Aber ich habe tolle Sachen geschafft heute und bin auf dem Weg zum Ende wieder einen Schritt weitergekommen.
In 967 Tagen werde ich offiziell aus dem aktiven Dienst ausscheiden, das heißt aber auch, dass ich dann einige Dinge, die mir mein Arbeitgeber zur Verfügung stellt, nicht mehr nutzen kann.
Ein sehr entscheidendes Ding ist meine Telefonnummer.
Ich habe seit vielen Jahren nur noch eine Handynummer, weil ich für den Deal, grundsätzlich jederzeit erreichbar zu sein, die Erlaubnis habe, mein Diensthandy in vollem Umfang auch privat nutzen zu dürfen.
Das war die letzten Jahre sehr komfortabel, weil ich ja stets nur ein Telefon mit mir rumtragen musste, aber mir fiel vor einiger Zeit auf, dass ich mit dem Ausscheiden aus dem Dienst auch meine Handynummer werde abgeben müssen, denn die ist an meine Festnetznummer im Büro gekoppelt und lässt sich somit nicht privat übertragen.
Einerseits ist das sehr praktisch, denn ich bin damit auf einen Schlag auch alle beruflichen Kontakte los, soweit ich mich nicht aktiv bemühe, sie privat zu überführen, andererseits wäre ich auf denselben Schlag aber auch alle privaten Kontakte los und da empfiehlt es sich ganz offensichtlich, hier Vorsorge zu treffen.
Zum Glück bieten die neueren iPhones ja die Möglichkeit, zwei Simkarten und damit zwei Telefonnummern aufnehmen zu können, so dass es gar nicht so kompliziert ist, wieder eine Privatnummer zu haben, ich brauche dafür inzwischen gar kein zweites Telefon mehr.
Und so kam ich auf die Idee, dass es gar nicht so verkehrt ist, wenn ich mir die neue Privatnummer nicht erst fünf Tage vor meinem Ausscheiden zulege, sondern mit so viel Vorlauf, dass ich ausreichend Zeit habe, von der alten auf die neue Handynummer umzustellen.
Und weil diese neue Privatnummer einen wichtigen Schritt in Richtung Privatier bedeutet, drängelte es mich innerlich, diesen Schritt jetzt schon mal zu tun.
Das Schwierige beim Beschaffen dieser Privatnummer ist aber, dass ich erstens unbedingt eine schöne Telefonnummer haben möchte und dass ich gleichzeitig zweitens so wenig Geld wie möglich für diesen Vertrag ausgeben möchte, denn ich werde ihn die nächsten 967 Tage ja noch nicht aktiv benutzen.
Mein Diensttarif hat eine umfangreiche Flatrate mit irre viel Datenvolumen, ich brauche die Privatnummer also nur, um nach und nach meine privaten Kontakte (also auch sowas wie Banken, Buchungsdienste, Einkaufskonten etc.) umzustellen und um nach der Umstellung unter dieser Nummer erreichbar zu sein.
Das erste Problem war, dass ich mir überlegen musste, was ich unter einer schönen Telefonnummer verstehe.
Spontan meint man ja, dass Nummern mit Wiederholungen und Zahlenfolgen "schöne Nummern" sind, aber ein Bekannter hat die Nummer 21121112 und ich kann mir nie merken, ob es nicht vielleicht doch 21112112 ist oder sogar 1121112 oder welche Varianten da noch möglich sind. Und genau solche Verwirrungen passieren mir bei den klassischen "schönen Nummern" schnell.
Dann fiel mir auf, dass ich inzwischen überhaupt gar keine Handynummer mehr auswendig kenne, weil die ja alle in meinem Handy gespeichert sind, mir ist es also völlig egal, ob eine Nummer schön ist oder nicht, ich tippe auf den Namen in meinen Kontakten und das Handy wählt los, die mögliche Schönheit der Nummer verblüht ungesehen.
Die einzige Nummer, die ich auswendig kenne, ist meine eigene, denn die muss ich tatsächlich öfter mal jemandem sagen.
Für die Schönheit der Nummer ist es deshalb sehr wichtig, dass ich mir die Nummer ohne potentielle Verwechslungen auch dann noch merken kann, wenn der Geist nachlässt, ich brauche also keine schöne Nummer, sondern eine altersgerechte, denn es wird die letzte Nummer in meinem Leben sein. Das fand ich eine wichtige Erkenntnis.
Also habe ich überlegt, welche Nummer ich mir mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch mit fortschreitender Demenz noch werde merken können - und bin auf mein Geburtsdatum gekommen.
Ich meine, wenn ich irgendwann so verwirrt bin, dass ich mein Geburtsdatum nicht mehr weiß, dann ist es auch egal, dass ich mir meine Handynummer nicht mehr merken kann, dann ist wahrscheinlich sowieso das allermeiste egal.
Aber solange ich mich an mein Geburtsdatum erinnere, solange erinnere ich mich dann auch an meine Handynummer, das fand ich eine sehr gute Idee.
Tatsächlich konnte ich online recherchieren, dass die Telefonnummer mit meinem Geburtsdatum noch nicht vergeben ist, aber wenn ich dazu online einen Vertrag mit Wunschnummer buchen wollte, war dieser Vertrag so teuer, dass mich jede Lust verließ, diesen Vertrag schon 967 Tage vor Tag X zu buchen. Die Freude, ab jetzt schon eine Privatnummer zu haben, ist mir ganz ausdrücklich keine 40 € im Monat wert.
Aber die Idee, mein Geburtsdatum als Telefonnummer zu bekommen, ließ mich gleichzeitig nicht mehr los und natürlich hatte ich von Stund an Sorge, dass sich irgendjemand anderes diese Nummer schnappt, es sind ja schließlich noch mehr Leute als nur ich an diesem Tag geboren worden.
Als erstes versuchte ich es übers Büro, wir haben im Büro nur Wunschnummer (eben unseren fest reservierten Büronummernkreis), aber vielleicht können wir ja noch eine neue dazu nehmen und dann wähle ich einen von der sehr günstigen Handytarifen aus dem Rahmenvertrag, das wäre eine perfekte Lösung.
Funktionierte aber nicht, im Geschäftskundenbereich werden keine Einzelnummern reserviert, sondern nur Nummernkreise und ich wollte ja nun nicht gleich drei ganze Monate aus meinem Geburtsjahr als Handynummer reservieren.
Dann probierte ich es über noch gründlicheres Googeln, vielleicht gibt es ja noch andere Anbieter, die Wunschnummern anbieten, bei der dann genau meine gesuchte Nummer dabei ist.
Ergebnis: Gibt es nicht.
Schließlich kam ich auf die Idee, es mal offline direkt vor Ort im T-Shop zu versuchen. Dafür muss man sich aufgrund der aktuellen Seuchensituation aber vorher einen Termin reservieren und die sind heißbegehrt.
Heute um 9.30h hatte ich dann aber meinen Termin und das bedeutet, dass ich für einen Samstag extrem früh aufgestanden, geduscht, angezogen und unterwegs war.
Von da an lief alles perfekt. Um 10h hatte ich meine Wunschrufnummer, um 11h war sie bereits aktiviert und ich konnte K mit meiner neuen Nummer anrufen.
Das hat mich alles sehr begeistert, die neue Telefonnummer kostet jetzt 14,95 € im Monat, das ist mir dieser Spaß und die Freude, die ich daran habe, jetzt einfach mal wert.
Für 400 €* kaufe ich mir damit eine ganz neue Freiheit und Unabhängigkeit, ich finde, das ist ein guter Deal - und ich habe keinen Stress bei der Umstellung all der 1001 Konten und Dienste, die mich alle über meine Handynummer verifizieren, denn dafür habe ich jetzt ja noch reichlich Zeit.
*Wenn ich unterstelle, dass es auch ausreichen würde, wenn ich mir fünf Monate vor Schluss eine neue Nummer besorgen würde, nutze ich diese Nummer also jetzt 26 Monate "zu früh" und das bedeutet, ich zahle 26 * 14,95 € nur deshalb, weil ich jetzt schon diese Nummer haben will.
Auf dem Weg zurück zum Auto kam ich an einem Fotoladen vorbei, der Passbilder macht und mir fiel ein, dass ich demnächst einen neuen Personalausweis beantragen muss.
Ich fragte also in dem Laden nach, ob ich für einen neuen Ausweis vielleicht nochmal das gleiche Bild wie für den bisherigen verwenden kann, die Frau da in dem Laden hat da doch bestimmt Ahnung von. Hatte sie auch und verneinte meine Idee ausdrücklich. Ich bräuchte zwingend ein neues Bild, das alte wäre ja offensichtlich 10 Jahre alt und wird deshalb nicht mehr akzeptiert.
Schade, finde ich. Nachhaltig ist das nicht, schließlich habe ich von dem damaligen Viererset noch drei Bilder und außerdem sehe ich auf dem alten Foto viel hübscher aus als auf dem, was sie dann heute von mir machte, aber da hilft wohl nix und ich bin sehr froh, dass ich das Thema Personalausweisverlängerung jetzt schon mal so gut vorbereitet habe.
Dann fuhr ich wieder nach Hause, freute mich noch eine ganze Zeitlang immer wieder aufs Neue über meine schöne, neue Telefonnummer, machte drei Steuererklärungen fertig, fuhr zusammen mit K einkaufen, hatte dann keine Lust auf noch mehr Steuererklärungen, kochte Abendessen, erledigte diverse Stopf- und Flickarbeiten, aß Abendessen, räumte die Küche auf und wenn ich das hier jetzt gleich abgeschickt habe, dann gehe ich schlafen, die neue Telefonnummer zeigt mir ja jetzt sehr deutlich, dass ich dieses Jahr 60 werde, alte Leute müssen früher ins Bett
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Es begann damit, dass ich einen Anruf von einem Banker bekam, der anfragte, wann ich Zeit für ein Jahresauftaktgespräch habe.
Allein dieser Begriff mutete schon etwas altertümlich an, hat man das heute noch? Jahresauftaktgespräche? Aber sei's drum, ich mag diesen Banker, weil ich mit ihm sehr gut rumwitzeln kann, er aber auch gleichzeitig enorm fachkompetent ist, mit ihm mache ich gerne einen Termin für ein Gespräch aus, sogar als Jahresauftakt.
Erst dachte ich, er wolle persönlich vorbeikommen und zierte mich deshalb etwas, wegen eines Termins in der allzunahen Zukunft, ist halt doch ein bisschen viel Seuche im Umlauf grade.
Dann stellte sich aber heraus, dass er nur einen Videotermin verabreden möchte und sofort war ich terminlich deutlich aufgeschlossener.
Weil ich aus Erfahrung weiß, dass Banker meist von seltsamen Compliancevorschriften gebeutelt sind, was Datenschutz, Geheimhaltung und ähnliche Themen angeht, fragte ich ihn, welches Videocallsystem er denn benutzen möchte, mir wäre es egal, ich kann alle.
Nach fast zwei Jahren Pandemie bilde ich mir wirklich ein, alles an Videocallsystemen zu kennen. Neulich habe ich noch mal ein ganz Neues kennengelernt, Senfcall, aber auch das funktioniert auf meinen Geräten völlig problemlos, ich richte mich deshalb gerne nach den Wünschen des anderen.
Nun, dieser Banker meinte, in seiner Bank würden sie am liebsten immer Skype benutzen.
Ich bekam einen starken Lachanfall, denn natürlich kenne ich Skype und habe es lange Jahre benutzt, das letzte Mal aber ca. 2007, weshalb ich spontan fragte: "Funktioniert das noch?"
In meiner Erinnerung kam Skype gleich nach ICQ und fällt in eine Zeit, als die Kinder noch Ahoi Brause am Büdchen kauften.
Mein Gesprächspartner versicherte mir nachdrücklich, dass es in seiner Bank das meistgenutzte System sei.
Ich verkniff mir die Bemerkung, dass ich im Grunde von seiner Bank auch nichts anderes erwartet hätte.
Ich verkniff mir auch die Nachfrage, ob seine Bank schon in Euro handelt oder noch DM benutzt, ich verkniff mir überhaupt alle spitzen Bemerkungen, sondern gluckerte nur leise vor mich hin, weil ich es so spaßig fand, dass es wirklich eine große Institution gibt, die noch Skype benutzt.
Ich sagte also, ich wäre gerne bereit, mit ihm zu skypen, müsste das aber erst mal auf meinem Rechner installieren, weil ich es schon so lange nicht mehr benutzt habe und es wäre gut, wenn er am Telefon bleibt, damit wir gleich ausprobieren können, ob es nachher auch wirklich funktioniert.
Ich suchte also nach Skype auf meinem Rechner und Microsoft sagte mir, es würde jetzt Teams geöffnet.
Skype ist nämlich inzwischen auch von Microsoft, die haben es aber offensichtlich nur aufgekauft, um es sofort durch Teams zu ersetzen.
Also googelte ich im Internet nach Skype und fand auf der Microsoftseite auch ein Programm zum Runterladen. Allerdings wurde der Download vom Defender (auch von Microsoft) blockiert, weil dem Defender Skype als zu unsicher erschien.
Insgesamt gestaltete sich die Installation von Skype als ziemlich kompliziert, aber nach einer Viertelstunde hartnäckigen Bemühens war ich erfolgreich und traf mich mit meinem Banker in einem von ihm eröffneten Skypetermin.
Ich sagte es ja, ich kann jedes Videokonferenzsystem, selbst das für Steampunks :-)
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Aber außer dem Tausch von Schubladenschrank und Spülmaschine mit Ersatz von Spüle und Spülunterschrank fällt uns keine Optimierung ein.
Wir grübeln aber noch
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Ich gebe zu, ich hätte es wissen können, denn alle flüssigen Farben, die seit 2008 hier unbenutzt rumstanden, sind auch eingetrocknet und ich habe Riesenmengen davon schon in der ersten Aufräumwelle der Pandemie entsorgt.
Den Leim hatte ich letztes Jahr bei der Kontrolle auf Funktionstüchtigkeit übersehen, Kleber stehen woanders, weshalb ich jetzt fest davon überzeugt war, dass er noch brauchbar ist.
Nun, ist er nicht und überhaupt sind die allermeisten Klebstoffe, die ich hier auch schon seit vielen Jahre horte, nicht mehr brauchbar, weil sie sich in einen dicken, harten Kleberklumpen verwandelt haben, der nur noch zum Entsorgen taugt.
Das Erfreuliche ist, dass ich den Teil meiner Bastelsachen nun auch sortiert habe, immer positiv denken, ärgern gibt Falten.
Außerdem habe ich dabei eine Flasche Holzleim gefunden, deren Inhalt noch nicht komplett ausgehärtet war, mit Holzleim kann man zur Not auch Papier kleben und aktuell trocknet nun der zusammengenähte und schon mit einem Deckblatt beklebte Buchblock zwischen zwei Stahllinealen eingeklemmt vor sich hin.
Ich besaß auch mal eine richtige Buchpresse, aber wo die geblieben ist, weiß der Himmel. Ich habe eine Stunde alle Regale im Keller abgesucht, bis mich die Suchlust verließ und ich beschloss, dass es für den Buchrücken ausreicht, ihn zum Trocknen bis morgen zwischen zwei Linealen einzuklemmen und wenn ich anschließend den Buchdeckel aufklebe, werde ich das gesamte Buch zwischen zwei Holzplatten legen.
Unordnung kombiniert mit Vergesslichkeit ist übel, aber solange noch genug Kreativität da ist, um solche Probleme zu lösen, solange gibt es ja erst mal nichts zu meckern, oder?
Immerhin funktioniert der Stapelschneider noch, das habe ich vorhin vorsichtshalber auch schon mal getestet, er ist zwar enorm verstaubt und eingedreckt, aber das lässt sich ja ändern.
Fazit der gesamten Aktion bisher: Alle 13 Jahre ein Buch selber machen wollen, taugt nicht als Hobby, alle 13 Jahre ein Buch lesen zu wollen, ist erfolgversprechender
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Die Praxis liegt in einem großen Gebäudekomplex in der ersten Etage, es gibt natürlich einen Aufzug, soll ja alles barrierefrei sein.
Ich vermeide Treppensteigen gerne, weil weder meine Lunge noch meine mentale Gesamthaltung auf größere, körperliche Anstrengungen ausgerichtet sind.
Ich drückte also auf den Aufzugrufknopf, es dauerte etwas, bis er kam, aber dann stiegen auch zwei Leute aus und ich ein.
Ich wählte die erste Etage, die Tür schloss sich und der Aufzug blieb stehen.
Keine Pointe, der Aufzug blieb einfach stehen und es bewegte sich nichts mehr. Die Tür ging nicht mehr auf, er fuhr aber auch nicht ab, er stellte sich einfach tot.
Ich drückte nach und nach alle Knöpfe, auch den Alarmknopf, mehrfach und anhaltend, es passierte insgesamt nichts.
Nach 10 Minuten hatte ich keine Lust mehr, weiter auf nichts zu warten, kramte in meiner Tasche und fand ein passendes Werkzeug, was ich in den minikleinen Türspalt klemmen konnte und hebelt so die Tür mit Gewalt auf.
Jetzt war der Aufzug auch für andere sichtbar kaputt, aber ich konnte wieder aussteigen und bin dann doch die Treppe gegangen.
Als ich 20 Minuten später die Praxis (übers Treppenhaus) wieder verließ, kam ich unten am Aufzug vorbei, in dem eine ältere Frau stand und schimpfend auf alle Knöpfe drückte. Der Aufzug rührte sich nicht, die Tür blieb offen, aber die Frau blieb hartnäckig im Aufzug stehen und versuchte die Tür durch Drücken von Knöpfen zu schließen.
So unterschiedlich gelagert können die Interessen sein
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C und ich hatten vorher die alte Raufasertapete runtergekratzt, und weil die mehrfach mit Latexfarbe gestrichen worden war, half mit Wasser einweichen nicht, sondern wir mussten sie etwas mühsam Stück für Stück runterschaben. Aber es hat sich wirklich gelohnt, die neue Tapete ist richtig edel und wir waren ganz entzückt, wie vornehm plötzlich alles wirkte.
K fluchte allerdings etwas, weil die Kombination "altes Haus" und "Tapete mit Streifen" nicht wirklich gut kompatibel ist - in diesem Haus ist keine Wand grade und wenn man krumme Wände mit grade Streifen tapeziert - nun, das ist optisch etwas kompliziert. Mit großem Widerwillen war K gezwungen, die Tapete an mehreren Stellen schief zu kleben, damit es grade aussah. Für einen Westfalen, der in solchen Dinge üblicherweise eine Toleranz von ca. 0% hat, ist das eine echte Tortur.
Der edle Eindruck verflog aber schnell als der bunte Spiegel und die Pinwände wieder hingen, ich finde edel und vornehm ja grundsätzlich wirklich schön, bin aber gar nicht begabt, diesen Stil auch umzusetzen und dauerhaft zu leben.
Bei mir wird alles immer ruckzuck bunt und durcheinander, und so sieht der Flur jetzt wieder aus, wie Räume bei mir halt aussehen
Insgesamt ist es aber schon deutlich schicker als vorher und wenn erst die weißen Fußleisten dran sind und alle braunen Türen durch weiße ersetzt wurden, dann bleibt vielleicht sogar trotz meiner manischen Buntliebe ein kleiner Schimmer vornehmer Eleganz im Hintergrund erhalten.
Die Tapete um die Eingangstüren herum hängt immer noch nicht, die ist sehr kompliziert zu kleben, weil es so viele kleine Stücke und Winkel und Kanten sind, ich verstehe das, finde aber nicht, dass ein auf Dauer tapetenloser Zustand ein akzeptabler Dauerzustand ist, ich werde das jetzt wohl doch energischer vorantreiben müssen.
Dafür ist die Wand neben der Eingangstür schon fertig und die Tapete gefällt mir auch ausgesprochen gut
Sie wirkt aber noch nicht so, wie sie nachher (hoffentlich) wirken wird, wenn auch die Türverkleidung tapeziert ist und außerdem muss ja auch noch der kleine Flur mit den vielen Türen mit dieser Schrift im Sand tapeziert werden, aber das wird ja sowieso erst nächstes Jahr fertig, it's still a long way to go
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Frühes Aufstehen, weil K um halb neun einen Termin hatte. Als er wieder da war, fuhren wir nach Münster, K setzte mich am Flohmarkt ab und fuhr dann Auto waschen. Viel Flohmarkt war nicht, nur 5-6 Stände, aber ich besitze jetzt eine Winkekatze und das gefällt mir sehr, denn so etwas wollte ich schon lange haben. Ich werde ihr Äußeres noch ein wenig bearbeiten, vielleicht gelingt es mir, aus der Katze einen Seehund zu machen, einen Winkeseehund stelle ich mir noch deutlich beruhigender vor als eine Winkekatze. Wenn das Teil fertig ist, stelle ich es in mein Büro.
Anschließend fuhren wir zum Großmarkt und kauften Fisch und Chips.
Chips, weil sie im Angebot waren, Fisch, weil es grade welchen gab. Thunfisch in Sushiqualität muss man sonst vorbestellen, wenn man Glück hat, haben sie aber ein frisches Paket geöffnet und so kaufte ich 300g Thunfisch für Sashimi. Beim Eintippen in die Kasse vertauschte der Fischverkäufer die Nummern und verkaufte uns offiziell Dorsch. Das reduzierte den Preis um 75%, ich habe mich nicht beschwert.
Gegen Mittag waren wir wieder zu Hause und wollten dann noch mal zu Lidl fahren für den Alltagswocheneinkauf, aber bis wir zu dieser Tour aufbrachen, vergingen fünf Stunden, von denen ich nicht weiß, was ich in der Zeit gemacht habe und wieso fünf Stunden in die gefühlte Zeit von fünf Minuten passen. Das war ein bisschen unheimlich.
Punkt 18h waren wir wieder zurück, weil K sich um 18h für ein Telefonat verabredet hatte. Ich räumte die Einkäufe weg und versuchte Lust zu sammeln, um das aufwändige Abendessen vorzubereiten: Der Fisch musste in mundgerechte Sashimischeiben geschnitten und einigermaßen ansprechend auf einem Schieferbrett angerichtet werden. Ich lief zwei Stunden ziellos im Haus umher und hatte keine Lust. Um 20h entschloss ich mich, dass ich einfach noch mal zu Lidl fahre - nach 20h reduzieren die dort Obst und Gemüse um 50% und ich kaufe doch so gerne reduziert.
Als ich von meinem erfolgreichen Superspareinkauf zurückkam, war auch K aus dem Arbeitszimmer wieder aufgetaucht, ich räumte also die neuen Einkäufe weg und K schnitt den Fisch in Scheiben, das fand ich gut.
Zum Abendessen gab es dann Fisch und Chips. Das Sashimi war von einer erstklassiken Qualität, zum Nachtisch öffneten wir eine Tüte Chips, das war alles insgesamt sehr lecker
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Im Ergebnis bedeutet das, dass der Tag keinerlei extern vorgegebene Struktur hat und ich selber dafür verantwortlich bin, mir zu überlegen, was ich mit diesen freien Tagen anfangen möchte.
Ich stelle fest, dass das gar nicht so leicht ist.
Es gibt zwar eine Menge Dinge, die ich hier im Haus und am Schreibtisch und auch sonst so tun könnte, müsste, sollte, will, - welches Verb auch immer, und ganz sicher ist Langeweile nicht zu erwarten, aber statt mir einen vernünftigen Plan zu machen, verdrösele ich die Tage im planlosen Zickzack.
Sinnvoll wäre es, wenn ich mir als allererstes einmal in Ruhe überlegte, was ich überhaupt ganz konkret alles tun möchte und vor allem, was ich tun sollte, um im nächsten Schritt diese Liste dann noch weiter nach Dringlichkeit zu staffeln, also von "kurzfristig müssen" über "grundsätzlich sollen" bis hin zu "wäre gut".
So ein Plan wäre enorm sinnvoll, er brächte eine gute Struktur und damit eine vernünftige Effizienz in all diese Vorhaben, die ich mehr oder minder freiwillig in meinem Urlaub erledigen möchte.
Aber das geht leider nicht, ich habe nämlich Urlaub und das bedeutet, dass ich mein Arbeits-Ich, was sich sonst ständig mit professionellem Projektmanagement beschäftigt, nicht im Griff habe. Das stellt sich einfach tot und lässt mich mit meinem Urlaubs-Ich völlig verpeilt im Zickzack durch die Tage eiern.
Der Tag heute zum Beispiel sah so aus:
Um 8h klingelte das Telefon, das neben meinem Bett lag und riss mich ziemlich unsanft aus dem Tiefschlaf. Ich konnte aber das Gespräch nicht annehmen, weil ich keine Brille aufhatte und mir das Telefon irgendetwas anderes anzeigte, was ich erst wegwischen musste, bevor ich das Gespräch hätte annehmen können, was mir verschlafen und halbblind nicht gelang.
Ich wischte nur hektisch auf dem Telefon rum, dadurch wurde der Anrufer weggedrückt und die andere Anzeige schickte ein seltsames Blinken aus dem Hintergrund.
Ich angelte nach meiner Brille, stellte fest, dass K versucht hatte, mich anzurufen.
Während ich ihn zurückrief, versuchte ich gleichzeitig auch rauszukriegen, welche seltsame andere Anzeige da vorne so dominant auf dem Telefon nach Aufmerksamkeit verlangt hatte. Multitasking im Halbschlaf ist kompliziert, K legte also schnell wieder auf, weil ich wohl schlecht drauf sei, dabei wollte ich nur wissen, was das Telefon sonst noch von mir wollte.
Es stellte sich heraus, dass es ein iOS-Update gibt und dass ich zustimmen muss, wenn meine Uhr sich updaten soll.
Das tat ich natürlich, checkte dann sofort das iPhone und iPad, stieß dort ebenfalls das Update an - und war dann ratlos, womit ich mich jetzt beschäftigen könne, weil sowohl Telefon als auch Tablet während der Installation des Updates nicht für meine Morgenlektüre zur Verfügung standen.
Also machte ich den Fernseher an, schließlich war ich inzwischen gründlich wach.
Dann musste ich Pipi und entdeckte im Bad eine große Spinne. Um die zu fangen brauchte ich den Spinnenfänger, der lag aber im Erdgeschoss. Um ins Erdgeschoss zu gelangen, muss ich durchs Treppenhaus nach unten gehen, im Treppenhaus gibt es ein Fenster ohne Gardine, an dem kann ich unmöglich so unangezogen wie ich aus dem Bett gekrabbelt bin, vorbeilaufen.
Also muss ich mir erst mal provisorisch was überziehen, richtig anziehen geht nicht, dafür müsste ich vorher duschen, das geht aber nicht wegen Spinne.
In der Küche fällt mir ein, dass ich als erstes Kaffee kochen könnte, denn ich habe ja aktuell niemanden, der mir den Kaffee morgens ans Bett bringt.
Während die Kaffeemaschine aufheizt, kann ich noch eben schnell die Wäsche abnehmen, der Ständer steht im Wohnzimmer und es ist fast alles trocken.
Beim Abnehmen der Wäsche stelle ich fest, dass das eine T-Shirt ein Loch unterm Arm hat.
Das Beste ist, ich flicke das sofort.
Das Nähzeug ist in einem anderen Zimmer, während ich unten durchs Haus laufe, sehe ich die Bettwäsche, die ich gestern zum Trocknen über die Türen gehangen hatte. Wenn ich jetzt schon Wäsche abnehme, kann ich die Bettwäsche auch gleich abnehmen und zusammenfalten.
Die Kopfkissen sind trocken, der eine Bettbezug hat aber noch eine feuchte Kante und das Spannbettlaken hat sich um den Gummizug herum verkrumpelt und ist dort noch sehr feucht, also hänge ich die gesamte Bettwäsche wieder neu auf und achte darauf, dass das Spannbettlaken so grade wie möglich gezuppelt wird, was kompliziert ist.
Ich brauche also eine andere Stelle, wo ich das Laken zum Trocknen besser ausbreiten kann. Ich wandere unten durchs Haus und suche nach einer Ersatztrockenstelle, dabei fällt mir auf, dass in dem einen Zimmer ganz viel Sand auf dem Boden ist, den könnte ich doch mal schnell eben wegsaugen.
Ich gehe zurück in die Küche, um den Staubsauger zu holen, dabei komme ich an der Kaffeemaschine vorbei und finde meinen vergessenen Kaffee. Der ist inzwischen kalt.
Ich schiebe den Kaffee in die Mikrowelle, während mir einfällt, dass ich ja ganz unbedingt meine Tabletten noch nehmen muss, gleich morgens als erstes. Mache ich sonst morgens im Bett beim Kaffee trinken, der Kaffee im Bett entfällt aber ja grade wegen ist nicht.
Also laufe ich hoch, um meine Tabletten zu holen, drücke sie aus der Blisterpackung auf die Kommode, als mir einfällt, dass ich dann doch auch eben noch Zähne putzen könnte, dann ist das auch erledigt.
Ich gehe ins Bad, beginne meine Zähne zu putzen und sehe im Spiegel hinter mir die Spinne. Die winkt mir fröhlich zu und wenn sie reden könnte, hätte sie mich sicherlich daran erinnert, dass ich ganz als erstes doch eigentlich nur den Spinnenfänger holen wollte, um sie einzufangen.
Fällt mir aber selber wieder ein, ich putze rasch meine Zähne fertig und laufe runter, um den Spinnenfänger zu holen. In der Küche sehe ich den Kaffee, der noch lauwarm ist - Mist, meine Tabletten, die liegen noch oben, also laufe ich wieder hoch, um meine Tabletten zu holen.
Ich bin sicher, dass ich sie auf dem Schreibtisch aus der Blisterpackung gedrückt habe, dort sehe ich sie zwar nicht, aber wenn ich jetzt schon mal am Schreibtisch sitze, kann ich auch mal eben den PC hochfahren, daran will ich eh gleich etwas arbeiten.
Ich suche weiter nach den Tabletten auf dem Schreibtisch und mir fällt ein Schreiben in die Finger, das ich ganz unbedingt einscannen muss. Das mache ich am besten sofort, schließlich habe ich das schon mehrfach immer wieder vergessen, das ist keine gute Arbeitsweise.
Ich mache den Scanner an, der nur hektisch blinkt und von mir die Eingabe meines Benutzernamens verlangt. Ich kann mich nicht an einen Benutzernamen erinnern, aber ich kann ja mal auf meinem PC in meiner Benutzernamensammeldatei nachschauen, ob ich mir dort etwas notiert habe.
Habe ich nicht.
Aber vielleicht ja per E-Mail? Ich öffne Outlook und der PC lädt alle Mails der letzten 14 Stunden.
Oh shit, da sind eben grade zwei echt lästige E-Mails reingekommen, am besten, ich beantworte die sofort, sonst verderbe ich mir damit den ganzen Tag, wenn ich weiß, dass das noch erledigt werden muss.
Um die eine E-Mail vernünftig beantworten zu können, muss ich aber erst eine Excel-Tabelle anlegen, um den strittigen Sachverhalt bestmöglich darstellen zu können, es stellt sich heraus, dass das nicht ganz so banal ist, wie ich annahm, damit bin ich über eine Stunde konzentriert beschäftigt, dann schicke ich die E-Mail ab und freue mich, dass das erledigt ist.
Kurz darauf brummt meine Uhr und zeigt den Eingang einer Nachricht auf dem Messenger Signal an. Ich sitze am PC, also will ich auch die Nachricht am PC lesen und vor allem ggfls. beantworten, ich suche danach, wie ich Signal öffnen kann, Mist, geht nicht über den Browser, ich habe aber die App dafür schon installiert.
Ich öffne die Signal-App auf dem PC und erfahre, dass ich erst den QR-Code neu mit dem Handy einlesen muss, um mich auf dem PC mit meinem Signalkonto verbinden zu können.
Ich überlege, wo mein Handy ist. Ach, das liegt ja noch neben dem Bett, weil es ein neues iOS-Update geladen hat. Das ist inzwischen installiert, ich muss aber erst den Entsperrcode eingeben und die Simkarten-Pin, bis ich das Handy wieder benutzen kann. Zum Glück fällt mir beides gleich im ersten Versuch ein. Seitdem das Handy Face-ID anbietet und ich eine passende Smartwatch besitze, mit der ich das Handy auch entsperren kann, wenn ich eine Maske trage, muss ich den Entsperrcode nicht mehr sehr häufig eingeben, die Gefahr, dass ich den Entsperrcode mangels Übung vergesse, ist deshalb groß.
Diesmal hat es zum Glück funktioniert, ich öffne die Signal-App - aber finde die Stelle nicht, wo ich den QR-Code auf dem PC einscannen kann. Ich wische hin und her, irgendwie finde ich keine Stelle, die nach Einstellungen aussieht. Aber das kann man ja googeln. Auf dem PC öffne ich den Browser und suche "Signal QR-Code".
Es gibt keine vernünftigen Ergebnisse, alle wollen mir nur zeigen, wie ich die App auf dem Windows-PC installiere, das brauche ich nicht, die App habe ich ja schon installiert.
Ich verändere die Suchwörter, dann finde ich es: ich muss mein eigenes Foto antippen, dahinter verstecken sich die Einstellungen und dort kann ich neue Geräte koppeln. Ich koppele den PC, Signal sagt mir, dass ich ab sofort Signal auch auf diesem PC verwenden kann, dass aus Sicherheitsgründen aber alte Unterhaltungen nicht synchronisiert werden.
Signal ist wirklich ein sehr sicherer Messenger.
Ich nehme also wieder mein Handy, schaue nach, wer mir da was geschrieben hat und sehe, dass es einer der E-Mail-Empfänger ist, denen ich diese umfangreiche Excel-Tabellen-Erläuterung geschickt habe. Seine Nachricht lautet: "Sie sollen doch Urlaub machen."
Ich schreibe zurück: "Aber hier ist sonst nicht viel los, ich bin ganz alleine und aller Besuch ist abgefahren."
Eine Minute später klingelt das Telefon.
Wir telefonieren über eine Stunde und besprechen wichtige Dinge. Er leitet mir noch drei andere E-Mails weiter und sagt, dass es gut wäre, wenn ich morgen um 8.30h per Teams an der Jourfix-Sitzung teilnähme, weil er fürchtet, dass es Ärger gibt und er bräuchte dann jemanden, der erfolgreich "Basta" sagen kann.
Nach dem Telefonat schaue ich auf die Uhr, es ist 14.37h, ich habe Durst und was essen könnte ich so langsam ja auch mal.
Mir fällt mein Kaffee wieder ein, und überhaupt, im Grunde bin ich nur provisorisch aufgestanden, habe meine Tabletten noch nicht genommen, im Bad sitzt immer noch eine dicke Spinne, im Erdgeschoss liegen überall einzeln verteilte, halbtrockene Wäschestücke rum und der Scanner muss noch eingerichtet werden.
Dafür ist es aber schon ganz schön spät.
Der PC macht pling und öffnet ein Kalenderfenster: Ich habe heute tatsächlich einen Termin, ich muss den Zahlungsverkehr freigeben, weil alle anderen unterschriftsberechtigten Mitarbeiter auch im Urlaub sind. Letzte Woche ist das schon komplett ausgefallen, diese Woche ist wenigstens eine Kollegin in der Buchhaltung wieder da.
Ich rufe sie an. Sie sagt, dass es noch einen Moment dauert, es wäre sehr viel, weil es ja die aufgelaufenen Rechnungen von zwei Wochen sind und außerdem hätte sie ca. 200 einzelne Erstattungen aus Nebenkostenabrechnungen, die wären inzwischen auch fertig und würden heute überwiesen.
Ich beschließe, dass ich mir für Überweisungen, die nachher siebenstellige Beträge erreichen, mehr anziehen will, als nur eine Unterhose und ein T-Shirt. Millionenbeträge im halbnackten Zustand anzuweisen erscheint mir als der Gipfel der Dekadenz, so weit will ich es nicht kommen lassen.
Außerdem will ich vorher Kaffee trinken.
Und meine Tabletten finden.
Vorher muss ich aber noch mal Pipi.
Im Bad sehe ich die große Spinne
?.
Ich überspringe jetzt ein paar Details, weil es sich wiederholt, zusammengefasst passierte noch folgendes:
Um 16.23h lag ich wieder im Bett und habe dort meine Morgenroutine erfolgreich abgewickelt. Ich habe meine Morgentabletten eingenommen, meinen Morgenkaffee (warm, neu gekocht) getrunken und meine Morgenlektüre auf dem iPad gelesen. Der Fernseher lief immer noch, es ist erstaunlich, was für ein Müll am Nachmittag gesendet wird.
Inzwischen bin ich geduscht und vollständig bekleidet. Auch der Zahlungsverkehr ist erledigt und der Scanner wurde auf Werkseinstellungen zurückgesetzt und neu eingerichtet. Das Schreiben ist eingescannt.
Etwas gegessen habe ich aber außer einem Pfirsich und zwei Bifis noch nichts, dafür bin ich weit über den Zustand "Appetit haben" hinaus, ich werde jetzt gleich eine Tüte Chips essen, das geht immer.
Als ich den Spinnenfänger endlich nach oben gebracht hatte, war aber die Spinne nicht mehr zu sehen.
Für morgen wünsche ich mir ein klitzekleines bisschen mehr Struktur
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Die Möbel sind zwar aus einem besseren Holz, also "Vollholz" und kein Pressspan, das ist aber auch das einzige, was besser ist.
Die Aufbauanleitung ist eine Katastrophe und die Menge der beigepackten Schrauben, Beschläge und Montierteile wird offensichtlich nicht geprüft, denn in der Aufbauanleitung steht, dass 50 Schrauben Typ XY dabei sind, tatsächlich eingepackt sind nur 47 Schrauben Typ XY (dafür zusätzliche Schrauben Typ AB, die keiner braucht), für den Aufbau benötigt werden aber 54 Schrauben Typ XY, so dass uns nun 7 Schrauben Typ XY fehlen, was bedeutet, dass wir in einen Schreibtisch die Schubladen erst mal nicht einbauen konnten. xkzqzphw - hier bitte beliebiges, unflätiges Fluchwort einsetzen.
An einigen Stellen wurden die Löcher nicht vorgebohrt, was es sehr kompliziert macht, den Kram grade und ausbalanziert zusammenzuschrauben, teilweise wurden die Löcher nicht tief genug vorgebohrt, so dass die Teile nicht ritzenfrei zusammengesteckt werden können, weil die mitgelieferten Holzdübel länger sind als die vorgebohrten Löcher - und teilweise splittert das Holz, wenn man die Schrauben einen Tick zu fest anzieht. sqfzhtyxw - hier bitte ein weiteres, gerne noch unflätigeres Fluchwort einsetzen.
Echt mal, so'n Müll würde Ikea nie liefern, kommt davon, wenn man italienische Designer-Vollholz-Möbel haben will.
Dafür sehen sie optisch aber wirklich super aus und wenn sie erst mal fertig aufgebaut sind, vergisst man den Ärger während der Montage schnell wieder und freut sich über die schönen Möbel.
Fotoreif ist das Zimmer aber noch nicht, noch steht zuviel Kram rum (bei einem Schreibtisch fehlen ja auch noch die Schubladen) und überhaupt ist so eine Einrichtungsveränderung ja stets eine gute Gelegenheit, mal gründlich auszumisten.
Außerdem steht der alte, kleine Schreibtisch, den N nicht mit nach Berlin genommen hat, hier auch noch rum, den muss ich jetzt versuchen, über eBay Kleinanzeigen loszuwerden. Das Ding ist grundsätzlich ja noch gut erhalten, dunkler Nußbaum Gründerzeit Frauenschreibtisch mit einer eingelassenen grünen Lederfläche auf der Schreibfläche, insgesamt eindeutig zu schade für den Sperrmüll, ich bin deshalb sicher, dass sich da ein Abnehmer finden wird.
Möbelaufbauen ist anstrengend, wir sind beide völlig k.o., Abendspaziergang entfällt (obwohl das Wetter draußen verlockend ist), aber ich möchte nur noch ins Bett
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Das ist vielleicht ein Truppe da, die Jungs aus dem Frachtzentrum, manmanman.
Gegen 12h fuhr also der Kleinbahnlaster vor, insgesamt fünf Pakete für das Bett plus zwei Matratzen, das hätten wir sowieso niemals in einem normalen Auto selber transponieren können.
Den Nachmittag über waren wir dann mit Aufbauen beschäftigt. Ikeamöbel aufbauen sind die Überraschungseierfiguren für Erwachsene, es hat Spaß gemacht und wir hatten auch nur einen selbst verursachten Fehler, uns ist es nämlich gelungen, diese Minifix-Schrauben gleich in drei Löchern doppelt reinzustecken, mit der Folge, dass uns zum Schluss drei Minifix-Schrauben fehlten und K sehr lange und sehr mühsam prockeln musste, bis er die doppeltgesteckten Schrauben wieder entfernt hatte.
Aber es gelang und das Bett steht, die Matratze braucht laut Beschreibung bis zu 72 Stunden bis sie sich vollständig entfaltet hat, darauf können wir nicht warten, sie wird gleich heute Abend schon beschlafen.
Das Kopfgestell müsste an die Wand geschraubt werden, das scheiterte bisher an den nicht vorhandenen Spezialdübeln, die Wand hinterm Bett ist nämlich eine Rigipswand, aktuell steht das Kopfgestell am Kopfende einfach auf dem Fußboden, geht auch.
Morgen werden wir wohl den halben Tag damit verbringen, den Verpackungsmüll zu bändigen, es waren immerhin fünf Pakete und zwei Matratzen, die alle gründlich verpackt waren, aktuell ist das alles ein riesiger Müllhaufen, der das komplette Wohnbüro blockiert
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