anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 25. November 2021
Der Tag heute kann weg.
Er begann mit dem intensiven Gefühl "ich will nicht aufwachen." Fast eine Stunde dröselte ich dann mit fest geschlossenen Augen im Halbschlaf vor mich hin und versuchte mir krampfhaft eine Lösung zu erträumen, wie ich Aufwachen und Aufstehen vermeiden könne - es gelang nicht. Irgendwann gab ich auf, öffnete die Augen und sah K zu, wie er ziemlich hektisch die letzten Dinge zusammenraffte, da er einen Termin am Morgen hatte und dafür schon ziemlich spät dran war.

Ich hatte keinen Termin mit anderen Menschen, nur mit meiner immer dringlicher werdenden to-do-Liste, deshalb ja auch das dringende Bedürfnis gar nicht erst aufzuwachen.

K hatte mir Kaffee nebens Bett gestellt, als ich endlich so weit wach war, dass ich die Tasse wahrnahm, war der Inhalt schon lange kalt, wenn's blöd läuft, ist meistens auch alles blöd.

Als ich im Büro ankam war es halb elf, dementsprechend spät wurde es am Abend bevor ich fertig war.

Am Nachmittag eine E-Mail mit einem wahrlich gruseligen Inhalt, eine von CWs alten Gesellschaften, die seit längerem in der Insolvenz steckt, macht Ärger, der Insolvenzverwalter kommt auf völlig abstruse Ideen, wo er noch Geld holen könnte und wenn's blöd läuft, ist meistens auch alles blöd.

K hat Ärger mit einer Mieterin, die einen durchgeknallten Sohn hat, der 20 Rollen Klopapier im obersten Stockwerk in der Toilette versenkt hat, was zu einem Riesenschaden führte, aber die Mutter will nicht zahlen, weil sie sagt, dass der Sohn krank ist und deshalb nicht schuld.

Wenn's blöd läuft, ist es meistens überall blöd.
Ich sag's ja, der Tag kann weg
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Donnerstag, 14. Oktober 2021
Genervt
Heute Abend habe ich keine Zeit zum Bloggen, denn ich muss stapelweise Bankformulare ausfüllen, zur vertraulichen Selbstauskunft, zu meiner wirtschaftlichen Situation und der Zusammensetzung des Gesamtvermögens mit detaillierter Beschreibung der Einzelteile, alle monatlichen Ein- und Ausgaben und was weiß ich noch welch andere alberne Übersichten erstellt werden müssen, weil doch die Immobilie in Velbert abgesoffen ist und wir jetzt die Gelegenheit nutzen, sie gleich mal kernzusanieren, dafür aber einen Kredit brauchen.

Diese Formulare rauben mir den letzten Nerv und machen richtig schöne schlechte Laune. Was für ein Heckmeck, echtmal
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Donnerstag, 16. September 2021
Es gab schon bessere Tage
Ein randvoller Bürotag, eine vergessene Finanzamtsfrist, die jetzt zu Strafzuschlägen führt, durchgeknallte Mieter, die irrsinnige Beträge an Schadensersatz fordern, weil die Immobilie in Velbert abgesoffen ist und wir (der Verwalter) sie nicht gegen Elementarschäden versichert hatte, ein Kollege, der in Excel-Tabellen die vorgegebenen Formeln mit Zahlen überschreibt, ein mit falschen Gründen abgelehnter Einspruch, nicht erklärliche Kürzungen in den Erstattungen der Krankenversicherung des Vaters, eine nicht abgeholte Mülltonne und eine aufgeplatzte Blase am kleinen Zeh.
Ich hätte niemals geglaubt, dass ein dysfunktionaler kleiner Zeh zu solch einer Bewegungseinschränkung führt, wie ich sie heute praktizierte.

Schönster Moment des Tages: eine richtig leckere Portion Pommes zum Abendessen
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Donnerstag, 2. September 2021
Zu viel von allem
Der Stressfaktor aus Ärger- und Arbeitsbelastung ist nach wie vor unangenehm hoch, neben dem großen Projekt, was immer noch nicht wieder in ruhigen Bahnen läuft, entstehen aber auch immer mehr andere Baustellen, die zunehmend akut werden, einfach aus purer Vernachlässigung.

Im normalen Büroalltag hat man immer wieder mal periodische Sonderthemen, die kurzfristig sehr arbeitsintensiv sind, die man aber gut händeln kann, wenn man sie früh genug einplant und dann mit ausreichend Zeit nach und nach neben dem laufenden Geschäft vorbereitet und abarbeitet

Wenn aber ein Großprojekt derart ausufert, dass es alle sonstigen Zeitreserven beansprucht und noch mehr darüber hinaus, dann schiebt man die periodischen Themen eben immer weiter, bis sie plötzlich dann morgen fertig sein müssen.

Man hätte das natürlich wissen können, aber man hat es aus verzweifeltem Selbstschutz lieber ignoriert, vielleicht geht es ja von alleine weg, wenn ich nur fest genug die Augen zu kneife. An irgendwas muss man doch glauben, wenn sonst nichts mehr hilft.

Solche Nebenkriegsschauplätze tragen definitiv nicht zur Entlastung oder Entspannung bei und deshalb kann ich aktuell nur einen steigenden Stress- und Erschöpfungsfaktor melden, aber wie durch Zauberhand geht es jeden Tag aufs Neue immer weiter.

Ich schalte jetzt wieder um auf Bürorechner, morgen ist Gremienvorlage für einen Wirtschaftsplan einer Tochtergesellschaft und natürlich hat den bisher noch niemand erstellt
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Donnerstag, 19. August 2021
Kopfschmerzen
Heute morgen wurde ich um 4.30h wach und hatte sehr starke Kopfschmerzen.
Das ist absolut ungewöhnlich für mich, erstens werde ich normalerweise nachts nie wach und zweitens habe ich nur sehr selten Kopfschmerzen.

Heute Nacht wurde ich wach, weil ich Kopfschmerzen hatte. Ziemlich stark und genau in der Mitte des Kopfes, so in Höhe der Augen, aber sehr weit oben unter der Schädeldecke. Ich machte die Augen nicht auf und versuchte krampfhaft wieder einzuschlafen, denn erstens sind Kopfschmerzen bzw. jede Art von Schmerzen ja nicht schlimm, wenn man schläft und außerdem hoffte ich darauf, dass ich die Kopfschmerzen einfach wegschlafen kann.

Ich duselte eine längere Zeit vor mich hin und beobachtete mich dabei mit geschlossenen Augen selber. Wo genau sind die Kopfschmerzen? Ich versuchte, die Stelle genau zu beschreiben, so richtig gelang das nicht.

Werden die Kopfschmerzen stärker oder schwächer? Auch das war nicht eindeutig zu klären, die Schmerzintensität schwankte, mal war es ganz schlimm, dann weniger und ich freute mich schon, dass es beginnt, nachzulassen, da wurde es wieder schlimmer.

Was genau hatte der Impfarzt am Sonntag von gefährlichen Risiken erzählt? Bei welchen Symptomen sollte ich auf alle Fälle wachsam sein und zum Arzt gehen? Bei allen Reaktionen in den ersten drei Tagen nach der Impfung muss ich mir gar keine Sorgen machen, die sind völlig normal, auch wenn es mit Fieber und Schüttelfrost einhergeht, alles problemfrei.
Wenn ich aber am 4. Tag nach der Impfung ganz plötzlich Kopfschmerzen bekomme, so einen Schmerz genau in der Mitte des Kopfes, der sich unter der Schädeldecke langzeiht, dann solle ich unbedingt sofort zum Arzt gehen. Das wäre gefährlich.

Ich zählte nach, heute war der 4. Tag nach der Impfung und wenn ich mich noch ein bisschen mehr auf die Lokalisierung des Schmerzes konzentrierte, dann war der schon ziemlich genau in der Mitte und zog sich unter der Schädeldecke lang. Ob das jetzt wirklich die ersten Anzeichen so einer Hirnthrombose sind? Das wäre ja schon spannend, da hätte ich einen extrem seltenen Treffer gelandet.

Ich überlegte, wie das jetzt weitergehen könnte. Was passiert, wenn ich niemandem davon erzähle? Kippe ich dann einfach irgendwann um und bin tot? Oder schlafe ich vorher ein und bin tot, wenn ich wieder aufwache?
Ich habe keine große Lust, damit zu meinem Hausarzt zu gehen, weil ich dann ja zugeben müsste, dass ich mir diese dritte Impfe vorschriftswidrig ergaunert habe.
Oder ich könnte zu einem Arzt gehen, wo ich noch nie war, irgendein komplett fremder, genau so fremd, wie der Impfarzt. Dazu wäre ich eventuell bereit, aber zu welchem? Wie finde ich den? Wonach suche ich den aus? Und vor allem, wie viel Zeit bleibt mir dafür eigentlich?

An dieser Stelle wurde mir das Problem zu kompliziert und ich schlief wieder ein.
Als ich gegen halb 9 zum zweiten Mal wach wurde, stand neben mir eine fast kalte Tasse Kaffee, K war schon angezogen und machte sich fertig, das Haus zu verlassen.

Die Kopfschmerzen waren eindeutig besser geworden, aber noch weit weg von weg.
Ich fühlte mich krank, aber nicht krank genug, um krank zu sein. Vertrackt. Aber versterben werde ich wohl doch eher nicht, zumindest nicht kurzfristig.

Ich beschloss, eine Ibu zu nehmen und beschloss auch gleichzeitig, dass Ibus mit Haltbarkeit bis 2019 bestimmt noch gut sind, Schmerzmittel in diesem Haushalt haben keinen hohen Umschlag.

Danach beschloss ich, dass der Kompromiss aus nicht krank genug für krank, aber nicht fit genug für Büro dann eben Home-Office heißt und mit der Entscheidung konnte ich mich gut arrangieren.
Gegen halb zehn wirkte auch die leicht abgelaufene Ibu, die Kopfschmerzen waren weg und ich konnte sogar ganz normal arbeiten.

Morgen ist ein Tag mit diversen Präsenzterminen im Büro, ich gehe deshalb einfach mal früher ins Bett und hoffe, dass der gesamte Kopfschmerzspuk jetzt nachhaltig vorbei ist
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Freitag, 18. Juni 2021
Bürokratische Pissflitsche
Heute ist meine Zweitimpfung 17 Tage her, das heißt, ich darf ohne zusätzlichen Test den Vater in seinem Seniorenheim besuchen.
Bisher war das nicht möglich, weil Besucher zwingend einen negativen Test vorweisen mussten und weil ich mich weigere, mich von fremden Menschen testen zu lassen, konnte ich ihn leider seit November nicht mehr besuchen.
Das mit mir und dieser Testverweigerung ist eine meiner neueren psychischen Macken (neuer wahrscheinlich nur deshalb, weil sie mangels Situation vor der Pandemie nicht vorkam), es ist aber eine nicht verhandelbare Macke, d.h. auch mit Zusammenreißen und Luftanhalten ist da nichts zu machen, ich kann mich leider nicht testen lassen.
Zumindest nicht diese Wattestäbchentests.
Spucken, Lutschen oder was es sonst noch gibt wäre wahrscheinlich möglich, da müsste ich nur meinen quersitzenden, verweigernden Prinzipienkaspar ruhigstellen, aber diese Wattestäbchennummer ist komplett und vollständig ausgeschlossen. Nur unter Vollnarkose, wenn ich mich nicht mehr wehren kann.

Ich muss es mir nur in Ansätzen leicht bildhaft vorstellen, dass da irgendsoein blöder Fredel mit einem Wattestäbchen bis zum hinteren Anschlag in meiner Nase rumpopelt - und zack, fluten wilde Panik-, Flucht- und vor allem wild um mich schlagende Gegenwehrattacken meinen Kopf. Es wäre also auch für den Tester definitiv zu gefährlich, es geht wirklich nicht, eher esse ich lebende Frösche oder was es sonst so an widerlichen Mutproben gibt.

Bisher bin ich auch ganz wunderbar ohne Test durch diese Pandemie gekommen, wenn man nirgendwo hingeht, muss man sich auch nirgendwo testen lassen.
Dass ich den Vater nicht besuchen konnte, war schade, ließ sich aber nicht ändern.

Mittlerweile bin ich aber doppelt geimpft, dieses Wochenende sind dann auch die 14 Tage Wartezeit um, deshalb hatte ich mir vorgenommen, heute den Vater zu besuchen.

Gestern habe ich mir in der Apotheke meinen Impfnachweis auch noch digitalisieren lassen, ich kann also in der offiziellen Corona-Warn-App des Bundes nachweisen, wie oft und wann ich geimpft wurde.
Vorsichtshalber habe ich am Vormittag auch noch im Heim angerufen und mir ausdrücklich bestätigen lassen, dass doppelt Geimpfte nach der Wartezeit keinen Test mehr machen müssen. Es war also alles bestens vorbereitet.

Besuchszeit war nur von 14h-16.30h, ich hatte mir den Tag aber ganz frei genommen, ich wollte mich nicht hetzen und wenn ich vier Stunden Auto fahren muss (zwei hin und zwei zurück), dann finde ich das insgesamt schon anstrengend genug, da will ich nicht vorher noch nervige Büroarbeit erledigen.
Immerhin herrschte bestes Cabriowetter, obwohl ich zwischendurch das Gefühl hatte, es war schon wieder fast zu heiß. Aber irgendwas ist ja immer.

Als ich in Leer im Heim ankam und fröhlich meinen digitalen Impfpass vorzeigte, erklärte mir die Dame an der Einlasskontrolle, dass sie den leider nicht einlesen könne, deshalb müsse ich doch einen Test machen.
Mir reichte dieser Satz ja schon als Triggersatz für die komplette Panik- und Angriffswut, die auf einen Schlag in mir hochschoss.
Immerhin versuchte ich der Dame aber noch maximal ruhig zu erklären, dass sie den digitalen Impfausweis auch nirgendwo einlesen müsse, sondern nur zur Kenntnis nehmen solle, es wäre halt ein Nachweis und etwas anders wäre das gelbe Impfbuch ja auch nicht. Immerhin wäre es der Nachweis vom RKI, wie oft und wann ich geimpft worden sei, damit nichts anderes als ein Impfausweis, aber in digitaler Form viel fälschungssicherer. Die Dame wollte aber nicht diskutieren, sie wollte dass ich einen Test mache.
Das wiederum war mir nicht möglich und außerdem hatte ich auch überhaupt keine Nerven mehr, weiter ruhig zu bleiben, ich ließ es also eskalieren.

Es wurde zu einer bühnenreifen Show. Ich überlegte zwischendurch, ob ich nicht einfach mal die Polizei rufe, um noch mehr Schwung in die Sache zu bringen, denn die Verwaltungsleitung war leider nicht mehr im Haus, die geht Freitags immer schon früh.

Als Kompromiss war ich irgendwann bereit, meinen original Impfausweis vorzuzeigen (immerhin war ich so klug gewesen, den vorsichtshalber zusätzlich einzustecken), den lehnte die Dame dann aber auch ab, das sei kein Impfausweis, sondern ein Notfallausweis, da könne ja jeder kommen.



Das brachte mein Fass dann endgültig zum Überlaufen, weil ich das jetzt schon wirklich arrogant unverschämt ignorant fand. Ich habe also einen internationalen Impfausweis, der überall auf der Welt akzeptiert wird, nur nicht in Leer in Ostfriesland. Die auch den digitalen Impfausweis ablehnen, weil sie den nicht einlesen können. Hätte ich mir einfach einen deutschen Impfausweis mit gefälschtem Impfnachweis auf dem Schwarzmarkt besorgt, wäre alles perfekt gewesen.

Ich sehe ein, dass sich in Ostfriesland die Errungenschaften der modernen Zeit nicht immer im selben Tempo verbreiten wie im Rest der Welt und ich akzeptiere, dass die Dame, die dort die Einlasskontrolle machte, vielleicht auch nicht die allerhellste Kerze auf der Torte sein wird, dass aber diese unglückselige Kombination von keiner Ahnung und versteiftem Bürokratiedenken jetzt von mir verlangte, dass ich einen Test mache, das ging einfach entschieden zu weit.

Nun, natürlich machte ich am Ende keinen Test und natürlich durfte ich den Vater besuchen - ich habe mich aber wirklich sehr, sehr aufgeregt und ich wundere mich immer noch, dass ich Frau nicht einfach verprügelt habe, ich war sehr versucht
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Donnerstag, 17. Juni 2021
Zu heiß
Sagte ich schon, dass ich bei zu viel Wärme zu einem einzigen jammerigen Häufchen Elend zusammenschnurre und nichts mehr fertigbringe außer intensiv zu leiden?
Hier war es heute warm.
Sehr, sehr warm und ich wundere mich, dass ich überhaupt noch lebe und nicht schon längst verkocht bin.

Wie Menschen freiwillig im Sommerurlaub in Länder wie Italien, Spanien, Griechenland oder ähnlich schrecklich heiße, lebensfeindliche Gegenden fahren können, wird mir wahrscheinlich für immer ein Rätsel bleiben, aber zum Glück muss ich das ja weder verstehen noch nachmachen.

Heute Nacht soll es gewittern, vielleicht kühlt es sich dabei ja ein wenig ab
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Mittwoch, 16. Juni 2021
Genervt
Das war ein randvoller Tag im Büro, an dem ich mit meinem mangelnden Verständnis für fröhliches Großkotzertum mal wieder wunderbar meine Belastungsgrenzen austesten konnte.

Tendenziell bin ich ja bestrebt, so wenig wie möglich zu arbeiten, weil ich aus dem Laden raus will und zu dem Zweck intensiv bemüht bin, für alle Tätigkeiten, die ich noch aktiv und produktiv erledige, Ersatz zu finden. Wenn mir also jemand zu verstehen gibt, dass er oder sie sich um einzelne Aufgaben kümmern möchte, dann gebe ich Aufgaben oder Projekte sehr bereitwillig ab und unterstütze den jeweiligen Nachfolger auch gerne bei der Einarbeitung.

Oder biete die Unterstützung wenigstens an.
Es gibt aber Leute, die meinen, sie brauchen keine Einarbeitung und keine Unterstützung und können die übernommene Aufgabe im Zweifel sowieso viel besser.
Auch damit habe ich kein Problem, wenn es stimmt, freut es mich, macht es mir das Ausscheiden doch noch mal einfacher.

Wenn es aber nicht stimmt, fällt mir die gesamte Aufgabe genau dann wieder auf die Füße, wenn sie der Möchtegernnachfolger gründlich vermurkst hat, weil ich aktuell natürlich noch nicht weg bin.
Mein Plan ist nicht nur alle Aufgaben abzugeben, sondern auch sicherzustellen, dass die Nachfolger damit vernünftig klar kommen.
Deshalb fange ich ja auch so früh mit Abgeben an. Grundsätzlich sind es schon noch drei Jahre, die ich aufpassen kann, dass alles wirklich funktioniert bzw. in denen ich mehrfach verschiedene Nachfolger sich ausprobieren lassen kann.

Denn es passiert leider regelmäßig genau das, was ich befürchtet habe, es gibt zwar Leute, die gerne Karriere machen wollen und sich deshalb neuen Herausforderungen stellen (wie es immer so hübsch in Bewerbungsschreiben heißt), nur leider passen dann Herausforderung und Herausforderer oft nicht zusammen, was bedeutet, der Mensch verfuddelt den Kram und der gesamte Kladderadatsch landet wieder bei mir.

Grundsätzlich ist mir bewusst, dass ich nicht nur die Verantwortung dafür trage, dass alle Aufgaben vernünftig erledigt werden, sondern auch, dass ich die richtigen Leute dafür auswähle und weil ich weiß, dass das kompliziert ist, fange ich so früh damit an.

Heute habe ich (mal wieder) sehr nachdrücklich gelernt, dass ich deutlich mehr und deutlich eher kontrollieren muss und dass es keine gute Idee ist, Menschen, die lautstark behaupten, dass sie am allerliebsten selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten, deshalb unkontrolliert selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten zu lassen. Wenn ich nämlich dann doch mal hinschaue und dabei ein ganzes Nest an falschen Zahlen, verkehrten Bezügen, fehlenden Daten und nicht nachvollziehbaren Aussagesätzen finde, dann nervt mich das einfach nur noch, denn es ist deutlich umständlicher, so ein verfuddeltes Projekt wieder grade zu ziehen als es von Anfang an gleich vernünftig selber zu machen.

Immer alles selber zu machen ist aber eben auch keine Lösung auf Dauer und das zu realisieren nervt dann noch mehr.
Noch 1.195 Tage und wenn meine Arbeitsdelegationsversuche weiter so erfolgreich nicht verlaufen, dann wird die Zeit langsam knapp
...

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Sonntag, 23. Mai 2021
Krank
Heute bin ich krank. Triefnase, Halsschmerzen, Husten, Kopfschmerzen, also all die Symptome, die man inderaktuellensituation nicht haben möchte.
Ich habe dann vorsichtshalber drei Schnelltests gemacht, die aber alle nur einen Strich anzeigten. Also gehe ich jetzt davon aus, dass ich wirklich nur eine Erkältung habe, denn wenn Schnelltests mit Symptomen negativ anzeigen, dann wird es wohl stimmen.
Ich hätte zwar auch überhaupt keine Erklärung, wo ich mir die Seuche hätte einfangen können, aber woher ich die Verursacher für eine Erkältung habe, weiß ich genausowenig.
Sehr seltsam, das alles.
Aber wie auch immer, ich bin krank und habe den Tag überwiegend im Bett verbracht.
Mehr kann ich nicht erzählen
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Donnerstag, 29. April 2021
Endlosschleife
Ich kämpfe mich hier aktuell durch ein klebriges Schwunglosloch.
Wenn ich morgens wach werde, verbrauche ich schon mehr als die Hälfte der Tagesenergie dafür, meinen Widerwillen gegen Aufstehen, Büro und das Abarbeiten von sinnlosen Dingen niederzuringen. Wenn ich dann regelmäßig erst entsprechend spät, weil, der Kampf gegen die innere Verweigerung ist kompliziert und dauert, wenn ich dann also irgendwann im Büro ankomme, schalte ich auf Autopilot und erledige all die Dinge, die halt erledigt werden müssen, ohne sie nach Sinn- oder Zweckhaftigkeit zu hinterfragen, solche Fragen kosten auch nur wieder Energie und bringen keinen Nutzen, weil die Dinge eben sind wie sie sind.
Weil ich erst spät angefangen habe, bin ich auch erst spät fertig. So ein ninetofive Job dauert in echt leider nicht acht Stunden pro Tag, sondern neuneinhalb, denn wenn man Freitags eher Schluss machen will, muss man die Zeit an den anderen Tagen vorarbeiten, außerdem gibt es eine Zwangsmittagspause und wenn man dann auch nicht um neun, sondern erst um zehn Uhr anfängt, dann hat man von Montags bis Donnerstags eben einen tentohalfpastseven Job und das bedeutet, dass ich regelmäßig erst nach 20h zu Hause bin.
Und dann habe ich keine Lust mehr.
Keine Lust zu irgendwas.
Ich mag dann nichts mehr kochen, nichts mehr reden, nichts mehr lesen, für all diese Dinge fehlt mir komplett die Energie, ich will dann eigentlich nur noch existieren.
Und ich will schlafen, damit ich am nächsten Tag ausgeruht genug bin, den frisch ausgeschlafenen Widerwillen gegen den neuen Tag auch wieder niederzukämpfen, und so vergeht ein Tag nach dem anderen und ich zähle langsam die Zahlen nach unten.
Noch 1.242 Tage
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