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Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 21. Mai 2025
Flohmarkt und Möbelhaus
Heute war Mittwoch, gutes Wetter und wir hatten keine anderen konkreten Termine. Ich überzeugte also meinen Westfalenmann, dass es eine gute Idee sei, wenn wir eine kleine Ausfahrt mit dem Cabrio machen und dabei in Münster am Stadion vorbeifahren, weil da Mittwochs Flohmarkt ist.

Mittwochs ist meist weniger los als Samstag, aber ein paar Händler waren doch da und ich wollte vor allem wieder etwas loswerden, die Flohmarkt-Reverse-Nummer gefällt mir immer besser.
Diesmal hatte ich einen großen Schuhkarton voller Modeschmuck, über den sich die Flohmarktfrau sehr gefreut hat und ich freue mich, wenn ich dafür einen Abnehmer gefunden habe, der etwas damit anfangen kann.

Eingekauft habe ich dafür nur sehr wenig, mein Gesamtumsatz auf dem Flohmarkt heute: 1,50 € für ein T-Shirt, ein Paar Kompressionsstrümpfe (die Sportvariante, die ich vor allem deshalb liebe, weil sie niemals beginnen in den Schuhen zu wandern und außerdem optisch normal und völlig unauffällig sind) und einen DIN A3 Zeichenblock mit Aquarellpapier.
Nach einer knappen Stunde Flohmarktrundgang an der frischen Luft war ich schon um halb zwölf rundum zufrieden mit dem Tag. Manchmal denke ich, ich habe doch gar nicht so hohe Ansprüche, wie ich selber mir das oft vorhalte.

Anschließend fuhren wir zu Möbel Höffner, dem größten Möbelmarkt hier in der Gegend, weil wir uns dort über Schlaraffia-Betten und Matratzen informieren wollten. Als erstes erfuhren wir, dass der zentrale Einkauf von Höffner seine Verkäufer angewiesen hat, allen Kunden von dem Kauf von Schlaraffia Matratzen abzuraten, weil die seit einem halben massive Lieferprobleme haben und keiner weiß, wie es mit dem Laden weitergeht und sich die unzufriedenen Kunden nur so stapeln und es reihenweise Stornierungen gibt.
Da hilft dann auch kein gutes Testurteil von Stiftung Warentest mehr.

Da wir aber einmal da waren und die Verkäuferin uns natürlich etwas verkaufen wollte, haben wir uns alle möglichen anderen Betten angeschaut. Rein optisch finde ich Betten mit einem rustikalen, dicken Holzrahmen am schönsten, beim Probeliegen haben mich dagegen die Boxspringbetten mehr überzeugt, die ich dafür aber allesamt ziemlich hässlich finde.
Am Ende hat die Verkäuferin uns ein Angebot für ein Bettgestell von Hasena gemacht, weil das das einzige war, was uns optisch zusagte, sie versprach uns, dass es einzelne Lattenroste und Matratzen gibt, die am Ende genauso bequem sind wie ein Boxspringbett, das konnten wir aber nicht mehr selber testen, weil die Verkäuferin einen Folgetermin und damit keine Zeit mehr für uns hatte. Wir sollen am Freitag wiederkommen, dann können wir das mit den Matratzen ausprobieren, mitgegeben hat sie uns aber schon mal einen Preis: insgesamt kostet so ein Bett nachher mit allem drum und dran ca. 4000 €.

Ich fand das Ende der Beratung etwas seltsam und vor allem weiß ich immer noch nicht, ob ich die Matratze am Ende bequem finden werde, was ja irgendwie das Wichtigste ist, aber vielleicht funktioniert Möbel kaufen im Laden so, ich habe da exakt Null Erfahrung, bisher habe ich meine Einrichtung ja entweder bei ebay oder bei Ikea gekauft.

Nun, wir können uns das ja noch in Ruhe überlegen, aber ausgerechnet beim Bett hätte ich diesmal wirklich gerne ein neues, zumindest die Matratze, weil wir uns ja entschieden haben, kein Wasserbett mehr haben zu wollen. Wasserbetten kann man meiner Meinung perfekt gebraucht kaufen, weil es da kein Hygieneproblem gibt. Alle Bezüge sind waschbar und die Wasserbettmatratze selber ist aus Plastik und damit abwaschbar. Eine normale Matratze hingegen lässt sich nicht brauchbar reinigen und exakt an dieser Stelle endet meine Begeisterung für gebrauchte Dinge.
Ich habe überhaupt kein Problem damit, gebrauchte Unterhosen auf dem Flohmarkt zu kaufen, denn die kann ich selber hochtemperiert durch die Waschmaschine jagen und damit alle Spuren aller Vorgänger tilgen. Aber in Matratzen wohnen die Vorgängermilben lebenslang weiter mit und ähem, aber nein, das möchte ich eher nicht.

Lustig finde ich ja auch immer die Leute, die keine gebrauchte Kleidung kaufen, weil sie das unangenehm finden - aber im Urlaub in gebrauchten Betten zu schlafen, macht ihnen gar nichts aus.
Ich dagegen habe mich schon immer latent vor allen Hotelbetten geekelt, weil eben s.o., auch aus diesem Grund ist es für mich eine ideale Lösung, einfach zwei Haushalte zu haben, ich mache am allerliebsten Urlaub in meinem eigenen Bett.

Als wir wieder zuhause waren, stellten wir fest, dass unser Ausflug insgesamt nur fünf Stunden gedauert hatte, wir aber beide das Gefühl hätten, mehr als einen langen Arbeitstag hinter uns zu haben. Man verweichlicht als Rentner wirklich in einem rasanten Tempo
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Dienstag, 20. Mai 2025
Buchhaltung und Killerfarn
Heute war wieder Physio und natürlich hat sich die Physiofrau wieder genüsslich über meine Schulter hergemacht, eine ausgesprochen schmerzhafte Sache. Außerdem habe ich Übungen für zuhause aufbekommen, aber erst ab morgen, heute wurde die Schulter genug gequält.

Anschließend war Zahnarzt, die erste von insgesamt fünf oder sechs Sitzungen. Terminlich passend fiel mir gestern schon wieder ein (anderes) Inlay raus, das konnte heute dann gleich miterledigt und reintegriert werden.
Die Kosten dafür übernimmt offensichtlich die Kasse nicht (oder nicht vollständig), auf alle Fälle bekomme ich jedesmal eine Rechnung dafür.

Ich habe seit Jahren eine Zahnzusatzversicherung bei der Hanse-Merkur, alle Wartezeiten sind abgewartet, d.h. alle Zahnzusatzkosten für Zahnersatz oder -reparatur, die die Kasse nicht zahlt, werden mittlerweile zu 90% erstattet.
Natürlich habe ich dafür auch eine App, über die ich die Zahnarztrechnungen einreichen kann und weil ich ständig für den Vater Rechnungen über Apps einreichen muss, habe ich hierfür ein gut funktionierendes System über die Nextcloud eingerichtet. Ich scanne die Rechnungen direkt in einen extra dafür definierten Nextcloudordner, der wiederum mit allen Krankenkassen-Apps gekopppelt ist, so dass ich nach dem Scannen nur dreimal tippen muss und schwupp, schon ist die Rechnung eingereicht.
Bei der Bearbeitung der Rechnungen sind die Kassen unterschiedlich schnell, die Hanse-Merkur schlägt aber wirklich alle Rekorde. Bearbeitungszeit zwischen Einreichung und Abrechnungsbescheid: eine Stunde. Und am nächsten Tag ist das Geld schon auf dem Konto. Ich habe nur gestaunt.

Am Nachmittag habe ich mich an den PC gesetzt, etwas Buchhaltung gemacht und eine Steuererklärung final bearbeitet und eingereicht, für die ich neulich die letzten Daten bekommen habe. Jetzt habe ich nur noch zwei offene Erklärungen für 2023.

K arbeitet auch grade an seiner Steuererklärung und ich höre es hinter mir stöhnen und seufzen. Was soll ich sagen..., aber die Vorarbeiten, wie alle Unterlagen zusammenstellen, Daten raussuchen etc., die kann ich ihm nicht abnehmen und ich finde auch, dass das sowieso jeder selber können und machen sollte.
Er trägt also erstmal alles ein, was er so weiß und meint und ich kontrolliere das nachher. Außerdem hat er in den ersten 30 Jahren seines Lebens seine Steuererklärung ja auch ohne mich gemacht, er weiß also grundsätzlich wie es geht.
K benutzt ein völlig anderes Buchhaltungssystem als ich (ich benutze einfach Excel), weil er dieses Programm schon seit 1945 sozusagen immer benutzt und deshalb alle seine Daten in diesem Programm gespeichert sind und wenn er jetzt ein anderes Programm benutzen würde, dann wäre seine gesamte Historie perdu, sagt er.
Für ihn ist das ein alles erschlagendes Argument, für mich ist das eine alberne Sentimentalität, aber so hat halt jeder seine eigene Sichtweise.

Ich würde mir die wesentlichen Daten als csv-Datei exportieren und mir die Historie in Excel selber neu basteln, aber ich habe halt auch andere Prioritäten als er.
Meine Excellisten beinhalten nicht nur Buchhaltungsdaten, sondern auch jede Menge sonstige Auswertungen, Listen und vor allem Erläuterungen, die ein normales Buchhaltungsprogramm niemals anbietet, die aus meiner Erfahrung aber sehr wichtig sind, weil ich davon ausgehe, dass Menschen dazu neigen, Zahlen zu vergessen. Ich zumindest vergesse ständig alles, das einzige, was mir immer bewusst ist, ist, dass ich alles vergesse. Deshalb sind meine Excel-Listen so aufgebaut, dass sie für alle Zahlen auch gleich eine Erklärung oder Erläuterung mitliefern und das hat dann den Vorteil, dass ich heute nach kurzer Zeit auch ganz alte Sachverhalte wieder sinnvoll rekonstruieren kann.

Fakt ist aber, dass K ein uraltes Buchhaltungsprogramm benutzt und allein deshalb muss er schon seine Daten erstmal alle selber zusammenstellen. Ich übertrage seine Summen dann nachher in Excel und prüfe auf Plausibilität und Konsistenz.

Zwischendurch mahnt mich meine Uhr, dass ich schon wieder viel zu lange sitze und dass es Zeit ist, aufzustehen und sich zu bewegen. Ich erhebe mich also pflichtschuldig und gehe ein paar Schritte in den Garten.

Hier hat K letzte Woche den Rasen gemäht, also das, was vom Rasen noch übrig ist.
Unser Interesse an diesem Garten geht gegen Null, weil wir das Wohnen in diesem Haus nur noch als Durchgangsstation betrachten, es reicht grade so zum Rasenmähen, damit die Nachbarn nicht wieder eine Beschwerde an die Hausverwaltung schicken. Das taten sie letztes Jahr, worauf es zu einem unangekündigten Kontrollbesuch kam, aber lustigerweise hatte K just drei Tage vor diesem Besuch den Garten von sich aus gemäht, so dass wir mit voller Überzeugung sagen konnte, dass wir nicht wissen, was es da zu meckern gibt, hihihi

Der Garten ist also frisch gemäht, stehen geblieben ist aber der Farn, weil ich den so hübsch finde.
Der Killerfarn übernimmt den Garten
Bis letztes Jahr war rechts am Zaun, da wo jetzt auch nur noch Farn ist, noch ein sehr großer Bambus. Man sagt ja eigentlich, dass Bambus überhaupt nicht kaputtzukriegen ist. Aber dieser Bambus musste sich offensichtlich dem Killerfarn ergeben, zumindest sehe ich keinen Bambus mehr, nur noch Farn.
Mir gefällt dieser Garten jetzt sehr
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Montag, 19. Mai 2025
Hörbücher sortiert, Fachthema recherchiert und mit Brotbackversuch gescheitert
Den halben Tag habe ich heute weiter meine Mediathek aufgeräumt, die Hörbücher sind jetzt vernünftig aufgeräumt und nach Autor sortiert in der Nextcloud gespeichert.

Die andere Hälfte des Tages habe ich mit der Recherche eines steuerlichen Themas verbracht. Hier haben sich die Regeln seit meinem Studium massiv verändert und da es mir ansonsten in meinem Berufsleben nicht mehr in der Praxis begegnet ist, hatte ich schlicht keine Ahnung von den neuen Regeln und habe ich mich da erstmal etwas umständlich schlau machen müssen. Aber jetzt weiß ich das auch, kann ja nicht schaden.

Nebenbei wollte ich "Naan aus der Pfanne" herstellen, weil mich das Rezept faszinierte. Ich habe mich für meine Verhältnisse ziemlich genau an das Rezept gelassen, aber nach dem der Teig das erste Mal gegangen war, war er so weich und glitschig, dass es mir schlicht nicht möglich war, daraus acht "Kugeln" zu formen. Ich kippte ihn deshalb in Gänze in eine mit Backpapier ausgelegte Schale, damit er ein zweites Mal gehen möge und buk schließlich ein ganz normales Weißbrot daraus.

Ich betrachte diesen Versuch Naanbrot zu backen als abgeschlossen, ich bin dafür offensichtlich nicht geschickt genug
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Sonntag, 18. Mai 2025
Mediathek aufgeräumt
Heute wieder ein Tag ohne aushäusige Aktivitäten.
Am Vormittag hatte ich ein längeres Telefonat mit einer Mandantin, auf die ich fast zwei Stunden eingeredet habe, um sie von einer großen Dummheit abzuhalten, ich hoffe, es wird mir gelungen sein.

Manche Leute sind ganz entsetzlich streitophob. Die tuen alles, um Streit zu vermeiden, weil sie Streit so entsetzlich finden, dass sie es nicht ertragen können, wenn sie jemand angreift, weshalb sie das perfekte Opfer für selbstherrliche Egomanen sind.

Diese Mandantin war drauf und dran einen Vertrag zu unterschreiben, mit dem sie ganz gewaltig übern Tisch gezogen worden wäre und alles nur, weil sie sich nicht traut, sich zu wehren und ihr Gegenüber einmal gründlich in die Schranken zu weisen.

Ich halte mich wirklich nicht für aggressiv, aber wenn ich so etwas mitbekomme, werde ich regelmäßig richtig sauer, weil ich es so ungerecht finde, dass solche Arschlöcher mit ihrem Arschlochbenehmen durchkommen, nur weil die andere Seite so extrem friedlich und nachgiebig ist.

Aber wie gesagt, ich hoffe, ich konnte es in diesem Fall grade noch verhindern.

Anschließend blieb ich gleich am PC sitzen und begann, meine iTunes-Mediathek aufzuräumen. Ich fürchte, das wird ein sehr zeitintensives Projekt (für Wochen, wenn nicht für Monate), für heute habe ich es nur geschafft, die Hörbücher aller Autoren von A bis E sortiert zusammenzustellen, um sie anschließend in die Nextcloud hochzuladen.
Mein Plan ist, meine gesamte digitale Audiobibliothek sinnvoll sortiert zentral in der Nextcloud zu speichern, auf die dann alle Familienmmitglieder Zugriff haben.

Mag ja sein, dass das überflüssig ist im Zeitalter von Streamingdiensten, aber ich bin da wohl eher der konservative Preppertyp - je geringer die Abhängigkeit von fremden Dritten, umso besser. Und Streaminganbietern traue ich ehrlich gesagt wirklich keinen Meter übern Weg. So auf Dauer gesehen.

Und wenn man erst mal so konzentriert für eine halbe Stunde am PC gearbeitet hat, ist es plötzlich Abend und man fragt sich, wo der Tag geblieben ist.

Zum Abendessen gab es gebratene Schmorgurken mit PakChoi und Bratwurst - ohne Sättigungsbeilage, wir wurden trotzdem sehr gut satt
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Samstag, 17. Mai 2025
Auswärtstag
Nachdem wir gestern das Haus überhaupt nicht verlassen hatten, standen heute wieder einige aushäusige Aktivitäten auf dem Programm.

Es begann (natürlich) mit Flohmarkt, K setzte mich an meinem kleinen Standardflohmarkt am Preußenstadion ab und fuhr weiter, um eigene Dinge zu erledigen.
Es waren durchaus ausreichend Händler da, aber im Verhältnis dazu nur wenige Käufer und entsprechend klagten auch alle Händler über das schlechte Geschäft. Gleichzeitig fand in Münster auf der Promenade und dem Schlossplatz nämlich auch der große, überregional bekannte Münsterflohmarkt statt und offensichtlich waren viele Käufer dorthin abgewandert.

Ich hatte keine Lust auf diesen Riesenflohmarkt, die Preise sind da deutlich höher, es ist alles komplett überlaufen und es gibt keine Parkplätze in der Nähe, man muss seine Einkäufe im Zweifel also kilometerweit schleppen, alles keine attraktiven Bedingungen für mich, ich war mit dem kleinen Markt am Stadion deshalb komplett zufrieden, vor allem, weil ich heute wirklich ein besonderes Teil ergattert habe, einen ziemlich alten Lehn- bzw. Schreibtischstuhl aus Eiche, nicht nur höhenverstellbar, sondern auch mit Kippgelenk zum Zurücklehnen. Sehr bequem zum Sitzen, nur das Holz muss noch etwas aufgearbeitet werden. Dazu einen ebenfalls sehr alten und sauschweren Drehhocker aus dunklem Holz, muss auch aufgearbeitet werden, aber wir haben ja jetzt Zeit. Beide zusammen für 25 €, ich bin sehr zufrieden mit diesem Einkauf.

Anschließend fuhren wir zum Großmarkt, dann nach Telgte, um mal wieder die Tour durch die verschiedenen Discounter zu machen und in einen Drogeriemarkt wollte ich auch, konnten wir in Telgte alles problemlos abarbeiten.

Als wir um 16h wieder zu Hause waren, waren wir beide froh, dass wir erst mal die Beine hochlegen konnten.

Kochen bestand heute aus dem Warmmachen der Reste von gestern, sehr bequem.

Anschließend Sofa mit einem neuen Wilsberg, den ich leider immer abgedroschener und gestelzter finde. Alternativ gab es diesen ESC, mit dem ich genausowenig anfangen kann wie mit Sport.
Um mir irgendein Alternativprogramm aus der Mediathek oder aus dem DVD-Regal zu suchen, war ich zu faul, also blieb es bei Wilsberg, nebenher las ich im Internet rum
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Freitag, 16. Mai 2025
Ganz viel geschaffft
Auf meiner mittlerweile dauerhaft in knalligen Neonfarben blinkenden to-do-Liste standen zwei Gutachten/Texte, für zwei verschiedene Mandanten, die schon seit mehr als zwei Wochen darauf warten und es war vor zwei Wochen schon dringlich.

Ich sehe ein, dass das blöd ist, aber ich fürchte, meine Arbeitsabneigungsneurosen werden aufs Alter schlimmer statt besser und je weniger ich grundsätzlich mit solchen Arbeits-Tätigkeiten zu tun habe, umso schwerer fällt es mir, mich zu den wenigen, verbliebenen Restaufgaben überhaupt auch nur aufzuraffen.

Ich komme mir vor wie in der Blütezeit meiner Pubertät, da erinnere ich mich daran, dass ich vorm Spiegel stand, mein Konterfei im Spiegel ansah und dann schwebte plötzlich in schwarz-weiß das Anje-Gewissen schräg hinter mir und sprach zu mir*: "Sag mal, wie bekloppt kann man eigentlich sein? Jetzt reiß dich verflixt noch mal zusammen und benimm dich wieder wie ein normaler Mensch und nicht wie ein hysterisches Suppenhuhn. Es ist ja peinlich, was du hier für eine Show abziehst."

*es gab damals eine Lenor-Werbung, wo auch in Schwarz-Weiß das Gewissen die Hausfrau fragte, ob sie wirklich findet, dass die Wäsche ohne Weichspüler richtig kuschelig ist. - Irgendwie so ähnlich, mich hat es vor allem tief beeindruckt, dass man in sich eine zweite Person trägt, die in schwarz-weiß aus einem heraustreten kann und dann versucht, die andere, durchgeknallte Person in bunt zurück auf den Pfad der Vernunft zu führen.

Wie auch immer, ich hasse mich selber dafür, dass ich mich mit diesen Arbeitsthemen so anstelle, aber heute habe ich die beiden wirklich dringlichen (und je dringlicher sie durch Liegenlassen wurden, umso schwerer fiel es mir, sie überhaupt anzupacken), aber diese beiden Kotzbrockenthemen habe ich heute beide ERLEDIGT!

Okay, das eine habe ich vor allem zurückgespielt, weil ich es gar nicht selber erledigen konnte, aber auch dafür musste ich mich erst ausführlich mit dem Thema beschäftigen und herausfinden, welchen Wert Ackerflächen in Wegberg haben und wie man den Wert eines verpachteten Bauernhofes ermittelt.
Aber all das habe ich getan, die E-Mail mit allen notwendigen Informationen als pdf im Anhang ist raus und jetzt warte ich auf einen Anruf, um den Rest direkt persönlich zu besprechen.

Das zweite war ein (beruflicher Fach-)Text, den ich Korrekturlesen und Verbessern sollte - früher meine ganz normale Alltagsarbeit, heute habe ich das gesamte Sprachmodul, in dem die für solche Texte notwendige Sprache gespeichert ist, aus meinem Arbeitsspeicher gelöscht, entsprechend schwer fällt es mir, das wieder anzuwerfen.
Aber auch das ist erledigt und ich stelle fest, dass ich als Belohnung für meine Quälerei jetzt wirklich ein echtes Glückshoch spüre - es ist ein ganz phantastisches Gefühl, nicht mehr von diesem mahnenden Druck im Hinterkopf getrieben zu werden. So als ob ich endlich einen Stein aus dem Schuh ausgeschüttelt habe, danach läuft es sich gleich dreimal so leicht.

Sehr viel mehr habe ich heute aber auch nicht geschafft, obwohl, doch, eine andere Sache habe ich noch gemacht und darauf sogar ausgesprochen viel Zeit verwendet, ich habe mich nämlich das erste Mal seit hundert Jahren Jahrzehnten wieder damit beschäftigt, für einen geliebten Menschen ein Mixtape zu machen.
Okay, heute bespielt man natürlich nicht mehr eine Cassette mit speziell ausgewählten Musikstücken, heute heißt das Playlist und man kann es sich eigentlich ganz leicht bei Spotify zusamenklicken. Wenn das Abspielen der Musik aber vor allem offline erfolgen soll (und wird), dann ist das mit Spotify oder ähnlichen Medien schon mal nicht so einfach möglich.

Aber ich habe mit Ks Unterstützung einen Workaround gefunden, denn K besitzt ein Programm, mit dem kann man Musik von Streaminganbietern als völlig selbstständige MP3-Dateien runterladen - und dann hat man eine offline-Playlist. Das funktioniert ungefähr so ähnlich, wie man früher Musik aus dem Radio auf Cassette aufgenommen hat und dauert auch so lange, nur die lästigen Moderationen des Radiosprechers, die muss man nicht mehr rausschneiden, denn die kommen nicht vor. Aber ansonsten lässt man seine Playlist, die man sich zB bei Spotify oder Youtube oder wo auch immer zusammengestellt hat, die lässt man einfach auf dem PC laufen und gleichzeitig läuft dieses (sicherlich nicht komplett legale) Programm auf dem Rechner und nimmt alles auf, was auf dem Rechner so als Musik läuft. So wie halt früher die Cassette die Musik aus dem Radio.

Und jetzt gibt es eine offline MP3 Playlist, die ich extra für diesen einen Menschen zusammengestellt habe - und gelernt habe ich dabei, dass der geliebte Mensch, für den ich das jetzt mit 62 mache, von mir zwar anders geliebt wird als der Mensch, für den ich das mit 26 gemacht habe, dass sich aber die Liebe und die Freude, die ich selber beim Aussuchen und Zusammenstellen der Lieder empfunden habe, genau gleich anfühlt.



In gut zwei Wochen ist Geburtstag und Übergabe - ich bin jetzt schon gespannt, wie die von mir kuratierte Liedersammlung gefällt
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Donnerstag, 15. Mai 2025
Räumen und Sortieren
Am Morgen gleich als erstes ein Zahnarzttermin. Unter einem Inlay hatte sich Karies ausgebreitet, d.h. als erstes gab es eine dicke Betäubung, die den halben Mund lahmlegte, dann Inlay raus, Karies wegschleifen und anschließend wurde ein neues Inlay, diesmal aus Plastik wieder eingesetzt. Wegen Betäubung nahezu schmerzfrei, das Unangenehmste dabei ist die betäubte Gesichtshälfte, die noch lange nach der Behandlung betäubt und damit nicht benutzbar bleibt. Richtig fies wird es, wenn die Betäubung dann doch irgendwann zurückgeht, weil dann Kinn und Nase wie blöde beginnen zu jucken, aber kratzen ist wirkungslos, weil die Hautoberfläche immer noch völlig gefühllos ist. Terror.

Aber nunja, irgendwann ist es vorbei und jetzt kann ich rechts wieder kauen. Auch schön.

Den Rest des Tages habe ich mit Räumen und Kramen und Suchen verbracht. Das Inlay, was rausgenommen wurde, war nämlich ein Goldinlay und ich bekam es ausgehändigt, weil es ja Gold ist und damit nicht einfach so weggeworfen wird. Da es inzwischen das dritte Goldinlay ist, was nicht mehr im Gebiss sitzt, wollte ich das neue Goldstück zu den alten legen und überhaupt wollte ich mal kontrollieren, was hier so an altem Schmuck und Klunker rumliegt, die ich gar nicht mehr trage und vielleicht lohnt es sich ja wirklich, sich mal mit dem Verkauf zu beschäftigen - und so kam es zu einer langen Kettenreaktion an Suchen und Kramen und Sortieren und Aufräumen und noch mehr Suchen und Kramen und Sortieren und Räumen usw. usw., immer wieder von vorne und immer weiter.
Irgendwann war der Tag um, ich habe aber alle aussortierten und kaputten Goldschmücke und Inlays gefunden, dazu habe ich dann gleich noch eine große Kiste mit Silbersachen aussortiert. Keine Ahnung, ob und wo bzw. an wen man Silber sinnvoll verkaufen kann, aber immerhin ist jetzt schon mal alles in einer Kiste zusammengeräumt. In einer dritten, noch größeren Kiste, ist aussortierter Modeschmuck, den werde ich der Flohmarktfrau bringen. Und ich habe einen kompletten Schuhkarton voll mit Lese- und Sonnenbrillen gefüllt, über den freut sich die Flohmarktfrau sicher besonders, das wird nämlich nicht verkauft, sondern direkt mit nach Afrika geschleppt.

Zwischendurch habe ich dann noch zwei Dips gemacht, die ich schon länger mal ausprobieren wollte. Einen mit gerösteten Paprika, Walnüssen, Panko und Grenadinemelasse, der Dip heißt Muhammara und es gibt jede Menge Rezepte dazu im Netz. Auf die Idee gekommen bin ich, weil ich ja jetzt Panko selber machen kann und weil ich geröstete Paprika prima finde. Grenadinemelasse habe ich vorletzte Woche schon extra beim Gemüsearaber gekauft und heute habe ich es dann umgesetzt. Ein konkretes Rezept kann ich dazu nicht verlinken, ich habe einfach aus vier Rezepten aus dem Internet eines gemacht.
Passt schon, das Ergebnis schmeckt gut, aber wenn ich das nächste Mal Paprika röste, mache ich daraus lieber wieder rotes Pesto, das ist vielseitiger, finde ich.

Außerdem habe ich eine Portion Baba Ganouche gemacht, weil ich so viele Auberginen hatte, die wegmussten, ebenfalls als Mischung aus verschiedenen Internetrezepten, wirklich was falsch machen kann man dabei eh nicht.

Am Abend haben wir den Amsterdamkrimi geschaut, eine Serie, die, wie der Titel vermuten lässt, in Amsterdam spielt, alle handelnden Personen sind also Niederländer, sprechen für das deutsche Publikum aber freundlicherweise Deutsch, das allerdings mit hartem holländischem Akzent. Ich finde das jedes Mal total bekloppt
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