Es sind ganz einfache Durchschnittsbürger, die mit hoher Wahrscheinlichkeit weder eine brauchbare Excel-Tabelle programmieren können noch einen Text so schreiben, dass man ihn außerhalb des RTL2-Reality-TVs nutzen könnte.
Bin ich tatsächlich so wahrnehmungsgestört, dass ich nicht mehr mitbekomme, wie zurückgeblieben ich inzwischen bin und bin ich schon so veraltet, dass mir als Metaphern nur noch Lieder aus den frühen 80ern einfallen?
Manchmal mache ich mir ernsthaft Sorgen, was da grade so an mir vorbeiläuft in meinem Leben, von dem ich noch nicht mal eine Ahnung habe, dass es überhaupt existiert.
Beispiel heute: Fortsetzung meiner Payback-Rewe-Number26 Aktion.
Die Grundlagen des Number26-Kontos habe ich inzwischen begriffen: (ich habe nirgendwo eine Zusammenfassung gesehen, aber durch try and error einiges herausgefunden)
Man kann täglich bis zu 999 Euro einzahlen, wobei täglich = innerhalb von 24h bedeutet. (Ich habe gestern Abend um 20.31h den Höchstbetrag eingezahlt, weshalb ich heute bis genau 20.31h warten musste, um überhaupt noch mal einen neuen Einzahlungsauftrag in der App generieren zu können). Ab Mai ist das übrigens schon wieder abgeschafft, da kann man nur noch 100 Euro im Monat kostenfrei einzahlen. Es scheint also viele Leute gegeben zu haben, die Bareinzahlungen attraktiv fanden. Warum wohl?......
Bar eingezahltes Geld kann man erst nach 1-2 Tagen wieder bar abheben, mit der Karte bezahlen kann man aber sofort. (Was ich jetzt noch ausprobieren müsste, ist, ob jemand, dem ich Geld von meinem Konto "beame", was sowas wie eine Instant-SMS-Überweisung ist, das empfangene Geld sofort abheben kann. Dann bräuchte man nur zwei Konten, um nach der Einzahlung sofort wieder abheben zu können.......)
Aber besser bräuchte man sogar drei Konten, denn man kann täglich (innerhalb von 24h) nur 300Euro abheben.
Meine erste Idee, ich zahle täglich 1.000 Euro ein und hebe sie sofort wieder ab, klappt also leider nicht.
Dann zu Payback:
Na, das ist ja vielleicht ein beklopptes System. Das meinte ich übrigens oben, wenn ich feststelle, dass jede Menge Menschen ganz locker und easy mit ihren Payback-Karten umgehen und nur ich mich anstelle, wie der dümmste Vollhonk.
Prinzipiell ist mir Payback sowieso eher unheimlich. Ich mag eigentlich diese gesamten Rabattkarten nicht so sehr, wenn ich mir überlege, was die alles an Daten von mir sammeln, und welchen Unsinn ich mit den Daten anstellen würde, wenn ich sie hätte....
Ich versuche Payback dadurch zu verwirren, dass ich einfach ganz viele Payback-Karten habe. Ich splitte meine Persönlichkeit also auf, dann finden sie auch immer nur einen Teil von mir auf einer Karte.
Aufgrund dieser Aufsplittung kann ich übrigens berichten, dass man tatsächlich unterschiedliche Werbung und unterschiedliche Rabattaktionen angeboten bekommt, je nachdem, welche Umsätze man auf der Karte gemacht hat.
Da ich nicht nur zwei Wohnsitze, sondern auch drei Namen und viel Platz auf dem Klingelschild habe, habe ich meine Persönlichkeit datentechnisch schon vor vielen Jahren atomisiert und mir einfach eine größere Menge Pseudoexistenzen geschaffen, die heute alle (unterschiedliche) Werbepost von den diversesten Rabattkartenanbietern bekommen. (Übrigens auch von der GEZ, was ich wirklich witzig fand!)
Aber zurück zu meinen frischen Erkenntnissen, welche Voraussetzungen es braucht, um überhaupt an diesen Rewe 10fach Punktegutschein zu kommen.
Als erstes muss man sich diesen Coupon schon mal selber an der vor Ort befindlichen "Paybacksäule" ausdrucken. Dazu gibt es eine ausführliche Anleitung, die aber ein paar wesentliche Dinge nicht erwähnt.
Man bekommt diesen 10fach Punktecoupon nämlich nur, wenn man vorher eigene Guthabenpunkte einlöst und damit bei Rewe bezahlt. Mindestens 200 braucht man dafür. Wer also keine 200 Punkte auf seiner Karte hat, bekommt auch keinen Rabattcoupon. Bis ich diese, im Grunde ja ganz einfache Erkenntnis gewonnen hatte, habe ich fast eine halbe Stunde lang auf der Paybacksäule im Rewe rumgetippt und nicht begriffen, warum ich heute mit meiner zweiten Payback-Karte nicht auch so einen 10fach Coupon bekomme, wie gestern, mit der ersten Paybackkarte. Es lag, wenn man es weiß, ganz einfach, daran, dass auf der Karte keine Guthabenpunkte waren und der Automat sie deshalb immer auf der halben Wegstreckte blockierte.
Auf der anderen Paybackkarte waren aber leider auch keine Guthabenpunkte mehr, denn die hatte ich gestern, in meiner Unwissenheit einfach alle eingelöst, statt noch ein paar für einen zweiten Versuch stehen zu lassen. Andererseits fürchte ich ja auch, dass man mit einer Payback-Karte auch nur einmal so einen 10fach Coupon bekommt, deshalb habe ich es heute ja gleich mit der zweiten Karte probiert. Ob dieselbe Karte zweimal funktioniert, weiß ich aber nicht.
Insgesamt habe ich inzwischen verstanden: Ich muss erstmal irgendwie blitzschnell mindestens 200 sofort verfügbare Punkte auf meine zweite Payback-Karte schaufeln, sonst kann ich das Gesamtprojekt eh abblasen. Sofort verfügbar sind aber nur Punkte aus direkten Umsätzen. Also keine Sonderpunkte, die es gibt beim ersten Onlinekauf bei xyz.
Deshalb kam ich auf die Idee, heute noch mal 400 Euro einzuzahlen (mit der zweiten Payback Karte, 2x300 hatte ich ja schon wieder abgehoben, gestern und heute), damit bekäme ich sofort 200 Punkte gutgeschrieben, könnte mir dann noch innerhalb der Frist (die Aktion läuft am 12.3.aus) noch schnell einen 10fach Coupon sichern und ausprobieren, ob es wirklich am Kassensystem des anderen Rewemarktes liegt, dass ich für die Einzahlung gestern nicht auch 10fach Punkte bekommen habe, sondern sogar gemeinerweise gar keine.
Dieses Vorhaben scheiterte dann aber an der 24-Stundensperre und daran, dass ich um 20.31h keine Lust hatte, deshalb extra loszufahren. Mache ich also morgen, sind ja immer noch vier Tage bis zum 12.3.
Und schließlich zu Rewe: Mittlerweile habe ich raus, dass es bei uns in der Gegend zwei konkurrierende Rewegruppen gibt. Rewe-Dortmund und Rewe-Köln.
Bei Rewe-Köln klappte das mit dem Einzahlen und den Payback-Punkten ganz problemlos. Bei Rewe-Dortmund scheint es dagegen ein anderes Bonsystem zu geben und dort werden Bareinzahlungen auch als "Barzahlen.de" gebucht, bekommen ein Sternchen auf dem Bon und die Erklärung, dass es für die Sternchenumsätze leider keine Payback-Punkte gibt.

Der Rewe-Dortmund-Markt hat übrigens auch keine Treupunkte, (mit denen man dann verbilligt Kram, den man eh nicht braucht, kaufen kann), aber der Rewe-Köln hat außer Payback-Punkten auch diese Treuepunkte in Form von Rabattmärkchen. (die ich mir aber nicht mehr habe aushändigen lassen auf meine erste Einzahlung am Samstag, da hielt ich das noch für unmoralisch.)
Ich glaube also, dass ich nur in den richtigen Rewe-Markt fahren muss, mir vorher einen 10fachCoupon löse, den ich aber nur bekomme, wenn ich mir noch mehr vorher noch mal extra Punkte für mein Payback-Konto besorge, so dass der gesamte Plan jetzt lautet:
Morgen zahle ich bei dem Rewe-Köln Markt erst mal 400 Euro ein, dafür müsste ich dann 200 Punkte bekommen (und ich benutze vorsichtshalber die zweite Payback-Karte). Bei dem Rewe-Dortmund hebe ich dann gleich mal wieder 300 Euro ab, mehr geht ja nicht. Dann besorge ich mir noch mal 600 Euro von einem anderen Konto und zahle übermorgen dann wieder 1000 Euro bei dem Rewe-Köln-Markt ein, bei dem ich dann auch den 10fach Coupon einlöse.
K. meinte zu der gesamten Aktion, das wäre ihm alles viel zu umständlich, und insgesamt würde man dann nicht genug daran verdienen (vor allem, wenn man den Sprit, den ich durch das dauernde Hin- und Herfahren zwischen zwei Rewe-Märkten in Münster und Greven ja auch noch berechnen muss, wieder abzieht), ich finde es aber nach wie vor unglaublich witzig und außerdem ist es mittlerweile zu einem battle zwischen mir, Rewe und Payback geworden, wer hier letztlich unterm Strich den anderen am meisten ausgetrickst hat.
Und um den Bogen zu den Anfangsausführungen zu schließen: Bis ich das alles begriffen hatte, was ich hier jetzt so kurz zusammengetragen habe, gab es einige Momente, in denen ich nur noch
Wer hier jetzt gescheit und wer gescheitert ist, möchte ich besser gar nicht mehr weiter hinterfragen
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