anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 9. Januar 2024
Geistlos
Ich glaube, bei mir ist es zu einem akuten Ausbruch von Senioren-ADHS gekommen.
Seit einiger Zeit bemerke ich verstärkt massive Konzentrationsschwächen und völlig blödsinnige Sprunghaftigkeiten, die weit über das mit einem normalen Spleen erklärbare Maß hinaus gehen.
Ich ziehe nicht erst die eine Sache durch und beschäftige mich dann mit der nächsten, sondern fange alle paar Minuten etwas Neues an und habe nach wenigen Stunden locker 17 angefangene Vorgänge, die ich am Ende des Tages natürlich alle nicht abgeschlossen habe, also trage ich sie als unerledigt vor, um am nächsten Tag genau das gleiche, sprunghafte Erledigungsverhalten wieder zu entwickeln und langsam mache ich mich selber wahnsinnig.

Es gibt inzwischen Vorgänge, die habe ich schon fünfmal (oder noch öfter, ich will gar nicht darüber nachdenken, wie oft es sein könnte, weil es zu Informationen führen könnte, die ich lieber alle nicht wissen will) angepackt, und weil ich jedes Mal mittendrin wieder zu etwas anderem gewechselt habe, und von dort zu etwas noch anderem und immer so weiter, fange ich am nächsten Tag, wenn das ganze Spiel erneut beginnt, wieder bei Null an, weil ich mir natürlich nicht merken kann, wie weit ich welche Angelegenheit nun schon bearbeitet habe und ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich das hasse und wie sehr ich mich selber dafür hasse, dass ich so einen Scheiß mache.

Heute habe ich permanent versucht, mich selber zu kontrollieren, das war sehr anstrengend und ich habe mich sehr über mich geärgert, aber am Ende des Tages hatte ich immerhin drei ordentlich abgeschlossene Vorgänge und das ist besser als gar nichts. Als Erfolgsmeldung im Sinne von "ich habe das Problem im Griff" würde ich das allerdings definitiv noch nicht bezeichnen.

Nächste Auffälligkeit: Gestern hatte ich spontan vergessen, wie man das kleine b in Schreibschrift schreibt.
Das war sehr blöd, denn ich war grade damit beschäftigt, in Greven den Müllkalender manuell, also handschriftlich, auszufüllen und schon im Februar gelang es mir nicht mehr das Wort braun zu schreiben, gelb und blau funktionierte auch nicht, so dass ich erstmal nur den schwarzen Müll bis Dezember eintragen konnte, der einzige Müll ohne kleines b.

Auf den Februar- und Märzseiten des Kalenders gibt es jetzt ganz viele schreibberichtigte, durchgestrichene, neu geschriebene, wieder berichtigte Mülleinträge, ich habe irgendwann auf dem iPad gegoogelt, wie man so ein kleines b handschriftlich richtig malt - danach ging es dann wieder,

Ich fand das aber ehrlich gesagt ziemlich spooky, denn was kommt als nächstes, dass ich vergesse, wie man einen Gürtel öffnet und mir dann zwangsweise in die Hose machen muss?

Man echt mal, ich will ja gar nicht richtig alt werden, ich habe nur noch 14 Jahre im Planvorlauf - aber das kann doch wohl nicht wahr sein, dass das jetzt in der Art weitergeht?
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Montag, 8. Januar 2024
Im Ergebnis okay
Erster Bürotag des Jahres und natürlich war es gar nicht schlimm, es war nur das Vorabwissen, dass diese Verpflichtung eben immer noch andauert, das mich vorab so betrübte. Wenn man dann aber erstmal mittendrin steckt, geht es meistens.

Im Grunde verging der Tag sogar ziemlich schnell, am Abend gab es noch einen Neujahrsempfang einer Bank in Bielefeld und weil ich sowieso nach Bielefeld fahren wollte, um C ihr Weihnachtsgeschenk zu bringen, ergänzte ich die berufliche Verpflichtung um eine private Nützlichkeitskomponente und so war es am Ende ein sehr produktiver Tag.

Außerdem der erste Tag mit dem neuen Kollegen, der eventuell meine Nachfolge antreten könnte, das ließ sich alles sehr gut an, ich bin zufrieden
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Sonntag, 7. Januar 2024
Transfertag
Heute war strahlender Sonnenschein und natürlich ist unsere freie Zeit in dem Moment zu Ende, wo das Wetter zu einem langen Strandspaziergang einlädt.

Wir haben stattdessen aufgeräumt und geputzt, der Keller wurde noch mal trockengelegt, das Haus in einen ordnungsgemäßen Abreisezustand versetzt und die Küche so weit freigeräumt, dass die Küchenbauer die Restarbeiten ohne Behinderung durch rumstehenden Küchenkrempel erledigen können


In die Lücke in dem unteren Bild wird ein Regal gebaut und die weiße Abdeckplatte auf dem oberen Bild wird durch eine braune ersetzt.

Die Fähre war pünktlich, so dass wir noch problemlos einen Zwischenstopp beim Vater einlegen konnten. Anschließend fuhren wir noch eine Tankstelle an, denn ein erster Check der Spritpreise auf dem Festland ergab die erstaunte Feststellung, dass der Sprit im neuen Jahr nicht teurer, sondern billiger geworden ist, sehr seltsam, aber okay, ich kann das Thema jetzt für die nächsten 650km wieder ignorieren.

Morgen wieder Büro, immerhin ist die erste Woche in diesem Monat schon um
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Samstag, 6. Januar 2024
Durchhängertag
Morgen geht es wieder zurück aufs Festland und ich laufe den gesamten Tag mit einem unangenehmen Druck im Bauch durch die Gegend. Dieses "ichwillwillwillnicht" wird nach jedem Urlaub stärker.
Ich dachte, für die letzten achteinhalb Monate trägt mich die Gewissheit, dass es wirklich bald vorbei ist, heute war davon aber nichts zu spüren.
Ich habe mich mit Arbeit beschäftigt gehalten, drei Maschinen Wäsche sind durch und ein langes Gespräch mit dem neuen Mieter, der sich künftig auch um die Post in meinem Haus kümmern wird.

Außerdem bin ich mit dem Fahrrad ins Dorf gefahren, habe dort eine Fahrkarte gekauft, auf dem Rückweg Zwischenstopp beim Onkel. Es ist über Nacht wirklich richtig unangenehm kalt geworden, beim Fahrradfahren fror mir das Gesicht ein, ich brauche zu all der einzelnen Wärmeschutzkleidung jetzt auch noch eine Gesichtsmütze.
Anschließend habe ich die Küche freigeräumt, wenn am Mittwoch die Küchenbauer für die Restarbeiten kommen, sollten sie ja sinnvollerweise freie Bahn haben.

Morgen dann nur noch alles einmal staubsaugen und wischen und dann sind wir schon abreisebereit
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Freitag, 5. Januar 2024
Hier passiert gerade nix
Anderenorts lassen sich Blogger heute seitenweise darüber aus, was sie denn den ganzen Tag so gemacht haben, weil ja jeden Monat am 5. alle teilnehmenden Blogger ihre Tagesberichte in einem reichweitenstarken Veranstalterblog verlinken dürfen, auf dass die Reichweite auch ein wenig auf ihr eigenes Blog abfärbe, was die klassische Definition für eine Blogparade ist, was in diesem Fall aber doch keine Blogparade ist, weil die Veranstalterin meint, es sei keine. Und dann ist dem natürlich so.
Wie auch immer, heute werden in Kleinbloggersdorf Tagesberichte abgeliefert und weil ich das normalerweise immer mache, darf ich das völlig entspannt ignorieren.

Heute fällt mir das mit dem Ignorieren vor allem deswegen leicht, weil ich tatsächlich wirklich nichts gemacht habe. Das aber dafür sehr ausführlich und erfolgreich, so dass ich hochzufrieden bin mit dem Tag, besser geht kaum.

Nur schade, dass heute der letzte Urlaubstag ist, jetzt noch zwei Tage Wochenende und dann geht auch in diesem Jahr der Alltag wieder los.
Lässt sich wohl nicht ändern
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Donnerstag, 4. Januar 2024
Es wird weniger
Manchmal geht es dann doch schneller als man denkt



Der See auf dem Nachbargrundstück ist über Nacht sichtbar geschrumpft und dementsprechend ist der Grundwasserpegel gesunken, was bedeutet, es läuft kein Wasser mehr in den Keller, sondern sickert nur noch sehr langsam durch die Wände, wir haben also die Pumpe wieder abgebaut, der normale Wassersauger schafft die verbliebende Feuchtigkeit locker, einmal saugen pro Tag reicht.

Dafür ist es spürbar kälter geworden, wenn es mir bisher draußen zu nass und zu windig war, so ist es mir jetzt zu kalt, es wird Zeit, dass wieder Sommer ist und ich über die Hitze jammern kann.

Um wenigstens irgendetwas Sinnvolles am Ende des Tages getan zu haben, habe ich mich heute mit den Steuererklärungen für CWs hinterlassene Gesellschaften beschäftigt. Wir haben es in 2023 endlich geschafft, eine davon aufzulösen und eine andere in Liquidation zu schicken, so nach und nach wird es weniger und ich feiere das sehr
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Mittwoch, 3. Januar 2024
Die Flut steigt
Der Wind heute Nacht muss wohl wirklich etwas heftiger als normal geweht haben, er hat auf Fälle größere Mengen Sand durch die Gegend gewirbelt, so zugesandet ist es hier hinter den Dünen sonst normalerweise nicht.

Das Dachfenster im Bad ist komplett blickdicht zugeweht, die Straße und der Stellplatz sind mit einer dicken Sandschicht bedeckt und der See auf dem Nachbargrundstück ist noch weiter gewachsen.


Der See nebenan markiert ziemlich genau den aktuellen Grundwasserspiegel und der ist mittlerweile auch auf unserer Seite so sehr gestiegen, dass das Wasser nicht mehr als Feuchtigkeit langsam durch die Mauern drückt, sondern lebhaft tropfend aus dem Kriechkeller quillt, der steht jetzt nämlich auch schon unter Wasser und damit steigt der Pegel in unserem tieferen Keller schneller als wir gegenansaugen können.



Wir brauchten also eine Pumpe, zum Glück ist der Onkel gut ausgestattet, kaufen konnte man keine mehr, die scheinen deutschlandweit ausverkauft zu sein.

Mit der Onkel-Pumpe pumpten wir so lange, bis der Pegel wieder auf eine brauchbare Wassersaugerhöhe gesunken war, saugten dann weiter und leerten den Wassersauger mit der Pumpe. Das war relativ bequem, ersparte es immerhin das dauernde Ausleeren des Behälters.
Für die Nacht werden wir einen Wecker stellen müssen, denn länger als sechs Stunden kann man den Keller jetzt nicht ungepumpt und unabgesaugt alleine lassen.

Ich mache mir ein bisschen Sorge um meine Weinvorräte, habe inzwischen aber auch schon alle Flaschen aus den untersten Etagen nach oben gelegt und die Gelegenheit genutzt, vier Flaschen direkt in den Ausguss zu leeren. - CWs Standardspruch war stets, dass das Leben zu kurz ist, um deutschen Wein zu trinken, ich habe mittlerweile ein paar wirklich akzeptable deutsche Weine entdeckt (nicht bei uns im Keller, sondern allgemein), aber die alten Schätzchen, die schon seit annotuck bei uns lagern und die nie jemand trinken wollte, weil das Leben halt zu kurz ist, die wurden jetzt gleich zusammen mit dem Flutwasser hinfortgespült.

Immerhin ist der Boden jetzt gründlich gereinigt, eine getrocknete Mausleiche schwamm auch hoch und wurde entsorgt, jetzt haben wir hoffentlich keine weitere Leiche mehr im Keller
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