Montag, 19. Juni 2023
Über alles mögliche geärgert
anje, 21:10h
Am meisten geärgert habe ich mich heute über unsere Büroleiterin, die sich mal wieder krank gemeldet hat. Der Chef erster Ordnung hat sich darüber aber mindestens genauso geärgert und wir haben gemeinsam beschlossen, dass wir da jetzt ernsthaft etwas gegen unternehmen.
Es mag sein, dass es gute Gründe gibt, weshalb das Arbeitsrecht die Rechte von Arbeitnehmern so massiv schützt, das führt aber leider auch dazu, dass es sich immer mal wieder einzelne Arbeitnehmer sehr bequem machen, in diesen Schutzräumen, und das dann natürlich auf dem Rücken der Kollegen, die keine so großzügige Arbeitsmoral haben.
Dann habe ich mich über einen Kollegen aus einer anderen Tochterfirma geärgert, der fachlich dem Mutterhaus zuzusortieren ist, der aber hartnäckig versucht, sich in unsere Firma reinzuzecken, indem er behauptet, es gäbe ständig etwas zu besprechen.
Dabei gibt es gar nichts zu besprechen, das heißt grundsätzlich schon, aber nichts, wo er dabei sein muss, er spekuliert aber darauf, dass ihm das keiner so deutlich sagt.
Weil es bei uns unbestreitbar schöner ist, kann ich sein Ansinnen verstehen, aber so ist das halt mit Wirtschaftsflüchtlingen, sie müssen schon ein attraktives Fachwissen mitbringen, wenn man sie aufnehmen soll, und dieser gute Mann ist ausgebildeter Sonderpädagoge, für die kaufmännische Verwaltung also so gut geeignet, wie eine Ente für den Balletttanz, weshalb ich nichts dagegen habe, wenn er schnatternd um Seerosenteich hüpft und allen Leuten gutes Karma mitbringt - er soll mir aber aus den Füßen bleiben, denn ich finde die kaufmännische Verwaltung auch ohne ihn schon lästig genug, da brauch ich nicht auch noch eine balletttanzende Ente, die mir ständig im Weg ist und meine Mitarbeiter von der Arbeit abhält, weil die es so witzig finden, ihm zuzuschauen.
Ich bin in solchen Situationen ja sehr großer Freund von sehr klaren Worten, aber der Chef erster Ordnung meint, wir sollten den Kerl einfach nur ignorieren, der läuft sich von ganz alleine tot. Ich weiß aber nicht, ob es nicht ab und zu auch mal ganz nett ist, jemandem einfach sehr klar zu sagen, dass er sich vom Acker machen soll, weil man ihn nicht braucht.
So tröpfelte der Tag so vor sich hin, am Nachmittag rief der Wirtschaftsprüfer an, weil wir die Vorstellung der Jahresabschlüsse koordinieren wollten und wir kamen über die teilweise bemerkenswerte Dreistigkeit von Mitarbeitern, die bei manchen aber auch nur ihre komplette Unfähigkeit verdecken soll, ins Gespräch und er sagte, dass er trotz massiver Personalnot heute einer Mitarbeiterin gekündigt habe, weil es nicht zum Aushalten war, wie hartnäckig dämlich die sich anstellte. Die Gute ist formal zwar Masterabsolventin der Wirtschaftswissenschaften, in echt aber auf dem Niveau einer Waldorfgrundschule.
Sie ist in einer Jahresabschlussprüfung eingesetzt worden, bekam einen Stapel Arbeitspapiere mit genauen Anweisungen und sollte die dort vermerkten Belege prüfen und anschließend die Position in dem Arbeitspapier rot markieren, wenn der Beleg komplett fehlte, gelb, wenn es dazu Rückfragen gibt und grün, wenn alles in Ordnung ist. Hört sich für mich jetzt nicht nach einer Raketenwissenschaft an.
Sie lieferte ein Arbeitspapier ab, das lila, hellblau und türkis gemarkert war. Auf den Hinweis, dass sie bitte die Ampelfarben verwenden möge, weil sich das bewährt habe, machte sie die Arbeit neu und hatte anschließend alles gelb markiert, weil sie doch nicht so ganz genau verstanden hatte, was sie eigentlich tun sollte.
Wenn das das Niveau unserer Masterabsolventen ist, kann man nur hoffen, dass die KI maximal schnell weiterentwickelt wird und dann vor allem die Akademiker ersetzt.
Ich bin schon sehr froh, dass ich mich damit nur noch 459 Tage beschäftigen muss
.
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Es mag sein, dass es gute Gründe gibt, weshalb das Arbeitsrecht die Rechte von Arbeitnehmern so massiv schützt, das führt aber leider auch dazu, dass es sich immer mal wieder einzelne Arbeitnehmer sehr bequem machen, in diesen Schutzräumen, und das dann natürlich auf dem Rücken der Kollegen, die keine so großzügige Arbeitsmoral haben.
Dann habe ich mich über einen Kollegen aus einer anderen Tochterfirma geärgert, der fachlich dem Mutterhaus zuzusortieren ist, der aber hartnäckig versucht, sich in unsere Firma reinzuzecken, indem er behauptet, es gäbe ständig etwas zu besprechen.
Dabei gibt es gar nichts zu besprechen, das heißt grundsätzlich schon, aber nichts, wo er dabei sein muss, er spekuliert aber darauf, dass ihm das keiner so deutlich sagt.
Weil es bei uns unbestreitbar schöner ist, kann ich sein Ansinnen verstehen, aber so ist das halt mit Wirtschaftsflüchtlingen, sie müssen schon ein attraktives Fachwissen mitbringen, wenn man sie aufnehmen soll, und dieser gute Mann ist ausgebildeter Sonderpädagoge, für die kaufmännische Verwaltung also so gut geeignet, wie eine Ente für den Balletttanz, weshalb ich nichts dagegen habe, wenn er schnatternd um Seerosenteich hüpft und allen Leuten gutes Karma mitbringt - er soll mir aber aus den Füßen bleiben, denn ich finde die kaufmännische Verwaltung auch ohne ihn schon lästig genug, da brauch ich nicht auch noch eine balletttanzende Ente, die mir ständig im Weg ist und meine Mitarbeiter von der Arbeit abhält, weil die es so witzig finden, ihm zuzuschauen.
Ich bin in solchen Situationen ja sehr großer Freund von sehr klaren Worten, aber der Chef erster Ordnung meint, wir sollten den Kerl einfach nur ignorieren, der läuft sich von ganz alleine tot. Ich weiß aber nicht, ob es nicht ab und zu auch mal ganz nett ist, jemandem einfach sehr klar zu sagen, dass er sich vom Acker machen soll, weil man ihn nicht braucht.
So tröpfelte der Tag so vor sich hin, am Nachmittag rief der Wirtschaftsprüfer an, weil wir die Vorstellung der Jahresabschlüsse koordinieren wollten und wir kamen über die teilweise bemerkenswerte Dreistigkeit von Mitarbeitern, die bei manchen aber auch nur ihre komplette Unfähigkeit verdecken soll, ins Gespräch und er sagte, dass er trotz massiver Personalnot heute einer Mitarbeiterin gekündigt habe, weil es nicht zum Aushalten war, wie hartnäckig dämlich die sich anstellte. Die Gute ist formal zwar Masterabsolventin der Wirtschaftswissenschaften, in echt aber auf dem Niveau einer Waldorfgrundschule.
Sie ist in einer Jahresabschlussprüfung eingesetzt worden, bekam einen Stapel Arbeitspapiere mit genauen Anweisungen und sollte die dort vermerkten Belege prüfen und anschließend die Position in dem Arbeitspapier rot markieren, wenn der Beleg komplett fehlte, gelb, wenn es dazu Rückfragen gibt und grün, wenn alles in Ordnung ist. Hört sich für mich jetzt nicht nach einer Raketenwissenschaft an.
Sie lieferte ein Arbeitspapier ab, das lila, hellblau und türkis gemarkert war. Auf den Hinweis, dass sie bitte die Ampelfarben verwenden möge, weil sich das bewährt habe, machte sie die Arbeit neu und hatte anschließend alles gelb markiert, weil sie doch nicht so ganz genau verstanden hatte, was sie eigentlich tun sollte.
Wenn das das Niveau unserer Masterabsolventen ist, kann man nur hoffen, dass die KI maximal schnell weiterentwickelt wird und dann vor allem die Akademiker ersetzt.
Ich bin schon sehr froh, dass ich mich damit nur noch 459 Tage beschäftigen muss
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