Samstag, 29. Juli 2023
Flugtag
anje, 22:48h
Heute waren wir in Friedrichshafen, um J abzuholen, der dort in der Nähe grade einen Teil seiner Praktikumszeit verbringt.
Ich war schon mal am Bodensee, vor ungefähr 35 Jahren, eine Studienfreundin kannte dort jemanden, der jemanden kannte - auf alle Fälle konnten wir dort irgendwie sehr günstig wohnen und sind deshalb mal für eine Woche gemeinsam in meinem Auto nach Konstanz gefahren. Ich hatte Spaß daran, ständig über Ländergrenzen zu fahren, um zwischen BRD, Österreich und der Schweiz zu pendeln und die Zöllner bei jedem neuen Grenzübertritt ein bisschen zu triezen. So ließ ich mir jedesmal einen Stempel in den Pass geben und diskutierte fröhlich die Möglichkeiten des Schmuggelns mit den Zöllnern, die das alles längst nicht so lustig fanden wie ich.
Ansonsten erinnere ich mich daran, dass es bis zum Bodensee irre weit war und wir gefühlt Tag und Nacht gefahren sind. Und ich erinnere mich, dass ich nach einer Woche gründlich genug von der Gegend hatte, weil ich die Sprache der Menschen anstrengend fand.
Auch wenn ich gar nicht mit den Menschen reden musste oder wollte, so fand ich es schon anstrengend, dauernd von diesem südlichen Dialekt umgeben zu sein, in Ruanda-Burundi hätte ich mich wahrscheinlich heimischer gefühlt, weil da immerhin eine Menge Leute Englisch sprechen.
Nun, die letzten 35 Jahre zog mich nichts mehr in diese Gegend und auch für heute war kein langer Aufenthalt geplant, einfach hinfliegen, J einladen und zurück- bzw. nach Borkum fliegen.
Ganz so einfach war es dann doch nicht, wir hingen nämlich fast drei Stunden auf diesem Friedrichshafener Flugplatz fest, weil K den Rückflugflugplan nicht vorher schon aufgegeben hatte und weil wir verzweifelt versuchten, J einzuladen.
J konnte nämlich nicht einfach einsteigen, weil Friedrichshafen ein Hochsicherheitsflugplatz ist. Keine Ahnung warum, aber die machen ein Höllengeschiss darum. Bevor ein Mensch zu den Flugzeugen gehen darf, muss er durch die Sicherheitskontrolle.
Durch die Sicherheitskontrolle dürfen aber nur Leute, die eine gültige Bordkarte haben oder eine Pilotenlizenz. Wenn man beides nicht hat, braucht man einen Piloten mit Lizenz, der seine Passagiere persönlich begleitet.
Konkret hieß das, wir mussten den Flieger parken und unsererseits den Sicherheitsbereich verlassen, um draußen J einzusammeln und dann mit ihm gemeinsam wieder durch die Sicherheitskontrolle zu gehen.
Umständlicher geht kaum.
Außerdem musste K aber ja auch noch einen neuen Flugplan aufgeben, was sich unerwartet kompliziert gestaltete, weil wir im gesamten Flugplatz keinen Flugvorbereitungsraum und auch kein W-LAN fanden und weil K sein Handy im Flieger vergessen hatte, an den wir aber nicht mehr drankamen, ohne das gesamte Sicherheitsballett mehrfach zu absolvieren.
Irgendwie gelang es ihm dann doch, nur leider bekamen wir einen Abflugslot mit zwei Stunden Wartezeit. Wohlgemerkt - da war nix los auf dem Flugplatz, die stellten sich aber an, als wären sie überlasteter als Frankfurt und Düsseldorf zusammen.
Wir hatten also reichlich Wartezeit und damit reichlich Gelegenheit, den Geräuschpegel einer einheimischen Damengruppe zu genießen, die offenbar ihren Kegelclubausflug am dortigen Flugplatz machten.
Sie flogen nirgendwo hin, sie waren einfach nur da - und schnatterten. In ihrem lokalen Dialekt und in entsprechender Lautstärke.
Ich wusste nachher, weshalb mich die letzten 35 Jahre nichts mehr in diese Gegend gezogen hat.
Aber gegen 15h konnten wir endlich starten und waren drei Stunden und drei Minuten später auf Borkum.
Mit Flugzeug dauert es auch noch relativ lange, aber insgesamt geht es doch deutlich schneller als wenn man die Strecke mit dem Auto gefahren wäre.
Der Flug selber entwickelte sich dann auch zu einem echten Abenteuerflug, unerwartet viele Wolken und Gewitter, die auch die Fluglotsen nicht auf dem Schirm hatten, versperrten uns immer wieder den Durchflug, irgendwann bekamen wir die Freigabe "for any heading as long as you are safe", weil wir ständig den Kurs ändern mussten, da die Geräte Blitzwarnungen anzeigten.
Eigentlich war es als Instrumentenflug geplant und beantragt, normale Wolken stören dann nicht so, aber gegen Blitze sind auch Instrumente machtlos, bzw. sie gehen dann einfach kaputt, Blitze sollte man also tunlichst meiden.
Wir flogen also eine Menge Zickzack, kamen am Ende aber gut auf Borkum an.
In Friedrichshafen ist auch der Zeppelinstartplatz
den Flug übers Wasser fand ich dagegen nicht so aufregend :-)
Auf dem Rückflug kamen wir ziemlich dicht an Frankfurt vorbei und ich wollte unbedingt ein Foto von der gesamten Stadt machen, was nur halb gut gelang
Oben links sind wir noch ein bisschen zu weit weg, um brauchbar etwas erkennen zu können.
Oben rechts hatten wir die optimale Position für ein Foto - wenn die eine Wolke nicht gewesen wäre.
Nach der einen Wolke kamen noch ganz viele, irgendwann wurde es sehr langweilig
.
(Abgelegt in anjeflogen und bisher 272 x anjeklickt)
Ich war schon mal am Bodensee, vor ungefähr 35 Jahren, eine Studienfreundin kannte dort jemanden, der jemanden kannte - auf alle Fälle konnten wir dort irgendwie sehr günstig wohnen und sind deshalb mal für eine Woche gemeinsam in meinem Auto nach Konstanz gefahren. Ich hatte Spaß daran, ständig über Ländergrenzen zu fahren, um zwischen BRD, Österreich und der Schweiz zu pendeln und die Zöllner bei jedem neuen Grenzübertritt ein bisschen zu triezen. So ließ ich mir jedesmal einen Stempel in den Pass geben und diskutierte fröhlich die Möglichkeiten des Schmuggelns mit den Zöllnern, die das alles längst nicht so lustig fanden wie ich.
Ansonsten erinnere ich mich daran, dass es bis zum Bodensee irre weit war und wir gefühlt Tag und Nacht gefahren sind. Und ich erinnere mich, dass ich nach einer Woche gründlich genug von der Gegend hatte, weil ich die Sprache der Menschen anstrengend fand.
Auch wenn ich gar nicht mit den Menschen reden musste oder wollte, so fand ich es schon anstrengend, dauernd von diesem südlichen Dialekt umgeben zu sein, in Ruanda-Burundi hätte ich mich wahrscheinlich heimischer gefühlt, weil da immerhin eine Menge Leute Englisch sprechen.
Nun, die letzten 35 Jahre zog mich nichts mehr in diese Gegend und auch für heute war kein langer Aufenthalt geplant, einfach hinfliegen, J einladen und zurück- bzw. nach Borkum fliegen.
Ganz so einfach war es dann doch nicht, wir hingen nämlich fast drei Stunden auf diesem Friedrichshafener Flugplatz fest, weil K den Rückflugflugplan nicht vorher schon aufgegeben hatte und weil wir verzweifelt versuchten, J einzuladen.
J konnte nämlich nicht einfach einsteigen, weil Friedrichshafen ein Hochsicherheitsflugplatz ist. Keine Ahnung warum, aber die machen ein Höllengeschiss darum. Bevor ein Mensch zu den Flugzeugen gehen darf, muss er durch die Sicherheitskontrolle.
Durch die Sicherheitskontrolle dürfen aber nur Leute, die eine gültige Bordkarte haben oder eine Pilotenlizenz. Wenn man beides nicht hat, braucht man einen Piloten mit Lizenz, der seine Passagiere persönlich begleitet.
Konkret hieß das, wir mussten den Flieger parken und unsererseits den Sicherheitsbereich verlassen, um draußen J einzusammeln und dann mit ihm gemeinsam wieder durch die Sicherheitskontrolle zu gehen.
Umständlicher geht kaum.
Außerdem musste K aber ja auch noch einen neuen Flugplan aufgeben, was sich unerwartet kompliziert gestaltete, weil wir im gesamten Flugplatz keinen Flugvorbereitungsraum und auch kein W-LAN fanden und weil K sein Handy im Flieger vergessen hatte, an den wir aber nicht mehr drankamen, ohne das gesamte Sicherheitsballett mehrfach zu absolvieren.
Irgendwie gelang es ihm dann doch, nur leider bekamen wir einen Abflugslot mit zwei Stunden Wartezeit. Wohlgemerkt - da war nix los auf dem Flugplatz, die stellten sich aber an, als wären sie überlasteter als Frankfurt und Düsseldorf zusammen.
Wir hatten also reichlich Wartezeit und damit reichlich Gelegenheit, den Geräuschpegel einer einheimischen Damengruppe zu genießen, die offenbar ihren Kegelclubausflug am dortigen Flugplatz machten.
Sie flogen nirgendwo hin, sie waren einfach nur da - und schnatterten. In ihrem lokalen Dialekt und in entsprechender Lautstärke.
Ich wusste nachher, weshalb mich die letzten 35 Jahre nichts mehr in diese Gegend gezogen hat.
Aber gegen 15h konnten wir endlich starten und waren drei Stunden und drei Minuten später auf Borkum.
Mit Flugzeug dauert es auch noch relativ lange, aber insgesamt geht es doch deutlich schneller als wenn man die Strecke mit dem Auto gefahren wäre.
Der Flug selber entwickelte sich dann auch zu einem echten Abenteuerflug, unerwartet viele Wolken und Gewitter, die auch die Fluglotsen nicht auf dem Schirm hatten, versperrten uns immer wieder den Durchflug, irgendwann bekamen wir die Freigabe "for any heading as long as you are safe", weil wir ständig den Kurs ändern mussten, da die Geräte Blitzwarnungen anzeigten.
Eigentlich war es als Instrumentenflug geplant und beantragt, normale Wolken stören dann nicht so, aber gegen Blitze sind auch Instrumente machtlos, bzw. sie gehen dann einfach kaputt, Blitze sollte man also tunlichst meiden.
Wir flogen also eine Menge Zickzack, kamen am Ende aber gut auf Borkum an.
In Friedrichshafen ist auch der Zeppelinstartplatz
den Flug übers Wasser fand ich dagegen nicht so aufregend :-)
Auf dem Rückflug kamen wir ziemlich dicht an Frankfurt vorbei und ich wollte unbedingt ein Foto von der gesamten Stadt machen, was nur halb gut gelang
Oben links sind wir noch ein bisschen zu weit weg, um brauchbar etwas erkennen zu können.
Oben rechts hatten wir die optimale Position für ein Foto - wenn die eine Wolke nicht gewesen wäre.
Nach der einen Wolke kamen noch ganz viele, irgendwann wurde es sehr langweilig
.