anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 11. Mai 2019
Jetzt auch Hust und Schnupf
Den Tag heute habe ich überwiegend im Bett verbracht. Am Nachmittag der Versuch, vielleicht doch mal aufzustehen, einkaufen gefahren, Obstsalat geschnibbelt und dann beim Abholchinesen bestellt, für mehr reichte die Energie nicht, jetzt wieder Bett.
Vielleicht geht es ja morgen etwas besser
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Freitag, 10. Mai 2019
Schnupf
Endlich Wochenende und als guter Arbeitnehmer werde ich natürlich auch nur am Wochenende krank.
Hals kratzt, Nase läuft und ich will mich jetzt nur noch im Bett verkriechen, vielleicht wird es dann nicht ganz so schlimm
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Donnerstag, 18. April 2019
No sports
Ich musste mich heute bewegen, schlimmer, ich musste heute laufen. Jetzt bin ich kaputt, super schlecht gelaunt und extrem jammerig.
Mag ja sein, dass es Leute gibt, die sich gerne bewegen, die Sport toll finden, bei denen das mit den Glückshormonen und Sport funktioniert, bei mir klappt das leider nicht. Bei mir werden keine Glückshormone ausgeschüttet, wenn ich mich körperlich anstrenge, sondern Hasshormone. Je mehr ich mich anstrenge, desto mehr Hass.
Hass auf mich, Hass auf das Leben, Hass auf alles, was mich dazu zwingt, diese völlig irre körperliche Anstrengung zu absolvieren.
Diese eklige Schleimbeutelentzündung in der Hüfte ist immer noch nicht weg, deshalb ist Laufen natürlich nicht meine Lieblingsbeschäftigung, aber das Fahrrad musste in die Inspektion und die Fahrradwerkstatt ist auf der anderen Seite der Insel also musste ich heute früh erst zurücklaufen und am Abend wieder hinlaufen und insgesamt fand ich den Tag damit komplett grässlich.
Als ich mitsamt Fahrrad heute Abend wieder zu Hause war, war ich so zerschlagen, dass ich nur noch ins Bett gekrochen bin, nach zwei Stunden ausruhen, habe ich es jetzt wenigstens geschafft, mich auszuziehen und kann jetzt mit immer noch schlechter Laune aber dem guten Gefühl, alles geschafft zu haben, schlafen gehen
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Donnerstag, 4. April 2019
Irgendwie sinnlos
Echtes Normalprogramm war das hier heute auch nicht, aber immerhin normal genug als dass mir noch ein wenig Zeit zum Bloggen bleibt, bevor ich mal wieder stracks umfalle und einschlafe.
Das Gefühl, dass ich am allerliebsten mal wieder mindestens drei Tage einfach nur komplett im Bett bleiben möchte, wird immer stärker.
Dabei will ich gar nicht nur schlafen, ich will vor allem diesen "mental load" los sein. Dieses Gefühl, dass ich ständig Berge an Dingen erledigen muss, dass ich aber gleichzeitig weiß, dass ich das doch nicht alles schaffe, und deshalb mit einem permanent schlechten Gewissen durch mein Leben stolpere.
Ich will das einfach alles nicht mehr ständig tun müssen, ich will vor allem nicht mehr ständig denken müssen.
Aktuell bin ich ich enorm neidisch auf all die Menschen mit einfach strukturierten Arbeiten. Den ganzen Tag nur Fensterputzen oder Böden wischen - wahrscheinlich hätte ich davon auch ruckzuck die Nase voll, trotzdem erscheint mir Fensterputzen oder Boden wischen im Moment deutlich reizvoller, als irgendwelche blödsinnigen Präsentationen oder Texte für Leute zu erstellen oder zu schreiben, die sie nachher doch nicht verstehen. Aber man weiß ja nie, deshalb sollen die Texte einerseits komplett wasserdicht korrekt sein, andererseits aber möglichst keine Ecken und Kanten haben, an denen sich jemand stoßen könnte und das ganze vorzugsweise in barrierefreier Sprache, weil, wir wollen ja Vorbild sein und Inklusion und so und überhaupt. Niemanden ausgrenzen, immer und jederzeit alle mitnehmen, jeder hat dasselbe Recht auf Glücklichsein in seinem Leben - ich habe es so satt!
Im Moment habe ich immer verstärkter das Gefühl der kompletten Sinnlosigkeit meiner Arbeit, denn es geht nicht darum, dass irgendwelche Dinge ergebnisorientiert und pragmatisch umgesetzt werden, sondern vor allem darum, dass alle Beteiligten ein gutes Gefühl haben und deshalb glauben, dass alles ganz wunderbar funktioniert.
Dass es tatsächlich NICHT wunderbar funktioniert ist dabei völlig irrelevant, wichtig ist nur, dass alle glauben, dass es funktioniert. Wenn es sich irgendwann viel später nicht mehr vermeiden lässt, festzustellen, dass es wohl doch nicht so wunderbar funktioniert hat, wie man immer dachte, dass es das täte, nun, dann ist es mit ein bisschen Glück inzwischen so viel später, dass man selber nicht mehr zuständig ist und genau das versucht jeder zu erreichen.
Ich habe allerdings unterwegs mittlerweile den Schwung verloren, mich tatsächlich darum zu kümmern, dass irgendetwas funktioniert, es reicht ja so ein potemkinsches Kümmern - Hauptsache es sieht gut aus. Dass es tatsächlich zu nichts taugt, ist dann völlig egal. Machen ja alle so.
Und es sind so ungemein viele heiße Luft Puster unterwegs.
Ich finde das alles nur noch anstrengend.
Und langweilig, weil so sinnlos.
Aber vielleicht muss ich mir auch nur mal gründlich auskotzen und dann geht es wieder
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Freitag, 15. Februar 2019
Ich lerne es nicht
Es gibt ja Dinge, da stelle ich mich derart hartnäckig stur dämlich an, dass ich selber nur verwundert den Kopf schütteln kann über so viel Unvernunft, aber leider auch keine Idee habe, wie ich mich da zu einem sinnvolleren Verhalten umerziehen könnte.

Und ich spreche hier jetzt nicht von irgendeinem Suchtverhalten, da hätte ich ja wenigstens eine gute Entschuldigung. Aber das Rauchen habe ich schon vor zehn Jahren drangegeben und meinen Alkoholkonsum finde ich noch nicht besorgniserregend, obwohl ich nach streng medizinischer Definition bestimmt ein schwerer Alkoholiker bin*, das aber schon seit Ewigkeiten und da ich damit ganz gut umgehen kann, stört mich das nicht weiter.
*nach streng medizinischer Definition beginnt Alkoholismus schon bei einem Glas Rotwein pro Tag oder noch weniger, kann sein, dass auch schon der regelmäßige Verzehr einer Mon Cheri Praline täglich einen Alkoholiker definiert, ganz genau weiß ich es gar nicht, da ich für mich einfach akzeptiere, dass ich bekennender Alkoholiker bin und aktuell keinen Bedarf habe, das zu ändern. Punkt.

Nein, was mich ärgert, ist, dass ich bestimmte Fehler immer wieder und wieder mache und einfach nicht lerne, sie zu vermeiden.
Und mit Fehler meine ich echte Fehler, solche, die Folgen haben, die mich ärgern. Manchmal sogar sehr und massiv ärgern.

Ich lerne zB nicht, dass es ausgesprochen unklug ist, einen Blogbeitrag live und online zu schreiben.
Okay, es kann gut gehen und blöderweise geht es ja auch meistens gut, aber blöderweise auch nur meistens, was umgekehrt gerechnet bedeutet, dass es eben nicht immer gutgeht. Und wenn es dann mal nicht gut geht, dann ist der gesamte geschriebene Text weg.
Hui, phhfft, weg, einfach verschwunden und im Nichts aufgelöst.
Das passiert immer dann, wenn ich den Text online schreibe und beim Schreiben der Rechner abstürzt, was er, trotz bester Technik, gar nicht mal so selten macht.

Wenn einem das das erste Mal passiert, hat man ja noch die Ausrede, dass man da nicht mit gerechnet hat und gar nicht darüber nachgedacht hat, dass so etwas passieren könnte.
Beim zweiten Mal gibt es schon deutlich weniger Neulingsbonus - und beim zehnten Mal schlägt man sich einfach nur noch vor die Stirn und fasst es nicht. Wie blöd kann man eigentlich sein?
Und wie lernresistent?

Ich glaube, ich bin ganz unglaublich lernresistent, denn ich habe heute mal wieder direkt online einen Blogeintrag getippt, wurde dabei kurz gestört, musste auf Toilette, dann kam ein Anruf, dann noch irgendwas und als ich wiederkam, fuhr der Rechner grade wieder hoch. Er hatte sich in der Zwischenzeit ein wenig upgedated. Geöffnete Officedokumente werden alle automatisch gespeichert, da geht nichts verloren, aber geöffnete Browsertabs, in denen man schon lange Blogtexte getippt hat, die sind nach so einem Rechnerneustart unwiederbringlich hinfort.

Und es ist wie gesagt nicht das erste Mal, dass mir so etwas passiert.

Aber nun ja, ich werde mit meiner eigenen Blödheit leben müssen, dann dreht sich mein heutiger Blog eben darum, wie dämlich ich so sein kann und wenn ich meine eigene Idiotie teile, bleibt vielleicht nachher weniger für mich
?

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Mittwoch, 13. Februar 2019
Ich grusel mich
Ich habe heute abend den Film im Ersten gesehen, "Lotte am Bauhaus", und jetzt habe ich einen dicken Kloß im Bauch.
Zu der Zeit wurden grade die Nazis groß und ich glaube, ich kann überhaupt nicht damit umgehen.
Was für eine schreckliche, abartige Menschenrassenverirrung.
Und genauso wenig kann ich mit der Selbstverständlichkeit umgehen, mit denen damals zwischen der Existenz von Frauen und Männern unterschieden wurde.
Wenn ich über solche Dinge nachdenke, verspüre ich spontan den Wunsch überhaupt gar nie mehr mit irgendeinem Menschen umgehen zu müssen, Menschen sind einfach schrecklich
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Mittwoch, 21. November 2018
Termingejammer
Heute wurde ich auf die nur mühsam abklingende Ekelerkältung grippeschutzgeimpft. Ob das eine gute Idee war, wird sich morgen zeigen.
Morgen habe ich allerdings um 8:00 Uhr erst mal meinen regelmäßigen Frauenarzttermin. Seitdem ich nicht mehr schwanger bin, und das letzte Mal ist immerhin 20 Jahre her, gehe ich genauso regelmäßig zum Frauenarzt, wie mein Großvater zum Zahnarzt. Der ging sehr konsequent und regelmäßig alle 10 Jahre.

Grundsätzlich finde ich jährliche Vorsorgeuntersuchungen ja durchaus sinnvoll und mitmachenswert, wenn so ein Jahr nicht alle 14 Tage um wäre. Ich meine, man kommt ja zu nichts. Ich war wirklich gerade erst bei der Frauenärztin, das ist gefühlt überhaupt noch nicht lange her. Als ich mir neulich das Handgelenk gebrochen hatte und deshalb zum Unfallchirurgen musste, war das eine gute Gelegenheit, auch bei der Frauenärztin vorbei zu gehen, denn die Praxis liegt genau gegenüber. Ich sprach also bei der diensthabenden Arzthelferin vor und bat sie, zunächst mal nachzuschlagen, ob überhaupt schon ein Jahr seit meinem letzten Vorsorgetermin verstrichen sei. Nun, war es, knapp drüber, mein letzter dokumentierter Vorsorgetermin war 2014. Phhhht.
Also habe ich für morgen 8h einen frischen Vorsorgetermin gemacht ohne darüber nachzudenken, dass 8h wirklich ganz enorm früh am Tag ist.
Aber wer sich in eine Erkältung grippeschutzimpfen lässt, wird auch Vorsorgetermine um 8:00 Uhr überleben.
Überhaupt, dieser ständige, dauernde Terminstress mit regelmäßig wiederkehrenden Terminen. Das Auto will auch schon wieder inspiziert werden, der Zahnarzt schickt eine Karte, dass er mich gerne zur Zahnreinigung vorladen möchte und die Schilddrüsentabletten blinkern mich jeden Morgen mit einem sinkenden Restbestand an und morsen ein deutliches „Blutabnahmetermin vereinbaren“ als verzweifelten Notruf. Ich habe aber ja noch 10 Stück.
J. wollte seinen Impfpass rausgesucht haben, dabei fiel mir mein eigener Impfpass auch in die Finger. Ich fürchte, ich muss mich um Tetanus kümmern.
Ist es nicht ätzend, knapp hat man die Runde einmal durch, fängt man wieder von vorne an
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Freitag, 9. November 2018
Endlich Freitag
es wurde auch Zeit, dass diese seltsame Woche zu Ende geht, sonst verliere ich noch komplett die Orientierung in meinem Alltagsleben.
Diese Woche lief wirklich alles sehr seltsam.
Es fing schon damit an, dass ich dauerhaft müde war, so müde, dass ich morgens fast gar nicht hochkam, ohne dass ich am Abend vorher zu lange aktiv gewesen wäre.
Sowas passiert mal einmal zwischendurch, aber diese Woche passierte es fünfmal hintereinander und es wurde jeden Tag schlimmer.
Im Büro habe ich dann immer wieder den Faden verloren - es gab mehrfach die Situation, dass ich vor meinem Rechner saß und keinen Plan hatte, was ich jetzt sinnvollerweise als nächstes tun sollte. Ich meine, es gibt genug zu tun und irgendwas macht man dann ja immer - aber wenn das regelmäßig so unorganisiert und planlos liefe, wie diese Woche, dann bekäme ich große Mengen überflüssigen Krimskrams geschafft und die wichtigen Sachen würden ständig vergessen. Kein Dauerzustand. Noch nicht mal ein akzeptabler Kurzfristzustand, das muss einfach dringend aufhören.

Gleichzeitig hatte ich ständig das Gefühl, ich müsste dringend irgendetwas wichtiges tun, als würde irgendeine große Sache ganz bald gewaltig vor die Wand laufen, wenn ich mich nicht dringlichst kümmerte, mir fiel nur nicht ein, was es sein könnte. Das, was mir einfiel, was sicherlich auch wichtig ist, es war aber nicht diese eine wichtige Arbeit, die ständig dieses ungute Gefühl verursachte.
Mit so einem kruscheligen Gefühl im Bauch werde ich ganz bekloppt.

Dann hatte ich mehrfach so planlose, schräge Gelüste - wie gestern zB diesen Drang nach Schnitzel mit Pommes, und das ausgerechnet zu Mittag. Mein Biorhythmus ist auf Essen zu Mittag überhaupt nicht eingestellt, meldet dann sofort Alarm, schaltet um auf jetlack und legt sich schlafen.
Das fühlt sich insgesamt alles durchaus verstörend an, weil ich so ratlos vor meinem eigenen Körper stehe und nicht weiß, was da plötzlich los ist.

Ich hoffe sehr, dass das Wochenende diesem Spuk ein Ende setzt
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Dienstag, 30. Oktober 2018
Mir ist kalt
Dass ich das noch mal sagen und vor allem auch so fühlen würde, konnte ich mir schon fast nicht mehr vorstellen, aber seit ein paar Tagen ist mir kalt. Gemeinerweise ist mir aber nicht durchgängig kalt, sondern ich kämpfe mit den Hormonen einer alten Frau, die mich einfach nicht in Ruhe und dauerhaft frieren lassen wollen- denn dann wäre ein dicker Pulli und Wollsocken ja eine leichte Problemlösung - nein, diese Ar***hormone machen in all der Friererei plötzlich irre warm und ich muss dann in einer blitzartigen Entkleidungsaktion alle Wollpullover von mir werfen und mich ans offene Fenster stellen, um nicht einem sofortigen Hitzeschock zu erliegen.
Und so bin ich dann die Hälfte des Tages mit ständig abwechselndem Aus- und wieder Anziehen von Pullovern, Schals und Jacken beschäftigt. Das ist nicht nur gewaltig lästig, sondern auch entsetzlich nervig, dämlich, überflüssig, ärgerlich und auch ziemlich peinlich, wenn ich mitten in einer Besprechung mit so einer Entkleidungsaktion beginne, dann irgendwann im Spaghettitop am Tisch sitze, um fünf Minuten später die Show rückwärts abzuspulen und mich fröstelnd und zähneklappernd in drei Schichten Pullover, Schal und Mütze wickele. Ich finde, seriös geht anders.

Leider habe ich keine Ahnung, wie ich das abstellen könnte, das einzige, was ich mittlerweile perfektioniert habe, ist der Zwiebel-Lagenlook, denn mir ist nicht nur eisekalt oder Sauna heiß, sondern ab und zu auch was dazwischen und wenn man dann nicht genug Schichten trägt, um auch für Zwischentemperaturen gerüstet zu sein, dann ist ganz blöd.

Morgen ist für mich noch einmal Büro angesagt, denn Münster ist NRW und dort ist der 31.10. kein Feiertag, dafür ist hier am 1.11. frei, so dass ich übermogen mit Auto und Fähre nach Borkum fahre, Freitag dort Homeoffice mache und Sonntag wieder zurückkomme. K. bleibt hier, der muss arbeiten und zum Fliegen wird das Wetter wohl nicht taugen
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Donnerstag, 11. Oktober 2018
Tagesdramen
Manchmal passieren ja Dinge, da zuckt man richtig zusammen, bekommst kurz einen Adrenalinschub oder/und Kreislauf, je nach Konstitution und ist im ersten Moment völlig überfordert, einen vernünftigen Lösungsplan zu entwerfen.
Außerdem ärgert man sich darüber, dass das Problem überhaupt aufgeploppt ist, man hätte auch gut darauf verzichten können, und zieht als spontane Problemlösung zunächst mal die gute alte Vogel-Strauß-Methode in Betracht.
Allerdings ist das mehr eine emotionale als eine vernünftige Reaktion und als erwachsener Mensch lässt man diese Idee dann auch irgendwann mit leisem Bedauern wieder fallen, sortiert seufzend die rationalen Synapsen der in Deckung gegangenen Vernunftsebene, akzeptiert größere Mengen an Umständlichkeiten, Ärger und Arbeit und beschäftigt sich dann widerstrebend mit den meist mühsamen Lösungsmöglichkeiten.
Es gibt halt so Tage, da passieren solche Dinge.

Und dann gibt es Tage, da passieren hintereinander weg solche Dinge. Das sind dann die Tage, wo man sich am Abend fast freut, dass man die Flasche mit Fassbrause, die einem grade in der Hand explodiert ist, nicht schon nebenbei während der Fahrt öffnen wollte. Positiv denken ist dann das einzige, was einen noch aufrecht hält.

Mein Tag heute begann mit einer Whatsapp von einem fremden Menschen, der mir mitteilte, dass sein Kumpel heute Nacht ganz plötzlich und unerwartet abgeschoben worden sei und der hätte ja bei mir in meiner Wohnung gewohnt und er - also dieser Fremde, der mich da anschrieb, hätte seine Sachen bei seinem Kumpel in der Wohnung untergestellt und ich solle ihm jetzt helfen, dass er da wieder dran kommt.
Es stellte sich dann raus, dass das tatsächlich stimmt: Ich habe eine Eigentumswohnung in Mönchengladbach. mit der ich eigentlich seit dem erste Tag als ich sie auf CWs Bitten hin aus einer Zwangsversteigerung erwarb, nur Ärger hatte. Ständiger Mieterwechsel und irgendwann habe ich Mietnomaden erwischt, die ich nur mit viel Umstand und Ärger irgendwann rausklagen konnte, danach stand die Wohnung zweieinhalb Jahre leer, weil sich nun überhaupt kein Mieter mehr für die Wohnung fand. Die Wohnung ist eigentlich wirklich sehr schön, nur ist Mönchengladbach eine schwierige Lage und der Stadtteil, wo diese Wohnung liegt, ist noch mal extra schwierig, deshalb dieser lange, ungewollte Leerstand. Wie auch immer, seit 2015 wohnt dort eine albanische Flüchtlingsfamilie und ich hatte das Gefühl, da ist jetzt endlich Ruhe drin.
Bis heute.
Und ich habe ehrlich gesagt aktuell noch überhaupt keine Ahnung, wie das nun weitergeht.
Die sind wohl tatsächlich alle fünf mitten in der Nacht abgeholt worden und wurden ins Kosovo ausgeflogen. Hat mir der Vater der Familie dann selber per Whatsapp bestätigt.
Gruselig finde ich das, aber für mich als Vermieter ergeben sich ein paar ganz praktische Fragen:
Wer hat den Schlüssel? Was mache ich mit den Sachen, die die Familie doch sicherlich in der Wohnung zurückgelassen haben wird? Wie finde ich jetzt einen neuen Mieter? Wer renoviert die Wohnung? Fragen über Fragen und ich habe doch so überhaupt keinen Bock auf diese Art von Umstand.

Eine Stunde später ein Telefonanruf: Eine Maklerin möchte einen Termin ausmachen, weil sie Interessenten hat, die das Haus kaufen wollen, in dem ich in Greven wohne und die möchten das jetzt besichtigen. Und ja, die möchten dort selber einziehen. - Okay, ich weiß, dass es da Mieterschutzrechte gibt, aber es ist halt alles kompliziert und ich sehe den Ärger schon in dicken Stiefeln heranstapfen. Ich möchte dort doch nur noch sechs Jahre wohnen, dann ziehe ich freiwillig aus - muss das jetzt alles vorher sein?

Die Fähre geht um 16:45h, ich verlasse das Büro um 13:30h. Während ich das Büro verlasse, telefoniere ich mit einem Banker, die Börse ist grade recht turbulent, bei uns ist einiges los. Google Maps sagt, ich brauche 2,5h, vom Büro aus bin ich noch nie nach Eemshaven gefahren, ich kann das also schlecht beurteilen und der Weg ist die ersten 70km auch komplett neu für. Ich wollte eigentlich eine Stunde Zeitpuffer einbauen, aber herrje nun, eine 3/4 Stunde Zeitpuffer wird auch reichen, Hauptsache ich kann mir in Appingedam noch mein Standard-Mc-Kroket-Menu bei McD holen. Weil ich etwas abgelenkt und leicht hektisch wegen Verspätung aus dem Büro verschwunden bin, habe ich mein Brötchen, das ich mir heute Morgen als Reiseproviant eingepackt hatte, im Büro vergessen. Eigentlich mache ich ja Teilzeitfasten und es sollte mir deshalb nichts ausmachen, bis 16h nichts zu essen, wenn ich aber weiß, dass ich auch nichts essen könnte, wenn ich wollte, werde ich schlagartig hungrig. Blöd, aber nicht zu ändern.

Mein Navi hat Schluckauf und will mich unbedingt Richtung Greven führen, ich habe aber ja extra vorher auf Google Maps nachgeschaut und weiß, dass der beste Weg aus Münster raus über die B54 und von dort direkt auf die A31 geht, ich ignoriere das Navi und irgendwann gibt es nach und akzeptiert die B54. Nach 40km lässt es mich aber rechts abbiegen, ich sehe ein blaues Autobahnschild und denke, das wird eine dieser verdrehten Auffahrten sein, und weil ich schon wieder telefoniere, fahre ich einfach nur dem Navi hinterher. Nach weiteren 3km kommt mir das aber alles seltsam vor und ich begreife, dass mich das Navi mit einer großen Schleife über die B54 jetzt doch wieder Richtung Rheine führt, also auf meine "normale" Strecke, wenn ich ab Greven losfahre, und ich wundere mich. Bis ich auf die Idee komme, mal die Routenoptionen zu checken und voilà: "Autobahnen meiden" war angeklickt. Mittlerweile war ich dann aber schon so weit wieder in die falsche Richtung gefahren, dass eine Kehrtwende sich auch nicht mehr gelohnt hätte, mein Zeitpuffer schmolz gewaltig dahin und ich bin einen wunderbaren Umweg gefahren. Da freut man sich. Nicht. Aus hungrig wurde hangry.

Bis Haren ging alles gut, immerhin kannte ich die Strecke ja nun auch. Ab Haren fahre ich immer auf der holländischen Seite weiter, hier wurde jedoch in letzter Zeit viel gebaut, die Straßenführung ist komplett neu, deutlich neuer als mein Navi. Eigentlich weiß ich das auch, aber grade als die komplizierte Stelle kam, wo ich statt links, wie das Navi meint, rechts fahren muss, klingelte das Telefon und ein Banker teilte mir mit, dass ein Firmenkonto ab Morgen wohl irgendwie mit ein paar Millionen ins Minus rutscht, und dass ich dringend eine Umbuchung veranlassen müsse. Der Banker hatte recht, ich habe mich bedankt, dass er mich erinnert hat, habe im Büro angerufen, um die Umbuchungen zu veranlassen - und fuhr natürlich links dem Navi hinterher. Nochmal 10km blödsinniger Umweg, zum Glück hatte ich den verlorenen Zeitpuffer durch konsequentes 200 km/h fahren wieder reingeholt, aber nun war er wieder weg und in Holland ist 200 km/h zu fahren teuer. Bis Appingedam lief aber wieder alles problemlos, ich hatte noch 30 Minuten Zeit, das reicht, um schnell ein McKroket Menu zum Mitnehmen zu ordern. Um 16.25h war ich wieder zurück auf der Straße, von Appingedam sind es noch 20km bis zur Fähre, das schafft man locker in 20 Minuten - wenn nicht unterwegs die Straße wegen eines Großunfalls komplett gesperrt gewesen wäre. Es ging aber alles gut, um 16.40h war ich am Fähranleger und stürzte mich hungrig auf meine McD-Tüte. Weil ich schon ahnte, dass die letzten Kilometer trotz unzähliger Kurven eine etwas schärfere Fahrweise verlangen, hatte ich kein Getränk bei McD gekauft, ich lerne ja aus Fehlern, ich hatte mir außerdem heute morgen eine Flasche Fassbrause ins Auto gelegt und kam mir sehr klug und vorausschauend vor.
Dass diese Flasche beim Öffnen explodiert, weil sie die etwas schärfere Fahrweise auf dem Autoboden liegend hin und her rollernd mitgemacht hatte, habe ich dabei nicht bedacht.
Aber wie gesagt, es hätte ja schlimmer kommen können, und ich freue mich, dass ich die Flasche nicht während der Fahrt geöffnet habe (ich hatte nämlich kurz darüber nachgedacht).

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