anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 14. Mai 2025
Dachfenster ausgesucht
Als ich heute morgen aufwachte fühlte ich mich so kaputt wie schon lange nicht mehr. Mich hatte mal wieder ein Ganzkörpermuskelkater erwischt (Fenster putzen und Löwenzahnausstechen lässt grüßen), kombiniert mit dem immer noch widerlichen Schnupf-Husten führt das zu einem Körpergefühl, das man wirklich nicht braucht, schon gar nicht, wenn man damit Aufstehen soll.

Ich war auch nicht freiwillig aufgewacht, sondern wurde von K zwangsaufgeweckt, als es langsam eng wurde mit der Zeit für Zähneputzen und Anziehen, denn wir hatten ja Termine in Rheda und K ist ein grundsätzlich pünktlicher Mensch, der ungern zu spät kommt. (Im Unterschied zu mir, ich bin von Natur aus unpünktlich und muss immer hetzen, um es wenigstens noch irgendwie zu schaffen.)

Als also nur noch eine halbe Stunde Zeit war bis zur spätestmöglichen Abfahrtszeit, rüttelte er so lange an mir rum, bis ich mich selbst durch krampfhaftes Weiterschlafenwollen nicht mehr wehren konnte.
K selber war schon länger wach, was ich an dem lauwarmen Kaffee, der neben meinem Bett stand, erkennen konnte, ich fühlte mich aber so schlapp, dass ich noch nicht mal genug Energie hatte, um mich über kalten Kaffee zu ärgern.

Ich überlegte kurz, ob ich eine reelle Chance sehe, standby zu versterben, weil, dann hätte ich mir ja die Mühe mit Aufstehen etc. sparen können, erkannte aber, dass ich dafür wohl doch nicht krank genug bin und quälte mich irgendwie aus dem Bett.

Der Termin in Rheda war dafür sehr produktiv, der Architekt hatte einen Vertreter von Velux bestellt, weil die Produktvielfalt und -möglichkeiten, die im Dachfensterbau angeboten werden, so umfassend sind, dass es uns sinnvoll erschien, das direkt mit einem Experten der Firma selber zu besprechen, was sich auch als genau richtig herausstellte.

Als Ergebnis wissen wir jetzt, welche Veluxfenster mit welchem Zubehör wir konkret haben wollen, der Veluxvertreter stellt das auch noch mal sorgfältig zusammen, damit der Dachdecker auch genau das richtige Zeug bestellt und einbaut.

Anschließend fuhren wir gemeinsam mit dem Architekten zur Baustelle, wo die Maurer eifrig dabei sind, die Wände im Obergeschoss des rechten Hauses fertig zu mauern, besprachen dort noch ein paar Dinge und erfuhren, dass wir wohl in 10 Tagen schon Richtfest feiern können, bekamen aber auch gesagt, dass der Brückentag nach Himmelfahrt dafür nicht geeignet ist, weil dann fast alle Handwerker weg sind, so dass wir jetzt den 6. Juni als Richtfesttermin anvisieren.

Da gibt es dann noch einiges vorzubereiten und zu planen.

Auf dem Rückweg besuchten wir noch zwei Herrenausstatterläden, weil K meinte, er bräuchte neue Klamotten und lernten, dass die aktuelle Hosenmode nicht für Menschen mit Ks Waden gemacht ist.
Nachdem er rund 20 Hosen anprobiert hatte, passte immerhin eine, die ihm auch noch gefiel, gute Laune machte dieser Shoppingausflug keinem von uns beiden.

Gegen 16.30h waren wir wieder zu Hause und gingen beide auf direktem Weg ins Bett, nach zwei Stunden Nachmittagsschlaf fühlte ich mich immerhin erholt genug, um mich mit der Essensherstellung zu befassen, es gab Hamburger und Krautsalat, danach war ich schon wieder bereit, mich ins Bett zu legen, so ein angedengelter Gesundheitszustand ist wirklich außergewöhnlich lästig
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Dienstag, 13. Mai 2025
Rückflug
Weil wir morgen früh schon wieder einen Termin in Rheda zur Baubesprechung haben, flogen wir heute Abend zurück

Im Hafen von Borkum läuft eine Fähre ein

Als wir abflogen, kam grade die Abendfähre aus Emden rein, so von oben betrachtet ist es schon ziemlich cool, wenn man den ganzen Heckmeck mit Fähre und Pünktlichkeitszwang, deshalb Warten wegen Zufrühsein und Stress, wenn der Zeitpuffer doch schon während der Fahrt schrumpft, wenn man all das einfach nicht mitmachen muss, sondern sein eigenes, autarkes Transportmittel benutzen kann.

Wir fliegen jetzt ja nicht nur ab Nordhorn, wir landen auch in Nordhorn und das heißt, man muss sich Mühe geben, die Einflugschneise für die Landebahn zu treffen und nicht vorher in irgendwelchen Bäumen hängenzubleiben, denn rundherum ist Wald mit ganz vielen Bäumen und wenn man so ganz dicht über die Bäume fliegt, weil man ja gleich ganz bis unten runter möchte, dann ist das auch ein eigenwilliges Bild. Erst Bäume von oben und wenn man gelandet ist, dann wieder Bäume von unten

Bäume von oben und von unten
Links sieht man den Flugzeugschatten auf den Baumwipfeln,

Wir waren nur drei Tage auf Borkum und als ich das Haus heute abreisefertig machte, staunte ich mal wieder, wie viel Dreck in drei Tagen entsteht, obwohl man das Gefühl hat, dass man doch eigentlich nichts gemacht hat.

Wegen frühem Aufstehen morgen, ist heute frühe Bettzeit angesagt
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Montag, 12. Mai 2025
Hausarbeit
Plan für heute war: Rasen mähen und Fenster putzen.

Vorher musste ich aber noch ganz lange im Bett lesen.
Ich hatte für meine Verhältnisse schlecht geschlafen, war mehrfach aufgewacht, weil ich husten musste und fühlte mich am Morgen schlapp und unausgeschlafen.

Dann haben wir noch mal diskutiert, was für eine Matratze bzw. was für ein Bett wir uns für das neue Haus kaufen wollen, denn der ursprüngliche Plan, auch für Rheda eine Tempurmatratze zu kaufen, weil wir mit der Tempurmatratze hier auf Borkum sehr zufrieden sind und wir beide kein Wasserbett mehr haben wollen, diese Überzeugung geriet ins Wanken, als K mal die aktuellen Preise für so eine Matratze nachschlug. Die Dinger sind ja wirklich unverschämt teuer.
Als wir dann noch einen Test der Stiftung Warentest fanden, die Tempurmatratzen relativ schlecht bewertet hatte, googlete K mal nach dem Testsieger Schlaraffiamatratzen und dann hatten wir viel Spaß mit dem Bockspringkonfigurator.

Aktuell wissen wir vor allem, dass wir keine Ahnung von Matratzen haben, deshalb werden wir demnächst mal in verschiedene Möbelhäuser/Bettenstudios gehen und uns beraten lassen. Ich hoffe, das wird dann nicht allzu loriotesk.

Bevor wir uns in die Hausarbeit stürzten, fuhren wir erst noch mal einkaufen und auf dem Rückweg (mit Rückenwind) über den Loopdeelenweg, immer wieder eine schöne Strecke.

Dann aber wirklich Hausarbeit, ich putze die Fenster auf der West- (=Wetter)seite, K mähte den Rasen, dann hatte ich keine Lust mehr, noch mehr Fenster zu putzen und begann Löwenzahn und Disteln im Rasen auszustechen, was über eine Stunde dauerte, weil es wirklich, wirklich viele waren. Ich bin sehr froh, dass das jetzt erledigt ist.
Dann haben wir noch eine Hortensie umgesetzt, das Kräuterbeet ganz grob gereinigt und K hat die letzten Bretter von dem durch Sturm zerstörten Sichtschutzzaun abgeschraubt.
Man kann jetzt zwar von der Straße bis auf die Terrasse durchgucken, aber das konnte man vorher auch, weil der Sichtschutzzaun keinen Sichtschutz mehr bot, dafür sieht es jetzt nicht mehr so wüst und halbkaputt aus.

Nach drei Stunden anstrengender, körperlicher Arbeit fielen wir beide aufs Sofa und mussten zugeben, dass wir damit auch unser Limit erreicht hatten, mehr geht nicht, jetzt bitte nur noch Bett
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Sonntag, 11. Mai 2025
Strand, Baum und Dachschräge
Gesetzter Termin heute war die Mammographie um 15.40h.
Gegen 12h dachte ich, ich habe ja noch Massen an Zeit, denn ich wollte nur vorher noch zu Lidl, Brot kaufen und dann noch zum Onkel, besprechen, was so zu erledigen ist.

Bevor ich zum Onkel fahren konnte, musste ich aber etwas für ihn ausdrucken, also warf ich den PC an, um festzustellen, dass mir K auch für diesen PC eine neue, doppelt so große Festplatte gekauft und bereits geklont und eingebaut hatte, was wiederum bedeutete, ich musste jetzt die Daten sinnvoll zwischen Laufwerk C und Laufwerk D verteilen und das wiederum bedeutete, ich musste die Nextcloud von C nach D umziehen und die eigenen Dateien mussten auch alle von C nach D verschoben werden - es war also einiges zu tun - und plötzlich musste ich mich schrecklich beeilen, um nicht nur zwei Minuten Zeit für den Onkel zu haben, immer wieder faszinierend, wie die Zeit verfliegt, wenn man am Rechner sitzt.

Am späten Nachmittag machten wir einen längeren Strandspaziergang mit Pause zum Wasser gucken

Am Strand sitzen und aufs Wasser schauen

Eigentlich brauche ich gar nicht mehr.

Wenn ich so sitze, völlige Ruhe um mich herum, weil die Saison erst langsam anläuft und kaum Menschen unterwegs sind, leerer Strand und Wasser bis zum Horizont, dann merke ich, wie eine tiefe Zufriedenheit in mir hochkriecht. So könnte es bleiben.

Aber irgendwann geht man dann doch weiter und wir kamen an einem neuen Strandspielplatz vorbei, wo auf einer großen Verbotstafel gleich die wichtigsten Regeln unmissverständlich verkündet werden.
Helmverbot
Kein Verbot ohne Grund, dass das Tragen von Helmen auf Spielplätzen extra verboten werden muss, fand ich skurril.

Auf dem Rückweg machte ich ein Foto von dem Baum, den ich vor ziemlich genau drei Wochen noch wegen des radikalen Rückschnitts bestaunt hatte. Aber der Gärtner wusste offenbar, wie der Baum reagieren wird.
Zwischen diesen beiden Fotos liegen exakt drei Wochen:
Gestutzt und nachgewachsen

Vorhin habe ich den Physiotermin für Dienstag abgesagt, weil wir beschlossen haben, erst Dienstagnachmittag zurückzufliegen, nächster Termin zur Baubesprechung ist Mittwoch um 9.30h.

Um uns intern darüber klar zu sein, was wir wollen bzw. welche Vorgaben wir dem Zimmermann und Dachdecker machen, haben wir uns heute ausführlich Gedanken darüber gemacht, wo wir das Bett hinstellen bzw. wie sich Bett, Dachschräge und nötige Kopfhöhe zum Lesen im Bett zueinander verhalten, wo wir die von mir dringend gewünschte Ablagefläche hinterm/überm Bett unterbringen, wie breit das Fenster überm Bett werden soll (>2m?) und ob sich dadurch das Bett weiter nach hinten schieben lässt, weil die Dachschräge innerhalb des Fensters nach hinten verschoben ist.

Ich bin bei allem, was räumliches Sehen, räumliche Vorstellungskraft, Winkel und Geometrie im allgemeinen betrifft, ein mathematischer Totalausfall, es erstaunt mich selber jedes Mal aufs Neue, wie sehr ich das alles überhaupt nicht hinbekomme, aber nun ja, Westfalenmänner sind ja geduldig und so habe ich heute zum 7.635sten Mal gelernt, wie man mit einem Geodreieck umgeht, nur, um es sofort wieder zu vergessen, wenn ich zwischendruch einmal zur Toilette gehe. Am Ende haben wir uns geeinigt - K entscheidet, mir ist alles recht, was er will, ich habe schlicht keine Möglichkeit, mir, bevor es gebaut wird, überhaupt vorzustellen, was da gebaut wird, also kann ich im Vorfeld auch nicht mitreden
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Samstag, 10. Mai 2025
Heute wieder Borkum
Fit ist anders.
Wir schniefen und schnorcheln alle beide noch gewaltig, aus den Nebenhöhlen kommt grüngelber, fieser Schleim, K hustet ständig und und ich bin so schlapp, dass ich zwischendurch immer das Gefühl habe, gleich umzufallen, weil ich nicht mehr kann.

Aber trotzalledem haben wir heute wieder den Haushaltsstandort gewechselt. In Greven ist jetzt alles sauber und aufgeräumt, der schnellverderbliche Inhalt des Kühlschranks (vor allem Gemüse) wurde größtenteils eingepackt und mitgenommen, die braune Tonne, die erst am Dienstag geleert wird, steht schon an der Straße und der Kram, den ich die letzten 11 Tage auf dem Festland für den Inselhaushalt zusammengetragen habe, ist hier jetzt schon ausgepackt und integriert.

Wir fliegen ja seit neuestem wegen blödem Fliegerverein in Münster nicht mehr ab Münster, sondern ab Nordhorn, was rund 1h mehr Autofahrt bedeutet, insgesamt ist die Atmosphäre in Nordhorn aber so viel angenehmer, dass es sich allein dafür schon lohnt. Und finanziell erst recht, ca. halber Preis verglichen mit den Preisen in Münster, es ist also definitiv die richtige Entscheidung, gleichzeitig ist aber auch das Gefühl des "mal eben schnell" weg, so dass ich schon fast genauso gut auch Auto+Fähre nehmen könnte. Aber K braucht aktuell dringend noch ein paar Stunden, also war Fliegen für dieses Wochenende gesetzt.

Hier auf Borkum ist knallblauer Himmel und Sonnenschein, aber auch ein frischer Wind, als wir mit dem Fahrrad einkaufen fuhren, war ich froh, dass die Jacke Knöpfe hatte und ich sie bis hoch zumachen konnte.
Zum Abendessen gab es Ratatouille und Rösti und jetzt werde ich auf direktem Weg ins Bett gehen und einfach nichts mehr machen
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Freitag, 9. Mai 2025
Freitag mit verschobenem Plan
Heute hatten wir verschiedene Termine in Rheda, unter anderem haben wir die Baustelle besichtigt, wo es nur sehr langsam vorangeht, aber das sind wir ja schon fast gewohnt. Nächste Woche sollen auch beim rechten Haus die letzten Rohbauarbeiten abgeschlossen sein und dann kommen die Zimmerleute.

Beim Fliesenladen waren die Muster für die Terrasse angekommen und da haben wir jetzt auch schon etwas Passendes gefunden und ausgesucht.

In einem anderen Objekt stehen in einer Wohnung größere Sanierungsarbeiten an, da sind die Mieter nach 35 Jahren ausgezogen und bevor neue einziehen, kann man fix die Gelegenheit nutzen und endlich mal alles auf einen zeitgemäßen Standard bringen. Das wurde heute also auch angeschoben - und nach diesen drei Terminen war der Tag im Wesentlichen um, wir fuhren zurück nach Greven und ich war so platt, dass ich nichts mehr wollte, K war noch fit und mähte den Rasen, das freut mich sehr, sieht es da auch wieder ordentlich aus.

Den Plan, heute noch nach Borkum zu fliegen, haben wir auf morgen verschoben
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Donnerstag, 8. Mai 2025
Dies und das
Zusätzlich zu den Halsschmerzen kam heute noch ein diffuses Kranksein-Gefühl mit allgemeinen Gliederschmerzen dazu, was sich aber insgesamt sehr gut mit Ibu bekämpfen ließ. Als am Nachmittag die Wirkung nachließ und das Kranksein-Gefühl wieder stärker wurde, habe ich eine zweite Ibu genommen und knapp eine Srunde später fühlte ich mich schon wieder vollkommen okay. Es ist faszinierend, was Medikamente so bewirken können.

Insgesamt habe ich den Tag aber sehr ruhig verlaufen lassen. Am Vormittag hatte ich einen Zahnarzttermin, weil mir ein Inlay rausgfallen war. Das ist inzwischen wieder eingeklebt, aber weil ich einmal da war, habe ich gesagt, dass mir seit einiger Zeit unten rechts etwas wehtut, wenn ich darauf kaue. Das wurde erst gründlich inspiziert und weil mit bloßem Auge nichts zu finden war, gab es eine Röntgenaufnahme, die schwarze Schatten unter einem Inlay zeigte, das wird also nächste Woche rausgenommen und nachgeschaut, was da drunter los ist. Und es wurde festgestellt, dass sich an verschiedenen Stellen im Kiefer so nach und nach der Knochen zurückgeht, dafür habe ich jetzt eine sehr umfassende Großbehandlung im System gewonnen, die zwar erst noch von der Kasse genehmigt werden muss, aber dann.

Dann werde ich wohl eine Zeitlang Stammkundin beim Zahnarzt.

Am Nachmittag habe ich Buchhaltung gemacht, Rechnungen für den Vater bezahlt und bei Beihilfe und Debeka eingereicht, eingegangene Erstattungen konkrolliert, Widersprüche eingelegt und was man halt regelmäßig so macht, wenn man mehr als nur ein Bankkonto zu verwalten hat. Außerdem habe ich mich seit längerem mal wieder mit meinem Depot beschäftigt, ein paar Umschichtungen beschlossen und auf Termin in den Markt gelegt. Alles Dinge, von denen ich eine Menge Ahnung habe und ich denke, ich mache das auch alles recht gut, aber Spaß macht es mir deshalb trotzdem nicht und ich hatte mal wieder diesen Satz als Dauerschleife im Kopf, der das insgesamt sehr gut auf den Punkt bringt:
Nur weil man etwas gut kann, bedeutet das noch lange nicht, dass man es gerne macht.

Insgesamt bin ich aber sehr froh, dass ich wenigstens weiß, was ich da tue und vor allem, dass es inzwischen alles so problemlos digital erledigt werden kann.
Onlinebanking ist aus meiner Sicht eine mindestens so große Lebenserleichterung wie die Erfindung von Kühlschrank und Waschmaschine und der gesamte Versicherungskram für den Vater läuft ja inzwischen auch komplett über die entsprechenden Apps, ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie entsetzlich umständlich das früher gewesen wäre.
Ich stelle mir zwischendurch aber immer mal vor, wie schrecklich sich das für Leute anfühlen muss, die im Grunde überhaupt keine Ahnung davon haben und sich mühsam tastend durch diese seltsamen Bürokratievorschriften kämpfen, die bei und von jedem Menschen erledigt werden müssen. Wenn man dann gleichzeitig noch seine Probleme mit den Online-Anwendungen hat, dann ist man heute im Grunde selbstständig nicht mehr lebenstauglich.

Mir ist das neulich beim Onkel aufgefallen, der sich beschwerte, dass es von Westfalia keinen Katalog mehr gibt.
Ich weiß nicht, welche Versandhäuser noch Papierkataloge rausgeben, aber Westfalia offensichtlich nicht mehr und damit kann der Onkel dort nichts mehr bestellen.
Ich habe ihm dann versucht, zu zeigen, wo er sich den Katalog im Internet anschauen kann und wenn er davon etwas bestellen will, soll er es sich aufschreiben und mir sagen, ich kümmere mich dann darum, dass es für ihn bestellt wird - aber ein selbständiges Leben ist das nicht mehr, oder?

Andererseits scheint es aber viele Leute auch gar nicht wirklich zu interessieren.
Thomas Knüwer hat einen guten Text unter der Überschrift: "Deutschlands bräsige Zufriedenheit" geschrieben und vielleicht ist das ja der Grund, warum so wenig gegen diesen irren Verwaltungs- und Bürokratiewahn unternommen wird - es ist den allermeisten egal
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