anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 7. Mai 2025
Halsschmerzen
Nachdem K sich jetzt seit einer Woche mit einer fiesen Erkältung, Halsschmerzen, Husten, das volle Programm, rumplagt, blieb ich bisher relativ unberührt von seinen Keimen.
Bis heute Nachmittag, da schaltete mein Körper innerhalb von einer halben Stunde von fit und gesund auf schlapp und krank und machte mir mit fiesen Halsschmerzen deutlich, dass ich wohl doch nicht so ungeschoren davon komme, wie ich das gehofft hatte.

Wir waren den ganzen Tag unterwegs, am Vormittag war Sonderverkauf bei Annette Görtz und ich hatte mir einen Slot von 11h-13h reserviert, anschließend besichtigten wir gemeinsam mit J und C ein Haus in Bielefeld, was erstaunlich günstig zum Verkauf steht, allerdings auch schon etwas älter ist.

Mir gefiel das Haus gut, aber ich stehe ja auf alte, gebrauchte Häuser und vor allem stehe ich auf freistehende Häuser. C und J sind sich noch nicht ganz im Klaren, wie sie es finden. Wenn sie gemeinsam dort einziehen ist sogar noch Platz für eine dritte Person und die gesparten Mieten würden komplett die Finanzierung des Kaufpreises plus Zusatzkosten für umfassende Renovierungsarbeiten decken. Wirtschaftlich betrachtet also eine gute Sache, aber man muss das Haus natürlich mögen und man muss mögen, mitten in der Stadt in einem freistehenden, kleinen Haus zu wohnen und nicht mehr anonym irgendwo in einem Mehrparteienwohnblock.

Für mich ist ja Stadt gar nichts, was ich aber noch schrecklicher finde, sind Wohnblocks und Mehrfamilienhäuser. Fremde Leute mit eigenen Geräuschen, eigenen Gerüchen und (oft) einer eigenen Kultur mit entsprechend eigenem Umgangsverhalten - ich zucke ja schon bei der Vorstellung zusammen, dass ich (wieder) so leben müsste.
Ich bin in einem Wohnblock aufgewachsen und habe auch anschließend noch verschiedene Wohnungen in diversen Mehrfamilienhäusern bewohnt - aber seitdem ich durch CW kennengelernt habe, wie angenehm es sich in einem eigenen Haus lebt, in dem man sich das Treppenhaus weder mit den Gerüchen, noch den Schuhen und auch nicht dem Krach der Nachbarn teilen muss, seit dem bin ich für alle Zeiten verdorben für ein Leben in Häusern mit mehreren Parteien.

Bei meinen Kindern ist es jetzt genau umgekehrt, die wohnen erst seit dem sie zu Hause ausgezogen sind in einem Wohnblock. Sie verbinden mit dem Leben in einem Mehrparteienhaus deshalb automatisch ihre eigene Freiheit, sie schätzen die Anonymität und betrachten es als Luxus, sich um sonst nichts kümmern zu müssen.

Wir werden sehen, wie sie sich entscheiden
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Dienstag, 6. Mai 2025
Panko und Perfektionismus
Paniermehl habe ich das letzte Mal vor ca. 30 Jahren gekauft, seitdem ich einen Thermomix habe, mache ich das selber, die perfekte Weiterverwertung von alten, hartgewordenen Brötchen.

Durch meine Liebe für japanisches Essen lernte ich dann irgendwann Panko kennen. Ein japanisches Paniermehl, was Frittiertes noch mal knuspriger und kranschiger macht. Panko schmeckt um länger besser als schnödes Paniermehl.

Natürlich dachte ich, dass ich das genauso leicht selber machen könnte, einfach die alten Brötchen nicht zu so ganz feinem Paniermehrl mahlen, sondern etwas gröbere Krümmel herstellen.
Das Ergebnis schmeckte dann wie schlecht gemahlenes Paniermehl.

Panko ist kein gröberes Paniermehl, Panko besteht eher aus federleichten, zarten Panierflocken und ich hatte lange keine Idee, wie ich das selber machen könnte.

Bis ich im Rahmen meiner manischen Kochbuchkaufereien auch das Thermomix-Sansibar-Kochbuch entdeckte, in der Sylter Sansibar nutzen sie mehrere Thermomixe (ich kenne übrigens diverse "High-End-Gastronomien", wo Thermomixe in der Produktionsküche stehen, ich habe schließlich lange genug Gastronomien beraten, so dass ich nicht nur Zugang zur Anlagenbuchhaltung hatte, sondern auch zur Küche selber und die nutzen die Dinger wirklich. Aus denselben Gründen wie ich: es sind einfach hochprofessionelle Küchengeräte.)
Wie auch immer, in dem Kochbuch steht, wie man Panko selber macht: Von einem halben, nicht mehr ganz frischen Toastbrot rundum die Rinde abschneiden, dann vierteln, in den Mixer geben und für 20 Sekunden auf Stufe 4,5 im Linkslauf häckseln.

Das Ergebnis sieht dann so aus:
Panko selbst hergestellt

Der Witz ist also, dass man bereits das noch weiche Toastbrot kleinhäckselt und nicht umgekehrt, das harte Brot zu Bröseln mahlt. Muss man ja auch erst mal drauf kommen.

Ich habe die Brotflocken dann zwei Tage trocknen lassen, heute in eine Dose gefüllt
Panko im Vorratsglas
und bin sehr zufrieden, dass ich das Geheimnis der Pankoherstellung jetzt auch endlich im Griff habe.

Außerdem habe ich wieder ein paar Sprüche aufgeschnappt. Mein Lieblingsspruch für heute:

Perfektionismus sucht nicht nach Perfektion, sondern nach Fehlern

Ich bin ja überzeugter Anhänger des Paretoprinzips kombiniert mit "Gutes Pferd springt knapp" und schon seit jeher waren mir Perfektionisten eher suspekt. Mit diesem Spruch habe ich jetzt endlich eine Erklärung dafür
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Montag, 5. Mai 2025
Sportgeräte
Als J gestern hier war, habe ich ihn zu angemessener Zeit am Vormittag (also nach 11h) oben in seinem Bett begrüßt und mich dann über dies und das mit ihm unterhalten.
Während ich mit ihm redete räumte ich nebenher ein wenig meine Fitness-Geräte auf, denn nachdem ich letztes Jahr die gesamte Wolle aus dem Gästezimmer entfernt hatte, nutzte ich anschließend den freigewordenen Platz, um meine Sportutensilien dort unterzubringen, in der Hoffnung, dass ich so mehr Motivation habe, diese Dinge auch zu benutzen.

Seit über vier Jahren besitze ich so ein Vibroboard, in dieser Zeit stand es zunächst im Wohnzimmer hinter der Couch, da war es aber lästig, wenn ich meine zweimal jährlich auftretenden Bügelvibes ausleben wollte, denn genau an der Stelle baue ich dann auch immer das Bügelbrett auf. Nachdem ich es im ersten Jahr noch immer irgendwie erst weg- und dann wieder hingeräumt hatte, solange das Bügelbrett den Platz dort brauchte, war mir das beim dritten Mal schon zu blöd und ich habe das Vibroboard hinter den Flügel geschoben, dort störte es nicht, war aber auch nicht nutzbar.
Im Ergebnis habe ich das Teil also nie mehr benutzt - bis ich auf die Idee kam, mir in dem Gästezimmer im Dach so etwas wie einen Mini-Trainings-Platz einzurichten.
Ich trug also das Vibroboard nach oben (vor ca. 3 Monaten), seitdem habe ich immerhin einmal für 20 Minuten darauf gestanden, ohne allerdings zu wissen, was ich da, außer drauf rumzustehen, sonst noch so machen könnte, Deshalb recherchierte ich Übungen auf dem Vibroboard und stellte fest, dass man für viele Übungen Therabänder benötigt, die ich dann erstmal auf dem Flohmarkt kaufen musste. Ich wusste zwar, dass ich eigentlich welche besaß, aber die fand ich zunächst nicht. Als ich sie fand und probeweise mal dehnte, um ihre Spannstärke zu prüfen, zerrissen sie sofort, eins nach dem anderen, Therabänder sind offensichtlich nur weniger als 10 Jahre haltbar.
Da war klar, dass ich ganz bestimmt neue kaufen musste, das dauerte dann bis vor drei Wochen, da erst fand ich welche auf dem Flohmarkt. (Jünger als 10 Jahre).

Und am Samstag habe ich dann noch so ein Balanceboard gekauft, das wollte ich auch schon länger haben.
Wenn es das bisher auf dem Flohmarkt gab, hatten die Verkäufer immer völlig abgedrehte Preisvorstellungen, über fünf Euro oder so, das war ich nicht bereit zu zahlen. Am Samstag gab es eines für 1 €, das fand ich okay.

Während ich mich also mit J im Gästezimmer unterhielt, suchte ich einen Platz für die Therabänder und holte dann noch das Balanceboard, dabei fand ich durch Zufall eine alte Hantel, die C oder N hintergelassen hatten und war sehr erfreut, noch ein Sportgerät. J schaute sich das alles an und kommentierte dann mit dem vernichtenden Satz: "Du weißt schon, dass nur kaufen und besitzen von Sportgeräten noch keine nachweisbare Wirkung hat?"
Kinder können sehr grausam sein, wenn sie älter werden
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Sonntag, 4. Mai 2025
Freitag-Samstag-Sonntag
Heute kam im dritten Versuch endlich das Dock an, mit dem K meine Festplatte klonen konnte und endlich kann ich jetzt auch die finale Einrichtung meines Rechners abschließen.

K hatte sich eine 4TB Festplatte gekauft, mit der er seine alte 2TB Festplatte ersetzte, die daraufhin frei war, so dass meine bisherige 1TB Festplatte jetzt auf Ks alte, immerhin doppelt so große Festplatte wie meine bisherige geklont werden sollte, und genau das ist heute gelungen.

Um Festplatten aus einem Rechner zu ersetzen, muss vor allem das gesamte Betriebssysteme und alle Programme etc. von der alten auf die neue Festplatte "kopiert" (=geklont) werden , wobei das der Rechner nicht selber kann, man braucht dafür eine spezielle Hardware, eben ein Klon-Dock.
K hatte schon auf Borkum ein entsprechendes Klon-Dock bestellt und dort auch seine alte Festplatte problemlos auf die funkelnagelneue übertragen.
Als er dann aber meine alte Festplatte auf seine alte Festplatte klonen wollte, weigerte sich das Dock, es konnte offensichtlich nur von alten auf leere Platten klonen, aber nicht überschreiben.

Also schickte er das erste Dock zurück und bestellte ein anderes.
Das hatte seltsame Lieferprobleme und kam nie an.
Deshalb bestellte er vorgestern ein drittes Dock, das grundsätzlich auch schon gestern in die Packstation eingeliefert wurde, nur war zehn Minuten später die gesamte Packstation offline und ich musste bis heute Mittag warten, bis ich das Paket endlich abholen konnte, danach klappte aber alles ohne weitere Probleme.

K baute meine Festplatte aus, klonte sie auf seine alte Platte, die er dann wiederum in meinen Rechner einbaute, meine alte liegt jetzt als Sicherung im Schrank und macht mir ein gutes Gefühl.

Mein Rechner hat also jetzt 2TB Festplattenspeicher, davon 1TB auf Laufwerk C und 1 TB auf Laufwerk D und damit die Nextcloud nie mehr irgendwas zum Absturz bringt, habe ich die Synchronisationsdateien komplett auf D verschoben, auf C läuft jetzt nur noch das Betriebssystem und die Programme.

Was für ein Umstand und was für ein nerviges Gefrickel, jetzt scheint aber endlich alles passend (und sicher und stabil) eingerichtet zu sein, ich hoffe sehr, dass ich mich jetzt mindestens fünf Jahre nicht mehr mit so etwas befassen muss.

Sonst so:

Am Freitag waren wir ja noch mal auf der Baustelle gucken, sehr viel weiter sind die da in den letzten zwei Wochen aber nicht gekommen. Beim linken Haus ist jetzt das 1. OG bis zum Giebel fertig gemauert, beim rechten ist noch immer nichts passiert,
Dachgeschoss im Gästehaus
dafür hat sich die Berufsgenossenschaft mit ihren Unfallverhütungsvorschriften durchgesetzt, es gibt jetzt auch ein Gerüst von innen, das heißt die Deele ist jetzt vor lauter Gerüst kaum noch begehbar, aber nun, das muss dann wohl so sein
Das Innengeruest in der Deele


Ab Mai ist hier in Greven immer am ersten Samstag im Monat Flohmarkt in der Fußgängerzone, erlaubt sind nur private Verkäufer mit ihrem privaten Kram. Für mich sind das meist sehr ergiebige Flohmärkte, weil die Leute, die hier verkaufen, nicht unbedingt Geld verdienen, sondern vor allem ihr Zeug loswerden wollen.
Gestern habe ich dementsprechend einen gut gefüllten Trolley mit Beute nach Hause gezogen, darunter einige Dinge, die ich schon seit längerem haben wollte, da ist es stets extra erfreulich, wenn man die günstig auf dem Flohmarkt findet, bevor man sie zähneknirschend teuer neu im Geschäft kauft.
Außerdem einen Stapel Bücher, ich habe schließlich schon so lange keine Kochbücher mehr gekauft…., zwei schöne Kissenhüllen (wir werden im neuen Haus große Sitzfenster haben, dafür sammele ich jetzt schon schöne Kissen, bzw. vor allem schöne Kissenhüllen, die Kissen selber kann man nachher günstig bei Ikea kaufen) und ein sehr praktisches Relingsystem mit viel Zubehör, das ich im neuen Haus sicherlich irgendwo gut gebrauchen kann, entweder in der Waschküche oder im Vorratsraum, es wird sich eine passende Stelle dafür finden.

Weil es noch Thunfisch gab, habe ich gestern erneut Sushireis gekocht, am Abend gab es also Thunfisch-Sushi und außerdem habe ich sechs Onigirazu für J gemacht, der gestern in Münster gefeiert hat und nachts zum Schlafen hier nach Greven kam. J hatte sich bitter beschwert, dass ihm keiner gesagt hatte, dass ich mit einem großen Paket Onigirazu am Freitag bei der Schwester war, denn wenn er das gewusst hätte, wäre er selbstverständlich auch gekommen. Nur leider ist J ein unbremsbarer Sushivertilger, weshalb ich ihm bewusst nichts davon gesagt hatte, damit alle anderen Leute wenigstens jeweils ein bisschen was bekommen. - Mit der Portion, die ich ihm heute vorgesetzt habe, war er dann einigermaßen ausgesöhnt
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Samstag, 3. Mai 2025
Dobelli Empfehlung
Ich war neulich in einem Vortrag von Rolf Dobelli und dadurch fiel mir wieder ein, dass ich seine Kolumnen-Texte ja schon lange als Buch lesen wollte, weshalb ich zunächst die Grundvoraussetzung für dieses Vorhaben schaffte und die beiden Bücher "Die Kunst des klaren Denkens" und "Die kunst des klugen Handelns" kaufte.
In jedem der Bücher sind 52 kurze Kapitel über "Denkfallen", die alle ursprünglich als Kolumne in der Zeit, der FAZ und/oder der Schweizer Sonntagszeitung erschienen sind und die dann überarbeitet in Buchform zusammengestellt noch mal veröffentlich wurden.

Viele der Texte kenne ich deshalb grundsätzlich schon, es macht aber viel Spaß, sie noch mal zu lesen, weil ich mich jedesmal aufs Neue daran freue, wie gut es Herrn Dobellli gelingt, all die kleinen und oft sehr dummen Selbstbetrügereien, Manipulationen und irrige Annahmen, mit denen man sich das Leben schwer macht, durch ganz einfache Beispiele erst zu demonstrieren, um dann kluge und pragmatische Vorschläge zu machen, wie man es künftig besser machen könnte.

Im Vorwort zu der Kunst des klugen Handelns schreibt er über die "Via Negativa", den Weg des Verneinens und dass das der wesentlich sinnvollere, erfolgreichere und gleichzeitig bequemere Weg in Richtung Glück, Zufriedenheit, Erfolg, kurz alles, was man so anstrebt, ist. Es ist nämlich viel leichter zu wissen, was einen unglücklich macht als zu wissen, was einen glücklich macht.
Er zitiert in diesem Zusammenhang auch Warren Buffet, der gesagt hat, dass er nicht gelernt habe, schwierige Probleme zu lösen, aber wüsste, wie er sie vermeiden könne. - Und insgesamt fühlte ich mich dadurch sehr in meiner eigenen Methodik bestätigt, denn genau so geht es mir auch oft bzw. genau so laviere ich mich durchs Leben: Ich weiß sehr genau, was ich alles nicht will und wenn ich das konsequent vermeide, nun dann bleibt automatisch nur das übrig, was mich zumindest weder unglücklich noch unzufrieden macht.
Glück lässt sich nämlich auch als Abwesenheit von Unglück definieren und an dieser Stelle passt dann auch die Aussage, dass Glück eine Entscheidung ist, ein Satz, den ich schon oft gesagt habe.

Wie auch immer, Dobelli lesen ist immer eine gute Idee, er hat jede Menge kluge Gedanken, von denen man jede Menge lernen kann
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Freitag, 2. Mai 2025
aufgeräumte Kleiderschrankschublade und Onigirazu
Nach allgemeinem Rumgekrame war der Vormittag plötzlich um, K meinte, wir verschlunzen wieder den halben Tag, ich fand aber, ich hätte sehr produktiv nur sinnvolle Dinge getan, leider kann ich mich an keines dieser Dinge erinnern. Aber sie waren bestimmt sinnvoll, ich habe zumindest nicht im Bett oder auf dem Sofa gelegen und gelesen.

Gegen Mittag war ich dann damit beschäftigt, meine Taschen für den Kleiderkreisel zusammenzupacken, denn bevor K mich am Abend bei der Schwester absetzte, gab es noch Dinge in Rheda zu erledigen und die Baustelle haben wir auch noch besichtigt, ich musste also schon sehr früh abfahrbereit sein und alles eingepackt haben, was ich am Abend verkreiseln wollte.

Jetzt fällt mir auch wieder ein, was ich unter anderem am Vormittag Sinnvolles getan habe, ich habe nämlich die Schublade mit meinen Unterhemden und BHs durchsortiert und dabei einen großen Stapel an Bodys aussortiert, die ich alle nicht mehr trage. Früher fand ich Bodys immer toll, weil sie nicht aus der Hose rutschen können und besaß deshalb sehr viele, aber heute finde ich das Auf- und Zugeknöpfe bei jedem Toilettengang so lästig, dass ich keine Bodys mehr tragen möchte und da war der heutige Kleiderkreiseltermin eine gute Gelegenheit, endlich mal in dieser Schublade aufzuräumen.

Außerdem habe ich einen Stapel Onigirazu hergestellt, weil ich frischen Thunfisch gekauft hatte und gestern schon einen Topf voll Sushireis gekocht hatte und dachte, es ist ein guter Snack, den ich zur Schwester mitnehmen kann. Ich wusste, dass C auch zur Schwester kommt, also machte ich sechs Onigirazu mit Thunfisch und vier vegetarische, dann waren meine Noriblätter und der Reis alle, am Abend freuten sich alle über die unerwartete Snacküberraschung und ich hatte das erste Mal keinen nagenden Hunger während der Kleiderkreiselei
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Donnerstag, 1. Mai 2025
Hausbau
K liest Artikel über Hausbau und findet einen alten Spruch:
Das erste Haus baust du für deinen Feind,
Das zweite Haus baust du für deinen Freund,
Das dritte Haus baust du für dich.

Ich bin sehr beruhigt, dass er schon zwei Häuser gebaut hat und deshalb all seine Erfahrungen für Freund und Feind in unser Haus einbringen kann, weil er es ja nun endlich für sich baut ;-)

Ich dagegen baue das erste Mal in meinem Leben ein Haus, allerdings ist das so auch nicht richtig, denn ohne K baute ich kein Haus, ohne K würde das ganze Haus nicht gebaut. Ohne K täte ich das, was ich bisher immer gemacht habe: Ich suchte mir ein altes Haus und böge es nach meinen Vorstellungen zurecht. Das habe ich schon mehrfach gemacht und das wäre auch meine favorisierte Variante gewesen, aber K wollte ein Haus an einer ganz bestimmten Stelle - und da stand halt noch nie eines, da war nur Grundstück.
Eigentlich baut also K das Haus und ich biege die von ihm und von anderen (Architekt) eingebrachten Ideen so um, dass sie meinen Vorstellungen entsprechen.

Ich bin nicht gut im Erstideenhaben, ich bin aber sehr gut im Verbessern Weiterentwickeln von Ideen.
Das Verbessern habe ich durchgestrichen, weil das subjektiv ist. Klar, aus meiner Sicht sind das immer Verbesserungen, was ich mit dem Ausgangsmaterial mache, es gibt aber auch eine Menge Leuten, die fänden es anders besser, deshalb will ich da gar keine Wertung im Sinne von gut oder schlecht reinbringen.
Es ist nur so, dass ich, wenn ich eine Grundidee vorgelegt bekomme, daran dann so lange dran rumwurschtel, bis am Ende ein Anjeergebnis rauskommt. Das gilt für Kochrezepte genauso wie für Wohnideen.

In einem Satz zusammengefasst hat das meine Schwester vor vielen Jahren, als sie mich das erste Mal in meinem Grevenhaus besuchte. Ich hatte mein altes Leben grade hinter mir gelassen und aus meiner Sicht sozusagen komplett neu noch mal angefangen, im Grevenhaus gab es kaum noch Dinge aus meinem alten Leben. Das Grevenhaus ist ein völlig unauffälliges, kleines Reihenmittelhaus und damit das komplette Gegenteil zu den Häusern, die ich vorher mit CW bewohnt hatte. Und weil ich das Gefühl hatte, an und in diesem Haus ist wirklich alles anders als früher, war ich doch ziemlich erstaunt, als meine Schwester kurz nachdem sie sich das erste Mal in diesem Haus umgeschaut hatte, sagte: "Hier sieht es aus wie bei Anje."

Das erste Haus, was ich mit CW bewohnte, war eine moderne, sehr große und luxuriöse Doppelhaushälfte. Der ursprüngliche Bauherr hatte sich von seiner Frau getrennt und wollte nicht alleine in dem Riesenhaus wohnen, deshalb konnten wir es mieten. Unser zweites Haus war eine riesige, uralte Fabrikantenvilla, noch deutlich größer als das Doppelhaus, dafür aber stark renovierungsbedürftig und eben mit dem Charme einer alten Villa. Der Eigentümer hatte sich von seiner Frau getrennt und wollte nicht mehr selber in dem Riesenhaus wohnen, deshalb konnten wir es mieten.

Sowohl aus dem ersten als auch aus dem zweiten Haus mussten wir ausziehen, weil wir eine Kündigung wegen Eigenbedarf bekamen. Bei dem ersten Haus war es mir noch relativ egal, aber bei dem zweiten Haus war ich sehr sauer, denn wir hatten es mit viel Aufwand wirklich wunderschön restauriert und alles wieder hergerichtet. Weil ich so stolz auf das war, was wir aus dem heruntergekommenen Haus gemacht hatten, luden wir nach drei Jahren den Eigentümer und seine neue Frau ein, damit sie das bewundern könnten - 14 Tage später hatten wir die Kündigung wegen Eigenbedarf.
Wir waren das also mittelbar selber schuld, es ließ sich aber nicht ändern.

Das zweite Haus hatte über 350qm Wohnfläche und wenn man sich erstmal auf so einer Fläche ausgebreitet hat, dann ist es schwer, sich deutlich zu verkleinern. Wir suchten also intensiv nach einem neuen Haus, fanden aber nichts Passendes. Am Ende beschlossen wir, die Fabrik, die wir als "Anhängsel" zu dem Bürokomplex, in dem CWs Kanzlei untergebracht war, aus einer Zwangsversteigerung erworben hatten, mit einfachen Mitteln als Wohnung umzubauen, damit wir wenigstens für eine Übergangszeit in Ruhe weiter nach einer finalen Wohnlösung suchen konnten.

Immerhin war die Fabrik mit ca. 500qm groß genug, zusätzlich gab es auch noch zwei weitere Hallen mit je 1000qm, die wir als Lagerfläche nutzten. Wenn man sich dann einmal auf so viel Platz ausgebreitet hat, ist es noch schwerer, sich wieder (deutlich) zu verkleinern, weshalb wir trotz intensiver Suche in den nächsten fünf Jahren nichts Passendes (Bezahlbares) fanden.

Was wir fanden war das Borkumhaus als Ferienhaus, das war mit 125qm und fünf Zimmern zwar ein angemessen großes Haus für eine 5 bis 6-köpfige Familie, insgesamt aber natürlich deutlich kleiner als alle Häuser, in denen wir bisher gelebt hatten, weshalb ich mich heute noch mit Grinsen an den entsetzten Kommentar von J erinnere, der, als er begriff, dass wir im Jahr 2006 die gesamten Sommerferien auf Borkum verbringen werden, sagte: "Was? Die ganzen sechs Wochen? In dem Winzhaus?" So erzieht man Kinder zu Schnöseln, hihihi.

Wobei, das ist nicht fair, schnöselig ist keines meiner Kinder, sie waren nur ihr gesamtes Leben gewohnt, dass es immer unendlich viel Platz um sie herum gab und sie ihre Motorik deshalb niemals von draußen auf drinnen umstellen mussten. Sie rannten sozusagen 24/7 (ich weiß nicht, wann sie gehen gelernt haben, sie waren da aber ganz bestimmt schon älter) und waren eben an großzügigen "Auslauf" gewöhnt. Wenn sie mal für ein paar Tage bei meiner Mutter zu Besuch waren, die in einer normalen 3-Zimmer-Etagenwohnung lebte, hatten sie anschließend überall blaue Flecken, weil sie ständig gegen Türrahmen, Ecken und Möbel dengelten.
Im Borkumhaus hatte ich deshalb jede Art von Toben, Rennen, Prügeln, kurz, alles, was sie sonst drinnen machten, rigoros untersagt und sie rausgeworfen, vor der Haustür lag schließlich ein riesiger Strand. Kein Wunder, dass ihnen das Leben in so einem Winzhaus beengt vorkam.

Als ich 2008 beschloss, mein Leben noch einmal rigoros zu verändern, habe ich nicht nur CW und die Fabrik, sondern auch fast alles an Dingen, also Möbel samt Kram hintergelassen, um in Greven wirklich noch einmal komplett neu anzufangen. Die einzigen Möbel, die ich mitnahm, waren der Esstisch (ohne Stühle), ein paar Bücherregale und ein paar Bücher (wirklich nur ein paar, rund 90% der Bücher blieben zurück) der Geschirrschrank und mein Flügel, fast alles andere habe ich neu (also gebraucht über ebay und Kleinanzeigen) gekauft.
Wenn dann jemand sagt, dass es trotz dieser großen Veränderungen im Grunde immer noch nach Anje aussieht, dann wird es daran liegen, dass ich im Zweifel mal wieder ein Haus und seine Einrichtung so hingebogen habe, dass sie meinen (stilmäßig erkennbaren) Vorstellungen entsprechen.

Das Haus, das K jetzt mit mir baut, wird noch mal wieder komplett anders sein als alles, was ich bisher schon bewohnt habe. Es wird kein von außen erkennbarer riesiger Protzbau (so wie das erste Haus, in dem ich mit CW gewohnt habe, dem man von außen schon ansah, dass es riesig, teurer und randvoll mit Schickimicki-Luxus ist), es wird aber auch keine (nachgemachte) Gründerzeitvilla und ein Loft natürlich auch nicht. Ich gebe aber zu, dass ich den Komfort und den Luxus, viel Platz um sich herum zu haben, durchaus zu schätzen weiß, weshalb es deutlich größer sein wird als das Winzhaus (sorry, ich liebe diesen Begriff, grade weil er so schnöselig klingt) auf Borkum und auch größer als das Reihenmittelhaus hier in Greven, dafür wird es weniger Zimmer haben - und es wird altersgerecht barrierefrei (also zB mit Aufzug und bodengleicher Dusche).

Unser Hauptwohnbereich ist im Grunde nichts anderes als "3-ZKDB" (Wohnzimmer, Schlafzimmer, Bastelzimmer, Küche, Deele, Bad), außerdem gibt es im Gästehaus eine Einliegerwohnung, die wir als Gästewohnung nutzen werden, wenn mal jemand zu Besuch kommt. Naja, und zusätzlich ist alles unterkellert, damit der Proddel, den ich nicht wegwerfen möchte, nicht Ks Garage blockiert...

Ob die Optik ansonsten so wird, wie ich mir das vorstelle, weiß ich natürlich noch nicht, bin aber gutes Mutes, weil ich bei allen beteiligten Handwerkern und Akteuren das Gefühl habe, dass sie bereit sind, sich auf meinen "anderen" Geschmack einzulassen, um die besprochenen Dinge dann nachher nicht nur so umzusetzen, wie es technisch sinnvoll und möglich ist, sondern auch so, wie ich mir das vorstelle. Das ist ein Balanceakt, das ist mir klar, aber K ist ja auch noch da und kümmert sich darum, dass keiner abstürzt oder ausreißt, es kann (wird) nur sein, dass dieser Bau deutlich länger dauert als ein 08/15 Bau von der Stange
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