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Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 20. Juni 2023
Gebrauchthandel
Wir haben ja neulich in einer Großaktion über 20 verschiedene Dinge fotografiert, um sie bei ebay und/oder Kleinanzeigen reinzustellen, tatsächlich als Anzeige hochgeladen habe ich bisher aber nur die Eiswürfelmaschine und einen großen, alten Kontaktgrill, alles andere wartet hier noch darauf, dass ich einen Text dazu formuliere und es einstelle.

Ich habe so unendlich wenig Lust dazu, mich mit so etwas zu beschäftigen.

Für die großen Sachen habe ich in Punkto Verkauf eine Zusatzmotivation, weil die wahre Belohnung beim Verkaufen ja nicht das vereinnahmte Geld ist, sondern der freie Platz im Haus.
Bei so kleinen Sachen wie Sonnenbrillen, Applewatch-Armbändern, Armbanduhren, die jedes für sich deutlich wertvoller sind als eine kaputte Eiswürfelmaschine oder ein uralter Kontaktgrill stört es mich viel weniger, wenn das Zeug immer weiter rumliegt, weil ich weiß, dass ich alles im schlimmsten Fall einfach in die schwarze Mülltonne kloppen könnte und es wäre verschwunden - tatsächlich bringt mir hier das Einstellen bei ebay vor allem Geld und ich bemerke deutlich, wie gründlich gestört meine Geldverdienmotivation ist.

K hat sich immerhin aufgerafft und die alten Fritzboxen und Receiver alle bei ebay eingestellt und ich kann mich nur wundern, wie viel für das Zeug noch bezahlt wird. Da er vor rund vier Monaten unsere eigene Haustechnik in zwei Haushalten komplett auf die neusten Versionen von Fritz umgestellt hat, lohnte es sich, die alten Geräte, die im Schnitt so drei-vier Jahre alt waren, zu verkaufen, da dafür immer noch rund 80% des Originalkaufpreises bezahlt wird. Selbst für eine 12 Jahre alte Fritzbox (er hat gründlich in dem alten Techniklager aufgeräumt) hat er noch einen zweistelligen Betrag bekommen.

Ich kaufe ja seit Jahren die allermeisten Dinge nur gebraucht, aber bei diesen Preisen verstehe ich die Menschen nicht, denn bei so einem geringen Preisunterschied zur Neuware würde ich hier ganz bestimmt das neueste Modell als Neuware mit Garantie vom Händler vorziehen. Aber für uns ist das ja nur gut, denn so kommen wir günstig zu einer stets topaktuellen Haustechnik.

Grundsätzlich gefällt mir gebraucht kaufen aber schon deutlich besser als gebraucht verkaufen, weil ich viel besser darin bin, Geld zu sparen als es zu verdienen. Zumindest wenn es um einen Einsatz auf dem Gebrauchtwarenmarkt geht, denn beim Geldsparen kann man viel leichter größere Beträge nicht ausgeben als man beim Geldverdienen einnimmt.

Für den alten Kontaktgrill habe ich jetzt 10€ bekommen, dafür habe ich den ganzen Huddel mit Verpacken und Versenden und zusätzlich noch die Kommunikation mit teilweise durchaus seltsamen Interessenten. Kann mir zB mal jemand erklären, was die Anfrage "noch da?" bezwecken soll? Wenn nicht mehr da, dann weg, wenn aber noch da, dann sag doch sofort, ob du es haben willst und wie die Übergabe stattfinden soll.
Bei dem Grill hatte ich drei Nachrichten mit "noch da?", die ich alle mit "ja" beantwortet habe, von denen haben sich zwei dann am nächsten Tag gemeldet mit "okay, ich kaufen, wo abholen?", da war der Grill allerdings inzwischen verkauft und zu meinem Ärger auch verpackt und versandt. (hätte ich mir ja erspart, wenn ihn jemand direkt abgeholt hätte.)
Schlechtes Deutsch ist keine Ausrede für schlechte Kommunikation.

Insgesamt habe ich beim Verkauf des Grill 10€ verdient, was sozusagen nichts ist im Vergleich zu dem, was ich vor 15 Jahren gespart habe als ich den Grill für ebenfalls 10€ auf dem Flohmarkt gekauft habe. Der hatte damals nämlich einen Neupreis von über 200€,ich habe beim gebraucht kaufen also 190€ gespart, aber beim Verkauf nur 10€, verdient. Meine alte These bestätigt sich: im Einkauf liegt der Gewinn.

Ebenfalls gebraucht gekauft habe ich vor 15 Jahren die Einbauküche in Greven. Die war damals erst zwei Jahre alt und ich habe nur 10% des ursprünglichen Preises bezahlt, weil die Leute, die sie verkauften, in der Greencard-Lotterie gewonnen hatten und nun dringend alles loswerden mussten, was sie beim Auswandern nicht mitnehmen konnten. Die hatten also einen gewissen Zeit- und Verkaufsdruck und ich habe davon profitiert, dass außer mir keiner bei ebay geboten hat. Küchen sind bei ebay offenbar nicht so gefragt wie Fritzboxen.

Die Küche passte so perfekt in das Haus in Greven, dass ich noch nicht mal eine neue Arbeitsplatte brauchte, sondern durch Auseinandersägen und Neuzusammensetzen alles übernehmen und einbauen konnte, damit bin ich bis heute sehr zufrieden.
Mittlerweile ist die Küche also 17 Jahre alt und soll bitte noch so lange weiterfunktionieren bis das Haus in Rheda fertig ist.
Ersetzt haben wir in der Zwischenzeit den Herd, aber nur, weil ich lieber einen Induktionsherd und einen Backofen mit Pyrolyse haben wollte (Pyrolyse, so toll, nie mehr will ich einen Backofen ohne diese Technik haben), ansonsten funktioniert noch alles. Die Tür vom Kühlschrank hat K schon zweimal repariert und vom Tiefkühlfach hängt der Griff schief, weil ein Stift an der Seite abgebrochen ist, das sind aber Kleinigkeiten und bisher hat vor allem die Geschirrspülmaschine nicht einmal irgendwelche Schwierigkeiten gemacht. Ganz anders übrigens als die Geschirrspülmaschinen auf Borkum, wo ich vor 17 Jahren eine funkelnagelneue (von LG) gekauft habe, die 12 Jahre hielt, dann habe ich eine von AEG gekauft, die eine Woche nach Ablauf der 3-Jahres-Garantie ihren Geist aufgab und seit zwei Jahren haben wir dort eine von Siemens, die, toi, toi, toi, bisher noch störungsfrei läuft.

Seit dem Wochenende hat aber nun das alte Geschirrspülschätzchen (Neff) in Greven auch ein Zipperlein: Das Fach für das Spülmittel öffnet sich nicht mehr von alleine. Mein erster Impuls war natürlich ein "Oh nein, das lohnt doch nicht, für die letzten zwei Jahre eine neue Maschine zu kaufen." Mein zweiter Impuls war, mal bei YouTube nachzugucken und es sieht so aus, als ob es reparabel ist, dafür müsste ich allerdings einen Haustechniker finden, der genau weiß, wie und was er da reparieren muss und ich muss zuhause sein, wenn der Techniker Zeit hat.
Mein dritter Impuls war dann, die Maschine mal laufen zu lassen und den Reinigertab einfach in den Besteckkorb zu legen. Ergebnis: Funktioniert, nach dem Spülgang hatte ich einwandfrei sauberes Geschirr.
Jetzt hoffe ich, dass ich mir mit diesem Trick so lange weiterhelfen kann, bis ich in Rheda eine neue Spülmaschine habe
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